sinfoniekonzert Arnold Schönberg Sergej Rachmaninow Edward Elgar Jean-Frédéric Neuburger Klavier Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth Dirigent First Global Partner 12 sinfoniekonzert 12 03. Jul 16, 11 Uhr, 04./05. Jul 16, 20 Uhr Kölner Philharmonie Arnold Schönberg »Verklärte Nacht« op. 4 – Fassung für Streichorchester (1899/1943) Sergej Rachmaninow Konzert Nr. 2 für Klavier und Orchester c-Moll op. 18 (1901) Moderato Adagio sostenuto Allegro scherzando 34’ Pause Edward Elgar Variationen für Orchester op. 36 »Enigma-Variationen« (1898) Enigma (Thema): Andante Variation 1 (C. A. E.): L’istesso tempo Variation 2 (H. D. S.-P.): Allegro Variation 3 (R. B. T.): Allegretto Variation 4 (W. M. B.): Allegro di molto Variation 5 (R. P. A.): Moderato Variation 6 (Ysobel): Andantino Variation 7 (Troyte): Presto Variation 8 (W. N.): Allegretto Variation 9 (Nimrod): Adagio Variation 10 (Dorabella): Intermezzo, Allegretto Variation 11 (G. R. S.): Allegro di molto Variation 12 (B. G. N.): Andante Variation 13 (***): Romanza. Moderato Variation 14 (E. D. U.): Finale. 30’ Jean-Frédéric Neuburger Klavier Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth Dirigent So 10 Uhr und Mo + Di 19 Uhr: Konzerteinführung mit Klaus Oehl 22’ 4 Wien, Moskau und London Drei musikalische Wendepunkte um 1900 Auf den ersten Blick haben sie nichts miteinander zu tun: Welten scheinen zwischen Schönbergs Verklärter Nacht, Elgars Enigma-­ Variationen und Rachmaninows 2. Klavierkonzert zu liegen. Und doch sind alle drei Werke fast zur gleichen Zeit entstanden und ­atmen auf ihre Weise den Geist der vorletzten Jahrhundertwende. »Die drei Werke bilden zusammen ein faszinierendes Mosaik ihrer Entstehungszeit mit all ihren unterschiedlichen Strömungen«, so Gürzenich-Kapellmeister François-Xavier Roth. Während Sergej Rachmaninow die Musik seines Klavierkonzertes mit Hilfe eines Hypnotiseurs aus dem Gefängnis des Unterbewussten befreite, schuf Edward Elgar in seinen Enigma-Variationen farbige P ­ orträts befreundeter Persönlichkeiten: Mit offenkundigen Charakterzügen, aber auch mit ihren enigmatischen, vielleicht unbewussten Seiten. Die Seelenregungen eines Paares, das sich in einer verklärten Mondnacht begegnet, von Richard Dehmel im hohen Ton seiner Zeit in ein Gedicht gefasst, übersetzte Schönberg in sein sinfonisches Werk Verklärte Nacht. 6 Musikalisches Psychogramm einer Liebe Arnold Schönbergs »Verklärte Nacht« Klaus Oehl Sigmund Freud schreibt im Sommer 1899 am letzten Kapitel seiner »Traumdeutung«, als sich Arnold Schönberg zeitgleich hinreißen lässt von Richard Dehmels leidenschaftlichen erotischen Gedichten und sie in acht Liedern und in dem Streichsextett »Verklärte Nacht« op. 4 musikalisch verewigt. (Eine für Streichorchester transkri­bierte Fassung sollte achtzehn Jahre später folgen, die er 1943 in Amerika noch einmal verbesserte.) »Ihre Gedichte haben auf meine musikalische Entwicklung entscheidenden Einfluss ausgeübt. Durch sie war ich zum ersten Mal genötigt, einen neuen Ton zu suchen. Das heißt, ich fand ihn ungesucht, indem ich musikalisch widerspiegelte, was Ihre Verse in mir aufwühlten.«, schreibt Schönberg an Dehmel. Es ist literarisch ein wirkliches Dehmel-Jahr für Schönberg, der sich begeistert für die explosive sexuelle Thematik der Gedichte aus der Sammlung »Weib und Welt« (1896). Mit seinem Lehrer A ­ lexander von Zemlinsky und dessen Schwester Mathilde verbringt er die Sommerferien in Payerbach in Niederösterreich, wo innerhalb von drei W ­ ochen die »Verklärte Nacht« entsteht – während sich ­Schönberg und ­seine spätere Frau Mathilde ineinander verliebten. Arnold Schönberg * 13. September 1874 in Wien † 13. Juli 1951 in Los Angeles »Verklärte Nacht« op. 4 – Fassung für Streichorchester Entstehungsjahr: Vom Herbst 1899 bis zum 01. Dezember 1899 in der Urfassung für Streichsextett, 1917 Umarbeitung für Streich­ orchester, 1943 revidiert. Uraufführung: Am 18. März 1902 im Kleinen Musikvereins-Saal Wien mit dem Rosé-Quartett (Streichsextett-Fassung); ­Uraufführung der Streichorchesterfassung nicht eindeutig belegt. Vom Gürzenich-Orchester zuletzt gespielt am 25. Februar 1986 unter der Leitung von Yuri Ahronovitch. Besetzung (chorisch) 16 Erste Violinen, 14 Zweite Violinen, 12 Bratschen (geteilt), 10 Violoncelli (geteilt), 8 Kontrabässe 7 Die fünf Teile von Dehmels Gedicht gliedern auch die rein instrumentale Musik: Zwei Menschen gehen in einer kalten Nacht durch einen Hain (1), die Frau klagt sich an, sie erwarte ein Kind von ­einem A ­ ndern (2), der Mond scheint auf