1 Demut macht Persönlichkeiten Kolosser 3,12-13; Daniel 1,9.17; 6,11 u.s.w. Man sagt unsere Zeit sei arm an Persönlichkeiten? Ist ein Politiker eine Persönlichkeit, nur weil wir sein Foto oft in den Medien sehen? Ist ein Filmstar eine Persönlichkeit, nur weil er ein Filmstar ist? Ist ein Unternehmer dann eine Persönlichkeit, wenn er viel Geld verdient? Ist ein Musiker eine Persönlichkeit, nur weil viele seine Musik gut finden? Ist ein Modedesigner eine Persönlichkeit, nur weil er um jeden Preis auffallen will? Manche Politiker reden nur das, was alle hören wollen oder ihre Partei beschlossen hat: Ist das eine Persönlichkeit? Manche Menschen kleiden sich in besonderer Weise. Andere lassen sich Tattoos stechen, die sie von anderen unterscheiden. Andere machen ihren Body fit im Studio. Macht das alles Persönlichkeiten? Bin ich eine Persönlichkeit, wenn ich Fußball spiele und enge Hemden trage wie Jogi Löw? Warum sind Kinder manchmal eher eine Persönlichkeit als Erwachsene? Das sind eine Menge Fragen. Aber am Anfang möchte ich etwas sagen: Wir alle sind berufen eine Persönlichkeit zu werden. Wieso? Weil Gott selbst dich geschaffen hat mit einem besonderen Ziel: 1.Mose 1,27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bild, zum Bild Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Gott hat dich und mich geschaffen, damit wir auf unsere spezielle Art IHM ähnlich werden. Noch ein Vers: Römer 8,29 Schon vor aller Zeit hat Gott die Entscheidung getroffen, dass sie ihm gehören sollen. Darum hat er auch von Anfang an vorgesehen, dass ihr ganzes Wesen so umgestaltet wird, dass sie seinem Sohn gleich sind. Er ist das Bild, dem sie ähnlich werden sollen, denn er soll der Erstgeborene unter vielen Brüdern sein. Jesus ähnlich werden = Persönlichkeit werden. Stimmt das? So ist es Gottes Ziel von Anfang an gewesen. Wieso werden wir eine Persönlichkeit, indem wir Jesus ähnlich werden? Das ist eine spannende Frage. Dieser Frage werden wir heute nachgehen in der Predigtreihe „Lust auf mehr“. Z.B.: Ein 75 Jahre alter Christ sagte diese Woche zu mir sinngemäß: Ich habe mich in den letzten 15 Jahren stark verändert. Mir ist deutlich geworden, was Jesus mit mir vorhat. Ich bete immer: „Herr, verändere mich!“ Mir ist Gebet und hören, was Gott mir sagt, wichtig. „Lust auf mehr“ ist also für Teenies genauso wichtig wie für Senioren. Jesus hat mit jedem von uns noch etwas vor. Eine Persönlichkeit entsteht ein Leben lang. Denn unser Ziel ist Jesus. Wenn wir einmal bei Jesus sind, dann werden wir IHM gleich sein. Bis dahin ist Wachstum angesagt. Um wachsen zu können, brauchen wir Demut. Damit haben wir letzten Sonntag aufgehört, damit machen wir heute weiter: „Demut macht Persönlichkeiten“. Zuerst möchte ich euch eine Persönlichkeit aus der Bibel vorstellen: Erfolgreich durch Demut 2 Bevor ich verrate, um wem es hier geht, noch einen Gedanken: Normalerweise würden wir Demut und Erfolg nicht zusammenkriegen. Wir denken Erfolg oder Karriere hat etwas mit Ellenbogen, Fleiß und Zielbewusstsein zu tun. Deshalb hat bei uns das Wort Karriere einen leicht negativen Beigeschmack. Demut hat aber nichts mit Ellbogentechnik zu tun. Aber Gott schenkt auch Erfolg und zwar durch Demut. Z.B.: Daniel war von den Babyloniern verschleppt worden (Daniel 1). Nebukadnezar suchte für sein Imperium junge Spitzenbeamte. Also traf er eine Auswahl und machte eine Art Casting. Daniel und seine 3 Freunde waren dabei (V.3-6). Was für eine Chance! Zum Casting gehörte neben einem Sprachkurs in Babylonisch auch eine besondere Ernährung. Alle Teilnehmer sollten die gleichen Speisen bekommen wie der König selbst: seinen Wein, seinen Schweinebraten u.s.w. Nun hatte Daniel ein Problem. Gott hatte den Juden eine besondere Ernährung befohlen. Was sollte er machen? Karriere oder Gott? Würde er alle Chancen verspielen, wenn er sich für Gott entschied? Er war nur ein Migrant. Er hatte damals keine Rechte. Daniel wagte, alles auf eine Karte zu setzen: auf Gott. Das ist Demut. Als er sich für Gott entschied, steht