Pressemitteilung Kontakt: Caroline Dupuy Tel.: +352 42 124 7552 E-Mail: [email protected] 19. Dezember 2014 Allmähliche Erholung der Eurozone durch Exportanstieg um 3,7% in 2015 und Investitionsausgaben zur Wachstumsbeschleunigung BIP-Wachstum in der Eurozone erholt sich von 0,8% in 2014 auf 1,2% in 2015 Eingetrübte Perspektiven für Ölpreise verbessern die Haushaltnettoeinkommen Arbeitslosenrate geht nur moderat auf knapp über 11% bis Ende 2016 zurück Luxemburg, 19. Dezember 2014 – Obwohl sich der Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte 2014 gemäβigt fortsetzte und die Ängste über die langfristige Zukunft der Eurozone in den letzten Monaten des Jahres 2014 neu erwacht sind, wird sich das BIP-Wachstum voraussichtlich von 0,8% in 2014 auf 1,2% in 2015 und auf 1,6% in den Jahren 2016 – 2018 laut der Dezember 2014-Ausgabe des EY Eurozone Forecast (EEF) erholen. Die verzögerten Auswirkungen eines schwächelnden Euros, die Lockerung der Sparmaβnahmen, niedrigere Ölpreise sowie mehr Sicherheit im Bankensektor unterstützen gemeinsam die allmähliche Erholung der Eurozone. Exporte werden sich 2015 in der Eurozone einer starken Nachfrage erfreuen – ein Anstieg von 3,4% in 2014 auf 3,7% in 2015 und auf durchschnittlich 4% in den Jahren 2016 – 2018 — da sich die Erholung in den USA und Groβbritannien fortsetzt und ein schwächerer Euro eine Entlastung für weniger wettbewerbsfähige Volkswirtschaften im Euroraum darstellt. Des Weiteren schafft das Asset Quality Review (AQR) der Europäischen Zentralbank (EZB) zusammen mit ergänzenden Maβnahmen der EZB zur Stärkung der Liquiditätsposition wieder mehr Vertrauen in den Bankensektor und durch leichter verfügbares Kapital ab 2015 wird der Konjunkturoptimismus zunehmen. Trotz der Aussicht auf stärkeres Wachstum in 2015 haben die Nachwirkungen der Finanzkrise eine langsamere Erholung als in vergangenen Phasen konjunktureller Erholung zur Folge. Haushalte, Unternehmen und Regierungen müssen Ausgaben begrenzen, um Schulden zu reduzieren. Das Wachstumstempo der Eurozone in den Jahren 2016 – 2018 wird um über einen halben Prozentpunkt niedriger sein als in den Jahren bis 2007, als das BIP-Wachstum bei durchschnittlich 2,3% pro Jahr lag. Noch besorgniserregender ist, dass Politiker sehr viel geringere Mittel haben, um weitere Schocks in Angriff zu nehmen. Bei acht Mitgliedsstaaten, deren Staatsschulden über 90% des BIP und bei sechs dieser Staaten über 100% liegen, haben Regierungen nur minimalen Handlungsspielraum für fiskalpolitische Impulse. Sollte sich die Inflation nicht so schnell wie erwartet erholen, ist unklar, ob ein umfangsreiches Programm zum Ankauf von Staatsanleihen so wirkungsvoll wäre wie vor ein oder zwei Jahren. Tom Rogers, Senior Economic Adviser des EY Eurozone Forecast, sagt: „Gröβere Sicherheit im Bankensektor, ein schwächerer Euro und sinkende Energiekosten unterstützen die besseren Konjunkturaussichten für 2015 im Vergleich zu den Vorjahren. Es wird jedoch noch eine Weile dauern, bis eine „normale” Angleichung der Löhne und Gehälter erfolgt, während die hohe Verschuldung Regierungen dazu veranlassen muss, Ausgabenkürzungen durchzusetzen. Beide Punkte werden die Wachstumsrate in den kommenden Jahren beeinträchtigen.” Alain Kinsch, Country Managing Partner bei EY Luxemburg, sagt: „Selbst angesichts der Abweichungen zwischen den Staaten vertreten wir die Ansicht, dass 2015 für die gesamte Eurozone vielversprechend sein wird. Die Auswirkungen der Abschwächung des Euros sollten nächstes Jahr erheblichere Auswirkungen haben und Exporte sollten folglich steigen. Trotz dieser positiven Ausgangslage wird die Nachricht über starkes Wachstum in einigen peripheren Ländern durch hohe Arbeitslosigkeit überlagert – ein zentrales Anliegen für die Eurozone und ein Problem, das nicht über Nacht gelöst wird.” Investitionen erholen sich, da Banken ihre Befürchtungen zerstreuen Durch die einfachere Verfügbarkeit von Finanzierungen und die kontinuierliche Verbesserung der Nachfragebedingungen wird davon ausgegangen, dass sich das Investitionswachstum in der Eurozone von Null in 2014 auf 0,9% in 2015 und 2,7% in 2016 erholt und sich danach bei 2,5% einpendelt. Da die EZB den Asset-Backed-Securities-Markt des Weiteren neu beleben möchte – Banken können so Forderungen verkaufen und neue Spielräume für die Kreditvergabe schaffen – besteht die Möglichkeit eines Positivszenarios. Auch das Risiko ausländischer Direktinvestitionen (ADI) sollte bedacht werden. Einige Länder, insbesondere Spanien und Irland, haben in den vergangenen Jahren dank der deutlich verbesserten Kostenwettbewerbsfähigkeit und des wirtschaftlichen Umfelds bereits stark von ADI-Zuflüssen profitiert. Ein schwächerer Euro sowie Reformbemühungen