Berechnen Sie den Gewinn bei einer Preisdifferenzierung von 60

Werbung
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Seite - 1 -
Interaktives Inhaltsverzeichnis
1.
Die Stellung des Marketing im Unternehmen
go to
S. 2
2.
2.1.
2.2.
2.3.
Marktforschung ………………………………
Instrumente der Marktforschung……………
Methoden des Field-Research ……………….
Auswahl der befragten Personen ……………
go to
go to
go to
go to
S. 2
S. 3
S. 3
S. 4
3.
Marketing-Mix ………………………………. go to
3.1.
Produktpolitik ……………………………….. go to
3.1.1.
Produktpolitische Maßnahmen …………….. go to
3.1.2.
Produktlebenszyklus ………………………… go to
3.2.
Preispolitik …………………………………… go to
3.2.1.
Preisuntergrenzen …………………………… go to
3.2.2.
Preisdifferenzierung ………………………… go to
3.3.
Kommunikationspolitik ……………………. go to
3.3.1.
Überblick ……………………………………. go to
3.3.2.
Werbung …………………………………….. go to
3.3.2.1. Grundlagen ……………………………………………
3.3.2.1.1 Lernteorien ………………………………….
go to
3.3.2.1.1.1
Konditionierung ……………………… go to
3.3.2.1.1.2
Lernen durch Einsicht ……………….
go to
3.3.2.1.2 Motivation …………………………………… go to
3.3.2.1.3 Der sensorische Filter ………………………. go to
3.3.2.2. Bedeutung der Grundlagen f. d. Werbung ..
go to
3.3.2.3. Werbeplanung ………………………………. go to
3.3.2.3.1 Die zeitliche Verteilung …………………….. go to
3.3.2.3.2 Auswahl der Werbemedien ………………… go to
3.3.2.4. Werbeerfolgskontrolle ……………………… go to
3.3.2.4.1 Ökonomische Werbeerfolgskontrolle ……… go to
3.3.2.4.2 Außerökonomische Werbeerfolgskontrolle .. go to
3.3.3
Verkaufsförderung ………………………….. go to
3.3.4
Public Relations ……………………………… go to
3.3.5
Product placement …………………………... go to
3.3.6
Corporate Identity ………………………….. go to
3.3.7
Sponsoring …………………………………… go to
S. 6
S. 6
S. 6
S. 6
S. 7
S. 8
S. 8
S.10
S.10
S.10
S.10
S.10
S.10
S.11
S.11
S.11
S.12
S.17
S.17
S.17
S.17
S.17
S.18
S.18
S.18
S.19
S.19
S.19
© Jochen Niclaus
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1. Die Stellung des Marketing im Unternehmen
Unternehmensbereiche der direkten Leistungserstellung erfragen,
Produktionsfaktoren wiederholen. Bedeutung der Marktaufnahmefähigkeit für
Produktion und damit Beschaffung ableiten. Käufer- und Verkäufermarkt
unterscheiden:
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Seite - 3 Unterschiedliche Bedeutung des Marketing beim
 Verkäufermarkt: Nachfrage > Angebot, hohe Preise: Geringe Bedeutung
des Marketing. Nur zur Vergrößerung der Marktanteile
(Beeinflussungsfunktion). Leitung des Unternehmens von der Produktion
her: Kostensenkung
 Käufermarkt: Angebot > Nachfrage: Marktaufnahmefähigkeit bestimmt
die Produktionsmenge. Marketing erforscht den Markt, stellt die
Aufnahmefähigkeit fest und gibt auf dieser Basis Vorgaben an die
Produktion. Beeinflussungsfunktion wie oben.
Leitung des Unternehmens von der Marketingseite her.
2. Marktforschung
Die Marktforschung versucht die Marktrisiken dadurch zu minimieren, dass sie
möglichst exakte Daten bezüglich der Risikofaktoren zur Verfügung stellt.
Marktrisiken sind z.B.:
 Konjunkturelle Risiken
 Änderungen der Mode
 Technischer Fortschritt
 Konkurrenzrisiken
 Politische Risiken
 Sättigungsprobelmatik
2.1. Instrumente der Marktforschung
2.2. Methoden des Field-research
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Seite - 4 Arbeitsblatt Befragungen 1 nach den vorgegebenen Arbeitsanweisungen
bearbeiten lassen. Anschließend Einzelvortrag oder gemeinsame
Ergebnissicherung ( Schaubild)
Formen von Interviews
Freies Interview
Strukturiertes Interview
Einthemenbefragung
Standardisiertes I.
