Organisatorisches 2. Therapie Der Patient wird einen Tag vor Therapie stationär aufgenommen. Noch ausstehende Diagnostik, wie z.B. Laborbestimmungen werden durchgeführt. Am Therapietag muss der Patient nüchtern sein und wird in die Radiologie begleitet. Dort wird zunächst der Katheter eingebracht und anschließend die radioaktiven Mikrosphären injiziert. Die radioaktiven Kügelchen reichern sich im gut durchbluteten Tumorgewebe an. Direkt nach der Therapie wird ein Szintigramm in der Klinik für Nuklearmedizin aufgenommen, um die Verteilung des Radionuklids zu dokumentieren. Danach muss der Patient für eine bestimmte Zeit Bettruhe einhalten (die Dauer wird vom Radiologen bestimmt). Bei der Therapie mit radioaktiven Stoffen schreibt der Gesetzgeber außerdem einen stationären Aufenthalt von mindestens 48 Stunden auf einer nuklearmedizinischen Therapiestation vor. Die Entlassung erfolgt in der Regel am 4. Tag nach Therapie. Anschrift Kontakt Universitätsklinikum Würzburg Zentrum für Innere Medizin (ZIM) Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin Direktor Prof. Dr. A. Buck Oberdürrbacher Str. 6 97080 Würzburg Sekretariat Prof. Buck . . . . . . . . . 0931 201-35001 Pflegeteam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0931 201-44400 Terminvergabe Fr. Bauer . . . . . . 0931 201-35408 Telefax . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0931 201-635000 Information für Patienten Die selektive interne Radiotherapie (SIRT) Eingang ZIM Nachsorge Alle 14 Tage sollte beim Hausarzt oder behandelnden Onkologen eine Blutabnahme zur Überprüfung des Blutbilds, der Leber- und Nierenfunktion erfolgen. Die weitere Nachsorge erfolgt durch die Kollegen der Radiologie. Nach ca. 8 Wochen sollte eine MRT der Leber sowie eine FDG-PET/CT durchgeführt werden. FDG-PET/CT: Lebermetastasen eines Colon-Karzinoms Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin www.nuklearmedizin.uk-wuerzburg.de Informationen zur SIRT Die selektive interne Radiotherapie (SIRT oder auch Radioembolisation) ist eine neue nuklearmedizinische Therapie für die gezielte Behandlung bösartiger Lebertumoren. Die Therapie ist für Lebertumore geeignet, die nicht operativ entfernt werden können. Dies können sein fortgeschrittene primäre Lebertumoren (Leberzellkarzinom, Cholangiozelluläres Karzinom) oder Lebermetastasen als Folge von Tumoren in anderen Organen wie z.B. Darm, Lunge, Brust, Haut, Bauchspeicheldrüse und Magen. Die einzelnen Mikrosphären haben einen Durchmesser von ca. 35 µm. Die Kügelchen werden über einen kleinen Katheter der von der Leiste bis in die Leberarterie reicht langsam verabreicht und gelangen so mit dem Blutstrom direkt in das gut durchblutete Tumorgewebe wo sie in den kleinen Gefäßen die den Tumor mit arteriellem Blut versorgen „hängen bleiben“. Von dort sendet das in den Kügelchen enthaltene radioaktive Yttrium-90 (Y-90) über mehrere Tage (Halbwertszeit ca. 64 Stunden) Betastrahlen mit maximal 11 Millimeter Reichweite und hoher lokaler Strahlenwirkung aus. Aufgrund der geringen Reichweite erhält das gesunde Lebergewebe nur eine geringe Mitbestrahlung. Voraussetzungen zur Durchführung Lebertumore, die nicht operativ entfernt werden können. Die SIRT technisch durchführbar ist. Die Behandlung komplikationslos möglich ist. Ein ausreichend guter Allgemeinzustand (Karnofsky-Index über 70%) besteht. q Die Lebenserwartung mehr als 3 Monate beträgt. q q q q Ablauf der SIRT Wirkungsweise Indikationen Für die Behandlung werden mehrere Millionen winziger, radioaktiver Kügelchen (Mikrosphären) direkt in die Lebertumore eingebracht. Die Behandlung mit SIR-Spheres® ist umso Erfolg versprechender, je stärker das Tumorgewebe in der Leber mit Blut aus der Leberarterie versorgt wird. Anhand wissenschaftlicher Studien ist der Therapieerfolg der SIRT insbesondere für folgende Tumore der Leber belegt: q Hepatozelluläres Karzinom q Lebermetastasen bei – Kolorektalem Karzinom – Mammakarzinom – Neuroendokrinen Tumoren Neben diesen Indikationen liegen auch bei einer Reihe weiterer Tumore Erfolg versprechende Ergebnisse vor (z.B. Lebermetastasen beim Gallengangskarzinom, Pankreaskarzinom oder Aderhautmelanom). © Sirtex Medical Ltd. Die SIRT erfolgt in zwei Phasen: die Vorbereitungs- und die Therapiephase. Beides wird in der Radiologie durchgeführt. Die stationäre Aufnahme der Patienten erfolgt jedoch auf der Therapiestation der Klinik für Nuklearmedizin. 1. Vorbereitung Durch die Vorbereitungsphase soll vermieden werden, dass andere Organe ungewollt mitbestrahlt werden. Hierzu sollte der Patient nüchtern sein, darf am Abend (nach der Behandlung) jedoch wieder die gewohnte Kost zu sich nehmen. Durch die Leistenarterie wird vom Radiologen ein Katheter in die Leberarterie geschoben. Es werden anschließend kleine Äste der Leberarterie verschlossen. Als nächstes muss ein möglicher Abfluss in die Lungengefäße (oder andere Organe) überprüft werden. Zu diesem Zweck wird ein schwach strahlendes Radionuklid über den Katheter injiziert und dessen Verteilung gemessen. Ist der Abfluss in die Lunge zu hoch, so kann die Therapie unter Umständen nicht durchgeführt werden. Danach muss der Patient für etwa 24 Stunden Bettruhe einhalten und kann anschließend wieder entlassen werden. Wenn sich in der Vordiagnostik keine Kontraindikationen für die Durchführung der Therapie ergeben, erfolgt die eigentliche Behandlung 1 – 2 Wochen später. Auch hierzu ist ein stationärer Aufenthalt auf unserer nuklearmedizinischen Therapiestation erforderlich.