Rosi Zweigle Diät- und Ernährungsberaterin anerkannt durch den Zentralverband der Naturheilärzte (ZÄN) in der Schlosspark Klinik Stuttgarter Straße 35 in 71638 Ludwigsburg Diäten und die richtige Ernährung Warum kommt jetzt noch eine weitere Information über Diäten und die richtige Ernährung? Sind sie nicht alle schon geschrieben worden? Nein, denn fast alle übersehen den tiefgreifenden Einfluss eines der mächtigsten Hormone unseres Körpers: Seite 1 Insulin Kaum jemand hat die Wechselwirkung von Insulin und Cholesterin erkannt. Warum konnten so viele, die sich zuckerarm ernähren (nicht zuckerfrei), ihre Cholesterinwerte um durchschnittlich 15 Prozent senken ohne gezielt Sport zu treiben oder Tabletten zu nehmen? Wie konnten sie mehr Fett zu sich nehmen und doch Cholesterin, Triglyzerid und ihr Gewicht senken? Dies waren die Auswirkungen einer geringeren durchschnittlichen Insulinmenge in ihrem Blut. Kohlenhydrate werden im Körper in Glukose (Zucker) umgewandelt und dadurch steigt der Blutzuckerspiegel. Dann wird von der Bauchspeicheldrüse Insulin ausgeschüttet, um den Blutzucker wieder zu senken. Aber bei diesem Prozeß unterstützt das Insulin gleichzeitig die Einlagerung von Fett und die Erhöhung der Cholesterinwerte. Insulin verhindert auch den Abbau (also den Verlust) von bereits eingelagertem Fett. Wenn Sie die Gründe verstanden haben, werden Sie auch begreifen, daß dies nicht noch eine verrückte Diät ist. Kalorien sind nicht die richtige Antwort, wenn es um Gewichtszu- oder abnahme geht. Der Begriff Kalorie wurde erstmals im 18. Jahrhundert benutzt. Bald entwickelte sich eine Kalorientheorie, welche die Gewichtszu- oder abnahme erklärte. Obwohl sich diese Theorie später als fehlerhaft erwiesen hat, haben die Ernährungswissenschaftler im medizinischen Zirkel dies lange ignoriert. Bisher habe ich von den negativen Auswirkungen des Insulins gesprochen, aber nun werde ich Ihnen den Nutzen eines anderen Körperhormons vorstellen. Glukagon Glukagon wird nach proteinhaltigen Mahlzeiten in relevanten Mengen von der Bauchspeicheldrüse in das Blut abgegeben. Glukagon fördert die Mobilisierung von bereits eingelagertem Fett. Wenn Sie also zwischen den Mahlzeiten die Nahrungsmittelreserven für Ihren Energiebedarf verbrennen, sorgt ein hoher Glukagonspiegel dafür, daß diese Energie aus dem Speckgürtel Ihrer Taille produziert wird. Denken Sie daran: Insulin verhindert die Mobilisierung von bereits eingelagerten Fetten. Weil aber eine proteinhaltige Mahlzeit keine relevanten Mengen von Insulin freisetzt, ist dieser Mobilisierungs-Verhinderer nicht anwesend und der hohe Glukagonspiegel kann das Fett mobilisieren. Seite 2 Trinken oder nicht trinken? Es gibt Argumente für beides. Wenn man schon Alkohol trinkt, ist Rotwein das alkoholische Getränk mit dem meisten Nutzen. Länder, in denen mehr Rotwein als andere Alkoholika getrunken wird, weisen definitiv eine geringere Rate von HerzKreislauf-Erkrankungen auf. Eines ist sicher: Alkoholkonsum ist nicht hilfreich bei der Gewichtsabnahme. Sportliche Betätigung ist mit Sicherheit ein großes Plus für die Fitneß des Körpers und die allgemeine Gesundheit, insbesondere, wenn sie regelmäßig und maßvoll erfolgt. Allerdings kann man durch moderate sportliche Betätigung kaum eine Gewichtsabnahme erreichen, wenn man weiterhin Nahrungsmittel ißt, die zu einem hohen Insulinspiegel im Blut führen. Reagiert eigentlich der Körper aller Menschen gleich auf eine identische Mahlzeit und verarbeitet (Stoffwechsel) jeder das Essen auf die gleiche Weise? Nein! Die