Omnibusbefragung
2.3 Die Auswahl der befragten Personen
Eine zu untersuchende Gesamtheit kann
 vollständig untersucht werden (Totaluntersuchung)
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Seite - 5  anhand einer Stichprobe untersucht werden.
Größe
Auswahlmethode
Je größer eine Stichprobe ist,
 desto größer ist die Validität (=die Wahrscheinlichkeit, das zutreffende
Ergebnisse erhoben werden)
 desto höher sind die anfallenden Kosten
Auswahlmethoden müssen zu einem verkleinerten Abbild der zu
untersuchenden Gesamtheit führen. (=Repräsentativität). Dies kann erreicht
werden,
 indem man die zu untersuchende Gesamtheit nach verschiedenen
Kriterien untersucht und diese Kriterien in einer Stichprobe abbildet
 indem man die Testpersonen nach dem Zufallsprinzip auswählt. Ist die
Stichprobe groß genug, so stellt sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ein
verkleinertes Abbild der zu untersuchenden Gesamtheit dar.
2.4. Marktsegmentierung und Zielgruppe
Der Absatzmarkt wird zunächst segmentiert, d.h. er wird nach bestimmten
Kriterien
 Demographische Kriterien
 regionale Kriterien
 Bildung
 Einkommen
 Beruf
 Lifestyle /Werthaltungen
 Lebenssituationen (Berufseinsteiger heute von 15 – 55)
in möglichst homogene Käufergruppen eingeteilt, die unter sich möglichst
ähnlich gegenüber anderen Segmenten aber möglichst unähnlich sind. Diese
Marktsegente werden hinsichtlich der Marktchancen unseres Produkts
untersucht. Das oder die erfolgversprechendsten Segmente werden zu unseren
Zielgruppe(n) erklärt und fortan bearbeitet.
Konzentrierte Marketingstrategie
Differenzierte Marketingstrategie
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Seite - 6 (=nur ein Segment wird bearbeitet) (=mehrere Segmente werden bearbeitet)
AUF DIE ZIELGRUPPE SIND ALLE WEITEREN AKTIONEN
ABGESTIMMT
Formulieren Sie einen Werbeslogan der Deutschen Bahn für folgende
Zielgruppen:
 Jugendliche beiderlei Geschlechts mit gehobener Bildung
 Senioren männlichen Geschlechts mit gehobenem Einkommen
Kann man diesen Zielgruppen
 das gleiche Produkt verkaufen?
 den gleichen Preis abverlangen?
 Marketing-Mix!!!!!
Ergebnis: Um einer Zielgruppe gerecht zu werden, muss man
 sie entsprechend ihrer Eigenarten ansprechen Kommunikationspolitik
 das Produkt auf ihre Bedürfnisse zuschneiden  Produktpolitik
 den Preis entsprechend ihrer Eigenarten zuschneiden  Preispolitik
 einen geeigneten Absatzweg aussuchen  Distributionspolitik
3. Marketing - Mix
Die Gesamtheit all dieser Entscheidungen und Strategieen nennt man:
 Kommunikationspolitik
 Produktpolitik
Marketing Preispolitik
Mix
 Distributionspolitik
3.1. Produktpolitik
3.1.1. Produktpolitische Maßnahmen
müssen immer zielgruppenorientiert sein. Grundsätzlich kommen folgende
Maßnahmen in Frage:
 Produktvariation
=Veränderung eines Produkts im Zeitablauf
(Mode)
 Produktdifferenzierung
=Verschieden Ausführungen eines Produkts
kommen auf den Markt: Auto mit blauen, grünen, roten Sitzen.
