Übungsblatt 1 - Universität Heidelberg

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Übungsblatt 1
Fiwi I (V/Ü)
Fachbereich Finanzwissenschaft
Universität Heidelberg
(I) Wohlfahrtsökonomie
A Pareto-Effizienz
1. Das erste Theorem der Wohlfahrtsökonomie lautet, dass jede Marktallokation Pareto-Effizient ist. Illustrieren Sie zunächst das Konzept
der Pareto-Effizienz sowohl verbal als auch grafisch.
2. Nehmen Sie nun eine Ökonomie mit 2 Individuen, 2 Konsum- und 2
(potentiellen) Inputgütern an. Die Individuen werden mit h, h = 1, 2,
bezeichnet. Das Inputgut zh sei im Besitz des Individuums h. Die
Anfangsausstattung des Individuums h mit seinem Inputgut sei zh .
Die Konsumgüter werden mit xi , i = 1, 2, bezeichnet. Individuum h
habe Präferenzen bezüglich der Konsumgüter und des Inputgutes, die
mit der Nutzenfunktion uh (xh1 , xh2 , zh ) repräsentiert werden, wobei
xhi den Konsum des Konsumgutes i durch Individum h bezeichnet. Es
sei angenommen, dass uhxi > 0 mit i = 1, 2; h = 1, 2 und uhz < 0 gelte.
Firma i produziert das Gut xi gemäß der Produktionsfunktion
xi = f i (zi1 , zi2 ),
i = 1, 2.
(1)
Hierbei bezeichne zih die Menge des Inputgutes, die von Firma i im
∂f i
> 0 mit i =
Produktionsprozess benutzt wird. Es gelte fhi = ∂z
ih
1, 2; h = 1, 2. Offensichtlich müssen in jedem Gleichgewicht folgende
Bedingungen erfüllt sein:
xi ≥
zh ≥
2
X
h=1
2
X
xhi
i = 1, 2
(2)
zih
h = 1, 2
(3)
i=1
(a) Nehmen Sie an, dass ein allwissender und benevolenter zentraler Planer mit der Allokationsaufgabe betraut ist. Leiten Sie im
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Rahmen der oben beschriebenen Ökonomie das Pareto-Effiziente
Gleichgewicht her und diskutieren Sie seine Eigenschaften. [Hinweis: Verwenden Sie dabei den Lagrangeansatz].
(b) Zeigen Sie, dass dezentrale Entscheidungen der Marktteilnehmer
zu derselben Allokation führen. Nehmen Sie dabei an, dass pi den
Preis des i’ten Konsum- und whPden Preis des h’ten Inputgutes
bezeichnet. Daneben soll Rh = i βhi πi das Gewinneinkommen
des Individuums h bezeichnen. Der Term βhi bezeichne den Anteil der Firma i, der sich im Besitz des Individuums h befinde.
Der Gewinn der Firma i sei mit πi bezeichnet. Sowohl die Individuen als auch die Firmen seien Preisnehmer.
B Marktversagen und Ineffizienz (I)
3. Güter unterscheiden sich unter anderem im Hinblick darauf, inwieweit
Individuen vom Konsum ausgeschlossen werden können und inwieweit
Rivalität im Konsum des Gutes existiert. Stellen Sie eine 2x2 Matrix
mit Beispielen für diese Güter auf. Geben Sie auch die jeweiligen Oberbegriffe für die Güter an. Diskutieren Sie nun, weshalb eine effiziente
Allokation über den Markt
(a) bei Allmendegütern
(b) bei Klubgütern und
(c) bei Öffentlichen Gütern
eventuell nicht möglich sein könnte.
4. Nehmen Sie an, dass die Ökonomie aus einem Dorf besteht, in deren
Nähe sich eine Allmende befindet, auf der die Milchkühe der ansässigen
Bauern weiden können. Die gesamte Milchproduktion im Dorf ist eine
Funktion der Anzahl der Milchkühe, die auf der Allmende weiden. Die
Milchproduktionsfunktion (in Litern) sei also
!
X
q = f (L) = f
Li
(4)
i
Mit Li sei die Anzahl der Milchkühe des Bauern i, mit L die Gesamtzahl der Milchkühe, die auf der Allmende weiden und mit q der Gesamtoutput bezeichnet. Die Produktionsfunktion, f (.) sei konkav. Es
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sei angenommen, dass der Anteil des i’ten Bauern am Gesamtprodukt
durch folgenden Ausdruck gegeben ist
qi =
Li
f (L)
L
(5)
und dass jede Milchkuh Kosten von w verursacht. Jeder Bauer i kann
einen Liter Milch zum Preis p auf dem Markt verkaufen und will seinen Gewinn maximieren. Seine Zielfunktion sei also πi = pqi − wLi .
Illustrieren Sie die sogenannte Tragödie der Allmende anhand dieses
Beispiels sowohl formal als auch grafisch.
Literatur
H. Gravelle and R. Rees. Microeconomics, chapter 13-14. Pearson Education
Limited, Essex, 3. edition, 2004.
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