Klinik für Strahlentherapie

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Klinik für Strahlentherapie
Patienteninformation
2 Klinik für Strahlentherapie
Liebe Patientinnen und Patienten!
Dank der enormen technischen und
medizinischen Fortschritte, die in den
letzten Jahren erzielt wurden, ist die
Strahlenbehandlung präziser, effektiver
und gleichzeitig schonender geworden.
Dabei zählen wir aufgrund unserer hervorragenden technischen Ausstattung zu
den führenden Kliniken in der Region.
Die Strahlentherapie ist eine lokale,
nicht invasive, hochpräzise Behandlungsmethode mit hohen Sicherheitsstandards und regelmäßigen Qualitätskontrollen. Moderne bildgebende
Verfahren, wie die CT, PET-CT oder MRT,
ermöglichen eine exakte Ortung des
Krankheitsherdes, sodass die Strahlen
dann zielgenau auf das zu bestrahlende
Gewebe gelenkt werden können. Umliegendes Gewebe bleibt dabei weitestgehend geschont. Die Dosis und das
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Bestrahlungsvolumen können individuell und personalisiert festgelegt werden.
Dies ist wichtig, um eine optimale
Tumorkontrolle mit minimalen Nebenwirkungen zu erreichen.
Durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den anderen Fachkliniken unseres Hauses, benachbarten
Kliniken sowie den niedergelassenen
Haus- und Fachärzten können wir
unsere Patienten individuell und so
effektiv wie möglich behandeln.
Wir nehmen uns für Sie viel Zeit, um
Diagnosen und Therapien so ausführlich
wie möglich zu besprechen. Im Mittelpunkt unserer Behandlung stehen Ihre
Fragen, Sorgen und Wünsche. Unsere
Klinikräume sind hell und freundlich
gestaltet. Durch die ruhige Atmosphäre
in unserer Abteilung möchten wir
erreichen, dass Sie Ihre Ängste verlieren
und merken: Hier bin ich in den besten
Händen.
Auf den folgenden Seiten geben wir
Ihnen einen kleinen Einblick in unsere
Klinik. Für weitere Fragen stehen wir
Ihnen gerne persönlich zur Verfügung.
Ihre
Irene Czichowski-Vieweger
Chefärztin
• Gutartige Erkrankungen aus den
Bereichen Orthopädie, Traumatologie
sowie dem rheumatischen Formen kreis sprechen positiv auf eine Strah lentherapie an. Dazu gehören zum
Bespiel Arthrosen, Fersensporn,
Schultersteife, Tennisellenbogen und
andere Indikationen.
Leistungsspektrum
In der Klinik für Strahlentherapie behandeln wir kurativ (heilend) und palliativ (lindernd) folgende Indikationen:
• Bösartige Tumore, mit dem Ziel der
vollständigen Heilung. Hier erfolgt die
Behandlung in der Regel interdiszipli när. Vor oder nach einer Operation,
zum Teil mit Chemotherapie kombi niert oder als alleinige Behandlung,
verfolgt die Strahlentherapie das Ziel,
bösartige Tumorzellen so zu schädi gen, dass der Tumor abstirbt.
• Ist es nicht möglich, eine Tumorerkran kung zu heilen, dann kann die Strah lentherapie Symptome wie Luftnot oder Schmerzen in vielen Fällen beseiti gen oder lindern und so die Lebensqua lität der Patienten deutlich verbessern.
Für eine unkomplizierte Abwicklung
haben wir ein innovatives Chipkartensystem eingeführt, mit dem sich die
Patienten bei jedem Behandlungstermin
anmelden und das sichere und schnelle
Abläufe garantiert.
Der größte Teil unserer Patienten
kommt ambulant zur Behandlung zu
uns; wenn es der Allgemeinzustand
erfordert, kann die Behandlung auch
stationär erfolgen. Unserer Abteilung
ist eine kleine Bettenstation angegliedert.
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Vorbereitungen
Wenn Sie Ihre Therapie bei uns durchführen lassen möchten, erhalten Sie
zunächst einen Termin für eine PlanungsComputertomografie (CT).
Ihre Therapie bei uns
Die Klinik für Strahlentherapie ist
Kooperationspartner des Darmzentrums
sowie des onkologischen Zentrums
des Klinikum Herford und des Brustzentrums Minden-Herford. Darüber
hinaus sind wir Kooperationspartner
des Lukas-Krankenhauses Bünde und
des Herz- und Diabeteszentrums NRW
in Bad Oeynhausen.
