MÖCHTEST DU JEMALS UNGESCHÜTZTEN VERKEHR HABEN?

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MÖCHTEST DU JEMALS
UNGESCHÜTZTEN
VERKEHR HABEN?
Nein
Vielleicht
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Ja
Deutsch
50 Dinge, die jeder über HIV und AIDS wissen sollte
Du denkst Dir vielleicht: Was soll diese Broschüre? Nicht schon wieder AIDS. Das
geht mich doch gar nichts an. Ich weiß doch schon alles. Meine Eltern wollen mir
doch nur den Spaß am Sex verderben.
Doch bevor Du diese Broschüre wieder weglegst, nimm Dir eine Minute Zeit und
beantworte folgende Fragen:
1. Würdest Du beim Sex lieber auf ein Kondom verzichten?
Ja
Nein
2. Kannst Du durch einen Zungenkuss AIDS bekommen?
Ja
Nein
3. Hattest Du schon einmal Analverkehr ohne Kondom?
Ja
Nein
Du hast eine dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet? Dann solltest Du Dir die Fragen
auf den folgenden Seiten durch den Kopf gehen lassen!
© fotolia: Dreaming Andy
DREI KURZE FRAGEN
ZU BEGINN
|3
© fotolia: gamjai
zu 1.
Wenn Du mit einem Partner Geschlechtsverkehr hast, der HIV-infiziert ist, kannst
Du Dich sogar schon beim „ersten Mal“ anstecken. Lies auch Frage 8 dieser
Broschüre.
zu 2.
Im Speichel befinden sich HI-Viren in so geringer Konzentration, dass eine
Übertragung durch einen Zungenkuss nicht möglich ist. Lies auch Frage 11 dieser
Broschüre.
DREI KURZE
ANTWORTEN
zu 3.
Beim Analverkehr ohne Kondom besteht ein hohes Risiko, sich mit HIV anzustecken, wenn Dein Partner infiziert ist. Lies dazu auch Frage 10 dieser Broschüre.
1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir in der gesamten Broschüre auf die weibliche Form bei Personen und Tätigkeitsbezeichnungen verzichtet. Selbstverständlich sind gleichwertig immer sowohl Frauen als auch Männer gemeint.
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Inhalt
Die häufigsten Fragen ............................................................................. 6-33
Hier findest Du Hilfe und kannst Dich beraten lassen ............................ 34-35
Glossar ................................................................................................... 36-38
1 Warum könnte auch ich gefährdet sein?
AIDS ist keine Erkrankung, die auf die viel zitierten Risikogruppen wie Homosexuelle, Drogenabhängige und Prostituierte beschränkt ist. Auch hat HIV keine
Altersgrenzen. Eine HIV-Infektion kann jeden treffen, auch Dich. Das HI-Virus, das
verantwortlich für eine AIDS-Erkrankung ist, wird am häufigsten übertragen durch
ungeschützten Sex mit einem Partner, der infiziert ist. Ob jemand infiziert ist,
kann man ihm aber nicht ansehen. Daher solltest Du Dich beim Sex immer vor
einer Übertragung schützen. Das gilt insbesondere, wenn Du Deinen Partner nicht
genau kennst.
2 Was ist AIDS überhaupt genau?
AIDS ist eine Abwehrschwäche oder auch Immunschwäche des Körpers. AIDS
macht Deinen Körper wehrlos gegen Bakterien, Viren und andere Krankheitserreger, die ein gesunder Mensch problemlos abwehren kann. Solche Infektionen
können dann lebensbedrohlich werden.
© fotolia: tigatelu
DIE HÄUFIGSTEN
FRAGEN
|7
Ohne Therapie.
Infektionen wie Tuberkulose, Lungenentzündungen, Herpes-Infektionen
Krebserkrankungen
Gehirnschädigungen
Ungewollter Gewichtsverlust
3
Immunsystem ist erschöpft. Abnahme
der CD4-Zellen. Zunahme der Viruslast
Gleichgewicht zwischen Virusvermehrung und Neuproduktion
von CD4-Zellen
1
5
AIDS
Infektionsbeginn
Mit Therapie.
1
Viruslast/Helferzellen
Die Virusmenge
steigt
2
Das Immunssystem
wird schwächer
3
Therapiebeginn
8|
4
Zeit
4 Was sind die typischen Symptome von
AIDS? Woran erkenne ich, dass ich
mich infiziert habe? Und was ist HIV?
HIV ist das Virus, das AIDS verursacht. HIV kommt ebenfalls aus dem Englischen
und bedeutet „Human Immunodeficiency Virus“. Ins Deutsche übersetzt heißt es
„menschliches Immunschwäche-Virus“. Es dringt in die Zellen des menschlichen
Körpers ein, kann dort über viele Jahre ruhen und vermehrt sich passiv bei jeder
Zellteilung der Wirtszelle mit. Der Körper ist nicht in der Lage, es aus allen Zellen
zu entfernen, was das Virus so heimtückisch macht.
akute HIV-Krankheit
Die Virusmenge fällt und das
Immunssystem regeneriert
© Hexal
•
•
•
•
2
Viruslast/Helferzellen
AIDS ist eine Abkürzung aus dem Englischen und steht für „Acquired Immune
Deficiency Syndrome“. Übersetzt heißt es so viel wie „erworbenes ImmunschwächeSyndrom“. Von einem Syndrom spricht der Arzt immer dann, wenn viele
verschiedene Krankheitssymptome gleichzeitig auftreten. Im Fall von AIDS können
das beispielsweise sein:
© Hexal
3 Wofür steht AIDS?
Zeit
|9
5 Was ist der Unterschied zwischen
HIV und AIDS?
