Saarländisches Staatstheater Spielzeit 2012 / 2013

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Saarländisches Staatstheater
Spielzeit 2012 / 2013
OPER – DIE PREMIEREN
Wolfgang Amadeus Mozart
DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL
Premiere am 16. September 2012, SST
Nino Rota
ALADIN UND DIE WUNDERLAMPE
Premiere am 20. Oktober 2012, SST
Hector Berlioz
FAUSTS VERDAMMNIS
(La Damnation de Faust)
Premiere am 15. Dezember 2012, SST
LIEBER REICH, ABER GLÜCKLICH
Operettengala
Premiere am 31. Dezember 2012, SST
Vorstellungen ab Mai 2013,
Industriekathedrale Alte Schmelz, Sankt Ingbert
Gioacchino Rossini
PETITE MESSE SOLENNELLE
Premiere am 15. März 2013,
Christkönig-Kirche Saarbrücken
Giuseppe Verdi
RIGOLETTO
Premiere am 27. April 2013,
Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Benjamin Britten
THE TURN OF THE SCREW
Premiere am 8. Juni 2013,
Industriekathedrale Alte Schmelz, Sankt Ingbert
OPERATION ORCHESTERPROJEKT (In Planung)
Premiere im Frühjahr 2013
WIEDER AUF DEM SPIELPLAN
Peter I. Tschaikowsky
EUGEN ONEGIN
Wiederaufnahme am 22. September 2012, SST
Wolfgang Amadeus Mozart
DIE ZAUBERFLÖTE
Wiederaufnahme am 3. November 2012, SST
Richard O’Brien
THE ROCKY HORROR SHOW
Wiederaufnahme am 9. März 2013, SST
SCHAUSPIEL – DIE PREMIEREN
Ödön von Horváth
GESCHICHTEN AUS DEM WIENER WALD
Premiere am 7. September 2012, SST
Roland Schimmelpfennig
DER GOLDENE DRACHE
Premiere am 8. September 2012, AFW
Uraufführung
Nach Graham Greene
DIE STUNDE DER KOMÖDIANTEN
Premiere am 3. November 2012, AFW
PRIMEURS – FESTIVAL FRANKOPHONER GEGENWARTSDRAMATIK
22. bis 24. November 2012, AFW
Koproduktion mit dem Théâtre National du Luxembourg
Bertolt Brecht
DIE KLEINBÜRGERHOCHZEIT
Premiere am 1. Dezember 2012, AFW
Nikolai Gogol
DER REVISOR
Premiere am 26. Januar 2013, SST
Albert Camus – zum 100. Geburtstag
DIE BESESSENEN
Nach dem Roman »Die Dämonen« von Dostojewski
Premiere am 23. März 2013, AFW
Elfriede Jelinek
EIN SPORTSTÜCK
Premiere am 17. Mai 2013, AFW
Nach Wilhelm Hauff
DAS KALTE HERZ
Premiere am 18. Mai 2013,
Industriekathedrale Alte Schmelz, Sankt Ingbert
WIEDER AUF DEM SPIELPLAN
Tennessee Williams
ENDSTATION SEHNSUCHT
Wiederaufnahme am 2. September 2012, AFW
sparte4 – DIE PREMIEREN
Nach Joseph Conrad
HERZ DER FINSTERNIS
Premiere am 14. September 2012
Wolfgang Herrndorf
TSCHICK
Premiere am 10. November 2012
Christian Lollike
DAS NORMALE LEBEN
oder Körper und Kampfplatz
Premiere am 13. Januar 2013
Martin McDonagh
EINE ENTHANDUNG IN SPOKANE
Premiere am 22. März 2013
Uraufführung
JEANNE D’ARC
Ein Projekt von Manuela Kücükdag
Premiere am 24. Mai 2013
WIEDER AUF DEM SPIELPLAN
Kathrin Röggla
WORST CASE
Wiederaufnahme im Herbst 2012, sparte4
BALLETT
Uraufführung
Bernard Baumgarten, Marguerite Donlon, Fernando Hernando Magadan
TRINITY
Premiere am 6. Oktober 2012, AFW
Uraufführung
Marguerite Donlon
LIEBE, SCHWARZ-WEISS
Premiere am 12. Januar 2013, SST
Uraufführung
Marguerite Donlon
CLOSE UP
Premiere am 26. April 2013, AFW
Uraufführung
SUBSTANZ 13: CHANSONS
Premiere am 22. Juni 2013, AFW
WIEDER AUF DEM SPIELPLAN
10 JAHRE DONLON DANCE COMPANY:
EINE RETROSPEKTIVE
Choreografischer Rückblick auf ein kreatives Jahrzehnt
Wiederaufnahme am 14. September 2012, AFW
CASA AZUL –
Inspired by Frida Kahlo
Tanzstück von Marguerite Donlon
Wiederaufnahme am 10. November 2012, AFW
Vorstellungen im Mai 2013, Theater Le Carreau in Forbach (F)
SCHWANENSEE – AUFGETAUCHT
Ballett von Marguerite Donlon
Musik von Peter Iljitsch Tschaikowsky
und Sam Auinger/Claas Willeke
Wiederaufnahme im Mai 2013, Theater Le Carreau in Forbach (F)
KONZERTE DES SAARLÄNDISCHEN STAATSORCHESTERS
Acht Sinfonie- und neun Kammerkonzerte
sowie Gast- und Sonderkonzerte
JUNGES SST
Das Weihnachtsstück im SST
Wilhelm Busch
MAX UND MORITZ
Premiere am 11. November 2012, SST
TAUSEND TÜREN – EIN NEUES JUGENDTANZPROJEKT
Premiere am 2. Februar 2013, AFW
EIN NEUES STÜCK DES JUGENDCLUBS U21
Premiere am 2. März 2013, AFW
AUFFÜHRUNG DER BALLETTSCHULE
Frühjahr 2013, SST
OPER
DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL
Singspiel in drei Aufzügen
Text von Johann Gottlieb Stephanie dem Jüngeren
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
Premiere: Sonntag, 16. September 2012 im Staatstheater
Musikalische Leitung: Alexander Drcar
Inszenierung: Olivier Tambosi
Bühnenbild: Andreas Wilkens
Kostüme: Carla Caminati
Mit dem Saarländischen Staatsorchester
Seine zu Lebzeiten erfolgreichste Oper ist ein Schlüsselwerk in der Entwicklung Mozarts:
26-jährig befreit er sich aus seiner untergeordneten Stellung beim Salzburger Erzbischof,
löst sich aus den Fängen seines bestimmenden Vaters, heiratet und lebt in Wien als erster
freischaffender Komponist überhaupt. »Die Entführung aus dem Serail« wird zum
frischen, optimistischen Manifest einer Emanzipation, gekleidet in das modische Gewand
einer Türkenoper. Konstanze, ihre Zofe Blonde und der Diener Pedrillo sind in Bassa
Selims Reich festgesetzt. Der Hausherr beschwört Konstanze, sich ihm hinzugeben. Doch
hat Selim – um es mit Pedrillo zu formulieren – »so viel Delikatesse, keines seiner Weiber
zur Liebe zu zwingen«. Währenddessen plant Belmonte, Konstanzes Bräutigam, die drei
Europäer aus dem Serail zu befreien. Die Flucht wird vereitelt, die Flüchtenden entdeckt.
Entgegen allen bösen Vorahnungen schließt die Oper jedoch glücklich und erweist sich als
Werk der Aufklärung.
In deutscher Sprache mit französischen Übertiteln
Alexander Drcar dirigiert nach Engagements an Häusern wie der Staatsoper Hamburg, der Staatsoper Hannover,
dem Staatstheater Braunschweig, der Volksoper Wien, der Oper Bonn, dem Aalto-Theater Essen, dem
Nationaltheater Mannheim, der Oper Frankfurt das erste Mal am SST.
Olivier Tambosi inszenierte u. a. am Nationaltheater Weimar, an der Staatsoper Hamburg, dem Liceo Barcelona,
der Opera du Rhin Strasbourg, der Volksoper Wien, den Theatern in Bern und Zagreb sowie beim Lucerne
Festival. Engagements führten ihn an das Royal Opera House, Covent Garden, an die Metropolitan Opera New
York sowie Chicago, San Francisco und Los Angeles. Am SST war Verdis »Otello« in seiner Regie zu sehen.
Andreas Wilkens studierte Kunstgeschichte, nach Assistenzen arbeitet er seit 1994 als freier Bühnenbildner u. a.
mit den Regisseuren Aurelia Eggers, Jan-Richard Kehl, Heinz Lukas-Kindermann, Dominik Neuner und Olivier
Tambosi. Bühnenbilder entstanden u. a. an der Hamburgischen Staatsoper, der Opéra du Rhin Straßburg und der
Canadian Opera Company Toronto, dem Nationaltheater Mannheim sowie der New Israeli Opera Tel Aviv.
Carla Caminati studierte Modedesign in Wien, seit 2007 arbeitet sie als Kostümassistentin am Opernhaus Zürich,
bei den Salzburger Festspielen und am Theater an der Wien, seit 2008 an eigenen Projekten. Sie entwarf
Kostümbilder u. a. für die Oper des Luzerner Theaters, das Theater Neumarkt Zürich und das Theater der Künste
Zürich, für das Opernhaus Zürich sowie das Landestheater Linz.
ALADIN UND DIE WUNDERLAMPE
Lyrisches Märchen in drei Akten und elf Bildern
Musik von Nino Rota
Premiere: Samstag, 20. Oktober 2012 im Staatstheater
Musikalische Leitung: Thomas Peuschel – Inszenierung: Sebastian Welker
Bühnenbild: Stephan Prattes – Kostüme: Susanne Hubrich
Choreinstudierung: Jaume Miranda
Mit dem Kinderchor und Opernchor des SST und dem Saarländischen Staatsorchester
Eine große italienische Oper, angesiedelt im magischen Reich von Tausendundeiner Nacht,
die Kinder verstehen, die aber ebenso für Erwachsene geschrieben wurde.
Aladin, arm und am Rande der Gesellschaft lebend, lässt sich durch einen raffgierigen
Zauberer nicht hereinlegen und kommt so in den Besitz der Wunderlampe, deren
Zauberkräfte ihn so reich werden lassen, dass er es wagt, um die Hand der Prinzessin Badral-Budur anzuhalten. Sie heiraten, leben glücklich in Frieden und Wohlstand, bis der
Zauberer auftaucht und die Lampe wieder in seinen Besitz bringt. Jetzt ist die Not groß
und guter Rat teuer.
Der Komponist Nino Rota breitet einen Klangteppich aus, der alle Farben des Orients
aufscheinen lässt und uns in exotische Gefilde entführt. Rota verstand sich sein Leben lang
als »klassischer Komponist«, wurde aber vor allem als Verfasser von Filmmusik,
insbesondere für Federico Fellini, bekannt. Für die Musik zu Francis Ford Coppolas »Der
Pate – Teil II« erhielt er 1975 den Oscar.
In deutscher Sprache mit französischen Übertiteln
Thomas Peuschel ist seit 2010/11 als 2. Kapellmeister am SST engagiert und dirigierte bisher u. a. die Produktionen
»Die schöne Helena«, »The Yellow Shark«, »La Cenerentola«, »Das Buch der Unruhe«, »Der Barbier von Sevilla«, »Romeo
und Julia«, »Die Eroberung von Mexico«.
Sebastian Welker, der als Regieassistent 2007 am SST begann, arbeitet inzwischen kontinuierlich als Opernregisseur
am Haus. Nach »Der unglaubliche Spotz« (2009/10) und »La Cenerentola« (2010/11), inszenierte er in der Spielzeit
2011/12 zwei sehr unterschiedliche Werke: »The Rocky Horror Show« und Wagners »Parsifal«.
Stephan Prattes studierte Bühnen- und Kostümgestaltung an der Universität der Künste in Graz. Er ist Ausstatter des
Comedy-Trios »Die Geschwister Pfister«, als freier Kostüm- und Bühnenbildner sowie Regisseur tätig für u. a. das
Schauspiel Frankfurt, das Schauspiel und Opernhaus Graz, Hebbel Theater Berlin, Theater Bern sowie für die
Ruhrtriennale. Am SST ausgestattet hat er u. a. »Die Zauberflöte«, »Roulette« und »The Rocky Horror Show«.
Susanne Hubrich wurde in Berlin und Hamburg zur Kostümbildnerin ausgebildet. Engagements führten sie u. a. an die
Theater von Linz, Saarbrücken, das Volkstheater Wien, die Staatsoper München, die Komische Oper Berlin und das
Royal Opera House, London. Seit 1991 freischaffend, hat die Kostümbildnerin mit etlichen namhaften Regisseuren
zusammengearbeitet, so z. B. Chris Alexander, Andreas Gergen, Stefan Huber und Dominik Neuner.
Jaume Miranda studierte Philosophie- und Erziehungswissenschaften, dann Tonsatz, Klavier und Kammermusik in
Barcelona. 1991 erwarb er in Wien das Diplom für Orchesterdirigat, wirkte anschließend als Kapellmeister der Wiener
Sängerknaben. Seit 1995 war er als Chordirektor der Oper Kiel und an den Wuppertaler Bühnen tätig, leitete den
Städtischen Chor Kiel und die Harburger Kantorei. Seit 2009/2010 ist er am SST engagiert.
