Physik Röntgenstrahlung Aufgabe 1: Beschreibe den Aufbau der Röntgenstrahlung und die Entstehung der Röntgenstrahlung. Antwort: Röntgenstrahlen entstehen durch starke Beschleunigung geladener Teilchen (Elektronen). In der Röntgenröhre treten Elektronen aus der Heizkathode aus und werden von einer Beschleunigungsspannung beschleunigt. Treffen diese Elektronen auf die Anode werden sie stark abgebremst, wobei Röntgenstrahlung (oder auch Bremsstrahlung) entsteht. In der Röntgenröhre gibt es zwei Spannungen: Die Heizspannung bestimmt die Anzahl der Elektronen, die aus der Kathode austreten. Somit ist bei geringer Heizspannung die Intensität der Röntgenstrahlen geringer als bei hoher Heizspannung. Wird die Beschleunigungsspannung in der Röntgenröhre erhöht, so ändert dies nichts an der Anzahl der Elektronen, die aus der Kathode austreten. Die Beschleunigungsspannung bestimmt, wie ihr Name schon sagt, die Beschleunigung der Elektronen. Mit erhöhter Beschleunigungsspannung werden die Elektronen schneller und somit stärker an der Anode abgebremst. Dabei entstehen Photonen mit höherer Frequenz und Energie sowie kleinerer Wellenlänge. Aufgabe 2: Nenne wichtige Eigenschaften von Röntgenstrahlung. Antwort: - Wellenlänge ist kleiner als 1nm Ionisierende Strahlung (ionisieren = Elektronen aus Atomen herauslösen) Weder durch magnetische noch elektrische Felder ablenkbar Unsichtbar Wirkt wie UV-Licht fluoreszierend Breitet sich gradlinig aus Durchdringt Materie je nach ihrer Dichte mehr oder weniger stark Aufgabe 3: Was ist die Bragg-Reflexion und was sind ihre Aussage bzw. ihr Ergebnis? Antwort: Bei der Bragg-Reflexion trifft Röntgenstrahlung auf eine Schar paralleler Kristallebenen mit dem Ebenenabstand d. Die Bragg-Formel zum Berechnen lässt sich folgendermaßen herleiten: Ge s Hy d s d sin | 2 2 s 2d sin 2 s ; 2 ; n sin Strecke s wird zwei mal durchlaufen! Man stellt außerdem Interferenzerscheinungen an der Röntgenstrahlung fest. Dies kann man erkennen, wenn Photonen der Röntgenstrahlung auf einen geeigneten Kristall treffen, denn dann bilden die abgelenkten Photonen ein Interferenzmuster. Wenn Röntgenstrahlung der Wellenlänge Lambda an einer Schar parallelen Kristallebenen mit dem Ebenenabstand d getrennt wird, beobachtet man Reflexion mit merklicher Amplitude für bestimmte Winkel. Für die von der Oberfläche aus gemessenen Winkel Phi gilt die BraggGleichung: 2d sin k k 1, 2, 3, 4... Aufgabe 3.1: Berechne die Gitterkonstante d von Kochsalz, wenn die Kochsalzdichte 2, 26 g und cm3 die relativen Massen U Na 22,99 und UCl 35, 45 gegeben sind. Antwort: Kochsalzdichte: g cm3 22,99 U Cl 35, 45 2,16 relative Atommasse : U Na m 22,99 35, 45 g 58, 44 g n 6, 023 1023 Na-Cl-Moleküle 58, 44 106 m3 g V 27, 06 106 m3 2,16 g m Bei einer würfelförmigen Struktur der Na-CL-Kristalle ergibt sich für den Würfelraum eines Ions: VIon Vges n 27, 06 106 m3 2, 25 1029 m3 23 2 6, 023 10 d 3 VIon 3 2, 25 1029 m3 2, 28 1010 m 282 1012 m 282 pm Aufgabe 4: Wie entsteht das Spektrum der Röntgenstrahlung und wie sieht es aus? Antwort: In der Anordnung trifft Röntgenstrahlung auf einen Kristall und dringt dann in ein Zählrohr ein. Kristall und Zählrohr werden so angeordnet, dass das Zählrohr die Strahlung unter dem Winkel 2ϑ empfängt, während sie unter dem Winkel ϑ auf den Kristall trifft. Ab einem bestimmten Winkel ϑGrenz > 0 wird eine erhöhte Zählrate festgestellt. Der Winkel ϑGrenz hängt von der an der Anode der Röntgenstrahlung angelegten Beschleunigungsspannung U ab. Da es sich also um die Spannung der Anode handelt, nennen wir diese Spannung UA. Gibt das Elektron bei der Wechselwirkung nur einen Teil seiner Energie ab, so kommt es zu Emission von Röntgenquanten größerer Wellenlänge. Diese bilden das Bremsspektrum. Das Bremsspektrum entsteht also folgendermaßen: Das Photon, das bei der Wechselwirkung mit dem Elektron die gesamte Energie des Elektrons übertragen bekommen hat, bildet das Photon mit der Grenzwellenlänge und der Grenzfrequenz. Laut Bragg gehört zu dieser Wellenlänge ein bestimmter Winkel. Dieser Winkel bildet den Grenzwinkel. Alle Photonen, die bei der Wechselwirkung nicht die gesamte Energie des Elektrons aufgenommen haben, haben eine größere