Foto: bilderbox.com DFPFORTBILDUNG Differenzialdiagnose demenzieller Erkrankungen PROF. DR. WOLFGANG REITH Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Kirrberger Straße, 66424 Homburg/Saar E-Mail: [email protected] INHALT Epidemiologie Verlauf und Prognose Diagnostik Frühsymptome einer Demenz Untersuchungsgang Differenzialdiagnostik der Demenz Fazit LECTURE BOARD OA Dr. Samy Mazhar Facharzt für Neurologie, Landesklinikum Baden-Mödling OA Dr. Herbert Kollross-Reisenbauer Facharzt für Neurologie, Landesklinikum Hochegg ÄRZTLICHER FORTBILDUNGSANBIETER Ärztekammer für Niederösterreich, Wipplingerstraße 2, 1010 Wien REDAKTIONELLE BEARBEITUNG Mag. Ingo Schlager Eine Literaturliste ist auf Anfrage bei der Redaktion erhältlich. Der Originalartikel ist erschienen in der Zeitschrift „Der Radiologe 5/2015“. Punkte sammeln auf... SpringerMedizin.at Das DFP-Literaturstudium ist Teil des Diplom-Fortbildungs-Programms (DFP) der Österreichischen Ärztekammer und ermöglicht qualitätsgesicherte Fortbildung durch das Studium von Fachartikeln nach den Richtlinien des DFPs. DFP-Punkte online, per Post, Fax oder E-Mail Der Multiple-Choice-Fragebogen des DFP kann bis zum 30. Juni 2017 eingereicht werden: • Online: Für eingeloggte User steht der Beitrag und der Fragebogen unter www.springermedizin.at/fortbildung/zur Verfügung. • per Post: Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien • per Fax: +43 1 330 24 26 • per E-Mail (eingescannter Test) an: [email protected] Approbation Diese Fortbildungseinheit wird mit 2 DFP-Punkten approbiert. Die Fortbildungspunkte werden rasch und unkompliziert mit Ihrer ÖÄK-Nummer elektronisch verbucht. Kontakt und weitere Informationen Springer-Verlag GmbH Springer Medizin Susanna Hinterberger [email protected] SpringerMedizin.at © Springer Verlags GmbH 2017 CONSILIUM 01+02/17 49 DFPFORTBILDUNG Differenzialdiagnose demenzieller Erkrankungen D emenzen gehören zu den häufigsten neuropsychiatrischen Erkrankungen im höheren Lebensalter und gehen mit erheblichen Belastungen für Betroffene und die Gesellschaft einher. Es wird geschätzt, dass in Österreich derzeit über 100.000 Menschen mit einer demenziellen Erkrankung leben. Die Neuerkrankungsrate wird auf ca. 24.000/Jahr geschätzt. Unterschieden werden primäre Demenzformen, deren Ursache neurodegenerative Veränderungen sind. Die primären Formen machen ca. 90 % aller Demenzfälle bei über 65-Jährigen aus. Zu den sekundären Demenzformen gehören organische Erkrankungen, wie vaskuläre Veränderungen, die zu demenziellen Syndromen führen können; dazu gehören Schädel-Hirn-Trauma (SHT), Tumoren, Medikamente, toxische Substanzen etc. Wenn eine Grunderkrankung vorliegt und selbige wirksam behandelt wird, normalisiert sich in der Regel die geistige Leistungsfähigkeit. Epidemiologie Es wird geschätzt, dass weltweit etwa 0,5–1 % aller Menschen im Alter von 60 bis 64 Jahren an einer Demenzerkrankung leiden. Vor allem in der 2. Lebenshälfte steigt mit zunehmendem Alter die Anzahl der an einer Demenz erkrankten Personen deutlich an. In Österreich sind ca. 1,4 % der 65- bis 69-Jährigen betroffen, bei den 80- bis 84-Jährigen etwa 13,0 % und bei den über 95-Jährigen ca. 35 %. Das Risiko für Frauen, an einer Demenz zu erkranken, ist deutlich höher als das bei Männern, das Verhältnis liegt statistisch signifikant bei 3:2. Bei den von einer Demenz betroffenen Menschen ist die Alzheimer-Krankheit die häufigste Demenzursache mit etwa 60 %. Weitere 15 % aller Demenzen sind Folgen einer Mischform aus einer Alzheimer-Krankheit und einer vaskulären Hirnschädigung. Etwa 15 % der Betroffenen leiden an einer Demenz nur aufgrund vaskulärer Schädigung, dem Rest aller Demenzen liegen anderen Krankheiten zugrunde, z. B. eine frontotemporale Lobärdegeneration (FTLD) mit ihren Unterformen, eine Lewy-, Parkinson-, Huntington- oder HIVErkrankung. Heute wird zunehmend vermutet, dass bei der Mehrzahl der Demenzfälle neben neurodegenerativen Schädigungen im Sinne einer Alzheimer-Pathologie auch Zeichen einer vaskulären Hirnschädigung vorliegen und dies zu synergistischen Effekten führt, z. T. mit unterschiedlich ausgeprägter Dominanz der einen oder anderen Pathologie. Die Inzidenz der Demenz in der Bevölkerung ab 65 Jahren wird in wohlhabenden Ländern auf insgesamt 1–2 % pro Jahr geschätzt. Dabei steigen die Inzidenzraten im Altersgang stark 50 CONSILIUM 01+02/17 an. Bei den 65- bis 69-Jährigen liegt sie bei 0,5 % pro Jahr und steigt auf etwa 10 % pro Jahr bei den über 90-Jährigen an. Diese Schätzungen der Inzidenzraten haben sich anhand der Studien von Ziegler u. Doblhammer für Deutschland bestätigt; Frauen sind insgesamt häufiger betroffen. Verlauf und Prognose Die neurodegenerativen Demenzerkrankungen sind progressive Erkrankungen. Die Erkrankungsdauer kann sich über mehrere Jahre erstrecken, wobei bei den verschiedenen Grunderkrankungen bei unterschiedlichen Personen diese stark variieren kann. Die frontotemporale Lobärdegeneration (Abb. 1) beginnt meistens zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr, deutlich früher als die anderen genannten Erkrankungen, aber auch bei der Alzheimer-Erkrankung gibt es sogenannte Early-onset-AlzheimerErkrankungen, die bereits um das 50. Lebensjahr beginnen können. Die durch vaskuläre Hirnschädigung entstehenden Demenzen haben häufig stufenförmige Verlaufsformen, die mit langen Phasen ohne Progredienz einhergehen, wobei auch Phasen leichter Besserung vorkommen können. Die bislang bei neurodegenerativen Erkrankungen zur Verfügung stehenden Medikamente können nur an den Symptomen ansetzen, nicht jedoch die Krankheit selbst heilen oder ihr Voranschreiten stoppen. Das Fortschreiten der Erkrankung führt in der Regel zu umfangreicher Pflegebedürftigkeit und einer verkürzten Lebenserwartung. Risikofaktoren für das Auftreten einer Demenz sind v. a. das Alter mit einem deutlichen Anstieg in der 2. Lebenshälfte. In jüngeren Altersgruppen gelten hingegen Infektionserkrankungen, wie z. B. HIV, substanzinduzierte neuronale Schädigungen und seltene genetische Erkrankungen, z. B. Chorea Huntington, als häufigste Ursache für eine Demenz. Folgende Risikofaktoren für eine Demenz wurden gefunden: •weibliches Geschlecht; Frauen sind deutlich häufiger von einer Demenz betroffen als Männer, •Demenz bei Verwandten 1. Grades, •Schädel-Hirn-Trauma (SHT), •leichte kognitive Störung („mild cognitive impairment“), •neurologische Erkrankungen wie z. B. Parkinson, Down-Syndrom, Chorea Huntington, •Schlaganfall, insbesondere in Kombination mit weiteren kardiovaskulären Risikofaktoren, DFPFORTBILDUNG Abb. 1: 69-jähriger Patient mit globaler Hirnvolumenminderung und Dilatation der Seitenventrikel in koronarer T1w- (a) und axialer T2w-Bildgebung (b) mit temporaler Betonung als hilfreichem Biomarker für Alzheimer Demenz •geringe psychosoziale Betätigung und geringe geistige Aktivität (Personen mit einem höheren Bildungsniveau und einem intellektuell anregenden sozialen Netz scheinen weniger anfällig für die Entwicklung einer Demenz zu sein), •Alkoholkonsum und -abhängigkeit, •vaskuläre Risikofaktoren (Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Fettleibigkeit, Raucher). Diagnostik Die Diagnose einer Demenz ist vom Nachweis unterschiedlich stark ausgeprägter kognitiver Defizite abhängig, die zunehmend zum Verlust erlernter Fähigkeiten und Fertigkeiten führen und dadurch den Betroffenen in seinem Leben stark einschränken. Eine alleinige Diagnose durch Biomarker ist derzeit nicht möglich. Die Diagnosestellung erfolgt in der Regel nach ICD-10Kriterien. Bei der Durchführung diagnostischer Maßnahmen ist zunächst die Einwilligungsfähigkeit des Patienten zu klären und zu berücksichtigen. Gegebenenfalls sind Maßnahmen zur Ergreifung einer gesetzlichen Vertretung des Betroffenen zu schaffen. Die Diagnose einer Demenz ist eine Syndromdiagnose, die auf anerkannten Kriterien nach ICD-10 erfolgt. Die Diagnose ist zunächst beschreibend, eine prognostische Aussage ist zum Zeitpunkt der Diagnosestellung oft nicht möglich. Hinter der Syndromdiagnose einer Demenz verbirgt sich eine Fülle ursächlicher Erkrankungen, die differenziert werden müssen. Erst die ätiologische Zuordnung erlaubt eine Aussage über den Verlauf und die Behandlung der Erkrankung. Frühsymptome einer Demenz Ziel der Früherkennung ist der Nachweis bzw. Ausschluss einer behandelbaren Grunderkrankung, eine Demenzabklärung erscheint angebracht, wenn der Betroffene zunehmend Schwierigkeiten und Auffälligkeiten in folgenden Bereichen aufweist: •Neuinformation aufnehmen und behalten, d. h. er