Seite 1 Jugend ohne Gott geschrieben von: Ödön von Horváth. Alles Denken ist ihnen verhasst. Sie pfeifen auf den Menschen! Sie wollen Maschinen sein, Schrauben, Räder, Kolben, Riemen - doch noch lieber als Maschinen wären sie Munitionen: Bomben, Schrapnells, Granaten. Wie gern würden sie krepieren auf irgendeinem Feld! Der Name auf einem Kriegerdenkmal ist der Traum ihrer Pubertät... Tina Gurtner Seite 2 Inhaltsverzeichnis Seite 3 Inhaltsverzeichnis Seite 4 Vorwort Seite 5 Inhaltsangabe Seite 6 Interpretation/Charakterisierung Seite 7 Interpretation/spezielle Gesichtspunkte Seite 8 Hitlerjugend Seite 9 kreativer Teil Seite 10 Bewertung Seite 11 Biografie des Autors Seite 3 V o rw o rt In diesem Kulturportfolio geht es um das Buch "Jugend ohne Gott", geschrieben von Ödön von Horváth. Das Buch selbst hat mir ganz gut gefallen. Diesmal war es sehr schwierig das Portfolio zu machen, da ich diese Zeit nach dem 1.Weltkrieg nicht kenne und schon länger her ist. Horváths Roman liest sich (scheinbar) leicht, aber seine Textvernetzung und die bildhafte Erzählweise fordern doch ein sorgfältiges Lesen. Das gelingt dem Autor jedoch durch die Kriminalgeschichte sehr leicht. Sie erweckt Neugier auf den weiteren Romanverlauf und fordert zum Hinterfragen auf. Weiters fällt es mir ziemlich leicht Texte zu schreiben, da mich dies auch sehr interessiert. Mein größtes Problem war es wiedermal, den kreativen Teil zu schreiben. Auf jeden Fall möchte ich diese Arbeiten noch öfters machen, auch wenn es mir lieber wäre, wenn wir interessantere Bücher lesen würden. Seite 4 Inhaltsangabe Das Buch "Jugend ohne Gott", geschrieben von Ödön von Horváth, handelt von der Zeit nach dem 1. Weltkrieg. In der Geschichte geht es hauptsächlich um einen Jungen, der von einem Mitschüler ermordet wird. Die Hauptpersonen sind der Lehrer, der die Geschichte erzählt, der N, der ermordet wird, der Z, der beschuldigt wird und weitere. Der Lehrer und seine Schüler des Gymnasiums werden in ein Zeltlager geschickt, wo die Jungen schießen lernen. In diesem Lager werden vier Wachen aufgestellt, da eines Nachts einer der Schüler bestohlen wurde. Der Lehrer und der Leiter des Lagers beschließen, die Wachen zu überwachen, da sie wissen wollten, ob jemand nachlässig ist. In dieser Nacht beobachtet der Lehrer, dass der Z, einer der Wachen, jemanden trifft, ein Mädchen genauer genommen. Dem Lehrer war dies gar nicht Recht und er beobachtet ihn genauer. Er beschloss, ihm nichts zu sagen, doch er will unbedingt sein Tagebuch lesen, was er auch macht. Daraus geht hervor, dass er verliebt ist. Am nächsten Tag beschuldigt der Z, der N hätte sein Tagebuch gelesen, da sein Kästchen aufgebrochen wurde. Am Tag darauf wird der N tot in seinem Graben aufgefunden und der Z gesteht, er hätte die Tat begangen. Doch später wird Eva, das Mädchen, das er liebt, verdächtigt. Bei der Gerichtsverhandlung erklärt Eva dann, dass ein fremder Junge in dieser Nacht kam und ihn erschlug. Sie meinte, dieser Fremde hätte Fischaugen und der Lehrer erschrak. Für ihn wird klar, das T den N ermordet hat. Nun versuchen der Lehrer, ein Klub der Schüler und der Julius Cäsar, ein Freund des Lehrers, den Fisch ins Netz zu bekommen. Sie verfolgen ihn und reden mit ihm. Doch eines Tages wird der Lehrer von der Polizei geholt und zum Haus des T's gebracht. Dort erfährt er, dass sich der T umgebracht hat und einen Zettel hinterließ, auf dem stand, der Lehrer hätte ihn