Aktoren Wirbelstromund Hysteresebremse Inhalt 1. Physikalisches Grundprinzip • • • • Magnetische Induktion Der magnetische Fluß Faradaysches Gesetz und Lenzsche Regel Wirbelströme 2. Wirbelstrom- und Hysteresebremsen • Aufbau einer Hysteresebremse • Aufbau einer Wirbelstrombremse 3. Praktische Beispiele 4. Literaturhinweise 1 Physikalisches Grundprinzip 1.1 Magnetische Induktion Wie schon bekannt, erzeugt ein Strom, der durch einen elektrischen Leiter fließt, ein Magnetfeld. In den dreißiger Jahren des vorherigen Jahrhunderts entdeckten Michael Faraday und Joseph Henry , unabhängig voneinander, daß sich ein solcher Effekt auch umkehren läßt. Das bedeutet also, daß auch ein Magnetfeld einen Strom erzeugen kann, jedoch nur, wenn dieses sich zeitlich ändert. Als einfaches Beispiel wäre der kleine Funken zu nennen, der zu sehen ist, wenn man ein stromdurchflossenes Elektrokabel aus der Steckdose herauszieht. Bevor der Netzstecker aus der Steckdose herausgezogen wird, umgibt ihn ein konzentrisches Magnetfeld, welches durch den Strom erzeugt wird. Beim Herausziehen ändert sich der Strom schlagartig auf null. Man hat also ein zeitlich veränderliches Magnetfeld, welches eine Spannung erzeugt, die dem zusammenbrechenden Strom entgegenwirkt und sich durch einen Überspringenden Funken bemerkbar macht. Spannungen und Ströme, die durch solche sich zeitlich verändernden Magnetfelder entstehen, nennt man Induktionsspannungen bzw. Induktionsströme. Der gesamte Vorgang wird als magnetische Induktion bezeichnet. Ein weiteres Beispiel des Phänomens der magnetischen Induktion stellt eine im konstanten Magnetfeld rotierende Spule dar. Auch dort wird ein Strom induziert, welcher von einer Induktionsspannung getrieben wird. Diese Tatsache macht man sich z.B. in Generatoren zunutze, die mechanische Energie in elektrische umwandeln. 1.2 Der magnetische Fluß Der magnetische Fluß ist das Maß für die Anzahl magnetischer Feldlinien, die eine Fläche durchsetzen. Für Ihn gilt: r r Φm = B ∗ A 1.3 Faradaysches Gesetz und Lenzsche Regel Die Experimente Faradays und Henrys bewiesen, daß jede Änderung des magnetischen Flusses durch eine Leiterschleife eine Spannung in dieser induziert. Diese Spannung ist proportional zur Änderung des Flusses. Da die Spannung als Arbeit pro Ladung definiert ist und die Kraft pro Ladung dem elektrischen Feld entspricht, ergibt sich zur allgemeinen Berechnung der Induktionsspannung folgendes Integral: r r dΦ U = ∫ E ∗ dl = − C dt Die induzierte Spannung ist also proportional zur Änderung des magnetischen Flußes. Das Minuszeichen gibt die Richtung der Spannung an. Diese läßt sich aus einem physikalischen Prinzip herleiten, das als Lenzsche Regel bekannt ist. Die Induktionsspannung und der Strom, den sie hervorruft, sind stets so gerichtet, daß sie ihrer Ursache entgegenwirken. 