Arch . Geflügelk . 1996, 60 (6), 241 - 248, ISSN 0003-9098. © Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co., Stuttgart Zur Bedeutung gesättigter und ungesättigter Fettsäuren in der Ernährung der Zuchthenne (Literaturübersicht) lmportance of saturated and unsatured fatty acids in the nutrition of breeding hens (Literatur report) Ingrid Halle und H. Jeroch Manuskript eingegangen am 3. Juli 1996 Einleitung In der Ernährung spielt Fett eine wichtige Rolle. Fett liefert Energie in hochkonzent.rierter Form, enthält essentielle Fettsäuren (FS), dient als Träger fettlöslicher Vitamine und fördert deren Absorption aus dem Verdauungstrakt. Dem Hühnerei als wichtigem ahrungsmittel, welches etwa 6 g Fett enthält, wurde in der letzten Zeit wieder mehr Aufmerksamkeit gewidmet, resultierend aus der Möglichkeit, über Änderungen in der PS-Zusammensetzung des Futters das Eidotterfettsäurespekt rum zu beeinflussen. Daraus ergab sich die Möglichkeit, Eier mit einem vorbestimmten FS-Muster zu produzieren, und diese in der Humanernährung zur Prävention von Krankheiten einzusetzen (GrnSON und FARRELL, 1991; FARRELL, 1995; BLANCH und GRASHORN, 1996). Futterfette mit unterschiedlicher PS-Zusammensetzung werden nicht nur im Legehennenfutter, sondern ebenso im Futter der Zuchthennen als Energie- und FS-Quelle eingesetzt. Da es eine offensichtliche Wechselbeziehung zwischen dem Fettstoffwechsel der Zuchthenne während der Legeperiode und dem des Embryos während der Brut sowie der ersten Lebenstage des frischgeschlüpften Kükens gibt, erscheint es als sinnvoll, den Zusammenhang zwischen der PS-Versorgung der Henne, ihren Reproduktionsmerkma len und der Entwicklung der Nachkommen in dieser Übersicht darzustellen. Bedarfan essentieJJen Fettsiiuren von Henne, Embryo und Kiiken Die Bedeutung der Linolsäure als essentielle FS für das Geflüge l wurde im Jahre 1950 durch die Untersuchungen von REISER an Küken erstmalig beschrieben. Nachfolgend führten HOPKINS u. a. (1960) und MACI-ILIN und GORDON (1961 ) erste Fütterungsversuche mit reiner Linolsäure an Küken durch . Die Ergebnisse waren der Ausgangspunkt für Folgeuntersuchungen verschiedener Autoren, die sich mit der Quantifizierung des Bedarfes und der Klärung der Wirkung der Linolsäure beim Küken beschäftigten. Zusammenfassende Darstellungen der Ergebnisse liegen von BALNAVE (1970), HÄRTEL (1972) und DROCHNER (1974) vor. DROCHNER (1974) gibt schlußfolgernd aus der Literaturanalyse als Bedarfsnorm für ein optimales Wachstum weiblicher Küken einen Gehalt von 0,8- 1,0% Linolsäure im Futter und für männliche Küken 1,2- 1,9% an. Archi v für Gcnügel kund c 6/1996 Die Notwendigkeit der Versorgung der Legehenne als adultem Tier mit Linolsäure wurde später erkannt als beim Küken. Aufgrund der Depotbildung der Henne während einer normalen Aufzuchtperiode tritt ein Linolsäuremangel erst nach einer längeren Depletionsperiode auf. ]ENSEN u. a. (1958) konnten als die ersten nach Ersatz von Glucose durch Mais oder Maisöl im Hennenfutter eine achweis, daß die Steigerung der Eimasse zeigen. Den Linolsäure verantwortlich war für die Leistungsverbesserungen, führten S1-1uTZE und ]ENSEN (1963). Eine weitere wesentliche Rolle spielt die Linolsäure bei der bedarfsgerechten Versorgung der Zuchthennen. Verschiedene Autoren wiesen in Untersuchungen eine negative Beeinflussung der Eimasse (MENGE, 1968), eine erhöhte embryonale Sterblichkeit (CALVERT, 1967; MENGE, 1986) und ein verlangsamtes Wachstum der Küken von Mangelhennen (HOPKI s und ESHEIM, 1967) nach . DROCHNER (1974) staffelte in Auswertung vorhandener Literaturbefunde die Linolsäurebedarfsnorm für die verschiedenen Leistungsmerkmale der Hennen. So werden zur Realisierung einer hohen Eizahl 1,6- 2,2% Linolsäure im Futter benötigt, für eine hohe Eimasse 1,6- 2,0%, um eine ausreichende Fruchtbarkeit der Bruteier zu gewährleisten sind 0,12 % sowie zur Minimierung der embryonalen Verluste 0,8 - 1,0% Linolsäure im Futter notwendig. Wesentlich später als bei der Linolsäure (n-6-Fettsäure) wurde von NEURI GER u. a. (1988) die Bedeutung der n-3-Fettsäuren als unersetzliche Strukturlipide in einigen Geweben (Gehirn, Retina, Gonaden) beschrieben. Im folgenden begann eine internationale Forschung, die sich mit der Wirkung der n-3-FS bei Säugetieren befaßte. Ergebnisse und erste Bedarfsabschätzungen wurden auf zwei Kongressen vorgetragen (SrMOPOULOS, 1989; 1990). Auf dem 2. Internationalen Kongreß 1990 stellten Grnso und FARRELL (1990) ihre Untersuchungen an Hennen zur Frage der Anreicherung des Dotters mit n-3-FS durch die Verabreichung entsprechender Futtermittel (Fischöl, Leinöl) vor. Weitere Autoren (LrN u. a., 1991; CHERIAN und SIM, 1991; 1993) gingen