Stoffwechselrate des weiblichen Körpers liegt kurz nach seiner Geburt etwa 10 Prozent niedriger als die des männlichen, die sich je nach Alter anpaßt. Hormonelle Einflüsse vor und nach der Menopause können ebenfalls für die Schwierigkeiten beim Gewichtsverlust sein. Hormontherapien in Form von Antibabypillen oder Progesteronpräparaten können dieses Problem noch verstärken. Als erstes sollte man einige eingefahrene Ansichten, die es schon lange gibt, dementieren. Eine Kalorie ist die Energiemenge (Wärme), die man aufbringen muß, um ein Gramm Wasser um ein Grad Celsius ( von 14,5 auf 15,5 Grad Celsius) zu erwärmen. In anderen Worten, es ist ein Maß für die Energiemenge, die zur Erreichung eines bestimmten Ergebnisses notwendig ist. Aber wie hängt das mit dem menschlichen Körper zusammen und was bedeutet das für uns? Wenn man eine bestimmte Menge Nahrung mit einer bestimmten Kalorienmenge zu sich nimmt, müßte der Körper diese Energie theoretisch in einem bestimmten Zeitraum wieder verbrauchen, um kalorienneutral zu bleiben. Passiert das nicht, dann ist man von jeher davon ausgegangen, daß der Körper diese überschüssigen Kalorien in gespeicherte Energie (Fett) umwandelt, sie später abgeben wird, sobald der Körper mehr Energie benötigt als er aufgenommen hat. Webb (1980) hat eine Reihe von Studien zum Thema Überernährung ausgewertet und korrekt festgestellt, daß die Energieaufnahme (Kalorien) allein nicht ausreicht, um eine Gewichtszu- oder abnahme bei einem Menschen vorherzusagen. Wie die Forschung gezeigt hat paßt unser Körper seinen Energieverbrauch an während wir Diät halten und abnehmen. Der Körper fährt seinen Energiebedarf herunter und verbraucht somit weniger Energie für die Aufrechterhaltung seiner Funktionen. Hierin liegt die Schwierigkeit, selbst bei anhaltender kalorienreduzierter Ernährung das reduzierte Gewicht beizubehalten. Da Fette mehr Kalorien pro Gramm enthalten als Kohlenhydrate oder Proteine, ist es von jeher populärer Mythos, daß Fette schlecht sind. Tatsache ist, daß Fette an sich noch zu keiner Gewichtszunahme führen. Im Gegenteil, Fette sind sogar lebenswichtig für den Körper, da sie essentielle Stoffe wie Fettsäuren, viele Vitamine und Hormone liefern, die für Stoffwechselprozesse wichtig sind. Es stimmt, viele von Seite 3 uns nehmen mehr Fett zu sich, als sie benötigen, aber das kommt vor allem daher, daß Fette in vielen Nahrungsbestandteilen vorkommen, die sehr beliebt sind, zum Beispiel Backhähnchen oder Pommesfrites. Da die Aufnahme von Fetten genauso wie von Kohlenhydraten zu einer Veränderung des Cholesterinspiegels führen kann, betone ich deutlich, daß einige Fette den Cholesterinwert senken und andere ihn erhöhen. So können einfach ungesättigte Fettsäuren – wie sie in Olivenöl, Rapsöl, Erdnußöl vorkommen – tatsächlich gut für Patienten sein, die unter Erkrankungen der Koronararterien leiden oder ein hohes Risiko haben, eine koronare Herzerkrankung zu bekommen. Aber gesättigte Fette und viele mehrfach ungesättigte Fette stehen im Verdacht, das Risiko für eine Erkrankung der Koronararterien zu vergrößern. Die Standarddiät für Herz-Kreislauf-Patienten lautet, 70 bis 85 Prozent ihres Kalorienbedarfs mit Kohlenhydraten zu decken und nur sehr geringe Mengen Fett und Protein zu sich zu nehmen. Es ist sehr gut möglich, daß dies für viele Patienten genau der falsche Rat ist, denn so eine Ernährungsweise kann den Triglyzeridspiegel erhöhen und den Wert für HDL-Cholesterin senken. High-density Lipoproteine, das gute Cholesterin, je höher