 Produktdiversifikation
o horizontal =verschiedene Produkte gleicher Produktionsstufe (Benzin,
Superbenzin)
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Seite - 7 o vertikal= verschiedene Produkte nachgelagerter Produktionsstufen:
Rohöl, Benzin, Tankstelle
o lateral = unzusammenhängendes Produktsortiment (Speiseeis und
Damenstrümpfe)
 Verpackungspolitik (Werbeträger und Werbemittel)
 Produktelimination
3.1.2. Produktlebenszyklus
Arbeitsblatt Produktlebenszyklus (=Beschreibung des Lebenszyklus. Aufgabe
die Informationen in einem vorgegebenen Schaubild zu verwirklichen)
Lernerfolgskontrolle durch Folie „Produktlebenslauf“
In der Entwicklungsphase liegen keine Einnahmen vor. Das Produkt
verursacht aber Kosten für Entwicklung und Forschung.  Verluste
In der Einführungsphase, die mit dem Eintritt des Produktes in den Markt
beginnt, werden zunächst nur geringe Stückzahlen verkauft. Das Produkt ist
noch unbekannt und hat kein Image. Allerdings hat der Anbieter eine
monopolartige Stellung.
Da in der Einführungsphase langsam steigenden Umsätzen hohe Kosten im
Bereich der Produktion und für die Markterschließung entgegenstehen, ergeben
sich in dieser Phase in der Regel Anfangsverluste. Die Einführungsphase ist
meist beendet, wenn das Produkt die Gewinnschwelle überschreitet und in die
Wachstumsphase übergeht.
Am Ende der Reifephase erreicht der Umsatz sein Maximum, der Gewinn geht
bereits wieder zurück, da der Markt hart umkämpft ist, was zu Preissenkungen
führt.
In der Sättigungsphase sinken Umsatz und Gewinn, bis am Ende der
Sättigungsphase der Gewinn negativ wird.
In der Degenerationsphase werden zwar noch (sinkende) Umsätze erzielt, aber
es werden nur noch Verluste eingefahren.
Folgerungen:
 Schon in der Wachstumsphase (spätestens Anfang der Reifephase) muss
bereits das Ersatzprodukt entwickelt werden, damit dessen Kosten durch
die Gewinne des aktuellen Produkts gedeckt sind.
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Seite - 8  Die Dauer eines Produktlebenszyklus ist unterschiedlich und kann durch
die produktpolitischen Maßnahmen verlängert werden (Produktvariation,
-differenzierung, Verpackungspolitik)
 Markenhersteller müssen sich aus Imagegründen frühzeitig (vor der
Sättigungsphase – Ersatzprodukt entsprechend früher zu entwickeln) von
dem Produkt verabschieden, um nicht auf einem sinkenden Schiff
angetroffen zu werden.
3.2. Preispolitik
Preise können auf unterschiedliche Weise festgelegt werden
Kostenorientierte
Preisbestimmung
Konkurrenzorientierte
Preisbestimmung
Nachfrageorientierte
Preisbestimmung
Bei der Preisfestlegung können eine Rolle spielen:
 Bei Markenherstellern: Die Preis-Qualitätsvermutung
 Bei Markenherstellern: Der Snob-Effekt
 Die Marktform
3.2.1. Preisuntergrenzen
Langfristige Preisuntergrenze
Kurzfristige Preisuntergrenze
Es müssen mindestens die Kosten
(K = Kf + Kv ) gedeckt sein
Es müssen mindestens die Kv
gedeckt sein.
3.2.2. Preisdifferenzierung (oder: Wie man aus Verlusten
Gewinne macht...)
= Ein und dasselbe Produkt wird zu unterschiedlichen Preisen angeboten.
<0
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Seite - 9 -
Räumliche
Zeitliche
Mengenmäßige
Abnehmerbedingte
Preisdifferenzierung
Beispiel für eine verdeckte Preisdifferenzierung: (Arblatt
Preisdiff)
Ein Betrieb, der nur ein Erzeugnis herstellt, hat seine Leistungseinheiten bisher
zum einheitlichen Preis von 60,-€ verkauft. Die Fixkosten betragen 80.000,-€,
die variablen Stückkosten betragen 20,- € /Stück. Die nachfolgende Tabelle gibt
Aufschluss über die Nachfrage der Konsumenten nach diesem Produkt bei alternativen Preisen:
Man kann erkennen, dass bei den vorgegebenen Werten bei einem Preis von 60,€ eine Nachfrage von 4.000 Stück besteht, was den maximal möglichen Gewinn
von 80.000,- € erzeugt.