FAUSTS VERDAMMNIS (La Damnation de Faust)
Dramatische Legende in vier Teilen
Texte von Hector Berlioz, Gérard de Nerval und Almire Gandonnière
nach Johann Wolfgang von Goethe
Musik von Hector Berlioz
Premiere: Samstag, 15. Dezember 2012 im Staatstheater
Musikalische Leitung: Andreas Wolf – Inszenierung: Frank Hilbrich
Bühnenbild: Volker Thiele – Kostüme: Gabriele Rupprecht
Choreinstudierung: Jaume Miranda
Mit dem Opernchor des SST und dem Saarländischen Staatsorchester
»Ich würde wohl noch ganz andere Dinge unternehmen als Opern. Die Musik hat weite
Flügel, die sie in den Mauern eines Theaters nicht entfalten kann«, schreibt Hector Berlioz
um 1830 und sprengt 16 Jahre später die Grenzen des Genres.
»Fausts Verdammnis« ist weder Oper, noch Oratorium, Kantate oder Chorsinfonie und
doch etwas von allem. Ebenso frei und unverfroren behandelt Berlioz die Vorlage, das
Goethesche Jahrhundertwerk. An der Geschichte um den – salopp formuliert – alternden
Intellektuellen, der sich dämonischen Beistands bedient, um nicht folgenlos eine
Minderjährige zu verführen, interessieren ihn nicht die philosophischen, religiösen
Abgründe. Er gewährt kein Mitleid, keine Einfühlung in einen mit der Existenz ringenden
Titelhelden, sondern es interessiert ihn vielmehr der Werteverlust einer Gesellschaft, in
der Gott tot ist, Mephisto konkurrenzlos herrscht, die auf dem Vulkan tanzt, dem
Mammon huldigt und die Folgen nicht bedenkt.
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Andreas Wolf studierte Dirigieren, Klavier und Gesang in München. 2006/07 war er 2. Kapellmeister an der Staatsoper
Hannover. Als 1. Kapellmeister am SST leitete er u. a. die Produktionen: »Die Hochzeit des Figaro«, »Doctor Atomic«,
»Fidelio«, »Ariadne auf Naxos« und »Eugen Onegin«.
Die Arbeit von Frank Hilbrich ist durch sehr gegensätzliche Schwerpunkte geprägt. Neben dem Werk Wagners (u. a.
der gesamte »Ring« am Theater Freiburg 2010) stehen die Opern Rossinis und Operetten. Zuletzt wirkte er an Häusern
wie dem Theater Bremen, der Staatsoper Hannover und der Komischen Oper (Berlin). Mehrfach wurden
seine Produktionen als »Inszenierung des Jahres« nominiert.
Volker Thiele studierte an der Universität für angewandte Kunst in Wien Bühnen- und Filmgestaltung bei Marco Japelj
und Bernhard Kleber. Seit 1996 arbeitet er freischaffend, realisierte Bühnen- und Kostümbilder u. a. für die Staatsoper
Hannover, das Theater Bremen, die Schaubühne am Lehniner Platz, das Schauspiel Frankfurt, das Nationaltheater
Mannheim, für das Krétakör Szinhas in Budapest sowie die Semperoper.
Gabriele Rupprecht ist nach ihrer Assistenzzeit in Hamburg, Paris und München seit 1993 als freischaffende
Kostümbildnerin tätig. Sie arbeitete bis 2003 u. a. am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, am Staatstheater
Stuttgart, beim steirischen Herbst in Graz und am Deutschen Nationaltheater Weimar. In dieser Zeit arbeitete sie vor
allem mit den Regisseuren Ortrud Beginnen, Crescentia Dünßer, Katja Paryla, Anselm Weber sowie Vincent Callara.
Jaume Miranda siehe »Aladin und die Wunderlampe«.
LIEBER REICH, ABER GLÜCKLICH
Operettengala
Premiere: Montag, 31. Dezember 2012 im Staatstheater
Vorstellungen ab 2013 in der Industriekathedrale Alte Schmelz, Sankt Ingbert
Musikalische Leitung: Thomas Peuschel
Szenische Einrichtung: Katharina Molitor
Bühnenbild: Christian Held
Mit dem Saarländischen Staatsorchester
Mit einer Operettengala, die dann vom Staatstheater aus in die Industriekathedrale Alte
Schmelz, Sankt Ingbert weiterzieht, lassen wir das Jahr beschwingt zu Ende gehen.
Orchester, Solistinnen und Solisten schwelgen im Operettenfach, präsentieren wehmütig
süffigen Lehár, frechen Johann Strauß, lassen Walzer und Polka anklingen, Csárdás
erahnen und Wien an der Saar liegen. »Herz« darf sich auf »Schmerz« reimen; Glitter,
Glimmer und die Federboa sind erlaubt.
Tenoraler Schmelz, sopranistische Süße, baritonales Feuer beschwören die schönsten
Momente des Lebens, in denen Lippen schweigen, Geigen nur noch flüstern und man ganz
heimlich im Chambre separée verschwindet. Aber nicht nur im Maxim ist man intim, und
nicht nur Wiener Blut gerät an den Schmelz- und Siedepunkt, wenn es heißt: »Dein ist
mein ganzes Herz und soll es ewig bleiben«. Auch im Land, wo die Zitronen blühen, muss
es was Wunderbares sein, geliebt zu werden. Ach, wie so herrlich zu schaun! Und erst zu
hören!
Thomas Peuschel ist seit 2010/11 als 2. Kapellmeister am SST engagiert und dirigierte bisher u. a. die
Produktionen »Die schöne Helena«, »The Yellow Shark«, »La Cenerentola«, »Das Buch der Unruhe«, »Der
Barbier von Sevilla«, »Romeo und Julia« und »Die Eroberung von Mexico«.
Katharina Molitor studierte Dramaturgie in München und Shakespeare Studies in St. Andrews. Sie
assistierte an der Bayerischen Staatsoper, bevor sie in der Spielzeit 2011/12 als feste Regieassistentin und
Abendspielleiterin an das SST kam.
Christian Held studierte Bühnen- und Kostümbild an der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK).
Als Meisterschüler von Johannes Leiacker führten ihn Assistenzen nach Bern, Kopenhagen und Wien. Seit
2008 ist er am SST Ausstattungsassistent, seit 2011 zudem stellvertretender Produktionsleiter und hat hier
zahlreiche eigene Produktionen realisiert, u. a. beim Primeurs-Festival: »Kiwi«, »Die Küste«,
»Kreise/Fiktionen«, das Jugendtanzprojekt »Zukunft n.o.w« (2009), die Kinderoper »Der unglaubliche Spotz«
und »La Centerentola«.
PETITE MESSE SOLENNELLE
Fassung für Klavier und Harmonium
Musik von Gioacchino Rossini
Premiere: Freitag, 15. März 2013 in der Christkönig-Kirche, Saarbrücken
Musikalische Leitung: Martin Straubel
Inszenierung: Gaetano Franzese
Bühnenbild: Christian Held
Choreografie: Francesco Nappa
Choreinstudierung: Jaume Miranda
Mit dem Opernchor des SST
Nach jahrzehntelanger kompositorischer Abstinenz schuf der 70-jährige Rossini eine Reihe
kleinerer Werke, die er die »Sünden des Alters« nannte. Als letzte Todsünde sollte die
»Petite Messe Solennelle« folgen, ein Gelegenheitswerk für die Einweihung der
Privatkapelle eines befreundeten Ehepaares.
»Das ist keine Musik für euch Deutsche, meine Musik ist immer semiseria«, schrieb
Rossini über die Komposition und kam so Vorwürfen zuvor, die das sakrale Werk als zu
weltlich, spielerisch und opernhaft abzutun geneigt waren. Und wirklich, Rossinis
musikalisches Testament tönt temperamentvoll, ist gespickt mit opernhaftem Belcanto
und transportiert eine natürlich-sinnliche Frömmigkeit, von der auch die Widmung am
Ende des Manuskriptes zeugt: »Lieber Gott – voilà, nun ist diese kleine Messe beendet. Ist
es wirklich heilige Musik (musique sacrée), die ich gemacht habe oder ist es vermaledeite
Musik (sacrée musique)? Ich wurde für die Opera buffa geboren, das weißt du wohl! Wenig
Wissen, ein bisschen Herz, das ist alles. Sei also gepriesen und gewähre mir das Paradies.«
In lateinischer Sprache
Martin Straubel begann am Theater Mönchengladbach, wechselte aber bereits 1991 an das SST als
Korrepetitor und Kapellmeister. Seit 2005 bekleidet er die Funktion des Studienleiters.
Auch Gaetano Franzese ist dem Haus lange verpflichtet. Nach Auftritten als Tänzer, Schauspieler und
Musical-Darsteller in Deutschland, Österreich und Italien wurde er 1989 als Tänzer ans SST engagiert.
Nebenbei machte er eine Ausbildung als Theatermaler. Seit 2009 ist er hier als Regieassistent und
Abendspielleiter tätig. Darüber hinaus widmet er sich erfolgreich der Malerei.
Christian Held siehe »Lieber reich, aber glücklich«
Francesco Nappa studierte Tanz an der Accademia Napoletana di Danza Classica und tanzte für u. a. das
Royal Danish Ballett Kopenhagen, das Nederlands Dans Theater und Les Ballets de Monte Carlo. Er arbeitete
bereits mit den Choreografen Nacho Duato, William Forsythe, Ji i Kylian, John Neumeier, Kevin O’Day,
Birgit Scherzer u. a.. Seit 2008 ist er freischaffend als Tänzer, Choreograf, Maler, Ausstatter und Komponist
tätig und hat 2011 für die Company Aterballetto seinen ersten abendfüllenden Ballettabend kreiert.
Jaume Miranda siehe »Aladin und die Wunderlampe«.
RIGOLETTO
Melodramma in drei Akten
Libretto von Francesco Maria Piave nach dem Versdrama »Le Roi s’amuse« von Victor Hugo
Musik von Giuseppe Verdi
Premiere: Samstag, 27. April 2013 – Ort wir noch bekannt gegeben
Musikalische Leitung: Toshiyuki Kamioka
Inszenierung: Dagmar Schlingmann
Bühnenbild: Sabine Mader
Kostüme: Inge Medert
Choreinstudierung: Jaume Miranda
Mit dem Opernchor des SST und dem Saarländischen Staatsorchester
Rigoletto, Hofnarr in Diensten des Duca, erfährt am eigenen Leib, was er anderen angetan
hat. Bisher unterstützte er munter seinen liebestollen Herrn bei dessen amourösen
Übergriffen, verhöhnte, verspottete Dutzende entehrte Ehemänner, verzweifelte Väter.
Doch jetzt gerät seine eigene vor der (Männer-)Welt verborgene, blutjunge Tochter in die
Fänge des Herzogs. Gildas Liebe ist tief, Gildas Liebe ist groß, so groß, dass sie am Ende
sogar für den Duca, der sich längst schon wieder einer Anderen zugewandt hat, in den Tod
geht.
Mit »Rigoletto« beginnt Verdis Entwicklung zum Musikdramatiker. Er breitet vor den
Augen und Ohren der Zuschauer einen notwendig fatal endenden Plot von
unübertroffener psychologischer Dichte und musikalischer Qualität aus.
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Toshiyuki Kamioka ist seit der Spielzeit 2009/10 Generalmusikdirektor am SST, außerdem Professor für
Dirigieren an der Hochschule Saar und seit 2004 Chefdirigent des Sinfonieorchesters Wuppertal. Er ist ein
gefragter Gastdirigent namhafter Orchester in Japan und Europa.
Dagmar Schlingmann, Generalintendantin des Saarländischen Staatstheaters, widmet sich mit ihrem
bewährten Team nach den Opernarbeiten »La Traviata«, »Der Barbier von Sevilla« und »Madama Butterfly«
jetzt dem Repertoireklassiker »Rigoletto«.
Sabine Mader arbeitete als freie Bühnenbildnerin u. a. in Bonn, Bremen, Graz, München und Linz. Mit
Dagmar Schlingmann verbindet sei eine langjährige Zusammenarbeit; am SST z. B. bei »Faust«, »Madama
Butterfly« und zuletzt »Die Ratten«.
Inge Medert arbeitet seit 1993 freiberuflich als Kostümbildnerin für Schauspiel und Oper in Konstanz,
Darmstadt, Nürnberg, Bonn, Oldenburg, Jena, Würzburg, Linz, St. Gallen und Saarbrücken (z. B. »Faust«,
»Hamlet«, »Madama Butterfly«).
Jaume Miranda siehe »Aladin und die Wunderlampe«.
THE TURN OF THE SCREW
Oper in einem Prolog und zwei Akten
Libretto von Myfanwy Piper nach einer Novelle von Henry James
Musik von Benjamin Britten
Premiere: Samstag, 8. Juni 2013 in der Industriekathedrale Alte Schmelz, Sankt
Ingbert
Musikalische Leitung: Thomas Peuschel
Inszenierung: Beate Baron
Mit dem Saarländischen Staatsorchester
Ein Landhaus weitab der Zivilisation. Dort wohnen, betreut von einer Haushälterin, die
Waisen Miles und Flora. Eine Gouvernante wird mit ihrer Erziehung betraut und lernt
zwei unschuldige, engelsgleiche Kinder kennen, mit denen sie sich unverzüglich
anfreundet. Doch mehr und mehr muss sie entdecken, dass die kindlich zur Schau
gestellte Freundlichkeit Fassade ist, hinter der ein Abgrund klafft. Geister der
Vergangenheit halten die Kinder gefangen, der mysteriöse Tod des letzten Erzieherpaares
hängt wie ein Fluch über ihnen. Immer tiefer bohrt sich der Stachel des Traumas in das
Alltagsgeschehen, immer mehr bestimmen die Toten aus dem Grab heraus das Leben der
kleinen Hausgemeinschaft.
