Unterrichtsscript Marketing (Version FOS) Seite - 1 - Interaktives Inhaltsverzeichnis 1. Die Stellung des Marketing im Unternehmen go to S. 2 2. 2.1. 2.2. 2.3. Marktforschung ……………………………… Instrumente der Marktforschung…………… Methoden des Field-Research ………………. Auswahl der befragten Personen …………… go to go to go to go to S. 2 S. 3 S. 3 S. 4 3. Marketing-Mix ………………………………. go to 3.1. Produktpolitik ……………………………….. go to 3.1.1. Produktpolitische Maßnahmen …………….. go to 3.1.2. Produktlebenszyklus ………………………… go to 3.2. Preispolitik …………………………………… go to 3.2.1. Preisuntergrenzen …………………………… go to 3.2.2. Preisdifferenzierung ………………………… go to 3.3. Kommunikationspolitik ……………………. go to 3.3.1. Überblick ……………………………………. go to 3.3.2. Werbung …………………………………….. go to 3.3.2.1. Grundlagen …………………………………………… 3.3.2.1.1 Lernteorien …………………………………. go to 3.3.2.1.1.1 Konditionierung ……………………… go to 3.3.2.1.1.2 Lernen durch Einsicht ………………. go to 3.3.2.1.2 Motivation …………………………………… go to 3.3.2.1.3 Der sensorische Filter ………………………. go to 3.3.2.2. Bedeutung der Grundlagen f. d. Werbung .. go to 3.3.2.3. Werbeplanung ………………………………. go to 3.3.2.3.1 Die zeitliche Verteilung …………………….. go to 3.3.2.3.2 Auswahl der Werbemedien ………………… go to 3.3.2.4. Werbeerfolgskontrolle ……………………… go to 3.3.2.4.1 Ökonomische Werbeerfolgskontrolle ……… go to 3.3.2.4.2 Außerökonomische Werbeerfolgskontrolle .. go to 3.3.3 Verkaufsförderung ………………………….. go to 3.3.4 Public Relations ……………………………… go to 3.3.5 Product placement …………………………... go to 3.3.6 Corporate Identity ………………………….. go to 3.3.7 Sponsoring …………………………………… go to S. 6 S. 6 S. 6 S. 6 S. 7 S. 8 S. 8 S.10 S.10 S.10 S.10 S.10 S.10 S.11 S.11 S.11 S.12 S.17 S.17 S.17 S.17 S.17 S.18 S.18 S.18 S.19 S.19 S.19 © Jochen Niclaus Weitergabe, Vervielfältigung und Änderung ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt Unterrichtsscript Marketing (Version FOS) Seite - 2 - 1. Die Stellung des Marketing im Unternehmen Unternehmensbereiche der direkten Leistungserstellung erfragen, Produktionsfaktoren wiederholen. Bedeutung der Marktaufnahmefähigkeit für Produktion und damit Beschaffung ableiten. Käufer- und Verkäufermarkt unterscheiden: © Jochen Niclaus Weitergabe, Vervielfältigung und Änderung ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt Unterrichtsscript Marketing (Version FOS) Seite - 3 Unterschiedliche Bedeutung des Marketing beim Verkäufermarkt: Nachfrage > Angebot, hohe Preise: Geringe Bedeutung des Marketing. Nur zur Vergrößerung der Marktanteile (Beeinflussungsfunktion). Leitung des Unternehmens von der Produktion her: Kostensenkung Käufermarkt: Angebot > Nachfrage: Marktaufnahmefähigkeit bestimmt die Produktionsmenge. Marketing erforscht den Markt, stellt die Aufnahmefähigkeit fest und gibt auf dieser Basis Vorgaben an die Produktion. Beeinflussungsfunktion wie oben. Leitung des Unternehmens von der Marketingseite her. 2. Marktforschung Die Marktforschung versucht die Marktrisiken dadurch zu minimieren, dass sie möglichst exakte Daten bezüglich der Risikofaktoren zur Verfügung stellt. Marktrisiken sind z.B.: Konjunkturelle Risiken Änderungen der Mode Technischer Fortschritt Konkurrenzrisiken Politische Risiken Sättigungsprobelmatik 2.1. Instrumente der Marktforschung 2.2. Methoden des Field-research © Jochen Niclaus Weitergabe, Vervielfältigung und Änderung ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt Unterrichtsscript Marketing (Version FOS) Seite - 4 Arbeitsblatt Befragungen 1 nach den vorgegebenen Arbeitsanweisungen bearbeiten lassen. Anschließend Einzelvortrag oder gemeinsame Ergebnissicherung ( Schaubild) Formen von Interviews Freies Interview Strukturiertes Interview Einthemenbefragung Standardisiertes I. Omnibusbefragung 2.3 Die