das schweigende Paar (3), der Mann tröstet die Frau und erklärt, dass er das Kind als sein ­eigenes annehmen wolle (4), am Ende Verklärung der Liebenden unter funkelnden Sternen (5). Naturschilderung und Liebesthematik fallen auch in der Musik in eins. So ist die Kälte der Mondnacht zu Beginn noch Ausdruck der emotionalen Einsamkeit; die auf Brahms’ Kammermusik verweisenden absteigenden Linien der tiefen Streicher und die Seufzer­ figuren des d-Moll-Beginns deuten darauf hin. »Mit schmerzlichem Ausdruck« wandert das Unglücksmotiv der Bratschen durch die Stimmen (wie das Paar durch den Wald), bis aus ihm das musika­ lische Motiv der Selbstanklage hervorgeht. Eine aus Wagners ­»Tristan« entlehnte Umspielung, ein Doppelschlag, unterstreicht die scheinbar ausweglose Liebessituation, bis mit den gedämpften flötenähnlichen Flageolett-Klängen der hohen Streicher das Mondlicht herab- und musikalisch eine völlig andere Klangwelt aufscheint: Die Erhabenheit der Natur und die Vergebung des Mannes verbinden sich in einem Kanon der ersten Geigen und Celli nun in D-Dur: »oh sieh, wie klar das Weltall schimmert«. Und das bekannte ­dramaturgische Prinzip eines »per aspera ad astra« (durch Dunkel zum Licht) ist hier mit den aus dem Orchestersatz funkelnden Sternen am Ende einmal ganz wörtlich zu verstehen. 8 »Verklärte Nacht« von Richard Dehmel 1896 in der Sammlung »Weib und Welt« veröffentlicht Zwei Menschen gehn durch kahlen, kalten Hain; der Mond läuft mit, sie schaun hinein. Der Mond läuft über hohe Eichen, kein Wölkchen trübt das Himmelslicht, in das die schwarzen Zacken reichen. Die Stimme eines Weibes spricht: Ich trag ein Kind, und nit von dir, ich geh in Sünde neben dir. Ich hab mich schwer an mir vergangen; ich glaubte nicht mehr an ein Glück und hatte doch ein schwer Verlangen nach Lebensfrucht, nach Mutterglück und Pflicht – da hab ich mich erfrecht, da ließ ich schaudernd mein Geschlecht von einem fremden Mann umfangen und hab mich noch dafür gesegnet. Nun hat das Leben sich gerächt, nun bin ich dir, o dir begegnet. Sie geht mit ungelenkem Schritt, sie schaut empor, der Mond läuft mit; ihr dunkler Blick ertrinkt in Licht. Die Stimme eines Mannes spricht: Das Kind, das du empfangen hast, sei deiner Seele keine Last, o sieh, wie klar das Weltall schimmert! Es ist ein Glanz um Alles her, du treibst mit mir auf kaltem Meer, doch eine eigne Wärme flimmert von dir in mich, von mir in dich; die wird das fremde Kind verklären, du wirst es mir, von mir gebären, du hast den Glanz in mich gebracht, du hast mich selbst zum Kind gemacht. Er faßt sie um die starken Hüften, ihr Atem mischt sich in den Lüften, zwei Menschen gehn durch hohe, helle Nacht. 9 Arnold Schönberg, Gemälde von Richard Gerstl aus dem Jahr 1905 10 Dank sei dem Psychiater Sergej Rachmaninows Zweites Klavierkonzert »Every time I hear it, I go to pieces!« – beim Anhören von Sergej Rachmaninows 2. Klavierkonzert muss man einfach dahinschmelzen. Jedenfalls suggerieren das zahlreiche Hollywood-Filme, denen das Konzert unterlegt ist. Es wurde für »Grand Hotel« mit Greta Garbo ebenso verwendet wie für »Rhapsody« mit Elizabeth Taylor. Das ­berühmteste Beispiel liefert aber wohl Billy Wilder, der Marylin Monroe eben diese Worte in seiner Komödie »Das verflixte 7. Jahr« in den Mund legt, während sie schmachtend ans Klavier gelehnt dem Beginn des Konzertes lauscht. Ob Rachmaninows Musik und künst­ lerischer Reputation die Vereinnahmung durch die Filmindustrie genützt oder doch eher geschadet hat, sei dahingestellt. Tatsächlich aber gelang dem 1873 in Onega, Kreis Nowgorod, ­geborenen Sergej Wassiljewitsch Rachmaninow mit dem 2. Klavierkonzert in c-Moll op. 18 (1901) als Komponist der lang ersehnte Durchbruch. Dabei waren gerade seine frühen Jahre von künst­ lerischen Selbstzweifeln und einer schweren psychischen Krise ­bestimmt. Zwar absolvierte er als 18-Jähriger das Moskauer ­Konservatorium als Pianist wie als Komponist mit Auszeichnung, ­jedoch glaubte der von Natur aus Schwermütige nicht an eine ­persönlich und beruflich glückliche Zukunft. 1893, noch nicht zwanzig Jahre alt, vertraut er Natalja Skalona – der Schwester ­seiner Jugendliebe Vera – an: »Ich bin irgendwie psychisch gealtert, müde geworden, alles wird mir manchmal unerträglich schwer […] und als Mensch werde ich nach meinen Charakteranlagen niemals glücklich sein.