folgender Satz im Buch Daniel im AT: Daniel 1,9 Gott ließ ihn beim Oberkämmerer Wohlwollen und Nachsicht finden. Daniel respektierte Gottes Gebote in der Bibel. Für ihn als Juden waren das auch die Speisegebote. Er nahm also das Doppeljoch mit Gott an seiner Seite auf sich. Ihr erinnert euch?! Matthäus 11,29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig…denn mein Joch ist … leicht. Daniel waren Gott und seine Gebote wichtiger als Karriere. Wir alle können uns vorstellen, was das für ein Kampf in Daniel war. „Das ist möglicherweise die letzte Chance“ dachte er. „Ich bin doch dumm, wenn ich sie verspiele. Kann ich hier nicht mal eine Ausnahme machen?“ So rang Daniel mit sich selber. Warum wagte er es, allein Gott zu vertrauen? Weil er Gott kannte. Er wusste: „Gott liebt mich. Gott hat einen Plan für mein Leben.“ Dann hat er sicher weiter gebetet. Er hat Gott gefragt: „Was soll ich jetzt tun?“ Er hat überlegt und hingehört. Dann mit einem Mal hatte er einen Gedanken. Er prüfte diesen Gedanken: „HERR ist das dein Gedanke oder nur meine Idee.“ Irgendwann hatte er inneren Frieden bei dieser Idee. Und er schlug dem Oberkämmerer einen Test vor: 10 Tage nur Gemüse mit Wasser, dann vergleiche unser Aussehen mit dem der anderen Casting Teilnehmer. Am Ende des Castings waren Daniel und seine 3 Freunde die Gewinner. Natürlich waren sie fleißiger als die anderen Teilnehmer gewesen. Natürlich hatten sie viel gelernt. Natürlich versuchten sie die Besten in der Schule zu sein. Sie wollten doch Gott Ehre machen. Aber sie waren erfolgreich, weil ihnen Gott wichtiger war als Karriere. So gab ihnen Gott noch etwas: 17 Gott aber gab den vier jungen Männern Klugheit und Verstand, sodass sie alles begriffen und sich bald in jedem Wissensgebiet auskannten. Interessant, oder? Jesus kann bei den Schulaufgaben helfen. Jesus kann helfen Matheaufgaben zu lösen. Jesus macht clever. Du darfst IHN um alles bitten. Also Daniel und seine 3 Freunde waren keine Superhirne und keine Überflieger. Sie vertrauten Gott in jeder Schulstunde. Und wo sie nicht weiterwussten, haben sie Gott 3 um Hilfe gebeten. Wie bittet man Jesus z.B. bei einer Matheaufgabe um Hilfe? Durch ein stilles Gebet und Hinhören. Jesus hat uns eine wunderbare Beziehung geschenkt. ER hat uns vergeben und Gnade geschenkt. Jesus hört uns und wir hören IHN. Dann kommt dir irgendein Gedanke: „Schau mal hier oder da nach“! Einem hat der HERR einmal gesagt: „Mein Freund, du warst faul!“ Aber, ich denke, das ist dann auch eine wichtige göttliche Antwort. Und Demut heißt dann: Lernen! Noch ein Beispiel: Daniel wurde erfolgreich. Er wurde Wissenschaftsminister bei den Babyloniern, obwohl er ein Jude war. Aber Erfolg macht auch stolz, überheblich, arrogant und macht andere neidisch. Wie ging Daniel damit um? Jesus formt Persönlichkeiten im herzlichen Miteinander Wir erleben im Moment sowohl in den USA als auch in der Türkei stolze und überhebliche Präsidenten. Sind diese Präsidenten Persönlichkeiten? Ja, aber leider negative Persönlichkeiten. Sie schüren Ressentiments, geben allein anderen die Schuld und zerstören dadurch Beziehungen auch zwischen Türken und Deutschen in unserem Land. Gottes Wort sagt: 1.Petrus 5.5 …Alle aber miteinander bekleidet euch mit Demut; denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. Das ist eine doppelte starke Aussage. Stolze, hochmütige Leute werden irgendwann Gottes Widerstand erleben. Aber demütige Leute werden Gottes Gnade erleben. Schauen wir uns einmal an, wie Daniel zu dieser positiven Persönlichkeit wurde, der Könige vertrauten: 6,11 Daniel hatte im Obergeschoss seines Hauses Fenster in Richtung Jerusalem. Dreimal täglich kniete er dort nieder, um Gott zu preisen und seine Bitten vor ihn zu bringen. Als er von dem königlichen Befehl erfuhr, ging er wie immer in sein Haus und kniete zur gewohnten Zeit am offenen Fenster nieder. Daniel pflegte eine persönliche Beziehung zu Gott. 3x täglich verbrachte er Zeit im Gebet mit Gott. Er hatte sich dafür einen Gebetsraum oder