der Frage des Überganges der n-3-FS aus dem Dotter in den sich entwickelnden Embryo und dem frischgeschlüpften Küken nach . LrN u. a. (1991) schlußfolgerten aus ihren Ergebnissen, daß der Bedarf des Embryos an n-3-FS zwischen 0,4- 1,1 % der Eienergie (kalkuliert mit 65,9 kcal pro Ei) und an n-6-FS zwischen 4,8 - 6,2% liegt, und sich so ein Verhältnis der n-6- zu n-3-Fettsäuren von 242 HALLE/JEROCH, Zur Bedeutung gesättigter und ungesä tti gter Fettsäuren in der Ernährung der Zuchthenne 5- 14 ergibt. Aussagen zum Bedarf an n-3-FS für wachsendes und adultes Geflügel wurden in der Literatur nicht gefunden. Fettsiiuremuster der Eidotterlipide und deren B eeinflussung durch das Fettsä11revmster des Futters Ein durchschnittliches Ei von 60 g enthält etwa 6 g Fett. Die Fette im Dotter liegen als Lipoproteine vor und lassen sich in verschiedene Fraktionen einteilen. Den Hauptbestandteil der Eilipide bilden mit 56 - 64% die Triacylglyceride und mit 28- 31 % die Phospholipide. Mono- und Diacylg lyceride und das Cholesterol sind in geringeren Konzentrationen bis jeweils 7% im Gesamtfett zu finden (ACKER und TERNES, 1994). Unmittelbar vor dem Beg inn der Legeperiode nehmen bei der Henne die Masse und der Fettgehalt der Leber um das zwei- bis dreifache zu, besonders durch einen Anstieg des Gehaltes an Triacylglyceriden (HusBANDS und BROWN, 1965). Die „Very-Low-Density-Lipoprotein" (VLDL)Fraktion der Triacylgl yceride ist bei der legenden Henne wesentlich kleiner im Vergleich zur Junghenne oder zum Hahn. Die geringe Größe der VLDL-Fraktion ist eine spezifische Anpassung, um die Plasmamembran der Oozy te passieren ZU können (GRIFF! und PERRY, 1985; GRIFFIN und H ERMI ER, 1988). Da die Henne, wie unter 2. beschrieben, nicht in der Lage ist, mehrfach ungesättigte FS, wie die Linol- oder Linolensäure, aus gesättigten oder einfach ungesättigten FS zu synthetisieren, bestimmt der Gehalt an mehrfach ungesättigten FS des Hennenfutters im bedeutenden Maße den Anteil im Eidotter. Linol- und Linolensäure sind die Vorstufen für weitere höherungesättig te FS mit mehr als 2 Doppelbindungen, die von der Henne gebildet werden können und T abell e 1: Fettsäurekonzentration im Fett des Hennenfutters und Fettsäuregehalt im E idotter (CHER IA ' und StM, 1993) ins Ei gelangen. Zu einer völligen Übereinstimmung zwischen Futter- und Eidotterfettsäurespektrum kann es aber nicht kommen, da zum einen der mengenmäßige Anteil an Fett im Futter den Umfang der Lipogenese in der Leber beeinflußt (NABER und BrGGERT, 1989), zum anderen metabolische Umwandlungen mehrfach ungesättigter FS zu gesättigten oder einfach ungesättigten FS stattfinden und mit noch einem unbekannten Einfluß, der sich aus dem Fettaustausch mit dem Depotfett ergibt, zu rechnen ist (ACKER und TERNES, 1994). Die Fettfraktionen des Eies unterscheiden sich nicht nur im Anteil an den Dotterlipiden, sondern auch im FSSpektrum. Ein Vergleich unter diesem Gesichtspunkt zeigt, daß die Ölsäure etwa doppelt so häufig in den Triacylglyceriden vorkommt wie in den Phospholipiden, während der Anteil an mehrfach ungesättigten FS, insbesondere auch an hoch un gesättigten FS, in der Fraktion der Phospholipide höher ist (KAUFMANN und MANKEL, 1967; NAVARRO u. a., 1972; ÜHTAKE und HosmNO, 1967). Eine Ausnahme stellt die Linolsäure dar, da sie bei höheren Anteilen im Hennenfutter sowohl in die Triacylglycerid- als auch in die Lecithinfraktion eingebaut wird . Die mehrfach ungesättigten FS besetzen in beiden Fettfraktionen bei Betrachtung der stereoselektiven Verteilung besonders die sn-2-Stellung (r AVARRO u. a., 1972; HIRATA u. a., 1987). Resultierend aus den Anteilen an den einzelnen Fettfraktionen im Eidotter, dem PS-Spektrum der Hauptfettbestandteile und der damit im Zusammenhang stehenden stereoselektiven Verteilung der FS, ergeben sich Begrenzungen in der Anreicherungsmenge an hoch ungesättigten FS im Dotter bei einer entsprechenden Fütterung der Henne. Als Beispiele für Untersuchungen, die den Einfluß des Futterfettsäuremusters auf das Eidotterfettsäuremuster zei- Tabelle 2: Fettsäurek onzentrati on im Fett des Hennenfutters und Fettsäuregehalt im Eidotter (LrN, CONNOR und ANDERSON, 1991 ) E.ffecl of diet on the fatry acid co111position of eggyolk Effect of diet on the fatry acid composition of eggyolk Futter Futter Sonnenblumen- Leinsaat Sonnenblumen- saat 15% im Futter 6 21 % im Futter 18% im Futter (Ö lsäure-reich) Fettsäuren saa t (Linolsäure-reich) Fettsäuren im Futter, in % der Gesamt-FS c 18: 1 C 18: 2 n-6 C 18 : 3 n-3 65,3 22,2 1,2 19,4 3,5 45,8 22,0 61, 1 683,1 46,4 729,5 1423,3 103,8 1556,7 Mehrfach ungesättigte n-3-FS C 18: 3 n-3 C 20: 5 n-3 C 22: 6 n-3 Gesamt 14,2 39,8 54,0 