Auswahl der befragten Personen Eine zu untersuchende Gesamtheit kann vollständig untersucht werden (Totaluntersuchung) © Jochen Niclaus Weitergabe, Vervielfältigung und Änderung ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt Unterrichtsscript Marketing (Version FOS) Seite - 5 anhand einer Stichprobe untersucht werden. Größe Auswahlmethode Je größer eine Stichprobe ist, desto größer ist die Validität (=die Wahrscheinlichkeit, das zutreffende Ergebnisse erhoben werden) desto höher sind die anfallenden Kosten Auswahlmethoden müssen zu einem verkleinerten Abbild der zu untersuchenden Gesamtheit führen. (=Repräsentativität). Dies kann erreicht werden, indem man die zu untersuchende Gesamtheit nach verschiedenen Kriterien untersucht und diese Kriterien in einer Stichprobe abbildet indem man die Testpersonen nach dem Zufallsprinzip auswählt. Ist die Stichprobe groß genug, so stellt sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ein verkleinertes Abbild der zu untersuchenden Gesamtheit dar. 2.4. Marktsegmentierung und Zielgruppe Der Absatzmarkt wird zunächst segmentiert, d.h. er wird nach bestimmten Kriterien Demographische Kriterien regionale Kriterien Bildung Einkommen Beruf Lifestyle /Werthaltungen Lebenssituationen (Berufseinsteiger heute von 15 – 55) in möglichst homogene Käufergruppen eingeteilt, die unter sich möglichst ähnlich gegenüber anderen Segmenten aber möglichst unähnlich sind. Diese Marktsegente werden hinsichtlich der Marktchancen unseres Produkts untersucht. Das oder die erfolgversprechendsten Segmente werden zu unseren Zielgruppe(n) erklärt und fortan bearbeitet. Konzentrierte Marketingstrategie Differenzierte Marketingstrategie © Jochen Niclaus Weitergabe, Vervielfältigung und Änderung ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt Unterrichtsscript Marketing (Version FOS) Seite - 6 (=nur ein Segment wird bearbeitet) (=mehrere Segmente werden bearbeitet) AUF DIE ZIELGRUPPE SIND ALLE WEITEREN AKTIONEN ABGESTIMMT Formulieren Sie einen Werbeslogan der Deutschen Bahn für folgende Zielgruppen: Jugendliche beiderlei Geschlechts mit gehobener Bildung Senioren männlichen Geschlechts mit gehobenem Einkommen Kann man diesen Zielgruppen das gleiche Produkt verkaufen? den gleichen Preis abverlangen? Marketing-Mix!!!!! Ergebnis: Um einer Zielgruppe gerecht zu werden, muss man sie entsprechend ihrer Eigenarten ansprechen Kommunikationspolitik das Produkt auf ihre Bedürfnisse zuschneiden Produktpolitik den Preis entsprechend ihrer Eigenarten zuschneiden Preispolitik einen geeigneten Absatzweg aussuchen Distributionspolitik 3. Marketing - Mix Die Gesamtheit all dieser Entscheidungen und Strategieen nennt man: Kommunikationspolitik Produktpolitik Marketing Preispolitik Mix Distributionspolitik 3.1. Produktpolitik 3.1.1. Produktpolitische Maßnahmen müssen immer zielgruppenorientiert sein. Grundsätzlich kommen folgende Maßnahmen in Frage: Produktvariation =Veränderung eines Produkts im Zeitablauf (Mode) Produktdifferenzierung =Verschieden Ausführungen eines Produkts kommen auf den Markt: Auto mit blauen, grünen, roten Sitzen. Produktdiversifikation o horizontal =verschiedene Produkte gleicher Produktionsstufe (Benzin, Superbenzin) © Jochen Niclaus Weitergabe, Vervielfältigung und Änderung ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt Unterrichtsscript Marketing (Version FOS) Seite - 7 o vertikal= verschiedene Produkte nachgelagerter Produktionsstufen: Rohöl, Benzin, Tankstelle o lateral = unzusammenhängendes Produktsortiment (Speiseeis und Damenstrümpfe) Verpackungspolitik (Werbeträger und Werbemittel) Produktelimination 3.1.2. Produktlebenszyklus Arbeitsblatt Produktlebenszyklus (=Beschreibung des Lebenszyklus. Aufgabe die Informationen