Wenn jemand HIV-positiv ist, bedeutet das, dass er das HI-Virus in sich trägt.
Deshalb muss er aber noch lange nicht AIDS haben. An AIDS erkrankt ist jemand
erst, wenn er (genau definierte) Beschwerden aufgrund der Erkrankung hat. Das
ist der Fall, wenn das körpereigene Immunsystem durch die ständige Vermehrung
des Virus bereits stark geschwächt ist. Wenn frühzeitig mit einer Therapie
begonnen wird, ist eine AIDS-Erkrankung trotz HIV-Infektion über viele Jahre und
Jahrzehnte unwahrscheinlich.
6 Muss ich sterben, wenn ich HIV-positiv
bin?
Nein, Du hast im Vergleich zu Deinen Freunden eine fast normale Lebenserwartung, wenn die Therapie bei Dir rechtzeitig begonnen wurde und Du
Deine Medikamente regelmäßig einnimmst. Eine HIV-Infektion ist mittlerweile
eine chronische Erkrankung, vergleichbar mit Asthma oder Diabetes.
ist auch dieser infiziert. Das kann z.B. passieren, wenn infizierte Menschen beim
Drogenkonsum gemeinsam eine Spritze benutzen oder beim Sex kein Kondom
verwenden. Meist gelangen die HI-Viren über winzige Verletzungen der Haut oder
Schleimhaut in die Blutbahn. Solche Verletzungen bemerkt man selbst häufig
gar nicht. (Das Virus kann unter Umständen sogar über die Nasenschleimhaut
übertragen werden, wenn z.B. ein Plastikröhrchen zum Sniefen von Drogen von
mehreren Personen benutzt wird.)
8 Kann ich mich beim „ersten Mal“
infizieren?
Ja, am häufigsten wird HIV beim Geschlechtsverkehr ohne Kondom übertragen. Da ist es egal, ob es das erste, zweite oder zehnte Mal ist. Wenn Dein
Partner infiziert ist und nicht in medikamentöser Behandlung ist, kannst Du
Dich beim ungeschützten Geschlechtsverkehr jederzeit anstecken. Ist eine
Person in Behandlung, ist die Gefahr der Ansteckung zwar geringer, aber nicht
völlig ausgeschlossen.
9 Was ist besonders riskant?
7 Ich dachte, nur Homosexuelle, Prostituierte und Fixer bekommen AIDS!
Mit HIV kann sich jeder anstecken. Die HI-Viren befinden sich im Blut (auch im
Menstruationsblut), im Sperma und in der Scheidenflüssigkeit von infizierten
Menschen. Gelangen die Viren von dort in die Blutbahn eines anderen Menschen,
10 |
Wenn Du spontan mit einer flüchtigen Disco- oder Urlaubsbekanntschaft Sex
ohne Kondom hast oder wenn Du Deinen Partner häufig wechselst, ist das Risiko einer Ansteckung erhöht. Doch Vorsicht, auch eine feste Beziehung schützt
Dich nicht vor einer Infektion. Unter Umständen weiß Dein Partner nicht, dass er
sich bereits bei einem früheren Partner angesteckt hat. Aus diesem Grund ist ein
HIV-Test sinnvoll. Beim Gesundheitsamt kann dieser sogar anonym und kostenlos
durchgeführt werden.
| 11
Hohes Übertragungsrisiko
Kein Übertragungsrisiko
10 Ist es egal, wie ich Sex habe?
Leicht übertragen werden HI-Viren beim Analverkehr, da es hier häufig zu kleinen
Verletzungen kommt. Weniger riskant ist Vaginalverkehr. Eher unwahrscheinlich,
aber nicht ausgeschlossen, ist eine Übertragung beim Oralverkehr. Hier ist eine
Übertragung am Wahrscheinlichsten, wenn gleichzeitig eine Entzündung im
Mundraum vorliegt.
11 Kann ich mich beim Küssen anstecken?
Drogen: Kein gemeinsames
Benutzen von Spritzen
Ungeschützter vaginaler Geschlechtsverkehr:
Auch hier bietet ein Kondom Schutz
Schwangerschaft: Strikte ärztliche Kontrolle/kein Vergessen der Tabletteneinnahme
Ungeschützter analer Geschlechtsverkehr:
Eindringen nur mit Präservativ
Ungeschützter Oralverkehr: Kein Sperma
oder Menstruationsblut in den Mund
Stillzeit: Nicht stillen
Küssen
Sauna/Schwimmbad
Via Atemluft oder Tröpfchen/
bei Husten oder Niesen
Hände schütteln
Via Insektenstich
Gemeinsames Benutzen von
Geschirr und Besteck
WICHTIG!
Nein, im Speichel befinden sich – wenn überhaupt – nur sehr, sehr geringe
Mengen des HI-Virus. Das ist für eine Ansteckung nicht ausreichend. Das gilt
übrigens auch für Tränenflüssigkeit, Urin und Kot.