HDL, desto besser. Alkohol ist niemals gut Alkohol der Dickmacher stimmt nur zum Teil. Verglichen mit anderen Kohlenhydraten macht Alkohol gar nicht so dick. Ein Glas Wein hat beispielsweise weniger Kalorien als eine Scheibe Weißbrot. Der Körper nutzt den Alkohol meist als sofortige Energiequelle. Während er dies tut verbrennt er keine anderen Energien aus den Körperfettreserven. Die Schlußfolgerung hieraus ist, daß Alkohol jegliche Gewichtsabnahme verhindert. Es scheint so, als ob dieser negative Effekt am stärksten auftritt, wenn Alkohol auf leeren Magen getrunken wird. Der Effekt wird verringert, wenn Sie erst Alkohol trinken, nachdem Sie etwas gegessen haben, möglichst Nahrungsmittel aus Protein oder Lipiden, die verhindern, daß der Alkohol den Dünndarm schnell erreicht, von wo er rasch in den Blutstrom aufgenommen wird. Einige Alkoholsorten sind schädlicher als andere. Bier enthält beispielsweise viel Maltose (Malzzucker), ein Kohlenhydrat, das den Blutzuckerspiegel sehr schnell anhebt. Bier gehört zu den Alkoholsorten, die man meiden sollte. Ebenso haben alle Liköre und Drinks, die man nach dem Essen nimmt, einen hohen Zuckeranteil und sollten vermieden werden. Alkohol (insbesondere Rotwein) in Maßen nach der Aufnahme von Protein oder Lipiden (wie sie ein Stück Fleisch oder Käse enthalten) genossen, ist nicht so schädlich, wie man Sie immer glauben machen will. Übermäßiger Alkoholkonsum allerdings führt zu schädlichen Wirkungen, die alle seine Vorteile bei weitem übertreffen. Verdauung und Stoffwechsel Verdauung und Stoffwechsel der Nahrungsmittel, die wir zu uns nehmen, sind der Schlüssel zum Erfolg, wenn man eine ausgewogene Ernährung und ein normales Körpergewicht erhalten will. Es heißt: Man ist, was man ißt. Seite 4 Mit Verdauung ist der gesamte Prozeß vom Verzehr der Nahrung bis zur endgültigen Absorption durch die Darmzellen gemeint, von wo aus sie dann in die Leber zum Stoffwechsel weitergeht. Der wichtigste Aspekt der Verdauung ist das Aufspalten von Protein, Fetten und Kohlenhydraten in immer kleinere Einheiten, die dann von Blutstrom und Lymphsystem aufgenommen und vom Körper auf verschiedene Weise genutzt werden können. Bevor dies passieren kann, muß ein wichtiger Bestandteil der Verdauung stattgefunden haben: das Vermischen und Umwälzen der Nahrung (ähnlich wie in einem Zementmischer) im Magen. Flüssigkeiten gelangen recht schnell, das heißt innerhalb von Minuten, vom Magen in den Dünndarm, während feste Nahrungsbestandteile sehr viel mehr Zeit brauchen. Es dauert zwischen 30 und 60 Minuten bis etwa die Hälfte des festen Mageninhalts in den Dünndarm gewandert ist. Eine Mahlzeit, die eine große Menge Fett enthält, kann die Magenentleerung beträchtlich verzögern und auch der Genuß von großen Mengen Alkohol vor oder während des Essens hat diesen Effekt. Dies kann zum Rückfluß des Mageninhalts in den unteren Teil der Speiseröhre führen, wo dieser inzwischen sehr säurehaltige Nahrungsbrei dann Sodbrennen, Beschwerden im Brustkorb, Völlegefühl und sogar Übelkeit und Erbrechen verursachen kann. Kohlenhydrate Kohlenhydrate kommen in pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln vor. Der größte Anteil der von uns aufgenommenen Kohlenhydrate liegt in Form von Zucker oder Stärke vor. Alle vom Körper aufgenommenen Kohlenhydrate werden letztendlich in Glucose umgewandelt. Glucose ist der Haupttreibstoff für den Körper. Glucose wird entweder sofort zur Energieversorgung verbraucht oder in Form von Glykogen in der Leber und den Muskeln zum späteren Einsatz