Wortformenbildung ( Flexion ):

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Wortformenbildung ( Flexion ):
Definition:
Die Flexion (von lat. flectere) oder Beugung bezeichnet in der Grammatik die Änderung der
Gestalt eines Wortes zum Ausdruck seiner grammatischen Funktion innerhalb eines
Satzgefüges. Dies geschieht mithilfe von Morphemen.
Flexionsparadigma:
-
-
-
1.
-
Flexionsparadigma (auch: Wortparadigma) umfasst alle möglichen Wortformen eines
Lexems. Je nach Wortart enthält ein Flexionsparadigma unterschiedlich viele
Wortformen. Jede einzelne Wortform eines Flexionsparadigmas kann mit
grammatischen Kategorien beschrieben werden.
bspw.:
Lexem Baum (Baum, Bäume, Baumes, Bäume, Baum, Bäumen, Baum, Bäume)
Das Flexionsparadigma Baum flektiert also hinsichtlich der Kategorisierungen Kasus
und Numerus. Die Wortform Baumes –ist—bspw.---> Genitiv und Singular.
Es gibt 3 Arten der Flexion:
Deklination
(bezogen auf: Substantive, Adjektive, Artikel, Pronomen)
Konjugation
(
’’
Verben)
Komparation
(
’’
Adjektive und mancher Adverbien)
Flexion von Substantiven:
- es gibt auch hier drei Unterkategorien:
1. starke Deklination
- hat immer eine (e)-s Endung des deklinierten Substantives im Genitiv Singular
- bspw.:
der Stuhl (=Nominativ/Sing.) --> des Stuhles (=Genitiv/Sing)
2. schwache Deklination
- hat immer eine (e)-n Endung mit der Ausnahme Nominativ/Sing.
- bspw.:
der Philosoph (=Nominativ/Sing.) --> dem Philosophen (=Dat./Sing.)
3. gemischte Deklination
- hat immer eine (e)-s Endung im Genitiv Singular und eine (e)-n Endung im Genitiv
Plural
- bspw.:
des Beckens (=Gen./Sing.) ---> der Becken (=Gen./Plur.)
Flexion von Adjektiven:
- auch hier wieder drei Unterkategorien:
1. starke Deklination
- das Adjektiv steht ohne Artikel beim Substantiv
- bspw.:
süße Schokolade
2. schwache Deklination
- das Adjektiv steht nach bestimmtem Artikel beim Substantiv
- bspw.:
die süße Schokolade
3. gemischte Deklination
- das Adjektiv steht nach unbestimmtem Artikel beim Substantiv
- bspw.:
eine süße Schokolade
Flexion von Verben:
- zunächst einmal unterscheidet man zwei Arten:
o finite Verben
 Ein finites Verb liegt vor, wenn das Verb in eine bestimmte Zeit gesetzt ist.
Selbstverständlich ist es dann auch nach der Person und den anderen grammatischen
Merkmalen bestimmt. Es ist in dem Sinn „begrenzt“ (lateinisch „finis“ = Grenze)
durch die grammatischen Merkmale.
Ich lache gerne. (= 1. Person Präsens, ...)
 finite Verben können hinsichtlich Tempus, Modus, Genus verbi, Person und
Numerus gekennzeichnet sein
o infinite Verben
 Wenn ein Verb im Satz nicht in eine bestimmte Zeit gesetzt ist, das heisst: nicht
konjugiert ist, dann ist es ein infinites Verb. Man kann es sich auch so merken: Ein
infinites Verb wird nicht durch die grammatischen Merkmale „begrenzt“, es ist also
„grenzenlos“ (lateinisch „infinitus = grenzenlos).
 Es gibt drei infinite Formen
 Infinitiv: Grundform, Nennform des Verbs. Er hat neben dem Stamm die Endung –
en oder -n:
schwimm-en, flimmer-n, ...
Verwendungsweise:
 Du kannst stehen. (Infinitiv verbal gebraucht)
 Ohne den Hilferuf zu beachten, ging er weg. (Infinitiv verbal gebraucht als Kern
einer satzwertigen Infinitivgruppe)
 Das Stehen fällt mir schwer. (Infinitiv wie ein Nomen verwendet = nominalisiertes
Verb)
 Partizip I: Das Partizip I hat die Endung –end oder –nd:
schwimm-end, flimmer-nd
Verwendungsweise:
 Die schwimmenden Menschen sind weit draussen. (Partizip I wie ein Adjektiv
verwendet = adjektivisch verwendetes Verb)
 Die ganze Zeit nebeneinander schwimmend, redeten sie über Gott und die Welt.
(Partizip I als Kern einer satzwertigen Partizipgruppe, verbal verwendet)
 Den Schwimmenden habe ich nicht mehr gesehen. (Partizip I wie ein Nomen
verwendet = nominalisiertes Verb)
 Partizip II: Das Partizip II hat je nach Verb die Endung –t oder –en und weist
häufig die Vorsilbe ge- auf:
ge-such-t, ge-schrieb-en, ge-brann-t, verdorb-en
Verwendungsweise:

Die gesuchten Schuhe habe ich wieder. (Partizip II wie ein Adjektiv verwendet =
adjektivisch verwendetes Verb)
 Von der ganzen Nachbarschaft gesucht, kommt die Katze endlich wieder zum
Vorschein. (Partizip II als Kern einer satzwertigen Partizipgruppe, verbal
verwendet)
 Die Gesuchten blieben unauffindbar. (Partizip II wie ein Nomen verwendet =
nominalisiertes Verb)
 Ich habe dich gesucht. (Partizip II als Bestandteil einer zusammengesetzten
Verbform; es wird dann nicht separat bestimmt, sondern bildet zusammen mit dem
Hilfsverb die entsprechende Verbform:
- Ich habe ... gesucht. = Vollverb (suchen), Perfekt, ...
- Er wird gebissen. = Vollverb, Präsens, Passiv
- auch hier wieder drei Unterkategorien:
1. starke Konjugation
- Starke Verben sind im Deutschen – wie in einigen anderen Sprachen – durch Wechsel
des Stammvokals gekennzeichnet (Ablaut), wobei die Vokaländerungen historisch
erklärbaren Mustern folgen und keinesfalls beliebig sind.
- bspw.:
singen – sang – gesungen // treffen – traf – getroffen
2. schwache Konjugation
- Die regelmäßige Bildung der Stammformen eines schwachen Verbs erfolgt durch
Anfügen der Suffixe -te bzw. -t sowie des Präfixes ge- an den unveränderten
Wortstamm. Der Wortstamm bleibt also immer gleich.
- bspw.:
fragen – fragte – gefragt
3. gemischte Konjugation
- Die einfachen gemischten Verben bilden das Partizip Perfekt immer mit ge-…...-t,
also so wie die schwachen Verben. Sie haben zwei Stämme. Die Anzahl der gemischt
konjugierten Verben ist gering.
- bspw.:
(denken – dachte – gedacht)
(rennen – rannte – gerannt)
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