Speisenplanung bei Gicht Die Menge an Harnsäure, die im Körper entsteht, lässt sich durch die richtige Auswahl der Lebensmittel beeinflussen. Eine purinarme Ernährung kann durch zwei Kostformen umgesetzt werden: Purinarme Kost Purinzufuhr: max. 170 mg/Tag (entspricht 500 mg Harnsäure/Tag bzw. 3.000 mg/Woche), für die Dauerernährung geeignet Streng purinarme Kost Purinzufuhr: max. 100 mg/Tag (entspricht 300 mg Harnsäure/Tag bzw. 2.000 mg/Woche), zeitlich begrenzt unter stationären Bedingungen anzuwenden, da strenge Lebensmittelauswahl Quelle: DGE Unter den Nahrungsfaktoren spielen in der Praxis hyperkalorische Ernährung, regelmäßiger Genuss größerer Fleischportionen und anderer purinhaltiger Lebensmittel sowie übermäßiger Alkoholkonsum eine wichtige Rolle, insbesondere auch als auslösende Faktoren für einen akuten Gichtanfall. Deshalb ist eine sorgsame Lebensmittelauswahl für die Speisenplanung unerlässlich. Lebensmittelauswahl 300 - 600 g mageres Fleisch und Wurst pro Woche Fleisch, Wurst dies verteilt sich auf 2 - 3 Portionen Fleisch à 100 - 150 g und 2 - 3 Portionen fettarme Wurst à 30 g pro Woche Fisch 1 Portion à 80 - 150 g fettarmer Seefisch und 1 Portion à ca. 70 g fettreicher Seefisch pro Woche Hülsenfrüchte nur anstelle von Fleisch, da ebenfalls purinreich Milch, Milchprodukte, Eier praktisch purinfrei, sollten bevorzugt werden Innereien, Fleischextrakte, Bierhefe, Anchovis, Hering, Sprotten, Sardinen, Verzicht, da besonders purinreich Haut von Fisch und Geflügel Gemüse, Salat, Obst, Kartoffeln, Reis purinarm, daher bevorzugen, Ausnahmen beachten (z. B. Kohl und Spinat) Zubereitung Grillen, Dünsten, Dampfgaren dem Braten vorziehen; Beim Kochen Kochwasser nach der Zubereitung weggießen Für die Auswahl von Lebensmitteln bedeutet dies, weitestgehend auf purinreiche Lebensmittel wie Innereien, Sardellen, Ölsardinen, Haut von Geflügel und Schweineschwarte zu verzichten. Nur in Maßen sollten Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Sojabohnen, Kohlgemüse, Wurstwaren und Seefisch verzehrt werden. ©Thorben Wengert / Dagegen sind purinarme Lebensmittel wie Getreide, Kartoffeln, Gemüse (außer Kohl), frisches Obst und Käse sowie fettarme Milch und Milchprodukte und Eier problemlos Pixelio verträglich. Praxistipps Kontrollieren Sie regelmäßig Ihr Gewicht, vermeiden Sie Übergewicht Achten Sie auf ausreichende Bewegung Vermeiden Sie purinreiche Lebensmittel wie Innereien und bestimmte Fischarten (Beachten Sie auch die Portionsgrößen pro Woche: Bei purinarmer Ernährung sollte die Harnsäuremenge pro Woche maximal 3000 mg betragen) Essen Sie täglich Gemüse, Salat und Obst Bevorzugen Sie fettarme Milch und Milchprodukte Gehen Sie sparsam mit Fett um, wählen Sie Pflanzenöle und –margarine Bereiten Sie Ihre Speisen möglichst fettarm zu (Dünsten, Grillen, Garen in Folie) Trinken Sie reichlich Wasser und ungesüßte Tees Genießen Sie Alkohol in Maßen; bei einem akutem Gichtanfall sollten Sie auf Alkohol vollständig verzichten Puringehalte verschiedener Lebensmittel finden Sie in unseren Medien: DGEInfo 9/2009 oder DGE-Infothek „Essen und Trinken bei Gicht , 1. Aufl. 2010 Krankheitsbild Ernährungstherapie