in den Tod getrieben. Die Polizei redet ihm dem Lehrer und der Mutter des T's. Plötzlich lässt die Mutter einen weiteren Zettel fallen, darauf stand, dass der Lehrer wusste, dass der T und N erschlagen hat. Nun war der Fall gelöst und der Z und Eva wurden freigelassen. Da der Lehrer seinen Job verlor, ging er nach Afrika um dort weiter als Lehrer arbeiten zu können und um dort glücklich zu werden. Seite 5 C h a r a k t e r i s i e ru n g Lehrer: Die Hauptperson des Buches ist der Lehrer des Gymnasiums. Er ist ca. 35 Jahre, hat grauschwarze Haare und sieht sehr zierlich aus. Er unterrichtet das Fach Geschichte und ist sehr interessiert und intelligent. Eigentlich mag er seine Arbeit nicht so gern, doch um ihn und seine Eltern übers Wasser zu halten, braucht er diesen Job und will ihn auch nicht aufgeben. Er hat öfters Probleme mit seiner Klasse, da er anders über diese Zeit nach dem 1. Weltkrieg denkt als alle anderen. Doch damit er keine Probleme hat, verhält er sich wie andere und hängt auch das Hakenkreuz aus dem Fenster. Zu seiner größten Eigenschaft gehört die Hilfsbereitschaft. Er möchte armen Kindern helfen und denen, den Unrecht angetan wird. Doch manchmal kann er nicht helfen und das bricht ihm das Herz. Wenn sich der Lehreretwas in den Kopf setzt, wird er ehrgeizig und will es schaffen, doch lieber will er es alleine schaffen. Er denkt sehr viel über Gott und die Welt nach. Warum es Krieg gibt, warum es arme Leute gibt. Gegenüber Gott weiß er nicht was er denken soll. Er ist gläubig, jedoch auch manchmal ungläubig. Der Lehrer findet, wenn es ihm geben würde, warum gibt es dann so viele arme und kranke Leute. All diese Fragen gehen ihm im Kopf durch. Doch manchmal stellt er sich vor, Gott stehe vor ihm. Eigentlich ist er einfach der Zurückgezogene und er mag es alleine zu sein. Doch die größte Eigenschaft von ihm ist die Neugier. Er liebt es alles zu wissen und will auch alles wissen. Eva: Das Mädchen der Räuberbande heißt Eva. Sie hat kein zuhause und ist darum immer in der Natur. Zwei Jungs und sie rauben gerne alte Menschen und Bauern aus, da sie nichts haben. Man bemerkt in einer Situation, als sie eine blinde alte Bärin ausrauben, dass Eva der Chef der Bande ist. Die Figur ist schlank und klein. Ihre kurzen Haare hat sie immer offen. Sie liebt es in der Natur zu sein und kennt sich dort auch sehr gut aus. Das Mädchen hat es akzeptiert, dass sie arm ist, doch wie jeder wünscht sie sich viele Dinge, die sie jedoch nicht bekommt. Eva hat sehr viel Temperament, das sie auch immer zeigt. Wenn sie etwas schaffen will, ist sie ehrgeizig und kann es auch schaffen. Als sie Z begegnet, zeigte sie, wie temperamentvoll sie ist und ließ sich nichts von ihm sagen. Z verliebte sich in sie und sie wurden ein Paar. Genau wie in der Räuberbande, war sie die Chefin und zeigte wo es langging. So sehr Z Eva auch liebte, ihr war das egal und spielte nur mit ihm. Sie brach ihm das Herz als sie sagte sie liebte ihn nicht, doch sie zeigte kein Mitleid, keine Reue, nichts. Bei der Gerichtverhandlung wurde sie vom Lehrer sehr beeindruckt, da er ehrlich war und sie nahm sich auch vor nun die Wahrheit zu sagen. Eva ist immer sehr aufgeweckt und abenteuerlustig und das wird sich bei ihr nicht ändern. Seite 6 spezielle Gesichtspunkte a.) Gott Gott spielt in dem Buch eine große Rolle. Immer wieder wird an ihm gezweifelt, da es nach dem 1. Weltkrieg eine sehr schwere Zeit für alle Menschen