Futur I - bsp

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Ludwig Maximilians Universität München
Institut für Romanische Philologie
HS: Tempus Modus Aspekt
PD Schäfer-Prieß
Referentin: Joanna Soczewka
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FUTUR im RUMÄNISCHEN
1. Das Futur im Lateinischem → SYNTHETISCH
cantare. cantabo, cantabis, cantabit usw.
monere. monebo, monebis, monebit usw.
audire. audiam, audies, audiet
2. Das Futur in den Romanischen Sprachen → SYNTHETISCH
- In allen romanischen Sprachen (außer im Rumänichen) hat sich der Typ cantare habeo zum
synthetischen Futur entwickelt:
cantare habeo > je chanter-ai sp. cantaré
cantare habebat > il chanter-ait sp. cantaría
3. Das Futur im Rumänischen → ANALYTISCH
- In Rumänischen gibt es eine Reihe von Möglichkeiten Futur zu bilden.
- Im Unterschied zu den anderen romanischen Sprachen werden jedoch alle analytisch gebildet.
- Das Futur wird mit dem Hilfsverb volere und nicht wie in den anderen romanischen Sprachen
mit habere gebildet.
- Die Futurbildung mit volere kennzeichnet balkanische Sprachen.
- Die Frage, wie dazu gekommen ist, ist immer noch nicht geklärt: es wird Kontakt mit den
Nachbarnsprachen erwähnt, Einfluss des Griechischen und Albanischen, auf der anderen Seite
werden diese Theorie als nicht standhaltig befunden (Meyer – Lübke, 1930).
Die Bildung des Futurums mit volere statt mit habere ist rumänisch, bulgarisch, neugriechisch und
albanesisch. [...] Außerhalb des Rumänischen sind es die ostfranzösischen Mundarten und das
Altobwaldische, die das volere-Futurum kennen, aber auch dem Italienischen ist es nicht ganz
fremd. Dass an albanesischen Einfluss nicht zu denken ist, hat Sandfeld gezeigt, ich möchte aber
auch griechischen bezweifeln. Altes ................................. ist durch ............................. verdrängt
worden, das Rumänische dagegen ist bei voiu scrie geblieben, nur vereinzelt zeigen ältere Texte
voiu sa scriu, so dass man darin vielleicht einen fremden Einfluss sehen kann.1
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Wie immer im Falle von Unklarheiten im Rumänischen, wird auch der Einfluss des trakodakischen Substrats als Erklärung vorgeführt, zumal auch im Bulgarischen und Albanischen,
auf derer Territorien Trako-Daken gelebt hatten, diese Form des Futurs auftritt.
4. Die Bildung des Futurs im Rumänischen
- im Rumänischen erscheint das Tempus im Aktiv, Passiv und Reflexiv, jedoch nur im Indikativ
FUTUR I
Hilfsverb vrea/voi + Infinitiv:
eu voi fi, tu vei fi, el/ea va fi, noi vom fi, voi veţi fi, ei/ele vor fi
- literarische Form
1
Meyer-Lübke 1930:18
Ludwig Maximilians Universität München
Institut für Romanische Philologie
HS: Tempus Modus Aspekt
PD Schäfer-Prieß
Referentin: Joanna Soczewka
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die Stellung und Akzentuierung der TM Morphene ist relativ frei, aber bedeutungsrelevant,liegt die Betonung auf dem Hilfsverb, wird die zukünftige Realisierung unterstrichen.
Modalverb a avea im Präsens Indikativ + Konjunktivzeichen sä + Verb im Präsens Konj.
eu am să fi fost, tu ai să fi fost, el/ea are să fi fost, noi avem să fi fost, voi aveţi să fi fost, ei/ele au să fi
fost.
- schriftlich-hochsprachliche und mündlich-umgangsprachliche Konstruktion
- a avea ‚haben=müssen’ verliert den Modalen Charakter, man kann jedoch eine modale
Bedeutung im Bezug auf ein Gebot nicht ganz ausschließen.
Ai sä termini pe loc cu prostiile astea ‚Du wirst auf der Stelle mit diesen Dummheiten
aufhören’.
Partikel o + Konjunktivzeichen sä + Verb im Präs. Konj.
eu o să fiu, tu o să fii, el/ea o să fie, noi o să fim,voi o să fiţi, ei/ele o să fie
- mündliche Kommunikationsvariante
Verkürzte Varianten der Serie voi..+ Infinitiv
eu oi fi, tu îi fi, el/ea, o fi, noi om fi, voi îţi fi, ei/ele or fi
- es lassen sich auch Unterschiede in der Aussprache und Verkürzung in verschieden Regionen
bemerken.
- mündliche Verwendung
- die temporale Bedeutung ist nicht selten von modalen Nuancen begleitet
- oft als Präsumptiv verwendbar: O fi asa cum zici ‚Es mag so sein, wie du sagst.’
- die Vereinfachung der Form ist spezifisch Rumänisch und tritt in anderen Balkansprachen nicht
auf.
FUTUR II
TM Morphem voi/... + Infinitiv fi + unveränderliches Partizip eines Verbs
eu voi fi fost, tu vei fi fost, el/ea va fi fost, noi vom fi fost, voi veţi fi fost, ei/ele vor fi fost.
- wird nur selten gebraucht
- entspricht ungefähr dem dt. Futur II
Literatur
Beyer, Arthur; Bochmann, Klaus; Bronsert, Siegfried (1987): Grammatik der rumänischen Sprache der
Gegenwart. Leipzig: VEB Verlag Enzyklopädie.
Coseriu, Eugenio Sprache (1979)- Strukturen und Funktionen: XII Aufsätze zur allgemeinen und
romanischen Sprachwissenschaft
Engel, Ulrich (1993): Kontrastive Grammatik. Deutsch-rumänisch. Erster Band. Heidelberg: Julius
Groos Verlag
Meyer-Lübke, W. Rumänisch und Romanisch (1930)
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