wiederholt sich, hat häufiger Mühe, sich an Gesprächsereignisse oder Verabredungen zu erinnern, findet abgelegte Gegenstände nicht wieder. •Komplexere Handlungen durchführen, d. h. komplexe Gedankengänge können nicht mehr verfolgt werden, eine Aufgabe, die mehrere Schritte beinhaltet, bereitet Schwierigkeiten, sie zu erledigen. •Vernunft und Urteilskraft, d. h. er hat Mühe, vernünftig mit alltäglichen Problemen und Situationen umzugehen. •Räumliche Orientierung, d. h. er hat Schwierigkeiten z. B. beim Autofahren, findet sich in unvertrauter Umgebung nicht mehr gut zurecht. •Sprache, hat Wortfindungsstörungen und kann einem Gespräch mit komplexem Sachverhalt nicht mehr ohne weiteres folgen. •Verhalten, er ist passiver und reagiert langsamer als früher, ist misstrauischer und leichter erregbar, missinterpretiert visuelle oder akustische Reize, hat Halluzinationen. Die Eigenanamnese sowie Beobachtungen im Kontakt mit dem Patienten können erste Hinweise auf erste kognitive Defizite oder Verhaltensauffälligkeiten geben. Darüber hinaus sind die Beobachtungen engster Angehöriger von zentraler diagnostischer Bedeutung. Untersuchungsgang Da einem Demenzsyndrom viele Erkrankungen zugrunde liegen können, ist eine ausführliche körperliche internistische und neurologische Untersuchung Voraussetzung. Dabei ist ein besonderes Augenmerk auf kardiovaskuläre, metabolische und endokrinologische Erkrankungen zu richten. Die neurologische Untersuchung kann z. B. Hinweise auf Krankheiten, die eine Demenz verursachen, wie z. B. Morbus Parkinson oder Normaldruckhydrozephalus geben. Da Demenzen häufig mit einer Sturzgefahr einhergehen, ist z. B. auf eine entsprechende Versorgung mit Hilfsmitteln bzw. Wohnraumgestaltung zu achten. Der psychopathologische Befund liefert Hinweise zu wesentlichen Differenzialdiagnosen der Demenz wie z. B. Depression, Delir, Negativsymptomatik bei Schizophrenie, schizophrene Residuen und Abhängigkeitserkrankungen. Diagnostik Die Diagnostik einer demenziellen Erkrankung sollte nach den internationalen anerkannten Kriterien des ICD-10 erfolgen. Wesentliche Merkmale sind dabei die Beeinträchtigung des Gedächtnisses wie z. B. Aufnahmefähigkeit, Speicherung und Wiedergabe neuer Informationen sowie Verlust früher gelernter und vertrauter Materialien. Die Beeinträchtigung des Denkvermögens hat Einfluss auf die Steuerung der Fähigkeit zum vernünftigen Urteil, die Minderung des Ideenflusses sowie eine CONSILIUM 01+02/17 51 DFPFORTBILDUNG Beeinträchtigung der Informationsverarbeitung. Es führt zu einer alltagsrelevanten Einschränkung der Lebensführung. Die erwähnten Symptome müssen mindestens 6 Monate bestehen. Nach ICD-10 werden 4 Demenzgruppen unterschieden: •F00: Demenz bei Alzheimer-Erkrankung, •F01: vaskuläre Demenz, •F02: Demenz bei anderorts klassifizierten Erkrankungen, •F03: sonstige Demenzen. Labor Im Rahmen der Basisdiagnostik sollten folgende Serum- bzw. Plasmauntersuchungen durchgeführt werden: •Blutbild, •Elektrolyte (Natrium, Kalium, Kalzium), •Nüchternblutzucker, •Thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH), •Blutsenkung und C-reaktives Protein (CRP), •Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT), •Gamma-Glutamyl-Transferase (γ-GT), •Kreatinin, •Harnstoff, •Vitamin B12. Bei klinisch unklarer Situation oder spezifischen Verdachtsdiagnosen sollten weitergehende gezielte Laboruntersuchungen durchgeführt werden, z. B.: •Homocystein, •FD3, FD4, •Schilddrüsenantikörper, •Kortisol, •Parathormon, •HIV-Serologie, •Borrelien-Serologie, •Blei (Pb), •Quecksilber (Hg), •Kupfer (Cu), •Lues-Serologie, •Folsäure, •Drogenscreening etc. Das Apolipoprotein-E-Gen ist, wie sich in Studien gezeigt hat, in Abhängigkeit von der Allelkonstellation ein Risikofaktor für die Alzheimer-Erkrankung. Insbesondere das Apo-E4-Allel ist mit einem höheren Risiko verbunden, eine Alzheimer-Erkrankung zu entwickeln. Heterozygote Träger mit der Allelkombination 3/4 haben ein ca. 3-fach erhöhtes Risiko, an der Alzheimer52 CONSILIUM 01+02/17 Demenz zu erkranken, homozygote 4/4-Träger haben ein bis zu 10-fach erhöhtes Risiko, an einer Alzheimer-Demenz zu erkranken. Aufgrund einer unzureichenden diagnostischen Trennschärfe und der protektiven Wertigkeit wird eine isolierte Bestimmung des Apolipoprotein-E-Genotyps