IDEEN, IMPULSE UND INNOVATIONEN FÜR ARCHITEKTEN

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IDEEN, IMPULSE UND INNOVATIONEN
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KULTURELLE
IDENTITÄT
Mit dem neuen Archivgebäude
der Stadt Luzern hat das Zürcher
Architekturbüro Enzmann Fischer
Partner ein ausdrucksstarkes Verwaltungs- und Lagergebäude für
das Schriftgut der Stadt realisiert.
Gleichzeitig stellt der markante
Kubus einen identitätsstiftenden
Ort für die Öffentlichkeit dar. Als
kompaktes, turmartiges Volumen
mit fast quadratischem Grundriss
öffnet sich der Bau in repräsentativer Hanglage der Stadt.
Klinker der Sortierung „Oxford“
von Hagemeister verleiht dem
Gebäude Kraft, gewährleistet ein
stabiles Raumklima und schützt die
Archivalien vor Lichteinfall.
FÜR ARCHITEKTEN
REPRÄSENTATIV UND AUSDRUCKSSTARK
Grafiken: © Enzmann Fischer Partner, Zürich
Da das ehemalige Archiv in Luzern nicht
mehr über die notwendigen Raumkapazitäten
verfügte, beschloss die Stadt den Neubau
an einem anderen Standort. Dabei stellte sie
hohe Anforderungen an Klima, Brandschutz,
Entwässerung, Statik, Bewirtschaftung und Datenschutz. Gleichzeitig sollte der Neubau die
Qualität eines besonderen Treffpunktes für die
Öffentlichkeit bieten. Das Architekturbüro Enzmann Fischer Partner, Gewinner des ausgelobten Projektwettbewerbs, überzeugte die Jury
mit einer präzise ausformulierten Architektur.
Mit ihrem Entwurf haben die Architekten
Funktion, Struktur, Gliederung, Materialsprache
und öffentliche Präsenz in einen harmonischen
Kontext gesetzt. Der sechsgeschossige Kubus
überblickt mit der Setzung an einer Hangkante
die Ebene von Emmenbrücke und etabliert
räumliche Bezüge zu den großmaßstäblichen,
hohen Bauten von Ruopigen. Damit bildet
das Gebäude eine Landmarke und erzeugt
eine starke architektonische Wirkung. Die klar
strukturierte Fassade ergibt sich aus einem tragenden Sichtbetonskelett, das je nach Funktion
der dahinterliegenden Räume mit Glas- oder
Klinkerelementen ausgefacht ist. Während
großformatige Glasflächen die öffentlichen
Haupträume im Erdgeschoss markieren, sind
die Fassadenflächen der darüber angeordneten Magazinräume mit Klinkerelementen
ausgefüllt.
Für die massiven vorgefertigten Ausfachungen
wählten die Architekten Klinker von Hagemeister. Die Farbtöne der Sortierung „Oxford“
variieren von dunklen Rot- und Brauntönen bis
zu elegantem Grau und Anthrazit. Ein kräftiger
Kohlebrand setzt lebendige Akzente.
Das dünne Format (240 x 115 x 52 mm) ist
im halbversetzten Läuferverband vermauert.
Aus dem Zusammenspiel von Farbigkeit,
Format und Verband ergibt sich ein harmonisches Fassadenbild, das einen ruhigen
Kontrast zum hellen Sichtbetonskelett bildet.
„Zudem ist Klinker ein hochwertiges, unterhaltsarmes und langlebiges Material“, erklärt
Architektin Isabella Gerster die Materialwahl.
Das neue Stadtarchiv in Luzern überzeugt mit
einem klaren, strukturellen Konzept – sowohl
architektonisch als auch städtebaulich und
energetisch. Es wurde nach den Anforderungen von Minergie-P-Eco erstellt, dem Label
für Niedrigstenergiebauten und gesundes,
ökologisches Bauen in der Schweiz. Mit dem
Neubau ist ein repräsentatives Gebäude
entstanden, welches das Schriftgut der Stadt
aufnimmt, es schützt und der Öffentlichkeit
zugänglich macht. Dabei erfüllt das Bauwerk
die funktionalen Anforderungen und Ansprüche eines zeitgemäßen, zukunftsorientierten
Archivbetriebs. Die ausdrucksstarke Fassade
ist identitätsstiftend für das Gebäude als
„Gedächtnis“ des Gemeinwesens.