Wir sind nach DIN ISO zertifiziert. Es
besteht eine enge Zusammenarbeit
mit den niedergelassenen Haus- und
Fachärzten sowie den Onkologen in
der Region.
Erstgespräch
Bringen Sie zu Ihrem ersten Gespräch
bitte alle notwendigen medizinischen
Unterlagen mit. Wir nehmen uns viel
Zeit für Sie, erläutern unsere Vorgehensweise, die Wirkung unserer Behandlungen
sowie die möglichen Nebenwirkungen
und stehen Ihnen für alle Fragen zur
Verfügung. Den Aufklärungsbogen
füllen wir gemeinsam mit Ihnen aus.
Bringen Sie zu diesem Gespräch am
besten eine Vertrauensperson mit und
nehmen Sie sich danach mindestens
einen Tag Zeit, um eine Entscheidung
zu treffen.
Diese Untersuchung erfolgt an einem CT
mit besonders großer Öffnung, sodass
keine Platzangst entsteht. Falls erforderlich, kann direkt mit dem Planungs-CT
auch eine PET-Untersuchung (PositronenEmissions-Tomografie mit dem PET/CT
der Klinik für Nuklearmedizin) kombiniert werden. Dadurch erhalten wir
sehr genaue Informationen über Größe
und Lage des Tumors, da Sie bei beiden
Untersuchungen in exakt derselben Position liegen. Anschließend bekommen
Sie Ihre Referenzmarkierungen auf die
Haut gezeichnet. Sie geben den CT-Bezugspunkt in den Schnittbildern auf der
Körperoberfläche an. Von dieser Mar-
kierung erfolgt später die Verschiebung
zum Plan-Isozentrum, dem Mittelpunkt
jedes Bestrahlungsfeldes.
In diesen Schnittbildern markiert nun
ein Facharzt am Computer Schicht für
Schicht – meistens unter Verwendung
weiterer bildgebender Verfahren (MRT,
diagnostisches CT, PET/CT) – das zu bestrahlende Zielgebiet und die nahe gelegenen zu schonenden Organe.
Ein Medizinphysiker erstellt im nächsten
Arbeitsschritt am Bestrahlungsplanungssystem Ihren individuellen, optimalen
Bestrahlungsplan. Nach der Begutachtung des Bestrahlungsplans durch
mindestens zwei Fachärzte, die die
Abdeckung des Zielvolumens sowie die
nötige Schonung der gesunden Organe
prüfen, kann der Plan freigegeben und
appliziert werden.
Therapie
Am ersten Bestrahlungstermin müssen
die MTRA und ein Facharzt die vom Bestrahlungsplanungssystem vorgegebene
Verschiebung vom CT-Bezugspunkt zum
Plan-Isozentrum anwenden und verifizieren, also das Isozentrum finden. Diese
Sitzung dauert daher etwas länger als
die folgenden. Die MTRA begleitet Sie
täglich in den Bestrahlungsraum, erstellt
Kontrollaufnahmen, appliziert die
Bestrahlung und erneuert die Markierungen.
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Je nach Tumorart dauert eine Bestrahlungsserie zwei bis acht Wochen. Falls
nicht anders mit Ihnen besprochen,
erfolgt die Behandlung einmal täglich,
fünfmal pro Woche (montags bis freitags). Planen Sie für jeden Tag circa eine
halbe Stunde in unserer Abteilung ein.
Davon verbringen Sie zehn bis fünfzehn Minuten im Bestrahlungsraum.
Einen Teil dieser Zeit sind Sie alleine im
Bestrahlungsraum, werden aber mit Kameras und Mikrofonen überwacht und
können jederzeit mit unserem Personal
in Kontakt treten. Die Bestrahlung kann
stets unterbrochen werden.
Einmal wöchentlich – bei Bedarf auch
öfter – besprechen wir gemeinsam mit
Ihnen den Fortschritt der Therapie. Bei
Fragen oder Problemen steht Ihnen
während der Behandlungszeit unser
Team jederzeit zur Verfügung.
Abschlussgespräch
Nach Ihrem letzten Bestrahlungstermin
besprechen wir mit Ihnen den Behandlungsverlauf und geben Ihnen bereits
jetzt den Termin für Ihre nächste
Kontrolluntersuchung oder weitere
Behandlung mit.
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Die Geräteausstattung
Wir arbeiten mit zwei Linearbeschleunigern der neuesten Generation, die alle
modernen Behandlungsformen (u. a.