als genetischer Risikofaktor von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde/Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGPPN/DGN) nicht empfohlen. Neuropsychologische Tests Neben diesen Labortests sind neuropsychologische Tests von Wert, um mögliche Beeinträchtigungen in diesem Bereich darzustellen. Bei der Demenz sind oft schon zu Beginn der Erkrankung unterschiedliche Kognitionsbereiche betroffen: •Neugedächtnis (Kurz-, Arbeits- und Langzeitgedächtnis), •Aufmerksamkeit und Konzentration, •räumliche und zeitliche Orientierung, •visuell räumliche Funktionen, •Praxie, •Sprache, •Exekutivfunktionen, •Planungsfähigkeit, •Urteilsvermögen. Für einen ersten orientierenden Eindruck sind Kurztests möglich, bei fraglicher oder leichtgradiger demenzieller Entwicklung sind jedoch vertiefende neuropsychologische Tests und diagnostische Maßnahmen erforderlich. Hierzu stehen in entsprechend spezialisierten Praxen oder Ambulanzen standardisierte Testbatterien zur Verfügung, z. B. CERAD-Testbatterie, ADAS-cog, SIDAM, SID. Neben diesen neuropsychologischen Tests ist eine sorgfältige Erfassung der Psyche und von Verhaltenssymptomen durch Anamnese, Fremdanamnese und Verhaltensbeobachtungen wichtig, da sich daraus entsprechende medikamentöse oder nichtmedikamentöse Therapien ergeben können. Insbesondere depressive Symptome sind gezielt zu erheben, da diese als Begleitsymptom bei beginnender Demenz auftreten können, aber auch als Risikofaktor für die Entwicklung einer Demenz gelten und möglicherweise auch die Ursache von kognitiven Störungen darstellen (Pseudodemenz bei Depression). DFPFORTBILDUNG Abb. 2: 29-jähriger Patient nach Schädel-Hirn-Trauma. Multiple kortikale und subkortikale Signalsteigerungen in koronarer (a) und axialer (b) Fluid-attenuatedinversion-recovery(FLAIR)-Sequenz u. a. auch temporolmesial. Im Verlauf entwickelte der Patient eine rasch progressive demenzielle Symptomatik. Als Hinweis für die Schwere des Traumas zeigen sich Parenchymblutungen parasagittal nahe der Mantelkante beidseits (a) Bildgebung Bei Verdacht auf Demenz sollte auf jeden Fall eine bildgebende Untersuchung durchgeführt werden, um behandelbare Demenzursachen aufzudecken (z. B. Tumor, subdurales Hämatom, Normaldruckhydrozephalus) und andererseits zur ätiologischen Differenzierung primärer Demenzerkrankungen beizutragen. Empfehlenswert ist hier die Magnetresonanztomographie, die die Hirnstrukturen besser darstellt als die CT und eine genauere Differenzierung zwischen vaskulärer Demenz und anderen Demenzformen erlaubt. Insbesondere können kleine vaskuläre Läsionen bzw. Mikroblutungen in der MRT besser nachgewiesen werden und zur Differenzierung von Alzheimer-Demenz beitragen. Neben diesen strukturellen bildgebenden Verfahren sind funktionelle bildgebende Verfahren durchführbar, hierzu zählen die funktionelle Magnetresonanztomographie, die Single-photonemission-CT(SPECT)- oder Positronenemissionstomographie( PET)-Untersuchung. FDG-SPECT, PET und Hexamethylpropylene-amine-oxime(HMPAO)-SPECT können bei Unsicherheiten in der Differenzialdiagnose von Demenzen zur Klärung beitragen. Ein regelhafter Einsatz wird allerdings für die Diagnostik nicht empfohlen. Eine FP-CIT-SPECT ist in klinisch unklaren Fällen für die Differenzialdiagnose einer Lewy-Körper-Demenz vs. Nicht-Lewy-Körper-Demenz hilfreich. Genetische Diagnostik Eine genetische Diagnostik bei familiärer Demenzerkrankung ist möglich, die Fälle vererbter Demenz sind aber sehr selten. Der Anteil der familiären Alzheimer-Erkrankungen aller Demenzerkrankungen liegt bei weniger als 5 %, bei frontotemporaler Lobärdegeneration haben 5–10 % eine positive Familienanamnese, die die Bedingungen einer autosomal-dominanten Erbgangs erfüllen. Auf Wunsch der erkrankten Personen kann eine genetische Diagnostik erfolgen, eine prädiktive genetische Diagnostik bei gesunden Angehörigen kann nur erfolgen, wenn bei der erkrankten Person eine Genmutation tatsächlich festgestellt wurde. Die Bestimmungen des Gendiagnostikgesetzes müssen dabei eingehalten werden, genetische Untersuchungen dürfen nur durchgeführt werden, wenn die betroffene Person in die Untersuchung rechtswirksam eingewilligt hat. Bei nicht einwilligungsfähigen Personen müssen genetische Untersuchungen einen