Netzwerk der Expertengruppe Selektive Interne Radiotherapie nun

Werbung
Leberkrebs-Webportal jetzt auch für Österreich und die Schweiz
Netzwerk der Expertengruppe Selektive Interne
Radiotherapie nun im gesamten deutschsprachigen
Raum verfügbar
Berlin, 29. Januar 2013. Seit einem
Jahr informiert die Expertengruppe Selektive Interne Radiotherapie über die Behandlung von Tumoren und Metastasen in
der Leber mit der SIRT. Bislang bündelte sie auf ihrer
Webseite www.leberkrebstherapie.org vor allem Informationen für Patienten und
Ärzte aus Deutschland. Ab heute stehen die Experten auch Ärzten und Patienten
aus Österreich und der Schweiz für Fragen rund um die Selektive Interne
Radiotherapie (SIRT) zur Verfügung. Unterstützung erhalten sie dabei vom
Neu-Mitglied und Schweizer SIRT-Experten PD Dr. Niklaus Schäfer vom
UniversitätsSpital Zürich.
Krebs in der Leber wird oftmals erst dann entdeckt, wenn er nicht mehr operativ
© 2012 - Detlef Höwing als Projekt der Selbsthilfe Harnblasenkrebs
Phoca PDF
e.V. - Alle Rechte vorbehalten
entfernt werden kann. Viele Klinken setzen dann auf die Selektive Interne
Radiotherapie (SIRT) – eine Behandlung, bei der winzige, radioaktive
Kunstharzkügelchen den Tumor gezielt im Inneren des Körpers bestrahlen und ihn
so stark verkleinern können.
Bislang waren präzise und zuverlässige Informationen zur Therapie für
Patienten und zuweisende Ärzte schwer zu finden. Um dem abzuhelfen,
hat die Expertengruppe Selektive Interne Radiotherapie
im vergangenen Jahr das Webportal www.leberkrebstherapie.org ins Leben gerufen
– bislang mit dem Schwerpunkt Deutschland.
Nun erhalten auch Patienten, Angehörige, Mediziner und andere Interessierte aus
der Schweiz und Österreich hilfreiche Informationen über die SIRT. Schnell lassen
sich per Klick auf die jeweilige Landkarte nächstgelegene SIRT-Zentren, ärztliche
Ansprechpartner und Selbsthilfegruppen ermitteln. Für Anfragen aus dem Schweizer
Raum steht vor allem der langjährige SIRT-Anwender und neues Mitglied der
Expertengruppe PD Dr. Niklaus Schäfer, Oberarzt in der Medizinischen Onkologie
und Nuklearmedizin am UniversitätsSpital Zürich, zur Verfügung.
SIRT-Netzwerk erleichtert Patienten den Kontakt zu Kliniken
In nur einem Jahr ist es den Experten gelungen, ein deutschlandweites Netzwerk für
Patienten zu gründen. „Das möchten wir nun auch in Österreich und der Schweiz
fortsetzen“, sagt Prof. Dr. Dr. Klaus Tatsch, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin
am Städtischen Klinikum Karlsruhe. Dort bieten derzeit nur einige wenige Kliniken
die Therapie an. „Es freut uns daher sehr, Herrn PD Dr. Schäfer als Mitglied der
Expertengruppe gewonnen zu haben. Mit seiner langjährigen Erfahrung ist er eine
echte Bereicherung“, ergänzt Prof. Dr. Dr. Tatsch.
Viele Betroffene sind anfangs unsicher, ob die Therapie für sie in Frage kommt.
„Das Webportal bietet ihnen eine gute Gelegenheit, erste Informationen einzuholen
und sich im Zweifelsfall in einer Online-Sprechstunde direkt an einen erfahrenen
Mediziner zu wenden. Ich freue mich daher sehr, die Arbeit der Expertengruppe nun
auch in der Schweiz unterstützen zu können“, erläutert Dr. Schäfer vom
UniversitätsSpital Zürich.
Der Ärztebereich bietet Fachwissen für Klinikärzte und
Niedergelassene
Auch niedergelassene Ärzte sind auf zuverlässige
Informationen angewiesen und müssen schnell und
einfach auf kompetente SIRT-Ansprechpartner in ihrer
Region zugreifen können. Für die Expertengruppe ist
© 2012 - Detlef Höwing als Projekt der Selbsthilfe Harnblasenkrebs
Phoca PDF
e.V. - Alle Rechte vorbehalten
eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen Klinik und
Niedergelassenen zum Wohle des Patienten
unabdingbar. Mit einem Login steht allen Ärzten auf der
Webseite www.leberkrebstherapie.org ein separater Bereich zur Verfügung, der
ihnen ausführliche Fachinformationen zur SIRT liefert. Außerdem werden hier
Studien zur Therapie vorgestellt und Veranstaltungen der Onkologie,
Gastroenterologie, Hepatologie, Chirurgie, Radiologie und Nuklearmedizin
angekündigt.
