Vitamin A für Haut, Sehkraft und Immunsystem

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Vitamin A für Haut, Sehkraft und Immunsystem
Wer möchte nicht bis ins hohe Alter über eine gute Sehkraft verfügen? Oder über eine schöne Haut
und gesunde Schleimhäute, die Krankheitserreger effektiv abwehrt? Für all diese Funktionen ist
Vitamin A notwendig.
Es gehört zu den fettlöslichen Vitaminen. Beim Vitamin A handelt es sich nicht um ein einzelnes Vitamin,
sondern um eine ganze Stoffgruppe. Am bekanntesten ist das Retinol. Vitamin A kommt nur in tierischen
Lebensmitteln wie Leber, Fleisch, Fisch, Eier, Butter und Käse vor. Unser Körper kann jedoch aus den
Vorstufen (Provitamine) wie zum Beispiel aus Beta-Carotinen, das in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten ist,
Vitamin A selbst herstellen.
Für gesunde Haut und intakte Schleimhäute
Bestimmte Retinoide, wie diese Stoffgruppe auch genannt wird, tun ihren Dienst in der obersten Hautschicht,
in der Epidermis. Dort sitzen diejenigen Zellen, die die Hornschicht produzieren. Die Retinoide sorgen dafür,
dass sich nicht zu viel Hornsubstanz bildet. Außerdem können die Verwandten des Vitamin A Entzündungen
in der Haut lindern. Das ist insbesondere bei Schuppenflechte und Neurodermitis wichtig. Vitamin A ist ebenso
wie Vitamin E und Coenzym Q 10 in vielen Kosmetik- und Anti-Aging-Produkten enthalten. Vitamin A und
Beta-Carotin helfen auch bei Akne, weil sie die Talgproduktion vermindern. Sind die Talgdrüsen verstopft und
haben sich entzündet, kann die Vitamin-A-Gruppe die Infektion eindämmen.
Retinol ist notwendig für das gesunde Wachstum der Epithelien (Oberflächenzellen). Sie sind eine Art
Schutzwall gegen äußere und innere Einflüsse. Man findet sie an der Hautoberfläche, auf den Schleimhäuten
und als Auskleidung von Organen wie Niere, Harnblase, Bronchien etc. Intakte Schleimhäute sind eine
schützende Barriere zwischen Körper und Außenwelt.
Immunsystem
Hier wirkt Vitamin A gleich mehrfach. Es erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen durch die
Intaktheit von Haut und Schleimhäuten. Bakterien, Viren und Parasiten haben kaum eine Chance
einzudringen, wenn die Barrieren intakt sind. Beta-Carotin und Vitamin A fördern auch die Produktion von
Antikörpern. Des weiteren erhöhen sie die Zahl und Wirksamkeit der weißen Blutkörperchen gegen
Infektionen. Schon ein leichtes Vitamin A Defizit erhöht das Risiko für eine Infektion um das Zwei- bis
Dreifache.
Gutes Sehen
Vitamin A wird in unserem Organismus für die vielfältigsten Stoffwechselprozesse benötigt. Besonders
bedeutsam ist es für den Sehvorgang. Retinol hat vor allem Auswirkungen auf das Nachtsehen. Vitamin A ist
Bestandteil der Retina (daher der Name) und für die Hell-Dunkel-Adaption notwendig. Wenn Sie das Gefühl
haben, dass sie nachts schlechter sehen als in jungen Jahren, könnte dies auf eine mangelhafte Vitamin-AVersorgung hinweisen. In industrialisierten Ländern ist eine starke Unterversorgung mit Vitamin A jedoch
relativ selten. Hierzulande kann es sein, dass man durch ein Vitamindefizit schlechter sieht, aber es erblindet
deswegen niemand. Anders in den Entwicklungsländern. Man schätzt, dass dort jährlich etwa 500.000 Kinder
in Folge eines Vitamin-A-Mangels ihr Augenlicht verlieren.
