Sa 7. Mai 20:00 Kölner Philharmonie Musik der Zeit Michael Faust | Flöte Mark Zak | Stimme WDR Sinfonieorchester Köln Michael Wendeberg | Dirigent Michael Struck-Schloen | Moderation Matthias Pintscher ist leider erkrankt. Wir danken Michael Wendeberg für die kurzfristige Übernahme des Dirigats. Entgegen früheren Ankündigungen entfällt die deutsche Erstaufführung von Matthias Pintschers Un despertar. In das Programm wurden stattdessen Pierre Boulez’ Mémoriale (... explosante fixe ... originel) und Friedrich Goldmanns De profundis aufgenommen. Pause gegen 20:50 | Ende gegen 21:50 19:00 Einführung in das Konzert mit Jay Schwartz Das Konzert im Radio: Live, WDR 3 Konzert Westdeutscher Rundfunk PROGRAMM Jonathan Harvey 1939–2012 Tranquil Abiding (1998) für Orchester Galina Ustwolskaja 1919 – 2006 Sinfonie Nr. 2 »Istinnaja, večnaja blagost’!« (»Wahre, ewige Seligkeit!«) (1979) für Sprecher und Orchester. Text von Hermannus Contractus Jay Schwartz *1965 Quaerendo invenietis – Music for Orchestra V (2016) für Streicher Kompositionsauftrag des WDR Uraufführung Pause Pierre Boulez 1925 – 2016 Mémoriale (... explosante fixe ... originel) (1985) für Flöte solo und 8 Instrumente Friedrich Goldmann 1941 – 2009 De profundis (1975) für Orchester Deutsche Erstaufführung Charles Ives 1874 – 1954 The Unanswered Question (1908, rev. um 1930 – 35) für Trompete, vier Flöten und Streicher 2 ZU DEN WERKEN Seine Musik, so der englische Komponist Jonathan Harvey (1939 – 2012), möge auf das Publikum wirken wie »eine leichte, lichtdurchflutete Welt« und »zu einer mystisch-vereinigenden Erfahrung höherer Art führen, die Individualität einschließt«. Sein Orchesterstück Tranquil Abiding (1998) basiert auf einem langsamen durchgängigen Atemrhythmus: auf einen hohen Ton (= Einatmen) folgt ein tiefer (= Ausatmen), dann wieder ein hoher usw. Über dieses Oszillieren in ruhiger Beständigkeit legen sich einzelne melodische Fragmente mit allmählich zunehmenden Elementen, die nach Erreichen des Maximums langsam abgebaut werden. In den altindischen Schriften steht: »Wenn die fünf Sinne und der Geist ruhig sind und der denkende Intellekt in Stille verweilt, beginnt der höchste Pfad. Diese ruhige Beständigkeit der Sinne wird Yoga genannt. Dann sollte man aufmerksam werden, weil Yoga kommt und geht. Über Es meditieren, über Es nachdenken und mit Ihm kommunizieren – so entsteht am Ende die Auflösung weltlicher Täuschung.« »A Contemplation of a Serious Matter or The Unanswered Perennial Question« – So nennt der amerikanische Komponist und Versicherungskaufmann Charles Ives (1874 – 1954) zunächst sein kurzes Orchesterstück von 1906, das er zwei Jahre später überarbeitet und zeitweise auch mit dem Zusatz »A Cosmic Landscape« ausstattet. Doch letztlich entscheidet er sich für den Titel »The Unanswered Question«. Über einer leisen Streicherfläche versuchen die jedes Mal dissonanter, schriller, schneller und ungeduldiger werdenden Holzbläser sechsmal die unverändert gestellte Frage der Solo-Trompete zu beantworten. Die Antwort aber finden sie nicht, die letzte Frage der Trompete bleibt offen. Auf die ewige Frage des Seins folgt »Stille in ungestörter Einsamkeit« (Ives). »Wahrheit«, »Ewigkeit« und »Seligkeit« – Diese drei Wörter, ein Destillat aus der Dreifaltigkeitssequenz »De sancta trinitate« des mittelalterlichen Benediktinermönchs Hermanus Contractus grundieren die 1979 komponierte Sinfonie Nr. 2 »Wahre, ewige Seligkeit« von Galina Ustwolskaja (1919 – 2006), die sie um die Gottesanrufe »O! Herr!