Grafik: © Enzmann Fischer Partner, Zürich
S tadtar c h i v L u z e r n
Porträtfoto: © Enzmann Fischer Partner, Zürich
Projektdaten
Stadtarchiv Luzern
Architektur
Enzmann Fischer Partner, Zürich
Auftraggeber
Stadt Luzern, Baudirektion
Klinker
„Oxford“
DF (240 x 115 x 52 mm)
Verklinkerte Fläche
880 m2
»Der Klinker steht in einer schönen
Wechselbeziehung zu den Betonelementen und unterstreicht den
massiven und ausdrucksstarken
Charakter der Fassade noch stärker.«
Isabella Gerster, Enzmann Fischer Partner,
Zürich
Grafik: © Diener & Diener Architekten, Basel
Projektdaten
Maaghof West, Zürich
Architektur
Diener & Diener Architekten, Basel
Auftraggeber
Swiss Life AG, Zürich
Klinker
Klinkerriemchen „Kopenhagen
WS + FU“
NF (240 x 15 x 71 mm)
Verklinkerte Fläche
ca. 22.500 m2
»Durch seine Farbnuancen und seine unbehandelte
Oberfläche erzeugt der Klinker Lebendigkeit und Rauigkeit.«
Diener & Diener Architekten, Basel
Porträtfoto: © Diener & Diener Architekten, Basel
IM GLEICHGEWICHT
Als großmaßstäbliche städtebauliche Figur
nimmt das neue Wohngebäude im Quartier
„Maaghof City West“ in Zürich Bezug zu
den großen Dimensionen der äußeren, hoch
aufragenden Bauten seines städtischen Umfeldes. Mit der Metapher eines Räderwerks
beschreibt der Masterplan die Lage des
Quartiers als ruhige Mitte im räumlichen Drehmoment der umliegenden Firmenareale. Die
Verzahnung des Neubaus mit dem Bestand
wird sowohl in Struktur und Formensprache
als auch in der Materialisierung spürbar.
Grafik: © Diener & Diener Architekten, Basel
Das Basler Architekturbüro Diener & Diener
hat das zehngeschossige Volumen als Teil
einer U-förmigen Bebauung um den groß
angelegten, öffentlich zugänglichen Maaghof-
Park geplant. Der langgestreckte Gebäuderiegel bildet den westlichen Flügel der Hoffigur. Insgesamt 186 Mietwohnungen verteilen sich auf den klar strukturierten Zeilenbau.
Mit einer ausgeglichenen Mischung aus
Wohnateliers, 2,5-, 3,5- und 4,5-ZimmerWohnungen unterschiedlicher Größen haben
die Architekten ein abwechslungsreiches
Raumangebot am Maaghof geschaffen.
Dominiert werden alle Seiten des Riegels von
hellem, sandfarbenen Hagemeister Klinker der
Sortierung „Kopenhagen“. Die Riemchen des
Formates 240 x 15 x 71 mm sind stehend,
im halbsteinversetzten Läuferverband angebracht und bekleiden insgesamt eine Fläche
von ca. 22.500 m2. Sie verleihen dem
massigen Volumen Leichtigkeit und fügen sich
mit der erdigen, rohen Farbigkeit ruhevoll in
das städtebauliche Konzept ein. Die Steine
changieren zwischen hellen Beige-, Gelb- und
Brauntönen. Vereinzelt weisen sie kräftige
rötlich-braune Kohlebrand-Akzente auf.
„Durch seine Farbnuancen und seine
unbehandelte Oberfläche erzeugt der Klinker
Lebendigkeit und Rauigkeit“, erklärt
Dipl. Ing. Isabel Halene, Architektin bei
Diener & Diener.
Nur zwei Passagen durchbrechen die regelmäßige Lochfassade und erlauben die räumliche Verzahnung des Parks mit den angrenzenden Freiräumen. Insgesamt erscheint die
Klinkerfassade als geschlossene Fläche, die
sich wie ein Kleid um das kubische Volumen
legt. Während auf der Westseite rhythmisch
aneinandergesetzte Loggien vorgelagert sind,
zeigt sich auf der Ostfassade lediglich ein
minimaler Versatz der großzügigen Fensteröffnungen. Die schmale Nordfassade zum
Nachbargebäude ist vollflächig geschlossen,
die Südfassade dagegen greift das Thema
der Ostfassade auf. Das neue Quartier im
Zentrum bildet einen ruhigen Ankerpunkt als
Gleichgewicht zwischen den benachbarten
Arealen. In Maßstab, Kubatur und Materialität
geht der Neubau „Maaghof West“ auf sein
städtisches Umfeld ein und bildet gemeinsam
mit dem Park ein ruhiges, zentrales Wohnquartier mit unverwechselbarer Identität.