Benjamin Britten – seit über 30 Jahren nicht mehr gespielt am Staatstheater – entwickelt
in seiner Vertonung des typisch englischen Psychothrillers von Henry James einen
gnadenlosen Sog des Unheimlichen. Übersinnliches trifft auf Tiefenpsychologie, die
Realität verschwimmt, und die Spannung steigt und steigt.
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Das Team um Thomas Peuschel und Beate Baron wird die Zuschauer einladen, sich als Gäste in der
Industriekathedrale Alte Schmelz in Sankt Ingbert einzufinden, um mitten im Geschehen des unheimlichen
Thrillers zu sein.
Thomas Peuschel ist seit 2010/11 als 2. Kapellmeister am SST engagiert und dirigierte bisher u. a. die
Produktionen »Die schöne Helena«, »The Yellow Shark«, »La Cenerentola«, »Das Buch der Unruhe«, »Der
Barbier von Sevilla«, »Romeo und Julia« und »Die Eroberung von Mexico«.
Beate Baron studierte Regie in Hamburg und interdisziplinäre Komposition in Berlin. Sie entwickelte
Musiktheaterstücke, Installationen und Videoarbeiten für verschiedene Theater und Festivals. Im Rahmen
der Ruhrtriennale inszenierte Beate Baron ihre Musiktheaterkreation »Autland«. Zuletzt führte sie bei »Les
Boulingrin« von Georges Aperghis am Theater Koblenz Regie und entwickelte für das Zeitkunstfestival am
Radialsystem in Berlin eine szenische Fassung von »Pierrot Lunaire«.
OPERATION ORCHESTERPROJEKT
Ein Projekt in Planung
Musik u. a. von Wolfgang Amadeus Mozart
Premiere im Frühjahr 2013
Musikalische Leitung: Andreas Wolf
Inszenierung: Tom Ryser
Bühnenbild und Kostüme: Stefan Rieckhoff
Mit dem Saarländischen Staatsorchester
Normalerweise versteckt er sich im Graben, der größte Apparat des Theaterbetriebes: das
Orchester. Das unsichtbare Orchester, man hört es, aber man sieht es nicht. Jetzt wird es
Zeit, die Musikerinnen und Musiker aus der Versenkung zu holen, ins richtige Licht zu
stellen und zum Protagonisten eines Abends zu machen. Jetzt wird nicht mehr (nur)
musiziert, jetzt wird auch gespielt, agiert, improvisiert, mit Tönen, Gesten, in
Choreografien, mit und ohne Worte. Erstaunlicherweise wird sich auch der eine oder
andere Solist einfinden und ein Musiktheaterabend entstehen, der so ganz anders ist und
doch die eine oder andere bekannte Opernnummer enthält.
Andreas Wolf studierte Dirigieren, Klavier und Gesang in München. 2006/07 war er 2. Kapellmeister an der
Staatsoper Hannover. Als 1. Kapellmeister am SST leitete er u. a. die Produktionen: »Die Hochzeit des
Figaro«, »Doctor Atomic«, »Fidelio«, »Ariadne auf Naxos« und »Eugen Onegin«.
Tom Ryser inszeniert Produktionen der Sparten Tanz, Theater oder Zirkus, bevorzugt arbeitet er
spartenübergreifend. Seit 1996 ist er freischaffend als Schauspieler, Regisseur und Choreograf in Berlin,
Leipzig, Dresden, Brest, Zürich, London, New York, Basel, Aargau, Venda (Südafrika) tätig. In den letzten
Jahren gibt es einen Musiktheaterschwerpunkt: »Im Orchester graben« mit dem bekannten Schweizer
Comedy-Duo Ursus & Nadeschkin, »My fair Lady« am Theater Basel, » Händels »Rinaldo« am Theater
Freiburg sowie »Die lustigen Weiber« am Theater Bonn.
Stefan Rieckhoff studierte Bühnenbild an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Karl Kneidl.
Assistent von Wilfried Minks und Wolfgang Gussmann. Seit 1990 freiberuflich als Bühnen- und
Kostümbildner u. a. am Théatre des Capucins Luxembourg, Theater Heidelberg, Berliner Ensemble,
Nationaltheater Prag, Volksoper Wien, Stadttheater Bern, Landestheater Linz, Staatstheater Saarbrücken
und bei den Bregenzer Festspielen. Seit der Spielzeit 2003/04 Ausstattungsleiter am Anhaltischen Theater
Dessau.
WIEDER AUF DEM SPIELPLAN
EUGEN ONEGIN
Lyrische Szenen in drei Akten von Peter I. Tschaikowsky
Wiederaufnahme am Samstag, 22. September 2012 im Staatstheater
Musikalische Leitung: Andreas Wolf
Inszenierung und Licht: Immo Karaman
Choreografie: Fabian Posca
Bühnenbild: Immo Karaman/Aida-Leonor Guardia Beier
Kostüme: Fabian Posca/Aida-Leonor Guardia Beier
Die Gutstocher Tatjana verliebt sich unsterblich in Eugen Onegin. Sie schreibt ihm einen
glühenden Liebesbrief, doch er weist sie mit kalten Worten ab. Es kommt zu einem
Skandal, als Onegin der Braut seines Freundes Lenski den Hof macht. Im Duell erschießt
Onegin den Freund. Sein Leben gerät aus der Bahn. Zufällig trifft Tatjana, inzwischen
Fürstin Gremin, ihn Jahre später wieder – zu spät für gemeinsames Glück.
In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln
DIE ZAUBERFLÖTE
Oper in zwei Aufzügen von Wolfgang Amadeus Mozart
Wiederaufnahme am Samstag, 3. November 2012 im Staatstheater
Musikalische Leitung: Toshiyuki Kamioka
Inszenierung: Andreas Gergen
Bühnenbild: Stephan Prattes
Kostüme: Regina Schill
Choreinstudierung: Jaume Miranda
Andreas Gergens zauberhafte Inszenierung der »Zauberflöte« aus dem Jahr 2006 steht
wieder auf dem Spielplan. Prinz Tamino soll im Auftrag der Königin der Nacht ihre
Tochter Pamina aus der Gefangenschaft Sarastros befreien. Dabei hilft ihm eine
Zauberflöte, die Gefahren und Prüfungen zu bestehen, während sein fröhlicher Begleiter
Papageno sich eher als eine Last erweist …
In deutscher Sprache mit französischen Übertiteln
THE ROCKY HORROR SHOW
Musical von Richard O’Brien
Wiederaufnahme am Samstag, 9. März 2013 im Staatstheater
Musikalische Leitung: Frank Nimsgern
Inszenierung: Sebastian Welker
Bühnenbild: Stephan Prattes
Kostüme: Susanne Hubrich
Choreografie: Amy Share-Kissiov
»It's just a jump to the left …«. Der etwas andere Klassiker: Richard O’Briens »The Rocky
Horror Show« muss definitiv als Kultmusical bezeichnet werden, denn schon seit
mehreren Generationen machen sich die Fans kostümiert ins Theater oder Kino auf, um
die Abenteuer von Janet und Brad mitzuerleben, mitzusingen und selbstverständlich den
»Time Warp« mitzutanzen. Der Film »The Rocky Horror Picture Show« machte dieses
Musical 1975 weltberühmt.
»Die beste ›Rocky Horror Show‹, die je auf deutschen Bühnen zu sehen war, sagen viele.«
Frank Herkommer, www.opernnetz.de
Zwölf Vorstellungen en suite bis 28. März 2013!
SCHAUSPIEL
GESCHICHTEN AUS DEM WIENER WALD
Volksstück in drei Teilen von Ödön von Horváth
Premiere: Freitag, 7. September 2012 im Staatstheater
Inszenierung: Martin Nimz
Bühnenbild: Achim Naumann d’Alnoncourt
Kostüme: Jutta Kreischer
Mit dem Saarländischen Staatsorchester
Marianne, Tochter des »Zauberkönigs« und Inhabers einer kleinen Wiener Puppenklinik,
ist dem Fleischergesellen Oskar versprochen, verliebt sich aber in den Lebemann Alfred.
Marianne, die stets an das Positive im Menschen glaubt, gerät unverschuldet auf die
Schicksalsbahn und in immer größere seelische Not. Auch wenn sie am Ende aufgefangen
scheint, weil sie in die Arme Oskars zurückkehren kann, bleibt der Ausblick wenig
optimistisch. Horváth, in den frühen dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts auf dem
Höhepunkt seiner Popularität, beschreibt eine kleinbürgerliche Welt im Schatten des
heraufdämmernden Faschismus. Untermalt von Wiener Walzerseligkeit entspinnt sich ein
bitteres und morbides Spiel unter lebenden »Marionetten«, die zwischen Spießigkeit,
Verlorenheit und rechter Gesinnung um Anerkennung und Liebe kämpfen.
Regisseur Martin Nimz wird der großen Musikalität des Textes Rechnung tragen und lässt
das Saarländische Staatsorchester die im Text aufgeführten Lieder und Walzer live auf der
Bühne zu Gehör bringen.
Martin Nimz war nach seinem Studium an der Staatlichen Schauspielschule in Rostock zunächst als
Schauspieler u. a. in Gera, Rostock und Chemnitz engagiert, wo er auch erstmals Regie führte. 2002 bis
2004 war er Schauspieldirektor am Staatstheater Kassel. Als freischaffender Regisseur inszenierte er u. a.
am Schauspiel Frankfurt, am Staatsschauspiel Dresden, am Theater Magdeburg, am Theater Dortmund und
am Badischen Staatstheater Karlsruhe.
Achim Naumann d’Alnoncourt studierte bis 2006 Szenografie an der HfG Karlsruhe, u. a. bei Michael
Simon, Penelope Wehrli und Daniel Libeskind und schloss sein Diplom zum Bühnenbildner mit
Auszeichnung ab. Mit Martin Nimz hat er bereits in Magdeburg, Konstanz und Heidelberg
zusammengearbeitet.
Jutta Kreischer studierte Innenarchitektur in Rosenheim und Modedesign in Hamburg und arbeitete
zunächst als Designerin für verschiedene Modelabels und als Kostümassistentin für Filmproduktionen. Seit
2001 ist sie freischaffende Kostümbildnerin. Mit Martin Nimz arbeitete sie bereits u. a. am Staatstheater
Kassel, am Landestheater Tübingen und am Schauspiel Frankfurt zusammen.
DER GOLDENE DRACHE
von Roland Schimmelpfennig
Premiere: Samstag, 8. September 2012 in der Alten Feuerwache
Inszenierung: Michael Talke
Bühnenbild: Barbara Steiner
Kostüme: Inge Medert
»Der goldene Drache«: Ein Thai-China-Vietnam-Schnellrestaurant irgendwo in
Deutschland. In der Küche krümmt sich ein kleiner Chinese vor heftigen Zahnschmerzen.
Er hat keine Papiere, keine Arbeitserlaubnis, keine Krankenversicherung. Eingereist ist er,
um seine Schwester zu suchen, von der kein Lebenszeichen zur Familie nach China dringt.
In diesem unheilvollen Zahn »verdichtet« Roland Schimmelpfennig die ganze
Globalisierung, die Geschichte der Verlierer, der rechtlosen Hilfsarbeiter.
Schimmelpfennig erzählt seine (todtraurige) Geschichte zwischen Thai-Suppe Nr. 6, scharf,
und gebratenen Reisbandnudeln Nr. 82 auf unglaublich komische und absurde Weise.
Das Stück, 2010 mit dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet, ist eine Steilvorlage
für ein spielfreudiges Ensemble. Nur fünf Schauspieler verkörpern in schnellen Wechseln
mit Woks jonglierende Asiaten, versnobte Stewardessen, unglücklich Liebende, düstere
Ehegatten und teuflisch schmierige Lebensmittelhändler.
Michael Talke ist seit 1997als freier Regisseur tätig, u. a. an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, am
Thalia Theater in Hamburg, Schauspiel Hannover, Theater Bremen und am Düsseldorfer Schauspielhaus.
Operninszenierungen u. a. in Luzern und Braunschweig. Am SST inszenierte er »Lola« (R. W. Fassbinder),
»Kleiner Mann, was nun?« (Fallada) und zuletzt »Ariadne auf Naxos« von Richard Strauss.
Barbara Steiner studierte am Salzburger Mozarteum, danach war sie Ausstattungsassistentin an der
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Seit 1997 ist sie freischaffend als Bühnen- und Kostümbildnerin für
Oper und Schauspiel an der Volksbühne, am Schauspiel Hannover, Theater Luzern, Düsseldorfer
Schauspielhaus, Schauspiel Leipzig u. a.
Inge Medert arbeitet seit 1993 freiberuflich als Kostümbildnerin für Schauspiel und Oper in Konstanz,
Darmstadt, Nürnberg, Bonn, Oldenburg, Jena, Würzburg, Linz, St. Gallen und Saarbrücken (z. B. »La
Traviata«, »Hamlet«, »Madama Butterfly«).
