22 Wenn eine Finanzierung der Altbauten finanziell nicht mehr möglich war, wurden – so wie im Jahr 2003 an der Schumannstraße – moderne Neubauten errichtet. (Foto: KOMM) GWG – Wohnen robert Hubmann 23 GWG: Höherer Standard­bei 3 600 Wohnungen Die GWG nimmt bei der Substandardbeseitigung und bei der ­Standardanhebung eine führende Rolle unter den oberöster­ reichischen Wohnbauträgern ein. Bei rund 3 600 der insgesamt fast 18 000 ­Wohnungen der GWG erfolgten in den vergangenen 20 Jahren Standard­anhebungen. Rund 1 700 Wohnungen waren „echte“ ­Substandardwohnungen ohne eigene Bäder, Toiletten oder Zentral­heizung. Die Gemeinnützi­ge Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz GmbH (GWG) investiert heuer in Großinstandhaltungen und Wohnumfeld­ verbesserungen insgesamt 17 Millionen Euro. Neben der Verbesserung des Wohnstan­ dards durch Fassadensanierungen und der Renovierung von Kellern und Dachböden, der Erneuerung der Fenster oder dem Lift­ einbau soll nun die Wohnqualität durch Loggien und Balkone gesteigert werden. Wo eine Sanierung aus Kostengründen nicht mehr möglich oder sinnvoll ist, werden mo­ derne und leistbare Neubauten errichtet. Ein Schwerpunkt dieser Neubauaktivitäten lag in den vergangenen Jahren im Stadtteil Neue Heimat. GWG Sanierungsprogramm Das umfassende Bauprogramm der GWG zur Standardanhebung und Substandard­ beseitigung begann bereits Anfang der 1990er-Jahre. Viele der GWG-Bauten stammen aus den 1920er- und 1930er-Jahren. Nach heu­ tigen Maßstäben wären sie in die Kategorie „Substandard“ gefallen, obwohl sie damals als modern galten. Die verschiedenen Sanierungsmaßnah­ men der GWG in diesen alten Häusern umfassten unter anderem je nach den festgestellten Mängeln den Anschluss an das Fernwärmenetz und den Einbau von Zentralheizungen mit einem Schwerpunkt im Franckviertel, die Erneuerung von Elektroinstallationen sowie die Vergrö­ ßerung der kleineren Wohnungen durch Umbauten oder Zusammenlegung. Am dringlichsten war in vielen Fällen die Installation von zeitgemäßen Sanitärein­ richtungen. „Die Standardan­ hebung ist letztlich eine sozialpolitische Herausforderung. Wir wollen, dass auch ein­ kommensschwächere LinzerInnen in den Genuss einer zeitge­ mäßen Wohnqualität kommen. Wohnen darf keine Frage des Geldes sein.“ Vizebürgermeister Klaus Luger GWG-Aufsichtsrats­vor­sit­ zender und Sozialreferent der Stadt Linz 24 GWG – Wohnen Die Derfflinger-Kaserne wurde vorbildlich revitalisiert, ohne die MieterInnen finanziell stark zu belasten. In der Derfflinger-Kaserne wurde der Innenhof ­begrünt. (Fotos: Stadtplanung/ Pertlwieser, KOMM) Revitalisierte Derfflinger-Kaserne. Der ers­­ te „große Schritt“ bei der Substandard­ beseitigung durch die GWG war der Ein­ bau von Bädern in der so genannten Derfflinger-­Kaserne. Ab 1990 wurden in diesem GWG-Objekt an der Derfflinger­ straße für insgesamt 106 Wohnungen Dusch- und Waschräume sowie Vorräume und Toi­letten eingerichtet. Das Gesamt­ projekt war damals mit 17,6 Millionen Schilling veranschlagt. Die Stadt zahlte pro Miet­einheit jeweils 105 000 Schilling dazu, für die MieterInnen blieben Kosten von 21 940 Schilling. Dieser Betrag wurde auf die monatlichen Wohnungskosten mit zusätzlichen 300 Schilling (umgerechnet 22 Euro) verrechnet. Die soziale Belastung der MieterInnen konnte so auf ein Mini­ mum reduziert werden. Auch durch die darauf folgende General­ sanierung der Fassaden mit städtischen Förderungen wurde die Wohnqualität in Standard Ade 25 der Derfflingerstraße verbessert. Mitte 1999 wurde das Hofareal generalsaniert. Nach dem Abriss des Hauses Derfflinger­ straße 8b wurden 2008 die Wohngebäude 8 und 8a instand gesetzt. Unter anderem erfolgte die Erneuerung des Dachs und der Fassade. Auch die Grünanlagen wur­ den