gespeichert. Was dann noch an Glucose übrigbleibt, wird als Fett eingelagert. Sobald ein Kohlenhydrat verzehrt wurde erfolgt ein Anstieg im Blutzuckerspiegel, entsprechend der Art und Menge des verzehrten Kohlenhydrats also mehr für Zucker und weniger für eine frische Frucht. Auf diesen Anstieg des Blutzuckers (Glucose) folgt dann die Freisetzung von Insulin. Protein Proteine kommen in Fleisch, Fisch, Geflügel, Nüssen, Getreide, Milchprodukten sowie in einigen Gemüsen vor und bestehen aus Aminosäuren. Die Aminosäuren werden von dem Protein durch Enzym aus der Bauchspeicheldrüse freigesetzt. Ohne dieses Enzym könnten Proteinmoleküle nicht aufgenommen werden, da sie zu groß und komplex sind, um in den Blutstrom zu gelangen. Nachdem das Protein in Aminosäuren aufgespaltet worden ist, kann es vom Verdauungstrakt aufgenommen und in der Leber verstoffwechselt werden. Dann können die Aminosäuren vom Körper als grundlegende Bausteine für Protein genutzt werden, aus denen alle Zellen, Hormone oder Neurotransmitter (Substanzen, die Signale im Nervensystem übertragen) bestehen, oder sie können von der Leber durch einen Prozeß in Glucose bzw. Zucker umgewandelt werden. Seite 5 Ein durchschnittlicher Erwachsener sollte pro Tag mindestens ein Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen. Das sind also zwischen 55 und 80 Gramm für den Durchschnittsmann und die Durchschnittsfrau. Fette Fette müssen durch das Bauchspeicheldrüsenenzym Lipase verdaut werden, da sie sonst nicht vom Körper aufgenommen werden können und mit dem Stuhl wieder ausgeschieden würden. Auch nachdem Fette in kleinere Einheiten aufgespaltet sind, bleiben die meisten davon unlöslich in Wasser und bedürfen einer bestimmten Absorption. Dieser Vorgang ist vergleichbar mit dem Einsatz von Seife oder einem anderen Reinigungsmittel, um eine ölige Substanz aufzulösen. Die Zellen brauchen Fett zur Energieproduktion. Als wichtigen Bestandteil der Zellstruktur und als eine Quelle für viele essentielle Substanzen, die von den Zellen hergestellt werden. Isolierung in Form einer Fettschicht direkt unter der Haut ist eine wichtige Funktion, an die niemand gern denkt. Im Gegensatz zur allgemeinen Annahme ist Cholesterin kein Fett und hat auch nichts mit gesättigten Fettsäuren zu tun. Cholesterin kann beim Zirkulieren im Blutstrom an Fette gebunden werden, um an alle Zellen verteilt zu werden. Cholesterin zählt zu den wichtigsten Substanzen. Da Cholesterin eine so hohe Bedeutung hat, muß der Körper für eine konstante Cholesterinversorgung der Zellen sorgen. Deswegen wird Cholesterin nicht nur aus der Nahrung aufgenommen, sondern auch vom Körper selbst produziert, vor allem in der Leber. Insulin Insulin ist der Meister, der Dirigent, der Boß. Es ist die oberste Instanz beim Stoffwechsel. Insulin funktioniert wie ein Besen: Es fegt Glucose, Aminosäuren und freie Fettsäuren in die Zellen, wo diese potentielle Energie als Fett und Glykogen für den späteren Gebrauch gespeichert wird. Während Insulin das Hormon des Schlemmens darstellt, ist Glukagon das Hormon des Fastens. Wie wir bereits wissen verursacht Insulin die Einlagerung von Fett. Sinkt der Blutzucker auf einen zu niedrigen Wert, wird Glukagon ausgeschüttet, das dieses gespeicherte Fett in Glucose verwandelt, was den Blutzuckerwert wieder auf sein normales Maß bringt. Insulin verhindert auch die Aufspaltung von Glykogen und Triglyzeriden (Fetten). Kein Wunder, daß es schwierig ist, bei erhöhten Insulinwerten abzunehmen. Insulin verhindert ebenfalls hormonsensitive