WERTBESTÄNDIG UND TRADITIONELL
Der Neubau „Wildbachgut“ im beliebten Zürcher Quartier Seefeld, realisiert von der Moser
Wegenstein Architekten AG, ist ein modernes
Wohngebäude mit einer selbstbewussten
architektonischen Haltung. Es orientiert sich
an der Baugeschichte des Ortes und interpretiert sie in einer zeitgemäßen Form neu.
Der sechsgeschossige Komplex ergänzt als
ruhiger, rechteckiger Baukörper eine vorhandene Hofrandbebauung. Mit dem gewählten
Maßstab und Volumen wird er selbstverständlicher Teil des Blockrandes, bleibt jedoch in
seiner Wirkung abgeschlossen, eigenständig
und auf sich selbst bezogen. Gestaltet als
Atriumhaus mit zwei offenen Lichthöfen erhält
das Projekt ein bestimmendes, erlebbares
Thema und eine eigene Identität. Das klassisch
rote Klinkermauerwerk greift die Materialität
der Nachbarbebauungen aus der Jahrhundertwende auf und setzt sie in der Fassade des
Neubaus elegant um.
Das gesamte Gebäude besteht aus wertbeständigen, traditionellen Baustoffen. „Die
Materialien beziehen sich auf bekannte Vorbilder aus der Jahrhundertwende im SeefeldQuartier, sind aber in einer materialgerechten,
modernen Anwendung ausgeführt“, beschreibt
Dipl. Arch. Christian Wegenstein, Teilhaber
der Moser Wegenstein Architekten AG. Die
klassische rote Klinkerfassade mit großen
Fensteröffnungen spiegelt die Handwerkskunst
und das elegante Design der Jahre um 1900
wider und nimmt Bezug zu den zahlreichen
Backsteinbauten der Umgebung. Mit diesem
ortstypischen Material gliedert sich der Bau
harmonisch in das bestehende Stadtbild ein.
Durch die umlaufende, einheitliche Gestaltung
der Fassade und der Traufe wirkt das Gebäude dennoch eigenständig.
Die Architekten wählten dunkelroten Hagemeister Klinker der Sorte „Münsterland“ mit
klassischer, handwerklicher Optik. Das Mauerwerk ist im wilden Verband errichtet. So erhält
die Fassade ein elegantes, lebendiges und
zum Ort passendes Gesicht. Einen edlen
Kontrast bilden Fenstergewände aus hellem
Kunststein sowie weiß abgesetzte Decken und
Wände der Loggien. Die Gebäudehülle erfüllt
den Minergie-Standard, der nachhaltige,
energieeffiziente Architektur kennzeichnet.
Auch die Bodengestaltung der Außenbereiche
ist mit Ziegeln von Hagemeister ausgeführt.
Die Pflasterklinker im Riegelformat der Sortierung „Monasteria“ sind im Läuferverband
längs zu den Eingängen verlegt und harmonieren optimal mit der Fassadengestaltung.
In Anlehnung an traditionelle Vorgärten aus
der Jahrhundertwende wird das gesamte
Gebäude von einem Grüngürtel umgeben.
Die Vorgärten sind leicht zum Gehweg erhöht
und dienen als zusätzliche private Außenbereiche. Eine horizontale und vertikale Begrünung
der Höfe holt die Natur auch ins Innere des
Gebäudes.
Die Planer der Moser Wegenstein Architekten
AG haben mit einem durchdachten Konzept
vorhandene Strukturen und Materialien aufgegriffen und in einen neuen, modernen Kontext
gesetzt. So fügt sich die Wohnbebauung
„Wildbachgut“ harmonisch in das traditionelle
Umfeld ein und bildet gleichzeitig eine eigenständige architektonische Identität.
