Gregor-Mendel-Gymnasium Grundwissen Latein (L2), nach Prima 8. Jahrgangsstufe Lehrplan: - Weitere Aspekte der Kultur und Zivilisation der Römer - Bedeutende Gestalten der griechisch-römischen Welt - Weiterleben der antiken Kultur und Literatur in Mittelalter und Neuzeit - Ggf. Aspekte des römischen Rechts Inhalte: Kultur und Zivilisation Die Germanen - Erstes nachhaltiges Zusammentreffen der Gallier und Germanen erst durch die Feldzüge Cäsars 58-51 v.Chr. Cäsar berichtet darüber in seinen Kommentaren "De bello Gallico". - Cäsar teilt ein: Völker links des Rheins heißen Kelten (von den Römern Galli genannt), Völker rechts des Rheins Germanen. - Wichtige (west-)germanische Stämme: Sueben, Cherusker (Langobarden etc.) - Bei den Römern werden Gallier und Germanen unterschiedlich beurteilt: Für Cäsar sind es Barbaren, der Geschichtsschreiber Tacitus (60-120 n.Chr.) hingegen stellt die Einfachheit der Germanen in seiner Schrift `Germania´ als Vorbild dar. Kap. 43 Inhalte: Bedeutende Gestalten Römer und Germanen (Varus/ Arminius) - In der Schlacht von Noreia (113 v.Chr.) erlitten die Römer gegen die germanischen Stämme der Kimbern und Teutonen eine herbe Niederlage. Erst C. Marius, römischer Staatsmann und Feldherr, gelang es, die beiden Stämme nach mehreren Jahren zu besiegen. - In der Schlacht im Teutoburger Wald erlitten die Römer im Jahre 9 v.Chr. unter dem römischen General Varus eine der schlimmsten Niederlagen. Drei Elite-Legionen wurden von dem Cheruskerfürsten Arminius vollständig zerrieben. Kap. 44 Der Limes (Domitian/ Marc Aurel) - Der Limes war die Grenze zwischen dem römischen Reich und Germanien. Man unterscheidet den Obergermanischen Limes (Wall und Graben) von dem Rätischen Limes (massive Steinmauer). Hinter dem Limes lagen sogenannte römische Kastelle. Errichtung des Limes größtenteils unter Kaiser Domitian (81-96 n.Chr.). - Gründung des Kastells Castra Regina (heutiges Regensburg) mit seiner berühmten Porta Praetoria (Nordtor eines Lagers) unter dem Philosophenkaiser Marc Aurel 179 n.Chr. Grund für die Errichtung waren die heftigen Grenzkämpfe mit den Markomannen. - Romanisierung: Kulturbegegnung von Völkern mit der römischen Hochkultur und die Angleichung an das technisch-zivilisatorische Niveau der Römer. Kap. 45 Karl der Große - Größte Ausdehnung des Römischen Reiches unter Kaiser Trajan (98-117). - Teilung des Reiches 395 n.Chr. in west- und oströmisches Reich. - Großer Ansturm auf das Römische Imperium durch die Völkerwanderung. - 476 n.Chr. Untergang des weströmischen Reiches. - Wachsende Bedeutung des Frankenreiches. Politische Neuordnung durch Kaiser Karl den Großen (800: Krönung!). Er führt Latein als Amtssprache des Reiches ein, fördert die Kultur und Literatur. Kap. 46/42 Inhalte: Kultur und Zivilisation Überlieferung antiker Schriften - Klöster sind Ausgang und Zentrum der lateinischen Amtssprache und Literatur - Viele antike Werke sind durch das Abschreiben in den Klöstern bis heute erhalten. So z.B. auch das Werk `Germania´ des Geschichtsschreibers Tacitus. In ihm schildert er u.a. das Aussehen und die Lebensweise der Germanen. Kap. 47 Römer und Juden - Eroberung Palästinas im 1. Jh. v.Chr. durch Pompeius. - Monotheismus und Polytheismus treffen aufeinander. - Rebellion der Juden und Zerstörung Jerusalems unter dem General Titus (später Kaiser von 79-81) im Jahre 70 n.Chr. (Kaiser in Rom: Vespasian). - Folge: Zerstreuung der Juden in der Welt (Diaspora). Erst 1948 kommt es zu einer Neugründung des Staates Israel. - Wichtigstes Ereignis in der Geschichte des jüdischen Volkes: Der Auszug aus Ägypten (Exodus) unter der Führung des Mose. Kap. 48 Das Christentum - Nach Kreuzigung Jesu schnelle Verbreitung des christlichen Glaubens, v.a. in Griechenland und Kleinasien. - Die ersten christlichen Schriften waren in Griechisch abgefasst, z.B. die vier Evangelien, die Apostelgeschichte, die Briefe des Paulus. - Erste lateinische Schriftsteller waren z.B. Tertullian oder Minucius Felix. - Bedeutende Kirchenväter, die die christliche Glaubenslehre entwickelten, waren z.B. Ambrosius, Augustinus oder Hieronymus (4./5. Jh. n.Chr.). Kap. 49 Inhalte: Bedeutende Gestalten Konstantin der Große (324-337 n.Chr.) - Verfolgung der Christen hauptsächlich unter den Kaisern des 3. Jh. n.Chr.: Decius, Valerian, Diokletian. - Kaiser