war. Viele fragten sich, ob es ihn wirklich gibt oder warum er das zulässt, dass so viele Menschen sterben. Besonders der Lehrer weiß nicht so recht, was er von Gott denken soll. Er ist eigentlich sehr gläubig, aber in dieser Zeit zweifelt auch er. Manchmal wird Gott als schrecklich bezeichnet, doch auch liebend. Doch eins weiß man, Gott ist für die Wahrheit. Die Wahrheit ist das Wichtigste. Als der Lehrer die Wahrheit sagte, fühlte er sich leichter. Er ging nach Afrika, um zu Gott und dich selbst zurückzufinden. b.) Jugend ohne Gott Gott spielt auch eine große Rolle in der Jugend. Da dieses Buch von der Hitlerzeit handelt, gibt es die Hitlerjugend. Der Titel des Buches handelt auch von den Kindern in den Fenstern, die sehr arm sind. Generell wird dort Gott als böse bezeichnet. Denn warum lässt er es zu, dass es diesen Kindern so schlecht geht? Die meisten Jugendlichen befassen sich nicht mit dem Thema Gott, daran sind auch ihre Eltern schuld, die nicht darauf schauen, sie mit ihm zu befassen. Der Autor des Buches schrieb es besonders auf Gott bezogen, da es auch wichtig ist, einen Glauben an ihn zu haben. Der Titel des Werkes drückt den Charakter-, die Gedanken- und Lieblosigkeit der Jugend im 3. Reich aus. c.) Kriminalgeschichte Das Hauptthema ist die Kriminalgeschichte, in der N ermordet wurde. Das ganze Buch lang wurde der Z und Eva beschuldigt, den N ermordet zu haben. Alle ,außer der Lehrer und der Klub der Schüler beschuldigten sie, die anderen jedoch wussten, das es der T war. In dem Buch wird deutlich, das sich die Polizei und das Gericht nur auf die Beiden konzentriert haben und nicht andere noch verdächtigten. Hätten sie mehr nachgeforscht und mehr Gespräche auch mit anderen geführt, dann wär vielleicht alles anders passiert und T hätte keinen Selbstmord begangen. Der Autor wollte vielleicht klar machen, das sich alle auf die Menschen konzentrieren, die das Motiv haben und dabei gewesen waren oder sonstiges, doch niemand sieht das wesentliche. Das Schreckliche an dem Mord ist, das T ihn nur umgebracht hat, um mal zu sehen, wie jemand stirbt. Da es die Zeit nach dem 1.Weltkrieg ist, will er das wissen und ist neugierig, wie das ist. Dieser Junge ist psychisch labil durch den Krieg und durch das was er erlebt hat. Seite 7 Hitlerjugend Die Hitlerjugend oder Hitler-Jugend (HJ) war die Jugend- und Nachwuchsorganisation der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Sie wurde in der Zeit des Nationalsozialismus ab 1933 zum einzigen staatlichen Jugendverband mit bis zu 8,7 Millionen Mitgliedern (98 Prozent aller deutschen Jugendlichen) ausgebaut. Der totalitäre Anspruch sollte möglichst ungehemmt von Familie und Schule verwirklicht werden: „Die HJ will sowohl die Gesamtheit der Jugend, wie auch den gesamten Lebensbereich des jungen Deutschen erfassen.“ Dies galt seit Gründung des Bundes Deutscher Mädel (BDM) 1930 für beide Geschlechter. Der 1939 auch gesetzlich geregelte Pflichtdienst aller HJ-Angehörigen war nach dem „Führerprinzip“ organisiert und umfasste rassistische und sozialdarwinistische Indoktrination, gemeinsame Wanderungen bzw. Märsche und körperliche Übungen im Freien. Diese sollten schon die zehnjährigen männlichen Jugendlichen abhärten und langfristig auf den Kriegsdienst vorbereiten. Das Einüben von Befehl und Gehorsam, Kameradschaft, Disziplin und Selbstaufopferung für die „Volksgemeinschaft“ gehörten zu den vorrangigen Erziehungszielen. Im