392,3 20,4 104,8 528,4 c 18: 1 C C C C 18:2 18: 3 20: 5 22: 6 Kontrolle Oistelö l 1) 2) Sojaöl 2) Fischöl 2) Fettsäuren im Futter, in % der Gesamt-FS 25,3 10,3 22,8 28,4 n-6 58,5 80,2 54,5 3,6 n-3 1,6 0,2 6,3 0,7 n-3 16,4 n-3 11,0 Leinöl 2) 22,3 21,7 43,7 1,4 Fettsäuren im D otter, in mg FS/Ei Gesätti gte FS 1634,8 1863,9 1613,4 Einfach unge- 3259,4 2623,2 1773,6 sättigte FS Mehrfach ungesättig te n-6-FS C 18: 2 n-6 581 ,1 C 18: 4 n-6 109,6 Gesamt 712,8 Fettsäuren 17,2 21,6 39,3 Fettsäuren im D otter, in mg FS/Ei Gesä ttigte FS 1098 1056 934 1072 Einfach unges. FS 1393 826 969 1156 Mehrfach ungesättigte n-6-FS C 18:2 n-6 C 20: 4 n-6 Gesamt 1337 1369 380,0 50,6 457,0 918,0 71,1 1028,0 553,0 59,3 641,0 48,9 18,6 78,3 317,0 26,0 354,0 9,4 1,4 14,7 25,8 2,1 3,5 33,1 0,8 44,2 83,6 7,7 64,0 173,0 302,0 308,0 13,9 65,0 406,0 Mehrfach ungesättig te n-3-FS C 18: 3 n-3 C 20: 5 n-3 C 22: 6 n-3 Gesamt 1) 3% Fett im Fu tter 2) 10% Fett im Futter Archiv für Geflügelkunde 6/1996 HALLE/ jEROCH, gen, wurden die Untersuchungen von CHERIAN und SrM (1993) und LrN u. a. (1991) ausgewählt und in Tabelle 1 und 2 Teilergebnisse zusammengefaßt vorgestellt. CttERIAN und SrM (1993) ermittelten einen wesentlichen Anstieg des Ölsäuregehaltes im Eidotter nach Supplementierung ölsäurereicher (Cl 8 : 1) Sonnenblumensaat in das Hennenfutter (Tabelle 1). Wurde dagegen linolsäurereiche (C18: 2 n-6) Sonnenblumensaat verwendet, sank der Gehalt an Ölsäure um fast die Hälfte, und der Linolsäuregehalt stieg stark an. Leinsaat, dessen Öl einen hohen Anteil an Linolensäure (C18: 3 n-3) aufweist, verringerte nach Verfütterung im Eidotter den Ölsäuregehalt in einem geringeren Maße und erhöhte besonders den Gehalt an Linolensäure sowie an Eicosapentaen-(C 20: 5 n-3) und Docosahexaensäure (C 22: 6 n-3) . In der Untersuchung von LrN u. a. (1991 ) zeigte sich ebenso, daß die Supplementierung linolsäurereicher Öle (Distel- und Sojaöl) in das Hennenfutter zu einem steigenden Linolsäuregehalt besonders durch eine Verringerung des Gehaltes an Ölsäure im Fett des Eidotters führte. Die Fütterung n-3-fettsäurereicher Öle (Lein- und Fischöl) bewirkte eine differenzierte Anreicherung der einzelnen n-3-FS im Dotter und wirkte unterschiedlich auf den Gehalt an gesättigten und einfach ungesättigten FS. Fettstofftvechsel des Embryos Das fertige Ei enthält alle ährstoffe, die der Embryo zu seiner Entwicklung während der Brut benötigt. Während der 21 Tage des embryonalen Wachstums findet besonders in den letzten 7 Tagen eine Intensivierung des Fettstoffwechsels statt (ROMA OFF, 1960; NOBLE und MooRE, 1964; FREEMAN und Vr CE, 1974; NOBLE und CoccHr, 1990). In dieser Periode werden über 80% der gesamten Dotterlipide mobilisiert und vom embryonalen Gewebe absorbiert. Der Protein- und Kohlenhydratstoffwec hsel spielt in diesen Tagen im Gegensatz zu den ersten beiden Brutwochen eine untergeordnete Rolle. Etwa 90% der Energie, die der Embryo für seine Entwicklung benötigt, wird aus der Oxydation der Fettsäuren des Dotterfettes gewonnen (ROMANOFF, 1967). Durch den Einzug des während der embryonalen Entwicklung nicht verbrauchten Restdottersackes in die Bauchhöhle kurz vor dem Schlupf des Kükens wird dem frischgeschlüpften Küken eine ausreichende Nährstoffversorgung für die ersten Lebenstage gesichert. Mit Beginn des Brutprozesses und dem Beginn des embryonalen Wachstums findet zusätzlich die Bildung extraembryonaler Gewebe, wie die der Dottersackmembran, statt (RoMANOFF, 1960; FREEMAN und VrNCE, 1974). Die Entwicklung und Ausdehnung der Dottersackmembran erfolgt sehr schnell. Sie umgibt bereits am fünften Tag den gesamten Dotter, wohingegen sich die eigentliche Dottermembran mit Beginn des Brutprozesses auflöst. Die Dottersackmembran spielt eine wichtige Rolle in der Verwertung des Dotterfettes. Während der Brutdauer treten wesentliche Veränderungen im Fettgehalt des Dotters auf. Vom 1. - 13. Bruttag beträgt der Verlust des Dotterfettes 200- 300 mg und vom 13. - 15. Tag200 mg. ach dem 15 . Tag steigt der Verbrauch bedeutend an, so daß am 20. und 21. Bruttag jeweils 1 g Fettverlust zu verzeichnen ist. Der Verlust des Dotterfettes zwischen dem 13. - 17. Bruttag steht in Verbindung mit einer intensiven Anreicherung der Dottersackmembran mit diesem Fett, so daß am 17. Tag die Membran ebensoviel Fett enthält, wie der Dotter selber (Tabelle 3). Der Gehalt an Archi v fü r Geflügel kund e: 6/ 1996 243 Zur Bedeutung gesättigter und ungesättigter Fettsäuren in der Ernährung der Zuchthenne Tabelle 3: Änderungen im Fettgehalt (g/ Dotter; g/Dottersackmembran) und der Fettzusammensetzung (in % des Gesamtfettes) im Dotter und in der Dottersackmembran am 13., 17. und 21. Bruttag ( NOBLE