« ergänzt und die sie in der Partitur jeweils mit der Anmerkung »Ruf ins Universum! Zu Gott betend« versehen hat. Fünfmal also hat der Sprecher-Sänger beim Ausruf »O!« seine Hände seitlich an den Mund zu halten und bei »Herr« soll er die 3 Hände gar flehend-betend gen Himmel zu strecken. Die szenischen Momente sind eingebettet in eine musikalische Textur heftiger Akkordcluster im Klavier, das die 2. Sinfonie eröffnet, die, in forcierter Vehemenz, die je sechs Flöten, Oboen, Trompeten sowie Posaune, Tuba und Schlagzeug fortführen und vergrößern. An einen liturgischen Gesang erinnernde Melodiegesten durchschneiden zuweilen die Situationen größter Intensität und tiefster Ergriffenheit wie Inbrunst, die trotz aller Massivität auch sehr intim sind. Die Ausgangsidee der 1985 realisierten Komposition Mémoriale (... explosante fixe ... originel) für Soloflöte und acht Instrumente von Pierre Boulez (1925 – 2016) ist das Interagieren der Musiker. Das Stück fußt auf einer Skizze, die den Interpreten Material an die Hand gibt, um anhand dessen gelenkt improvisieren zu können. Für Boulez ist sie eine »Vorlage für individuelle Ausarbeitungen«, die er der Erinnerung des 1971 gestorbenen Igor Strawinsky widmet. Die Improvisations-Materialien sind eine siebentönige Grundreihe – genannt – und sechs von verschiedener Dichte und Länge sowie etliche Verbalanweisungen. Abgesehen von dem genetischen Bezug zum konzeptuellen Mutterstück ist auch mit einer anderen Memento-Komposition von Boulez aufs Engste verbunden. Der siebentönige harmonische Block des Flötenstücks ist identisch mit dem Grundierungsklang seines Rituel – in memooriam Bruno Maderna (1974/75), ein Tombeau für den italienischen Komponisten und Dirigenten Bruno Maderna. Zudem besitzt es eine Aura, die an diejenige von Strawinskys Symphonie d’instruments à vent (1919/20) erinnert, die ebenfalls eine Memento-Komposition ist; Strawinsky widmete sie dem Andenken Claude Debussys (1862 – 1918). Das Orchesterwerk De Profundis des Komponisten und Dirigenten Friedrich Goldmann (1941 – 2009) fand sich in seinem Nachlass. Das Stück – das heute seine deutsche Erstaufführung hat – ist aber nicht etwa eines seiner letzten, sondern ein überraschender Zufallsfund. Entstanden ist es 1975, als die DDR-Armee den schon überaus produktiven Musiker Goldmann, der gehofft hat, er könne irgendwie noch darum herum kommen, als Reservist doch noch zum Wehrpflicht-Dienst einzieht. »Wenn’s irgend möglich ist«, so schreibt er einem Freund während der unfreiwilligen Kasernierungszeit, »versuche ich so’n bisschen was zusammenzukomponieren, 4 um nicht in den allgemeinen Verblödungswahnsinn hineinzugeraten.« Das Ergebnis ist , das überwiegend in den tiefen Bläser- und Streicher-Registern agiert; düster und schwarz ist die Atmosphäre mit bitteren Marsch-Ostinati, mit nur wenigen Momente von Licht; und das sind meist noch scharfe Tonblitze, und anderswo – gen Ende – Klangfratzen im Flötenquartett. »Damit erzeugt Goldmann«, so Frank Schneider, der beste DDR-Musik-Kenner, »wohl einmalig in der sinfonischen Musik der DDR, eine Musik ganz ohne äußerliche Opulenz und unterhaltsame Virtuosität, ganz hingegeben an einen Gestus des Zweifels und bisweilen der Verzweiflung, an ein bohrendes Fragen, das nach erträglichen Wegen sucht – innerhalb wie außerhalb der Musik.