Lipase (ein anderes Enzym), das gespeicherte Fette abbaut. Das Ergebnis dieser Aktionen ist eine erhöhte Menge eingelagerter Fette, was zu Gewichtszunahme und Vergrößerung des Taillenumfangs führt. Insulin ist also einer der wichtigsten Stoffe, der die Aufspaltung von Fett verhindert und die Einlagerung von Fett fördert. Fettleibigkeit ist die häufigste Folge von Insulinresistenz. Seite 6 Die Absenkung des Insulinspiegels während der Essenspausen gestattet den Abbau von gespeicherten Fetten und gespeichertem Zucker (Glykogen). Um es noch einmal zu sagen: Es ist nicht verwunderlich, daß ein fettleibiger Mensch mit erhöhtem Insulinspiegel Schwierigkeiten bei der Gewichtsabnahme hat. Aber denken Sie einmal an die Vorteile, die so ein Mensch bei einer Ernährungsweise haben wird, die nur geringe Mengen Insulin im System erfordern. Wir gelangen jetzt langsam zu der Antwort, wie man gleichzeitig abnimmt und seine Blutwerte verbessert. Wie wäre es mit ein paar guten Nachrichten? 50 Prozent der Fälle von Insulinresistenz können gelindert oder sogar geheilt werden, da die Insulinresistenz nicht ausschließlich genetisch bedingt ist. Wie kann man Insulinwerte senken oder die Insulinresistenz lindern? Als erstes muß man weniger von den Kohlenhydraten zu sich nehmen, die das Insulin besonders stimulieren. Nicht alle Kohlenhydrate stimulieren in gleichem Maße die Insulinausschüttung. Wenn man also dreimal täglich, und vor dem Schlafengehen stark kohlenhydrathaltige (hochglykämische) Mahlzeiten zu sich nimmt, kann das Insulin 18 Stunden von 24 Stunden erhöht bleiben. Die Bauchspeicheldrüse braucht aber eine Pause wie auch die Fettzellen. Es bleiben also nur wenige Stunden pro Tag übrig, in denen Fett abgebaut und verbraucht werden kann. Zu allen anderen Zeiten wird das Fett eingelagert und das führt zu den bekannten Effekten mit dem Rettungsring. Ein Kohlenhydrat mit hohem glykämischen Index verursacht einen höheren Blutzuckerspiegel als die gleiche Menge eines Kohlenhydrats mit niedrigem glykämischen Index. Überblick Glykämischer Index Getreide, Brot und Frühstücksflocken Im gut sortierten Lebensmittelhandel finden Sie Frühstücksflocken, die ohne Zugabe von einer oder mehreren Zuckerarten hergestellt wurden. Lesen Sie vorsichtshalber die Packungsaufschriften genau durch und nehmen Sie nur Flocken, die wenig oder gar keine Zuckerzusätze und den höchsten Ballaststoff- oder Kleiegehalt aufweisen. Achten Sie auch darauf, daß das Getreide möglichst wenig bearbeitet worden ist. Vermeiden Sie außerdem Produkte auf Maisbasis. Bei Pasta sind steingemahlene Vollkornnudeln das Beste, als nächstbestes kann man zu steingemahlenen Weizennudeln greifen. Hoch Weißbrot Baguette Instant-Reis Brezeln weiß Cornflakes (Mais) Mais Reis-Crispies Weiße Brötchen Weizen (geschält) Mittel 95 95 90 85 75 75 80 75 75 Pita Brot Roggenbrot Wildreis Brauner Reis Hafermehl Müsli o. Zucker Pumpernickel Brot geschr. Weizen Vollkornreis Seite 7 Gering 55 55 55 55 55 55 50 50 50 Roggen 35 Croissant Maismehl Weißer Reis Pasta normal Spaghetti (weiße) 70 70 70 65 60 Biskuitkuchen Pita Brot steingem. Weizen Vollkornpasta Vollkornspaghetti 45 45 45 45 40 Wie gesagt ist es wichtig, die Etiketten auf Brot, Cornflakes, Müsli und Nudeln zu lesen. Vollkornbrote oder Cornflakes enthalten als Hauptbestandteil das volle oder geschrotete Korn. Vollkornmehl bezieht sich auf ein Getreideprodukt, das zu einem bestimmten Anteil verarbeitet wurde. Aber Vollkornmehl ist immer noch besser als feingemahlenes oder stark raffiniertes Mehl, das