Uraufführung
DIE STUNDE DER KOMÖDIANTEN
nach dem Roman von Graham Greene für die Bühne adaptiert
von Christoph Diem und Holger Schröder
Premiere: Samstag, 3. November 2012 in der Alten Feuerwache
Inszenierung: Christoph Diem
Bühnenbild und Kostüme: Florian Barth
Haiti zu Beginn der Herrschaft von Papa Doc Duvalier: ein zwielichtiger Major der
britischen Armee, ein resignierter Hotelbesitzer, ein naives milliardenschweres Ehepaar,
das den Gedanken des Vegetarismus in den Karibikstaat bringen will – ob sie nun auf
ihren Profit spekulieren oder naiv ihren Idealen folgen: Allesamt sind sie Komödianten in
einem dunklen Krimi. Sie agieren am falschen Ort zur falschen Zeit und verkennen die
Gefahren des despotischen Systems, das Papa Doc mit Hilfe seiner berüchtigten
Geheimpolizei, den TonTon Macoutes, aufgebaut hat. Greene, einer der populärsten
Autoren des 20. Jahrhunderts (»Der dritte Mann«, »Unser Mann in Havanna«), erzählt von
Gauklern, Hochstaplern, Intriganten und Mitläufern, die uns all die Facetten menschlicher
Abgründe liefern, aus denen der monströse Geist des Imperialismus emporsteigt – eine
tiefgreifende Geschichte, die fortwirkt bis in unsere Gegenwart.
Christoph Diem arbeitet seit 2001 als Regisseur u. a. in St. Gallen, Würzburg, am Theaterhaus Jena und am
Staatsschauspiel Stuttgart. Seit 2006 ist Diem Künstlerischer Leiter der »sparte4« am SST. In der Alten
Feuerwache inszenierte er zuletzt »Draußen vor der Tür« und »Endstation Sehnsucht«, im SST »Der Gott des
Gemetzels«.
Florian Barth studierte Bühnenbild in Wien bei Erich Wonder. Seit 2001 ist er als freischaffender Bühnenund Kostümbildner u. a. in Graz, Göttingen, Solothurn, Tübingen, Mainz, Berlin und Zürich tätig. Am SST
gestaltete er u. a. das Bühnenbild für Franz Kafkas »Amerika«, Sophokles’ »König Ödipus« sowie für
Christoph Diems Inszenierungen von »Der große Marsch«, »Endstation Sehnsucht« und »Der Gott des
Gemetzels«.
DIE KLEINBÜRGERHOCHZEIT
von Bertolt Brecht
Koproduktion mit dem Théâtre National du Luxembourg
Premiere: Samstag, 1. Dezember 2012 in der Alten Feuerwache
Inszenierung: Dagmar Schlingmann
Bühnenbild: Sabine Mader
Kostüme: Inge Medert
Musik: Alexandra Holtsch
Brecht zeigt in seinem Einakter, was bei der Hochzeitsfeier eines jungen Paares, zwischen
Kabeljau und Dessert, alles schief laufen kann … nicht nur die Fassade bürgerlicher
Wohlanständigkeit geht dabei zu Bruch, sondern auch das Mobiliar der Wohnung. Mit
gerade 21 Jahren schrieb Brecht das Stück, das als einziger seiner frühen Einakter 1926
uraufgeführt wurde. Die Theorie des epischen Theaters lag da noch in weiter Ferne;
stattdessen erzählt Brecht in der Tradition von Moritaten und Schaubuden-Szenen, die er
auf dem Augsburger »Plärrer«, dem Jahrmarkt seiner Heimatstadt, kennenlernte. Ebenso
inspirierten ihn die Kurzszenen und Sketche von Karl Valentin mit ihrem doppelbödigen
Humor und ihrer oft ins Satirische übersteigerten Komik. Brecht gelang damit eine
großartige Milieustudie und ein exzellenter Spaß zugleich.
Dagmar Schlingmann inszeniert die »Kleinbürgerhochzeit« als Koproduktion mit dem
Théâtre National du Luxembourg. So wird der erfolgreiche Austausch zwischen Theatern
der Großregion nach dem TNL-Gaststpiel »Torquato Tasso« und dem 2007 begonnenen
»Total Théâtre«-Projekt fortgesetzt.
Dagmar Schlingmann ist seit 2006 Generalintendantin des SST. In Saarbrücken inszenierte sie zuletzt
»Madama Butterfly« und »Die Ratten«.
Sabine Mader arbeitet als freie Bühnenbildnerin u. a. in Bonn, Bremen, Graz, München und Linz. Mit
Dagmar Schlingmann verbindet sie eine langjährige Zusammenarbeit, am SST z. B. bei »Faust«, »Madama
Butterfly« und zuletzt »Die Ratten«.
Inge Medert siehe »Der goldene Drache«
Alexandra Holtsch gehört ebenfalls zum langjährigen künstlerischen Team von Dagmar Schlingmann. Sie
komponierte zuletzt die Bühnenmusik für die Produktion »Die Ratten« und führte Regie bei »Zarathustra« in
der sparte4.
DER REVISOR
Lustspiel in fünf Aufzügen von Nikolai Gogol
Premiere: Samstag, 26. Januar 2013 im Staatstheater
Inszenierung und Bühnenbild: Thomas Schulte-Michels
Kostüme: Tanja Liebermann
Musik: Olivier Truan
Als sich ein Revisor aus dem fernen St. Petersburg ankündigt, um die Finanzlage in einer
russischen Provinzstadt zu inspizieren, geraten die Honoratioren in ziemliche Aufregung.
Jeder hat schließlich seinen eigenen Dreck am Stecken oder hält sich an das Motto »Eine
Hand wäscht die andere!«
Da stört natürlich der unbestechliche Blick eines seriösen Beamten aus der Metropole.
Doch der Fremde, der mit seinem Diener Logis im Hotel nimmt, hat eigentlich so gar
nichts von einer unabhängigen, moralisch einwandfrei handelnden Autorität …
In seiner satirisch-burlesken Milieustudie aus dem 19. Jahrhundert beschreibt Gogol auf
höchst amüsante Weise das Wesen der Korruption und Bereicherung als ein geradezu
archetypisches menschliches Verhaltensmuster. Ein absoluter Komödienklassiker!
Thomas Schulte-Michels gehörte zur Leitung des Schauspielhauses Düsseldorf und des Residenztheaters
München, von 1991 bis 2001 war er am Schauspiel Frankfurt. Daneben inszenierte er u. a. an allen großen
Bühnen Berlins sowie am Thalia Hamburg, dem Wiener Volkstheater, am Nationaltheater Weimar, den
Salzburger Festspielen und ab 2000 auch in Brno, Ljubljana und Zagreb.
Tanja Liebermann arbeitet seit Ende 2004 als freischaffende Kostümbildnerin. Mit Thomas Schulte-Michels
war sie u. a. am Deutschen Theater Berlin, am Berliner Ensemble sowie an der Volksoper und am
Volkstheater Wien tätig.
Als Pianist und Komponist der Gruppe »Kolsimcha« spielte Olivier Truan in Europa und den USA auf den
bekanntesten Bühnen, u. a. in der Carnegie Hall, New York. Als Komponist war er bereits bei vielen
Theaterproduktionen mit Thomas Schulte-Michels tätig. Das künstlerische Team hat sich in der Spielzeit
2011/12 mit »Die Räuber« zum ersten Mal dem Saarbrücker Publikum vorgestellt.
DIE BESESSENEN
von Albert Camus – zum 100. Geburtstag
nach dem Roman »Die Dämonen« von Fjodor Michailowitsch Dostojewski
Premiere: Samstag, 23. März 2013 in der Alten Feuerwache
Inszenierung: Daniela Kranz
Bühnenbild und Kostüme: Jutta Burkhardt
Mit den »Besessenen« hat Albert Camus den titanenhaften Versuch unternommen,
Dostojewskis Roman »Die Dämonen« für die Bühne zu adaptieren. Für Camus war die
Begegnung mit den Werken Dostojewskis ein Schlüsselerlebnis: »Ich habe Dostojewski
zuerst lieben gelernt, weil er mir die Geheimnisse des menschlichen Wesens enthüllte.
Aber sehr schnell, in dem Maße, wie ich das Drama meiner Zeit immer grausamer erlebte,
habe ich in Dostojewski den Menschen lieben gelernt, der am tiefsten unser
geschichtliches Schicksal erlebt und ausgedrückt hat.«
Camus destilliert in seiner Adaption die politischen und intellektuellen Bewegungen im
vorrevolutionären Russland. In seinen Figuren trifft der träge Liberalismus der
Elterngeneration auf die radikal revolutionären Ideen der Söhne. »Besessen« sind die
Jungen, verzweifelt, haltlos. Sie lehnen sich gegen ein altes überkommenes Wertesystem
auf, ohne zu wissen, was an dessen Stelle treten kann. »Soll man weiterleben oder sich
vernichten?« Sinnsuche auf dem unberechenbaren Pulverfass.
Daniela Kranz absolvierte ihre Regieausbildung am Mozarteum in Salzburg. 2004 wurde sie mit dem
Förderpreis für Regie im Rahmen des Gertrud-Eysoldt-Rings ausgezeichnet. Sie inszenierte u. a. am
Düsseldorfer Schauspielhaus, am Schauspielhaus Wien und am Burgtheater Wien. Mit Inszenierungen
zeitgenössischer Stücke war sie bereits dreimal zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. In Saarbrücken
erarbeitete sie u. a. die Uraufführung von Felicia Zellers »Der große Blöff / Entfernte Kusinen«. Zuletzt
inszenierte sie hier Shakespeares »Viel Lärm um nichts«.
Jutta Burkhardt studierte Bühnen- und Kostümgestaltung am Mozarteum in Salzburg. Seit 1996 ist sie als
freischaffende Bühnen- und Kostümbildnerin tätig, u. a. in Saarbrücken, Würzburg, Konstanz und Kiel.
Außerdem ist sie seit 2001 als bildende Künstlerin an Ausstellungen in Italien und Deutschland beteiligt.
EIN SPORTSTÜCK
von Elfriede Jelinek
Premiere: Freitag, 17. Mai 2013 in der Alten Feuerwache
Inszenierung: Marcus Lobbes
Bühnenbild und Kostüme: Wolf Gutjahr
»Nichts als Sport und wieder Sport in den Köpfen.« Sport als Ausdruck aller übersteigerten
Anstrengungen, um schön und stark zu werden. Die Sportarena als Kampfplatz. Fitnessund Körperkult als Religionsersatz – Elfriede Jelinek setzt sich mit einem der großen
Massenphänomene unserer Zeit auseinander. Die Idolisierung der Sportler wird u. a.
festgemacht an Andi, einem Bodybuilder, der seinem Vorbild Arnold Schwarzenegger
nachgeeifert und sich mit Anabolika zerstört hat.
In diesem Stück geht es vor allem um den Sport als moderne Form der Kriegsführung.
Die Terminologie ist dieselbe – Sieger und Besiegte, Kampf Mann gegen Mann. In der
Sportbekleidung feiert die Uniform ihre letzten Triumphe.
Elfriede Jelinek ist eine messerscharfe Analytikerin unserer Zeit. Unerbittlich seziert die
Literaturnobelpreisträgerin von 2004 unsere westliche Welt. Dabei lebt ihre
hochmusikalische Sprachkunst – ihre überbordenden Textflächen – von ihrem bitterbösen
und eiskalten Sprachwitz.
Marcus Lobbes arbeitet seit 1995 als Regisseur und Ausstatter in Oper und Schauspiel in Darmstadt, Kassel,
Mannheim, Freiburg, an der Hamburgischen Staatsoper und am Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein.
Er inszenierte u. a. »Wozzeck«, »Rigoletto«, »Tosca«, »Eugen Onegin« in der Oper, »Romeo und Julia«, »König
Lear«, »Kaspar Häuser Meer« von Felicia Zeller, »Rechnitz (Der Würgeengel)« von Elfriede Jelinek sowie
eigene, meist spartenübergreifende Theaterarbeiten. 2008 wurde er in der Kritikerumfrage von »Theater
heute« zum besten Nachwuchskünstler für den Bereich Regie gewählt.
Wolf Gutjahr studierte Szenografie an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe u. a. bei Johannes Schütz
und arbeitete als Bühnen- und Kostümbildner am Theater Basel, am Thalia Theater Hamburg, am
Centraltheater Leipzig, am Staatstheater Stuttgart, in Bern, Bonn, Bremen, Freiburg, Graz u. v. a. mehr.
Außerdem erhielt er die Kreativdirektion (ADAM-Award 2001 in Silber) für den Expo 2000-Pavillon des
Bundesministeriums für Verkehr.