in einem vorgegebenen Schaubild zu verwirklichen) Lernerfolgskontrolle durch Folie „Produktlebenslauf“ In der Entwicklungsphase liegen keine Einnahmen vor. Das Produkt verursacht aber Kosten für Entwicklung und Forschung. Verluste In der Einführungsphase, die mit dem Eintritt des Produktes in den Markt beginnt, werden zunächst nur geringe Stückzahlen verkauft. Das Produkt ist noch unbekannt und hat kein Image. Allerdings hat der Anbieter eine monopolartige Stellung. Da in der Einführungsphase langsam steigenden Umsätzen hohe Kosten im Bereich der Produktion und für die Markterschließung entgegenstehen, ergeben sich in dieser Phase in der Regel Anfangsverluste. Die Einführungsphase ist meist beendet, wenn das Produkt die Gewinnschwelle überschreitet und in die Wachstumsphase übergeht. Am Ende der Reifephase erreicht der Umsatz sein Maximum, der Gewinn geht bereits wieder zurück, da der Markt hart umkämpft ist, was zu Preissenkungen führt. In der Sättigungsphase sinken Umsatz und Gewinn, bis am Ende der Sättigungsphase der Gewinn negativ wird. In der Degenerationsphase werden zwar noch (sinkende) Umsätze erzielt, aber es werden nur noch Verluste eingefahren. Folgerungen: Schon in der Wachstumsphase (spätestens Anfang der Reifephase) muss bereits das Ersatzprodukt entwickelt werden, damit dessen Kosten durch die Gewinne des aktuellen Produkts gedeckt sind. © Jochen Niclaus Weitergabe, Vervielfältigung und Änderung ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt Unterrichtsscript Marketing (Version FOS) Seite - 8 Die Dauer eines Produktlebenszyklus ist unterschiedlich und kann durch die produktpolitischen Maßnahmen verlängert werden (Produktvariation, -differenzierung, Verpackungspolitik) Markenhersteller müssen sich aus Imagegründen frühzeitig (vor der Sättigungsphase – Ersatzprodukt entsprechend früher zu entwickeln) von dem Produkt verabschieden, um nicht auf einem sinkenden Schiff angetroffen zu werden. 3.2. Preispolitik Preise können auf unterschiedliche Weise festgelegt werden Kostenorientierte Preisbestimmung Konkurrenzorientierte Preisbestimmung Nachfrageorientierte Preisbestimmung Bei der Preisfestlegung können eine Rolle spielen: Bei Markenherstellern: Die Preis-Qualitätsvermutung Bei Markenherstellern: Der Snob-Effekt Die Marktform 3.2.1. Preisuntergrenzen Langfristige Preisuntergrenze Kurzfristige Preisuntergrenze Es müssen mindestens die Kosten (K = Kf + Kv ) gedeckt sein Es müssen mindestens die Kv gedeckt sein. 3.2.2. Preisdifferenzierung (oder: Wie man aus Verlusten Gewinne macht...) = Ein und dasselbe Produkt wird zu unterschiedlichen Preisen angeboten. <0 © Jochen Niclaus Weitergabe, Vervielfältigung und Änderung ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt Unterrichtsscript Marketing (Version FOS) Seite - 9 - Räumliche Zeitliche Mengenmäßige Abnehmerbedingte Preisdifferenzierung Beispiel für eine verdeckte Preisdifferenzierung: (Arblatt Preisdiff) Ein Betrieb, der nur ein Erzeugnis herstellt, hat seine Leistungseinheiten bisher zum einheitlichen Preis von 60,-€ verkauft. Die Fixkosten betragen 80.000,-€, die variablen Stückkosten betragen 20,- € /Stück. Die nachfolgende Tabelle gibt Aufschluss über die Nachfrage der Konsumenten nach diesem Produkt bei alternativen Preisen: Man kann erkennen, dass bei den vorgegebenen Werten bei einem Preis von 60,€ eine Nachfrage von 4.000 Stück besteht, was den maximal möglichen Gewinn von 80.000,- € erzeugt. © Jochen Niclaus Weitergabe, Vervielfältigung und Änderung ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt Unterrichtsscript Marketing (Version FOS) Seite - 10 Verkauft nun das Unternehmen sein Produkt zu zwei unterschiedlichen Preisen (wobei natürlich nicht bekannt sein darf, dass es sich um ein und dasselbe Produkt handelt), so ergibt sich folgende Gewinnsituation: Berechnen Sie den Gewinn bei einer Preisdifferenzierung von 60,- und 40,- €! 