IMRT, VMAT (Rapid Arc), IGRT, Atemgating, Stereotaxie) zulassen. Da es
sich um baugleiche Geräte handelt, die
darüber hinaus dosimetrisch identisch
konfiguriert sind, bieten sie unseren
Patienten eine hohe Ausfallsicherheit.
Das bedeutet, dass Sie auch bei Wartung oder Reparatur eines Gerätes
kontinuierlich weiterbehandelt werden.
Sie haben kürzere Wartezeiten und in
der Regel keine Abendtermine.
Darüber hinaus verfügen wir über ein
GammaMed Afterloading-Gerät für die
HDR-Brachytherapie und das INTRABEAM System für die intraoperative
Tumorbettbestrahlung nach der Tumorentfernung bei Brustkrebs.
Die Therapieformen
Strahlentherapie „aus der Ferne“ –
Teletherapie
Etwa 90 Prozent der Behandlungen
erfolgen von außen (Teletherapie) mit
unseren beiden Linearbeschleunigern.
Die heutige Strahlentherapie setzt
intensive bildgebende Diagnostik, eine
individuelle Bestrahlungsplanung und
exakte, reproduzierbare Patientenpositionierung voraus. Erst wenn man sich
ein genaues Bild vom Tumor, seiner
Lage, Größe und Umgebung machen
kann, kann über Zielgebiet und Bestrahlungstechnik entschieden werden.
Dafür setzen wir moderne Medizintechnik und komplexe Computerprogramme
ein. In unserer Abteilung sorgen vier
Medizinphysikexperten (MPE) im
Hintergrund für die ordnungsgemäße
Funktion dieser Geräte und der Computertechnik. Die MPE sind außerdem für
die physikalisch korrekte Dosis bei den
Bestrahlungen verantwortlich. Auf diese
Weise bieten wir Therapiemöglichkeiten
an, die optimal und individuell auf das
jeweilige Krankheitsbild ausgerichtet
sind und wählen für Sie die effektivste
und schonendste Therapieform aus.
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Konformale Strahlentherapie
Sie basiert, wie jede am Computer
geplante Bestrahlung, auf einer dreidimensionalen Computertomografie,
die in Bestrahlungsposition erstellt
wird. Hier muss der Medizinphysiker
am Computer mit dem Bestrahlungsplanungssystem selbst die Dosisverteilung modellieren. Dabei kann man
Bestrahlungsrichtungen, die Dosis pro
Feld und Feldform variieren, um das
Zielvolumen so gut wie möglich abzudecken und gesundes Gewebe zu schonen. Je nach Komplexität des vorgegebenen Zielgebietes im CT können so
zwei bis fünfzehn Bestrahlungsfelder
nötig werden. Die Feldform ist während
der Dosisverabreichung fest.
Ob die gesunden Organe ausreichend
geschont sind, kann erst nach Fertigstellung des Plans gesagt werden.
IMRT (Intensitätsmodulierte
Radiotherapie)
Bei der IMRT wird der Bestrahlungsplan
sozusagen rückwärts oder invers ausgerechnet. Die Fachärzte legen vorher
die zu tolerierenden Belastungen der
gesunden Organe fest.
Der MPE gibt dem Bestrahlungsplanungssystem zwei Dinge vor: die Dosisgrenzwerte der Organe und die
Einstrahlrichtungen. Der Computer
errechnet die optimalen Dosisstufen
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in den Bestrahlungsfeldern, um das
Zielvolumen optimal abzudecken und
die Risikoorgane zu schonen. Die IMRT
kommt also mit fünf bis neun Einstrahlrichtungen aus, jedoch mit vielen
unterschiedlichen Dosisstufen im Feld,
die durch eine variable Feldöffnung
während der Bestrahlung modelliert
und appliziert werden. Die automatisierte Planung ermöglicht eine exakte
Bestrahlung komplexer Zielvolumen bei
etwas längerer Bestrahlungszeit.
Rapid Arc (VMAT, Volumetrisch
Modulierte Rotationstherapie)
Die Bestrahlungsplanung entspricht
der IMRT-Planung, nur ist die eigentliche Bestrahlung am Gerät optimiert.