DAS KALTE HERZ
nach Wilhelm Hauff
Ein Märchen für Erwachsene mit Musik
Premiere: Samstag, 18. Mai 2013 in der Industriekathedrale Alte Schmelz, Sankt
Ingbert
Inszenierung: Erich Sidler
Der junge Köhler Peter Munk will nach oben. Das Köhlerdasein ist ihm zu eng und elend,
zu verlockend wirkt der Glanz seiner Rivalen. Geld will er, im Wirtshaus spielen und
tanzen wie kein zweiter – koste es, was es wolle. Rastlos jagt er durch den Schwarzwald,
als ihm ein wunderliches Glasmännlein erscheint, das bereit ist, ihm drei Wünsche zu
erfüllen. Doch der unvernünftige Kohlen-Peter verspielt sein Glück (und sein Geld) in
Kürze. Die Gier hat von ihm Besitz ergriffen, vor nichts schreckt er nun auf dem Weg zu
neuem Reichtum zurück, auch nicht vor dem Pakt mit dem Bösen. Er verkauft sein Herz.
Allein ist er damit nicht. Der düstere Holländer-Michel betreibt ein florierendes Geschäft
mit den Herzen der materialistischen Schwarzwälder. Es herrscht Hochkonjunktur für
den Teufel in einer Welt, in der alle zum Geld streben. Und ob das Glasmännlein noch
einmal helfen wird?
Mit Wilhelm Hauffs hochromantischer Glückssuche begibt sich das Schauspiel in die
Industriekathedrale Alte Schmelz nach Sankt Ingbert, um das Publikum mit einer
modernen und sehr musikalischen Interpretation dieses märchenhaften Stoffes zu
verzaubern.
Erich Sidler erhielt 1996 den Regieförderpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste für seine
Dramatisierung und Inszenierung von Kleists »Die Marquise von O« am Staatsschauspiel Hannover. Er
inszenierte am Schauspiel Essen, am Nationaltheater Mannheim, am Maxim Gorki Theater in Berlin, am
Thalia Theater Hamburg, am Theater Basel und am Staatstheater Stuttgart, wo er unter Friedrich Schirmer
Hausregisseur war. Von 2007 bis 2012 leitete er das Schauspiel am Stadttheater Bern. In Saarbrücken
inszenierte er bereits »Villa Dolorosa« von Rebekka Kricheldorf, womit er zum Heidelberger Stückemarkt
2012 eingeladen wurde.
22. bis 24. November 2012 in der Alten Feuerwache
Eine Kooperation von SR 2 KulturRadio, Le Carreau, scène nationale de Forbach et de l’est mosellan,
Institut Français und Saarländischem Staatstheater
Mit freundlicher Unterstützung der Vertretung der Regierung von Québec
Bereits zum sechsten Mal findet das Autorenfestival »Primeurs« statt und ist aus dem
Festivalleben in Saarbrücken nicht mehr wegzudenken. »Primeurs« hat sich als wichtige
überregionale Plattform für zeitgenössische frankophone Dramatik – und für die Autoren
auch als Tor zu den deutschen Bühnen – etabliert.
Drei Tage lang stellen die Kooperationspartner sechs spannende Texte in szenischen
Lesungen, Werkstattinszenierungen und einem Live-Hörspiel in deutscher Übersetzung
vor.
Alle Texte sind das erste Mal auf deutschsprachigen Bühnen zu erleben. Präsentiert
werden außergewöhnliche Autoren aus unterschiedlichen Generationen und Regionen,
deren Antworten zu kulturpolitischen und sozialkritischen Gegenwartsthemen auf
literarisch sehr unterschiedliche Weise ausfallen. So entfaltet sich erneut ein
faszinierendes Spektrum zeitgenössischer frankophoner Literatur.
Begegnungen von Publikum und Autoren wie auch der Austausch von Autoren und
Theatermachern machen den besonderen Reiz des Festivals aus. Gefeiert wird jeden Abend
im Festivalclub in der sparte4 bei frankophoner Live-Musik.
Das beste Stück des Festivals wird mit dem Primeurs-Autorenpreis ausgezeichnet.
WIEDER AUF DEM SPIELPLAN
ENDSTATION SEHNSUCHT
von Tennessee Williams
Wiederaufnahme im Herbst 2012 in der Alten Feuerwache
Inszenierung: Christoph Diem
Bühnenbild und Kostüme: Florian Barth
1947 am Broadway uraufgeführt, bescherte »Endstation Sehnsucht« seinem Autor einen
weiteren Welterfolg. Die drückende Atmosphäre der Sommernächte in New Orleans bildet
die Folie, vor der Williams die überhitzte Geschichte der alternden Südstaatenschönheit
Blanche DuBois erzählt, die in eine Traumwelt der Poesie und Schönheit flieht. Ihre
Luftschlösser und Illusionen sind ihrem Schwager Stanley Kowalski ein Dorn im Auge.
Seine Welt ist geprägt von Arbeit, Alkohol, Sex und Männerfreundschaft. Stella Kowalski
hat sich von Stanley aus den Wolken einer aristokratischen Vergangenheit heben und auf
den Boden einer realistischen Arbeiterexistenz stellen lassen. Stanleys Freund Mitch
schließlich glaubt, in Blanche seine große Liebe gefunden zu haben. Mitch ist ein ewig
Trauernder, er findet Erfüllung im Verlust.
Die Situation – aufgeladen durch Alkohol und die Begrenztheit eines Raumes, in dem es
keine Intimität gibt – spitzt sich zu. Es ist ein Zustand des Belauerns und Spionierens, des
Voyeurismus und des Sich-zu-nahe-Tretens. Schließlich fordern die gegenseitigen
Verletzungen ein Opfer – danach kehrt eine trügerische Idylle ein.
POETIK-DOZENTUR FÜR DRAMATIK
ab Januar / Februar 2013
In Kooperation mit der Universität des Saarlandes
Die Universität des Saarlandes hat gemeinsam mit dem SST, der Landeshauptstadt
Saarbrücken und der VHS Regionalverband Saarbrücken 2012 erstmals eine PoetikDozentur für Dramatik eingerichtet. Ziel der Dozentur ist es, herausragende Dramatiker
der Gegenwart einzuladen und öffentlich über ihre Theaterkonzeption zu reflektieren.
Mit der Einladung an das Theaterkollektiv Rimini Protokoll startete die Poetik-Dozentur
2012 mit einem Paukenschlag. Rimini Protokoll ist Anreger und Impulsgeber eines neuen
postdramatischen Dokumentartheaters und einer Ästhetik der Authentizität. Als
Schauplatz ihrer Theaterereignisse wählen die drei Theatermacher neben klassischen
Theatergebäuden auch ungewöhnliche Orte wie einen umgebauten LKW, einen Flughafen
oder die Hauptversammlung der Daimler-Aktionäre im ICC Berlin. An den vier – sehr
unterhaltsamen – Abenden in Saarbrücken buchstabierten sie ihre Arbeit von A wie »Ama,
schönstes Kürzel aus der Theatersprache. Alles mit Allem: das Theater probt den Ernstfall.
Vor HP1 und HP2 und GP wird nicht mehr angedeutet« bis Z wie »Zweifel, immer«. Das
»Theater-ABC« von Rimini Protokoll wird nun vom Verlag Theater der Zeit als Band 100 der
Reihe »Recherchen« veröffentlicht.
2013 wird wieder eine Poetik-Dozentur vergeben, an einen Dramatiker, der in drei
Vorträgen (u. a. im Staatstheater) und einer öffentlichen Veranstaltung an der Universität
sein Schaffen darstellen wird. Im Herbst 2012 wird der Träger der Dozentur bekannt
gegeben.
http://www.poetikdozentur-dramatik.de
Deutsche Erstaufführung nach 2000 Jahren
PHAEDRA
Tragödie von Lucius Annaeus Seneca
Ein Gemeinschaftsprojekt der Universität des Saarlandes, der Hochschule für Musik Saar und
des Saarländischen Staatstheaters
Premiere: Dienstag, 28. Mai 2013 in der Alten Feuerwache
Inszenierung: Christian Klees
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Christoph Kugelmeier
Musikalische Leitung: Prof. Jörg Nonnweiler
Mit Studierenden der Hochschulen
Phaedra, die zweite Frau des athenischen Königs Theseus, verliebt sich während seiner
Abwesenheit ausgerechnet in ihren Stiefsohn, den ausgemachten Frauenhasser
Hippolytus. Als sich Phaedras Liebeskrankheit zur Todessehnsucht steigert, stiftet ihre
Amme ein Gespräch mit Hippolytus an, in dessen Verlauf Phaedra ihre Leidenschaft
gesteht. Außer sich vor Empörung will Hippolytus seine Stiefmutter töten, flüchtet aber
dann in die Wildnis. Ausgerechnet jetzt kehrt Theseus zurück. Als die Amme, die ihre
Herrin vor seinem Zorn schützen möchte, behauptet, Hippolytus habe Phaedra zu
vergewaltigen versucht, verbannt und verflucht der König seinen Sohn. Auf seiner Flucht
fällt Hippolytus eben diesem Fluch zum Opfer. Entsetzt erkennen alle ihre Verstrickungen
– doch zu spät.
Die Dramen des römischen Philosophen, Staatsmannes und Dichters Seneca, die einzigen
vollständig erhaltenen Tragödien des antiken Rom, prägten jahrhundertelang das
europäische Theater mehr als ihre griechischen Vorbilder, und kein Geringerer als
William Shakespeare orientierte sich vor allem an Seneca. In der wissenschaftlichen
Forschung immer noch umstritten ist jedoch die Frage, ob diese Stücke tatsächlich jemals
für eine Bühnenaufführung gedacht waren. In einer eigens für diese Inszenierung am
Saarbrücker Institut für klassische Philologie erarbeiteten Übersetzung wird eine der
packendsten Tragödien der Antike erstmals nach 2000 Jahren Rezeptionsgeschichte auf
einer deutschen Bühne aufgeführt.
DER ZWANG IN MEINEM LEBEN
oder
TRIPTYCHON MIT GUSTAV REGLER
Doku-Theaterstück von Georg Bense
Szenische Lesung und mediale Collage im Rahmen der Musikfestspiele Saar
Der gebürtige Kölner Georg Bense, seit vielen Jahren im Saarland lebender Autor,
Regisseur und Kameramann zahlreicher Filme für den Saarländischen Rundfunk, das ZDF
und arte, zeichnet in seinem Stück das Leben des saarländischen Dichters und
Freiheitskämpfers Gustav Regler nach. Dessen Bedeutung bezieht sich nicht nur auf sein
literarisches Schaffen; Regler war auch ein wichtiger politischer Zeitzeuge der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Politisiert durch den Spartakusaufstand 1919, wurde er später Mitglied der
Kommunistischen Partei, kämpfte als politischer Kommissar der Internationalen Brigade
gegen das Franco-Regime im spanischen Bürgerkrieg, sagte sich 1942 von der Partei los
und lebte im mexikanischen Exil. Als mexikanischer Staatsbürger bereiste er Europa und
schließlich auch wieder das Saarland. 1960 wurde ihm der »Kunstpreis des Saarlandes«
verliehen. 1964 verstarb Gustav Regler während einer Studienreise in Neu Delhi.
In Form einer multimedialen Collage wird das Doku-Drama mit Schauspielern des
Saarländischen Staatstheaters vorgestellt.
SPARTE4
Uraufführung
HERZ DER FINSTERNIS
Theater mit Musik nach der Erzählung von Joseph Conrad
Premiere: Freitag, 14. September 2012 in der sparte4
Inszenierung: Christoph Diem
Musik: Oliver Ziegler
Bühnenbild und Kostüme: Isabelle Kittnar
Kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts: Marlow reist im Auftrag einer belgischen
Handelsgesellschaft in den Kongo, auf der Suche nach Kurtz. Dieser hat sich einen
legendären Ruf im Handel mit Elfenbein erworben, einem begehrten Importgut des
Imperialismus. Auf dem Weg dorthin hört Marlow grässliche Dinge über Kurtz und dessen
auf Gewalt, Willkür und Menschenverachtung begründetes »Reich«. Marlows Reise in die
tiefste afrikanische Wildnis, ins Herz der Finsternis, gleicht einer Reise in die eigenen
seelischen Abgründe. Seine Begegnung mit Kurtz gerät schließlich außer Kontrolle:
Einerseits widern ihn dessen Obsessionen an, andererseits kann er sich der Faszination
dieses Menschen, der die Kategorien von Gut und Böse, von Moral und Unmoral
ausgelöscht hat, nicht entziehen.
Joseph Conrad verhandelt Gier, Rassismus und Grenzüberschreitungen der menschlichen
Psyche – ausgedrückt in der Lust am Bösen und Obsessiven. Das »Herz der Finsternis«
wurde von Francis Ford Coppola auf den Vietnamkrieg hin aktualisiert – im Film
»Apocalypse Now«.
Das Team Diem & Ziegler (»Fup«, »Der Pol« und »20.000 Meilen unter den Meeren«) wird
diese Geschichte als episch-psychedelischen Liederabend erzählen.
Christoph Diem arbeitet seit 2001 als Regisseur u. a. in St. Gallen, Würzburg, am Theaterhaus Jena und am
Staatsschauspiel Stuttgart. Seit 2006 ist Diem Künstlerischer Leiter der »sparte4« am SST. In der Alten
Feuerwache inszenierte er zuletzt »Draußen vor der Tür« und »Endstation Sehnsucht«, im SST »Der Gott des
Gemetzels«.
