Abbau von Übergewicht kann Vorhofflimmern deutlich verringern

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 Abbau von Übergewicht kann Vorhofflimmern deutlich verringern Übergewichtige Patienten (mit einem Body Mass Index über 27), die unter Vorhofflimmern leiden, können durch den Verlust überflüssiger Pfunde enorme Vorteile für ihre Gesundheit erzielen. „Die psychische und physische Belastung durch die Herzrhythmusstörung und der Schweregrad der Symptome verringern sich, wenn es den Patienten gelingt, ihr Übergewicht zu reduzieren“, betont Dr. Norbert Smetak, Bundesvorsitzender des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen (BNK) und praktizierender Kardiologe in einer fachärztlichen Gemeinschaftspraxis für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie in Kirchheim. Einer aktuellen Studie aus Australien zufolge treten nach erfolgreicher Gewichtabnahme (im Schnitt: 14 Kilogramm in 15 Monaten) Vorhofflimmer‐Episoden weniger häufig und mit kürzerer Dauer auf. Aber auch krankheitsbedingte, strukturelle Veränderungen des Herzens können sich bei normalgewichtigen Patienten eher wieder zurückbilden als bei übergewichtigen. „Der gezielte Abbau von Übergewicht ist so effektiv, weil damit meist auch eine gleichzeitige Verringerung weiterer Risikofaktoren für das Herz einhergeht – wie z.B. die Senkung erhöhter Blutdruck‐ und Blutfettwerte“, erläutert Smetak. „Vermutlich trägt insbesondere die Senkung des Blutdruckes entscheidend dazu bei, dass sich ein infolge der Herzrhythmusstörung vergrößerter linker Vorhof wieder zurückbilden kann. Ohne Übergewicht dürfte es den Patienten außerdem leichter fallen, sich regelmäßig zu bewegen bzw. sportlich aktiv zu sein.“ Körperliche Aktivtäten trainieren den Herzmuskel, verbessern die Elastizität der Blutgefäße und die Fleißeigenschaften des Blutes. Dadurch wird das Herz entlastet, der Blutdruck sinkt, der Herzschlag wird langsamer und der Herzrhythmus kann sich stabilisieren. Unbehandelt drohen bei Vorhofflimmern Schlaganfall und Herzinfarkt Ein typisches Anzeichen für Vorhofflimmern ist ein völlig unregelmäßiger Puls. Viele Betroffene klagen auch über Herzstolpern oder Herzrasen, ein Gefühl der inneren Unruhe, verminderte körperliche Belastbarkeit oder Brustschmerzen, Atemnot, Schwindel, Angstgefühle und Depressionen. Oft bleibt das Flimmern aber auch ganz unbemerkt und birgt damit die Gefahr, unerkannt und unbehandelt zu bleiben. „Unbehandelt besteht ein 4‐ bis 5‐fach erhöhtes Risiko für Schlaganfälle und auch die Gefahr eines Herzinfarkts verdoppelt sich im Vergleich zu Menschen ohne Vorhofflimmern“, warnt Dr. Smetak. Gewichtsreduktion – ein guter Vorsatz für das neue Jahr Es ist Patienten mit Vorhofflimmern daher wirklich anzuraten, abzunehmen. „Am besten durch eine Ernährungsumstellung in Verbindung mit Ausdauersport z.B. durch Teilnahme in einer Herzsportgruppe oder durch Mitgliedschaft in einem physiotherapeutisch betreuten Fitnessstudio, da so die überzähligen Pfunde schneller purzeln“, rät Smetak. „Außerdem lässt man sich am besten in einer Ernährungsberatung darüber aufklären, welche Nahrungsmittel empfehlenswert sind und warum und welche es besser zu meiden gilt. Dort bekommt man zudem eine Anleitung und zusätzliche hilfreiche Tipps, wie sich eine gesunde Ernährungsumstellung tatsächlich realisieren und eine dauerhafte Gewichtsreduktion erreichen lässt. Unterstützung finden Patienten natürlich auch durch den Austausch mit Gleichgesinnten z.B. in einer Selbsthilfegruppe für Herzkranke.“ Ausführliche Informationen über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Vorhofflimmern sowie weiteren Herz‐Kreislauf‐Erkrankungen finden Betroffene und Interessierte im Internet unter http://www.internisten‐im‐netz.de/de_herz‐kreislauf‐erkrankungen_596.html bzw. www.kardiologen‐im‐netz.de. Quellen: ‐
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JAMA 2013, Band 310/19, Seite:2050‐2060 JAMA Internal Medicine, Online‐Veröffentlichung am 4.11.13 
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