BLK-Programm Sinus Set 2 Schleswig-Holstein H.Warning-Schröder, Immanuel-Kant-Schule Neumünster, 15.1.2000 Rückmeldung zu dieser Datei bitte an [email protected] (Jürgen Schmidt) Chemie-Aufgabe: Reaktivität von Alkoholen, Oxidationszahl überabeitete Fassung Das Wichtigste in Kürze: Aufgabe Chemie 11, Bildung und Überprüfung von Hypothesen durch Experimente 1 Aufgabe 1.1 Versuchsdurchführung (Lehrerexperiment unter Schülerbeteiligung) Materialien: Wasserbad, Messzylinder (10ml, 25ml), Kaliumpermanganatlösung (verd.), Schwefelsäure (verd., Xi), Propan-1-ol (F), Propan-2-ol (F), 2-Methylpropan-2-ol (F,Xn) Durchführung: 1. 20 ml der gerade noch durchsichtigen Kaliumpermanganatlösung werden mit 10 ml Schwefelsäure angesäuert und auf drei Reagenzgläser verteilt. 2. In jedes Reagenzglas wird einer der Alkohole (2 ml) gegeben. 3. Die Proben werden gleichzeitig in siedendem Wasserbad erwärmt und die Zeit bis zur jeweiligen Entfärbung wird gemessen. 1.2 Aufträge : 1. Entwickeln Sie Hypothesen, die Ihre Versuchsbeobachtungen erklären. Formulieren Sie mögliche Reaktionsprodukte (Überlegen Sie zuerst allein, dann zu zweit. Einigen Sie sich auf ein Ergebnis!). 2. Wissenschaftler haben folgende Reaktionsprodukte identifiziert: CO2 , H2O, Äthanal, Äthansäure, Propanon. Ordnen Sie diese begründet zu. 3. Formulieren Sie die entsprechenden Reaktionsschemata. (Zusatzaufgabe) Berechnen Sie, wieviel 1-molare Kaliumpermangantlösung verwendet werden müßte, um 1g Äthanol vollständig zu oxidieren. 2 Rahmendaten Autor, Schule H. Warning-Schröder Fach Chemie Klasse /Jahrgang 11. Jg. Thema Reaktivität v. Alkoholen, Oxidationzahl Entwicklungsstand der Aufgabe einmal im Chemie-Team besprochen, einmal erprobt 3 Lösungswege und Ergebnisse Diskutiert und überlegt werden soll, wie die Oxidierbarkeit eines Stoffes mit dessen chemischer Struktur zusammenhängt. Hieran können Struktur-Eigenschaftsbeziehungen erkannt werden. Hypothesen können anhand von experimentellen Ergebnissen überprüft werden. 4 Unterrichtskontext Kompetenzdefizite vor Einsatz der Schülerinnen und Schüler müssen ihre Kenntnisse aus Aufgabe vorherigem Unterricht in Bezug auf den Gebrauch der Oxidationszahl auffrischen, Unsicherheit im Aufstellen von Hypothesen und bei deren Überprüfung Ziele Lebensweltbezug; z.B. Alcotest, Essigherstellung, Umweltanalytik; eigenständiges, fachlich strukturiertes Denken und Formulieren Erwartungen zur Wirkung Merkmal Trifft zu? ja - - nein Schüler/innen interessieren sich für technische X - - Prozesse. Schüler/innen aktivieren bekanntes Wissen. X--Schüler/innen entwickeln bisher unbekannte Strukturformeln. Sie sind überfordert. Unterrichtliche Voraussetzungen Enthaltene Wiederholung Anforderungsbereiche Unterrichtsphase Sozialform Außerfachliche Bezüge 5 Bearbeitung durch die Schüler Motivationswirkung X-----X Auch schwächere Schüler/innen lösen X--Teilaufgaben durch den unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad. Die naturwissenschaftliche X--Problemlösefähigkeit wird gefördert. Die Eigenverantwortlichkeit durch X--selbständiges Arbeiten wird gestärkt. Die Sprachkompetenz wird durch einen X--Vortrag gestärkt. Kenntnis über den Ablauf und Protokollieren von Versuchen, Umgang mit Oxidationszahlen Gebrauch von Oxidationszahlen beim Aufstellen von Reaktionschemata I, II und III 2 Schulstunden mit integrierter Hausaufgabe (z.B. Aufgabe 3) Einzel- und Partnerarbeit Umweltanalytik, Forensik Das Thema „Alkohol“ wurde unter den Gesichtspunkten Alcotest u. Umweltanalytik als interessant empfunden. 2 Schulstunden, Teilaufgabe 3: Hausaufgabe (ca. 30 Bearbeitungsdauer Minuten) Ergebnisse Das Experiment muß aus Sicherheitsgründen vom Lehrer durchgeführt werden. An den Zeitmessungen sind die Schüler aktiv beteiligt. Die unterschiedlichen Ergebnisse im Zeitverlauf der Entfärbung lösen eine lebhafte Entwicklung von Hypothesen auf Schülerseite aus. Auf die StrukturEigenschaftsbeziehung bei der Oxidierbarkeit der unterschiedlichen Alkohole muß hingewiesen werden. Fehler, Probleme Aufstellen von Oxidationszahlen in ungewohnten Zusammenhängen Vorschläge für Hilfe und Differenzierung Hinweis auf Struktur-Eigenschafts-Beziehung an einem Beispiel 6 Auswertung der Bearbeitung Dauer wie vorgesehen Folge-/Zusatzaufgabe Beitrag zum folgenden Unterricht Leistungsmessung 7 Zusammenfassende Einschätzung Erfahrungen beim Aufgabeneinsatz s. Aufg. 4 (zur Differenzierung geeignet) Oxidationszahl als allgemeines Hilfsmittel zum Aufstellen von Reaktionschemata Vortrag von 3 SchülerInnen und Stichprobenbewertung (5 Hefter) Die Aufgaben in den Stunden - Protokoll und Auswertung wie auch die inhaltlich daran anknüpfende Hausaufgabe scheinen mir gut geeignet, eine Vertiefung des Themas Oxidationszahlen am Beispiel der Oxidationsmöglichkeiten verschiedener Alkohole (primär, sekundär, tertiär) zu erreichen. Die Bearbeitung in der Unterrichtsstunde verlief positiv: die SchülerInnen. sind in der Lage, einen Versuch sinnvoll zu protokollieren. Sie kennen den Aufbau eines Protokolls und können auf dieser Grundlage einen nachvollziehbaren Vortrag konstruieren. Die nachfolgenden Hausaufgaben waren in den Ausführungen, die einer Kontrolle unterzogen wurden, noch mit vielen Fehlern behaftet, die eine weitere vertiefende Wiederholung speziell im Gebrauch von Oxidationszahlen, aber auch im Bereich des Formulierens von Reaktionsgleichungen nahelegen. Hier müßte ein zukünftiger Übungsschwerpunkt liegen. Ein Mangel an Aufgaben in diesem Bereich ist nicht zu verzeichnen, eher besteht das Problem darin, lebensweltnahe, motivierende Aufgaben zu finden. Verbesserungen 8 Hinweise Tipps zum Experiment Materialien, Literatur Sonstige Bemerkungen Die hier gestellte Aufgabe fand das Interesse der Schüler, da das Thema Alkohole vielerlei Anknüpfungspunkte im alltäglichen Leben bietet. s. Überarbeitung Chemie heute Sekundarbereich I, Lehrerband Teil 2, S. 75 ff. (Alcotest), Schroedel-Verlag 1996