gesundheitlichen Nutzen für die untersuchte Person haben. Differenzialdiagnostik der Demenz Nicht nur können demenzähnliche Symptome durch zahlreiche somatische und psychische Erkrankungen verursacht werden, bei manchen Grunderkrankungen bilden sich die demenzähnlichen Symptome wieder zurück, weswegen eine ausführliche Diagnostik unbedingt notwendig ist. Als Ursachen für eine potenzielle reversible Demenz gelten z. B.: •Neoplasmen (Gliome, Meningeome, Hirnmetastasen, paraneoplastisches Symptom), •metabolische Erkrankungen (Schilddrüsenerkrankungen, Hyperglykämie, Hyper- und Hyponatriämie, Hyperkalzämie, Nieren- oder Leberversagen, Morbus Cushing, Morbus Addison, Hypopituitarismus, Morbus Wilson), •SHT (Abb. 2, akutes bzw. chronisches subdurales Hämatom, Dementia pugilistica = Boxer-Demenz), •Toxine (Alkoholismus, Schwermetalle, organische Gifte, Lösungsmittel, Insektengifte, Korsakow-Syndrom, Abb. 3), •Infektionen (bakterielle, parasitäre Meningitis oder Enzephalitis, Streptokokkenmeningitis, virale Meningitis und Enzephalitis, Hirnabszesse, Neurosyphilis, Creutzfeld-JacobErkrankung), •Autoimmunerkrankungen (systemische Vaskulitis mit ZNSBeteiligung, Arteriitis temporalis, systemischer Lupus erythematodes mit ZNS-Beteiligung, multiple Sklerose), •Pharmaka (Antidepressiva, Anxiolytika, Hypnotika, Sedativa, Antiarrhythmika, -hypertensiva, -konvulsiva, kardiale Medikamente inkl. Digitalis und Derivate, Drogen mit anticholinergen Effekten), •Ernährung (Thiamin-, Vitamin-B12-, Folsäure-, Vitamin-B6Mangel), •psychiatrische Erkrankung (Depression, Schizophrenie und andere Psychosen) sowie •andere Erkrankungen wie Normaldruckhydrozephalus, Morbus Whipple und Sarkoidose. Schlaganfall Bei Patienten mit einem Schlaganfall liegt das Auftreten einer demenziellen Erkrankung bei ca. 30 %. Ein aufgetretener Schlaganfall ist sowohl ein Risikofaktor für eine vaskuläre Demenz als auch eine Alzheimer-Erkrankung. Das klinische Bild ist meist durch eine akut aufgetretene Hemiparese, Bewusstseinsund/oder Seh- und Sprachstörungen sowie sensible Ausfälle gekennzeichnet. CONSILIUM 01+02/17 53 DFPFORTBILDUNG Abb. 3: 27-jähriger Patient mit akuter Psychose und Konfabulation. Symmetrische Hyperintensität der medialen Thalami und periaquäduktal in axialer Fluid-attenuated-inversion-recovery (FLAIR)- (a) und T2w-Sequenz (b). Typischerweise zeigen sich die Thalami zusätzlich diffusionsgestört (c) Demenz bei subkortikaler arteriosklerotischer Enzephalopathie Bei einer sehr stark ausgeprägten subkortikalen arteriosklerotischen Enzephalopathie (SAE) kann es zu demenziellen Syndromen kommen; dies ist meist nur dann der Fall, wenn das Marklager sehr stark betroffen ist (Abb. 4). Zusätzlich können multiple lakunäre Läsionen im Thalamus und/oder Kaudatuskopf vorliegen. Klinisch zeigen diese Patienten Symptome wie Gangstörung, Miktionsstörung und Pseudobulbärparese. Die bei der Alzheimer-Erkrankung oft nachweisbare Erweiterung der Temporalhörner fehlt bei der SAE meist. Häufig liegt jedoch ein „Mischbild“ vor, eine Alzheimer-Erkrankung und eine SAE. Lewy-Körperchen-Demenz Bei der Lewy-Körperchen Demenz treten einige für die frühe Alzheimer-Demenz atypische Symptome auf: •Halluzinationen, •rasche Fluktuation von Vigilanz und kognitiver Leistung, •hypokinetisch-rigides Syndrom, •Orthostasesymptomatik, • frühes Auftreten von imperativem Harndrang und Inkontinenz, •schlafassoziierte Störungen mit Sprechen und Bewegen im Traum. •Neuroleptikasensitivität Eine Progression der Demenz ist bei der Alzheimer-Demenz und der SAE festzustellen, in der Regel verläuft sie bei der SAE langsamer. Oft geht eine Verschlechterung bei SAE mit „minor strokes“ einher. Bei der SAE fehlt auch das für die AlzheimerDemenz typische Vergessen binnen Minuten. Die Gedächtnisleistungen für passives Wiedererkennen und die visuell-räumlichen Leistungen wie Abzeichnen und Uhrenlesen sind bei SAE-Patienten in den Tests besser als Leistungen wie Tempo, Konzentration und Wortflüssigkeit. Patienten mit Lewy-Körperchen-Demenz zeigen häufig ein gemischt kortikales/subkortikales Profil mit deutlicher Verlangsamung, Antriebsminderung und Aufmerksamkeitsstörung. Normalerweise zeigen sie nicht die gut erhaltene Fassade mit scheinbarer Gesundheit wie die Alzheimer-Patienten. Die