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Seite - 10 Verkauft nun das Unternehmen sein Produkt zu zwei unterschiedlichen Preisen
(wobei natürlich nicht bekannt sein darf, dass es sich um ein und dasselbe
Produkt handelt), so ergibt sich folgende Gewinnsituation:
Berechnen Sie den Gewinn bei einer Preisdifferenzierung von 60,- und 40,- €!
3.3. Kommunikationspolitik
3.3.1. Überblick über die Hauptinstrumente
Instrumentarium der Kommunikationspolitik
Werbung
Verkaufsförderung
PR
Product
product
placement
placement
Corporate
Corporate
Identity
Identity
3.3.2. Werbung
ist die Summe aller Maßnahmen, die zum Ziel haben, die Einstellung des
Konsumenten in Bezug auf das beworbene Produkt positiv zu verändern.
3.3.2.1. Grundlagen
3.3.2.1.1. Lerntheorien
3.3.2.1.1.1. Konditionierung
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Seite - 11 Bei der operanten Konditionierung werden planmäßig zwei Reize
 gleichzeitig
 wiederholt
gepaart. Im Gehirn bildet sich mit der Zeit zwischen diesen beiden reizen eine
relativ stabile Verbindung aus. Diese Verbindung existiert jenseits der Vernunft
und kann dieser sogar widersprechen.
Sie ist umso stabiler, je
 öfter
 intensiver
 bedeutsamer
die gepaarten Reize sind
 Pawlovscher Hund
Wird die Reizpaarung nicht mehr angeboten, so löst sich die Verbindung
langsam auf.
Anwendung: Erlernen von Vokabeln, Tierdressur
3.3.2.1.1.2. Lernen durch Einsicht
ist das Lernen mit Hilfe des Verstandes. In einer Problemsituation wird das
Problem unter Zuhilfenahme der vorhandenen kognitiven Strukturen gelöst und
in diese Struktur eingefügt. Je besser die vorhandenen kognitiven Strukturen
geordnet sind, desto erfolgreicher ist der Lernprozess.
Beim Lernen durch Einsicht werden objektiv erfassbare Fakten mit Hilfe der
Logik verarbeitet und zu einem (Entscheidungs-)Ergebnis geführt.
Anwendungsgebiete: Forschung, Lösen mathematischer und anderer Probleme
3.3.2.1.2. Motivation
Motivation ist die Voraussetzung für jede Aktion. Ohne Motivation keine
Bewegung.
Für die Entscheidungstheorie gilt: Bei mehreren möglichen
Handlungsalternativen wird diejenige ausgeführt, hinter der die größte
Motivation steht.
Motivation kann von innen (intrinsische Motivation) oder von außen
(extrinsische Motivation) kommen. Die Stärke einer (extrinsischen)Motivation
ist abhängig von der Menge der durch eine Handlungsalternative erreichbaren
positiven Sanktionen (=Folgen) und/oder der durch diese Handlungsalternative
vermeidbaren negativen Sanktionen (=Folgen)
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Seite - 12 Beispiel: Wenn das Kind den Teller leer isst, wird es von der Mutter gelobt und
darf Sandmännchen im Fernsehen anschauen (positive Sanktion). Wird der
Teller nicht leer gegessen, schimpft der Vater mit dem Kind (=negative
Sanktion)
3.3.2.1.2.3. Der sensorische Filter
Jedes Lebewesen verfügt über einen sensorischen Filter, der aus den unendlich
vielen Reizen, die auf es eindringen, nur wenige ausfiltert und diesen den
weiteren Zugang zum Gehirn ermöglicht. ( Man „konzentriert“ sich auf etwas:
Nur das eine Reizbündel wird wahrgenommen, alle anderen werden ignoriert)
Dadurch wird die Menge der eindringenden „Daten“ begrenzt und das Gehirn
vor Überlastung geschützt.
Je (vermeintlich) bedeutsamer ein Reiz ist, desto größer ist die
Wahrscheinlichkeit, dass der sensorische Filter durchdrungen wird. Die
Bedeutsamkeit orientiert sich an ursprünglichen Wichtigkeiten der tierischen
Existenz. Als bedeutsam wird also z.B. empfunden,
 was eine mögliche Gefahr ankündigt: Unerwartete Reize, Farbe rot (
Feuer), besonders intensive Reize
 was der Fortpflanzung und Arterhaltung dient: Sexuelle Schlüsselreize.
