KosmosTheater – Das Theater mit dem Gender 1070 Wien, Siebensterngasse 42 | T: 01/523 12 26 | www.kosmostheater.at Do, 9.6. – Sa, 11.6. | Mi, 15.6. – Sa, 18.6. | 20:30 Uhr THE AUDITION For the Role of Stephen Hawking in The Theory of Everything Uraufführung LizArt Productions | Gastspiel in englischer Sprache © TimTom Körperkonstruktionen: Andreas Strauss | Bühne, Text & Regie: Yosi Wanunu Sound: Michael Strohmann | Produktion: Kornelia Kilga Mit: Dominik Grünbühel, Elisabeth Löffler, Anna Mendelssohn, Cornelia Scheuer Nina Gold, Hollywoods beste Casting-Direktorin, ist auf der Suche nach der richtigen Besetzung für die Rolle des Stephen Hawking im Film „The Theory of Everything“. Die Frage ist, ob sie die Rolle mit einem behinderten oder nichtbehinderten Schauspieler besetzen soll. Immerhin spannt sich der Bogen im Film vom jungen, noch gesunden Hawking über seine frühe Krankheitsphase bis hin zum Endstadium der Krankheit ALS mit allen Konsequenzen. Political correctness oder Kassenmagnet? Sie lädt drei Personen – zwei behinderte und eine nichtbehinderte – zeitgleich zur Audition ins Studio ein. Die Absurditäten, die dieses fiktionale Casting schafft, konfrontieren das Publikum nicht nur mit der Frage von Behinderung versus Nicht-Behinderung, sondern auch mit dem Begriff des Realen in der Kunst. Karten: € 19,- | erm. € 16,- / 15,- / 14,- / 11,- | KosmosEuro € 1,- | Sparpaket € 84,Reservierung: Tel. 01/523 12 26, www.kosmostheater.at, [email protected] PRESSEBETREUUNG: Kornelia Kilga | +43 (0) 676 5017416 | [email protected] :: Presseinformation 2016: | Seite 01 :: Download Pressematerial und Fotos zu allen Produktionen unter http://www.kosmostheater.at KosmosTheater – Das Theater mit dem Gender 1070 Wien, Siebensterngasse 42 | T: 01/523 12 26 | www.kosmostheater.at The Audition The Audition ist eine fiktive Casting Session, geleitet von Nina Gold, der Castingchefin des Films The Theory of Everything. Im ersten Drittel des Films tritt Hawking noch als junger und gesunder Mann auf, im Folgenden jedoch sollen ihn die Zuseher als zunehmend körperlich immobil sehen, an den Rollstuhl gefesselt und nur noch mittels technischer Hilfsmittel zur Kommunikation fähig. Ursprünglich dachte Gold an eine Besetzung durch einen körperlich nichtbehinderten Schauspieler, der seinen Körper mit der Zeit in jenen eines ALS Patienten transformiert (ALS = Amyotrophe Lateralsklerose) - eine hochgradig Oscar-verdächtige Rolle... Dann aber stellt sie die Überlegung an, dass eine „echt“ behinderte Person die Rolle im Rollstuhl doch wesentlich authentischer vermitteln könnte. Um den jungen, noch vollkommen gesunden Hawking zu zeigen, müsste man den Spieler aus bestimmten Blickwinkeln drehen und wenn nötig, auch mit Computer-generated imagery (kurz CGI) nachhelfen. Sie zieht in Erwägung, einen behinderten Schauspieler für die Rolle zu besetzen, dem vom besten Special-Effects-Team Hollywoods für das erste Filmdrittel mechanische Beine montiert werden. Danach würden ohnehin die Handlungen im Rollstuhl zu den zentralen werden. Die Hauptrolle in einem Hollywood Blockbuster mit einem Behinderten zu besetzen, könnte auch zu einer erfolgreichen PR beitragen und zur finanziellen Goldgrube werden. Gold entscheidet sich also zu einem Castingaufruf sowohl für nichtbehinderte als auch behinderte Schauspieler. Hintergrund Fakt ist, dass die Darstellung eines Behinderten für einen nichtbehinderten Schauspieler als „Königsdisziplin“ schauspielerischen Handwerks gilt, Behinderung ist ein Rollenmerkmal, das der Spieler zu meistern hat. Aber ist das auch