1.4 Wirbelströme Eine Flußänderung erzeugt also im Inneren von Metallstücken Kreisströme. Solche Kreisströme bezeichnet man als Wirbelströme, die aber in den meisten Fällen unerwünscht sind, da die Energie in Form von Wärme verlorengeht. Eine Anwendung, bei der dieser Effekt erwünscht bzw. sogar erforderlich ist, ist die Wirbelstrombremse oder Hysteresebremse. Im Folgenden soll deswegen die prinzipielle Funktion einer Wirbelstrombremse am Beispiel eines Pendels erläutert werden. Taucht ein Pendel in ein Magnetfeld ein, bedeutet diese Relativbewegung eine zeitliche Flußänderung durch die Scheibe, welche Induktionsströme zur Folge hat. Diese Wirbelströme, die wegen des geringen Widerstandes des Materials sehr groß sein können, rufen wiederum ein Magnetfeld hervor, welches dem von außen anliegenden, nach der Lenzschen Regel, entgegenwirkt. Ist das Pendel komplett vom Magnetfeld umgeben wird keine Spannung induziert, da sich der magnetische Fluß nicht ändert. Erst wenn das Pendel wieder das Magnetfeld verläßt, wird erneut eine Spannung induziert, die das Pendel abbremst. Somit wird durch das äußere Magnetfeld eine Kraft auf das Pendel ausgeübt, die im Wesentlichen vom verwendetem Material und dem äußeren Magnetfeld bestimmt wird. 2 Wirbelstrom- und Hysteresebremsen Hysteresebremsen und Wirbelstrombremsen arbeiten beide nach dem gleichen physikalischen Prinzip. Die Hysteresebremse hat einen hochenergetischen Dauermagneten wobei das Magnetfeld der Wirbelstrombremse von einem Elektromagneten erzeugt wird. Beide Bremsen sind sehr robust und arbeiten nahezu verschleißfrei, da die Bremswirkung Berührungslos übertragen wird und dadurch ein gleichmäßiges Abbremsen, d.h. ein konstant bleibendes Bremsmoment, erreicht wird. 2.1 Aufbau einer Hysteresebremse Die Arbeitsweise der Hysteresebremsen beruht auf magnetischer Kraftwirkung sich anziehender Pole und ständiger Ummagnetisierung eines dauermagnetischen Hysteresematerials. Dadurch ist sie unabhängig einer externen Versorgung und kann auch in sicherheitsrelevanten Bereichen eingesetzt werden. Vorteile der Permanentmagnet-Hysteresebremse • • • • eingebaute Kugellager für ausreichende Lastaufnahme auf der Aufnahmewelle Wellenlänge und Durchmesser können exakt nach Angaben gefertigt werden präzise Drehmomenteinstellung garantiert stets beste Wiederholungsgenauigkeit präzise geschliffene hochenergetische Magnete sorgen für reibungsfreie Bewegung und lange Lebensdauer Anwendungen mit Hysteresebremsen • • • • • Zugeinstellung bei feinem Draht, geglüht oder ungeglüht Wickelgut mit hoher Zugempfindlichkeit Drehmomentbegrenzung Lastmomentgeber bzw. Lastmomentsimulation an Prüfständen in Verseil- und Verlitzmaschinen zur Verbesserung der Anwendung 2.2 Aufbau einer Wirbelstrombremse Bei der Wirbelstrombremse wird der Dauermagnet durch eine Spule ersetzt, die für das Erzeugen des Magnetfeldes zuständig ist. Die Flußänderung wird durch Kerben zwischen Rotor und Gehäuse realisiert. Bei der Wirbelstrombremse ist das Bremsmoment wie bei der Hysteresebremse ebenfalls nur vom Magnetfeld abhängig. Da dieses aber direkt proportional zum Strom in der Erregerspule ist, kann es praktisch stufenlos bis zum jeweiligen Maximalwert eingestellt werden. Im nebenstehenden Bild ist das Bremsmoment in Abhängigkeit vom Strom dargestellt. Zu erkennen ist die lineare Abhängigkeit über einen großen Bereich. 3 Praktische Beispiele • Motorprüfstand • ICE Bremssysteme Da Wirbelstrombremsen die Bremswirkung kontaktfrei übertragen eignen sie sich besonders um hohe Drehzahlen abzubremsen. • Ablaufbremse 4 Literaturhinweise • Fa. Mobac GmbH http://www.mobac.de • Zahnradfabrik Friedrichshafen AG