fast keine Ballaststoffe mehr enthält. Ein altes Sprichwort sagt: Je weißer das Brot, desto schneller ist man tot. Allerdings garantiert eine dunkle Brotfarbe nicht auch automatisch Vollkornqualität. Der glykämische Index ist eine Methode zur Klassifizierung von Nahrungsmitteln aufgrund ihrer glykämischen Effekte, oder einfacher gesagt, die Fähigkeit eines bestimmten Nahrungsmittels, den Blutzuckerspiegel zu erhöhen. Sobald der Blutzucker steigt, erhöht sich auch der Bedarf an Insulin. Gemüse Die meisten Gemüsesorten liefern viel von dem natürlichem Kohlenhydrat-Zucker, den wir auf jeden Fall in unsere tägliche Ernährung einbeziehen sollten. Einige stimulieren eine erhöhte Insulinausschüttung und sollten deswegen gemieden werden. Hoch Geback. Kartoffel 95 Karotten 85 Pommes frites 80 Rüben 75 Mittel Gering Süßkartoffel Grüne Erbsen Wilderbsen 55 45 40 Linsen Grüne Bohnen Kichererbsen Schwarze Bohnen Kidney-Bohnen Sojabohnen Grüne Gemüse 30-40 40 35 30 30 15 0-15 Früchte Früchte sind ein guter Zuckerlieferant, da sie generell eine mittlere bis geringe Insulinstimulierung aufweisen und auch die für eine gute Gesundheit notwendigen Vitamine bieten. Früchte werden von unserem Verdauungssystem am besten verarbeitet, wenn sie separat, also nicht gemeinsam mit anderen Nahrungsmitteln verzehrt werden. Hoch Wassermelone 70 Ananas 65 Rosinen 65 Reife Bananen 60 Mittel Gering Mango 50 Kiwi 50 Weintrauben 50 Birnen 45 Seite 8 Aprikosen getrockn. Pampelmusen Kirschen Tomaten 30 25 25 15 Pfirsiche Pflaumen Äpfel Apfelsinen 40 40 40 40 Aprikosen frisch 10 Milchprodukte Auch Milchprodukte liefern viele der Vitamine, die man für eine gute Gesundheit benötigt. Außerdem weisen alle Milchprodukte, außer denen mit Zuckerzusatz, eine mittlere bis geringe Insulinstimulierung auf. Aber achten Sie darauf, daß Sie durch die Milchprodukte nicht zu viel Fett konsumieren. Hoch Eiscreme Mittel 60 Fruchtjoghurt 35 Vollmilch >30 Entrahmte Milch <30 Naturjoghurt o. Zucker 15 Verschiedenes Hoch Maltose Malzzucker im Bier Glucose Brezel Honig Raffinierter Zucker Popcorn Gering 105 100 80 75 75 55 Nüsse Erdnüsse 15-30 15 Frauen und Gewichtsverlust Montignac nennt vier Punkte, die es seiner Meinung nach schwieriger für Frauen machen, Gewicht zu verlieren. Das sind: 1. Frauen gehen häufiger sitzenden Beschäftigungen nach als Männer. 2. Frauen essen mehr zwischendurch als Männer. 3. Frauen probieren mehr Diäten aus als Männer, so daß ihr Körper eher diätresistent ist. 4. Frauen nehmen oft Hormonpräparate, die eine Gewichtsabnahme erschweren und sogar zu einer Gewichtszunahme führen können. Frauen, die bestimmte Hormonpräparate nehmen, können beträchtliche Probleme bei der Gewichtsabnahme haben, insbesondere wenn Progesteron involviert ist. Progesteron steigert den Appetit und fördert die Fetteinlagerung. Wenn eine Frau Hormonpräparate einnimmt, sollte sie die Einnahme auf keinen Fall abbrechen, sondern ihren Arzt zu Rate ziehen. Östrogen hingegen kann sehr günstig für Frauen sein, die abnehmen möchten, da es die Insulinsensitivität erhöht. Seite 9 Immer wieder mache ich die Erfahrung, daß bei Frauen, obwohl sie nur wenig abgenommen haben, die Kleidergröße deutlich kleiner geworden ist. Das bedeutet also: Eine Umverteilung des Gewichts findet statt. Dies haben wir sicherlich auch den Ultratone-Behandlungen zu verdanken. Dies wiederum führt zu größerem Wohlbefinden und gestärktem Selbstbewußtsein. Schlank sein ist ein tolles Gefühl. Das Ernährungskonzept Um das Insulin zu steuern, müssen Sie Ihren