„Knüppel“pferde Auch wenn man glaubt, dass man alles, was Spanien an Tierquälerei zu bieten hat, schon gesehen hat, wird man doch immer wieder von einer neuen Variante überrascht. Der Phantasie der Tierquäler sind offensichtlich keine Grenzen gesetzt. So schlagen hier seit einigen Tagen die Wellen der Entrüstung hoch, es handelt sich um die halbwilden Pferde in den Wäldern Galiziens. Zwar wird die an ihnen durchgeführte Tierquälerei schon seit Jahren von verschiedenen Tier- und Naturschutzorganisationen Galiziens an entsprechender Stelle angezeigt, sogar auch schon im Europaparlament, doch Tierschutz, Behörden und Gesetze sind hier in Spanien wie immer nicht auf einen Nenner zu bringen. http://www.lavozdegalicia.es/sociedad/2008/04/24/0003_6760460.ht m Damit sich die besagten Pferde nicht vom Gelände ihres Besitzers entfernen können, werden ihnen an einer oder sogar auch an beiden Fesseln, Äste oder Knüppel bis zu der Länge von einem Meter, festgeschraubt. Die Tiere haben enorme Schwierigkeiten beim Laufen, können weder traben noch galoppieren. Beim gehen schlagen sie sich die Knüppel gegen die Beine, was schwere Verletzungen verursacht. Oft lassen sich die verletzten Pferde, halb wahnsinnig vor Schmerzen, irgendwo erschöpft nieder, auch inmitten einer stark befahrenen Landstraße. Dadurch ist dann nicht nur ihr Leben in Gefahr, auch das der Autofahrer. Die Pferde leiden nicht nur körperlich, auch psychisch. Pferde sind „Fluchttiere“, die ihrer größten Stärke beraubt, ihrer Schnelligkeit um bei Gefahr die Flucht zu ergreifen, in ständiger Angst leben und somit einem enormen Stress ausgesetzt sind. Davon abgesehen, sind sie oft die Opfer verschiedener Raubtiere wie Wolf und Luchs, da sie durch diese Holzknüppel an ihren Beinen unmöglich fliehen können. Aufgrund der vielen Waldbrände im Jahre 2006, gelangen diese grausamen Praktiken an die Öffentlichkeit: Viele der stark in ihrer Bewegung eingeschränkten Pferde konnten den Flammen nicht entfliehen und kamen qualvoll im Feuer um. Doch bis heute hat niemand, trotz wiederholter Anzeigen, etwas dagegen getan. Auch 2006 brannten die Wälder Galiziens und viele Pferde kamen grausam ums Leben. http://www.elmundo.es/elmundo/2006/08/18/espana/1155913505.html Die Pferde mittels Stricken in ihrer Bewegungsfreiheit einzuschränken, wie es auch in vielen anderen Teilen Spaniens bei Pferden, Eseln, Schafen und Ziegen praktiziert wird, ist keine Alternative. Die Verletzungsgefahr ist vielleicht etwas geringer, aber mehr auch nicht. Es gibt schon vereinzelt Bezirke in denen die Pferde in großen eingezäunten Länderreien leben, aber dies ist den meisten Besitzern zu kostspielig, die Tiere sind für die Fleischgewinnung bestimmt. Ein großes Problem ist die fehlende Kennzeichnungspflicht, die Halter können nicht ermittelt werden und so kann auch nicht gezielt gegen sie vorgegangen werden. Hier ist ein Gesetzt erforderlich, welches die Kennzeichnung per Microchip vorschreibt. Die Stimmern der Tierschützer werden immer zahlreicher und lauter, doch noch stoßen sie auf taube Ohren. Wie lange noch sollen die Pferde in Galiziens Wäldern leiden? Diese Reportage wurde vor kurzem im spanischen Fernsehen gesendet: http://www.rtve.es/?go=e5911a8f3a240786c19429278dceea2c2925d076293e467a11f7 08076cf3f6084d8d54cb1a5dc8dae9043b41ae745d7412dc057c5b9dc505a25a64e440c2085 cfec379bd597e34a33baf28b31c3eb8239edb8e1ab46f6ef3 Dieser Zeitungsartikel mit Video stammt aus dem Jahr 2007. Schon damals gerieten die halbwilden misshandelten Pferde in den Blickpunkt der spanischen Öffentlichkeit, es wurde nach Lösungen gesucht, geändert hat sich seitdem nichts für die Tiere. Die Mühlen der Bürokratie mahlen wenn überhaupt, bekanntlich langsam, viel zu langsam. http://www.20minutos.es/noticia/236092/2/ http://www.stopourshame.com/ http://www.pacma.es/ http://www.sos-galgos.net/