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Auch andere Sinne benötigen das fettlösliche Vitamin: Hörstörungen und eine herabgesetzte Geruchs- und
Geschmacksempfindlichkeit können Folge einer Unterversorgung mit Vitamin A sein.
Zellspezialisierung, Wachstum, Entwicklung
Vitamin A unterstützt und reguliert das Wachstum und die Entwicklung von gesunden Zellen. Retinol ist am
Aufbau von vielen Geweben und Strukturen im Körper beteiligt. Neben Augen, Haut und Schleimhäuten, die
bereits erwähnt wurden, ist Vitamin A von Bedeutung für: Zähne, Knochen, Haare, Lymphgefäße und
Geschlechtszellen, Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark und für den Aufbau von neuen roten
Blutkörperchen (Erythrozyten). Hier wirkt es synergetisch mit Eisen.
Vorkommen, Zufuhr und Tagesbedarf
Vitamin A ist das einzige Vitamin, das mit Lebensmitteln überdosiert werden kann. Dazu müssten Sie
jedoch mehrere Tage hintereinander Leber oder im speziellen Fischleber essen. In 100 g Fischleber ist
das 5.000-fache des normalen Tagesbedarfs (ca. 3.000 IE bzw. 15 mg Beta-Carotin) enthalten.
Auch Pflanzen sind eine gute Vitamin-A-Quelle, allerdings nicht in Form von Retinolverbindungen,
sondern als Carotin-Träger. Beta-Carotin und 50 weitere Vertreter aus der Gruppe der rund 500
verschiedenen Carotinoide können im Darm zu Provitamin A gespalten werden. Hohe Carotinoidgehalte
finden wir in buntem Gemüse und Obst wie: Karotten, Grünkohl, Spinat, Paprika, Brokkoli, Melonen,
Aprikosen und Mangos. Die Süßwasseralge Spirulina ist besonders reich an Beta-Carotin. Ihr Gehalt ist
rund 14 Mal so hoch wie der von Karotten.
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Während tierisches Vitamin A unter Anwesenheit von Fett und Gallensäuren nahezu vollständig resorbiert
wird, hängt die Bioverfügbarkeit pflanzlicher Carotinoide von der Art der Zubereitung und vom Fettgehalt
der Nahrung ab. Carotinoide aus rohen Karotten werden nur zu rund 10 Prozent resorbiert, da diese
größtenteils in den unverdaulichen zellulosehaltigen Zellen vorliegen. Bei der Anwesenheit von Fett und
bei geriebenen Karotten ist die Aufnahme deutlicher höher. Auch in Smoothies geben die Salate und
Gemüse ihre Schätze in Form von Vitalstoffen eher preis.
Ein erhöhter Bedarf von Vitamin A wird in der Fachliteratur beschrieben bei: Stress, Entzündungen,
Rauchen, hohem Alkoholkonsum, ausgedehnten Sonnenbädern, Leber-Galle-Erkrankungen und
Operationen. Auch wenn sie täglich mehr als eine Stunde Fernsehen oder am Computer arbeiten, steigt
der Bedarf an Carotinoiden um das 14 fache.
Die Einnahme gewisser Medikamente verschlechtert auch den Vitamin-A-Status. Carotinoide sind nicht
nur als Vitamin-A-Vorstufe bedeutend, sondern weisen für sich selbst wichtige antioxidative Eigenschaften
auf. (Anti-Aging)
Personen, die an Diabetes oder an einer Schilddrüsenüberfunktion leiden, haben Probleme pflanzliche
Carotinoide in Vitamin A umzuwandeln.
In der Schwangerschaft wird davon abgeraten Leber zu essen, da es bei einer Überdosierung von Vitamin
A zu einer Missbildung beim Kind kommen kann. Eine hohe Zufuhr von Carotinoiden gilt jedoch generell
als unbedenklich.
Quellen: Burgerstein / Handbuch Nährstoffe, Fuchs / Mit Nährstoffen heilen
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