Mohammed

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Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


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Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


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Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 4

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 5

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 6

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 7

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 8

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 9

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 10

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 11

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 12

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 13

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 14

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 15

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 16

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 17

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 18

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 19

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 20

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 21

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 22

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 23

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


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Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 25

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 26

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 27

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 28

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 29

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 30

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 31

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 32

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 33

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 34

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 35

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


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Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 37

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 38

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 39

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 40

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


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Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 42

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 43

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 44

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 45

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 46

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 47

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


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Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 49

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 50

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


Slide 51

Impulse zum Islam
Der Islam ist, wie das Juden- und
Christentum, eine „prophetische“ Religion, die
davon ausgeht, dass Gott sich durch den
Mund von Propheten offenbart, deren letzter
Mohammed ist.

Monotheismus

Muslime glauben an den selben Gott
wie Juden und Christen:
arab. Allah = Gott.

Propheten bis Mohammed
 1800 – 1400 Ibrahim, der 1. Muslim. Baut
mit Hagar und Ismael in Mekka das
Heiligtum der Ka‘ba
 1300 – 1200 Jussuf und Mussa
 1000 – 920 Dawud und Sulayman
 4 v. – 30 n. Isa, Gesandter Gottes, und
Mirjam, seine Mutter
 Vor 570 Zeit der Unwissenheit

Mohammed
 570 Geburt in Mekka
 595 Ehe mit Chadidscha
 610 Empfang der ersten Offenbarungen
Gottes auf dem Berg Hira, M. lebt in
Mekka, Empfang weiterer Offenbarungen
 622 Hidschra nach Jathrib (Medina)
Jahr null für Islam, Offenbarungen in Medina
 630 Mohammed zieht in Mekka ein
 631 Abschiedswallfahrt nach Mekka
 632 Tod Mohammeds in Medina

Gestiftete Religion

Der Islam ist eine „Stifterreligion“, insofern
Mohammed – was er nicht wollte – als sein
Stifter bezeichnet werden kann.

Offenbarung
Allah hat Mohammed den Koran offenbart,
weil die Juden die ihnen geoffenbarte
Thora und die Christen das ihnen
geoffenbarte Neue Testament „verfälscht“
haben. Der Koran ist die letzte und
endgültige Offenbarung Gottes; seine
Urschrift liegt seit Anbeginn der Schöpfung
im Himmel.

Arabisch als Ursprache
des Korans
Der Koran wurde Mohammed auf Arabisch
offenbart, daher kann er eigentlich nicht
übersetzt werden.
Offenbarungen über 20 Jahre in zwei
Phasen in Mekka und Medina von 610 bis
632, d.h. bis zum Tod Mohammeds

Abhängigkeiten

Wie das Christentum sich als
„Überhöhung“ des Judentums versteht, so
begreift der Islam sich als „Überhöhung“
des Christentums.

Winnerreligion

Während das Christentum anfänglich
unterdrückt und verfolgt wurde und erst
allmählich zu Erfolg kam, war der Islam
von Anfang an von Erfolg begleitet.

Theokratie
Das Christentum wurde in das Römische
Grossreich hineingeboren, der Islam
zerstörte zwei Grossreiche (Byzantiner und
Sassaniden ) und bildete in kurzer Zeit ein
eigenes Grossreich, dessen Gesetzbuch
der Koran wurde (egalitäre
Laientheokratie).

Anspruch auf alle
Lebensbereiche
Koran und Sunna (Aussprüche und
Handlungen des Propheten) regeln im
Islam alle Bereiche des religiösen,
politischen und wirtschaftlichen Lebens.
Rechtsgelehrte (nicht Priester) legen Koran
und Sunna aus, so dass sie auf „neue“
Fragen Antworten geben können.

Ideal am Anfang

Das Goldene Zeitalter des Islam liegt am
Anfang, in den Zeiten Mohammeds und der
vier sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“.
wo alles noch heil war. Das Ideal des Islam
ist retrospektiv.

Religion der Öffentlichkeit
Der Islam ist eine Religion der
Öffentlichkeit, nicht der Innerlichkeit. Er will
Mensch und Welt integral erfassen und
kennt dabei keine Trennung von
Weltlichem und Geistlichem. Beides
umfasst er als „egalitäre Theokratie“. Die
Vorstellung der Demokratie ist dem Islam
fremd.

Orthopraxis vor
Orthodoxie
Bewusste äussere Abkehr vom Islam
bedeutet Ausschluss aus der Gesellschaft,
in der man lebt. So gibt es nur selten
Konversion (Wechsel der Konfession). Ein
Moslem darf – innerlich – alles oder auch
nichts glauben (bis hin zum Atheismus),
doch äusserlich muss er dem Islam
gemäss leben: Orthopraxis kommt vor
Orthodoxie.