und MOOR E , 1967) Co111positio11s of the lipids prese11t i11 theyolks a11d 111e111bra11es at differe11t stages ( dqys) of i11cubatio11 Dottersackmembran Dotter Bruttag Fettgehalt Lipide: Triacylglyceride Ph ospholipide Cholesterol Cholesterylester 13 17 21 13 17 21 3,9 2,0 1,2 0,5 2,0 1, 1 71,8 21,4 6,1 0,4 72,0 21 ,1 6,0 0,5 75,9 18,2 5,0 0,5 76,9 15,7 1,9 3,3 71,9 19,4 2,1 4,0 68,6 17,5 2,3 6,9 Fett in der Membran verringert sich von 82 % in der Trockenmasse am 17. Tag auf 68% am Schlupftag (ROMANOFF, 1960; NOBLE und MOORE, 1964, 1967; NOBLE u. a., 1986). Die Aufnahme des Fettes aus dem Dotter in die Dottersackmembran erfolgt über eine nichtspezifische Phagozytose (NOBLE u. a., 1988). Während der letzten Brutwoche verändern sich die Verhältnisse der Hauptfettkomponente n am Gesamtfett in der Dottersackmembran. Der Anteil an Triacylglyceriden geht von 76,9 % (13. Bruttag) auf 68,9% (21. Bruttag) zurück, die Anteile an Cholesterylester und Phospholipiden steigen von 3,3 % auf 6,9 % bzw., 15,7% auf 17,5 % an (NOBLE und MooRE, 1967a, b). Weiterhin kommt es zu einer Verschiebung in der PS-Zusammensetzung der Cholesterylester und der Phospholipide. So erfolgt in der Dottersackmembran eine Anreicherung der Cholesterylester mit Ölsäure von 46 % am 13. Bruttag auf 76 % am 21. Tag. In der Dotter· sackmembran erhöht sich außerdem die Menge an Arachidonsäure. Die PS-Zusammensetzung der Triacylglyceride verändert sich durch den ·· bergang vom Dotter zur Dottersackmembran nicht (NOBLE und MOORE, 1964; 1967 a, b ). Parallel zu dem intensiven Übergang von Dotterfett in die Dottersackmembran zwischen dem 13. und 17. Bruttag steigt im Plasma des Embryos die Fettkonzentration bis zum 18. Tag kontinuierlich an und sinkt dann bis zum Sdilupf wieder leicht ab. Während diesem Prozeß verringert sich der Anteil an Triacylglyceriden und der Anteil an Cholesterylestern steigt in der Lipoproteinfraktion, so daß am Schlupftag die Cholesterylester über 50% betragen. Resultierend daraus steigt die Ölsäuremenge an (Y AFEI und OBLE, 1990). Ebenso wie im Plasma kommt es in der Leber besonders in der letzten Brutwoche zu einem Anstieg der Cholesterylester. Diese Fettkomponente umfaßt am 19. Tag 80 % des Gesamtfettes bzw. 30% der Trockenmasse. Auch hier ist die Ölsäure zu 70- 75 % vertreten. Die Zusammensetzung der Phospholipide der Leber unterscheidet sich von den Phospholipiden des Dotters. In den Leberphospholipiden sind die Anteile an Stearin-, Arachidon- und Docosahexaensäure höher und an Palmitin- und Ölsäure wesentlich geringer. Weiterhin wurde festgestellt, daß in den Triacylgl yceriden der Leber überraschend hohe Konzentrationen an Docosahexaensäure auftreten, wie sie gewöhnlich nur in Phospholipiden zu finden sind (Tabelle · 4) (NOBLE und MOORE, 1964; 1965). Die Anreicherung der Leber mit Fett 244 J HALLE/ EROCH, Zur Bedeutung gesättigter und ungesättigter Fettsäuren in der Ernährung der Zuchthenne Tabelle 4: Änderungen im Gehalt an mehrfach ungesättigten FS (% Gew.) in den Fettkomponenten des Dotters und der Leber von Kükenembryonen am 13. und 19. Bruttag (NOBLE, 1987) Proportions of po(y11nsat11rated fatty acids in the triacylg(yceride, kephaline and lecithine fractions on the yolk contents and livers of the chick e111bryo at days 13 and 19 of developnm1t FS Bruttag D ocosahexaensäure C 22: 6 n-3 C 18:2 n-6 Arachidonsäure C 20: 4 n-6 13 19 13 19 13 19 Linolsäure Leber: Triacylglyceride Kephaline Lecithine 8,0 4,9 8,6 7,1 6,1 12,2 3,5 22,5 21,3 2,8 14, 1 16, 1 20,1 6,6 3,6 15,5 8,3 6,1 Dotter: Triacylglyceride Kephaline Lecithine 16,3 12,5 16,9 15,8 12,0 16,4 0,8 9,1 2,5 0,3 5,1 2,7 5,5 1,5 1,8 1, 1 führt zu einer steigenden Anzahl großer Globuli im Zytoplasma. Die Analyse der Globuli wies auch hier einen hohen Anteil an ölsäurereichen Cholesterylestern nach ( OBLE u. a., 1988; YAFEI und OBLE, 1990; SCHJEIDE, 1963). Der Dotter des Eies vor Beginn der Brut enthält nur geringe Mengen an Cholesterylestern. Untersuchungen zeigten, daß sowohl die Dottersackmembran (SPEAKE u. a., 1992) als auch die Leber des Embryos in der Lage sind, Cholesterylester zu synthetisieren. Allerdings unterscheidet sich die PS-Zusammensetzung zwischen beiden Syntheseorten. Die Cholesterylester, die in der Dottersackmembran gebildet werden, enthalten 70% Ölsäure, die Cholesterylester der Leber etwa 50% (NOBLE u. a„ 1984). In der Dottersackmembran und in der Leber wurde die Enzymaktivität der ß9-Desaturase nachgewiesen, die für den Umbau der Stearinsäure zur Ölsäure notwendig ist. Die Aktivität des Enzyms sinkt in beiden Geweben mit fortschreitender Brutdauer (NOBLE und SHAND, 1985). Ein weiteres Merkmal des sich entwickelnden Embryos sind wesentliche