Wenn die Nerven versagen

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vdms
für physikalische Therapie
T H E M A
Reflexe
Zeitschrift
THEMA
Wenn die Nerven versagen...
Im populären Ausspruch «wenn
die Nerven versagen» sind es nicht
die Nerven, sondern die mensch-
NERVEN
liche Psyche, die nicht mehr mag.
Psycho- und Neurobiologie gehen
allerdings Hand in Hand. Wenn sich
in der Psyche etwas tut, tut sich
auch etwas im Gehirn. Trotz der
technischen Fortschritte der Neurobiologie darf dies nicht eindimensional missverstanden werden.
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Zwischen Soma und Psyche läuft
eine ständige Wechselwirkung.
◗ Dr. med. Toni Brühlmann
Die wichtigen Ursachen von psychiatrischen Krankheiten liegen mehrheitlich in
der psychischen Entwicklung und seltener
in der Hirnfunktionsstörung. Spricht man
in der heutigen hektischen Zeit vom Versagen der Nerven, so denkt man nicht primär an Schizophrenien oder Demenzen,
sondern an Depression, Ängste, Burnout
oder psychosomatische Leiden. Davon soll
im Folgenden die Rede sein.
Psychiatrische Abklärung
Beim erstmaligen Auftreten einer psychiatrischen Krankheit ist zuerst eine somatische Beurteilung vorzunehmen. Der
somatische Arzt macht eine körperliche
Untersuchung und veranlasst Screenings,
Untersuchungen der Blutwerte und allenfalls ein Bild gebendes Verfahren
(Schädel-CT oder MRI). Eine sofortige
somatische Abklärung ist vor allem indiziert bei somnolenten (Benommenheit mit
abnormer Schläfrigkeit als leichtere Form
der Bewusstseinstrübung) oder deliranten
Zustandsbildern, neurologischen Symptomen, ungeklärten Fieberschüben und erstmaligen psychotischen Zustandsbildern.
Sind somatische Ursachen ausgeschlossen, so kommt die eigentliche
psychiatrische Abklärung. Das wichtigste «Untersuchungsinstrument» ist das
Gespräch. Ein gutes Abklärungsresultat
erfordert auch in der Psychiatrie eine
Reflexe Dezember 2009
optimale Einstellung, zwar nicht die Einstellung eines Apparates (z.B. eines Röntgenapparates), sondern vielmehr stellen
sich zwei Menschen optimal auf das Untersuchungsgespräch ein. Beim Arzt heisst
dies, dass er einfühlsam und interessiert
ist und gezielte Fragen stellt. Beim Patienten bedeutet dies, dass er sich leiten lässt
und bereit ist, Vertrauen zu fassen und
offen Auskunft zu geben. Die psychiatrische Diagnostik ist deskriptiv. Psychische
und psychosomatische Beschwerden des
Patienten werden exploriert und zu einem Syndrom – z.B. einem depressiven
Syndrom – zusammengefasst. Auch die
Differentialdiagnose wird in erster Linie
auf der deskriptiven Ebene vorgenommen.
Beherrschen beispielsweise Ängste das
Zustandsbild, so ist es auch bei leicht bedrückter Stimmung nicht ein depressives
Syndrom, sondern vielmehr ein Angstsyndrom. Die Abgrenzungen sind unscharf
und fliessend. In der Erhebung der Anamnese lassen sich Krankheitsverlauf sowie
Ursachen und Auslöser erklären.
Es gibt heute auch viele Fragebögen
zur Beschwerdeerhebung. In der klinischen Praxis spielen sie keine grosse Bedeutung. Am ehesten werden sie noch zur
Verlaufsüberprüfung benutzt. Eine testpsychologische Untersuchung wird eingesetzt
zur Objektivierung von Gedächtnisstörungen (z.B. bei Verdacht auf beginnende
Demenz) oder zum vertieften Verständnis
der psychodynamischen Zusammenhänge
(z.B. mit Hilfe des Rorschachtests).
plexes Wesen. In der Ätiologie spielen Konstitution,
Lebensgeschichte und
aktuelle Lebenssituationen
wechselseitig ineinander. Nicht jeder ist gleich
gefährdet, in akuten Belastungen depressiv zu
reagieren.