Nach seinem Musikstudium komponierte Oliver Ziegler zahlreiche Aufführungen für Schulen, Kindergärten
und andere pädagogische Einrichtungen sowie die beiden Märchen »Solaria« und »Unter dem Dach der
Welt« für Kinder und Erwachsene. 2002 veröffentlichte er sein erstes Buch mit ausgewählten Liedtexten und
Gedichten »Innengesang aus Verschlossenheit«. Seit der Spielzeit 2008/09 war er für die Bühnenmusik von
Christoph Diems Inszenierungen »Fup«, »Der Pol« und »20.000 Meilen unter den Meeren« verantwortlich.
Isabelle Kittnar studierte Bühnen- und Kostümbild an der Akademie der Bildenden Künste in München bei
Ursel und Karl-Ernst Herrmann und Ezio Toffolutti. Seit Winter 2005 arbeitet sie als freischaffende Bühnenund Kostümbildnerin und lebt in München. Sie arbeitete am Theater Konstanz und am SST, am Theater der
Jungen Welt in Leipzig, am Mainfrankentheater in Würzburg, am Gostner Hoftheater in Nürnberg und an
der Schauburg München. Ein Jahr lang war sie Hausbühnen- und Kostümbildnerin am Theater Augsburg.
TSCHICK
von Wolfgang Herrndorf
Premiere: Samstag, 10. November 2012 in der sparte4
Inszenierung: David Benjamin Brückel
Bühnenbild und Kostüme: Jeremias Böttcher
Musik: Vredeber Albrecht
Ein Sommer in der ostdeutschen Provinz. Unerwiderte Liebe, gähnende Langeweile,
Probleme mit Schule und Eltern und auf die Klassenparty wurde er auch nicht eingeladen
– Maik Klingenberg hat keine große Erwartung an diesen Sommer. Eines Tages steht sein
Mitschüler Tschick mit einem geklauten Lada vor der Tür, und eine abenteuerliche Reise
beginnt. Ohne Plan, Kompass oder Karte machen sie sich auf den Weg von Berlin nach
Rumänien, um Tschicks Großmutter zu besuchen. Dabei begegnen sie außergewöhnlichen
Menschen, erleben skurrile, anrührende Momente und lernen mehr über das Leben als
jemals zuvor.
»Tschick« ist Jugendroman und Roadmovie zugleich, eine packende Geschichte über
Freundschaft und das wirklich Wichtige im Leben. Wolfgang Herrndorf erhielt dafür den
Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 und ist 2012 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse
ausgezeichnet worden.
David Benjamin Brückel studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie Cultural Studies in Wien.
Neben dem Studium assistierte er am Schauspielhaus Zürich und am Schauspiel Hannover, wo er von 2006
bis 2008 als Regieassistent engagiert war. Dort arbeitete er mit Regisseuren wie Sebastian Baumgarten,
Nuran David Calis, Jürgen Gosch, Sebastian Nübling und Wilfried Mink. Am SST zeigte er bei »Primeurs«
2010 »Kreise/Fiktionen« und 2012 in der sparte4 »Eine Sommernacht«.
Jeremias Böttcher studierte Bühnenbild an der Universität der Künste in Berlin. Aktuell ist er am
Staatsschauspiel Dresden als Bühnenbildassistent engagiert und hat dort für die Bürgerbühne Bühnenbilder
gestaltet. Böttcher ist als Production Designer tätig und war u. a. mitverantwortlich für das Szenenbild des
Dokumentarfilms »Teenage Response« (D 2009), der im gleichen Jahr bei der Biennale zu sehen war.
Vredeber Albrecht ist seit 1995 als Musiker, Komponist und Musikproduzent tätig. Er produzierte Hörspiele
und wirkte als Musiker auf zahlreichen Tonträgern (u. a. Louie Austen, Blumfeld, Commercial Breakup,
Deichkind) mit. Weiterhin komponierte er Musik für Kurzfilme und Theaterstücke der Regisseure Stefan
Pucher und René Pollesch. Mit David Benjamin Brückel hat er bereits an der Bürgerbühne des
Staatsschauspiels Dresden zusammengearbeitet.
DAS NORMALE LEBEN
oder
Körper und Kampfplatz
von Christian Lollike
Premiere: Sonntag, 13. Januar 2013 in der sparte4
Inszenierung: Antje Schupp
Drei Personen versuchen eine ganz normale Geschichte über die Vorzüge ihres Alltags zu
erzählen, eine Laudatio auf die Lebenslust zu verfassen. Als sie bemerken, dass sie von
Medienapparaten überwacht werden, setzt sich, verbunden mit hypochondrischen
Angstzuständen und Körperkult-Manien, ein ungesunder Verfolgungswahn fest. Das
schreit nach einer Identitäts-Apokalypse, wird jedoch in weiser Voraussicht von der
»Inneren Stasi« aufgefangen, die als positives Kontrollorgan an die Tugenden der
Gesellschaft appelliert und dafür sorgt, dass jeder auf sich selbst aufpasst. Doch die drei
Erzähler stecken im Dauerzustand fest, alles perfekt bewältigen zu wollen. Trotz der
Absicht, diesen Zustand zu verbessern, verlieren sie dabei nicht nur den Bezug zur
Realität, sondern vor allem zu sich selbst.
Der dänische Autor Christian Lollike formuliert in hochamüsanten und bitterbösen
Textflächen die volle Bandbreite typisch postmoderner Phänomene: die kaputte Leere im
Leben jedes Einzelnen und die verzweifelte Suche nach Individualität!
Antje Schupp studierte Theater- Film- und Medienwissenschaft und Cultural Studies in Wien sowie Regie für
Theater und Oper an der Bayerischen Theaterakademie in München. Sie arbeitete als Regieassistentin an den
Münchner Kammerspielen sowie am Theater Basel und assistierte u. a. bei Sebastian Nübling, Simon
Solberg, Amélie Niermeyer und Dirk Cieslak. Seit mehreren Jahren inszeniert sie sowohl in der Freien Szene
als auch am Staats- und Stadttheater. Zuletzt inszenierte sie die Schweizer Erstaufführung von »Der große
Marsch« von Wolfram Lotz – diese Produktion ist zum diesjährigen Heidelberger Stückemarkt eingeladen.
EINE ENTHANDUNG IN SPOKANE
von Martin McDonagh
Premiere: Freitag, 22. März 2013 in der sparte4
Inszenierung: Christopher Haninger
Bühnenbild und Kostüme: Gregor Wickert
Enthandung …? Nicht vielleicht »Enthauptung« …? Was sich wie ein Schreibfehler liest,
ist traurige Realität: Carmichael hat als Jugendlicher in Folge der Tat einer sadistischen
Jugendgang seine Hand in Spokane, Washington D.C., durch einen vorbeirasenden Zug
verloren – und ist seither auf der Suche nach dem fehlenden Körperteil. Die Sehnsucht
nach Vollkommenheit manifestiert sich im Gespür für das, was fehlt. Entsprechend
konsequent folgt Carmichael seinem Ziel. Nicht ganz freiwillig wird er dabei auf makabre
Weise von einem merkwürdigen Gangsterpärchen unterstützt. Alle treffen schließlich in
einem schmuddeligen Hotel aufeinander, das von einem ziemlich aufdringlichen Portier
geführt wird …
McDonaghs bitterschwarze Komödie verzichtet auf jegliche political correctness, ist
drastisch und wunderbar geschmacklos – ein furioses Kammerspiel in bester Tradition der
pulp fiction eines Quentin Tarantino.
Christopher Haninger arbeitete nach Hospitanzen am Thalia Theater Hamburg, am Schauspielhaus Wien
und an den Kammerspielen München bei Dimiter Gotscheff und Luk Perceval von 2002 bis 2006 als
Regieassistent am Theater Konstanz. Er inszenierte u. a. »Yukio Mishima – Die Dame Aoi« am Theater
Konstanz, Kleists »Michael Kohlhaas«, O’Neills »Der haarige Affe« in der sparte4 und die Deutschsprachige
Erstaufführung von Marion Auberts »Hochmut, Verfolgung und Enthauptung«. 2009 war er Stipendiat des
Internationalen Forums beim Theatertreffen in Berlin.
Gregor Wickert studierte an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main und an der Hochschule
der Künste in Berlin, wo er mit dem Diplom Industrial Design abschloss. Danach absolvierte er den
Aufbaustudiengang Bühnenbild an der Technischen Universität Berlin. Er assistierte an der Schaubühne am
Lehniner Platz in Berlin und ist seit 1999 freischaffend als Architekt und Designer tätig. Er schuf
Bühnenbilder für das Landestheater Linz, die Otto-Falckenberg-Schule in München und die Staatsoper
Hannover. Am SST stattete er zuletzt für die sparte4 »Thatcher« aus.
Uraufführung
JEANNE D’ARC
Ein Projekt von Manuela Kücükdag
Premiere: Freitag, 24. Mai 2013 in der sparte4
Inszenierung: Manuela Kücükdag
Die junge Regisseurin Manuela Kücükdag beschäftigt sich mit der Figur der Heiligen
Johanna als tragischem Sinnbild der heutigen postmodernen Frau, die an ihren
moralischen Anforderungen zu zerbrechen droht. Gleichzeitig ist sie gefährdet, religiös
fanatischen Einflüsterungen zu erliegen, eine »Gotteskriegerin«, manipuliert durch
ideologischen Glaubensmissbrauch?
Jeanne d’Arcs permanentes Streben nach Perfektion, das keine Fehler erlaubt, keine
Sentimentalitäten oder Empfindungen gestattet, zeigt Parallelen auf zur heutigen Selbstund Außenwahrnehmung von Frauen.
Die Frage bleibt: Wie groß müssen die Opfer der einzelnen Frauen sein, um im Namen des
Idealismus für Überzeugungen zu kämpfen – wann tritt die Verbesserung der eigenen
Wertschätzung ein, und wann droht der Absturz in blinden Fanatismus?
Manuela Kücükdag wurde 1978 in Würzburg geboren und studierte dort an der Julius-MaximiliansUniversität Anglistik und Germanistik. Nachdem sie einige Jahre als Regieassistentin u. a. am
Residenztheater in München Erfahrungen sammeln konnte, ist sie inzwischen als freischaffende Regisseurin
tätig.
WIEDER AUF DEM SPIELPLAN
WORST CASE
von Kathrin Röggla
Wiederaufnahme im Herbst 2012 in der sparte4
Inszenierung: Antje Thoms
Bühnenbild und Kostüme: Florian Barth
Nicht die Katastrophen selbst und deren direktes Erleben (oder Erleiden), sondern
die medialen und politischen Katastrophenerzählungen, das unaufhörliche Gerede
in Nachrichten und Talk-Shows, die sich dem Bewältigen oder Beschwören realer
Katastrophen widmen, sind Kathrin Rögglas Material. Ihr Stück handelt nicht von
einstürzenden Häusern, entgleisenden Zügen, Killerviren, Schlammlawinen und
Tsunamis. Es folgt vielmehr der Entdeckung, dass das Spektakuläre »in die ritzen aller
Erzählungen eingedrungen« ist, dass es die Schnitttechniken und Erzählformen bestimmt.
Die Katastrophenerzählungen Hollywoods bilden die Matrize unserer Weltwahrnehmung.
Folglich müssen wir Zuschauer die Katastrophengrammatik lernen. Eine böse Farce.
BALLETT
Uraufführung
TRINITY
Premiere: Samstag, 6. Oktober 2012 in der Alten Feuerwache
Choreografie und Konzept: Bernard Baumgarten, Marguerite Donlon, Fernando Hernando
Magadan
Kostüme: Benjamin Tyrrell
Was kommt auf uns zu, schließt sich das Unerwartete zusammen? Mit welchen Rätseln
konfrontiert uns das Unvorhersehbare? Drei Künstler, die Körper, Tanz, Bewegung nutzen,
um ungewöhnliche Wege zu finden, drei Länder, drei Blickwinkel: Diese Dreiheit
verspricht Brisanz. Eine Menage à trois erobert sich Räume und liefert ein kontrastreiches
Tanzpaket im innereuropäischen Kontext: Mit »Trinity« feiern gleich drei Uraufführungen
von Bernard Baumgarten, Marguerite Donlon und Fernando Hernando Magadan in einem
gemeinsamen Abend in der Alten Feuerwache Premiere. Eine trianguläre Einheit, die ihre
Winkel sprengt und herausschießt in verschiedene Richtungen, um sich vielleicht in
einem spontanen Mittelpunkt wieder oder in der Lebensgeometrie neu zu erfinden.
Der Luxemburger Bernard Baumgarten arbeitet seit 1993 als freiberuflicher Choreograf und gründete 1995
die Kompanie UnitControl. Choreografie, Text, Sprache, Musikkomposition, virtuelle Computerarbeit und
Video sieht er als Grundlage seiner künstlerischen Arbeit. Seit Oktober 2007 ist er künstlerischer Leiter des
Centre de Création Chorégraphique Luxembourgeois TROIS C-L und des Danz Festival Lëtzebuerg.
Die Irin Marguerite Donlon ist seit 2001 Ballettdirektorin am SST. Gastchoreografien führten sie u. a. zum
Nederlands Dans Theater II, zum Stuttgarter Ballett und zur Hubbard Street Dance Company Chicago.
Marguerite Donlon ist Künstlerische Leiterin des 2006 ins Leben gerufenen Internationalen Tanzfestivals
»n.o.w. dance saar«.
Fernando Hernando Magadan ist ein spanischer Tänzer und Choreograf, der in den Niederlanden lebt. Am
Nederlands Dans Theater tanzte er in zahlreichen Stücken von Paul Lightfoot und Sol León, Ji í
Kylian, William Forsythe oder Mats Ek. Er choreografiert auch, u. a. für das NDT.