Konstantin erließ nach der Schlacht an der Milvischen Brücke gegen einen seiner Mitregenten im Jahre 312 n.Chr. das sog. `Mailänder Toreranzedikt´, welches völlige Religionsfreiheit und Gleichberechtigung des Christentums vorsah. - Der Legende nach soll Konstantin vor der Schlacht im Traum die Worte `Hoc signo vinces´ gehört und das Christus-Monogramm gesehen haben. Daraufhin ließ er es auf den Schilden seiner Soldaten anbringen. Nach seinem Sieg "erlaubte" er das Christentum. Kap. 50 Inhalte: Weiterleben der antiken Kultur Ausbreitung der Kulturen - Ende des 4. Jh.: Das Christentum hat sich über das ganze römische Imperium ausgebreitet. - Im 7. Jh. n.Chr. findet der Islam eine große Ausbreitung: Gesamte arabische Welt, Nordafrika, selbst ganz Spanien waren jahrhundertelang islamisch geprägt. Kap. 52 Kap. 53/54 Die Philosophie I - Themenbereiche der Philosophie sind: Der Mensch, Gott, Wahrheit etc. - "Erfinder" der klassischen Philosophie waren die Griechen: + Die Vorsokratiker: beschäftigten sich hauptsächlich mit der Natur; Vertreter: Thales von Milet, Pythagoras. + Die Sophisten: ihr Thema war der Mensch; Vertreter: Protagoras (bekannt wegen seines Homo-mensura-Satzes: Der Mensch ist das Maß aller Dinge.) - Berühmte griechische Philosophen waren außerdem: + Sokrates (5. Jh. v.Chr.) + Platon (5./ 4. Jh. v.Chr.) + Aristoteles (4. Jh. v.Chr.; Lehrer von Alexander dem Großen) Diese drei standen jeweils in einem Lehrer-Schüler-Verhältnis. - Berühmte römische Philosophen waren Cicero, Seneca, Marc Aurel. Kap. 55/56 Die Philosophie II - Die philosophische Schule des Aristoteles hieß Peripatos. - Eines seiner Hauptthemen war die Logik. Logisch aufgebaute Sätze mit Schluss heißen `Syllogismus´. - Die Methode, Dinge durch Messen, Beobachten etc. zu ergründen, nennt man empirisch. Somit war die Methode des Aristoteles, etwas zu erforschen, schon fast naturwissenschaftlich. - Eine weitere philosophische Richtung/ Schule war die der Kyniker. Als Gründer gilt Diogenes (von Sinope). Er soll asketisch in einer Tonne gelebt haben. Die "Hundlinge" lehrten Bedürfnislosigkeit. Berüchtigt war ihre scharfe Kritik gegen alles Oberflächliche und Arrogante ( Zynismus). Kap. 57 Die Philosophie III: Stoa und Epikureismus - Die wohl wichtigsten philosophischen Richtungen der Antike waren die Stoa und der Epikureismus. - Merkmale der Stoa (Zenon, Seneca, Marc Aurel): + Höchstes Ziel: die Glückseligkeit (vita beata, Eudaimonia). + zu erreichen durch: Einsatz für die Gemeinschaft/ für den Staat (vita activa), in Übereinstimmung mit der Natur leben (secundum naturam vivere). + Wichtigster ethischer Begriff/ Wert: virtus (Tugendhaftigkeit). + Stoisches Ideal ist das Freisein von Affekten, die die Seelenruhe stören (Apathia). + Der Logos (das ewige Feuer) durchflutet den Kosmos/ die Welt, die Seele ist ein Funke dieses Feuers. - Merkmale des Epikureismus (Epikur, Horaz, Lukrez): + Ziel des Lebens: die recht verstandene Lust (voluptas). + zu erreichen durch ein Leben im Verborgenen (Lathe biosas; vita passiva), also keinerlei politische Betätigung. + Vermeidung von Schmerz und innerer Unruhe (Ataraxia = Unerschütterlichkeit). + Götter leben in Zwischenwelten (Intermundien) und kümmern sich nicht um die Menschen ( keine Angst mehr vor den Göttern!); Atomlehre Demokrits. - Der Philosoph Seneca (bis 65 n.Chr.) war der Erzieher Neros, wurde von diesem aber zum Tode verurteilt, weil dieser angeblich an einer Verschwörung gegen ihn teilgenommen haben soll (Pisonische Verschwörung). Inhalte: Bedeutende Gestalten Cäsar - Cäsar erhielt nach seinem Konsulat (59 v.Chr.) die Provinz Gallien für ein Jahr zur Verwaltung. Cäsar hingegen stellt ein eigenes Heer auf und beginnt auf eigene Faust mit Eroberungen. - Der Gallische Krieg dauert von 59 bis 51 v.Chr. - Pompeius, der ehemalige Verbündete und Schwiegersohn Cäsars, betreibt zusammen mit dem Senat die Abberufung Cäsars aus Gallien. Die Fronten verhärten sich, der Senat beschließt den senatus consultum ultimum, ein Notstandsgesetz, das den Konsuln alle Macht überträgt (Videant consules, ne quid detrimenti capiat res publica!). - Es kommt zum zweiten großen Bürgerkrieg: Pompeius gegen Cäsar. - Cäsar besiegt Pompeius in der Schlacht bei Pharsalos im Jahre 48 v.Chr. - 46 v.Chr.: Cäsar wird zum Diktator ernannt. Kap. 58 T1/T2