« Die Uraufführung des einsätzigen – dem Werk räumt Friedrich Goldmann zu DDR-Zeiten keine Aufführungsmöglichkeiten ein und hat dessen Existenz nach 1989 offensichtlich vergessen – fand am 10. Januar 2014 im Mozarteum in Salzburg statt; Johannes Kalitzke dirigierte ein Orchester, bestehend aus dem Collegium Novum Zürich, dem Österreichischen Ensemble für Neue Musik und dem Genfer Ensemble Contrechamps. Über sein 2016 fertiggestelltes Uraufführungswerk Quaerendo invenietis schreibt Komponist Jay Schwartz (* 1965) u. a.: »Der Titel bezieht sich auf Bachs Bezeichnung der letzten beiden Kanons aus dem ›Musikalischen Opfer‹. Bach zitiert wiederum Matthäus 7,7 (›quarendo invenietis‹ oder ›suchet, so werdet ihr finden‹) und appliziert dies auf die Verrätselung der musikalischen Ausführung der zwei Kanons, die natürlich auf dem Thema regius Friedrich II. basiert. Man kann nur spekulieren, ob sich Bach von seiner bekannten Faszination für Zahlensymbolik hat leiten lassen, als er Friedrich dem Großen am 7.7.1747 die vollendete Partitur seines ›Musikalischen Opfers‹ dedizierte, zu dem er am 7.5. desselben Jahres bei seinem Besuch in Schloss Sanssouci von Friedrich angeregt worden war. Wie der Zufall es will, ist der 7. Mai nun auch das Datum der Uraufführung von ›Quarendo invenietis – Music for orchestra V‹. Meine Komposition verwendet das Thema regius, wobei es ganz und gar nicht um eine Orchestrierung oder Transkription des Materials aus dem ›Musikalischen Opfer‹ handelt. Vielmehr wollte ich gewisse inhärente Merkmale dieser Musik in meine eigene Hörweise von Musik übersetzen, insbesondere hinsichtlich des Parameters der Tonhöhe.« Und die Tonhöhen begreift der in San Diego geborene, seit vielen Jahren in Köln lebende Jay Schwartz nicht als 5 ein starres System fixierter Halb- und Vierteltöne, sondern als ein gleitendes Frequenzspektrum, das er in überlappenden, einander überkreuzenden Glissando-Kurven strukturiert, die gelegentlich Knotenpunkte bilden. Stefan Fricke 6 BIOGRAPHIEN Michael Faust Michael Faust begann seine Ausbildung in seiner Heimatstadt Köln bei Cäcilie Lamerichs und führte sie später in Hamburg bei Karlheinz Zöller und in Basel bei Auréle Nicolet fort. Er erhielt nationale wie internationale Preise, u. a. den Pro Musicis Award 1986 in New York. Solokonzerte führten ihn seither in nahezu alle Länder Europas, nach Nord- und Südamerika, Afrika und Japan. Höhepunkte seiner Karriere sind Aufführungen von Iberts Flötenkonzert mit dem Moskauer Radio-Symphonieorchester unter Vladimir Fedossejev, Aufführungen von Gunther Schullers Flötenkonzert mit dem Saint-Louis Symphony Orchestra, Auftritte in der New Yorker Carnegie-Recital-Hall und im Amsterdamer Concertgebow (Schullers Flötenkonzert). Michael Faust bestritt Solokonzerte u. a. in der Kölner Philharmonie (u. a. Peteris Vasks Flötenkonzert mit dem WDR Sinfonieorchester Köln unter Semyon Bychkov), der Kioi-Hall in Tokyo, im Teatro Amazonas in Manaus und in Spokane, USA. Viele Komponisten schrieben Werke für ihn oder das von ihm gegründete Ensemble Contrasts, darunter Manfred Trojahn, Heinz-Martin Lonquich, Bojidar Dimov, Gunther Schuller und York Höller und auch