Ursachen der psychiatrischen
Krankheiten
Der Mensch ist ein komplexes Wesen.
In der Ätiologie spielen Konstitution, Lebensgeschichte und aktuelle Lebenssituationen wechselseitig ineinander. Nicht
jeder ist gleich gefährdet, in akuten Belastungen depressiv zu reagieren. Zeigt die
familiäre Anamnese entsprechende Krankheiten, so ist das Risiko grösser. Neben der
konstitutionell-genetischen Veranlagung
spielt oft die lebensgeschichtliche Prägung
eine entscheidende Rolle. Dramatische
Erfahrungen in der Kindheit – nicht nur
Extremvarianten wie sexueller Missbrauch
oder Gewalt, sondern auch emotionale
Vernachlässigung oder narzisstische Entwertung – hinterlegen eine Vulnerabilität.
Sie kann lange Zeit gut kompensiert sein,
bis eine Lebenskrise zum Ausbruch einer
psychiatrischen Krankheit führt. Ob eine
aktuelle Belastung, z.B. ein Mobbing am
Arbeitsplatz oder ein Verlassenwerden
durch den Lebenspartner, eine normalpsychologische Krise oder eine psychiatrische
Krankheit mit eigendynamischem Verlauf
hervorruft, hängt wesentlich von den verfügbaren Bewältigungsstrategien, d.h. der
Persönlichkeitsstärke ab. Diese Ich-Stärke
kann sich im Verlauf des Lebens mehr
oder weniger aufbauen.
Nicht alle Erkrankungen sind auf die
individuelle Konstitution oder die Lebensgeschichte zurückzuführen, auch
die gesellschaftliche Entwicklung spielt
eine nicht zu unterschätzende Rolle. Der
Einzelne kann zwar nicht die Gesellschaft
Hauptsymptome
Depression, Burnout, Angst und
Psychosomatik
Gemäss WHO gibt es heute über 120
Millionen depressive Menschen und im
Jahre 2020 wird die Depression die zweihäufigste Krankheitsursache sein. Nicht
jede Niedergeschlagenheit ist schon eine
Depression. Schweregrad, zeitliche Länge
und Anzahl der typischen Depressionsmerkmale (vergl. Abb. 1) sind bei der Diagnosestellung zu berücksichtigen. Es gibt
leichte, mittelgradige und schwere depressive Episoden sowie einmalige und wiederkehrende, die rezidivierende depressive Störung. Je mehr depressive Phasen
durchlitten worden sind, desto grösser ist
das Rückfallsrisiko. Bei der ersten Episode
spielt oft eine belastende Lebenssituation
eine entscheidende Rolle. Bei späteren
Phasen bekommt die Eigendynamik des
Krankheitsgeschehens mehr Gewicht.
l Konzentrationsstörungen
Eine Modekrankheit ist das Burnout.