Uraufführung
LIEBE, SCHWARZ-WEISS
Premiere: Samstag, 12. Januar 2013 im Staatstheater,
im März 2013 Vorstellungen im Theater Le Carreau, Forbach (F)
Choreografie: Marguerite Donlon
Bühnenbild: Cecile Bouchier
Licht: Fred Pommerehn
Es spielt das Saarländische Staatsorchester
Unerfüllte Wünsche und Sehnsüchte, das Bedürfnis nach Nähe und Zärtlichkeit, mit
Worten nicht zu fassende Attraktion, die Überwältigung der eigenen Zweifel: All das kann
in einem Blick, einem Augenaufschlag, einem Aufeinander-Zugehen oder VoneinanderWeggehen aufgehoben sein. Die großen Meister der Filmkunst haben solche Momente in
Nahaufnahmen oder Totalen auf Zelluloid gebannt. Marguerite Donlon wird im
Zusammenspiel von Schwarz-Weiß-Filmausschnitten und Tanz die wirklich emotionalen
Momente im Leben zeigen: bewegende Liebesszenen, lange Abschiede (»Casablanca«-Style),
rührende Begegnungen, tiefe Gefühle. Und da spannt sich der Bogen zu Richard Wagners
Oper »Tristan und Isolde«, die auf seinerzeit unerhörte Weise die Konsequenzen
unbedingten Lieben-Wollens zum Ausdruck gebracht hat, sowie zu den Klängen
ausgewählter Sätze aus den Sinfonien Gustav Mahlers, in denen eine bis dahin ungekannte
Subjektivität des Erlebens von Mensch, Natur und Welt ausgestellt wurde. Das ist der Stoff
für ein abendfüllendes Ballett, welches den Betrachter dazu ermutigt, sich in das
Mysterium der Liebe zu versenken.
Marguerite Donlon siehe »Trinity«
Cecile Bouchier ist als Bühnenbildnerin und bildende Künstlerin tätig. Mit Marguerite Donlon hat sie u. a.
für »Romeo und Julia «, »Der Nussknacker« und »Geheimnis der Unsterblichkeit« zusammengearbeitet.
Fred Pommerehn arbeitet seit 1990 als freiberuflicher Künstler in den Sparten Theater, Tanz, Performance
und zeitgenössisches Musiktheater. Mit Marguerite Donlon arbeitete er zuletzt für »Krieg und Frieden«,
»Geheimnis der Unsterblichkeit« und »Blue«.
Uraufführung
CLOSE UP
Premiere: Freitag, 26. April 2013 in der Alten Feuerwache
Choreografie und Konzept: Marguerite Donlon
Bühnenbild, Kostüme und Video: Martin Rottenkolber
Von inneren Landschaften in alltäglichen Situationen, Gedankenwelten umgesetzt in
Bewegung erzählt »Close up«, die zweite Tanz-Premiere in der Alten Feuerwache in dieser
Spielzeit. Wie funktioniert der Kopf? Erfinden wir uns selbst, werden wir erfunden,
prägen wir unser Leben oder umgekehrt? Erlebtes, Eingebildetes, Ausgedachtes,
Durchlittenes, Macken und Ticks betrachtet der facettenreiche, experimentierfreudige
Bühnen- und Videokünstler Martin Rottenkolber in Nahaufnahme. Marguerite Donlon
macht mit ihrer Saarbrücker Company daraus einen Parcours der Innerlichkeit und
Selbstwahrnehmung – eine bezwingende Innensicht als scharfe Analyse des
Eigentümlichen und Intimen.
»Close up« ist ein Spiel mit unvermuteten Grenzen und dem nicht zu unterschätzenden
Risiko der Erkenntnis.
Marguerite Donlon siehe »Trinity«
Der in Köln lebende freie Fotograf und Videokünstler Martin Rottenkolber wirkte u. a. an zahlreichen
Produktionen für die Schaubühne Berlin mit, die Staatsoper Hamburg und die Bayerische Staatsoper
München, das Düsseldorfer Schauspielhaus, die Toneelgroup Amsterdam oder das Project Arts Centre
Dublin. Bei vielen Inszenierungen von Autor und Regisseur Falk Richter kamen seine Videoinstallationen
zum Einsatz.
Uraufführung
SUBSTANZ 13: CHANSONS
Premiere: Samstag, 22. Juni 2013 in der Alten Feuerwache
Choreografie und Konzept: Mitglieder des Ballettensembles
Für die Schilderung von großen und kleinen Dramen des Alltags, für den Ausdruck von
Verliebtheit, Melancholie, Frust oder Idealismus haben unsere französischen Nachbarn
eine ganz besondere musikalische Form gefunden: das Chanson, das durch Interpreten wie
Charles Trenet, Edith Piaf, Jacques Brel und Serge Gainsbourg zu einer festen Größe im
Bereich der populären Musik geworden ist.
Für die alljährlich bereitete Plattform, auf welcher die Tänzerinnen und Tänzer des
Ballettensembles sich erstmalig choreografisch erproben oder ihre bereits gesammelten
Erfahrungen ausbauen können, steht diesmal also eine Begegnung an, die in mehrfachem
Wortsinne grenz-überschreitend ist und dazu einlädt, das Gegenüber und Miteinander von
Bewegung und Musik, Frankophonem und Nicht-Frankophonem, kleiner Form und großer
Aussage zu erkunden.
Da das SubsTanz-Programm den Dialog mit den kunstschaffenden Personen und
Institutionen in Stadt und Region fördern will, ist eine Zusammenarbeit mit dem an der
Universität des Saarlandes angesiedelten Chansonarchiv Saarbrücken sowie der Redaktion
der vom Saarländischen Rundfunk für SR 2 KulturRadio produzierten Sendung
»RendezVous Chanson« geplant.
Uraufführung – In Planung
KREATION
für die Musikfestspiele Saar
Premiere im Sommer 2013
Choreografie und Konzept: Marguerite Donlon
WIEDER AUF DEM SPIELPLAN
10 JAHRE DONLON DANCE COMPANY:
EINE RETROSPEKTIVE
Wiederaufnahme am 14. September 2012 in der Alten Feuerwache
Leitung: Marguerite Donlon
Die Tanzsparte am SST zündet die zweite Stufe der Jubiläums-Rakete: eine kurzweilige
Rückschau auf zehn Jahre Tanzgeschichte in Saarbrücken, ein kreatives Jahrzehnt
verdichtet auf einen unterhaltsamen wie intensiven Ballettabend. Marguerite Donlons
Kreationen für die Alte Feuerwache wie »EROS – life instinct« oder »Splash!« sind dabei
gleichermaßen vertreten wie ihre für das Große Haus geschaffenen HandlungsballettErfolge »Giselle – Reloaded«, »Romeo und Julia«, »Der Nussknacker« und »Schwanensee –
Aufgetaucht«. Anhand einiger Ausschnitte aus den SubsTanz-Programmen der letzten
Jahre erfährt schließlich
auch die rege choreografische Aktivität der Company-Mitglieder eine Würdigung.
CASA AZUL – INSPIRED BY FRIDA KAHLO
Wiederaufnahme am 10. November 2012 in der Alten Feuerwache
Vorstellungen im Mai 2013 im Theater Le Carreau, Forbach (F)
Choreografie und Konzept: Marguerite Donlon
Bühnenbild, Video und Licht: Ingo Bracke
Kostüme: Markus Maas
Live-Musik: Héctor Zamora, Leonardo Ortega
Komposition: Claas Willeke
Mit »Casa Azul«, der getanzten Lebensgeschichte der Malerin Frida Kahlo, hat Marguerite
Donlon eine Erfolgsgeschichte in farbenprächtigen Bildern geschaffen. Weit über 15.000
Zuschauer, mehr als 40 Vorstellungen, eine permanent ausverkaufte Alte Feuerwache und
ausverkaufte Sondervorstellungen im Großen Haus, dazu Gastspiele und die Asientournee
durch Thailand, Macao und Korea sprechen für sich.
»Einmal mehr fügten sich Musik- und Tanzbausteine, unterschiedlichstes Tanzvokabular
und die durch die Bilderwelt Frida Kahlos geprägte Ausstattung zum beeindruckenden
Ganzen – zur Begeisterung des Premierenpublikums.«
Isabelle von Neumann-Cosel, Stuttgarter Nachrichten
SCHWANENSEE – AUFGETAUCHT
Wiederaufnahme im Mai 2013 im Theater Le Carreau, Forbach (F)
Gastspiele in Italien im April 2013
Choreografie und Konzept: Marguerite Donlon
Bühnenbild: Cecile Bouchier
Kostüme: Nicole Maas
Licht: Sascha Ertl
Musik: Peter Iljitsch Tschaikowsky und Sam Auinger/Claas Willeke
Marguerite Donlon hat in ihrer Version des berühmten Ballettklassikers das Stück um die
unglückliche, verzauberte Schwanenprinzessin und deren erhoffte Erlösung durch Liebe
konsequent neu interpretiert und ihm einige unvermutete Wendungen verpasst –
kraftvoll, ironisch und poetisch. Neben Tschaikowskys Musik erklingen eigens für dieses
Stück geschaffene Kompositionen von Sam Auinger und Claas Willeke, die Kontrapunkte
setzen.
GEHEIMNIS DER UNSTERBLICHKEIT
Gastspiel im Stadttheater Kempten am Samstag, 13. Oktober 2012
Choreografie und Konzept: Marguerite Donlon
Bühnenbild: Cecile Bouchier
Kostüme: Markus Maas
Licht: Fred Pommerehn, Sascha Ertl
Puppenspiel: Elodie Brochier
Was treibt den Menschen an? Warum geht er Wagnisse ein? Weshalb braucht er das
Risiko? »alpha«, »soma«, »sacre« – das sind die drei Teile von Marguerite Donlons
Tanzabend, den die Donlon Dance Company nochmals aufführen wird. Er kreist um die
Auslotung der Grenzen menschlicher Existenz und den steten Versuch ihrer
Überwindung, hinter dem der nie versiegende Wunsch steht, Unsterblichkeit zu erlangen.
Dabei beleuchten »alpha« und »soma« Marguerite Donlons gefeierte Interpretation von
Igor Strawinskys »Le Sacre du Printemps« ganz neu.
GRENZENLOS BEWEGT
Tanzabende des Balletts des SST im Theater Le Carreau, Forbach (F)
Carte Blanche à la Donlon Dance Company: 6. Dezember 2012
Liebe, Schwarz-Weiss: 14. und 15. März 2013
Schwanensee – Aufgetaucht: 3. bis 5. Mai 2013
Casa Azul – Inspired by Frida Kahlo: 10. bis 12. Mai 2013
Dass der Tanz Brücken bauen kann, ganz unterschiedliche Menschen zusammenbringt
und in seiner universellen Sprache kulturelle Gegensätze aufzulösen vermag, stellt
Marguerite Donlon auch in dieser Spielzeit unter Beweis. Wortwörtlich praktiziert das
Ballett des Saarländischen Staatstheaters grenzenlose Bewegung: Im Le Carreau (Forbach)
tanzt das Ensemble schließlich auf französischem Terrain – und will einheimische wie
zugereiste Zuschauer in Begeisterung vereinen.
Carte Blanche ist für die Donlon Dance Company die Gelegenheit, im Le Carreau ein neues
Publikum zu entdecken und saarländischen Ballettfreunden eine unbekannte Spielstätte
zu eröffnen. Der einzigartige Tanzabend präsentiert die Werke von Marguerite Donlon
und einer weiteren international renommierten Choreografin: Carolyn Carlson.
Die Aufführungen im Theater Le Carreau finden im Rahmen der Kooperation der Donlon Dance
Company und ArtBrücken / Le Carreau statt.
Die Europäische Union investiert in Ihre Zukunft.
Gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des
Programms INTERREG IVA Großregion.
