Tom Regan, *1938, Rechte-Ansatz, Mitbegründer der neuen Tierrechtsbewegung Wie man Rechte für Tiere begründet (S. 33 | Naturethik – Angela Krebs (Hrsg.)) • • Utilitarismus (S. 38) ◦ Zwei Prinzipien ▪ Prinzip der Gleichheit • „Eines jeden Schmerz oder Frustration ist von Bedeutung und wiegt ebenso viel wie der entsprechende Schmerz oder die Frustration eines jeden anderen.“ (schwarz, Amerikaner, Mensch, Tier) ▪ Prinzip der Nützlichkeit • „Tue das, was für alle Betroffenen die beste Bilanz zwischen Befriedigung und Frustration einbringt.“ • „Wer ist betroffen?“, „Was ist bestmögliche Ergebnis“? • Kompromißloser Egalitarismus: „Das Interesse eines jeden zählt, und zwar genauso viel wie das eines jeden anderen.“ • „Diskriminierung aufgrund der Rasse, des Geschlechts […] scheint prinzipiell ausgeschlossen“ • Kritik ◦ „Der Utilitarismus bietet keinen Raum für die gleichen Rechte unterschiedlicher Individuen, weil er den Gedanken ihrer inhärenten Gleichwertigkeit nicht zuläßt.“ ◦ Utilitarismus zielt auf „Befriedigung der Interessen eines Individuums“, „nicht auf das Individuum, um dessen Interessen es sich handelt“ ◦ „Aber weder Sie noch das Tier haben irgendeinen Wert an sich. Nur Ihren Gefühlen kommt ein solcher Wert zu.“ ◦ Tassen → Flüssigkeit Beispiel ▪ „Als Individuen besitzen wir keinen Wert und insofern auch keinen gleichen Wert. Was Wert hat, ist das, was in uns hinein fließt, dem wir als Behälter dienen. Unsere Gefühle der Befriedigung besitzen einen positiven Wert, unsere Gefühle der Frustration einen negativen.“ ◦ Methode (S.39) ▪ Betroffene Subjekte ermitteln, Vorteile u. Nachteile für diese festhalten, Vorteile / Nachteile verrechnen ▪ Handlung mit Ergebnis ist moral. Pflicht ▪ „Die Summe der für die Betroffenen im allgemeinen besten Handlungsfolgen hält keineswegs notwendig das Beste für jedes Individuum bereit.“ ◦ Beispiel Tante Bea ▪ Bea mürrisch, reich, nicht krank, will Geld nicht vermachen ▪ Wenn ich Geld hätte würde ich es teilweise Krankenhaus spenden ▪ lt. Utilitarismus wäre es denkbar und notwendig (gar eine Pflicht) Bea unbemerkt zu töten und Erbe zu spenden Regans Ansatz – Rechts Ansatz (S. 41) • Ausgang: Wert des Individuums • Inhärenter Wert • Jede/r besitzt gleichviel inhärenten Wert (unabhängig, Hautfarbe, Geschlecht, Fähigkeiten, Reichtum etc.) • Nicht Interessen d. Individuums sondern das Individuum wird berücksichtigt • => „alle haben das gleiche Recht, mit Respekt behandelt zu werden“ (S. 39) • Wert unabhängig von Nützlichkeit „Wenn wir den anderen auf eine Art behandeln, die keinen Respekt für den unabhängigen Wert des anderen zeigt, handeln wir unmoralisch, verletzen wir die Rechte eines Individuums.“ • „verwirft prinzipiell jede denkbare Form ethnischer, geschlechtlicher oder sozialer Diskriminierung“ • „verwirft dieser Ansatz prinzipiell, dass gute Zwecke schlechte Mittel, die die Rechte von Individuen verletzen, heiligen könnten.“ z.B: Tante Bea töten • Für Regan ist Einschränkung des Ansatzes auf Menschen „rational nicht haltbar“ (S. 42) • Es gibt Dinge, die Menschen besser können als Tiere, Nicht jeder Mensch kann Dinge gut, dennoch sollen wir alle Menschen gleich behandeln • Gemeinsamkeiten sind wichtiger als Unterschiede • Grundlegende Gemeinsamkeit ◦ „Jeder von uns ist das empfindende Subjekt eines Lebens (experiencing subjekt of a life), eine bewußte Kreatur mit einem individuellen Wohl, das für uns von Bedeutung ist, unabhängig davon, wie nützlich wir für andere sein mögen.“ (S. 42 unten) ◦ … Prosa / Beispiel ◦ „Und da dasselbe für Tiere gilt, die uns etwas angehen (die, die wir essen und fangen, zum Beispiel), müssen auch sie als empfindende Subjekte eines Lebens mit eigenem inhärenten Wert angesehen werden.“ • Kritik an Ansatz ◦ Nur Menschen haben inhärenten Wert, da bestimmte Fähigkeiten (z.B. Verstand) ▪ Problem Nicht alle Menschen haben diese Fähigkeiten ◦ Nur Homo Sapiens relevant ▪ Eklatanter Speziesismus ◦ Mensch hat unsterbliche Seele ▪ „würde meine Position zu einem kontroversen ethischen Thema nicht auf die noch kontroversere Frage stützen wollen, wer oder was eine unsterbliche Seele hat“ ◦ Unterschied Tiere und Menschen graduell, Menschen haben mehr inhärenten Wert ▪ Was ist Basis dafür? ▪ Das wäre dann auch bei Menschen so • Unbedeutend ob auch Felsen, Flüsse, Bäume und Gletscher Rechte haben • Tiere die wir schlecht behandeln haben definitiv inhärenten Wert • Thematisiert „schiefe Ebene“ • Seine Ethik ist Vernunft, nicht Empfindungs/Gefühls basiert Folgen/Konsequenzen ◦ „Tierrechtsbewegung ist ein Teil der Menschenrechtsbewegung und nicht ihr Gegenstück“ (S. 44) ▪ „Das heißt, daß diejenigen, die sich in der Tierrechtsbewegung engagieren, Seite an Seite mit denjenigen kämpfen, die sich für die Sicherung der Menschenrechte engagieren – die Rechte von Frauen zum Beispiel oder von Minderheiten oder von Arbeitern. Die Tierrechtsbewegung ist aus demselben moralischen Holz geschnitzt wie diese anderen Bewegungen.“ ▪ „Völlige Abschaffung der kommerziellen Nutztierhaltung“, ebenso Jagd und Fallenstellerei ▪ „Die Konsequenzen des Rechts-Ansatzes sind, klar und kompromißlos“ • •