Mauricio Kagel und Peteris Vasks schrieben Flötenkonzerte für ihn. Dies und die Teilnahme an Festivals wie den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt zeigen sein großes Engagement für die zeitgenössische Musik. Seine Laufbahn als Orchestermusiker führte ihn mit nur 20 Jahren als Solo-Flötist an das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom, später ging er für diese Position zum Hamburger Philharmonischen Orchester, dem Württembergischen Staatsorchester in Stuttgart und den Münchner Philharmonikern unter Sergiu Celibidache. Seit 1988 hat er die Stelle des Soloflötisten beim WDR Sinfonieorchester Köln inne. Michael Faust hat Meisterkurse in Europa, Südamerika, Japan, China und den USA gegeben. An der Musikhochschule Düsseldorf wurde er 1988 Lehrbeauftragter und 2012 Professor. In Shenyang (China) war er 2007 Gastprofessor. Außerdem war er mehrere Jahre lang Dozent bei der European Mozart Foundation 7 in Prag und Warschau und gibt regelmäßige Meisterkurse als Gastprofessor an der Musashino-Hochschule in Tokyo. Michael Faust hat neben vielen Rundfunkproduktionen zahlreiche Platten- und CDEinspielungen vorgelegt. 2011 rief er das Projekt »Gargonza Arts« ins Leben, mit dem hochbegabte Künstler verschiedener Disziplinen gefördert werden. Mark Zak Der Schauspieler und Autor Mark Zak wurde in der ehemaligen Sowjetunion geboren und lebt seit 1974 in Köln. Dem breiten Publikum ist er aus zahlreichen deutschen Film- und Fernsehproduktionen bekannt sowie aus internationalen Filmen (u. a. The Tourist, Bridge of Spies). 2013 erschien sein erster Roman. Das gleichnamige Hörspiel, bei dem er selbst die Hauptrolle übernahm, wurde im selben Jahr auf WDR 5 gesendet, 2014 folgte der zweite Teil. 2015 wurde sein Theaterstück publiziert. 8 WDR Sinfonieorchester Köln Das WDR Sinfonieorchester Köln macht erstklassige Interpretationen klassischer und zeitgenössischer Musik hautnah erlebbar – in NRW ebenso wie auf den großen Konzert- und Festspielpodien in aller Welt. Durch seine Abonnement-Reihen in der Kölner Philharmonie und im Funkhaus Wallrafplatz, aber auch durch Partnerschaften mit den wichtigsten Konzerthäusern und Festivals der Region prägt das Orchester auf besondere Weise die Musiklandschaft im Sendegebiet. Auslandsreisen und eine wachsende Zahl preisgekrönter CDProduktionen bekräftigen außerdem den internationalen Rang des WDR Sinfonieorchesters als herausragender Vertreter der deutschen Orchesterszene. Die packenden und formvollendeten Klangerlebnisse mit dem WDR Sinfonieorchester Köln werden im Hörfunk und Fernsehen des WDR regelmäßig einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Durch zahlreiche Konzerte und Workshops im Rahmen des Musikvermittlungs-Programms Plan M verschafft das Orchester zudem jungen Menschen mit ganz unterschiedlichen sozialen und ethnischen Prägungen einen spannenden, lebendigen Zugang zur klassischen Musik. 