« Neben Rachmaninows depressiver Disposition stand ihm zudem sein mangelndes künstlerisches Selbstvertrauen im Wege. Dabei waren sowohl die Uraufführungen des ersten Klavierkonzerts op. 1 wie auch der Oper »Aleko« überaus erfolgreich. Peter Tschaikowsky nahm an allen Proben von Rachmaninows Bühnenerstling am ­Bolschoj-Theater teil und drückte ihm nach der Premiere am 27. April 1893 seine große Hochachtung aus. Er interessierte sich schon früh für die Arbeiten des jungen Komponisten, wurde zu dessen Mentor und öffnete ihm mit seinem Einfluss Theaterund Konzertsäle. Als er noch im gleichen Jahr starb, verlor ­Rachmaninow nicht nur sein künstlerisches Vorbild, sondern 11 Sergej Rachmaninow 12 z­ ugleich ­einen wesentlichen Fürsprecher. Er komponierte zum ­Gedenken an den Verstorbenen ein Klaviertrio, das »Trio élégiaque«. Es weist in seinem langsamen Satz eine große Ähnlichkeit zu Tschaikowskys eigenem Klaviertrio op. 50 auf, das auch dieser schon als Abschieds­musik und Ehrung einem verstorbenen Freund und Lehrer gewidmet hat – Nikolaj Rubinstein. Auch in ihrer übersensiblen, selbstkritischen Haltung sind Rach­ maninow und Tschaikowsky miteinander vergleichbar. Es ist eine seltsame Koinzidenz, dass beide Komponisten während der Arbeit an ihrer jeweils ersten Symphonie eine große Schaffenskrise durchlitten haben. Als am 27. März 1897 Rachmaninows 1. Symphonie bei Publikum und Kritik durchfällt, hat das schwerwiegende Folgen. Rachmaninow verfällt in A ­ pathie und legt eine zweijährige Schaffenspause ein. Er kehrt Moskau den Rücken und igelt sich auf einem Landgut ein. Von dort schreibt er an den befreundeten Komponisten Alexander S ­ atajewitsch im Oktober 1898: »Es ist ­völlig unmöglich für mich, nach Moskau zur Saison zu k­ ommen. ­Abgesehen davon riet mir mein Arzt – oder soll ich s ­ agen, befahl er mir? – das Landleben beizubehalten. […] Ich lebe hier ganz ­allein, nur mit drei Bernhar­dinerhunden, mit denen ich mich unterhalte und Spaziergänge in die umliegenden Wälder unter­nehme. […] Ich habe bis jetzt noch keine Note zu Papier gebracht, aber so Gott will, werde ich vielleicht dazu imstande sein.« Als auch im Laufe des Jahres 1899 die Schaffenskrise anhielt – und das trotz der ersten internationalen Erfolge von Rachmaninows Musik in England und den USA – überredeten ihn seine engsten Verwandten und Freunde, sich in Behandlung zu begeben. Neben dem Cousin, dem Pianisten Alexander Siloti, kümmerte sich die ­Familie Satin auch finanziell nach Kräften um Rachmaninow, ins­ besondere seine Tante Warwara Satina und deren Töchter Sophia und Natalja nahmen Anteil an seinem Schicksal. Dr. Nikolaus Dahl, ein aus Deutschland stammender Neurologe, war der geeignete Therapeut für den manisch-depressiven Komponisten. Denn der Mediziner war nicht nur eine Koryphäe auf dem Gebiet der Psychoanalyse und der Hypnose, sondern auch ein leidenschaftlicher ­Musikliebhaber, der in seinem Haus häufig Kammermusikabende veranstaltete. Die Hypnosebehandlung in den Monaten Januar bis April 1900 und vor allem die neu gewonnene musikalische Gesellschaft im Hause Dahl zeigten Wirkung. Nikolaus Dahl hatte seinen Patienten durch Suggestion davon überzeugt, dass sein nächstes Werk mit spielerischer Leichtigkeit entstehen und von hervorragender Qualität sein würde. Und tatsächlich, Rachmaninows Schaffenskraft erwachte von neuem. 13 Er skizziert noch im Sommer sein 2. Klavierkonzert, das er am 21. April 1901 vollendet. Die Moskauer Uraufführung mit dem ­Komponisten am Klavier und dem Cousin Siloti am Pult am 27. Oktober 1901 hinterlässt noch einen zwiespältigen Eindruck, jedoch die Wiederaufnahme im folgenden Jahr mit vertauschten Rollen – D ­ irigent war Rachmaninow, Siloti Pianist – bringt den durchschlagenden Erfolg. Auch bei den Petersburger und Leipziger Erstaufführungen im Jahr 1902 und weiteren internationalen ­Premieren wird Rachmaninow gefeiert. Er weiß, wem er diesen Durchbruch zu verdanken hat; er widmet das Werk »à Monsieur N. Dahl« und hält bei der Familie Satin um die Hand von Natalja an, die er im April 1902 heiratet. Die gewichtigen, düsteren Klavierakkorde am Beginn des K ­ onzertes lassen mit ihrem glockenartigen majestätischen Klang an Rußland anklingen. So findet auch Nikolaj Medtner, der Freund und Kom­ ponistenkollege Rachmaninows: » […] Man fühlt mit dem ersten ­Glockenschlag und der hieraus anhebenden Entwicklung, wie sich vor uns Rußland in seiner vollen Größe erhebt.