Head-to-Head klinische Studien bezüglich der Spezifität von IGRAs (Interferon Gamma Release Assays) Was genau versteht man unter der Spezifität eines Diagnosetests? Die Spezifität beschreibt die Fähigkeit eines Tests nicht-infizierte Personen korrekt zu identifizieren. Wie wird die Spezifität gemessen? Da man nicht mit Sicherheit feststellen kann, ob eine Person keine latente Tuberkulose Infektion hat (es gibt keinen Goldstandard), ist es hier unmöglich, einen absoluten Wert für die Spezifität zu erhalten. Aus diesem Grunde bedient man sich eines Proxys (Ersatzwerts) zur Berechnung der Spezifität. Diese Kalkulation basiert auf der Annahme, dass eine Gruppe von Personen, die keine Risikofaktoren für Tuberkulose beherbergen, nur ein niedriges Risiko besitzen an einer Tuberkulose zu erkranken. Diese Gruppe sollte zum Beispiel in keinem TB-endemischen Gebiet gelebt oder dieses besucht haben. Auch sollte sie in keinem Kontakt mit anderen an TB erkrankten Personen gestanden haben. 1 Es wird davon ausgegangen, dass Personen dieser Niedrigrisiko- Population nicht infiziert sind. Positive TB Testergebnisse bei dieser Gruppe werden daher als „falsch” angesehen, obwohl man nicht völlig ausschließen kann, dass die getesteten Personen unwissentlich möglicherweise mit ansteckenden TB Infizierten in Kontakt getreten sind und sich dadurch infizierten. Wenn bei echten Niedriginzidenz-Populationen dann z.B. alle Testergebnisse negativ ausfallen, verfügt der durchgeführte Test über eine Spezifität von 100 Prozent. Wie hoch ist die Spezifität des T-SPOT.TB Tests? Die einschlägigen, qualitativ hochwertigen klinischen Studien der letzten Jahre (2009-2012) belegen eindeutig die hervorragende Spezifität des T-SPOT.TB Tests mit Werten zwischen 97% und 99%. (siehe auch Bereich „Spezifität“ auf der deutschsprachigen T-SPOT.TB Webpage). http://www.oxfordimmunotec.de/wp-content/uploads/Spezifitat.pdf Welche seriösen wissenschaftliche Methoden stehen zur Verfügung, um einen direkten Vergleich bestimmter Parameter bei Diagnostiktests durchzuführen ? (Unter der Voraussetzung das die untersuchten Population den Kriterien der Messung der Spezifität standhalten) Möchte man die Spezifität der beiden am Markt verfügbaren IGRA Tests zum Nachweis einer TB Infektion miteinander vergleichen, stehen hierfür prinzipiell zwei Möglichkeiten zur Auswahl: Metaanalysen Head-to-Head Studien 2 Wie aussagekräftig sind Metaanalysen? Die Metaanalyse ist eine Sekundäranalysemethode, die eine Zusammenfassung von Ergebnissen aus einer Vielzahl von verschiedenen Einzelstudien vornimmt. Die Metaanalyse liefert jedoch keine einheitliche Gegenüberstellung und bringt auch gewisse Nachteile mit sich da a) jede Studie unterschiedliche Patientenkollektive untersucht b) die Einschluss-und Ausschlusskriterien möglicherweise einen bestimmten Test ungleich berücksichtigen bzw. favorisieren. c) Verschiedene Labore die Tests durchführen d) die Probenlogistik häufig unterschiedlich ist Aufgrund dieser Vielzahl von Variablen ist die Beurteilung eines Testvergleiches basierend auf der alleinigen Verwendung von Metaanalysen wissenschaftlich zweifelhaft. (siehe auch weiterführende Informationen und Vorbehalte zur Diel et al Studie, Chest 2010 im Bereich „Spezifität“, auf der T-SPOT.TB Webpage http://www.oxfordimmunotec.de/wp-content/uploads/Spezifitat.pdf 3 Wo liegen die Vorteile von Head-to-Head Studien? Die beschriebenen Einschränkungen einer Metaanalyse kann man aufheben,indem die