KONZERTE
SINFONIEKONZERTE 2012 / 2013
1. SINFONIEKONZERT
Sonntag, 26. August 2012, 11.00 Uhr
Montag, 27. August 2012, 20.00 Uhr
Congresshalle
Giuseppe Verdi: Messa da Requiem
Marion Ammann, Sopran
und Solisten des Opernensembles
Leitung: Toshiyuki Kamioka
2. SINFONIEKONZERT
Sonntag, 14. Oktober 2012, 11.00 Uhr
Montag, 15. Oktober 2012, 20.00 Uhr
Congresshalle
Gioacchino Rossini: Ouvertüre zu »Wilhelm Tell«
Joseph Haydn: Cello-Konzert C-Dur Hob. VII: 1
Dmitrij Schostakowitsch: 15. Sinfonie A-Dur op. 41
Dirigent und Solist: David Geringas, Violoncello
3. SINFONIEKONZERT
Sonntag, 18. November 2012, 11.00 Uhr
Montag, 19. November 2012, 20.00 Uhr
Congresshalle
Gustav Mahler: 7. Sinfonie
Leitung: Toshiyuki Kamioka
4. SINFONIEKONZERT
Sonntag, 27. Januar 2013, 11.00 Uhr
Montag, 28. Januar 2013, 20.00 Uhr
Congresshalle
Ludwig van Beethoven: Ouvertüre zu »Coriolan« (op. 62)
Theodor Burkali: »Trombonances« – Konzert für Posaunenquartett und Orchester
Ludwig van Beethoven: 7. Sinfonie A-Dur op. 92
Solisten: Stefan Konzett, Alex Moling, Gerald Klaunzer, Simon Seidel – Posaunen-Quartett
»Trombonica«
Leitung: Toshiyuki Kamioka
5. SINFONIEKONZERT
Sonntag, 3. März 2013, 11.00 Uhr
Montag, 4. März 2013, 20.00 Uhr
Congresshalle
Frédéric Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 op. 11 in e-Moll
Claude Debussy: »Jeux« (Sinfonische Dichtung)
Maurice Ravel: »Daphnis et Chloe«, Suite Nr. 2
Alexander Madzar, Klavier
Leitung: Toshiyuki Kamioka
6. SINFONIEKONZERT
Sonntag, 7. April 2013, 11.00 Uhr
Montag, 8. April 2013, 20.00 Uhr
Congresshalle
Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr. 36 C-Dur KV 425
Richard Strauss: »Alpensinfonie« op. 64
Leitung: Toshiyuki Kamioka
7. SINFONIEKONZERT
Sonntag, 12. Mai 2013, 11.00 Uhr
Montag, 13. Mai 2013, 20.00 Uhr
Congresshalle
Franz Liszt: »Totentanz« und Klavierkonzert Nr. 1 in Es-Dur
Béla Bartók: Konzert für Orchester
Boris Berezovsky, Klavier
Leitung: Toshiyuki Kamioka
8. SINFONIEKONZERT
Sonntag, 16. Juni 2013, 11.00 Uhr
Montag, 17. Juni 2013, 20.00 Uhr
Congresshalle
Per Nørgård: »Luna«
Edvard Grieg: Klavierkonzert a-Moll op. 16
Carl Nielsen: Sinfonie Nr. 4 op. 29, »Das Unauslöschliche«
Lilya Zilberstein, Klavier
Leitung: Julia Jones
SONDERKONZERTE 2012 / 2013
PROMENADENKONZERT
Sonntag, 2. September 2012, Tbilisser Platz
im Rahmen des Kulturmeilenfestes 2012
Leitung: Andreas Wolf und Thomas Peuschel
GASTKONZERT IM WORMSER THEATER
Freitag, 9. November 2012, 20.00 Uhr
»Wagner-Gala«
Leitung: Siegfried Köhler
NEUJAHRSKONZERT
Dienstag, 1. Januar 2013, 18.00 Uhr, Staatstheater
Ouvertüren, Walzer, Polkas von Johann Strauß und Wiener Zeitgenossen
Leitung: Toshiyuki Kamioka
WEITERE KONZERTE
Das Saarländische Staatsorchester spielt wieder eine Reihe von Sonderkonzerten in
unterschiedlichen Formationen im Staatstheater, in der Alten Feuerwache, im
Weltkulturerbe Völklinger Hütte und anderen Veranstaltungsorten.
Mit »Heroes – Von großen und kleinen Helden« wird es ein neues FilmmusikKonzert unter der Leitung von Andreas Wolf geben.
Termine: 23. September 2012, Weltkulturerbe Völklinger Hütte /
21. Oktober 2012, Staatstheater / 5. Mai 2013, Saalbau St. Wendel
Genauere Informationen enthält das im Juni 2012 erscheinende Konzertjahresheft
KAMMERKONZERTE 2012 / 2013
1. KAMMERKONZERT
Sonntag, 30. September 2012, 11.00 Uhr, Mittelfoyer
Jean-Philippe Rameau: Pièces de Clavecin en concerts für zwei Violinen und Cembalo
Prof. Gunther Hoffmann, Cembalo / Ursula & Matthias Pistorius, Violine & Barockvioline
2. KAMMERKONZERT
Sonntag, 4. November 2012, 11.00 Uhr, Mittelfoyer
Joseph Haydn: Klaviertrio Nr. 44 E-Dur Hob 15/28
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky: Klaviertrio op. 50 a-Moll
Adrian Janke, Violoncello / Sachiko Ota, Violine / N. N., Klavier
3. KAMMERKONZERT
Sonntag, 25. November 2012, 11.00 Uhr, Mittelfoyer
Ludwig van Beethoven: Streichtrio op. 9 Nr. 3 c-Moll
Johann Nepomuk David: Trio für Flöte, Violine und Viola op. 30
Johannes Brahms: Klavierquartett g-Moll op. 25
Ensemble 4-3-4: Irmgard Brixius, Flöte / Hartwig Schubert, Violine / Isabelle Manck, Viola /
Wolfram Hertel, Violoncello / Hans-Dieter Höllen, Klavier
4. KAMMERKONZERT
Sonntag, 13. Januar 2013, 16.00 Uhr, Deutschherrnkapelle
Werke von Telemann, Fasch, Schmelzer und Vivaldi
Saarländisches Barockensemble
5. KAMMERKONZERT
Sonntag, 3. Februar 2013, 11.00 Uhr, Mittelfoyer
Wolfgang Amadeus Mozart: Hornquintett KV 407
Johannes Brahms: Trio für Horn, Violine und Klavier op. 40
Ernst von Dohnányi: Sextett für Klavier, Horn, Klarinette, Geige, Bratsche, Cello
Regina Mickel, Horn / Jörg Lieser, Klarinette / Christine Christianus, Violine / Johannes
Baumann & Michal Ondruj, Viola / Adrian Janke, Violoncello / Prof. Tatevik Mokatsian, Klavier
6. KAMMERKONZERT
Sonntag, 24. Februar 2013, 11.00 Uhr, Mittelfoyer
»Das Saarbrücker Salonensemble spielt Kammermusik«
Louise Farrenc: Klavierquintett Nr. 2 E-Dur op. 31
Ottorino Respighi: Il Tramonto (Poemetto Lirico per Mezzosoprano e Archi)
Johann Sebastian Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 5 D-Dur BWV 1050
Saarbrücker Salonensemble / Silvie Offenbeck, Sopran
7. KAMMERKONZERT
Sonntag, 17. März 2013, 11.00 Uhr, Mittelfoyer
Ludwig van Beethoven: Streichquartett Es-Dur op. 74
Johannes Brahms: Streichquartett c-Moll op. 51,1
Marunelle Quartett: Martin Ruppert, Violine / Helmut Winkel, Violine / Isabelle Manck, Viola /
Heidrun Mertes, Violoncello
8. KAMMERKONZERT
Termin wird noch bekannt gegeben
Bel étage, Spielbank Saarbrücken
»Four for Tango«
Werke von Astor Piazolla, Carlos Gardel u. a. für Streichquartett
Haydn Quartett Saarbrücken: Martin Ruppert, Violine / Solveigh Röttig, Violine /
Angelika Maringer, Viola / Heidrun Mertes, Violoncello
9. KAMMERKONZERT
Sonntag, 5. Mai 2013, 11.00 Uhr, Alte Feuerwache
»Jazz à la française«
Werke von Bach, Mozart, Paganini u. a. – swingend, rockend oder
lateinamerikanisch!
Wolfgang Mertes, Violine / Hemmi Donié, Klavier / Thomas Thiel, Bass / Rolf Seel, Schlagzeug
JUNGES SST
Das Weihnachtsstück im Staatstheater
MAX UND MORITZ
von Wilhelm Busch, für alle ab 6 Jahren
Inszenierung: Antje Thoms
Premiere: Sonntag, 11. November 2012 im Staatstheater
Sie schrecken vor keinem Wagnis zurück, verärgern die Erwachsenen, piesacken Tiere und
klauen alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Von Max und Moritz ist die Rede – zwei
stupsnasige Spitzbuben, die auf den ersten Blick niedlich und brav anmuten, doch ganz im
Gegenteil von morgens bis abends nur bösen Unfug im Schilde führen.
So muss sich Witwe Bolte nicht nur mit dem Tod ihrer vier liebevoll herangezüchteten
Hühner abfinden, nein – es ist ihr anschließend sogar missgönnt, die gebratenen Vögel zu
verspeisen. Schneider Böck endet dank der zwei Spitzbuben fast im Wildwasserbach vor
seinem Haus, und der Lehrer Lempel wird mitsamt seiner Pfeife in die Luft gejagt. Nach
dem siebten Streich ist ein für allemal Ruhe, denn die Dorfgemeinschaft wurde nun lange
genug auf Trab gehalten. Eine der bekanntesten deutschen Verserzählungen, in der
Wilhelm Busch humorvoll das kleinbürgerliche Spießertum verspottet.
Eine freche Geschichte für Lausejungs und Lausemädchen!
Antje Thoms war ab 1999 Regieassistentin am Niedersächsischen Staatstheater Hannover. Dort arbeitete
sie u. a. mit Andreas Kriegenburg, Luk Perceval, Elias Perrig und Jossi Wieler zusammen. Seit 2003 ist sie
freiberuflich als Regisseurin und Autorin tätig. Am SST inszenierte sie in der sparte4 Stücke von Felicia
Zeller, PeterLicht, Elfriede Jelinek und zuletzt »Worst Case« von Kathrin Röggla, für die Alte Feuerwache
2010/2011 »König Ödipus« von Sophokles. Darüber hinaus arbeitet sie u. a. am Stadttheater Bern, am
Deutschen Theater Göttingen, am Theater Winkelwiese Zürich und am Theater Ulm.
Uraufführung
TAUSEND TÜREN –
NEUES JUGENDTANZPROJEKT
Premiere: Samstag, 2. Februar 2013 in der Alten Feuerwache
Choreografie: Nadja Raszewski
Beatbox: Daniel Mandolini
Wo kommen die Wünsche her, und wie wird aus Wünschen Handeln? Warum ist es so
schwer, Träume wahr werden zu lassen? – Auch in dieser Spielzeit gibt es ein neues
Schülertanzprojekt unter der künstlerischen Leitung der Berliner Choreografin Nadja
Raszewski, die Marguerite Donlon aufgrund ihrer herausragenden Arbeit mit Schülern
nun zum dritten Mal nach Saarbrücken eingeladen hat. Raszewski hat mit fast 60
Jugendlichen aus acht saarländischen Schulen schon »Zukunft n.o.w.« (2009) und
»Anderswo« (2010) erfolgreich realisiert. Durch Improvisation und Bewegungsfindung
nähern sich die Schüler tänzerisch ihrem Thema vom Träumen, Entscheiden und Wollen
und den Türen, die man dafür aufstoßen muss. Gleichzeitig nutzen sie für ihr Stück die
Effekte des Beatboxing (»Beatbox« ist die Kunst mit dem Mund Geräusche zu erzeugen)
und entwickeln unter Anleitung des Beatboxmeisters Mando alias Daniel Mandolini
raffinierte »Sounds« zu Bewegungen und ganz eigene bewegte Bilder.
Die Choreografin und Tanzpädagogin Nadja Raszewski ist Künstlerische Leiterin der TanzTangente Berlin,
Gründerin und Künstlerische Leiterin des Aktionsteams »Schule und Bewegung« (SuB) und lehrt am
Fachbereich Theaterpädagogik der Universität der Künste, Berlin. Bereits 2009 hat sie gemeinsam mit
Marguerite Donlon das Jugendtanzprojekt »Zukunft n.o.w.« im Rahmen des 2. Internationalen Tanzfestivals
»n.o.w. dance saar« erarbeitet, 2010 folgte das Projekt »Anderswo«.
EIN NEUES STÜCK DES JUGENDCLUBS U21
Bühne frei für Jugendliche 2013
Premiere: Samstag, 2. März 2013 in der Alten Feuerwache
Leitung: Jörg Wesemüller
Seit 2006 erarbeitet der Jugendclub am Saarländischen Staatstheater in jeder Spielzeit ein
außergewöhnliches Projekt. Dabei werden die Stoffe und Themen mit den Jugendlichen
zusammen gefunden, eigene Stücke entwickelt, große Stoffe der Weltliteratur bearbeitet.
Die Bandbreite reicht dabei von einem Generationenprojekt mit Senioren zum Thema
erste Liebe (»Frühlings Erwachen«) über Autoaggression (»über wunden«), Gewalt und
Macht (»Being Macbeth«) hin zu der komödiantischen Auseinandersetzung mit dem
Entdecken der eigenen Sexualität (»Ins kalte Wasser«). Der Jugendclub steht allen
theaterinteressierten Jugendlichen offen, wir casten nicht – aber wir haben nur eine
begrenzte Anzahl an Plätzen.
Jedes Jahr im September formiert sich der Jugendclub neu. Alte Mitglieder verlassen den
Club, neue junge Interessierte stoßen zu der Gruppe dazu. Ein erster KennenlernWorkshop findet auf dem Kulturmeilenfest am 2. September 2012 statt.
Jörg Wesemüller studierte Dramaturgie an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München.
Nach Stationen als Dramaturg u. a. an der Schauburg München, dem Landestheater Linz und dem Theater
Konstanz arbeitet er seit 2006 als freischaffender Regisseur und Theaterpädagoge in Saarbrücken,
München, Jena, Konstanz und Zürich. Am SST leitet er seit 2006 den Jugendclub U21. In der letzten Saison
inszenierte er im SST »Pinocchio« sowie »Nichts – Was im Leben wichtig ist« in der Johanneskirche und »Ins
kalte Wasser« in der Alten Feuerwache.
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