Spaltungen: Sunniten und
Schiiten
Unterschied zwischen den beiden Konfessionen
nicht dogmatischer ( = lehrhafter), sondern
politischer Natur. Mehrheit der Muslime zählt
sich zu den Sunniten und bezieht sich auf die
„vier recht geleiteten Kalifen“: Abu Bakr
(Schwiegersohn M‘s), Umar, Uthman, Ali
(Cousin M‘s). Nach Alis Ermordung (661) spalten
sich Schiiten mit einem Kalifen aus der Linie Alis
ab.

Andere Konfessionen
 Aleviten: Verehren Ali und lehnen die 5
Säulen ab
 Wahhabiten: Beziehen sich als Sunniten
auf einen „Reformer“ Wahhab aus dem
18. Jahrhundert: Radikalismus und
„Puritanismus“
 Sufismus: Mystische Bewegung,
Derwische, z.B. Rumi um 1200 in Konya

Einheit in der Vielfalt

Die Umma ( = Gemeinschaft aller Muslime
und Muslimas der Welt) umspannt alle
„Konfessionen“ des Islam und bildet die
Einheit in der Vielzahl der islamischen
Glaubensformen.

Fünf Säulen (arkan)
Die Fünf Säulen werden weltweit von der
ganzen Umma praktiziert:
Glaubensbekenntnis, Beten, Almosen,
Fasten, Wallfahrt nach Mekka.

Die Fünf Säulen bilden das einigende Band
im Islam.

Gebet (salat)

Das 5 x tägliche rituelle Gebet hat Vorrang
vor etwaigem persönlichem Gebet.

Armensteuer und Hadsch




2 ½ - 10% Armensteuer (zakat) sind
gesetzlich vorgeschrieben (Almosen).
Der Hadsch (Pilgerfahrt) geht auf einen
vorislamischen Kult zurück; Mohammed
hat diesen islamisiert und integriert
(Ibrahim baute dort den Altar, auf dem
Isaak fast geopfert wurde).

Mohammed = normaler
Mensch
Die Kalifen waren nicht Stellvertreter
Gottes, sondern Nachfolger des
Propheten, der selber keine göttliche
Qualität besitzt.
Mohammed war ein normaler Mensch, der
von Allah als Träger der Offenbarung
auserwählt wurde, mehr nicht.

Keine Erbsünde
Die koranische Schöpfungsgeschichte ist
der alttestamentlichen ähnlich, kennt aber
keine Erbsünde als Folge des Sündenfalls
von Adam (analog im Judentum). Der
Mensch braucht daher auch keinen
Erlöser. Statt Christus ist am Kreuz ein
anderer, ihm ähnlich, gestorben.

Iblis, der Teufel
Das Böse hat keine Eigenmacht im Islam.
Der Satan hat keine Macht, solange der
Mensch ihm keine solche einräumt. Weil
Iblis (Satan) sich nicht vor dem Menschen
beugte, kann er – obwohl Gott ungehorsam
und darum aus dem Himmel gefallen - als
der radikalste Monotheist bezeichnet
werden (Rehabilitierung des Iblis im Sufismus)

Prädestination und freier
Wille
Es gibt einerseits die Vorstellung von der
absoluten Prädestination: alles, was
geschieht, ist von Gott vorausgesehen und
gewollt.
Anderseits gibt es die Vorstellung vom
„freien Willen“ des Menschen, der sich das
Gute oder Böse aneignen kann oder auch
nicht. Beide Vorstellungen sind ineinander
verschränkt.

Hoffnung am Anfang
Der Islam ruht in der Vergangenheit und
strebt nicht nach fernen Idealen, sondern
sucht nach dem sinnvollen und geregeltem
Leben in der Gegenwart. Wenn die
Gegenwart sich verdüstert, geht der Blick –
im Gegensatz zum Christentum – nicht
nach vorne (Hoffnung auf Erlösung ...),
sondern in die grosse Vergangenheit
zurück.

Mission

Der Islam erweitert sich durch Mission.
Moslem / Muslima wird, wer – in
Anwesenheit zweier Zeugen – dreimal das
Glaubensbekenntnis spricht.

Buchwerdung Gottes

Das Christentum verehrt eine Person, der
Islam verehrt ein Buch.
Der Koran ist das Wort Gottes, nicht
Mohammeds.

Koran als einziges Wunder

Mohammed vollbrachte keine Wunder. Er
war ein fehlbarer Mensch.
Das einzige Wunder ist der Koran
(Sure 29: Genügt es denn nicht, dass wir
die Schrift auf dich herab sandten?).

Sprache als Verbindendes
in der Umma
Der Koran hat in manchem eine ähnliche
Stellung wie die Lutherbibel. Wie jene die
deutsche Sprache schuf, so schuf dieser
das Hocharabisch, das alle arabischen
Dialekte eint und verbindet.

Gottesnähe

Nur im Koran tritt Gott dem Menschen
unmittelbar gegenüber.

Absolute Transzendenz
Gottes

Der Islam nimmt es mit der Transzendenz
Gottes sehr ernst. Gott kommt nicht auf die
Erde herab, sondern teilt einem Menschen
seinen endgültigen Willen mit.