Patienten mit Lewy-Körperchen-Erkrankung haben oft eine relativ ausgeprägte Störung des visuell-räumlichen Denkens. Die frühe temporomediale und späte globale Hirnatrophie sind bei der Lewy-Körperchen-Erkrankung deutlich geringer ausgeprägt als bei der Alzheimer-Demenz. Die Differenzialdiagnose kann unklar bleiben, wenn bei der Lewy-Körperchen-Erkrankung ein klares Parkinson-Syndrom vorliegt. Frontotemporale Demenz Im Vordergrund stehen hier Minderung oder Steigerung von Antrieb und Sprechantrieb sowie unerwartete emotionale Reaktionen. Häufig kommt es zu seltsamen Verhaltensweisen und unadäquater Stimmungslage. Gedächtnis und räumliches Denken sind bei der frontotemporalen Demenz deutlich weniger stark betroffen. Hinweisend für eine frontotemporale Demenz sind eine ausgeprägte Minderung der Wortflüssigkeit, gutes Objektbenennen trotz geringer Sprachproduktion und Wortflüssigkeit, Perseverationen und Regelbrüche bei der Untersuchung, bizarre Verfremdungen von abgezeichneten Figuren. Eine frühe Urininkontinenz ist mit der frontotemporalen Demenz vereinbar, bei der Alzheimer-Demenz eher selten. Das EEG kann bei der frontotemporalen Demenz lange normal bleiben, in unklaren Fällen kann eine SPECT- oder Fluordesoxyglukose(FDG)-PET-Untersuchung sinnvoll sein. Semantische Defizite und aphasische Symptome sind v. a. in der Frühphase sehr ausgeprägt, während Gedächtnis und räumliches Denken oft lange intakt bleiben. Abb. 4: 61-jährige Patientin mit schleichender demenzieller Symptomatik. Axiale Fluidattenuated-inversion-recovery(FLAIR)- (a) und T2w-Bildgebung (b): fleckige, überwiegend flächige Signalsteigerungen peri- und paraventrikulär mit Ausdehnung bis in das subkortikale Marklager als Zeichen der subkortikalen arteriosklerotischen Enzephalopathie 54 CONSILIUM 01+02/17 Normaldruckhydrozephalus Der Normaldruckhydrozephalus (NPH) ist gekennzeichnet durch die Hakim-Trias, Gangstörung, Demenz und Harninkontinenz, wobei diese Symptomtrias nicht zwangsläufig auftreten muss. Die Diagnose erfolgt klinisch und durch die Bildgebung, therapiert wird in der Regel mit einer Shuntanlage. In einer kanadischen Studie fanden sich bei 4/196 Patienten (2 %) einer Memory-Klinik ein NPH als Ursache für eine Demenz. DFPFORTBILDUNG Abb. 5: 48-jähriger HIV-Patient mit klinisch überwiegend psychomotorischer Verlangsamung. Symmetrische Signalsteigerung des Kaudatuskopfs sowie des ventralen Putamens beidseits als Ausdruck der HIV-Enzephalitis Tumoren Auch Tumoren an entsprechenden Lokalisationen können zu demenziellen Veränderungen führen. Um einen Tumor als Ursache einer demenziellen Entwicklung ausschließen zu können, ist eine Bildgebung unbedingt notwendig. In der oben bereits erwähnten kanadischen Studie zeigte sich bei 2/196 Patienten (1 %) ein Hirntumor als Ursache der Demenz. Infektionen Bei Infektionen wie z. B. einer Meningitis oder einer Enzephalitis, die jedenfalls zu einer demenziellen Entwicklung führen können, sind neben den Demenzsymptomen auch weitere Symptome wie z. B. Fieber und schlechter Allgemeinzustand vorhanden. Die liquorbasierte neurochemische Demenzdiagnostik kann zwischen primär neurodegenerativen Demenzerkrankungen und anderen Ursachen demenzieller Syndrome unterscheiden. Es wird empfohlen, eine kombinierte Bestimmung von beta-Amyloid-1-42 und Gesamt-Tau oder beta-Amyloid-1-42 und PhosphoTau zu bestimmen. Allerdings sollte man beachten, dass eine sichere Trennung zwischen neurodegenerativen Erkrankungen und vaskulärer Demenz nicht möglich ist. HIV-Enzephalitis Neurologische Komplikationen sind bei HIV-Infektion nicht selten. Die HIV-Enzephalopathie entwickelt sich subakut bis chronisch, 20–30 % der Patienten entwickeln im Verlauf der HIV-1-Infektion ein Syndrom aus kognitiven, motorischen, Verhaltens- und vegetativen Störungen. Dazu gerechnet werden motorische Symptome mit Störung der Feinmotorik; kognitive Symptome: Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Verlangsamung von Auffassung und Reagibilität; emotionale Symptome: Verlust von Initiative und Antrieb, sozialer Rückzug mit Verlust sozialer Kompetenz (Umgang mit Geld, Kontakt mit Behörden), Depressivität, verminderte emotionale Schwingungsfähigkeit; vegetative Symptome: Störung von Miktion und Libido, erektile Impotenz. Das HIV