Anders als zum Beispiel das Grippe-Virus, gehört das HI-Virus zu den schwer
übertragbaren Viren. Daher brauchst Du keine Angst vor einer Ansteckung haben:
• beim Küssen, auch Zungenküsse sind erlaubt
• wenn Dich jemand anhustet oder anniest
• wenn Du jemandem die Hand gibst oder ihn umarmst
• wenn Du Teller, Gläser oder Besteck mit jemanden teilst
• in der Sauna oder im Schwimmbad
• beim Benutzen der selben Toilette
• wenn Du von einer Mücke, einer Zecke oder einem anderen blutsaugenden
Insekt gestochen wirst.
Übrigens ist das HI-Virus nicht resistent gegenüber Hitze und Sauerstoff. Sobald das
Virus den Körper verlassen hat und mit Sauerstoff in Berührung gekommen ist
oder erhitzt wurde (z.B. beim Kochen), ist es schon nach wenigen Minuten abgestorben.
12 |
HIV kann nur durch folgende Körperflüssigkeiten von einer
Person auf eine andere übertragen werden:
Blut, Sperma, Vaginalsekret, Sekret im Rektum, Muttermilch.
Benutzung von gemeinsamen/
öffentlichen Toiletten
Durch med. Maßnahmen beim Arzt/Zahnarzt, sofern übliche Hygienevorschriften beachtet werden
© Hexal
12 Muss ich etwas Besonderes beachten,
wenn jemand in meiner Klasse oder von
meinen Bekannten mit HIV infiziert ist?
Ja, denn diese Personen werden meist ausgeschlossen oder sogar gemobbt. Wenn
jemand in Deinem Umfeld mit HIV infiziert ist, solltest Du ihn genauso behandeln
wie jeden anderen Menschen auch. HIV ist kein Grund, jemanden zu meiden. Im
Gegenteil: Geh auf ihn zu, rede mit ihm und gib ihm das Gefühl, nicht anders zu
sein. Ausgrenzung und Ächtung (Stigmatisierung) sind für Betroffene neben der
Erkrankung eine große zusätzliche Belastung.
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„Safer Sex“ ist das Schlagwort, wenn es um sicheren und geschützten Geschlechtsverkehr geht. Beim geschützten Geschlechtsverkehr gelangen kein Sperma und
keine Scheidenflüssigkeit in den Körper Deines Partners. Du kannst Safer Sex
praktizieren, indem Du
• nicht in den Körper des Partners eindringst. Dich also zum Beispiel auf
Streicheln und Petting beschränkst
• beim Oralverkehr - also dann, wenn beim Sex der Mund ins Spiel kommt - kein
Sperma und keine Scheidenflüssigkeit aufnimmst
• beim Geschlechtsverkehr immer ein Kondom benutzt
14 Muss ich Safer Sex wirklich so streng
beachten? In Deutschland gibt es doch
gar nicht so viele HIV-Positive.
Natürlich gibt es viele Länder, in denen HIV sehr viel weiter verbreitet ist als in
Deutschland. Trotzdem heißt das nicht, dass es in Deutschland bei ungeschütztem Sex zu keiner Übertragung kommen kann. Die Anzahl der Neuinfektionen
hat auch in Deutschland in den letzten Jahren nicht abgenommen. Daher gilt,
nur wenn Du die Safer Sex Regeln beachtest, bist Du vor einer HIV-Infektion sicher.
Safer Sex schützt Dich zudem nicht nur vor HIV,
sondern gleichzeitig vor sexuell übertragbaren
Krankheiten (STI). Dazu zählen z.B. Hepatitis oder
Syphilis. Diese sind zwar meistens heilbar, können jedoch schwere Schäden hinterlassen.
© fotolia: julien tromeur
13 Was ist Safer Sex?
© fotolia: shockfactor.de
15 Über Sex reden, das ist mir peinlich!
14 |
In einer festen Beziehung möchten die meisten früher oder später Geschlechtsverkehr. Wenn Dir streicheln und liebkosen nicht mehr ausreicht, solltest Du
mit Deinem Partner über den Gebrauch von Kondomen sprechen. Das ist meist
leichter gesagt als getan. Häufig ist Dein Partner jedoch erleichtert, wenn Du das
Thema offen ansprichst und Ihr Euch darüber austauschen könnt.
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16 Wie kann ich es am besten anstellen,
über Safer Sex zu reden?
Leider gibt es keine Patentrezepte, wie es am besten gelingt, über Safer Sex zu
reden. Du kannst Dir aber schon im Vorfeld einige Sätze überlegen, z.B. „Ich
möchte gerne, dass wir ein Kondom benutzen.“ oder „Hast Du ein Kondom
dabei?“. Versuche Deinem Partner zu vermitteln, dass Du ihm vertraust und dass
Du Verantwortung für Eure Freundschaft übernehmen willst. Natürlich könntest
Du ihn auch nach einem aktuellen HIV-Test fragen, beachte allerdings, dass ein
HI-Virus erst nach mehreren Wochen nach der Infektion im Blut nachgewiesen
werden kann! Die Wochenanzahl hängt vom Test ab und kann zwischen 6 und 12
Wochen liegen.