Wellenlänge, die bei einem größeren Winkel gemessen werden kann. Aufgabe 4.1 a.) Wie groß ist die maximale Energie der Röntgenstrahlung? b.) Wie groß ist ihre Wellenlänge? c.) Berechne die Wellenlänge bei einer Anodenspannung von 25kV a.) Die maximale Energie hat ein Röntgenphoton dann, wenn es bei der Wechselwirkung die maximale Energie des Elektrons übertragen bekommen hat. Die Energie des Elektrons berechnet man durch: Ee e U Be e U A daraus folgt: Emax e U A b.) Aus der Bohr’schen Frequenzbedingung wissen wir, dass E h f ebenfalls für die Energie gilt. Nun können wir die Frequenz berechnen, indem wir die Formel umstellen. E h f Emax h e U A h f max f max Da die Lichtgeschwindigkeit c f ist, können wir nun eine Formel zur Berechnung der Wellenlänge aufstellen: c f Grenz Grenz Grenz c.) c f max f nax e U A h ch e U A ch e U A 2 2 3 108 m 6, 626 1034 Js m Js m kg m s s s 1, 602 1019 As 25 103 V s VAs s s 2 kg m 2 4,96 1011 50 pm Aufgabe 4.2: Bei fest eingestelltem Zählrohr (φ konstant) misst man durch Vergrößerung der Anodenspannung den Wert von U A , bei dem die Zählrate plötzlich ansteigt. a.) Errechne aus der Braggschen Bedingung, die zu den Glanzwinkeln 8 ( U A 20, 2kV ) und 9 ( U A 17,6kV ) gehörende Wellenlänge Grenz . Der Netzabstand des Kristalls beträgt 201pm . 2d sin 1 2 201 1012 m sin 8 55,948 10 12 m 2 2 201 1012 m sin 9 62,887 10 12 m b.) Errechne für jedes Wertepaar von U A Grenz einen Wert der Planck’schen Konstante h. h e U1 U 2 f1 f 2 c f f1 f c 3 108 m 1 5,36 1018 12 s 55,948 10 m s 3 108 m 1 f2 4, 77 1018 12 s 62,877 10 m s h 20, 2 103 V 17, 6 103 V Vs As VAs 2 Js 1 1 1 5,36 1018 4, 77 1018 s s 34 34 7, 06 10 Js 6, 626 10 Js 1, 602 1019 As Aufgabe 5: Erkläre was beim Compton-Effekt passiert. Antwort: Als Compton-Effekt oder Compton-Streuung bezeichnet man einen physikalischen Streuprozess, bei dem die Wellenlänge von Photonen bei der Streuung an (quasi-) freien Elektronen um einen Wert ∆λ vergrößert wird (Frequenz bzw. Energie sinkt). Compton-Streuung tritt immer dann auf, wenn die Energie des Photons vergleichbar ist mit der Ruheenergie des Elektrons, d.h. Compton-Streuung ist der dominierende Wechselwirkungsprozess in Materie für Photonenenergien zwischen ca. 100 keV bis ca. 10 MeV, wobei der tatsächliche Bereich vom Streumaterial abhängt. Bei der Streuung an freien, ruhenden Elektronen gilt für die Änderung der Wellenlänge: ' h m0e c h m0e c 1 C heißt Comptonwellenlänge und ist konsant bei 2, 43 1012 m Aufgabe 5.1: Das von einem Strahlungsquant der Wellenlänge 4,655 1012 m ausgelöste Rückstoßelektron hat die Energie 0, 08MeV . Unter welchem Winkel tritt das gestreute Strahlungsquant aus und welche Wellenlänge hat es? ph 4, 665 1012 m c 2, 43 1012 m Wph ? We 0, 08 106 eV ? W ? ? ' ph ph W Wph We Antwort: W ph h f W ph hc ph f c 6, 626 1034 Js 3 108 m 4, 27 1014 Js 12 4, 655 10 m Energie des Photons vor dem Stoß We 0, 08MeV 0, 08 106 V 1, 602 1019 As 1, 2816 1014 J Energie des Elektrons Wir suchen nun die Energie des Photons nach dem Stoß ( W ph ). Diese bekommt man, wenn man die Energie des Photons vor dem Stoß von der des Elektrons nach dem Stoß abzieht. Wph Wph We 4, 27 1014 J 1, 28 1014 J 2,99 1014 J Energie des Photons nach dem Stoß W ph hc ' ph ' ph hc 6, 626 1034 Js 3 108 m 6, 648 1012 m 14 W ph s 2,99 10 J Wellenlänge des Photons nach dem Stoß Zwischenstand: Wir haben die gegebene Wellenlänge ph des Röntgenphotons dazu genutzt, um seine Energie W ph zu berechnen. Die gegebene Energie We des Elektrons, das vom Photon getroffen wird, haben wir in Joule umgerechnet, da sie in MeV gegeben war. Wir haben dann die Energie We des angestoßenen Elektrons von der Energie W ph des Photons abgezogen um W ph auszurechnen, das angibt, wie viel Energie das Photon nach dem Stoß noch hat. Da die Energie des Photons durch den Zusammenstoß abgenommen hat, wird die Wellenlänge des Photons automatisch länger. Diesen Zuwachs nennen wir . ' ph ph 6,648 1012 m 4,665 1012 m 1,993 1012 m Nun müssen wir lediglich noch den Winkel berechnen. Dazu benutzen wir folgende Formel: c 1 cos cos 1 1 c cos 1,993 1012 m 0,179 2, 43 1012 m cos 1 0,179 79, 69 Aufgabe 6: Nenne Einheiten der Energie Antwort: kgm2 2 s J VAs von Johannes Thomas