Unterschiede im PS-Muster der Phospholipide, bezogen auf die höherungesättigten Fettsäuren, im Vergleich zum Ausgangsdotter. Die noch im Dotter vorhandenen großen Mengen an Linolsäure werden bei dem Übergang zur Dottersackmembran, zum Blutplasma und besonders dann im embryonalen Gewebe teilweise zu Gunsten der Arachidonsäure und Docosahexaensäure ausgetauscht. Beispielsweise ergaben Untersuchungen, daß in der letzten Brutwoche die Arachidonsäure in den Phospholipiden des Dotter zu einem Anteil von 3- 7% vertreten war, dagegen in der Leber zu 20% (NOBLE und MOORE, 1964; 1967). Weiterhin konnte in der Dottersackmembran und in der Leber die ß6-Desaturase-Aktivität nachgewiesen werden, die notwendig für die Umwandlung der Linol- zur Arachidonsäure ist. Während die Aktivität dieses Enzyms in der Dottersackmembran mit fortschreitender Brut geringer wird, steigt sie in der Leber an (NOBLE und SHAN D, 1985). Aufgrund der intensiven Fettverwertung über den Weg Dotter - Dottersackmembran - Embryo setzt sich die Trockenmasse des Embryos am 21. Bruttag zu 25 - 30% aus Fett zusammen, deren Hauptbestandteile die Triacylglyceride (70%) und Phospholipide (20%) sind (NOBLE und MOORE, 1964; NOBLE u. a„ 1986). Der Dottersack im frischgeschlüpften Küken enthält als Nährstoffreserve zwischen 0,94- 2,0 g Fett und 1,32 g Protein ( OBLE und MOORE, 1964; 1967; NrTSAN u. a„ 1991). Die Dottersackmasse entspricht etwa 10% der Gesamtkörpermasse des Kükens. Nach dem Schlupf findet ein sehr schneller Abbau des Dottersackinhaltes statt, so daß nach 5- 6 Tagen nur noch ein minimaler Rest vorhanden ist (ROMANOFF, 1960; OBLE und ÜGUNYEMI, 1989; ITSAN u. a„ 1991 ). Am ersten Tag nach dem Schlupf wird der Energie- und Proteinbedarf des Kükens zu 50% bzw. 40% durch den Abbau der Dottersacknährstoffe abgedeckt und am vierten Tag nur noch zu 2% bzw . 6% (NrTSAN u. a„ 1991). Nach dem Schlupf erfolgt die Absorption des Fettes aus dem Restdottersack über den Weg der Dottersackmembran, da eine hohe Aktivität der Enzyme, d.ie im Zusammenhang mit der Fettabsorption stehen, nachgewiesen wurde (KusuHA RA und !SHIDA, 1974) . NrTSAN u. a. (1995) erbrachten den achweis, daß nach dem Schlupf keine ährstoffe des Dottersackes in den Darm gelangten. Der Fettstoffwechsel des frischgeschlüpften Kükens ändert sich sehr schnell, um den Anforderungen, die aus der Selbstversorgung über die Aufnahme von Nahrung resultieren, gerecht zu werden. Es treten beachtliche Veränderungen in den Gehaltswerten an Fett, z. B. in der Leber (NrTSAN u. a„ 1991 ), den Anteilen der Hauptkomponenten der Lipide und der PS-Zusammensetzung dieser Komponenten auf. So werden die Cholesterylester, die bis zum Schlupf im Embryo angereichert wurden, sehr schnell reduziert und durch Triacylglyceride sowie einen geringeren Anteil an Phospholipiden ersetzt ( OBLE und ÜGUNYEMI, 1989). In diesem Zusammenhang ändert sich weiterhin im Vergleich zur embryonalen Periode die PS-Zusammensetzung der Fettkomponenten. Diese Änderungen, zusammen mit einer steigenden Fettsynthesekapazität der Kükenleber, charakterisieren die Anpassung und die Entwicklung des gesamten Fettstoffwechsels des Kükens an die neuen Bedingungen nach dem Schlupf. Einfluß des Futterfettes auf die embryonale Ent1vicklung und auf die Enlivicklung des frischgeschliipften Kükens Aus der Möglichkeit heraus, das PS-Spektrum des Eidotters über die Zusammensetzung des Hennenfutters zu ändern, ergibt sich die Frage, ob eine solche Verschiebung von Nährstoffen im Ei die embryonale Entwicklung des Kükens sowie seine Entwicklung nach dem Schlupf beeinflußt. Als Ausgangspunkt dieser Betrachtung ist es notwendig, den Gehalt an den einzelnen FS im Dotter eines sogenannten normalen Eies zu kennen. In der Tabelle 5 werden deshalb Angaben von drei Autoren verglichen. Dabei beziehen sich die Angaben von NOBLE u. a. (1990) auf Eier von Hennen, die entsprechend bestehender Bedarfsvorgaben ernährt wurden und von FARRELL (1995) auf Eier, die von Hennen stammen, deren Futtermischung als normal bezeichnet wurde. SrMOPOULOS und SALEM (1992) untersuchten die FS im Dotter von freilaufenden Farmhennen, die Samen, Früchte, Grünfutter, Würmer und 1 erbtiere zusätzlich aufnehmen konnten. Die Eier dieser Hennen wiesen den höchsten Gehalt an Ölsäure und beachtliche Mengen an mehrfach ungesättigten n-3-FS auf. Die Variationen der Angaben zwischen den Autoren zeigt die Schwierigkeit auf, eine Feststellung zu treffen, wie der Gehalt der einzelnen FS im Dotterfett sein sollte, um eine optimale Reproduktion der Hennen sicherzustellen. Archiv für Geflügelkunde 6/ 1996 HALLE/ jEROCH, Zur Bedeutung gesätti gter und ungesättigter Fettsäuren in der Ernähru ng der Zuchthenne