Vertiefung neuer Lernformen WS 2016/17 Einteilung der Unterrichtseinheiten zum Thema „Zwischenkriegszeit“ + Definition von Lernzielen Allgemeine Voraussetzungen: - 28 Schülerinnen und Schüler der Klasse 4c in einem typischen Klassenraum mit Tafel, Lehrer PC inkl. Internetzugang und Beamer. - Je eine Geschichtestunde am Dienstag (3. Stunde) und Donnerstag (5. Stunde) Lehrplanbezug: Lehrplan neu (AHS, Sek I): UF Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung - Modul 2 (Historische Bildung): Faschismus – Nationalsozialismus – politische Diktaturen - Modul 3 (Historische Bildung): Demokratie in Österreich - Modul 7 (Historisch-politische Bildung): Gesellschaftlicher Wandel im 20. und 21. Jh. - Modul 8 (Politische Bildung): Politische Mitbestimmung Unterrichtseinheiten: 1. Unterrichtseinheit: Das Ende des 1. WK und dessen unmittelbare Folgen – Zerfall großer Monarchien in Europa – Friedensverträge – 14 Punkte Wilson – Völkerbund – Folgen für Kolonien 2. Unterrichtseinheit: Wirtschaftliche Folgen nach dem 1. WK – Die goldenen 20er – USA Aufstieg zur Weltmacht – Weltwirtschaftskrise und deren Folgen 3. Unterrichtseinheit: Österreich und die 1. Republik - (Wiederholung neue Grenzen für Österreich) – politische Parteien – Wahlrecht und Wahlen – Verfassung und Parlament 4. Unterrichtseinheit: Die 1. Republik und der Austrofaschismus – Österreich als autoritärer Staat – das Ende der 1. Republik und der Anschluss 5. Unterrichtseinheit: Deutschland und die Weimarer Republik – (Wiederholung Gebietsverluste für Deutschland) – politische Strömungen/Parteien – Wahlen in der Weimarer Republik – Hitler und die NSDAP in den 1920er Jahren (Hitler in München, Wachsen der Partei, Putschversuch, Haft, Mein Kampf, usw.) 6. Unterrichtseinheit: Endgültiger „demokratischer“ Aufstieg Hitlers und Machtergreifung – Deutschlands Weg in den 2. WK 7. Unterrichtseinheit: Aufstieg anderer totalitärer Systeme in Europa – Russland: Kommunismus /Stalinismus, Lenin/Stalin, Italien: Faschismus, Mussolini 8. Unterrichtseinheit: Situation weltweit unmittelbar vor dem 1. WK - Entstandene Bündnisse und/oder: Rolle und Organisation der Frau=Mutter, des Mannes=Soldat, Kinder (Erziehung usw.) im totalitären Staat (Beispiel Österreich und Deutschland) und/oder: Organisationen im Nationalsozialismus (SA, SS, BDM, HJ, …) und/oder: Österreich unter dem Hakenkreuz als Folge des Anschlusses Mag. Christian Fuchs Seite 1 von 3 Vertiefung neuer Lernformen WS 2016/17 Formulierung von Zielen für Schülerinnen und Schüler Grobziele: Grundsätzlich sollen sich die Schülerinnen und Schüler einmal mit dieser Zeit zwischen den beiden Weltkriegen bewusst auseinandersetzen. Dabei sollen sie verstehen, dass es zu besonderen historischen, politischen sowie wirtschaftlichen Entwicklungen, Situationen und Handlungsweisen in dieser sogenannten Zwischenkriegszeit kam. Das Verstehen des ökonimischen und politischen Wandels nach dem 1. WK und der gesamtgesellschaftlichen Situation in der Zwischenkriegszeit. Darüber hinaus sollen sie sich mit den unterschiedlichen politischen Anschauungen und aufkommenden Diktaturen in dieser Periode beschäftigen, deren Entwicklung Europa, sowie viele andere Länder der Welt, schlussendlich in einen neuerlichen Weltkrieg zog. Gewinnen von Einsichten hinsichtlich der historischen Bedeutung dieser Zeit zwischen dem 1. und dem 2. Weltkrieg. Feinziele (Schülerinnen und Schüler sollen...): - Entwicklung der ökonomischen Lage zwischen den beiden Weltkriegen analysieren und vergleichen - Republikanische und demokratische Prinzipien benennen und sie mit jener anderer Regierungs- und Staatsformen vergleichen - sich Überblick über Veränderung