« Jedoch verlieren sich im weiteren Verlauf des Konzertes solche ­imposanten Gesten des Klaviers. Auch russische Folklore sucht man bei dem aus der »westlichen« Moskauer Kompositionsschule kommenden Rachmaninow vergebens. Anstelle eines virtuosen Konzertierens im Sinne eines Wettstreitens zwischen Orchester und Soloinstrument tritt ein kammermusikalisches Miteinander. Vor allem die breit angelegten, schwärmerischen Themen springen ins Ohr. Nach dem schicksalshaften, glockenartigen Viertonmotiv in Moll strömt das Hauptthema in sattem Streicherklang in Dur. Aus dem leidenschaftlichen Gestus des Themas entwickelt sich in der Folge eine rhythmisch akzentuierte Steigerung, auf deren Höhepunkt dieses nun als Marsch wieder aufgegriffen wird. Für den langsamen Satz (Adagio soste­nuto) greift Rachmaninow auf ein Thema zurück, das er in der 1891 komponierten Romanze der Zwei Stücke für sechs Hände bereits verwendet hat. Die lange, ausdrucksstarke Klaviermelodie der R ­ omanze ist hier in einen Holzbläser- und Streichersatz ein­ge­bettet; dabei orientiert sich Rachmaninows Instrumentation klanglich noch deutlich an seinem Mentor Tschaikowsky. Der schwelgerischen Stimmung weicht im brillanten letzten Satz (Allegro scherzando) ein nun vorwärts drängender Impuls, in dessen turbulentem Sog Orchester und Klavier dem Höhepunkt des Werkes zustreben. 14 Sergej Rachmaninow * 01. April 1873 in Onega, Kreis Nowgorod (Russisches Kaiserreich) † 28. März 1943 in Beverly Hills (Kalifornien) Konzert Nr. 2 c-Moll für Klavier und Orchester op. 18 Uraufführung: Am 27. Oktober 1901 in Moskau mit Sergej Rachmaninow selbst am Klavier unter der Leitung von Alexander Siloti. Vom Gürzenich-Orchester zuletzt gespielt am 17. Februar 1987 mit dem Solisten Jorge Bolet unter der Leitung von Marek Janowski. Besetzung Solo-Klavier, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagzeug (Große Trommel und Becken), 14 Erste Violinen, 12 Zweite Violinen, 10 Bratschen, 8 Violoncelli, 6 Kontrabässe 16 Ein Rätsel mit 14 Siegeln Edward Elgars »Enigma-Variationen« Die Uraufführung von Edward Elgars »Variationen für Orchester« op. 36 am 19. Juni 1899 in der Londoner St. James Hall waren nicht nur für den Komponisten, sondern für die gesamte englische Musik Durchbruch und Neubeginn zugleich. Über Nacht wurde der 42-Jährige, der sich das Komponieren autodidaktisch beibrachte, zur Hauptfigur der britischen Musikszene. Die »Enigma Variations« sollten das einlösen, was Elgar von einer erneuerten englischen Musik erwartete; individuell und authentisch musste sie sein. ­»Alles, was ›echt‹ und natürlich ist, gefällt mir«, schrieb er während der Entstehungszeit des Werkes gegenüber August J. Jaeger, seinem Lektor beim Musikverlag Novello und engstem Vertrauten: »Ich sage immer zu meiner Frau (über jedes Stück oder jede Passage meines Werks, die mir gefällt): ›Wenn du das herausnimmst, würde es ­bluten.‹ Sie scheinen das zu erkennen, aber wer sonst noch?« Die vierzehn Orchestervariationen über das originale Enigma-Thema, in dem man eine große Nähe zu dem Lied »Auld lang syne« (»Nehmt Abschied Brüder, ungewiss«) zu erkennen glaubte, sind in der Tat von typisch englischem Flair durchdrungen, weil sich hinter den größtenteils mit Initialen abgekürzten Namen der einzelnen Stücke Menschen – und ein Hund – aus Elgars Freundeskreis ­verbergen. Vierzehn musikalische Porträts zeichnet Elgar von ihnen und ihrer Wesensart, ihrer Sprechweise, ihrem Gang oder auch ihren liebenswerten Spleens auf je unterschiedliche Weise. Die erste Variation ist eine musikalische Liebeserklärung an die Ehefrau Caroline Alice Elgar, die ihn beim ersten Mal, als er ihr das Enigma-Thema am Klavier vorspielte, bat, es gleich zu wiederholen, woraus dann in Elgars Worten diese »Prolongation des ­Themas, mit einigen, wie ich hoffe, romantischen, zarten Zusätzen« wurde. Unter den folgenden sieben sehr kurzen Charakterstücken findet sich ein Porträt des Pianisten Hew David Stewart-Powell in Nr. 2; offenbar war er auf den Tasten auch bei komplizierten ZickZack-Verläufen der Stimmen, mit denen Elgar hier im Orchestersatz aufwartet, sehr virtuos. In den beiden folgenden Variationen 3 und 4 ist die durch das Fagott nachgeahmte schnarrende Sprech­ stimme des exzentrischen Richard Baxter Townsend verewigt und in der dahinfliegenden »Allegro di molto«-Variation ein sich gern 17 Edward Elgar 18 im Laufschritt fortbewegender Sportsmann namens William Meath Baker, der Elgar zufolge auch schon mal »eilends das Musikzimmer mit einem versehentlichen Knallen der Tür verließ«. Auch die Variationen 5–8 lassen sich als an die Freunde adressierte liebens­ würdige Neckereien verstehen: Musikalisch karikiert werden hier ein weiterer Pianist R.P. A. (Richard Penrose Arnold) mit seinem hörbar ­lustigen Lachen (in den Holzbläsern) und zwei musikalische Amateure, die eine schwierige Stelle