Tabelle 5: Vergleich des Fettsäuregehaltes im Eidotter Fatty acid composition of e/!,[,yolk SIMOPOULOS u . FARRELL, 1995 1990 mg FS/Ei (bei 6 g Fett im Ei) SALEM, 1992 1 mg FS/Ei (25 g Dottermasse/Ei) mg FS/Ei (bei 6 g Fett im Ei) Gesättigte FS 2052,0 2517,5 2112,0 Einfach ungesä tti gte FS 2742,0 3570,0 3252,0 954,0 o. A. 2 o. A. 400,0 135,0 577,5 486,0 84,0 618,0 C18:3n-3 C 20: 5 n-3 C 22: 6 n-3 Gesamt 60,0 o. A. o. A. o. A. 172,5 30,0 165,0 442,5 12,0 26,4 42 Mehrfach un gesättigte FS Gesamt 1206,0 1020,0 660,0 Fettsäuren OB LE Mehrfach ungesätti gte n-6-FS C 18:2 n-6 C 20: 4 n-6 Gesamt u . a„ Mehrfach ungesättigte n-3-FS 1 "Greck eggs" - 2 o. A. - Eier von frcilaufenden Farmhenncn ohn e Angabe Tabelle 6: Einfluß einer Anreicherung des Futters für Zuchtwachtelhennen mit Palmitin-, Öl- oder Linolsäure auf die Reproduktionsmerkmale (VILCHEZ u. a„ 1991 ) Ejfect of palmitic, oleic and linoleic acids 011 the reproductive performance of ) apanese quail hens Angereicherte FS in der Futtermischung Palmitinsäure Ölsäure Merkmal 11,30b 1 Einzeleimasse, g 96,70 Befruchtung, % Embryonale Sterblichkeit, % 11,80b 7. Bruttag 10,10 18. Bruttag 21,90b gesamt 7,73a b Schi upfkükenmasse, g Linol säure 11 ,30 b 96,3 11,50a 95,70 13,lOb 10,40 23,50b 7,62b 18,40a 10,30 28,70a 7,89b 1 a; b - Mittelwerte mit unterschiedl ichen Buchstaben unterscheiden sich signifikant (P < 0,05) 245 Gezielte Untersuchungen, um den Einfluß von einigen gesättigten und ungesättigten FS auf die Reproduktion und die embryonale Entwicklung zu prüfen, führten VrLCHEZ u. a. (1990a, b; 1991; 1992) an Wachtelhennen durch. Dazu reicherten sie das Wachtelhennenfutter mit Maiskeimöl oder Palmitin-, Öl-, Linol- oder Linolensäure an. Die Ergebnisse zeigten, daß durch eine Anreicherung des Wachtelhennenfutters im besonderen mit Palmitinsäure, aber auch Ölsäure, der Anteil an Ölsäure im Eidotter stieg. Resultierend daraus sanken die embryonalen Verluste, und die Anzahl geschlüpfter Küken stieg. Die Masse der Dottersackmembran am 13. Bruttag war bei den Eiern, die von Müttern stammten, deren Futter mit Palmitinsäure angereichert war, am höchsten, was auf eine intensivere Aufnahme von Dottermaterial in die Membran bei diesen Embryonen zurückgeführt wurde, im Vergleich zu Bruteiern der Linolsäuregruppe. A m 15. Bruttag wiesen deshalb die Embryonen der Hennen der Linolsäuregruppe im Vergleich zu der Palrnitinund Ölsäuregruppe eine höhere Dottermasse auf, da diese nicht im g leichen Umfang für die Entwicklung des Embryonen genutzt wurde. Die Analyse der Fettsäuren der Phospholipide, der Triacylglyceride und der Cholesterylester der Dottersackmembran und des extrahepatischen Gewebes ergab am 11. , 13. und 15. Bruttag teilweise signifikante Unterschiede im Gehalt an verschiedenen gesättigten, einfach ungesättig ten und mehrfach ungesättig ten Fettsäuren. Resultierend aus den dargestellten Ergebnissen sowie der varianzanalytischen Auswertung der Untersuchungen durch die Autoren muß geschlußfolgert werden, daß die Anreicherung des Zuchtwachtelfutters mit n-6-FS unterschiedlicher Kettenlänge und Sättigung einen wesentlichen Einfluß auf die embryonale Wachtelentwicklung hatte. Neben den genannten Untersuchungen wurden von VrLCHEZ u. a. (1990a) und CHERIAN und SIM (1991; 1993) der Einfluß der Supplementierung des Zuchtwachtel- (VrLCHEZ u. a„ 1990a) bzw. Zuchthennenfutters (CHERIAN und SrM; 1991; 1993; LrN u. a„ 1991 ) mit Linolensäure in Form einer reinen FS oder als Bestandteil von Leinöl, Canolaöl oder höherungesättigten n-3-FS als Bestandteile von Fischöl auf die PS-Zusammensetzung des Eidotters, Kükenplasmas und teilweise Kükengehirns untersucht. In den Brutversuchen an Wachteln war das Schlupfergebnis bei der Linolensäureg ruppe am niedrigsten (Tabelle 6) im Vergleich zu den schon im vorhergehenden A bschnitt beschriebenen Gruppen, deren Futter mit 3% Palmitin-, Öl- oder Linolsäure angereichert war. In den Veröffentlichungen von CHERIAN und SrM (1991 , 1993) und LrN u. a. (1991 ) wurde die Tabelle 7 : Einfluß des Fettsäuremusters des Hennenfutters auf den Gehalt an n-6- und n-3-FS im Eidotter und im frischgeschlüpften Küken und Anteil der FS (%), die vom D otter in das Küken überführt wurden (CHERlAN und S1M, 1993) Effect of diet 011 the i11corporatio11 of n-6 a11d n-3 fatty acids from Cl,!, i11to the 11e11J(y hatched chick Hennenfutter 61,1% - C 18:2 n-6 Hennenfutter 45,8 % - C 18:3 n-3 Hennenfutter 65, 1 % - C 18 : 1 n-9 FS D otter mg FS Küken mg FS % der Einlagerung Dotter mg FS Küken mg FS % der E inlagerung Do tter mg FS Küken mg FS % der Ein lagerung C 18: 1 n-9 C 18: 2 n-6 C 20: 4 n-6 3259,4 581,1 109,6 689,7 162,3 39,6 21,2 27,9 36,2 2623,2 683,1 46,4 