des Wahlrechts in Österreich im Vergleich zu der Zeit vor 1918 verschaffen - Möglichkeiten, Orte und Strategien der politischen Mitbestimmung nach dem Ende der Monarchie (Parlament, Landtag, usw.) beschreiben können - unterschiedliche Konzepte von Geschlechterrollen erklären und darüber diskutieren - Soziale und politische Bewegungen aus dieser Zeit benennen - Konflikt- und Konsensdemokratie (Klassenkampf, Bürgerkrieg, Proporz, Sozialpartnerschaft, Sozialstaat, soziale Bewegungen) in der Ersten Republik erörtern - diktatorische und faschistische Systeme sowie politischen Extremismus in unterschiedlichen Ländern in Europa des 20. Jahrhunderts vergleichen - Strukturmerkmale herausarbeiten in Hinblick auf die unterschiedlichen totalitären Systeme (Austrofaschismus, italienischer Faschismus, Nationalsozialismus, Stalinismus) - lernen mit unterschiedlichen Quellen zu arbeiten (Texte, Bilder, Darstellungen, usw. aus der Vergangenheit) - unterschiedliche Plakate und Bilder aus dieser Periode sinnvoll interpretieren sowie darüber argumentieren und diskutieren - Erkenntnisse aus Quellenarbeit bzw. Arbeit mit Darstellungen für individuelle historische Orientierung nutzen - versuchen Gegenwarts- und Zukunftsbezüge aus dieser historischen Erfahrung herstellen. z.B. Erklären gegenwärtiger wirtschaftlicher, gesellschaftlicher, politischer bzw. kultureller Phänomene - einen reflektierten Umgang mit dem Thema „Zwischenkriegszeit“ hinsichtlich des Geschichts- und Politikbewusstsein anstreben. Ein sich Hineinversetzen in die soziale, politische und Wirtschaftliche Lage in dieser Periode. Mag. Christian Fuchs Seite 2 von 3 Vertiefung neuer Lernformen WS 2016/17 Erwartungshorizont (nach Kompetenzmodell): Historische Fragekompetenz Schülerinnen und Schüler sollen dazu befähigt werden, Fragen an die unterschiedlichsten Elemente der Zwischenkriegszeit zu stellen. Sie sollen dabei mögliche Fragen an die Vergangenheit eigenständig erkennen und in eigenen Worten formulieren. z.B. Wie konnte es soweit kommen, dass Hitler an die Macht kam? Was waren die Gründe, dass es in Europa vermehrt zu totalitären Systemen kam? Historische Methodenkompetenz Schülerinnen und Schüler sollen sich mit unterschiedlichen Quellen auseinandersetzen können (Texte, Bilder, Darstellungen, usw.) und diese je nach Sorte analysieren, dekonstruieren bzw. interpretieren. Dazu gehören etwa eine sinnvolle Interpretation von Plakaten und Bildern sowie die dabei gewonnenen Erkenntnisse innerhalb der Klasse zu diskutieren. Ebenso Texte sinnerfassend lesen und deren Inhalte zu entscheidenden Teilen wiedergeben. Historische Sachkompetenz Schülerinnen und Schüler können bestimmte politische bzw. wirtschaftliche Phänomene dieser Zeit (z.B. Wirtschaftskrise, Aufkommen totalitärer Parteien) beschreiben und erklären. Sie können dabei einzelne politische Strömungen unterscheiden und nennen (Faschismus, Stalinismus, Nationalsozialismus). Sie können die unterschiedlichen politischen Parteien in Österreich beschreiben und vergleichen. Darüber hinaus können sie unterschiedliche Regierungsformen (z.B. Monarchie/Diktatur) benennen und miteinander vergleichen. In eigenen Worten können sie den Aufstiegs Hitlers und des Nationalsozialismus beschreiben und zusammenfassen. Historische Orientierungskompetenz Schülerinnen und Schüler sollen diese geschichtliche Periode zeitlich richtig einordnen können. Sie wissen darüber Bescheid, dass es die Phase zwischen den beiden Weltkriegen im 20. Jahrhundert ist. Im Idealfall kann dabei auch ein Bezug zu anderen ähnlichen Entwicklungen in der Vergangenheit bzw. der Gegenwart hergestellt werden. Mag. Christian Fuchs Seite 3 von 3