zum Wirtschaftswachstum könnten ADI-Zuflüsse für Unternehmen auβerhalb der Eurozone attraktiver machen. Haushalte begünstigt durch verbilligte Energiekosten und eine Erholung am Arbeitsmarkt Nach 15 aufeinanderfolgenden Quartalen, in denen der Ölpreis bei über USD 100 pro Barrel lag, erfahren Verbraucher einen unerwarteten Geldregen, da eine Reihe von angebots- und nachfrageseitigen Faktoren den Ölpreis auf unter USD 80 pro Barrel gedrückt haben. Allein dieser Faktor sollte die Realeinkommen der Haushalte 2015 um mindestens 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zu unserer September-Prognose steigern. Ferner steigen die Exporte weiter an und Unternehmensinvestitionen legen zu, der Arbeitsmarkt entspannt sich und knüpft an die Fortschritte im Jahr 2014 an. Dennoch wird die Gesamtbeschäftigungsquote im Prognosezeitraum voraussichtlich nur allmählich um rund 0,4% pro Jahr steigen, da die Gehaltslisten des öffentlichen Sektors in einer Reihe von Ländern weiter rationalisiert werden. Des Weiteren wird sich die Erwerbsbeteiligung aufgrund einer Kombination aus besseren Arbeitsmarktaussichten und Reformanstrengungen erholen, wodurch die Arbeitslosenquote nur moderat sinken wird — von 11,5% im Oktober 2014 auf knapp über 11% bis Ende 2016 und auf etwa 10,5% bis Ende 2018. Unter Berücksichtigung dieser Stützung der Haushaltseinkommen erwarten wir eine Beschleunigung des Konsumwachstums von 0,7% in 2014 auf 1,3% in 2015. Danach wird sich das Wachstum jedoch nur minimal auf 1,4% zwischen 2016 und 2018 beschleunigen. Alain Kinsch sagt: „Einige Regierungen der Eurozone lockern langsam ihr Sparprogramme, was sich positiv auf die Binnennachfrage auswirken soll. Die Nachricht über stark gesunkene Weltmarktpreise für Öl ist sowohl für Haushalte als auch für Unternehmen erfreulich. Doch das langsamere Wachstum im Asien-Pazifik-Raum und in China – Schlüsseldestinationen zahlreicher Investitionen und Exporte der Eurozone – sowie das sehr schwache Wachstum in Frankreich und die Schrumpfung in Italien gehören zu den Faktoren, die die Eurozone weiterhin gefährden.” Blick in die Zukunft Tom Rogers sagt: „Nach einer langen und schweren Rezession in der Eurozone konnten wir in den letzten Quartalen einen erfreulichen Anstieg der Geschäftstätigkeit und des Vertrauens feststellen. Mit Blick auf die Zukunft wird das Wachstum 2015 an Fahrt gewinnen und sich in den Folgejahren weiter beschleunigen. Wenn die Eurozone jedoch künftige Krisen abwenden soll, muss die harte Arbeit zur Sicherung der Finanzstabilität und des wirtschaftlichen Wohlstands fortgeführt werden – insbesondere durch die Verbesserung des Umfelds für Investitionen und die Schaffung von Arbeitsplätzen in einer Reihe von Ländern.” Alain Kinsch fügt hinzu: „Auf das Gesamtjahr gesehen hat das starke BIP-Wachstum in der ersten Hälfte des Jahres 2014 die luxemburgische Wirtschaft auf einen sehr robusten Wachstumspfad gebracht. Obwohl sich das Wachstum der luxemburgischen Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte durch die Schwächephase in einigen Ländern im dritten Quartal verlangsamt hat, sollte für 2014 dennoch insgesamt ein Wachstum von 3,3% erreicht werden – das zweitstärkste Wachstum in der Eurozone nach Irland. In Luxemburg wird sich die Erholung mit knapp über 2% 2015 – wenn auch langsamer – fortsetzen, gestützt von einem anhaltend kräftigen Investitionswachstum und einer Nachfrageerholung in der Europäischen Union (EU), dem wichtigsten Ausfuhrziel Luxemburgs.” Über EY EY ist eine der weltweit führenden Wirtschaftsprüfungs-, Steuer-, Transaktions- und Managementberatungsgesellschaften. Mit unserer Erfahrung, unserem Wissen und unseren Leistungen stärken wir weltweit das Vertrauen in die Wirtschaft und die Finanzmärkte. Dafür sind wir bestens gerüstet: mit hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern, starken Teams, exzellenten Leistungen und einem sprichwörtlichen Kundenservice. Unser Ziel ist es, Dinge voranzubringen und entscheidend besser zu machen – für unsere Mitarbeiter, unsere Mandanten und die Gesellschaft, in der wir leben. Die internationale EY-Organisation besteht aus den Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited. Jedes EYGMitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig. Ernst & Young Global Limited ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht und erbringt keine Leistungen für Mandanten. Weitere Informationen zu unserer Organisation finden Sie auf www.ey.com. Diese Pressemitteilung wurde von EYGM Limited, einem Mitgliedsunternehmen der internationalen EY-Organisation, veröffentlicht. Auch dieses Unternehmen erbringt keine Leistungen für Mandanten. Weitere Informationen zu EY Luxemburg finden Sie auf www.ey.com/lu.