neu gestaltet. Von diesen Maßnahmen profitieren insgesamt rund 200 Mietpar­ teien. Einen Schwerpunkt der Sanierungen im Franckviertel bildete die Wimhölzelstraße. Sanierung und Neubau. Durch Wohnungs­ zusammenlegungen und neue Fernwärme­ anschlüsse konnte ab dem Jahr 1990 in den GWG-Häusern an der Planck-, Gar­ nison-, Wimhölzel- und Franckstraße der Substandard weitgehend beseitigt werden. Wo eine Sanierung baulich nicht mehr möglich oder für die MieterInnen finan­ ziell nicht tragbar war, wurden Neubauten errichtet. Im Rahmen von 20 Projekten wurden etwa 850 Wohnungen mit einer Wohnnutzfläche von 38 370 Quadratmetern durch Ab- und Übersiedlung der Mieter freigemacht und abgebrochen. Nach einer zeitgemäßen Neu­ planung errichtete die GWG 985 qualitativ hochwertige Wohnungen. Bei der Wohn­ nutzfläche konnte eine Steigerung um 73 Prozent auf 66 385 Quadratmeter erzielt werden. 3 600 Wohnungen verbessert. Das Anfang der 1990er-Jahre gesetzte Ziel, 1 700 Wohnungen auf modernen Standard zu bringen, wurde mittlerweile weit übertrof­ fen. Unter der Bezeichnung „Wohnungsver­ besserungen“ wurden und werden jährlich Qualitätsverbesserungen für bis zu 300 Wohnungen durchgeführt. Insgesamt liegt die Zahl der Wohnungsverbesserungen seit 1990 bei 3 600 Wohnungen. 17 Millionen Euro-Investition. Die GWG hat nicht nur in der Vergangenheit bei der Standardanhebung Akzente gesetzt, son­ Das Standardanhebungsprogramm lief 1990 an der Franckstraße an. Auch die Balkonnachrüstungen, wie hier an der Rieglstraße, hoben die Wohn­ qualität. (Fotos: KOMM, GWG) 26 GWG – Wohnen dern legt auch in der Gegenwart auf die Modernisierung und Sanierung von Wohn­ anlagen großen Wert. Für Großinstand­ haltung und Wohnumfeldverbesserung werden heuer 17 Millionen Euro bereit gestellt. Dieses Investment wirkt sich in hohem Maß konjunkturbelebend aus. Die Bauarbei­ ten werden überwiegend von heimischen Unternehmen durchgeführt. Daher kön­ nen in der Region Linz und im oberöster­ reichischen Zentralraum Arbeitsplätze ge­ sichert werden. Neubaustandard. Als verantwortungsbe­ wusster „Hausherr“ setzt die GWG auf die kontinuierliche Sanierung und Revitali­ sierung von Wohnanlagen. So wurden bei­ spielsweise allein in den Jahren 2008 und 2009 von der GWG rund 500 Wohnungen mit Kosten von rund 13 Millionen Euro auf Neubaustandard gebracht. Die GWG hat unter anderem Bäder und Heizungen erneu­ ert, neue Böden verlegt und Malerarbeiten durchgeführt. Die Gebäude erhielten Vollwärmeschutz und teilweise wurden Loggien errichtet. Weiters konnten die beiden Wohnhäuser für AKhMitarbeiterInnen an der Garnisonstraße mit einer neuen wärmedämmenden Fassade baulich verbessert werden. Die GWG hat bereits 274 Lifte nachträglich eingebaut, das ist rund ein Viertel aller Lifteinbauten in Linz. (Foto: KOMM) Nachträglicher Lifteinbau. Die GWG-Bauten werden auch durch den nachträglichen Ein­ bau von Liftanlagen aufgewertet. Beispiele im laufenden Jahr sind die Wohnanlagen an der Gruberstraße, an der Weißenwolffstraße, an der Stieglbauernstraße, an der Altomon­ testraße, an der Linken Brückenstraße, an der Kudlichstraße, an der Rieglstraße, an der Keplerstraße, an der Piccolominigasse, an der Kaplanhofstraße sowie an der Union­ straße. Von nachträglichen Lifteinbauten profitie­ ren besonders SeniorInnen und gehbehin­ derte Menschen sowie Familien mit kleinen GWG – Wohnen 27 An der Neubauzeile sollen 127 Mietwohnungen in Niedrigenergiebauweise ­entstehen. (Rendering: GWG) 32 Mietwohnungen wurden im Sommer 2010 am Spindelbaumweg fertig gestellt. Kindern. Sie ermöglichen es vielen älteren Linzern und Linzerinnen, diesen Lebens­ abschnitt in den „eigenen vier Wänden“ zu verbringen. Heuer werden von der GWG insgesamt 24 Lifte nachgerüstet, womit sich die Gesamtzahl der Liftnachrüstungen durch das Wohnbauunternehmen auf 274 Lifte erhöht. Die GWG hat damit rund ein Vier­ tel aller Lifteinbauten in Linz vorgenom­ men. GWG-Neubauten Wo eine Sanierung nicht mehr sinnvoll ist, werden neue Mietwohnungen errich­ tet. Ein Schritt in diese Richtung war bei­ spielsweise in den Jahren 2002 bis 2004 der Bau von 174 Wohnungen an der Frö­ belstraße/Füchselstraße. Nach Plänen des Architekten Mag. Herbert Karrer wur­ de dort die Dr.