durchdringt die Blut-Hirn-Schranke; Neurotoxine führen zu Schädigungen der Nervenzellen bis zum Zelluntergang. Das Ausmaß der neuronalen Schädigung korreliert mit dem Fortschreiten der klinisch-neurologischen Auffälligkeiten. Die Frontallappen, die subkortikale weiße Substanz und die Basalganglien werden besonders geschädigt (Abb. 5). Eine hohe Viruslast im Blut macht die Beteiligung des ZNS wahrscheinlicher. Eindeutige neurokognitive Auffälligkeiten sind unter suffizienter antiviraler Behandlung seltener als ohne Behandlung und betreffen nur etwa 1 % der Behandelten/Jahr der Erkrankung (Inzidenz). Leichtere Defizite, die sich bei genauerer Untersuchung ergeben, sollen aber auch bei sonst asymptomatischen AIDS-Patienten deutlich häufiger sein und im Verlauf der Erkrankung zunehmen. Neben der hier diskutierten HIV-assoziierten Demenz sind schwere psychische Störungen bei HIVInfizierten deutlich häufiger als in der Durchschnittsbevölkerung, dies gilt insbesondere für Depressionen und Manien. Der Mechanismus der Entstehung ist nicht bekannt, die Behandlung ist symptomatisch wie bei anderen idiopathischen psychischen Störungen auch. Depression Depression und Demenz sind gelegentlich sogar differenzialdiagnostisch schwierig auseinander zu halten (Tab. 1). Depressionen sind neben demenziellen Erkrankungen die häufigsten gerontopsychiatrischen Syndrome. Eine aktuelle Erhebung in einem polnischen Altersheim diagnostizierte bei 71,6 % der Bewohner eine Demenz und bei mehr als 65 % depressive Symptome bei der Aufnahme. Gerade frühe Demenzstadien sind oft mit Depressivität vergesellschaftet, weil die Betroffenen einen stetigen Verlust ihrer kognitiven Fähigkeiten schmerzhaft wahrnehmen. Die Kombination von kognitiven Einbußen und depressiver Stimmung gilt nicht nur für manifeste Formen der Demenz, sondern bereits für leichte Beeinträchtigungen (MCI). Diese erfüllen nicht die Kriterien einer Demenz, können aber das Risiko nachweislich erhöhen, an einer manifesten Demenz zu erkranken. In einer prospektiven Studie wurden 2160 Teilnehmer in die Studie aufgenommen. Basis waren ein Depressions-Questionnaire (Center for Epidemiological Studies Depression Scale; CES-D 0–10) und sämtliche verfügbaren klinischen und neuropsychologischen Verfahren zur Diagnostik aller Demenzformen – vaskuläre und neurodegenerative Demenzen, Mischformen, sekundäre Demenzen. Die depressiven Patienten (452 mit CES-D > 4) waren im Mittel 76,5 Jahre alt, meist männlich, unterdurchschnittlich gebildet und erhielten Antidepressiva; 1708 Teilnehmer waren mit einem CES-D < 4 subsyndromal depressiv, 1514 Teilnehmer wiesen normale kognitive Funktionen auf, 429 leichte Störungen und 217 demenzielle Symptome. Teilnehmer mit MCI waren im Vergleich zu Teilnehmern mit normalen kognitiven Funktionen um bis zu 40 % häufiger depressiv, dies galt v. a. für jene, bei denen laut Anamnese noch keine MCI vorlag. Demente Teilnehmer waren doppelt so häufig depressiv wie nicht demente Teilnehmer, das betraf besonders CONSILIUM 01+02/17 55 DFPFORTBILDUNG jene mit vaskulärer Demenz. Patienten, die „baseline“ „nur“ depressiv gewesen waren und kognitiv sozusagen im grünen Bereich, hatten gleichwohl ein erhöhtes Demenzrisiko. Tendenziell, allerdings mit statistisch schwacher Tendenz, entwickelten sie einen Morbus Alzheimer. Die sogenannte vaskuläre Hypothese stellt einen Zusammenhang her zwischen vaskulären Risikofaktoren, die infolge von Minderdurchblutung oder Mikroinfarkten das Gehirn schädigen (Diabetes, Vorhofflimmern, Hypertonie, Hypercholesterinämie) und einer depressiven Symptomatik. Fest steht jedoch, dass die Depression des Alters unterdiagnostiziert ist. •Häufig Ist die Demenz von anderen Erkrankungen begleitet, wie z. B. einer vaskulären Demenz oder einer Depression. •Jeder Patient mit Verdacht auf eine demenzielle Erkrankung sollte früh eine bildgebende Diagnostik, vorzugsweise eine MRT-Untersuchung erhalten, um andere Erkrankungen wie z. B. Tumoren, NPH, die mit einer Demenz beginnen können, zu erkennen. •Die weitere Diagnostik und Therapie der verschiedenen neurodegenerativen Demenzformen sollten in speziellen Demenz(Gedächtnis-)Ambulanzen erfolgen. PROF. DR. WOLFGANG REITH Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Universitätsklinikum des