eine Gebetsecke eingerichtet in Richtung Jerusalem. Vor Gott knien, das machen auch andere Religionen, manche 5x am Tag. Was war das Besondere an Daniel? Daniel kniete nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich. Daniel redete mit Gott. Er sagte IHM, wie es ihm ging und was ihm auf dem Herzen lag. Manche wissen nicht, wie man Gott begegnet. Jesus hat uns das erklärt: Wir dürfen mit Gott reden, wie mit dem besten und liebsten Vater(Mt.6). Wenn ein König einen Traum hatte, dann fragte er Gott nach der Bedeutung des Traums. Er las in der Bibel, die zu einem großen Teil schon geschrieben war. Er suchte nach Antwort bis er sie gelesen oder von Gott gehört hatte. „Meine Schafe hören meine Stimme…“ hat Jesus zu uns auch gesagt. Auch wir können Jesus fragen und hinhören. Christen haben dieses Potential. Jeder Christ hat eine „prophetische Ader“. Und wir sollten dieses Potential nutzen lernen, wie Daniel es tat. Daniel schrieb wahrscheinlich in ein Tagebuch, was Gott ihm sagte. Oder er unterstrich Verse in seiner Bibel. Er las nicht einfach, sondern er hielt fest, was ihm wichtig wurde. Erst, wenn wir das tun, haben wir hingehört. Wer Begegnung mit Jesus sucht, muss sein Herz öffnen. Wir sollten nicht nur die Bibel mit unserem Verstand lesen. Und wir sollten auch nicht nur beten, indem wir alle unsere Bitten abspulen. Gott schaut unser Herz an. Mit dem Herzen und dem Verstand begegnen 4 wir dem Vater. Wenn uns etwas wichtig geworden ist, dann müssen wir aber auch tun und glauben, was Gott uns gesagt hat. Daniel erzählte sogar dem König, was ihm Gott gesagt hatte. Täglich umbetete er die Probleme des Königs und des Staates. Könnt Ihr euch vorstellen, dass der König den Wert von Daniel sehr bald entdeckte? Aber, wie ging er damit um, wenn der Erfolg ihm zu Kopfe stieg? Er demütigte sich vor Gott, wenn der Stolz ihn packte. Ganz bewusst gab er dann Gott die Ehre für seinen Erfolg und nicht sich selbst. So blieb er unter dem Doppeljoch. Er blieb abhängig von Gott und war deshalb unabhängig von Menschen. Aber seine Neider versuchten ihm eine gefährliche Falle zu stellen. Daniels Leben stand auf dem Spiel. Er wurde den Löwen vorgeworfen. Aber Gott hielt den Löwen den Rachen zu (6,22). Erfolgreich durch Demut. Daniel war Minister unter mindestens 3 Königen der Babylonier und Perser. Er war mehr als 60 Jahre lang Minister!! (605-539 v.Chr.) Demut machte Daniel zu einer Persönlichkeit, der Könige vertrauten (6,19-21!). Ich fasse zusammen: Jesus formt Persönlichkeiten. Wie? Heute würde man sagen: Wer oft mit Jesus abhängt, wird wie Er. Ein Beispiel: König Nebukadnezar war ein stolzer König. Er ging über Leichen. Er erwartete, dass sich jeder Bürger vor ihm verneigte. Deshalb ließ er Bilder von sich überall aufstellen, damit sich die Leute vor ihm verneigten. Wer das nicht tat, war ein toter Mann. Daniel und seine Freunde verbeugten sich nicht. Das war für sie Götzendienst. Man verriet Daniel und seine Freunde. Sie sollten in den Feuerofen, wahrscheinlich eine Art Keramikofen. Wie reagierte Daniel? Er sagte zu Nebukadnezar: Daniel 3,17 Wenn der Gott, den wir verehren, es will, kann er uns ganz bestimmt retten. Sowohl aus dem brennenden Feuerofen als auch aus deiner Hand, o König, wird er uns dann retten. 18 Aber selbst wenn er es anders beschlossen hat, sollst du, o König, es mit Sicherheit wissen: Wir werden deine Götter niemals verehren...« Das lassen sich stolze Herrscher und Präsidenten nicht sagen. Daniel + seine Freunde wurden gefesselt in den Ofen geworfen. Der König und andere schauten zu. Sie erwarteten brennende Menschen. Plötzlich ruft der König: 25 »Aber seht doch!«, rief Nebukadnezar. »Dort sehe ich vier Männer, ungefesselt, die im Feuer umhergehen. Und sie sind völlig unversehrt! Und der Vierte sieht aus wie ein göttliches Wesen!« Wer war dieses 4. göttliche Wesen? Ein Engel oder Jesus selbst? Fest steht auf jeden Fall: Nichts kann uns trennen von der Liebe Jesu. Der Tipp der Woche Suche jeden Tag eine Begegnung von Herz zu Herz mit Jesus.