W i l dbac h g u t, Z ü r i c h
»Die Materialien beziehen sich auf bekannte
Vorbilder aus der Jahrhundertwende im SeefeldQuartier, sind aber in einer materialgerechten,
modernen Anwendung ausgeführt.«
Dipl. Arch. Christian Wegenstein,
Teilhaber der Moser Wegenstein Architekten AG
Projektdaten
Wildbachgut, Zürich
Architektur
Moser Wegenstein Architekten AG,
Zürich
Auftraggeber
Ledermann AG Beteiligungen
und Immobilien
Klinker
„Münsterland BKF“
NF (240 x 115 x 71 mm)
Pflasterklinker
„Monasteria“ Riegel
(208 x 50 x 50 mm)
Gemauerte Fassadenfläche
2.000 m2
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Z e n tr u m O e r l i k o n , Z ü r i c h
FÜR ARCHITEKTEN
Das neue Wohn- und Geschäftszentrum im
Herzen des historisch geprägten Stadtteils
Oerlikon in Zürich bringt Alt und Neu harmonisch in Einklang. Die Kombination aus
traditionsreichem Bestand und modernem
Neubau auf der dreieckigen Zone zwischen
Quer-, Edison- und Franklinstraße schafft eine
neue städtebauliche Identität und erhält mit
der Übernahme bestehender Strukturen den
traditionellen Charakter des Quartiers. Anhand
eines detaillierten, privaten Gestaltungsplans
hat das Architekturbüro Moser CAD die Planung für die großmaßstäbliche, städtebauliche
Einheit realisiert. Entstanden sind 2000 m2
Gewerbeflächen, Büroräume sowie 80
moderne Wohneinheiten in einem Mix aus
1,5- bis 5,5-Zimmer-Wohnungen. Die drei
neuen Gebäudeteile präsentieren sich als sechsgeschossige Baukörper in einer geschlossenen
Blockrandbebauung. In ihrer Gliederung und
Höhe nehmen sie Bezug auf die angrenzenden Altbauten mit steilen Mansarddächern.
Projektdaten
Zentrum Oerlikon, Zürich
Architektur
MoserCAD GmbH
Bauherr
MEG Zentrum Oerlikon
Generalunternehmer
Freetex AG
Klinker
Klinkerriemchen „Kopenhagen“
NF (220 x 115 x 52 mm)
Gemauerte Fassadenfläche
2.200 m2
»Klinker ist ein ausgesprochen beständiges
Material mit einer besonders natürlichen
Schönheit. Mit den Klinkerriemchen konnten
wir die Neubauten optimal an die traditionellen
Bestandsgebäude anpassen.«
Architekt Stefan Moser, Inhaber MoserCAD GmbH
Die Materialität des Bestandes greifen die
Architekten mit Hagemeister Klinkerriemchen
der Sortierung „Kopenhagen“ auf. So stellt
sich der Neubau nicht in den Vordergrund,
sondern gliedert sich ruhig in den traditionellen Kern ein. „Mit dem helleren Stein,
konnten wir dem Bau eine gewisse Zurückhaltung verleihen“, erklärt Architekt Stefan
Moser. Die Steine changieren zwischen hellen
Gelb- und Beigetönen. Insgesamt ergibt sich
daraus ein ruhiges, freundliches Fassadenbild. Kräftige Kohlebrandaufschmauchungen
Porträtfoto: © Francisco Carrascosa, Zürich
ELEGANTE ZURÜCKHALTUNG
setzen lebendige Akzente. Die Verarbeitung
im wilden Verband belebt die Gebäudehülle
zusätzlich. Mit der Verwendung unterschiedlicher Fugenfarben gelingt den Architekten
eine optische Gliederung der Flächen. „Die
Fugenfarbe wird von unten nach oben immer
heller. Damit wollten wir die Wirkung der
Geschossigkeit betonen“, beschreibt Stefan
Moser. Um zusätzlich Plastizität in der
Gebäudehülle zu erreichen, wurden einzelne
Fassadenbereiche um ca. 20 mm zurückversetzt.
Herausgeber:
Hagemeister GmbH & Co. KG,
Klinkerwerk
Buxtrup 3 · D-48301 Nottuln
Telefon 00 49 - 2502 8040
Telefax 00 49 - 2502 7990
[email protected]
www.hagemeister.de
Redaktion und Grafik-Design:
presigno GmbH, Dortmund
Fotos:
Ulrich Metelmann, Ratingen
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