3.3.2.2. Bedeutung der Grundlagen für die Werbung
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Seite - 13 Werbende Reizpaarungen
Nutzen eines
Produkts
Sensorischer Filter
Grundnutzen
Zusatznutzen
=
eigentlicher
Nutzen eines
Produkts:
Sättigung
eines
Lebensmittel
s
=zugeschriebener
weiterer
Nutzen
Operantes Konditionieren
erzeugt
Gesamtnutzen eines Produkts
Der Gesamtnutzen eines beworbenen Produkts ist also um den Zusatznutzen
größer als der eines nicht beworbenen Produkts.  Die Kaufmotivation ist
ebenfalls größer.
Dies gilt v.a. im low interest-Bereich (Produkte, die ohne großes Nachdenken
gekauft werden, weil die Auswirkungen von Fehlentscheidungen gering sind),
wo überdies weitgehend homogene Waren (Handelsmarken!) angeboten werden,
die sich objektiv nicht oder kaum unterscheiden!
Beweis der vielbezweifelten Produkthomogenität mit Geschmackstests
(Schokolade, Chips, Zigaretten, Bier. Alles möglich! Dabei Neuerarbeitung von
Anforderungen an Experimente, indem die Schüler den Versuchsaufbau selbst
entwerfen (Gruppen- oder Einzelarbeit) und danach im Plenum auf
Schwachstellen absuchen.
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Seite - 14 Dabei ist der Zusatznutzen dem Verstand kaum zugänglich. Da er durch
Konditionierung erreicht wurde, ist auch möglich, völlig unsinnige
Reizverbindungen zu installieren:
z.B.: Der Marlboro-Cowboy paart die Reize Zigarettenrauch mit den Reizen
Freiheit, Natur, Unabhängigkeit: Genau die Eigenschaften, die durch Rauchen
verloren gehen! Dennoch ist die Werbung weltweit erfogreich!
WICHTIG: Mit dem Produkt werden solche Reize gepaart, die bei der
Zielgruppe im Bereich unerfüllte Sehnsüchte und Ideale festgestellt wurden
Beispiele:
Folien mit konkreten Werbungen. Fragestellungen:
Welche Tatsacheninformationen werden gegeben?
Welche Lerntheorie wurde also (nicht) angewendet?
Welche Reize werden gepaart?
Welche Rückschlüsse auf die Zielgruppe lassen sich treffen?
Veröffentlicht in „Jolie“ (Zeitschrift für (sehr)
junge Frauen):
Keine Sachaussagen.
Harmloser junger Mann, vor dem man keine
Angst haben muss. Sympathie, Freundschaft
ohne sexuellen Stress.
Operantes Konditionieren
Zielgruppe entspricht den Leserinnen der
Zeitschrift: Prä- und postpubertierende
Mädchen und junge Frauen
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Seite - 15 -
Einzige Sachaussagen sind vom Gesetzgeber erzwungen
Reizpaarungen zum Produkt: Freiheit, Unabhängigkeit, Männlichkeit,
Natur, Einfachheit und Zufriedenheit.
Operantes Konditionieren / Universale Zielgruppe
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Seite - 16 -
Keine Sachaussagen. Text in Englisch.
Reizpaarungen zum Produkt: Erotik, zarte Sexualität, Schönheit, Zartheit, Geborgenheit in der
Gefahr
Operantes Konditionieren
Differenzierte Marktstrategie: Viele Zielgruppen: Männer und Frauen verschiedener
Altersstufen. Gehobenes Einkommens- und Bildungsniveau.
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Seite - 17 -
3.3.2.3. Werbeplanung
Der Werbeplan umfasst v.a. die Auswahl der Werbemedien, die zeitliche
Verteilung und den quantitaive Einsatz der Werbeaktionen.
3.3.2.3.1. Die zeitliche Verteilung
Für einen zeitlich begrenzten Werbeeinsatz spricht die bessere Lernwirkung, für
einen kontinuierlichen Werbeeinsatz spricht der Aufbau stabilerer
Reizverbindungen!