übende Bratscherin Isabel (Ysobel) und der voller Enthusiasmus, aber eben auch chaotisch klavierspielende Architekt Troyte. Das eigentliche Herzstück ist die neunte und längste Variation Nimrod (der Name des biblischen Jägers), eine für den Freund ­Jaeger geschriebene glutvolle hochemotionale Musik, die auf ­Beethovens langsamen Satz aus der Klaviersonate »Pathétique« verweist. Das heroische Finale schließlich ist ein ironisches Selbstporträt, eine Art musikalisches »Heldenleben« des – wohlgemerkt vor der Uraufführung – noch wenig berühmten englischen Komponisten, der hier der Öffentlichkeit zugleich seinen Spitznamen E.D.U. ­verrät (»Edoo« für seine deutsche Namensvariante »Eduard«). Auch seine Frau Alice und August Jaeger kommen hier mit ihren Musiken noch einmal zu Wort – nur der ins Wasser gefallene Hund nicht, die Bulldoge Dan des Organisten George Robertson Sinclair, der sich in Variation 11 Elgars Hinweis zufolge nach seinem unfrei­willigen Bad schütteln und erleichtert bellen soll. Edward Elgar * 02. Juni 1857 in Broadheath (bei Worcester) † 23. Februar 1934 in Worcester Variationen für Orchester op. 36 »Enigma-Variationen« Entstehungsjahr: Zwischen dem 21. Oktober 1898 und dem 19. Februar 1899; Erweiterung des Finales und kleinere Revisionen bis Oktober 1899. Uraufführung: Am 19. Juni 1899 in der Londoner St. James Hall unter der Leitung von Hans Richter. Vom Gürzenich-Orchester zuletzt gespielt am 13. Februar 2001 unter der Leitung von Graeme Jenkins. Besetzung 2 Flöten (2. auch Piccolo), 2 Oboen, 2 Klarinetten (beide in B), 2 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagzeug (Kleine Trommel, Große Trommel, Triangel, Becken), Orgel 20 21 François-Xavier Roth François-Xavier Roth, geboren 1971 in Paris, studierte Querflöte und begann neben seiner Tätigkeit im Orchester der Opéra national de Paris ein Dirigierstudium bei János Fürst und Jorma Panula. 2000 gewann er den renommierten Donatella-Flick-Dirigierwettbewerb und wurde Assistent Conductor beim London Symphony Orchestra, wo er u. a. mit Pierre Boulez, John Eliot Gardiner und Colin Davis zusammenarbeitete. Sein Repertoire reicht von der Musik des 17. Jahrhunderts bis hin zu zeitgenössischen Werken und umfasst alle Genres: sinfonische Musik, Oper und Kammermusik. Im Jahr 2003 gründete er das innovative Orchester Les Siècles, das sowohl auf neuen wie auf alten Instrumenten musiziert, je nach Werk und oftmals im Wechsel während des gleichen Konzertes. Seit 2011 ist François-Xavier Roth Chefdirigent des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg; seit dem 1. September 2015 ist er Gürzenich-Kapellmeister und Generalmusikdirektor der Stadt Köln. Als Gastdirigent leitet er weltweit führende Orchester, darunter das Ensemble Intercontemporain, das London Symphony Orchestra, das BBC Symphony Orchestra, das Boston ­Symphony Orchestra, das Royal Concertgebouw Orkest, das Bayerische Staatsorchester, die Bamberger Symphoniker, das NHK Symphony ­Orchestra und unlängst mit großem Erfolg die Berliner Philharmoniker. Ebenso präsent wie im Konzertsaal ist Roth in der Opernszene. In Köln eröffnete er die laufende Saison mit »Benvenuto Cellini« von H ­ ector Berlioz . Er dirigierte u. a. »Mignon«, »Les Brigands« von J­ acques ­Offenbach und an der Opéra Comique in Paris »Lakmé« von Léo Delibes. 2015 führte er Richard Wagners »Der fliegende Holländer« mit Les Siècles in Caen und Luxemburg auf. Seine zahlreichen CD-Einspielun­gen, u. a. mit »Les Siècles« (mit dem er unlängst den Jahrespreis der ­Deutschen Schallplattenkritik für Strawinskys Ballettmusiken e ­ rhielt), dem London Symphony Orchestra, dem Orchestre Philar­monique de Radio France und dem SWR Sinfonieorchester genießen h ­ ohe Wertschätzung. Nicht nur beim SWR gehören Kinder- und Mitmach­ konzerte zu den festen Bestandteilen seiner Arbeit. François-Xavier Roth leitet das wegweisende LSO Panufnik Young Composer Scheme und gründete gemeinsam mit dem Festival Berlioz und Les Siècles die Orchesterakademie Jeune Orchestre Européen Hector ­Berlioz, die über eine eigene Sammlung historischer Instrumente verfügt. Für das französische Fernsehen konzipierte er mit Les Siècles die Serie Presto, die während ihrer dreijährigen Laufzeit wöchentlich ein Publikum von durchschnittlich drei Millionen Zuschauern erreichte. 