-Ernst-Koref-Wohnanlage errichtet. (Foto: KOMM) 28 GWG – Wohnen Im Vorfeld der Neubebauung wurde die bestehende Altbausubstanz im Bereich ­Fröbelstraße/Füchselstraße abgerissen, eine Sanierung war aus bautechnischen Kostengründen im Interesse der Miete­ rInnen nicht mehr vertretbar. Fünf Häuser­ blocks blieben aus Denkmalschutzgrün­ den erhalten. Die Neubebauung umfasste neben der Er­ richtung von 174 Wohnungen auch den Bau von 180 Autoabstellplätzen. Auf Tiefgarage und Lifte wurde bei dieser dreigeschoßigen Wohnanlage bewusst verzichtet, um die Ko­ sten für die MieterInnen möglichst gering zu halten. Dennoch hat die GWG Wert auf größtmög­ liche Wohnqualität gelegt. Im Inneren der Wohnanlage enstanden ruhige, begrünte In­ nenhöfe. Die Größe der neu errichteten Woh­ nungen bewegt sich zwischen 50 und 85 Quadratmetern. Auch am Spindelbaumweg und an der Neubauzeile im Stadtteil Neue Heimat war eine Sanierung auf Grund der schlech­ ten Bausubstanz nicht möglich oder den MieterInnen finanziell nicht zumutbar. Die dort bestehenden Altbauten waren zwei­ geschoßig, stammten großteils aus den 1950er-Jahren und wiesen eine äußerst schlechte Schall- und Wärmedämmung auf. Sie wurden abgerissen und durch zeit­ gemäße sowie sozial leistbare Neubauten ersetzt. Der Bau einer Wohnanlage am Spindelbaumweg in der Neuen Heimat mit 178 Wohnungen in drei Etappen konnte heuer im Sommer abgeschlossen werden. (Fotos: KOMM, Stadtplanung/Pertlwieser) Wohnanlage Spindelbaumweg. Ein Schwer­ punkt der laufenden Bauaktivitäten ist der Spindelbaumweg in der Neuen Heimat. 2007 wurden dort 68 Mietwohnungen übergeben, die an Stelle veralteter Wohn­ bauten entstanden. Weitere 78 Mietwoh­ nungen der zweiten Bauetappe wurden bis Mitte 2009 errichtet. Die vorgezogene dritte Bauetappe mit 32 Wohnungen an der Neubauzeile wurde im Juli 2010 fertig ­gestellt. Die Planung stammt vom Linzer Architektenbüro Team M. GWG – Wohnen 29 Bei der Wohnanlage Spindelbaumweg han­ delt es sich um ein Wohnbauvorhaben zur Stadterneuerung. Die alte, nicht mehr sa­ nierungsfähige Wohnbebauung am Spin­ delbaumweg wurde durch moderne, ener­ giesparende und komfortable Wohnhäuser ersetzt. Sämtliche neu errichteten Woh­ nungen verfügen über Lifte und sind mit den Bussen der LINZ LINIEN leicht zu er­ reichen. Die alten Gebäude an der Fröbelstraße sind größtenteils abgerissen worden. Wohnanlage Neubauzeile. In der unmittel­ baren Nachbarschaft an der Neubauzeile im Linzer Süden plant die GWG die Errichtung von 127 Mietwohnungen in Niedrigenergie­ bauweise. Die Bebauung soll fünfgeschoßig erfolgen und sieht auch die Errichtung von 600 Quadratmetern Geschäftsflächen im Erdgeschoß vor. Die Planung erfolgte durch die Schwarzen­ bacher Architektur ZT GmbH, die als Sieger eines Architekturwettbewerbs hervorging. Die Fertigstellung des Gesamtbauvorha­ bens ist für 2012/2013 geplant. Die erste Etappe umfasst 28 Wohnungen, mit deren Errichtung noch zu Jahresende begonnen werden soll. Projekt Sintstraße Noch ungeklärt ist die Zukunft der groß­ teils unter Denkmalschutz stehenden GWGWohnhäuser an der Sintstraße. Die GWG möchte so wie in der Fröbelstraße einige Häuser erhalten. Die restlichen Häuser sol­ len abgetragen werden, um Platz für Neu­ bauten zu schaffen. Auch das Örtliche Entwicklungskonzept der Stadt Linz sieht in diesem Gebiet Neu­ bauten vor. Eine Sanierung wäre für die MieterInnen finanziell nicht vertretbar und auch technisch bei weitem zu aufwändig. Es wird daher aus der Sicht der GWG eine Lösung ähnlich wie in der Fröbelstraße/ Füchselstraße anzustreben sein, wobei die endgültige Vorgangsweise noch Gegenstand laufender Verhandlungen ist. Fünf Gebäude wurden saniert und zum Mutter-Kind-Zentrum umgebaut. Statt der abgerissenen Gebäude entstanden die Neubauten der Dr.