umgekehrt der Fall? In den letzten Jahren gab es einen sichtbaren Trend zu Darstellungen von Behinderung auf der Bühne und im Film. Was haben sie alle gemeinsam? - Sie werden von SchauspielerInnen gespielt, die im realen Leben nicht beeinträchtigt sind. Wirtschaftliche Notwendigkeiten verlangen Starbesetzungen für Hauptrollen, behinderte SpielerInnen sind selten Kassenmagneten. Doch obwohl die Unterhaltungsindustrie laufend Geschichten über Behinderung und Menschen mit besonderen Bedürfnissen produziert, besetzt sie überhaupt keine Rollen mit behinderten SpielerInnen. Nichtbehinderte SchauspielerInnen können sich zwar mittels Recherche auf ihre Rolle vorbereiten, mit Vorstellungskraft und Empathie arbeiten, um einen glaubwürdigen Charakter zu erschaffen. Aber sie können nicht aus ihrer eigenen Erfahrung schöpfen. Das bedeutet, dass das Publikum die schauspielerische Leistung als solche wertschätzen :: Presseinformation 2016: | Seite 02 :: Download Pressematerial und Fotos zu allen Produktionen unter http://www.kosmostheater.at KosmosTheater – Das Theater mit dem Gender 1070 Wien, Siebensterngasse 42 | T: 01/523 12 26 | www.kosmostheater.at kann, ohne aber jemals wirklich mit den tatsächlichen Auswirkungen einer Behinderung auf das Leben eines Menschen konfrontiert zu werden. Es bleibt die „Behinderung als Metapher“. Der Schauspieler, der auf die Bühne geht, um dort eine Auszeichnung entgegenzunehmen für die Darstellung eines Mannes, der nicht gehen kann. Die körperlich robusten, ästhetischen, durchtrainierten PR Fotomotive des Schauspielers, der einen behinderten Menschen darstellt. Die Applausordnung, in der ein Spieler „seine Behinderung“ abschüttelt für unseren Beifall danach. Das alles ermöglicht die Lüge der Repräsentation. The Audition geht der Frage nach, was passiert, wenn das Publikum mit der Realität des wirklich behinderten Körpers konfrontiert wird. Kurzbiografien Elisabeth Löffler | Performance arbeitet seit den 90er Jahren als Performerin, war Mitbegründerin der Gruppe „Bilderwerfer“, mit der sie national und international in vielen Produktionen tourte. Arbeit u.a. mit Hotel Pro Forma (Malmö), Daniel Aschwanden, toxic dreams, Doris Uhlich, Miki Malör sowie mit dem Komponisten Fritz Keil in Ambitus - Gruppe für Neue Musik. Internationale Tourneen. Seit 2004 arbeitet sie als Lebens- und Sexualberaterin für Menschen mit Behinderung. Im Jahr 2006 gründete sie gemeinsam mit Cornelia Scheuer das Label LizArt Productions. Zuletzt am KosmosTheater 2013 mit „I move like a disabled person“. Cornelia Scheuer | Performance arbeitet seit 1993 als Performerin, war Gründungsmitglied der Gruppe „Bilderwerfer“. Workshops u.a bei Vera Mantero, Andrew Harwood, Daniel Aschwanden. Cornelia performte u.a. in David Mayaans „Familientisch“ im Schauspielhaus Wien, mit Hotel Pro Forma, Theater ohne Boden, Erwin Riess und in vielen Produktionen von Bilderwerfer. Mitbegründerin von LizArt Productions. Zuletzt am KosmosTheater 2013 mit „I move like a disabled person“. Dominik Grünbühel | Performance geb. 1978 in New York; Ausbildung zum zeitgenössischen Tänzer in Wien und London. Als Performer in unterschiedlichsten Projekten, von Oper bis Tanztheater für junges Publikum, tätig. Seit 2010 eigene performative und installative Arbeiten (oft in Zusammenarbeit mit Luke Baio und Charlotta Ruth) mit Aufführungen im Tanzquartier Wien, Impulstanz, Wiener Festwochen, WUK sowie Gastspielen im Ausland. Studium „digitale Kunst“ an der Universität für angewandte Kunst; Bassist und Gründungsmitglied der Band Nifty ́s. Zahlreiche Konzerte in