18 Wie benutze ich ein Kondom korrekt?
Du solltest die Kondompackung vorsichtig öffnen. Wenn der Penis steif ist, drückst
Du aus der Spitze des Kondoms die Luft heraus, ziehst die Vorhaut zurück, setzt das
Kondom auf den Penis und rollst es vorsichtig bis ganz nach unten ab. Die Rolle
des Kondoms muss dabei außen liegen.
Nach dem Sex solltest Du den Penis aus der Scheide oder dem Po des Partners
herausziehen, bevor er schlaff wird. Halte dabei das Kondom am Ring fest, damit
es nicht abrutscht. Hände und Penis solltest Du anschließend waschen.
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3
4
Kondome gibt es nicht nur in verschiedenen Farben und mit verschiedenen
Geschmacksrichtungen, sondern auch in verschiedenen Größen. Das für Dich
passende Kondom findest Du am einfachsten, wenn Du den Umfang Deines steifen Penis vorab misst und dann unterschiedliche Kondome ausprobierst. Du kannst
auch ein spezielles Kondom-Maßband, ein Kondometer, verwenden. Informationen dazu findest Du im Internet unter www.kondometer.de. Wenn ein Kondom
richtig sitzt, wirst Du es beim Sex kaum spüren und es schützt Dich zuverlässig.
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19 Muss ich sonst noch auf etwas achten?
Wenn Du ein Kondom kaufst, solltest Du auf das Haltbarkeitsdatum und auf das
CE-Prüfzeichen achten. Schütze Kondome vor zu großer Hitze (z.B. pralle Sonne,
Heizung) und Druck (z.B. beim Aufbewahren im Geldbeutel oder in der Hosentasche). Es könnte sonst schon beschädigt sein, bevor Du es verwendest.
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© Hexal
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© Hexal
17 Gibt es Besonderheiten bei Kondomen?
16 |
| 17
20 Was kann ich machen, wenn das
Kondom reißt?
22 Wie kann ich merken, dass ich mich
mit HIV infiziert habe?
Bei aller Vorsicht kann es doch einmal eine Panne geben: Das Kondom reißt oder
rutscht ab. Dann solltest Du die Vorhaut und Eichel des Penis vorsichtig waschen
und auf die Toilette gehen. Aus der Scheide lässt Du die Samenflüssigkeit herauslaufen. Eine Vaginal- oder Analspülung wird nicht empfohlen. Ist Sperma in den
Mund gekommen, spuckst Du es aus und spülst Deinen Mund mit Wasser aus.
Was Du auf jeden Fall NIE tun solltest: Zwei Kondome übereinander ziehen! Durch
die Reibung der beiden Gummis aufeinander ist die Wahrscheinlichkeit, dass
BEIDE reißen oder platzen sehr hoch! Genauso verhält es sich, wenn Du Öl statt
Gleitmittel verwendest – probiere es doch einfach mal aus: Blase ein Kondom auf
und reibe etwas Babyöl darauf. Nach kürzester Zeit wird der Gummi platzen!
Eine akute HIV-Infektion bemerkst Du meist nicht. Eventuell hast Du Beschwerden
wie sie auch bei einer Grippe auftreten, also Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen
und geschwollene Lymphknoten. Aber denke immer daran, es gibt sehr viel mehr
grippale Infekte als neu diagnostizierte HIV-Infektionen. Gewissheit verschafft Dir
nur ein HIV-Test.
23 Was ist ein HIV-Test?
Der HIV-Test prüft, ob sich in Deinem Körper mehrere Antikörper gegen das HI-Virus
befinden. Bis diese Antikörper gebildet werden, können mehrere Wochen vergehen. Ein sicheres Testergebnis erhältst Du also erst nach Ablauf dieser Zeit.
21 Kann ich sonst noch etwas tun?
© fotolia: rcfotostock
Wenn Du befürchtest, Dich mit HIV angesteckt zu haben, wende Dich möglichst
bald an einen Arzt. Er kann entscheiden, ob eine sogenannte Postexpositionsprophylaxe (PEP) für Dich sinnvoll ist. Hierbei musst Du über vier Wochen
HIV-Medikamente einnehmen, die die HI-Viren daran hindern, sich in Deinem
Körper einzunisten. Mit einer PEP muss allerdings so schnell wie möglich
begonnen werden, möglichst innerhalb von 24 Stunden. Eine Liste von Kliniken,
die 24 Stunden am Tag eine PEP vorhalten, findest Du im Internet unter:
www.aidshilfe.de/de/adressen/pep-kliniken
18 |
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Für den Test wird Dir Blut abgenommen und in ein Labor geschickt. Bei dem
kostenlosen und anonymen Test beim Gesundheitsamt dauert das ca. 4-5
Werktage. Wenn Dir das zu lang ist, um auf das Ergebnis zu warten, kannst
Du auch einen Schnelltest beim Arzt oder einer regionalen AIDS-Hilfe durchführen
lassen. Das Ergebnis erhältst Du hier schon innerhalb von 30 Minuten, ist aber
kostenpflichtig. Falls dieses Ergebnis positiv ist, muss es durch einen zweiten Test
bestätigt werden. Erst dann gilt es als ausreichend sicher.