miteinander zu vergleichenden Tests (Produkte) a) mit Proben derselben Populationen b) unter gleichen Bedingungen c) gleichzeiitg durchgeführt werden. Die Ergebnisse aus diesen sogenannten Head-to-Head Studien besitzen dann eine weitaus höhere Aussagekraft zur entsprechenden Performance der getesteten Produkte unter gleichen Bedingungen. Nur in diesem direkten Vergleich ist eine ernsthafte Bewertung möglich. Welche Head-to-Head IGRA Studien wurden bislang veröffentlicht? Nachfolgend stellen wir Ihnen eine Übersichtstabelle sowie eine kurze Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse aus den zwei bislang veröffentlichten Head-to-Head Publikationen (Mancusoet al, 2011 und Higuchi et al,2012) zur Spezifität von IGRAs vor. In beiden Studien wurden die entsprechenden Niedrigrisiko-Populationen jeweils mit beiden IGRAs gescreent. Beide IGRAs wiesen eine Spezifität von ca. 99% auf. 4 IGRA Spezifität in bisher veröffentlichen Head-to-Head Studien mit Niedrigrisiko-Kontrollen Head-to-Head Studie Der T-SPOT.TB Test In-Tube Higuchi et al IJTLD (2012) 99,1% (110/111) 99,0% (96/97) Mancuso et al AJRCCM (2011) 98,7% (1336/1354) 98,8% (1338/1354) Gesamt 98,7% ( 1446/1465) 98,8% (1434/1451) Quantitative Zusammenfassung von Head-to-Head Studien zwischen dem T-SPOT.TB Test und In-Tube in Niedrigrisikogruppen. Daten im Dezember 2012 erfasst. Cut-Off Datum für Publikationen 31.Oktober 2012. 5 Head-to-Head Studie Higuchi K, Sekiya Y, Igari H, Watanabe A, Harada N. Comparison of specificities between two interferon-gamma release assays in Japan. INT J TUBERC LUNG DIS 16(9):1190–1192 2012 Der T-SPOT.TB Test und der In-Tube Test wurden in 111 Proben einer Niedrigrisikopopulation in Japan miteinander verglichen. 79% davon waren BCG geimpft. Proben für den T-SPOT.TB Test wurden über Nacht zum Testlabor transportiert. Dort wurde den Proben T-Cell Xtend beigemischt und diese innerhalb von 32 Stunden verarbeitet. Proben für den In Tube Assay wurden am Ort der Blutabnahme inkubiert und anschließend innerhalb von 16 Stunden zur weiteren Verarbeitung in dasselbe Testlabor transportiert. Beim T-SPOT.TB Test gab es keine unbestimmbaren und keine grenzwertigen Ergebnisse. 110 von 111 Ergebnissen waren negativ und ergaben somit einen Spezifitätswert von 99,1%. Beim In Tube Test gab es keine unbestimmbaren Ergebnisse, aber es gab 14 grenzwertige Ergebnisse bei Anwendung des japanischen Grenzwerts (0,1– 0,34 IU/ml). 96 von 97 Ergebnissen waren negativ und ergaben somit einen Spezifitätswert von 99,0%. Eine Person war positiv bei beiden Tests - Ergebnisse, die darauf hindeuten, dass diese Person möglicherweise mit MTB infiziert ist. „The specificity of both assays was equally high when subjects are at a very low risk of TB infection“ 6 Head-to-Head Studie Mancuso et al., Discordance among Commercially Available Diagnostics for Latent Tuberculosis Infection AJRCCM, (2012) 10.1164/rccm.2011 7-1244OC Head-to-Head Studie Gleiche Population, zeitgleich gescreent T-SPOT Spezifität 98,7% Über 1.300 US Armee Rekruten wurden mit dem In Tube Assay und dem T-SPOT.TB Test gescreent. „The specificity of the IGRAs was 98.7% for the T-Spot (1,336 negatives among 1,354 low-risk recruits, 95% CI: 97.9%, 99.2%) and 98.8% for the QFT-GIT (1,338 negatives among 1,354 lowrisk recruits, 95% CI: 98.1%, 99.3%)” T-SPOT, T-Cell Xtend und das Oxford Immunotec Logo sind Warenzeichen von Oxford Immunotec Ltd. © Oxford Immunotec Ltd. 2014. Alle Rechte vorbehalten. 7 AHH-TB-DE-V2