Zuckerkonsum kontrollieren, den raffinierten genauso wie den, der überreichlich und stimulierend in vielen Kohlenhydraten versteckt ist. Ohne Insulin können wir nicht überleben, aber ohne übermäßiges Insulin können wir erheblich besser überleben. Ein geringerer Insulindurchschnittswert im Blut wirkt sich merklich positiv aus – sowohl auf die Reduzierung der Fetteinlagerung als auch auf die Einflüsse, die das Insulin auf das Herz-Kreislauf-System hat. Der grundlegende Stoff aller Kohlenhydrate ist Zucker. Aber Kohlenhydrate in unraffinierter Form, wie beispielsweise Früchte, grüne Gemüse, getrocknete Bohnen und Vollkorn bedürfen vor der Absorption einer weiteren Umwandlung durch Verdauung. Das Endergebnis ist ein geringer durchschnittlicher Insulinwert und weniger Fetteinlagerung und Gewichtszunahme. Viele Diäten predigen den fast vollständigen Verzicht auf Fett und Fleisch. Viele Menschen essen in der Tat zu viel Fett, doch ganz sollte man darauf nicht verzichten. Ein gewisses Maß an Fett in unserer Ernährung ist notwendig, um Lipoprotein und andere für die korrekten Stoffwechselfunktionen unseres Körpers wichtigen Substanzen zu synthesieren. Es ist weniger das Fett, das man direkt zu sich nimmt, das dick macht, sondern eher die mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydrate, die durch das Insulin in Fett umgewandelt werden. Fleisch liefert wichtiges Protein. Das aufgenommene Protein stimuliert die Glukagonausschüttung. Glukagon aus der Bauchspeicheldrüse fördert die Aufspaltung von eingelagertem Fett und sorgt so für einen Fettverlust in unserem Körper. Akzeptable Nahrungsmittel und Ersatzstoffe Kartoffeln sind für die Schweine und Mais ist für das Vieh, sagt ein französisches Sprichwort – und das mit gutem Grund. Sie machen diese Tiere fett, genauso wie sie uns dick machen. Kartoffeln, Rüben, Karotten und viele andere Wurzelgemüse enthalten sehr viel Stärke, eine der Speicherformen von Glucose. Sobald diese Nahrungsmittel in unser Verdauungssystem gelangt sind, werden sie in reinen Zucker umgewandelt. Wenn man eine gebackene Kartoffel aushöhlt und die Schale mit Zucker füllt, würden Sie das dann auch noch essen? Sicherlich nicht! Aber das ist genau das, was Sie eigentlich tun. Seite 10 Hochgezüchteter Mais mit großen, fleischigen Körnern erzeugt die gleiche hohe und schnelle Insulinausschüttung. Die Liste der empfohlenen Nahrungsmittel ist glücklicherweise recht umfangreich. Schauen Sie sich an, was Sie alles essen und genießen dürfen. Akzeptable Lebensmittel Fleisch Ente* Gans* Kaninchen Pute* Rindfleisch (mager)* Fasan Huhn* Krustentiere Rebhuhn Schwein* Fisch Kalb Lamm* Reh/Hirsch Wachtel Auberginen Brokkoli Kohl Linsen Paprika Rosenkohl Sellerie Süßkartoffeln Zwiebeln Blumenkohl Brunnenkresse Kopfsalat Okra Pilze Salatgurke Spargel Tomaten Apfelsinen Beeren Honigmelone Limonen Netzmelonen Pflaumen Zitronen Aprikosen Birnen Kirschen Mandarinen Pampelmusen Satsumas Eier Milch Joghurt Sahne Gemüse Artischocke Bohnen Erbsen Kürbis Palmenherzen Radieschen Salatdillgurken Spinat Zucchini Früchte Äpfel Avocados Datteln Kiwis Mangos Pfirsiche Weintrauben Milchprodukte Butter Käse Körner und Frühstücksflocken Getreide naturbelassen Haferkleie Hafermehl Naturreis (brauner Reis) Vollkornbrote Vollkornnudeln Vollkornprodukte (ohne Dextrose, Maltose, Honig, Melasse oder Maissirup) Weizenkleie Seite 11 Diverses Cola mit Süßstoff**** Erdnußbutter ohne Zuckerzusatz Fruchtgelee, rein, ohne Zuckerzusatz Fruchtsäfte ohne Zuckerzusatz (separat getrunken) Gewürze** Kaffee*** Knoblauch