und außerhalb Österreichs. Anna Mendelssohn | Performance studierte Schauspiel in England am Dartington College of Arts und in Bretton Hall, School of Performing Arts. Anna arbeitet seit 2004 mit toxic dreams, u. a. in Kongs, Blondes, :: Presseinformation 2016: | Seite 03 :: Download Pressematerial und Fotos zu allen Produktionen unter http://www.kosmostheater.at KosmosTheater – Das Theater mit dem Gender 1070 Wien, Siebensterngasse 42 | T: 01/523 12 26 | www.kosmostheater.at Tall Builings, Vanja 2 + 3, The Art of War, . Außerdem Arbeit u.a. mit David Mayaan in Der Familientisch sowie mit Miguel Gaspar, Cie Loulou Omer, Daniel Aschwanden, Linda Taylor, Nature Theatre of Oklahoma, Peter Verhelst (NT Ghent) und Peter Stamer. 2006 das Solo The Poetry Shower und 2008 gemeinsam mit Jan Machacek das Duett outside i., miit Superamas in der Produktion Empire. Seit 2010 Eigenproduktionen wie das Solo „Cry Me a River", „Art for a Lonely Heart", „What" sowie „Here and Now". www.annamendelssohn.net Andreas Strauss | Körperkonstruktionen Design-Studium bei Helmut Gsöllpointner an der Kunstuniversität Linz. Projekte mit stark interdisziplinärem Charakter an den Schnittstellen von öffentlich und privat, Kunst und Wirtschaft, Kunst und Forschung, Peripherie und Zentrum, Kunst und Konsum. Letzte Projekte u. a. das Lerchenfelderbad (temporäres Thermalbad) Wien, embedded art Kunst im Rahmen der Sicherheit Akademie der bildenden Künste Berlin, Kiosk Ausstellung Höhenrausch Linz 09, dasparkhotel 2005 + 2010, Würstelstand mit den Wursthaberern, Secession Wien, ts_001 lux mit Viktoria Tremmel - local strategies urban signs, Wien 2009, Berlin 2010; Wien 2013 + 2014 ; Bühnenbild für „Collapsonomics"/Oper von toxic dreams 2011; herrengassenbad, cuckoo syndrom, kunstraum NÖ, Wien 2012 ; soupertonne - BMW Guggenheim Lab, Berlin 2012; http://www.flickr.com/photos/andreasstrauss/sets/ Michael Strohmann | Sound ist Komponist und Medienkünstler. Er studierte Informatik an der TU Wien sowie Computermusik und elektronische Medien an der Universität für Musik und angewandte Kunst in Wien. Ist Bassist und Komponist der Gruppe Fuckhead, mit der er zahlreiche Konzerte und Performances im In- und Ausland absolvierte und mehrere Tonträger veröffentlichte. Konzeption von Klanginstallationen sowie von Musikreihen Neuer Musik. Michael ist fixes Ensemblemitglied von toxic dreams, er komponierte die Musik für viele Produktionen und ist auch Video- und Computerexperte der Gruppe. Preis für innovatives Kino Diagonale 04. Yosi Wanunu | Regie ist Regisseur und Autor, studierte Kunstgeschichte, Theater und Film in Israel, Europa und den USA. Auf seinen mehrjährigen weltweiten Arbeitsreisen trainierte er viele Spielund Inszenierungstechniken und -stile. Vor seinem Umzug nach Wien im Jahr 1997 lebte und arbeitete er acht Jahre lang in NYC , u.a. im BCBC, im Ohio Theatre, La Mama ETC, im Here und im Ontological-Hysteric Theatre von Richard Foreman. Er ist Mitbegründer und künstlerischer Leiter des Labels toxic dreams , mit dem er seit 1998 mehr als sechzig Eigenproduktionen realisierte (zuletzt I dance therefore I talk, There's a Rumble in the Jungle, The Circus of Life A - Z, It's Always Sunny in Vienna) . Daneben arbeitet er mit anderen freien Gruppen sowie im Auftrag von Institutionen im europäischen Raum; Diverse Vorträge sowie Lehrttätigkeit im Performancebereich. Zuletzt am KosmosTheater 2013 mit „I move like a disabled person“. :: Presseinformation 2016: | Seite 04 :: Download Pressematerial und Fotos zu allen Produktionen unter http://www.kosmostheater.at