Saarlandes Fazit •Das Erkennen und die Diagnostik einer Demenz sind ein schwieriges und weites Aufgabenfeld. •Die Diagnose Demenz stellt für den Betroffenen und seine Angehörige eine erhebliche Belastung dar. •Wichtig ist, die primären, neurodegenerativen von den sekundären, potenziell therapierbaren Demenzformen zu differenzieren. © Springer Verlags GmbH 2017 Tab. 1: Symptomatische Unterschiede von Depression und Demenz. Depression Beginn Rasch; schnelles Fortschreiten (Wochen, Mo- Schleichend (> 6 Monate) nate) Orientierung Meist vollständig vorhanden Gestört Problembewältigung Grübelzwang, häufiges Klagen Bagatellisierung, Verharmlosung Kognitive Störungen Wenig ausgeprägt, ausgenommen Verlangsamung; Leistungsschwankungen bei Tests gleichen Schwierigkeitsgrades; häufige Schuldgefühle über vermeintliche Versäumnisse und Leistungseinbußen Zunehmend, z. B. bei Auffassung oder Aufmerksamkeit; Leistungsminderung bei Tests; für kognitive Beeinträchtigungen werden andere Personen oder die Umstände verantwortlich gemacht Schlaf Ein- und/oder Durchschlafstörung mit Grübeln Zunehmende nächtliche Unruhe und Umtriebigkeit Stimmung Abends Aufhellung Abends Abfall Sexualität Eher inaktiv Eher aktiv Soziale Aktivitäten Rückzugstendenzen, eher betonen der eige- Versuche, sozial aktiv zu bleiben und eigene Definen Defizite (siehe Problembewältigung) zite verharmlosen Hygiene Meist unauffällig, kann auch gestört sein Antidepressive Therapie Bessert Denkstörungen 56 Demenz CONSILIUM 01+02/17 Gestört Einfluss auf Denkstörungen DFPFORTBILDUNG Foto: bilderbox.com Fragebogen zum DFP-Literaturstudium I m Rahmen des Diplom-Fortbildungsprogramms ist es möglich, durch das Literaturstudium im NÖ Consilium Punkte für das DFP zu erwerben. Nach der Lektüre des DFP-Artikels beantworten Sie bitte die Multiple-Choice-Fragen. Eine Frage gilt dann als richtig beantwortet, wenn alle möglichen richtigen Antworten angekreuzt sind. Bei positiver Bewertung (66 Prozent der Fragen) werden Ihnen 2 DFPFachpunkte zuerkannt. Einsendeschluss ist der 30. Juni 2017. •Online: Sie haben die Möglichkeit, den Fragebogen unter www.SpringerMedizin.at/fortbildung herunterzuladen oder unter E-Learning auf der Website der Österreichischen Akademie der Ärzte www.meindfp.at auszufüllen. •Per Post oder Fax an die Redaktion von Springer Medizin Wien (z. Hd. Susanna Hinterberger), Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien, Postfach 11, Fax: 01/330 24 26 •Per E-Mail (eingescannter Test) an: [email protected] 1. Wie viele Menschen im Alter von 80 bis 84 Jahren sind in Österreich von einer demenziellen Erkrankung betroffen? (1 richtige Antwort) a.ca. 2 Prozent b.ca. 7 Prozent c.ca. 13 Prozent d.ca. 23 Prozent 2. Welche Risikofaktoren für die Entwicklung einer Demenz wurden identifiziert? (3 richtige Antworten) a.weibliches Geschlecht b.Morbus Crohn c.Alkoholkonsum und -abhängigkeit d.Schlaganfall 4. Eine potenzielle reversible Demenz kann folgende Ursachen haben: (3 richtige Antworten) a.Neoplasmen b.Schilddrüsenerkrankungen c.Depression d.Lungenerkrankungen 5. Welche Symptome treten bei der Lewy-Körperchen Demenz auf, die NICHT auch für eine frühe Alzheimer-Demenz typisch sind? (2 richtige Antworten) a.Halluzinationen b.Wortfindungsstörungen c.Orthostasesymptomatik d.Orientierungsschwierigkeiten 3. Thema bildgebende Verfahren in der Demenz-Diagnostik: Welche Aussage trifft zu? (1 richtige Antwort) a.Eine CT ist aussagekräftiger als eine MRT b.Eine MRT ist aussagekräftiger als eine CT c.Die Aussagekraft beider Verfahren ist gleichwertig d.Beide Verfahren haben keinerlei Aussagekraft 6. Zur Unterscheidung von Demenz und Depression: Welche Symptome sprechen für eine Depression? (2 richtige Antworten) a.Schleichender Beginn b.Stimmungsaufhellung am Abend c.Räumliche Orientierung ist meist vollständig vorhanden d.Sexuell aktives Verhalten Absender (bitte gut leserlich ausfüllen): ÖÄK-Nummer: __ __ __ __ __ __ Name: __________________________________________ Zutreffendes bitte ankreuzen: Frau Herr Ich besitze ein gültiges ÖÄK-Diplom Altersgruppe: < 30 31 – 40 41 – 50 51 – 60 > 60 Adresse:__________________________________________ Ort/PLZ:__________________________________________ Telefon:__________________________________________ CONSILIUM 01+02/17 57