Es wird von einer eigentlichen BurnoutEpidemie gesprochen. Offiziell ist Burnout
keine medizinische Diagnose gemäss ICD10, sondern lediglich ein gesundheitsbeeinträchtigender Faktor (Z-Faktor). Deskriptiv gesehen ist das Kernsymptom die
Erschöpfung, welche mit der Zeit zu einer
Persönlichkeitsveränderung führt: Man
ist in gewisser Hinsicht nicht mehr sich
selber, Kollegen am Arbeitsplatz merken
etwa, wie man distanzierter, verschlos-
l Gedrückte Stimmung, Hoffnungslosigkeit, Pessimismus
l Freudlosigkeit, Interessenverlust
l Verminderung des Antriebes, erhöhte
Ermüdbarkeit
Zusatzsymptome
l Verlust des Selbstvertrauens
l Selbstvorwürfe, Schuldgefühle
l Suizidgedanken oder Wunsch, nicht
mehr zu leben
l Agitiertheit oder Verlangsamung
l Insomnie, gelegentlich auch Hypersomnie
l Appetit und/oder Gewichtsverminderung, gelegentlich auch -erhöhung
Abb. 1
sener oder zynischer wird. Zunehmend
kommt es zu einer Leistungsminderung
(vergl. Abb. 2). Die Abgrenzung von der
Depression ist fliessend. Es gibt präklinische Burnout-Zustände, die nicht als
Krankheit zu verstehen sind und auch
keiner Behandlung bedürfen. Kann der
überfordernde Lebensstil nicht verändert
werden, so entwickelt sich meistens eine
Erschöpfungsdepression, die – geht der
Krankheitsprozess weiter – schliesslich
in einer typischen Depression mündet,
wo nicht mehr die Erschöpfung alleine
das Krankheitsbild prägt (vergl. Abb. 3).
Der Begriff Burnout ist nur zu verwenden,
wenn sich ein Monate bis allenfalls Jah-
DEF I N ITION «B U R NOUT»
Erschöpfungssyndrom
Depersonalisation
(Selbstentfremdung, Zynismus)
Ineffektivität /
Leistungsminderung
Abb. 2
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THEMA
M ER KMALE DEP R ESSI O N
verändern, aber seinen Umgang mit ihr.
Es ist eine Tatsache, dass viele Menschen
heute zunehmend überfordert sind durch
die Leistungsansprüche, das Erfolgs- und
Gewinnstreben, den täglichen Konkurrenzkampf und die sich in immer mehr
Lebensbereiche ausbreitende Ökonomisierung und Kommerzialisierung. Loyalität,
vertrauensbasierte Kooperation und ethische Leitwerte bleiben dabei nicht angemessen bestehen.
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Dezember 2009 Reflexe
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THEMA
BURNOUT UND DEPRESSION
Burnout und Depression – Differenzierung durch Schweregrad
Burnout
Präklinisches
Burnout
Burnout wird
zur Depression
Eigendynamik
der Depression
NERVEN
Depression
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«Je schwerer das Burnout, desto wahrscheinlicher Depression»
«Je schwerer die Depression, desto unwahrscheinlicher Burnout»
Abb. 3
re dauernder «Ausbrennungsprozess» bei
überhöhten Belastungen, z.B. am Arbeitsplatz, feststellen lässt. Die Bezeichnung
Burnout wird – obwohl sie ja keine Diagnose ist – zunehmend auch von Medizinern verwendet, nicht zuletzt auch, weil
sie für die Patienten weniger diskriminierend ist.
Anders prädisponierte Menschen können in ähnlichen Stresssituationen mit
einer Angststörung reagieren. Eine erste
Panikattacke mit Todesangst und starken
vegetativen Begleiterscheinungen kann
aus heiterem Himmel über einen Menschen hereinbrechen und eine weitergehende Angstentwicklung anstossen. Oft ist
damit ein Vermeidungsverhalten verbunden, d.h. man muss sich mehr und mehr
von potenziell Angst auslösenden Situationen zurückziehen. Im Extremfall getraut
man sich nicht mehr das Haus zu verlassen. Es gibt auch die generalisierte Angststörung, die in einer allgemein gesteigerten Ängstlichkeit und Besorgtheit besteht,
verbunden mit vegetativen Begleiterscheinungen und muskulären Verspannungen.
Bei vielen Menschen meldet sich bei
anhaltender Stress- und Belastungssituation zuerst der Körper. Er spürt nicht selten
schneller, wenn es zuviel wird. Die Symptome können praktisch alle Organe betreffen, z.B. das kardiovaskuläre System mit
Rhythmusstörungen oder Hypertonie, den
Gastrointestinaltrakt mit Diarrhoe oder
Obstipation, den Bewegungsapparat mit
Verspannungs- und anderen Schmerzen
oder die Schlaffunktion mit Einschlaf- oder
Durchschlafstörungen. Hier ist natürlich
besonders wichtig, mögliche organische
Ursachen zu evaluieren. Lassen sich keine
finden, so liegt eine somatoforme Störung
vor.