3.3. Kommunikationspolitik 3.3.1. Überblick über die Hauptinstrumente Instrumentarium der Kommunikationspolitik Werbung Verkaufsförderung PR Product product placement placement Corporate Corporate Identity Identity 3.3.2. Werbung ist die Summe aller Maßnahmen, die zum Ziel haben, die Einstellung des Konsumenten in Bezug auf das beworbene Produkt positiv zu verändern. 3.3.2.1. Grundlagen 3.3.2.1.1. Lerntheorien 3.3.2.1.1.1. Konditionierung © Jochen Niclaus Weitergabe, Vervielfältigung und Änderung ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt Unterrichtsscript Marketing (Version FOS) Seite - 11 Bei der operanten Konditionierung werden planmäßig zwei Reize gleichzeitig wiederholt gepaart. Im Gehirn bildet sich mit der Zeit zwischen diesen beiden reizen eine relativ stabile Verbindung aus. Diese Verbindung existiert jenseits der Vernunft und kann dieser sogar widersprechen. Sie ist umso stabiler, je öfter intensiver bedeutsamer die gepaarten Reize sind Pawlovscher Hund Wird die Reizpaarung nicht mehr angeboten, so löst sich die Verbindung langsam auf. Anwendung: Erlernen von Vokabeln, Tierdressur 3.3.2.1.1.2. Lernen durch Einsicht ist das Lernen mit Hilfe des Verstandes. In einer Problemsituation wird das Problem unter Zuhilfenahme der vorhandenen kognitiven Strukturen gelöst und in diese Struktur eingefügt. Je besser die vorhandenen kognitiven Strukturen geordnet sind, desto erfolgreicher ist der Lernprozess. Beim Lernen durch Einsicht werden objektiv erfassbare Fakten mit Hilfe der Logik verarbeitet und zu einem (Entscheidungs-)Ergebnis geführt. Anwendungsgebiete: Forschung, Lösen mathematischer und anderer Probleme 3.3.2.1.2. Motivation Motivation ist die Voraussetzung für jede Aktion. Ohne Motivation keine Bewegung. Für die Entscheidungstheorie gilt: Bei mehreren möglichen Handlungsalternativen wird diejenige ausgeführt, hinter der die größte Motivation steht. Motivation kann von innen (intrinsische Motivation) oder von außen (extrinsische Motivation) kommen. Die Stärke einer (extrinsischen)Motivation ist abhängig von der Menge der durch eine Handlungsalternative erreichbaren positiven Sanktionen (=Folgen) und/oder der durch diese Handlungsalternative vermeidbaren negativen Sanktionen (=Folgen) © Jochen Niclaus Weitergabe, Vervielfältigung und Änderung ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt Unterrichtsscript Marketing (Version FOS) Seite - 12 Beispiel: Wenn das Kind den Teller leer isst, wird es von der Mutter gelobt und darf Sandmännchen im Fernsehen anschauen (positive Sanktion). Wird der Teller nicht leer gegessen, schimpft der Vater mit dem Kind (=negative Sanktion) 3.3.2.1.2.3. Der sensorische Filter Jedes Lebewesen verfügt über einen sensorischen Filter, der aus den unendlich vielen Reizen, die auf es eindringen, nur wenige ausfiltert und diesen den weiteren Zugang zum Gehirn ermöglicht. ( Man „konzentriert“ sich auf etwas: Nur das eine Reizbündel wird wahrgenommen, alle anderen werden ignoriert) Dadurch wird die Menge der eindringenden „Daten“ begrenzt und das Gehirn vor Überlastung geschützt. Je (vermeintlich) bedeutsamer ein Reiz ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der sensorische Filter durchdrungen wird. Die Bedeutsamkeit orientiert sich an ursprünglichen Wichtigkeiten der tierischen Existenz. Als bedeutsam wird also z.B. empfunden, was eine mögliche Gefahr ankündigt: Unerwartete Reize, Farbe rot ( Feuer), besonders intensive Reize was der Fortpflanzung und Arterhaltung dient: Sexuelle Schlüsselreize. 