-Ernst-KorefWohnanlage. (Fotos: KOMM, GWG) 72 linz kultur Neue Bücher von Hugo Schanovsky Für alle literarisch Interessierten ist Hugo Schanovsky als Schriftsteller ein Begriff, dessen zahlreiche Buchpublikationen und Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften längst nicht mehr aus dem literarischen Leben Oberösterreichs wegzudenken sind. Die Vielfalt der Themen in seinen Werken, die humane und politische Themen berühren und sprachlich leidenschaftlich formuliert sind, erstaunt immer wieder und fordert zum Mitdenken auf. Der Autor Hugo Schanovsky ist keiner bekannten Stilrichtung zuzuordnen und hat sich nie einer modischen Schreibweise unterworfen. Immer blieb er ein literarischer Einzelgänger, motiviert von seinem innerlich tief verwurzelten Humanitätsbegriff, der ihm wichtiger ist als Stil und Thema. So fand der Schriftsteller Schanovsky zu seiner ganz persönlichen, eindeutigen Sprache, die ihn frei macht für jedes Thema, das ihm wichtig erscheint. „Hölle, wo ist dein Sieg“ Sein im Jahr 2009 erschienenes Buch „Hölle, wo ist dein Sieg“, das vom Pensionistenverband Österreich herausgegeben wurde, ist ganz dem Anliegen verpflichtet, Humanität und Menschenverachtung mit Prosagedichten dort fest- zunageln, wo sie in der Welt entdeckt worden sind, sei es in der Vergangenheit oder in der Gegenwart. Es geht dabei nicht um Ideologien oder moralische Zurechtweisungen, sondern um konkrete Beispiele von Unrecht und Unterdrückung. Dies alles wird in einer Sprache erzählt, die schmucklos, aber nicht kunstlos ist. Ohne Rücksicht auf die herrschenden politischen Verhältnisse werden diktatorische Systeme, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Rassismus und Folter offen gelegt. Fast lückenlos werden die politischen Verbrechen und die Menschenrechtsverletzungen der letzten Jahre und Jahrzehnte betrachtet, nur Guantánamo fehlt. Mahlers Weg Hugo Schanovsky hat die lyrische Bio­ grafie zu einer gültigen literarischen Form erhoben und mehr als sechzig davon bereits geschrieben. Cellini, Bach, Mozart, Haydn oder Beethoven haben diese spezielle literarische Verehrung bereits erfahren. Nun hat er zum 150. Geburtstag des großen österreichischen Komponisten Gustav Mahler am 7. Juli 2010 unter dem Titel „Mahlers Weg“ ein dramatisches Hugo Schanovsky. (Foto: KOMM) Lebensbild geschrieben. Die Prosagedichte Schanovskys erleichtern der Fangemeinde das Eintauchen in die Welt Gustav Mahlers. Auch Bundeskanzler Werner Faymann gratulierte dem Linzer Altbürgermeister Prof. Hugo Schanovsky zur jüngsten Neuerscheinung. Herstellung und Druck: Gutenberg-Werbering Ges. m. b. H., Anastasius-Grün-Straße 6, 4020 Linz Kommunale Vierteljahresschrift der Stadt Linz Redaktion: Mag. Christian Reiter, Stadtkommunikation Linz, Hauptplatz 1, 4010 Linz Tel. 70 70 - 1373, Fax: 70 70 - 1313 E-Mail: [email protected] Herausgegeben von der Landeshauptstadt Linz Faxabruf für Abonnement-Bestellschein: 70 70 - 540123 Chefredakteurin: Dr. Karin Frohner, Leiterin der Stadtkommunikation Linz Gestaltung: Franz Kostak, Gregor Leutgeb Veröffentlichungen von Beiträgen aus „linz aktiv“ sind mit Quellenangaben gestattet. Impressum: linz aktiv Erscheinungsweise: vierteljährlich Jahresabonnement: 7,25 Euro linz aktiv ist unter www.linz.at/linzaktiv abrufbar.