Zweiten Weltkrieg versahen HJ-Einheiten spezifische soziale, polizeiliche und militärische Hilfsdienste und stellten in der Endphase des Krieges einen hohen Anteil der Kriegsopfer. Am 10. Oktober 1945 wurde die HJ zusammen mit allen übrigen der NSDAP angeschlossenen Organisationen durch das Kontrollratsgesetz Nr. 2 verboten und aufgelöst, ihr Vermögen beschlagnahmt. Sie gehört in der Bundesrepublik Deutschland mit allen ihren Untergliederungen zu den verfassungswidrigen Organisationen im Sinne von § 86 StGB. Ihre Symbole und Kennzeichen unterliegen dem Verbreitungsverbot nach § 86a StGB. Seite 8 Bewertung Durch dieses Buch wird klar was in vielen Ländern mit einen Diktatur vor sich geht. Einige Personen wie zum Beispiel der Lehrer setzen sich gegen die Unterdrückung hinweg. Manche Personen wie zum Beispiel der Lehrer oder Eva entwickeln sich im Laufe der Handlung und ändern zu Teil ihre Ansichten Das Buch ist in einfacher Sprache geschrieben so kann man es leicht verstehen. Auch wenn einige Ausdrücke vorkommen die in der jetzigen Zeit nicht mehr üblich sind. Ich konnte viele Erkenntnisse mitnehmen da man hier wirklich genau erfährt wie hart und grausam diese Zeit eigentlich war. Das Buch kann man nur empfehlen. Da es bei gewissen Punkten wirkliche zum nachdenken animiert. Dadurch dass es nur wenige Seiten hat wird sicher auch Nichtlesern dieses Buch gefallen. Seite 9 Biografie des Autors Edmund Josef von Horváth war ein bedeutender österreichisch-ungarischer Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Bekannt wurde er unter anderem durch seine Stücke Geschichten aus dem Wiener Wald, Glaube Liebe Hoffnung und Kasimir und Karoline sowie durch seine zeitkritischen Romane Jugend ohne Gott und Ein Kind unserer Zeit. 1901: 9. Dezember: Ödön von Horváth wird als unehelicher Sohn des ungarischen Dip lomaten Dr. Edmund Josef Horváth und der Maria Hermine Prehnal im damals ungarischen Fiume (heute: Rijeka, Kroatien) geboren. 1907-1924: Horváth besucht zunächst Schulen in Budapest, Wien und München. Anschließend studiert er Germanistik an der Universität München. 1924-1933: Er lebt in Berlin, Salzburg und Murnau (Oberbayern). 1927: Seine frühen Theaterstücke, wie "Revolte auf Côte 3018", zeigen seine Hinwen dung zur Volkskultur und politischen Geschichte Deutschlands. Aufgrund des Erstarkens der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) warnt Horváth in seinen Stücken zunehmend vor den Gefahren des Faschismus. 1930: Veröffentlichung des Romans "Der ewige Spießer". 1931: Uraufführung der bedeutendsten Theaterstücke Horváths - "Italienische Nacht" und "Geschichten aus dem Wienerwald" - in Berlin. Durch den Erfolg dieser Stücke wird Carl Zuckmayer auf Horváth aufmerksam. Zwischen beiden entwickelt sich eine Freundschaft. Horváth erhält für "Geschichten aus dem Wienerwald" den Kleist-Preis. 1933-1938: Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten übersiedelt Horváth nach Wien. Er schreibt weiterhin Theaterstücke und Romane. 1937: Uraufführung der Komödie "Figaro läßt sich scheiden" in Prag. Veröffentlichung des gegen die Diktatur gerichteten Romans "Jugend ohne Gott" in Amsterdam. 1938: Nach dem "Anschluß" Österreichs emigriert Horváth nach Paris. Er veröffentlicht den Roman "Ein Kind unserer Zeit" in Amsterdam und New York. 1. Juni: Ödön von Horváth wird auf den Champs-Élysées während eines Gewitters von einem Ast erschlagen. Ödön von Horváth im Jahr 1919 ->