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HIV-Heimtests werden zwar im Internet angeboten, sind aber aufgrund ihrer
häufig falschen Ergebnisse in Deutschland nicht erlaubt. Einen HIV-Test führen
Gesundheitsämter, AIDS-Beratungsstellen und Ärzte durch. Hier kannst Du Dich
auch sachkundig und in einer vertrauensvollen Atmosphäre beraten lassen.
25 Wieviel kostet ein HIV-Test?
Einen HIV Test kannst Du kostenlos beim Gesundheitsamt oder gegen Gebühr
(diese variiert meist zwischen 20€ und 30€) bei einer AIDS-Beratungsstelle oder
einem Arzt machen lassen. Bei den AIDS-Hilfen sowie beim Gesundheitsamt
bleibst Du anonym, wohingegen bei Deinem Arzt das Ergebnis in Deiner Patientenakte vermerkt wird.
26 Müssen meine Eltern davon erfahren,
wenn ich einen HIV-Test mache?
Nein, Gesundheitsämter und AIDS-Beratungsstellen führen den HIV-Test anonym
durch. In der Arztpraxis wird Dein Testergebnis zwar in der Krankenakte vermerkt,
aber der Arzt ist an die Schweigepflicht gebunden. Zu jedem HIV-Test gehört ein
Beratungsgespräch vor Ort. In diesem Gespräch kannst Du alle Deine Fragen und
Bedenken äußern – auch in Bezug auf Deine Eltern und wie Du mit ihnen über
Deine Sexualität sprechen kannst.
20 |
27 Kann der HIV-Test auch falsche
Ergebnisse liefern?
Werden bei Dir HIV-Antikörper im Blut nachgewiesen, wird automatisch immer
ein zweiter Test zur Bestätigung durchgeführt. Erst wenn dieser Test ebenfalls eine
Ansteckung nachweist, wird Dir das Ergebnis „HIV-positiv“ mitgeteilt. Wird nichts
nachgewiesen, ist das Testergebnis „negativ“.
28 Warum soll ich mich überhaupt testen
lassen?
Ein Test verschafft Gewissheit, auch wenn Du gar nicht befürchtest, Dich mit HIV
infiziert zu haben. Liegt doch eine Ansteckung vor, kann rechtzeitig mit einer
Therapie begonnen werden und AIDS über lange Zeit verhindert werden.
Ein Test ist allerdings keine Vorbeugungsmaßnahme. Schützen kannst Du Dich
nur mit Safer Sex.
29 Kann ich mich gegen
HIV impfen lassen?
Nein. Weltweit forschen zwar viele Wissenschaftler an einem HIV-Impfstoff, aber noch
ist dieser nicht in Sicht.
© fotolia: flint01
24 Kann ich einen HIV-Test alleine
zuhause machen?
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30 Und was soll ich tun, wenn der
HIV-Test positiv ist?
31 Kann ich so weiter leben wie bisher?
Durch die Diagnose „HIV-positiv“ wird sich in Deinem Leben natürlich einiges ändern. Das muss Dir aber keine Angst machen. Jede chronische Erkrankung bringt
für den Betroffenen Veränderungen mit sich. Beispielsweise wirst Du regelmäßig
zum Arzt gehen müssen, Medikamente einnehmen und Dir über Deine Zukunft
intensiv Gedanken machen. Dabei solltest Du Dir Hilfe und Unterstützung holen.
Ein positives Testergebnis ist sicherlich erst einmal ein Schock für Dich – aber es
ist kein Weltuntergang. Ein positives Testergebnis bedeutet, dass Du Dich mit HIV
infiziert hast. Es heißt nicht, dass Du AIDS hast oder AIDS bekommen wirst. Wenn
Du frühzeitig mit einer Therapie beginnst und Deine Medikamente regelmäßig
einnimmst, kannst Du viele Jahre und Jahrzehnte gut mit HIV leben. Daher solltest Du Dich von einem Arzt untersuchen lassen, der sich auf HIV spezialisiert hat.
Mit ihm kannst Du alle Fragen in Bezug auf deine Gesundheit besprechen. Einen
guten Schwerpunktarzt findest Du am besten über Deine regionale AIDS-Hilfe
(www.aidshilfe.de/adressen).
32 Wo kann ich mich als infizierte Person
informieren?
Ein positives Testergebnis wirft viele Fragen auf, die nicht nur eine mögliche AIDSErkrankung betreffen, sondern auch Deine Wünsche und Vorstellungen für die
Zukunft. In Deutschland gibt es in vielen Städten eine örtliche AIDS-Hilfe. Dort
kannst Du hingehen und Dich – auch anonym – in allen Fragen beraten lassen.
Die Deutsche AIDS-Hilfe kannst Du auch telefonisch (Tel. 0180 3319411) oder
online (https://aidshilfe.beranet.info/onlineberatung.html) erreichen. Ebenfalls
eine anonyme Telefonberatung (Tel. 01805 555444) sowie eine Online-Beratung
(www.aidsberatung.de) bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(BZgA) an.
© fotolia: bogadeva1983
Warum?
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33 Wo finde ich andere Jugendliche, die
HIV-positiv sind?