Umgang mit Warnsymptomen
Körperliche Krankheiten werden insgesamt als weniger stigmatisierend erlebt
als psychische. Dies birgt die Gefahr in
sich, dass man eine Depression oder eine
Psychosomatose nicht wahrhaben will.
Vor allem in einer ersten Krankheitsepisode verstreicht oft unnötig viel Zeit bis zum
Beginn einer wirksamen Therapie. Wenn
Erschöpfung, Irritierbarkeit, Schlafprobleme, somatisch abgeklärte Magen-/Darmbeschwerden und anderes mehrere Wochen anhalten, so ist der Zeitpunkt einer
psychiatrischen Beurteilung und Therapie
gekommen.
Für die Rückfalls-Prophylaxe sollte
man seine persönlichen Warnsignale kennen, um später rechtzeitig reagieren zu
können. Diese sind sehr individuell und
sind aus der Anfangsphase früherer Erkrankungen zu erschliessen (z.B. Schlafprobleme, Kopfschmerzen, Müdigkeit,
Reizbarkeit, etc.).
Zum guten Umgang mit Warnsymptomen gehört auch die Selbstberuhigung.
Heutzutage wird Gesundheit allzu oft mit
ständigem Wohlbefinden und mit Well-
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gute Gründe für Sie, die Mitgliedschaft
noch heute zu beantragen!
vdms Reflexe – Zeitschrift für physikalische
Therapie:
Grund Nr. 2
Reflexe Dezember 2009
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Schwerpunktthemen
Fachbeiträge
Verbands-Neuigkeiten
News aus Gesundheit und Politik
ness gleichgesetzt. Warnsymptome sind
zwar wahr und ernst zu nehmen, aber
eine hypochondrische Selbstverunsicherung verschlimmert die Situation unnötig.
Man muss nicht jeden Tag voll leistungsfähig sein. Eine schlaflose Nacht ist noch
keine Krankheit, auch zwei hintereinander nicht. Desgleichen sollte nicht allzu
schnell der Begriff des Burnouts herangezogen werden, vielmehr gehören eine
vorübergehende Effizienzabnahme oder
passagere Erschöpfungsgefühle zum gesunden Lebensrhythmus.
Die psychiatrische Behandlung
Die psychiatrischen Therapieangebote
sind vielfältig. Noch mehr als in der Somatik spielen der Placeboeffekt sowie die
therapeutische Beziehung, das Vertrauen
in die Methode und den Therapeuten eine
zentrale Rolle.
In der Pharmakotherapie ist zwischen unmittelbarer Symptomlinderung
und länger angelegter Kurbehandlung
zu unterscheiden. Bei Ängsten, Unruhe,
Schlafstörungen helfen Beruhigungs- und
Schlafmittel wie Benzodiazepine meistens
sehr gut. Die Angst vor Abhängigkeit ist
heute eher zu gross geworden. Ein gezielter Einsatz, z.B. von Zeit zu Zeit ein
Schlafmittel, ist hilfreich und harmlos.
Die Indikation zu einer länger dauernden
Psychopharmakotherapie ist sorgfältig zu
überprüfen. Bei schweren Depressionen
ist ihre spezifische Wirksamkeit empirisch-statistisch unbestritten, bei leichten
und mittleren dagegen nicht. Die Studien zeigen oft keine grössere Wirkung als
jene von Placebo. Dies spricht nicht gegen
ihren Einsatz, da der Placeboeffekt – wie
schon gesagt – nicht zu unterschätzen ist.
Zudem sind die persönliche Einstellung
der Patienten zu den Medikamenten und
auftretende Nebenwirkungen bei der Indikationsstellung mit zu berücksichtigen.