Monotheismus radikal
Der kompromisslose Monotheismus ist der
Kern und Stolz des Islam.
Mohammed war nach einer Überlieferung
versucht, drei mekkanische Göttinen (Allat, Uzza und Manat) als Töchter Allahs
anzuerkennen ( Salman Rushdie =
satanische Verse); verwarf aber diesen
Gedanken später total.

Vorwürfe an Christentum

Der Islam wandte sich – im Blick auf das
Christentum – gegen die Trinitätslehre ( =
Tritheismus) und gegen andere Dogmen,
welche in seinen Augen gegen den
Monotheismus verstiessen.

Verfälschungsvorwurf

Die christlichen Kerndogmen gelten den
Muslimen als „unchristlich“, weil sie die
Lehre des Propheten Isa (Jesus)
verfälschen (Paulus, Kirchenväter,
Versöhnungslehre ....).

Reinigung

Der Islam versteht sich so, dass er das
Christentum von allem „Unchristlichem“
reinigen würde.

Kompliziertheit als Strafe
Strafe für die Verfälschung der Lehre Jesu (Isa) ist die
Kompliziertheit der christlichen Theologie. Es gibt für
Muslime keine Mysterien in der Religion. Alles, was der
Mensch wissen und glauben kann, ist rational und klar.
Gott selber rückt freilich in weite Ferne: Er wird zum
Geheimnis. Islamische Theologie hat nie etwas über sein
„Innenleben“ ausgesagt. Er trägt zwar 99 Namen, deren
erster „der Barmherzige“ lautet, doch im unbekannten
100. Namen ist sein ewiges Mysterium aufgehoben. Man
erkennt ihn nur in seinem Wirken.

Naturgesetze und Wunder
Die von uns so genannten „Naturgesetze“
sind – muslimisch verstanden –
„Gewohnheiten Gottes“. So genannte
„Wunder“ sind „Änderungen der
Gewohnheiten Gottes“. Gott ist der Grund
und die Ursache von allem.

Einbahnstrasse
Der Mensch kann von sich aus keinen
Kontakt zu Gott aufnehmen. Der Islam
kennt keine Sakramente, keine Kultbilder,
keine Kirchenmusik als Wege zu Gott.
Allah erweist – auf einer Art
„Einbahnstrasse“ - den Menschen
Barmherzigkeit und Gnade, und das ist die
Weise, wie Menschen ihn erfahren können.

Der 1. und wichtigste
Name Gottes

Ar-Rahman, der Barmherzige, ist der
Gottesname, mit dem jede Sure beginnt.

Allah = ungezeugt + zeugt
nicht

Ein Muslim wird Gott nie als „Vater“
anreden, weil Gott keinen Sohn hat
(Abgrenzung gegenüber Christentum).

Direkt vor Gott
Ein Muslim steht allein vor Gott, ohne jeden
Mittler, aber nicht als Individuum, sondern als
Mitglied seiner Gemeinde (Umma). Das gibt ihm
Zuversicht und Stärke, auch wenn er immer
wieder „sündigt“ und so auch Angst hat vor
zeitlichen Höllenstrafen: am Ende wird er ins
Paradies eingehen, mit Leib und Seele, als
ganzer Mensch, und als solcher wird er Gott –
nicht dauernd ( = christlich) – sondern punktuell
von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Ergebung in Gottes Willen
Was den Muslim „rechtfertigt“, ist allein
sein Bekenntnis, seine Zugehörigkeit zur
Umma, sein Zeugnis mit ihr und für sie,
das alles ist „Ergebung in den Willen
Allahs“ – Islam, und der Rest ist Seiner
Barmherzigkeit anheim gestellt.

114 Suras

Der Koran umfasst 114 Kapitel (Suren),
welche in Verse (Ayat) gegliedert sind. Die
Offenbarung begann in einer Höhle bei
Mekka um 610 und setzte sich bis zum Tod
des Propheten, 632, fort.

Al Fâtiha = 1. Sure
Im Namen Gottes, des Allerbarmenden und Barmherzigen. Bi-smi

llāhi r-rahmāni r-rahīm
Das Lob gebührt Gott, dem Herrn aller Welt, Al-hamdu li llāhi rabbi
l-'ālamīn
dem Allerbarmenden und Barmherzigen, Ar-rahmāni r-rahīm
dem Herrscher am Tag des Gerichts. āliki yaumi d-dīn
Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe. yyāka na'budu waiyyāka nasta'īn
Führe uns den geraden Weg, hdinā s-sirāta l-mustaqīm
den Weg derer, denen Du Gnade schenkst, denen nicht gezürnt
wird und die nicht irregehen! irāta l-ladhīna an'amta 'alayhim ghayri
l-maghdūbi 'alayhim wa-lā d-dāllīn
Amen amin
Al Fatiha: die Eröffnende, vergleichbar mit dem christl. Unservater


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