Es gibt keine einzelnen Bestrahlungsrichtungen mehr. Das Bestrahlungsgerät
bewegt sich nun während der Bestrahlung kontinuierlich um Sie herum. Währenddessen ändert sich auch die Feldform, um die berechneten Dosisstufen
im Strahlungsfeld zu modellieren. Auch
die Geschwindigkeit der Rotation des
Gerätes sowie die Dosis pro Zeit im Feld
können variieren. Der Computer hat so
deutlich mehr Einstellmöglichkeiten bei
der Planung. Mathematisch betrachtet
erhalten Sie dann einen IMRT-Bestrahlungsplan mit 180 Einstrahlrichtungen,
die aber zusammenhängend und zeitsparend als ein Bogen (engl. „Rapid
Arc“) appliziert werden können. Dadurch wird die Bestrahlungszeit deutlich
verringert, bei gleicher Präzision der
IMRT.
können wir vor jeder Behandlung ein
Kontroll-CT machen, um die Tumorposition und das umgebende Gewebe im
Körper abzubilden und die Bestrahlungsposition daran anzupassen.
Integrierter Boost
Ein integrierter Boost kann die Bestrahlungszeit verkürzen, indem während
der Bestrahlung zusätzlich eine lokale
Dosiserhöhung gezielt auf betroffene
Stellen, wie zum Beispiel Tumor oder
Tumorbett, appliziert wird.
Rapid-Arc-Bestrahlung eines Zungenrandkarzinoms.
Lokale Dosiserhöhung im Tumorgebiet bei gleichzeitiger
Schonung der Speicheldrüsen (grün eingezeichnet).
Bildgeführte Strahlentherapie (IGRT)
Die Lagerungshilfen helfen uns zwar,
den Patienten exakt, reproduzierbar
auf die Hautmarkierungen zu positionieren, dennoch kann es durch die
Beweglichkeit der Organe im Körper,
durch die Atmung oder verschiedene
Füllungszustände von Hohlorganen zu
Ungenauigkeiten kommen.
Durch die integrierte CT-Bildgebung
(Kegelstrahl-CT, engl. „Cone-Beam-CT“)
Konformale, homogene Brustbestrahlung mit lokaler
Dosiserhöhung (rot dargestellt) im Tumorbett (Boost).
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Stereotaktische Bestrahlung
Eine Hochpräzisionsstrahlung mit einer
sehr hohen Strahlendosis pro Sitzung,
die sich auf ein sehr kleines Gebiet beschränkt und daher nur wenige Sitzungen erfordert.
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Da die radioaktive Quelle – in der Regel
Iridium 192 – nur eine kurze Reichweite
hat, entsteht außerhalb des zu bestrahlenden Bereiches ein steiler Dosisabfall.
So kann umliegendes gesundes Gewebe
optimal geschont werden.
Das Team
Stereotaktische Rapid-Arc-Bestrahlung einer Lungenmetastase.
Brachytherapie eines Hauttumors an der linken
Wange.
Strahlentherapie „aus der Nähe“ –
Brachytherapie
Die Brachytherapie ist eine Form der
Radiotherapie, bei der eine umschlossene Strahlenquelle innerhalb oder in
unmittelbarer Nähe des zu bestrahlenden Gebietes im Körper platziert wird.
Damit lassen sich Tumore mithilfe einer
radioaktiven Strahlenquelle aus kurzer
Entfernung, zum Beispiel auf der Körperoberfläche, im Gewebe oder in Körperhöhlen, mit hoher Dosisrate bestrahlen.
Häufig wird die Brachytherapie bei der
Behandlung von Krebserkrankungen der
Gebärmutter, der Prostata oder der Haut
eingesetzt. Unsere Klinik verfügt über
ein sogenanntes Afterloadinggerät der
neuesten Generation, mit dem wir diese
Therapie durchführen.
Unser Team der Klinik für Strahlentherapie besteht aus vier Fachärzten für
Strahlentherapie, einer Weiterbildungsassistentin, vier Medizinphysikexperten,
zehn MTRAs (medizinisch-technische Radiologieassistenten) sowie drei
Mitarbeiterinnen im Sekretariat und in der Anmeldung.
Kontakt
Klinik-Sekretariat
Tanja Mainusch
Tel. 05221 94 27 85
Fax 05221 94 21 77
strahlentherapie.sekretariat@
klinikum-herford.de
Anmeldung
Andrea Petring
Tel. 05221 94 27 77
Fax 05221 94 21 77
strahlentherapie.anmeldung@
klinikum-herford.de
Klinikum Herford
Klinik für Strahlentherapie
Schwarzenmoorstraße 70
D-32049 Herford
Tel. +49 (0) 5221 94 27 85
Fax +49 (0) 5221 94 21 77
www.klinikum-herford.de
Rev.-Nr.: 0 | Stand 07 · 2016
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