3.3.2.3.2. Auswahl der Werbemedien
wird nach der Größe „Kosten pro Zielgruppentreffer“ vorgenommen und durch
das Werbebudget begrenzt:
Bsp:
Werbe- Auflage Kosten
medium
einer
Anzeige
1
100.000
1.000
2
200.000
1.500
3
250.000
1.600
4
50.000
800
Kosten
Leserzahl, die Kosten pro
pro Leser der Zielgruppe Zielgruppenmitglied
angehören
0,01
20.000
0,05
0,0075
50.000
0,03
0,0064
40.000
0,04
0,016
25.000
0,032
Obwohl die Anzeige in Medium 4 relativ am teuersten ist (0,016), hat sie doch
aufgrund ihres Hohen Anteils an Lesern aus der Zielgruppe den
zweitgünstigsten Kosten-pro-Zielgruppenmitgliedswert. Welche Medien
ausgewählt werden können, richtet sich nun nach dem Werbebudget und der
zeitlichen Planung!
3.3.2.4. Werbeerfolgskontrolle
man unterscheidet
ökonomischer
(in Zahlen messbar)
außerökonomischer Werbeerfolg
(nicht so leicht quantifizierbar)
3.3.2.4.1. Ökonomische Werbeerfolgskontrolle
Der ökonomische Werbeerfolg lässt sich messen durch Veränderungen an
Umsatz, Absatz, Gewinn oder Marktanteilen.
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Seite - 18 Problematisch ist dabei die verursachungsgerechte Zuordnung der
Messzahlenveränderung (Gewinn, Umsatz etc) zu der Werbeaktion. (=Wurde
die Gewinnsteigerung wirklich von der Werbung erreicht oder hat z.B. einfach
die Konjunktur angezogen?)
Je nach angestrebtem Werbeerfolg kann man den Werbeerfolg WE
unterschiedlich berechnen. Z.B.:
WE = Umsatz nach der Werbung – Umsatz vor der Werbung
WE = Gewinn nach der Werbung – Gewinn vor der Werbung
WE = Absatz nach der Werbung – Absatz vor der Werbung.
oder
oder
Es ergibt sich dann folgende Werberendite WR:
WR =
WE
Werbekosten
3.3.2.4.1. Außerökonomische Werbeerfolgskontrolle
Ein außerökonomischer Werbeerfolg ist eingetreten, wenn zwar positive
Veränderungen in den Käuferdispositionen erreicht wurden, sich diese aber
(noch) nicht in Kaufhandlungen niedergeschlagen haben.
z.B.:
 Imageverbesserungen
 Produkt wurde erfolgreich bekannt gemacht, aber noch nicht verkauft
 Erinnerungsquote wurde erhöht
 usw
3.3.3. Verkaufsförderung
Handelsorientierte Verkaufsförderung
z.B. Preisnachlass für den Handel, Aktionsrabatte, Schulung der Verkäufer.
Verbraucherorientierte Verkaufsförderung
Kostenlose Proben, Sonderpreise, Preisausschreiben, Zugaben
Verkäuferorientierte Verkaufsförderung
Verkäuferschulung (Reisende und Vertreter)
Prämiensysteme, Incentive-Reisen
3.3.4. Public Relations
Sind alle Maßnahmen, die sich auf eine Verbesserung des Unternehmensimages
beziehen. Die Meinung der Konsumenten bezüglich des Unternehmens soll
verbessert werden.
© Jochen Niclaus
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Seite - 19 -
3.3.5.Product placement
Das Produkt des Unternehmens wird in Filmen, Veranstaltungen usw
untergebracht ( Schleichwerbung)
James Bond fährt BMW, Michael Schumacher fährt Marlboro…)
3.3.5.Corporate Identity
Das Erscheinungsbild des Unternehmens wird vereinheitlicht, alle
Kommunikationsmittel aufeinander abgestimmt:
 Erhöhung der Wiedererkennung
 Suggestion der Einheitlichkeit und Harmonie
 Mitarbeiter(identifikation)
3.3.6. Sponsoring
ist mit PR nahe verwandt. Jedoch wird hier auch häufig eine Werbebotschaft
mitverknüpft.
Z.B.:
 Bitburger bezahlt die Plakate für den Marathon des Sportvereins mit einer
Darstellung eines Glases Bier im Hintergrund
 „Dieser Tatort wird Ihnen präsentiert von…“
 Trikot- Werbung
© Jochen Niclaus
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