1947 gegründet, wurde das WDR Sinfonieorchester in seinen frühen Jahren durch bedeutende Gastdirigenten wie Joseph Keilberth, Hans 9 Rosbaud und Sir Georg Solti geformt. Mit Christoph von Dohnányi leitete von 1964 bis 1969 erstmals ein Chefdirigent die Geschicke des Orchesters. Die Entwicklung zum international renommierten Klangkörper verbindet sich vor allem mit der Amtszeit Gary Bertinis (1983 – 1991), der das WDR Sinfonieorchester Köln zu einem führenden Sachwalter der Sinfonien Gustav Mahlers machte. Semyon Bychkov, Chefdirigent von 1997 bis 2010, schärfte das Profil des Orchesters durch glutvoll-intensive Interpretationen der Romantik und klassischen Moderne noch weiter. Mit Werken von Dmitrij Schostakowitsch, Richard Strauss, Sergej Rachmaninow, Giuseppe Verdi und Richard Wagner sorgte das erfolgreiche Team daheim wie bei zahlreichen Tourneen durch Europa, Amerika und Asien für Begeisterung. Seit Beginn der Saison 2010/2011 ist Jukka-Pekka Saraste Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters. Der finnische Maestro rückte die Musik seines Landsmannes Jean Sibelius stärker in den Fokus; neben einem weithin gefeierten Brahms-Zyklus zählen suggestive Darstellungen der Werke Igor Strawinskijs und Arnold Schönbergs zu den Höhepunkten der gemeinsamen Arbeit. Unter der Leitung JukkaPekka Sarastes hat das WDR Sinfonieorchester Köln mehrere CD-Einspielungen vorgelegt, die in der Fachpresse höchstes Lob erhielten und mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet wurden. Das WDR Sinfonieorchester bringt die Stars der Klassik nach NRW. In den letzten Jahren waren hier Dirigenten von Weltruf wie Marek Janowski, Christoph Eschenbach, Heinz Holliger und Andris Nelsons zu Gast. Für solistischen Glanz sorgten unter anderem Rudolf Buchbinder und Hélène Grimaud (Klavier), Christian Gerhaher (Bariton), Frank Peter Zimmermann und Lisa Batiashvili (Violine), Håkan Hardenberger (Trompete) und Xavier de Maistre (Harfe). Virtuosität und pure Spielfreude vermitteln immer wieder die »jungen Wilden« der Klassikszene wie der Schlagzeuger Martin Grubinger und der Pianist Kit Armstrong. Das WDR Sinfonieorchester Köln hat mit bedeutenden Uraufführungen Musikgeschichte geschrieben und zählt bis heute zu den wichtigsten Anregern und Auftraggebern zeitgenössischer Orchestermusik. Große Komponisten wie Igor Strawinskij, Bernd Alois Zimmermann, 10 Luciano Berio, Hans Werner Henze, Karlheinz Stockhausen, Mauricio Kagel und Krzysztof Penderecki brachten ihre Werke hier zur Aufführung. Mit der Traditionsreihe »Musik der Zeit« hat das WDR Sinfonieorchester eine Institution von besonderer Ausstrahlung geschaffen, die seit mehr als 60 Jahren für Innovationskraft, stilistische Vielfalt und Lust am Experiment steht. 11 Michael Wendeberg Michael Wendeberg studierte Dirigieren in der Meisterklasse von Toshiyuki Kamioka in Saarbrücken und Klavier bei Markus Stange, Bernd Glemser und Benedetto Lupo. Schon während seiner Studienzeit arbeitete er als Assistent von Toshiyuki Kamioka an den Wuppertaler Bühnen. Es folgten Stationen am Nationaltheater Mannheim, am Luzerner Theater als Erster Kapellmeister sowie an der Staatsoper Berlin, wo er Daniel Barenboim und Gastdirigenten wie Pierre Boulez und Sir Simon Rattle assistierte. Er dirigierte Orchester und Ensembles wie die Staatskapelle Berlin, das Slowenische Philharmonische Orchester Ljubljana, die Junge Deutsche Philharmonie, das Klangforum Wien, das Remix Ensemble Porto, das Ensemble Musikfabrik, die Neuen Vokalsolisten Stuttgart und die Sinfonietta Basel. Im Rahmen des Lucerne Festivals, der Münchner Biennale, der Bregenzer Festspiele, der Biennale Venedig, des Eclat Festivals Stuttgart und der Klangspuren Schwaz sowie von Wien Modern und Musica de hoy Madrid