22 Jean-Frédéric Neuburger, 1986 in Paris geboren, erhielt schon früh eine umfassende Ausbildung in Klavier, Komposition und Orgel, bevor er im Alter von dreizehn Jahren am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris sein Studium begann. In Genf setzte er anschließend sein Kompositionsstudium bei Michael Jarrell fort. Jean-Frédéric Neuburger konzertiert regelmäßig mit führenden ­Orchestern weltweit, darunter das New York Philharmonic, das ­Philadelphia Orchestra, das Orchestre Philharmonique de Radio France und das NHK Symphony Tokyo. Dabei arbeitet er mit Dirigenten wie Paavo Järvi, David Zinman und Jonathan Nott zusammen. Jean-Frédéric Neuburger wird regelmäßig zu den bedeutendsten interna­tionalen Musikfestivals eingeladen, darunter das Verbier ­Festival, das Lucerne Festival, das Klavier-Festival Ruhr und das La Roque d’Anthéron. Als Kammermusiker ist Jean-Frédéric Neuburger u. a. mit Künstlern wie Bertrand Chamayou, Renaud Capuçon und Tatjana Vassilijeva zu erleben. Einen großen Teil seines umfangreichen Repertoires bildet zeitgenössische Musik. So führte er 2012 gemeinsam mit dem Orchestre de Paris Philippe Manourys Konzert für Klavier und Elektronik auf. Auch als Komponist hat sich JeanFrédéric Neuburger einen Namen gemacht, seine Werke wurden u. a. vom Boston ­Symphony Orchestra, dem Orchestre de Paris sowie dem Orchestre Philharmonique de Radio France gespielt. Seine umfangreiche Diskographie erhielt national wie international große Beachtung; die ­Einspielung der Klavierkonzerte von Louis-Ferdinand Hérold wurde vom Classica Magazine mit einem »Choc« ausgezeichnet. 2015 ­erhielt Jean-Frédéric Neuburger den Hervé Dugardin-Preis der Société des Auteurs, Compositeurs et Éditeurs de Musique. Mit diesem Konzert debütiert er beim Gürzenich-Orchester Köln. konzerte neu erleben Holen Sie sich mit GO PLUS das GürzenichOrchester nach Hause: Audiostreams in CD-Qualität, Konzertvideos und Dokumentationen, live aufgenommen in der Kölner Philharmonie. guerzenich-orchester.de/go-plus 24 orchesteraktuell Herzlich willkommen: Anna Isabel Fritz ist neue Geigerin im Gürzenich-Orchester Seit dem 1. Juni ist Anna Isabel Fritz ­neues Mitglied der 2. Violinen im GürzenichOrchester. Eigentlich wollte die gebürtige Mannheimerin Ärztin werden und bewarb sich erfolgreich für ein Medizinstudium – doch die Liebe zur Musik und zur Geige waren stärker, sodass sie den ergatterten Studienplatz nicht annahm. Stattdessen führte sie ihr Weg an die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und studierte in der Klasse von Ulf Schneider, später dann in Wien, einer »tollen und für Musiker sehr inspirierenden Stadt«, wie Anna Isabel Fritz resümiert. Schon während ihres Studiums sammelte sie erste Orchestererfahrungen bei der NDR Radiophilharmonie Hamburg und im Orchester des Schleswig Holstein Musikfestivals. Im September 2015 kam sie dann zum Gürzenich-Orchester Köln und erlebte ein anstrengendes Probejahr – (»das ist ja ganz normal«) – aber unter den netten und unterstützenden Kollegen verging die Zeit wie im Flug. In Köln fühlt sie sich pudelwohl, genießt die Nähe zum Rhein und joggt viel; im Oktober steht der Halbmarathon auf dem Programm. Und vielleicht feuern ja einige ihrer Musikerkollegen sie an … 25 Tag des Offenen Denkmals: Benefizkonzert für die Sanierung der Geburtskirche Christi in Bethlehem Der Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln-Bethlehem lädt zu einem besonderen Benefizkonzert ein: Am 11. September 2016 um 17 Uhr spielen Elisabeth Polyzoides, Demetrius Polyzoides und Alvaro Palmen, allesamt Mitglieder des G ­ ürzenich-Orchesters ­sowie Michael Polyzoides in der Piazetta des historischen Rathauses Köln ein Kammermusik-Konzert. Auf dem Programm stehen Werke von Georg Friedrich Händel, Johan Halvorsen, Zoltán Kodaly und Felix Mendelssohn Bartholdy. Hintergrund dieses Projektes ist die Sanierung der Geburtskirche Jesu Christi in Bethlehem, für die die Stadt Köln und der Förderverein 100.000 Euro sammeln möchten, insbesondere für die Restaurierung der Fresken. Die Kirche wurde im Jahr 333 an der Stelle errichtet, wo Jesus ­Christus nach Ansicht der dama­­ ligen Erbauer geboren sein soll. ­Damals wie heute stellt der Ort einen wichtigen Wallfahrtsort dar. Initiatoren der Veranstaltung sind Manfred Kock, ehemaliger ­Präses und Vorsitzender der ­Evangelischen Kirche Deutschland und Vorsitzender des ­Vereins Köln-Bethlehem sowie die ehemalige Dombau­meisterin Dr. Barbara Schock-Werner. 