„Wir hoffen, dass die Webseite nun auch für Kollegen und Patienten in Österreich
und der Schweiz zu einem Forum für Hilfestellung und Informationen wird und
freuen uns auf einen lebendigen Austausch“, so Prof. Dr. Dr. Peter Malfertheiner,
Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie am
Universitätsklinikum Magdeburg.
Selektive Interne Radiotherapie - SIRT
Die Selektive Interne Radiotherapie (SIRT), auch Radioembolisation genannt, ist
eine Strahlentherapie zur Behandlung von Krebs in der Leber. Anders als bei der
Bestrahlung des Körpers von außen werden bei der SIRT gesunde Zellen
weitestgehend geschont und das erkrankte Gewebe gezielt bestrahlt. Die
Behandlung erfolgt über einen Leistenkatheter.
Methode
Gesundes Lebergewebe erhält sein Blut vor allem über die Pfortader (Vena portae)
und in viel geringerem Maße über die Leberarterie (Arteria hepatica).
Die Leberarterie ist jedoch die Hauptblutzufuhr von Tumoren in der
Leber. Die SIRT macht sich genau diesen Unterschied in der
Blutversorgung zu Nutze: Bei der Selektiven Internen Radiotherapie
bringt das Ärzteteam mit einem Katheter Millionen winziger radioaktiver
Mikrokügelchen in die Leberarterie ein. Die Mikrokugeln wandern auf diese Weise
direkt zum tumorösen Gewebe, wo die Bestrahlung der bösartigen Zellen ganz
gezielt erfolgt.
© 2012 - Detlef Höwing als Projekt der Selbsthilfe Harnblasenkrebs
Phoca PDF
e.V. - Alle Rechte vorbehalten
© 2012 - Detlef Höwing als Projekt der Selbsthilfe Harnblasenkrebs
Phoca PDF
e.V. - Alle Rechte vorbehalten
Voraussetzungen
Die SIRT ist anwendbar bei Patienten mit
nicht mehr operierbaren primären Lebertumoren, wie Leberzellkrebs oder
Gallengangkrebs.
nicht mehr operierbaren Tochtergeschwülsten in der Leber
aus anderen Teilen des Körpers, z.B. aus der Brust, dem
Darm, von neuroendokrinen Tumoren und Aderhautmelanomen.
Neben weiteren Voraussetzungen, welche die behandelnden Ärzte vor einer SIRT im
Detail prüfen, muss der Patient vor allem eine noch gut funktionierende Leber
haben.
Durchführung
© 2012 - Detlef Höwing als Projekt der Selbsthilfe Harnblasenkrebs
Phoca PDF
e.V. - Alle Rechte vorbehalten
Die Selektive Interne Radiotherapie wird von einem Team aus Radiologen und
Nuklearmedizinern durchgeführt. Zuvor sammeln Leberspezialisten und Onkologen
Informationen zu allen Erkrankungen des Patienten (Anamnese). Danach folgt eine
Reihe von Tests, um festzustellen, ob sich der Patient für die SIRT eignet: In einem
ersten Eingriff verschließt der Radiologe angrenzende Blutgefäße, damit die
radioaktiven Mikrokügelchen später ausschließlich in die Leber und nicht in andere
Organe gelangen. Zudem wird gemessen, wie viel Blut aus der Leber in die Lunge
fließt.
Verlaufen die ersten Untersuchungen positiv, verabreicht das SIRT-Team ein bis
zwei Wochen später eine individuell festgelegte Dosis der Mikrokügelchen. Der dazu
notwendige Katheter wird erneut über die Leiste bis hin zur Leber eingeführt. Der
Eingriff dauert in der Regel maximal 90 Minuten und der behandelte Patient kann
nach einer Beobachtungszeit von ein bis zwei Tagen das Krankenhaus wieder
verlassen.
Die SIRT wird mittlerweile deutschlandweit angeboten. Hier finden Sie eine Liste der
Zentren in Deutschland, welche die Therapie regelmäßig durchführen.
Nebenwirkungen
Die Selektive Interne Radiotherapie ist insgesamt gut verträglich,
vor allem im Vergleich zur Bestrahlung von außen oder der Chemotherapie. Es
können jedoch nach dem Eingriff beim Patienten Bauchschmerzen, leichtes Fieber
und Übelkeit auftreten. Weitere Nebenwirkungen, die bis zu wenigen Wochen nach
der SIRT andauern können, sind Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
Erstattung
Die meisten gesetzlichen und privaten Krankenkassen in Deutschland übernehmen
die Kosten für die Selektive Interne Radiotherapie.
© 2012 - Detlef Höwing als Projekt der Selbsthilfe Harnblasenkrebs
Phoca PDF
e.V. - Alle Rechte vorbehalten
Herunterladen