Nüsse Olivenöl Rüböl Leinöl Distelöl Tee*** Schokolade (60% oder mehr Kakaoanteil) Tabasco-Sauce Bemerkungen: * Fett und/oder Haut entfernt ** Gewürze sind generell erlaubt, haben aber keine bis wenig Nährwerte *** Die meisten Menschen sollten nicht mehr als zwei oder drei koffeinhaltige Getränke pro Tag zu sich nehmen. Koffein verstärkt Herz-Kreislauf-Störungen, hohen Blutdruck, Magensäure-Ausschüttung und den Appetit. Aber ein plötzlicher Verzicht auf Koffein kann zu zeitweiligen Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen und Gereiztheit führen. **** Süßstoffe schaden den meisten Menschen nicht. Sie haben auch keinen Nährwert. Lebensmittel, die Sie meiden sollten Lebensmittel, die Sie meiden sollten akzeptabler Ersatz Kartoffeln Pilze, gegrillte Tomaten mit Käse, Süßkartoffeln, Linsen oder Bohnen Weißer Reis Brauner Reis (Naturreis) Mais (inkl. Popcorn, Maisbrot und Maismehl) Okra, Erbsen, Spargel oder Eierkürbis Karotten Brokkoli oder Sellerie Rüben Palmenherzen oder Artischocken Weißes Brot Vollkornbrote ohne Zuckerzusatz, Vollkornnudeln Raffinierter Zucker jeder Art Süßstoffe, Fruktose Andere verarbeitete weiße Produkte wie Kekse, Kuchen usw. Joghurt ohne Zucker, Eiscreme ohne Zucker (gelegentlich) Seite 12 Eßverhalten Alle erfolgreichen Ernährungskonzepte beschäftigen sich mit dem „WAS“, „WARUM“; „WANN“ und „WIE“. Bisher habe ich mich mit dem „WAS“ (wenig Zucker) „WARUM“ (Insulinausschüttung regulieren) beschäftigt. Aber jetzt muß noch das „WANN“ und „WIE“ geklärt werden, um die Theorie in drei volle Mahlzeiten und eine gelegentliche Zwischenmahlzeit zu verwandeln. Man sollte sich bemühen, drei ausgewogene Mahlzeiten pro Tag zu sich zu nehmen. Es ist nicht notwendig, den Grammanteil an Zucker, Fett oder Protein zu zählen. Ihre täglich aufgenommene Nahrung sollte aus ballaststoffreichen Kohlenhydraten, magerem Fleisch als Quelle für Protein und aus ungesättigten Fetten bestehen. Außerdem sollten Sie vermeiden, direkt vor dem Schlafen gehen noch viel zu essen, da das meiste Cholesterin nachts beim Schlafen produziert wird. Versuchen Sie, Ihre Abendmahlzeit um etwa 20.00 Uhr zu beenden. Die meisten Früchte (außer Wassermelone, Ananas, Rosinen und Bananen) enthalten den Grundzucker Fruktose und stimulieren nur etwa ein Drittel der Insulinausschüttung, die durch Glucose angeregt wird. Somit ist eine Frucht alleine als Zwischenmahlzeit sehr gut. Während einer Mahlzeit sollte man nur wenig Flüssigkeit zu sich nehmen. Wer sein Essen „runterspült“ kaut die Bissen oft nicht genügend und zerlegt die Nahrung damit nicht in die für eine bessere Verdauung wichtigen kleinen Teile. Sie sollten sich ernsthaft bemühen, sechs bis acht Gläser Wasser pro Tag zu trinken. Dies ist gut für die reibungslose Funktion vieler Körperorgane, insbesondere der Nieren. Wenn Sie über den Tag verteilt Wasser trinken, wird auch Ihr Appetit auf etwas Eßbares reduziert, was Sie wiederum bei der Kontrolle Ihres Gewichts unterstützt. Zucker stimuliert die Insulinausschüttung, was den Stoffwechsel des Körpers veranlaßt, Fett zu erzeugen, zu speichern und zu halten. Im Gegensatz dazu stimulieren Proteine die Glukagonausschüttung, die genau das Gegenteil von Insulin bewirkt. Glukagon veranlaßt den Stoffwechsel, das Fett zu mobilisieren und in Glucose zurückzuverwandeln. Dies verringert die Fettreserven und den Taillenumfang. Alle mageren Fleischsorten ohne Haut wie Rind, Fisch und Geflügel sind empfehlenswert. Weitere gute Proteinlieferanten sind Eier, Käse, und Nüsse. Seite 13