26 orchesterbesetzung I. VIOLINEN Torsten Janicke, Jordan Ofiesh, Alvarao Palmen, Dylan Naylor, Chieko Yoshioka-Sallmon, David Johnson, Andreas Bauer, Wolfgang Richter, Judith Ruthenberg, Colin Harrison, Petra Hiemeyer, Anna Kipriyanova, Toshiko Tamayo, Guglielmo Dandolo Marchesi, Nazeli Arsenyan, Caroline Kunfalvi* KONTRABÄSSE Johannes Seidl, Henning Rasche, Johannes Esser, Konstantin Krell, Wolfgang Sallmon, Jason Witjas-Evans, Stefan Otto*, Jörg Schade* II. VIOLINEN Sergej Khvorostuhin, Marie Daniel, Stefan Kleinert, Elizabeth Macintosh, Sigrid HegersSchwamm, Joanna Becker, Nathalie Steichardt, Anna Isabel Fritz, Katharina Jäckle, Benedikt Gunkel, Carola Nasdala*, Adrian Bleyer*, Axel Haase*, Konrad Elias Trostman* KLARINETTEN Oliver Schwarz, Ekkehardt Feldmann BRATSCHEN Bernhard Oll, Julia Neher*, Martina Horejsi-Kiefer, Bruno Toebrock, Gerhard Dierig, Annegret Klingel, Ina Bichescu, Eva-Maria Wilms, Maria Scheid, Rudi Winkler, Felix Weischedel, Veronika Weiser TROMPETEN Bruno Feldkircher, Matthias Jüttendonk, Klaus von der Weiden FLÖTEN Alja Velkaverh, André Sebald OBOEN Tom Owen, Sebastian Poyault FAGOTTE Thomas Jedamzik, Klaus Lohrer, Denis Plangger HÖRNER Egon Hellrung, Andreas Jakobs, Jörn Köster, David Neuhoff POSAUNEN Carsten Luz, Markus Lenzing, Christoph Schwarz TUBA Karl-Heinz Glöckner VIOLONCELLI Bonian Tian, Ursula Gneiting-Nentwig, Johannes Nauber, Klaus-Christoph Kellner, Franziska Leube, Georg Heimbach, Daniel Raabe, Sylvia Borg-Bujanowski, Katharina Apel-Hülshoff, Salka Fey PAUKEN Robert Schäfer SCHLAGZEUG Alexander Schubert, Bernd Schmelzer, Ulli Vogtmann ORGEL Peter Dicke* * Gast Stand: 24. Juni 2016 27 vorschau festkonzert zur saisoneröffnung Sonntag, 11. Sep 16, 11 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung um 10 Uhr jubiläumskonzert 30 Jahre Kölner Philharmonie Mittwoch, 14. Sep 16, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung um 19 Uhr Béla Bartók Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 (1937–1938) Gustav Mahler Sinfonie Nr. 5 cis-Moll (1901–1903) Michael Barenboim Violine Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth Dirigent Claude Debussy »La mer« – Drei sinfonische Skizzen (1903–1905) Gürzenich-Orchester Köln Vito Žuraj Konzert für zwei Orchester (2016) Uraufführung Jean Sibelius Sinfonie Nr. 5 Es-Dur (1915/1919) WDR Sinfonieorchester Köln Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth Dirigent WDR Sinfonieorchester Köln Jukka-Pekka Saraste Dirigent Karten erhalten Sie bei der Gürzenich-Orchester-Hotline: Tel (0221) 280 282, beim Kartenservice der Bühnen Köln in den Opernpassagen, im Internet unter: www.guerzenich-orchester.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen. 28 vorschau konzert im dom Donnerstag, 29. Sep 16, 20 Uhr Kölner Dom Eintritt frei Freie Platzwahl sinfoniekonzert 01 Sonntag, 09. Okt 16, 11 Uhr Montag, 10. Okt 16, 20 Uhr Dienstag, 11. Okt 16, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr Ludwig van Beethoven »Missa solemnis« (1817–1823) Julia Kleiter Sopran Elvira Bill Alt Patrick Grahl Tenor Christof Fischesser Bass Vokalensemble Kölner Dom Gürzenich-Orchester Köln Eberhard Metternich Dirigent Sergej Prokofjew Sinfonie Nr. 7 cis-Moll (1951–1952) Dmitrij Schostakowitsch Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester Nr. 1 c-Moll (1933) Aram Chatschaturian »Spartakus« – Szenen aus dem ­römischen Leben. Suite aus dem gleichnamigen Ballett (1956) Yeol Eum Son Klavier Simon de Klein Trompete Gürzenich-Orchester Köln Dmitrij Kitajenko Dirigent 29 sinfoniekonzert 02 Sonntag, 06. Nov 16, 11 Uhr Montag, 07. Nov 16, 20 Uhr Dienstag, 08. Nov 16, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Violine und Orchester Nr. 3 G-Dur (1775) Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 38 D-Dur (1786) »Prager Sinfonie« Johannes Brahms Sinfonie Nr. 4 e-Moll (1884–1885) Gürzenich-Orchester Köln Leonidas Kavakos Violine und Leitung Dieses Konzert wird für GO PLUS aufgezeichnet. Dr. Klaus Oehl studierte Musikwissenschaft und Italienisch in Hamburg und Berlin. Er lehrt an der TU Dortmund Musikgeschichte und arbeitet als Musikjournalist für Hörfunk und Printmedien. IMPRESSUM Herausgeber Gürzenich-Orchester Köln, Geschäftsführender Direktor Patrick Schmeing Redaktion Johannes Wunderlich (verantwortlich), Ben Duven Textnachweis Der Text von Klaus Oehl ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Bildnachweis Titel, S. 22: Carole Bellaiche, S. 20: Matthias Baus, S. 24: Natalia Michalec Szafran ­Gestaltung, Satz parole g­ esellschaft für kommunika­tion mbh Druck Schloemer + Partner GmbH Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht ­gestattet sind. Euro 2,- 30 Das Gürzenich-Orchester Köln dankt Lufthansa und der Concert-Gesellschaft Köln e.V. für ihr kulturelles Engagement und ihre großzügige Unterstützung. Ehrenmitglieder des Kuratoriums Henriette Reker I Oberbürgermeisterin der Stadt Köln Jürgen Roters I Oberbürgermeister der Stadt Köln a. D. Dr. h. c. Fritz Schramma I Oberbürgermeister der Stadt Köln a. D. Vorstandsvorsitzender der Concert-Gesellschaft Köln e.V. Olaf Wegner Kuratoren Bechtle GmbH I IT Systemhaus, Waldemar Zgrzebski Ebner Stolz Partnerschaft mbB I Dr. Werner Holzmayer Excelsior Hotel Ernst AG I Henning Matthiesen Generali Investments Deutschland Kapitalanlagegesellschaft mbH I Dr. Ulrich Kauffmann HANSA-REVISION Schubert & Coll. GmbH I Wirtschafts­prüfungs- und Steuerberatungs­gesellschaft, Dipl.