Zusammenfassung der wichtigsten Wahrscheinlichkeitsverteilungen 14. Januar 2015 Diskrete Verteilungen Geometrische Verteilung Warten auf den ersten Erfolg T ∼ γp mit p ∈ (0, 1) die Erfolgswahrscheinlichkeit. T ∈ {0, 1, 2, 3, . . .}, P[T = n] = (1 − p)n p Beispiel: Wie groÿ ist die Wahrscheinlichkeit, dass beim wiederholten Würfelwurf die erste 6 im 10 Wurf kommt? Binomialverteilung Anzahl Erfolge bei unabh. Wdh. / Ziehen mit Rücklegen S ∼ bn,p mit p ∈ (0, 1) die Erfolgswahrscheinlichkeit in einem Durchgang und n die Anzahl der unabhängigen Wiederholungen. n! S ∈ {0, 1, . . . , n}, P[S = k] = nk pk (1 − p)n−k = k!(n−k)! pk (1 − p)n−k Beispiel: Wie groÿ ist die Wahrscheinlichkeit bei 100 Würfen genau 10 mal eine 6 zu würfeln? Hypergeometrische Verteilung Ziehen ohne Rücklegen X ∼ HypK,N −K,n mit K Anzahl der Objekte mit Merkmal Anzahl der Objekte mit Merkmal jekte. X ∈ {0, 1, . . . K}, P[X = k] = ( K k B, sowie −K )(Nn−k ) N (n) n A und N −K die Anzahl der gezogenen Ob- Beispiel: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit beim Skat genau 3 Asse zu bekommen? 1 Poisson Verteilung Seltene Ereignisse X ∼ P oiλ mit λ die mittlere Anzahl der k X ∈ {0, 1, 2, 3, . . .}, P[X = k] = e−λ λk! eingetretenen Ereignisse. Beispiel: Wie groÿ ist die Wahrscheinlichkeit, dass in New York im Jahr 2015 genau 50 Morde passieren (Mittlere Anzahl an Morden der letzten Jahre: 211 pro Jahr)? Stetige Verteilungen Sei X a ≤ b: eine Zufallsvariable mit Werten in P[a ≤ X ≤ b] = Achtung: in diesem Fall gilt stets und Dichte R Z f, dann gilt für alle b f (t)dt. a P[X = a] = 0 für jedes einzelne a ∈ R. Normalverteilung Allgemeine Merkmale 2 X ∼ N0,1 standardnormalverteil. Dann hat X die Dichte f (t) = √12π e−t /2 . Sei Y = σX + µ. Dann ist Y ∼ Nµ,σ 2 normalverteilt mit Mittelwert µ und Varianz σ 2 und Y −µ ∼ N0,1 . σ Beispiel: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine zufällig gewählte Person einen IQ kleiner (oder gleich) 110 hat? (µ = 100, σ = 15) Exponentialverteilung Stetige Wartezeit X ∼ expθ mit 1θ ∈ (0, ∞) der mittleren Wartezeit. X ∈ [0, ∞). X hat Dichte f (t) = θe−θt . Beispiel: Wie groÿ ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei duchschnittlich einem Anrufen pro Minute die nächsten drei Minuten kein Anruf eingeht? Zusammenhang zwischen den Verteilungen Poisson-Approximation der Binomialverteilung n = Anzahl unabhängiger Versuche (sehr groÿ), Versuch (sehr klein). Setze λ = np. Dann ist bn,p ≈ P oiλ . 2 p = Erfolgswkt. in einem Normalapproximation der Binomialverteilung (mit Korrekturterm) Ist X ∼ bn,p mit np(1 − p) groÿ (mind. 9), so ist X − np p ≈ N0,1 . np(1 − p Genauer gilt (Korrekturterm): k + 0.5 − np p np(1 − p) P[X ≤ k] ≈ Φ wobei Φ ! , die Verteilungsfkt. der Standardnormalverteilung. Gesetz der groÿen Zahl Seien X1 , X2 , . . . unabhängige und identisch E[Xi ] = µ und Sn = X1 + . . . + Xn . Dann ist verteilte Zufallsvariablen mit mit Wahrscheinlichkeit 1: Sn = µ. n→∞ n lim Das bedeutet: Bei hinreichender Wiederholung nähert sich der Mittelwert an den Erwartungswert an und die Wkt. für eine Abweichung: Sn P n − µ > wird immer kleiner. Zentraler Grenzwertsatz Seien X1 , X2 , . . . unabhängige und identisch verteilte Zufallsvariablen mit E[Xi ] = µ, Var[Xi ] = σ2 ∈ (0, ∞) und Sn = X1 + . . . + Xn , sowie Sn∗ = S√ n −µn . Dann gilt für alle nσ 2 x ∈ R: lim n→∞ P[Sn∗ ≤ x] = Φ(x). 3