576,7 205,3 25,4 24,7 28,9 54,9 1773,6 1423,3 103,8 460,9 392,7 49,7 22,2 29,6 48,0 C 18: 3 n-3 C 20: 5 n-3 C 22: 6 n-3 14,2 0,0 39,8 5,4 0,1 19,5 38,7 392,3 10,6 104,8 92,9 6,3 35,0 25,6 59,4 33,4 17,2 0,0 15,6 4,6 0, 1 15,6 26,4 0,0 72,2 Archiv für Geflügelkunde 6/ 1996 49,0 246 HALLE/ jEROCH, Zur Bedeutung gesättigter und ungesättigter Fettsäuren in der Ernährung der Zuchthenne embryonale Sterblichkeit nicht ausgewiesen. Nach Supplementierung des Legehennenfutters mit mehrfach ungesamgten n-3-FS ermittelten die genannten Autoren im Eidotter, im frischgeschlüpften Küken (LrN u. a., 1991; CHERIAN und SIM; 1993) sowie im Blutplasma und im Gehirn des Kükens (CHERIAN und SrM, 1991) eine verstärkte Anreicherung dieser FS im Vergleich zu nichtsupplementierten Gruppen. CHERIAN und SrM (1993) errechneten, daß der prozentuale Anteil an essentiellen n-6- und n-3-FS, die vom Eidotter in den Embryo transportiert wurden, bei den Eiern höher war, deren Dotter nicht durch eine supplementierte Fütterung der Henne angereichert waren (Tabelle 7). Zu dem gleichen Ergebnis, bezogen auf die n-3-FS, kamen LrN u. a. (1991 ), wohingegen sich bei den mehrfach ungesättigten n-6-FS nicht diese Beziehung ergab. Die Untersuchungen weisen darauf hin, daß für die Entwicklung des Embryos die notwendigen essentiellen FS im Eidotter, das von normal ernährten Hennen stammt, ausreichend enthalten sind. Eine zusätzliche Anreicherung der Eier mit mehrfach ungesättigten FS führt zwar zu einer begrenzten Gehaltserhöhung im Eidotter, aber der Anteil, der davon in den Embryo überführt wird, sinkt. Ob und wie sich der von CHERIAN und SrM (1993) ermittelte höhere Gehalt an mehrfach ungesättigten FS im frischgeschlüpften Küken, sowie besonders im Gehirn, auf die Entwicklung auswirkt, steht als Frage. Detaillierte Untersuchungen dazu liegen in der Literatur nicht vor. Restdottersack und Ent11Jicklung des frischgeschlüpften Kükens Wie schon im vorhergehenden Abschnitt beschrieben, wiesen VrLCHEZ u. a. (1992) in ihren Untersuchungen an Zuchtwachteln einen wesentlichen Einfluß der PS-Zusammensetzung der maternalen Diät auf die Restdottermenge am Ende der Brutperiode auf. Die Ursache lag in einer unterschiedlichen Verwertung des Ausgangsdotters während der embryonalen Entwicklung. Die Dotter von Hennen, deren Futter mit Palmitinsäure angereichert war, wurden stärker verbraucht, als vergleichsweise die der linolsäureangereicherten Gruppen. Weiterhin zeigte sich ein Einfluß der Supplementierung des Hennenfutters mit gesättigten, einfach ungesättigten sowie mehrfach ungesättigten n-6- und n-3-FS auf die PS-Zusammensetzung des Restdotters (DONALDSON, 1967; LrN u. a., 1991; VrLCHEZ u. a., 1992; CHERIAN und SIM, 1993). Untersuchungen, die sich mit einer möglichen Beeinflussung des Wachstums des Kükens aufgrund einer unterschiedlichen PS-Zusammensetzung oder Dottersackmasse beschäftigen, fehlen in der Literatur. CHAMBLEE u. a. (1992) ermittelten, daß erst 20% des Restdotters vom frischgeschlüpften Küken absorbiert wurden, bevor ein signifikantes Wachstum der Körpermasse festzustellen war. Neben der Bedeutung der Nährstoffe, die aus dem Dottersack stammen, ist die Aufnahme von Kohlenhydraten und Aminosäuren für die Entwicklung des Kükens während der ersten zwei Lebenswochen essentiell (THAXTON und PARKHURST, 1976; DONALDSON und Lrou, 1976; MoRAN, 1989; 1990). Unterstrichen wird die Bedeutung der Kohlenhydrate, besonders der Bedarf an Glukose, durch die nachgewiesene Fähigkeit zur Gluconeogenese der Dottersackmembran beim Putenküken (KusuHARA und ISHIDA, 1974; PoNs u. a., 1986; SuGIMOTO und YAMADA, 1986). Ein Resteiklaranteil im Dottersack ist dabei die Ausgangssubstanz für die Glukosebildung (BAINTER und FEHER, 1974; FEHER, 1975). DoNALDSON und Lrou (1976) ermittelten an frischgeschlüpften Küken, daß im Futter für die Tiere besonders die einfachen Zucker wichtig sind, da diese für die Aktivierung des Enzyms (Fettsäuretransferase) in der Leber notwendig sind. Die Fettsäuretransferase ist essentiell für die Synthese der langkettigen FS und damit für die Bildung von Zellmembranen im Wachstumsprozeß. Nach dem Schlupf entwickelt sich bei dem Küken der Verdauungstrakt in Größe und Masse schneller als die Körpermasse und erreicht am 4. Tag den Wachstumshöhepunkt (SELL u. a., 1991; PrNCHASOV und NoY, 1993) . Dieses intensive Wachstum wird auch durch eine Futterrestriktion nicht beeinflußt (PALO u. a., 1995). Während der embryonalen Entwicklung bilden sich Enzymreserven (Trypsin, Amylase, Lipase), die dem Küken nach dem Schlupf zur Verfügung stehen und den Mangel an Enzymeigensythese für einen kurzen Zeitraum überbrükken (NrTSAN u. a., 1991). Die Enzymsekretion des