-Kfm. Bernd Schubert ifp I Personalberatung und Managementdiagnostik, Jörg Will Kirberg GmbH Catering Fine Food I Jutta Kirberg Kölner Bank eG I Bruno Hollweger Koelnmesse GmbH I Gerald Böse Kreissparkasse Köln I Alexander Wüerst Gerd Lützeler I Dipl.-Kaufmann – Wirtschafts­prüfer – Steuerberater Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA I Dr. Wolfgang Leoni Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. OHG I Heinrich Becker ROLEX Deutschland GmbH I Peter Streit TÜV Rheinland AG I Prof. Dr. Bruno O. Braun Firmen l Verbände l Vereine August Hülden GmbH & Co. KG I Dr. Paul Kellerwessel Henze & Partner I Jürgen Henze Freie Volksbühne I Astrid Freudenberger Freytag & Petersen I Prof. Dr. Hugo Heinrich Best Kölner Bank eG I Bruno Hollweger Kreissparkasse Köln I Dr. Klaus Tiedeken Philharmonischer Chor e.V. I Prof. Horst Meinardus Richard-Wagner-Verband Köln I Gerhard Idolski Sparkasse KölnBonn I Dr. Christoph Siemons Theatergemeinde Köln I Norbert Reiche ifp Will und Partner GmbH & Co. KG I Jörg Will 31 Mitglieder Konrad und Petra Adenauer I Claudia und Joachim von Arnim I Erika Baunach I Helge und Thekla Bauwens I Matthias Berg und Dieter Eimermacher I Dr. Regine Blaß I Barbara Blumberg I Wolfgang und Ellen Böttcher I Birgit Boisserée I Dr. Rudolf von Borries I Sabine Bourry I Andreas Braun I Ursula Breunig I Prof. Dr. Gerhard Brunn I Prof. Dr. T. Brusius I Dr. Michael und Marita Cramer I Anna Dünnebiervon Paczensky I Klaus und Hella Dufft I Brigitte Eldering I Dr. Ben und Sigrun Elsner I Heinz Christian Esser I Maria-Hildegard Falderbaum I Brigitte Feierabend I Dr. Klaus Fleischmann und Krista ScheepersFleischmann I Christoph Gallhöfer und Katrin Preuß-Neudorf I Hubertus von Gallwitz I Dr. Marie-Louise Gaul I Hans und Dr. Helga Gennen I Jutta Geyr I Erwin und Heidi Graebner I Bernd und Gisela Grützmacher I Hans-Georg und Ursula Gülke I Dr. Klaus und Theodora van Haag I Christa Hackenbruch I Dr. Rolf-D. Halswick I Bernd Hannemann I Hermann Hauke I Monika und Michael Hegel I Doris und Dieter Heithecker I Prof. Dr. Klaus Heubeck I Markus Hilgers I Ulrike Höller I Gerd und Ursula Hörstensmeyer I Prof. Dr. Rolf Huschke-Rhein und Dr. Irmela Rhein I Prof. Dr. Rainer Jacobs I Klaus und Dagmar Jaster I Prof. Dr. Hermann Kämmerer und Dr. Mireya Schmickler I Prof. Michael und Rose Kaufmann I Werner und Gisela Kiefer I Prof. Dr. Hans-Friedrich Kienzle und Dr. Sabine Staemmler-Kienzle I Hildegard Kilsbach I Dirk Klameth I Hans-Josef Klein I Dres. Marlies und Jobst Jürgen Knief I Hermann und Ute Kögler I Cornelia und Gerald Köhler I Dr. Peter Konner I Dr. Klaus Konner I Bernd Krükel I Dr. Bernd Küppers I Dr. Arnd Kumerloeve I Dr. Lydia Kunze I Dr. Anke Leineweber I Ute Linack I Susanne Lührig I Dres. Andreas und Henriette Madaus I Dr.-Ing. Heinz und Rosemarie Mathiak I Johanna von Mirbach-Reich I Hermann-Reiner Müller I Christian Münster und Bianca Schönemann I Dr. Jochen und Astrid Nacken I Theo und Leni Nettekoven I Dr. Günther Ocker I Annemarie Opitz I Margarethe Parseghian I Dr. Jürgen Pelka I Manfred und Christine Pfeifer I Dr. Wolfgang und Doris Postelt I Dres. Hans-Michael und Elisabeth Pott I Julia Priemer-Bleisteiner I Dr. Reiner I Ingeborg Richter I Prof. Dr. Ulrich Richter I Jacqueline Ritter I Ulrich Rochels I Axel Rodert und Hedwig Rodert-Rutt I Andreas Röhling I Dr. Dirk Sagemühl I Dr. Bernd Schäfer und Ulrike Schäfer-Trüb I Dr. Bernhard Schareck I Margarete Schönenborn I Prof. Dr. Ulrich Schröder I Bernd und Marianne Schubert I Gerd-Kurt und Marianne Schwieren I Siegfried Seidel I Burkhard Sondermeier I Dr. Angelika Sprüth I Rolf Stapmanns I Gabriele Stroß I Hans Jürgen und Edelgard Thiel I Peter und Monika Tonger I Anita und Dr. Reiner Tredopp I Hans-Ulrich und Gisela Trippen I Dr. Detlef Trüb I Markus Ulrich I Heinz-Peter und Andrea Verspay I Peter Egon Wagner I Helmut Wexler I Michael Wienand I Gabriele Wienhenkel-Pfeiffer I Lotte Wiethoff I Hans-Peter Wolle und Brigitte Bauer