Ein guter Weg ist es, sich Hilfe und Unterstützung bei anderen Gleichaltrigen zu
holen. Adressen von Selbsthilfegruppen und andere interessante Angebote wie
beispielsweise Jugendfreizeiten mit Betroffenen erhältst Du über die lokalen AIDSHilfen. Auch im Internet gibt es einige interessante Seiten für Jugendliche. Vielleicht helfen Dir folgende Webseiten weiter:
• www.sprungbrett.hiv: Auf dieser Seite werden Gesprächspartner vermittelt,
die aus eigener Erfahrung über das Leben mit HIV Bescheid wissen
• www.testhelden.info: Diese Seite richtet sich insbesondere an jüngere
Schwule. Sie thematisiert mögliche Bedenken bezüglich des HIV-Tests und
ermutigt, regelmäßig zum Testen zu gehen.
35 Wie läuft das genau ab?
Wenn die HI-Viren in die Zellen Deines Körpers eindringen, missbrauchen sie den
Stoffwechsel der infizierten Körperzellen:
• HIV heftet sich an eine Körperzelle und verschmilzt mit ihr
• Dann setzt HIV seine Erbsubstanz (RNA) und mitgebrachte Enzyme ein, um die
infizierte Zelle umzuprogrammieren
• Die so manipulierte Zelle produziert neue HI-Viren
• Die dafür benötigten Werkzeuge des Virus heißen Reverse Transkriptase,
Integrase und Protease
1 Andocken
34 Was passiert bei einer HIV-Infektion
im Körper?
3 Reverse
Transkriptase
4 Integrase
Das HI-Virus dringt in spezielle Zellen Deines Abwehrsystems, den T-Helferzellen (auch CD4-Zellen), ein. Es vermehrt sich dort milliardenfach am Tag (man
spricht von steigender Viruslast) und zerstört die Zellen. Anfangs produziert Dein
Abwehrsystem immer neue T-Helferzellen. Im Laufe der Zeit verliert es durch diese
ständige Neuproduktion jedoch an Kraftreserven. Die Zahl der T-Helferzellen
im Blut sinkt. Das Abwehrsystem kann Krankheitserreger nicht mehr so gut
bekämpfen. Es kann dadurch zu lebensbedrohlichen Erkrankungen und AIDS
kommen.
24 |
© Hexal
Viruseintritt 2
5 Protease
Reifes Virus
| 25
Die medikamentöse Therapie bei einer HIV-Infektion sorgt dafür, dass die HI-Viren
sich nicht weiter vermehren. Dafür musst Du in der Regel ein- oder zweimal am
Tag Medikamente einnehmen, die die Virusvermehrung blockieren. Eine solche
Therapie wird antiretrovirale Therapie (ART) genannt. Diese Therapie erfolgt
lebenslang, da es bislang nicht gelungen ist, die HI-Viren vollständig aus dem
Körper zu entfernen.
37 Was ist, wenn ich eine Tablette
vergesse?
HIV-Medikamente wirken nur dann zuverlässig, wenn Du sie regelmäßig einnimmst. Vergisst Du Deine Tabletteneinnahme häufiger, gelangt zu wenig Wirkstoff
der Medikamente in Deinen Körper. Die HI-Viren können sich wieder vermehren
und es besteht die Gefahr, dass sich Resistenzen gegen die Medikamente entwickeln.
38 Muss ich etwas bei der
Medikamenteneinnahme beachten?
HIV-Medikamente können mit anderen Medikamenten, die Du unter Umständen
einnehmen musst, in Wechselwirkung treten. Folge kann sein, dass der Blutspiegel
der HIV-Medikamente sinkt, so dass das Virus eine Chance bekommt, sich wieder
zu vermehren. Der Blutspiegel kann jedoch auch ansteigen, so dass es zu mehr
unerwünschten Wirkungen der HIV-Medikamente kommt. Du solltest alle Dich
behandelnden Ärzte darüber informieren, welche Medikamente Du einnimmst.
Sie können dann entscheiden, welches Medikament sie Dir verschreiben könnnen.
26 |
Mögliche unerwünschte Wirkungen der HIV-Medikamente am Beginn der
Therapie können unter anderem sein:
• Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
• Kopfschmerzen
• Müdigkeit, Konzentrationsstörungen
• Hautausschläge
39 Was kann ich sonst für meine
Gesundheit tun?
Für jeden – ob mit oder ohne HIV-Infektion – ist es sinnvoll, sich gesund und
ausgewogen zu ernähren, nicht zu rauchen, auf Drogen zu verzichten, wenig
Alkohol zu trinken und Sport zu treiben. Vielleicht war das bislang schon selbstverständlich für Dich. Wenn nicht, überlege, ob Du nicht das ein oder andere
an Deinem Lebensstil in Zukunft ändern kannst. Auf diese Weise kannst Du Dein
Immunsystem stärken, so dass Dein Körper besser mit der HIV-Infektion und
anderen Infektionen klar kommt.
JA!
NEIN!
Ausgewogene Ernährung
Rauchen schadet
Sport
Bewegungsmangel
© Hexal
36 Muss ich jetzt immer Medikamente
einnehmen?
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Ja, auch HIV-positive Personen können Sex haben. Zum einen, wenn sie die
Regeln des Safer Sex beachten, also keinen ungeschützten Geschlechtsverkehr
haben. Zum anderen ist die Übertragung einer HIV-Infektion so gut wie ausgeschlossen, wenn bei einem HIV-positiven Menschen die HI-Viren im Blut aufgrund
der Therapie nicht mehr nachgewiesen werden können. Er ist dann unter der
Nachweisgrenze. Allerdings solltest Du dies regelmäßig durch einen Arzt überprüfen lassen.
41 Was bedeutet es, unter der Nachweisgrenze zu liegen?
Unter der Nachweisgrenze zu liegen bedeutet, dass die HI-Viren mit den üblichen
Laborverfahren nicht mehr im Blut nachgewiesen werden können. Wenn Du unter
der Nachweisgrenze liegst, bist Du in der Regel nicht ansteckend.
42 Muss ich meinem Freund sagen, dass
ich HIV-positiv bin?
Du musst Deinem Freund nicht sagen, dass Du HIV-infiziert bist. Allerdings hat
eine Beziehung, in der Du über ein so wichtiges Thema nicht sprechen kannst,
wahrscheinlich keine dauerhafte Zukunft. Außerdem hast Du Deinem Partner
gegenüber natürlich eine Verantwortung. Wer in Deutschland absichtlich oder
fahrlässig HIV weitergibt, begeht eine Körperverletzung und macht sich damit
strafbar. (Vgl. §229 StGB bzw. §§223, 224 Abs.1 Nr. 5 StGB)
28 |
?
© fotolia: hiro_suzuki_sd
40 Können HIV positive Personen auch
Sex haben?
Dir kann ich es sagen…
43 Wie schwer ist es für betroffene
Personen offen mit ihrer Infektion
umzugehen?
Für viele HIV-Positive ist es nicht einfach, offen über ihre Infektion zu sprechen.
Sie befürchten Ablehnung und Ausgrenzung. Nach wie vor ruft HIV bei Menschen
Angst und Verunsicherung hervor. Auf die Frage, wann und wie Du mit anderen
Menschen über eine HIV-Infektion reden kannst, gibt es keine einfachen
Antworten. Wichtig ist aber, dass Du selber gut informiert bist und mögliche
Fragen beantworten kannst. Viele HIV-Positive haben dann erfahren, dass mit ihrer
Infektion so selbstverständlich umgegangen wird, wie mit anderen chronischen
Erkrankungen auch.
| 29
44 Kann ich Kinder bekommen trotz HIV?
Ja, eine HIV-Infektion verhindert keine Schwangerschaft. Aber vielleicht hast Du
Angst, Deinen Partner anzustecken. Wenn Du erfolgreich medikamentös behandelt bist und Du bzw. Deine Viruslast unter der Nachweisgrenze liegt, ist diese
Angst unbegründet. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Du Deinen Partner beim
Sex ohne Kondom ansteckst.
Durch zahlreiche vorbeugende Maßnahmen kann das HIV-Übertragungsrisiko
von einer HIV-positiven Mutter auf das ungeborene Kind in Deutschland auf
unter ein Prozent gesenkt werden. Dein Arzt weiß, auf was Du achten musst.
Lass Dich von ihm beraten. Weitere Informationen dazu findest Du auch unter
www.gib-aids-keine-chance.de/
Menschen mit HIV sind bei erfolgreicher Therapie für ihre Partner nicht mehr
infektiös. Zusätzlich gibt es bei einem bestehenden Kinderwunsch die Möglichkeit
der künstlichen Befruchtung. Ist die Frau infiziert, kann der Samen des Mannes
aus dem Kondom mit einer Spritze (ohne Nadel) aufgezogen werden und dann
tief in die Scheide gespritzt werden.
47 Muss ich bei einer Bewerbung sagen,
dass ich HIV-positiv bin?
Bei einer Bewerbung oder einem Vorstellungsgespräch darfst Du eine HIVInfektion verschweigen. Selbst wenn Du konkret danach gefragt wirst, musst Du
nicht die Wahrheit sagen. Auch einen zukünftigen Arbeitgeber musst Du über
Deine HIV-Infektion nicht informieren.
45 Was soll ich machen, wenn ich einen
Kinderwunsch habe?
Wende Dich an Deinen behandelnden Arzt und
lasse Dich gemeinsam mit Deinem Partner
umfassend beraten. Dein Arzt kann Euch
die verschiedenen Möglichkeiten mit
ihren Konsequenzen genau erläutern.
48 Welche Einschränkungen habe ich bei
der Berufswahl?
© fotolia: thruer
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46 Und was ist mit dem ungeborenen
Kind?
Bei Deiner Berufswahl bist Du durch die HIV-Infektion nicht eingeschränkt. Im
Arbeitsalltag besteht kein HIV-Übertragungsrisiko. Das gilt für Berufe im Gesundheitswesen, für soziale Berufe, für Tätigkeiten in der Gastronomie und auch für
alle anderen Tätigkeiten.
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49 Wen muss ich überhaupt über meine
Infektion informieren?
© fotolia: voinsveta
Du musst niemanden erzählen, dass Du HIV-positiv bist. Häufig ist es aber
erleichternd, wenn Du einige gute Freunde einweihst. Sie können Dich unterstützen und Dir zur Seite stehen. Die Infektion wie ein Geheimnis zu hüten,
verursacht in vielen Situationen Stress.
50 Was bedeutet eigentlich die rote
Schleife im Zusammenhang mit
AIDS?
© fotolia: etoileark
Die rote Schleife (Englisch: red ribbon) steht weltweit für Solidarität und
Mitmenschlichkeit mit HIV-Infizierten und AIDS-Kranken. Durch das Tragen der
roten Schleife soll auf die soziale Ausgrenzung von Betroffenen sowie auf die
bedrohliche Ausbreitung von HIV hingewiesen werden.
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www.aidshilfe.de
Auf der Webseite der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. findest Du alle Informationen rund
um HIV, Hepatitis und sexuell übertragbare Infektionen (STI).
Regionale AIDS-Hilfen findest Du ebenfalls über die Deutsche AIDS-Hilfe auf der
Unterseite www.aidshilfe.de/adressen
Du brauchst Hilfe oder möchtest Dich engagieren? Dann findest Du auf der Seite
der AIDS-Stiftung die richtigen Ansprechpartner: www.aids-stiftung.de
Weitere Informationen erhältst Du auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Hier kannst Du Dir auch einige Informationsbroschüren herunterladen oder kostenfrei anfordern:
Unter dem Motto „Gib AIDS keine Chance“ startete die BZgA bereits in den 90er
Jahren eine bekannte Aufklärungskampagne zu HIV und sexuell übertragbaren
Infektionen: www.gib-aids-keine-chance.de
Die neue Kampagne der BZgA mit dem Titel „Liebesleben“ klärt Dich ebenso
über HIV, Safer Sex und sexuell übertragbare Infektionen auf:
www.liebesleben.de
HIER FINDEST DU
HILFE UND KANNST DICH
BERATEN LASSEN
Auf der Seite des Welt-AIDS-Tags findest Du zudem Informationen rund um HIV
und Anti-Diskriminierung sowie aktuelle Termine rund um HIV und AIDS:
www.welt-aids-tag.de
Eine direkte Online-Beratung erhältst Du unter www.aidsberatung.de
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Abwehrschwäche: Siehe Immunschwäche. Die körpereigenen Abwehrmechanismen sind so geschwächt, dass eingedrungene Krankheitserreger nicht mehr
sicher beseitigt werden können.
AIDS: Abkürzung für „acquired immune deficiency syndrome“. Ins Deutsche übersetzt bedeutet das „erworbenes Immunschwäche-Syndrom“.
Antikörper: Abwehrstoffe, die der Körper bildet als Reaktion auf einen Krankheitserreger.
Antiretrovirale Therapie (ART): Therapie, die zur Behandlung einer HIV-Infektion
eingesetzt wird.
Bestätigungstest: Ein Labortest, der automatisch durchgeführt wird, wenn der
erste HIV-Test positiv ausgefallen ist, um dieses Ergebnis zu bestätigen.
CD4-Zellen: Siehe T-Helferzellen. Eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen,
die auch T-Helferzellen genannt werden.
HIV: Abkürzung für „human immunodeficiency virus“. Ins Deutsche übersetzt
bedeutet es „menschliches Abwehrschwäche-Virus“.
HIV-positiv: Es liegt eine Infektion mit dem HI-Virus vor.
GLOSSAR
Immunschwäche: Siehe Abwehrschwäche. Die körpereigenen Abwehrmechanismen sind so geschwächt, dass eingedrungene Krankheitserreger nicht mehr
sicher beseitigt werden können.
Impfung: Gabe eines Impfstoffes mit dem Ziel, vor einer übertragbaren/ansteckenden Erkrankung zu schützen.
Lymphozyten: Eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen, die eine wichtige
Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern spielen.
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Nachweisgrenze: Ein Laborwert, bei dem sich nur eine geringe Virusmenge im
Blut befindet. Wenn jemand unter der Nachweisgrenze liegt, wurden beim ihm
weniger als 50 Viruskopien pro Milliliter Blut nachgewiesen. Siehe Viruslast.
Postexpositionsprophylaxe (PEP): Kurzfristige vorbeugende HIV-Therapie, um
nach einer möglichen Ansteckung mit HIV diese zu verhindern.
Prävention: Vorbeugende Maßnahmen, um unerwünschte Ereignisse (z.B. eine
HIV-Infektion) zu verhindern. Siehe Safer Sex.
T-Helferzellen: Siehe CD4-Zellen. Eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen,
die auch T-Helferzellen genannt werden.
Resistenzen: Widerstandsfähigkeit eines Lebewesens (z.B. der HI-Viren) gegen
schädliche Einflüsse (z.B. die HIV-Medikamente).
Safer Sex: Ein aus dem Englischen stammender Begriff, der eine Reihe von Maßnahmen umfasst, durch die eine Übertragung von HIV beim Geschlechtsverkehr
sicher verhindert werden kann (z. B. der Gebrauch von Kondomen).
STI: Die Abkürzung STI geht zurück auf den englischen Begriff Sexually Transmitted Infections. Das sind sexuell übertragbare Infektionen, welche früher oft
etwas ungenauer als „Geschlechtskrankheiten“ bezeichnet wurden. Durch eine
medikamentöse Therapie sind die meisten STI heilbar.
Virus: Neben Bakterien und Parasiten eine Form eines Krankheitserregers.
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Viruslast: Zahl der HI-Viren pro Mililiter Blut. Siehe Nachweisgrenze.
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Art.-Nr. 49030043, Stand: 10/2016
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