Pankreas steigt nach dem Schlupf kontinuierlich an und erreicht am 10. Lebenstag des Kükens einen maximalen Wert. Parallel dazu steigt die Futteraufnahme zwischen dem 4. und 10. Tag um das Dreifache, die Durchgangszeit der ahrung durch den Verdauungstrakt verringert sich in diesem Zeitraum um 30%. Obwohl auch nach dieser Zeitspanne die Futteraufnahme weiter kontinuierlich ansteigt, verändert sich die Durchgangszeit nicht mehr (NoY und SKLAN, 1995). Untersuchungen ergaben, daß vier Tage alte Küken Fett zu 85% bei Fütterung einer Mischung mit 6% supplementierten Fett verdauten. Die N-Verdaulichkeit lag in diesem Alter zwischen 78 - 80% und erhöhte sich auf 90% am 7. Tag. Stärke wurde am 4. Tag nach dem Schlupf zu 85% verdaut (NOY und SKLAN, 1995). Als limitierender Faktor für ein schnelles Wachstum des Kükens in der ersten Woche nach dem Schlupf wurde deshalb die beschränkte Verdauungskapazität genannt. In diesem Altersabschnitt bestand eine negative Korrelation zwischen einer steigenden Futteraufnahme und der Verdauung oder Retention der Futternährstoffe. In der zweiten Lebenswoche war das Küken · besser in der Lage, bei einer steigenden Futtermengenaufnahme diese auch zu verwerten, und es kam zu einer positiven Korrelation. Im Alter von der zweiten zur dritten Woche waren weder die Verdaulichkeit noch die Retention von einer steigenden Futteraufnahme abhängig (NrTSAN u. a., 1995). Schlußfolgernd aus der Literaturzusammenstellung ist festzustellen, daß der Bedarf der Henne und ihrer Nachkommen an essentiellen n-6-Fettsäuren in der Vergangenheit intensiv untersucht wurde und die Bedarfsnormen dazu vorliegen, daß aber zu den erst in den letzten 15 Jahren als essentiell erkannten n-3-Fettsäuren noch fundierte Untersuchungen am Geflügel fehlen . Weiterhin ist zu bemerken, daß in der neueren Literatur zahlreiche Untersuchungen vorliegen, die den Einfluß des Futterfettsäurespektrums auf das Eidotterfettsäurespektrum zeigen. Resultierend aus der Verschiebung des Anteils an gesättigten, einfach und mehrfach ungesättigten FS im Eidotter, entsprechend der Futterzusammensetzung der Henne, war mit Veränderungen bei der embryonalen Entwicklung und eventuellen Nachfolgen bei dem frischgeschlüpften Küken zu rechnen. Die vorliegende Literatur läßt keine eindeutigen Aussagen zu, ob die embryonale Entwicklung sowohl durch eine Anreicherung von n-6- als auch n-3-FS nachhaltig verändert wird. Verschiedene Autoren führen Untersuchungen zu PS-Verschiebungen am sich entwickelnden sowie frischgeschlüpfArch iv für Geflügelkunde 6/1996 HALLE/JEROCH, Zur Bedeutung gesättigter und ungesättigter Fettsäuren in der Ernährung der Zuchthenne ten Küken durch, aber es fehlen Aussagen, die die Entwicklung der Küken, die aus Eiern von Hennen stammen, deren Futter mit speziellen FS angereichert war, bis zum Mastende verfolgen. Weiterhin fehlen Aussagen, die den Einfluß der PS-angereicherten Fütterung von Zuchthennen während einer gesamten Legeperiode auf die Nachkommen untersuchen. Zusammenfassung Der Einsatz von Futterfetten mit umerschiedlichem Fettsäuremuster wird ebenso wie im Legehennen- auch im Zuchthennenfutter praktiziert. Da es eine Wechselbeziehung zwischen dem Fettstoffwechsel der Henne während der Legeperiode und dem des Embryos während der Brut sowie der ersten Lebenstage des frischgeschlüpften Kükens gibt, wurde es als sinnvoll erachtet, den Zusammenhang zwischen der Fettversorgung der Zuchthenne, ihren Reproduktionsmerkmalen und der Emwicklung der Nachkommen aus der vorhandenen Literatur darzustellen. Importance of saturated and unsatured Jatty acids in the nutrition of breeding hens Ingrid Halle und H. Jeroch Summary Feeding diets with different fatty acid composition for laying and breeding hens have been common commercial practice. lt is established that interrelation exist between lipid metabolism of the laying hen and embryo during hatch . The present review is concerned to discripte the connection between feeding fatty acid diets to breeding hens and reproductive characteristics and the development of the chick embryo. S tich1vorte Zuchthenne, Fütterung, Fettsäuren, Fettstoffwechsel, Ei, Brut, Embryo, Küken, Wachstum Literatur ACKER, L. und W. TERNES, 1994: Chemische Zusammensetzung des Eies. In: Ternes, W„ L. Acker und S. Scholtyssek (eds) Ei und Eiprodukte, Paul Parey, Berlin, Hamburg, 90- 196. BAI TER, K. JR. und G. FEHER, 1974: Pate of egg weight trypsin inhibitor and start of proteolysis in developing chick embryo and newly hatched chick. Dev. Bio!„ 36, 272- 278. BALNAVE, D„ 1970: Essemial fatty acids in poultry nutrition. World's Poultry Sei. J., 26, 442- 460. 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