3.3.2.2. Bedeutung der Grundlagen für die Werbung © Jochen Niclaus Weitergabe, Vervielfältigung und Änderung ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt Unterrichtsscript Marketing (Version FOS) Seite - 13 Werbende Reizpaarungen Nutzen eines Produkts Sensorischer Filter Grundnutzen Zusatznutzen = eigentlicher Nutzen eines Produkts: Sättigung eines Lebensmittel s =zugeschriebener weiterer Nutzen Operantes Konditionieren erzeugt Gesamtnutzen eines Produkts Der Gesamtnutzen eines beworbenen Produkts ist also um den Zusatznutzen größer als der eines nicht beworbenen Produkts. Die Kaufmotivation ist ebenfalls größer. Dies gilt v.a. im low interest-Bereich (Produkte, die ohne großes Nachdenken gekauft werden, weil die Auswirkungen von Fehlentscheidungen gering sind), wo überdies weitgehend homogene Waren (Handelsmarken!) angeboten werden, die sich objektiv nicht oder kaum unterscheiden! Beweis der vielbezweifelten Produkthomogenität mit Geschmackstests (Schokolade, Chips, Zigaretten, Bier. Alles möglich! Dabei Neuerarbeitung von Anforderungen an Experimente, indem die Schüler den Versuchsaufbau selbst entwerfen (Gruppen- oder Einzelarbeit) und danach im Plenum auf Schwachstellen absuchen. © Jochen Niclaus Weitergabe, Vervielfältigung und Änderung ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt Unterrichtsscript Marketing (Version FOS) Seite - 14 Dabei ist der Zusatznutzen dem Verstand kaum zugänglich. Da er durch Konditionierung erreicht wurde, ist auch möglich, völlig unsinnige Reizverbindungen zu installieren: z.B.: Der Marlboro-Cowboy paart die Reize Zigarettenrauch mit den Reizen Freiheit, Natur, Unabhängigkeit: Genau die Eigenschaften, die durch Rauchen verloren gehen! Dennoch ist die Werbung weltweit erfogreich! WICHTIG: Mit dem Produkt werden solche Reize gepaart, die bei der Zielgruppe im Bereich unerfüllte Sehnsüchte und Ideale festgestellt wurden Beispiele: Folien mit konkreten Werbungen. Fragestellungen: Welche Tatsacheninformationen werden gegeben? Welche Lerntheorie wurde also (nicht) angewendet? Welche Reize werden gepaart? Welche Rückschlüsse auf die Zielgruppe lassen sich treffen? Veröffentlicht in „Jolie“ (Zeitschrift für (sehr) junge Frauen): Keine Sachaussagen. Harmloser junger Mann, vor dem man keine Angst haben muss. Sympathie, Freundschaft ohne sexuellen Stress. Operantes Konditionieren Zielgruppe entspricht den Leserinnen der Zeitschrift: Prä- und postpubertierende Mädchen und junge Frauen © Jochen Niclaus Weitergabe, Vervielfältigung und Änderung ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt Unterrichtsscript Marketing (Version FOS) Seite - 15 - Einzige Sachaussagen sind vom Gesetzgeber erzwungen Reizpaarungen zum Produkt: Freiheit, Unabhängigkeit, Männlichkeit, Natur, Einfachheit und Zufriedenheit. Operantes Konditionieren / Universale Zielgruppe © Jochen Niclaus Weitergabe, Vervielfältigung und Änderung ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt Unterrichtsscript Marketing (Version FOS) Seite - 16 - Keine Sachaussagen. Text in Englisch. Reizpaarungen zum Produkt: Erotik, zarte Sexualität, Schönheit, Zartheit, Geborgenheit in der Gefahr Operantes Konditionieren Differenzierte Marktstrategie: Viele Zielgruppen: Männer und Frauen verschiedener Altersstufen. Gehobenes Einkommens- und Bildungsniveau. © Jochen Niclaus Weitergabe, Vervielfältigung und Änderung ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt Unterrichtsscript Marketing (Version FOS) Seite - 17 - 3.3.2.3. Werbeplanung Der Werbeplan umfasst v.a. die Auswahl der Werbemedien, die zeitliche Verteilung und den quantitaive Einsatz der Werbeaktionen. 3.3.2.3.1. Die zeitliche Verteilung Für einen zeitlich begrenzten Werbeeinsatz spricht die bessere Lernwirkung, für einen kontinuierlichen Werbeeinsatz spricht der Aufbau stabilerer Reizverbindungen! 