Noch zu wenig abgeklärt sind Nachwirkungen länger applizierter Psychopharmaka auf die Gehirnfunktion, d.h. die Frage,
ob die biologische Selbstregulationsfähigkeit beeinflusst wird.
Die Psychotherapie ist bei den hier
besprochenen Krankheiten Depression,
Burnout, Ängste und Psychosomatosen oft
der entscheidende Ansatz. Es lassen sich
pathogenetische und salutogenetische Vorgehensweisen unterscheiden. Die Pathogenese konzentriert sich in der Behandlung
THEMA
Ein Leben ohne Krisen und Krankheiten
Abschliessend bleiben immer Fragen:
Wie weit helfen all diese Therapien? Wie
ist die Prognose? Die wissenschaftlichstatischen Verlaufsuntersuchungen sind
im Einzelfall kritisch zu würdigen, denn
den Mittelwertpatienten gibt es nicht. Der
Krankheits- und Lebensverlauf ist individuell. Dennoch gilt: Viele psychischen
und psychosomatischen Krankheiten haben nicht nur eine Phase, sondern treten
später erneut auf, häufig in etwas abgemilderter Form. Durch die Akzeptanz der eigenen individuellen Krankheitsgeschichte
wird vieles entscheidend entschärft.
Ein Leben ohne Krisen und Krankheiten wäre unmenschlich. l
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Dr. med. Toni Brühlmann
Ärztlicher Direktor
Privatklinik Hohenegg
Meilen
www.hohenegg.ch
I N S E R AT
gerichtet. Viele in der Psychiatrie eingesetzten Spezialtherapien lassen neue oder
verschüttete Ressourcen aufleben, z.B.
Ergotherapie oder Maltherapie lassen die
Kreativität aufleben oder körperorientierte
Therapien, Physiotherapie, Massagen und
Sport fördern die leibliche Vitalität.
Auch die Komplementär- oder Alternativmedizin hat in der Psychiatrie ihren
berechtigten Stellenwert gefunden. Allerdings ist der Begriff speziell in der Psychiatrie unscharf. Gemeint ist nämlich eine
komplementäre Ergänzung zur Schulmedizin. Jedoch sind viele Ansätze, die
früher noch komplementär waren, heute
als Spezialtherapien fest in die ambulante und stationäre Praxis integriert. Dazu
zählen etwa Qi Gong, Shiatsu, Mal- oder
Musiktherapie. Auch andere Komplementärmethoden wie TCM (z.B. Akupunktur)
können erfolgreich eingesetzt werden,
speziell bei psychosomatischen Leiden.
NERVEN
wäre unmenschlich.
A U T O R
auf die Krankheitsursachen, die Salutogenese auf die Gesundheitsförderung. Bei
ersterem werden krankheitsverursachende
Konflikte und Grundmuster des Erlebens
und Verhaltens bearbeitet, z.B. dysfunktionale Muster von Abhängigkeit/Unselbständigkeit oder von Kontrollbedürfnis/
Eigensinn. Dabei geht es sowohl um die
emotionale wie auch um die kognitive
Aufarbeitung. Bei der emotionalen Aufarbeitung sind z.B. nicht eingestandene
Wutgefühle aufgrund einer Kränkung
zuzulassen und der Umgang mit ihnen
einzuüben. Beim kognitiven Aufarbeiten
dagegen sind immer wiederkehrende dysfunktionale Denkmuster zu erkennen und
zu verändern, z.B. das Schwarz/Weiss
Denken («wenn etwas schief gegangen ist,
ist alles kaputt») oder das Personalisieren
(«wenn jemand schlechter Laune ist, so ist
er sicher böse auf mich»).
Beim salutogenetischen Vorgehen werden die gesunden Seiten gestärkt, Ressourcen mobilisiert und der Blick auf die
guten Seiten der aktuellen Lebenssituation
Dezember 2009 Reflexe
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