war er mit verschiedenen Programmen zu Gast. In freien Musiktheaterprojekten pflegt Michael Wendeberg stets eine enge Zusammenarbeit mit dem Regieteam. Überregionale Aufmerksamkeit erregte er früh mit Werken von Michael Nyman 2006 in Wuppertal, mit der Uraufführung von von Enno Poppe im Jahr 2008 bei der Münchner Biennale und mit Karl Amadeus Hartmanns, das 2010 von Regisseur Thomas Fiedler in Zürich inszeniert wurde. Als Pianist war Michael Wendeberg Preisträger mehrerer nationaler und internationaler Klavierwettbewerbe und trat bei bedeutenden Festivals und mit namhaften Orchestern als Solist auf. Er ist als Solist mit Jonathan Nott, Marek Janowski und Daniel Barenboim aufgetreten. Von 2000 bis 2005 gehörte er als Pianist dem Ensemble intercontemporain an und arbeitete intensiv mit Pierre Boulez zusammen. Zuletzt führte er zu dessen 90. Geburtstag im Rahmen der Festtage 2015 der Staatsoper Berlin mit großem Erfolg sein gesamtes Klavierwerk auf. Für Michael Wendeberg ist der Umgang mit klassischem 12 Repertoire von Bach bis Schönberg ebenso selbstverständlich wie die intensive Beschäftigung mit neuer und neuester Musik. Zurzeit ist er musikalischer Leiter des Ensemble Contrechamps in Genf. Die Saison 2015/2016 führt Michael Wendeberg als Dirigent u. a. nach Buenos Aires, zum Festival Eclat nach Stuttgart, an das Theater Magdeburg für die Uraufführung der Oper von Sidney Corbett sowie zurück an die Staatsoper Berlin, wo er eine Wiederaufnahme der Zauberflöte leitet. 13 Michael Struck-Schloen Michael Struck-Schloen, geboren 1958 in Dortmund, studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte in Köln. Er war Assistent am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität zu Köln, studierte Posaune bei Mark Tezak und wirkte bei Uraufführungen von Karlheinz Stockhausen (Samstag aus Licht) mit. Seit 1990 ist er freischaffender Musikjournalist und Autor für Rundfunk, Zeitungen (Süddeutsche Zeitung, Kölner Stadtanzeiger), Bücher und Fachblätter mit den Schwerpunkten Neue Musik, Musiktheater und Kulturpolitik. Michael Struck-Schloen lebt in Köln. 14 So 8. Mai 11:00 Kölner Philharmonie Gerhild Romberger | Mezzosopran WDR Rundfunkchor Köln WDR Funkhausorchester Köln Wayne Marshall | Dirigent Werke von: Leonard Bernstein, Naji Hakim und Samuel Barber Tickets & Infos achtbruecken.de 0221.280 281 Träger ACHT BRÜCKEN-Hotline 0221 280 281 achtbruecken.de Informationen und Tickets zu allen Veranstaltungen des Festivals Kulturpartner des Festivals ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln ist ein Festival der ACHTBRÜCKEN GmbH Künstlerische Leitung Louwrens Langevoort Daniel Mennicken Dr. Hermann-Christoph Müller Thomas Oesterdiekhoff Werner Wittersheim Herausgeber ACHTBRÜCKEN GmbH Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln V.i.S.d.P. Louwrens Langevoort, Gesamtleiter und Geschäftsführer der ACHTBRÜCKEN GmbH und Intendant der Kölner Philharmonie Redaktion Sebastian Loelgen Programm/Produktion Harry Vogt, WDR Textnachweis Der Text von Stefan Fricke ist ein Original­­­beitrag für dieses Heft. Fotonachweis Michael Faust © andreas möltgen fotografie; Mark Zak © Künstleragentur; WDR Sinfonieorchester Köln © WDR/ Mischa Salevic; Michael Wendeberg © Isabelle Meister; Michael StruckSchloen © WDR/Bettina Fürst-Fastré Gesamtherstellung adHOC ­Printproduktion GmbH