Lebensraum Ozean: Tiefsee – Funktion der Biolumineszenz (biologisches Leuchten) Licht wir von den Tieren nicht durch Elektrizität, sondern durch chemische Vorgänge erzeugt, an denen besonders zwei chemische Substanzen beteiligt sind: Luciferin und Luciferase. Die chemische Lichtproduktion ist sehr wirkungsvoll, da dabei kein Energieverlust durch Wärme auftritt. Entweder produzieren die Tiefseefische diese Substanzen oder sie gehen eine Symbiose mit anderen Organismen, wie z.B. Bakterien, Schimmelpilzen oder Radiolarien, ein. Manche Tiefseefische besitzen Leuchtorgane, die mit lichterzeugenden Bakterien gefüllt sind. Selbst Farbfilter wurden entwickelt, die die Abgabe bunten Lichtes ermöglichen. Die einzelnen "Lampen" können zu größeren Einheiten zusammengefasst werden. So entstehen Mosaike der Leuchtorgane, die den Farbmustern der normalen Fische kaum nachstehen. Mit Hilfe von Klappen wurden sogar Abschirmvorrichtungen entwickelt, die es den Tieren ermöglichen, bestimmte Lampen abzudecken. 5.1. Licht zur Jagd Einige Fische sind jedoch bekannt, die mit Hilfe des Lichtes verschiedene vorteilhafte Techniken entwickelt haben. Der Tiefsee-Anglerfisch (Certatioidei) beispielsweise hat eine seltsame Methode entwickelt, um Beute zu machen. Ihr erster Flossenstrahl ist start verlängert und an seinem Außenende befindet sich ein kleiner leuchtender Ballon (wie eine Angel mit Köder). Der Räuber bewegt den Köder mit geöffnetem Maul hin und her. Will ein Beutetier nach dem vermeintlichen Wurm schnappen oder nähert sich ihm nur, wird es sofort von nadelscharfen Zähnen des Tiefsee-Anglers erfasst. Andere Fische haben richtiggehende Suchscheinwerfer entwickelt mit dem sie die Beute in der Dunkelheit der Tiefsee finden können. Es gibt sogar Fische die mit roten Suchschweinwerfern eine Lichtfarbe benutzen die ihre Beute nicht sieht. 5.2. Licht zur Partnerfindung Bei Drachenfischen spielt das Licht eine bedeutsame Rolle für die Paarung. Das Männchen ist deutlich kleiner als das Weibchen (4 cm und 27 cm im Durchschnitt). Das Zwergmännchen hat eher reduzierte Zähne und Verdauungsorgane und lebt nicht lange. Im Erwachsenenstadium lebt es nur noch für die Paarung. Zur Partnerfindung dient eine große Lampe, die das Männchen als Signallampe besitzt. Das Weibchen folgt daraufhin dem Männchen. (Auf ähnliche Art finden viele weiteren Tiefseefischen, aber auch manche Würmern, Einzellern, Garnelen, Tintenfischen und Insekten (z.B. Leuchtkäfer) ihre Patrtner. 5.3. Licht als Signale für Kommunikation und Paarung (Fortpflanzungsbarriere) Mit ihren Leuchtorganen können sie ein Blinken erzeugen. Zur Kommunikation benutzen sie höchstwahrscheinlich Signalkodes, ähnlich wie bei einem Morsealphabet. Es ist schwer für die Forschung genaue Studien durchzuführen, denn die Tiere leben in gewaltigen Tiefen. Bei den Laternenfischen der Familie Myctophidae dienen die Lichtmuster auch als Signale zur Paarung. Die Anzahl und die Form der Leuchtorgane ist bei ihnen sehr vielfältig. Bisher hat man 150 Arten ausfindig gemacht. Die Funktion der Leuchtorgane ist dabei eine Fortpflanzungsbarriere indem sich Artgenossen anhand der Muster erkennen können. 5.4. Licht zur Verteidigung Einige Arten haben das Aufblitzen ihrer Leuchtorgane für Verteidigungszwecke entwickelt und blenden damit ihre Gegner. Die plattenförmigen Leuchtorgane sind bei diesen Arten auf der Schwanzwurzel viel stärker als am übrigen Körper ausgebildet und erzeugen ein blendendes Licht. Sehr schön kann man das bei einem Laternenfisch sehen. Nähert sich ein Feind, leuchten plötzlich die Leuchtorgane am Schwanz auf. Man wird so geblendet, dass man noch sekundenlang, nachdem das Licht wieder erloschen ist, nichts sieht. Dieses Verhalten schreckt einen Feind ab und bietet gleichzeitig Gelegenheit zur Flucht. Diese Schutzreaktion wird durch das schwache Licht ausgelöst, dass von dem nahenden Fisch ausgeht. Besonders hochentwickelt sind die Leuchtorgane bei manchen Tintenfischen, die sogar Linsen, Reflektoren, Abdeckvorrichtungen durch Rippen, bewegbare Suchlichter und Farbfilter entwickelt haben. Bei Gefahr kann von einigen Arten anstelle der bekannten "Tinte" ein lichtabgebender Schleim abgestoßen werden, durch den der Angreifer drei bin fünf Minuten lang geblendet wird. Quelle: http://tms.lernnetz.de/bio/fische/licht.htm