3.3.2.3.2. Auswahl der Werbemedien wird nach der Größe „Kosten pro Zielgruppentreffer“ vorgenommen und durch das Werbebudget begrenzt: Bsp: Werbe- Auflage Kosten medium einer Anzeige 1 100.000 1.000 2 200.000 1.500 3 250.000 1.600 4 50.000 800 Kosten Leserzahl, die Kosten pro pro Leser der Zielgruppe Zielgruppenmitglied angehören 0,01 20.000 0,05 0,0075 50.000 0,03 0,0064 40.000 0,04 0,016 25.000 0,032 Obwohl die Anzeige in Medium 4 relativ am teuersten ist (0,016), hat sie doch aufgrund ihres Hohen Anteils an Lesern aus der Zielgruppe den zweitgünstigsten Kosten-pro-Zielgruppenmitgliedswert. Welche Medien ausgewählt werden können, richtet sich nun nach dem Werbebudget und der zeitlichen Planung! 3.3.2.4. Werbeerfolgskontrolle man unterscheidet ökonomischer (in Zahlen messbar) außerökonomischer Werbeerfolg (nicht so leicht quantifizierbar) 3.3.2.4.1. Ökonomische Werbeerfolgskontrolle Der ökonomische Werbeerfolg lässt sich messen durch Veränderungen an Umsatz, Absatz, Gewinn oder Marktanteilen. © Jochen Niclaus Weitergabe, Vervielfältigung und Änderung ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt Unterrichtsscript Marketing (Version FOS) Seite - 18 Problematisch ist dabei die verursachungsgerechte Zuordnung der Messzahlenveränderung (Gewinn, Umsatz etc) zu der Werbeaktion. (=Wurde die Gewinnsteigerung wirklich von der Werbung erreicht oder hat z.B. einfach die Konjunktur angezogen?) Je nach angestrebtem Werbeerfolg kann man den Werbeerfolg WE unterschiedlich berechnen. Z.B.: WE = Umsatz nach der Werbung – Umsatz vor der Werbung WE = Gewinn nach der Werbung – Gewinn vor der Werbung WE = Absatz nach der Werbung – Absatz vor der Werbung. oder oder Es ergibt sich dann folgende Werberendite WR: WR = WE Werbekosten 3.3.2.4.1. Außerökonomische Werbeerfolgskontrolle Ein außerökonomischer Werbeerfolg ist eingetreten, wenn zwar positive Veränderungen in den Käuferdispositionen erreicht wurden, sich diese aber (noch) nicht in Kaufhandlungen niedergeschlagen haben. z.B.: Imageverbesserungen Produkt wurde erfolgreich bekannt gemacht, aber noch nicht verkauft Erinnerungsquote wurde erhöht usw 3.3.3. Verkaufsförderung Handelsorientierte Verkaufsförderung z.B. Preisnachlass für den Handel, Aktionsrabatte, Schulung der Verkäufer. Verbraucherorientierte Verkaufsförderung Kostenlose Proben, Sonderpreise, Preisausschreiben, Zugaben Verkäuferorientierte Verkaufsförderung Verkäuferschulung (Reisende und Vertreter) Prämiensysteme, Incentive-Reisen 3.3.4. Public Relations Sind alle Maßnahmen, die sich auf eine Verbesserung des Unternehmensimages beziehen. Die Meinung der Konsumenten bezüglich des Unternehmens soll verbessert werden. © Jochen Niclaus Weitergabe, Vervielfältigung und Änderung ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt Unterrichtsscript Marketing (Version FOS) Seite - 19 - 3.3.5.Product placement Das Produkt des Unternehmens wird in Filmen, Veranstaltungen usw untergebracht ( Schleichwerbung) James Bond fährt BMW, Michael Schumacher fährt Marlboro…) 3.3.5.Corporate Identity Das Erscheinungsbild des Unternehmens wird vereinheitlicht, alle Kommunikationsmittel aufeinander abgestimmt: Erhöhung der Wiedererkennung Suggestion der Einheitlichkeit und Harmonie Mitarbeiter(identifikation) 3.3.6. Sponsoring ist mit PR nahe verwandt. Jedoch wird hier auch häufig eine Werbebotschaft mitverknüpft. Z.B.: Bitburger bezahlt die Plakate für den Marathon des Sportvereins mit einer Darstellung eines Glases Bier im Hintergrund „Dieser Tatort wird Ihnen präsentiert von…“ Trikot- Werbung © Jochen Niclaus Weitergabe, Vervielfältigung und Änderung ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt