Ernährungstherapie bei Gicht

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Ernährungstherapie bei Gicht
Die wichtigsten Maßnahmen der Ernährungstherapie sind das
Vermeiden von Übergewicht bzw. eine Normalisierung des
Körpergewichts und eine purinarme Ernährungsweise. Entscheidend
sind zudem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und das Einschränken
von Alkoholgenuss. Werden diese Ernährungsempfehlungen
konsequent durchgeführt, führen sie oft zum Erfolg, sodass auf eine
medikamentöse Behandlung verzichtet werden kann. Allerdings ist eine
Ernährungsumstellung meist lebenslang notwendig, da die
Veranlagung für Gicht dauerhaft besteht.
© Fabian Forban/PIXELIO
Normalisierung des Körpergewichts (BMI <25): Für die Gewichtsabnahme eignet sich
insbesondere eine energiereduzierte Kost auf Basis einer vollwertigen Ernährung. In Kombination mit
regelmäßigem Ausdauersport kann so das Normalgewicht erreicht werden. Auf Radikaldiäten und
Fasten sollte verzichtet werden, da die Harnsäurewerte dadurch negativ beeinflusst werden können.
Fettanteil der Nahrung: Der Fettanteil der Nahrung sollte 30 Energieprozent nicht überschreiten.
Eine hohe Fettzufuhr führt ähnlich wie das Fasten zu einer verstärkten Bildung von Ketonkörpern in
der Leber und somit zur Hemmung der Harnsäureausscheidung über die Niere und zur Senkung des
Blut-pH-Wertes.
Purinarme Ernährung: Die Menge der mit der Nahrung aufgenommenen Purine beeinflusst den
Harnsäurespiegel im Blut. Mit der Auswahl der richtigen Lebensmittel kann die Harnsäurezufuhr
gelenkt werden. Eine streng purinarme Kost darf täglich bis zu 300 mg Harnsäure, wöchentlich bis zu
2000 mg Harnsäure enthalten. Da sie in der Praxis nur schwer einzuhalten ist, wird sie nur in
speziellen Fällen (etwa bei der akuten Behandlung von Gichtanfällen in Kliniken) durchgeführt. Für
die Dauerernährung ist eher die purinarme Kost geeignet. Dabei ist eine Harnsäureaufnahme von 500
mg pro Tag oder 3000 mg pro Woche erlaubt.
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Eine tägliche Flüssigkeitsmenge von 1,5 bis 2 Litern kann die
Ausscheidung von Abbauprodukten wie Harnsäure unterstützen. Gleichzeitig kann so auch der
Bildung von Nierensteinen vorgebeugt werden. Bei bereits vorhandener Gichtniere und Nierensteinen
sollten Betroffene mindestens 2 Liter am Tag trinken. Dabei ist auch eine notwendige Verdünnung
des Nachturins vor dem Einschlafen wichtig. Für die Flüssigkeitszufuhr sind Wasser, ungesüßte
Kräuter- und Früchtetees besonders geeignet. Kakao, Kaffee und schwarzer Tee enthalten auch
Purine, die allerdings nicht zu Harnsäure abgebaut werden. Sie sind daher erlaubt.
Alkoholische Getränke in Maßen: Da Alkohol die Harnsäurebildung steigert und gleichzeitig die
Ausscheidung über die Nieren hemmt, sollte er generell nur in Maßen getrunken werden. Besonders
Bier (auch alkoholfreies Bier!) enthält Hefe und damit einen recht hohen Puringehalt.
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