jugendorchester thurgau Jubiläumskonzerte 2015 Programmheft AUFFÜHRUNGEN INHALT 12. September 2015 | 19.30 Uhr Rathaussaal Frauenfeld Grussworte Jugendorchester Thurgau Jubiläum 50 Jahre Künstlerische Leitung Leitung Bläserregister Jubiläumsprogramm Zu den Werken Solist Besetzung Pressestimmen Präsidium und Vorstand Kontaktadresse Dank 13. September 2015 | 17.00 Uhr Evangelische Kirche Romanshorn 2| 3 5 6 7 8 8 9 11 12 13 14 14 15 JUGEND - ORCHESTER - THURGAU Herzliche Gratulation zum 50 Jahre Jubiläum! Das frühere Jugendorchester Oberthurgau darf als „Exportschlager“ für den ganzen Thurgau und über die Kantonsgrenzen hinaus betrachtet werden. Darum heisst es jetzt Jugendorchester Thurgau. Die Pioniere der ersten Stunde und die aktiven Mitglieder der letzten 50 Jahre haben mit ihrem Engagement das Orchester zu dem gemacht, was es heute ist: ein Orchester mit überregionaler Ausstrahlung und herausragender Professionalität. Jugend Am Beispiel des Jugendorchesters darf ich einmal mehr mit Stolz unserer „heutigen“ Jugend meine grosse Anerkennung ausdrücken. Begeisterungsfähig, kompetent, leistungswillig, aufgeschlossen und selber kreativ. Diese Voraussetzungen können zweifelsfrei für alle „Disziplinen“ - ob Beruf, Sport oder Musik - als Erfolgsfaktoren genannt werden. Der Kanton Thurgau setzt daher auch bei den Fördermöglichkeiten für begabte junge Menschen einen besonderen Akzent. Mit dem Jugendorchester Thurgau dürfen wir beispielhaft das Ergebnis sehen und hören. Ja, die „Ernte“ ist reichlich und darf alle freuen, welche den musikalischen Kulturboden des Kantons Thurgau bearbeiten und sich dafür engagieren. Orchester Herausragende Orchester mit entsprechender Ausstrahlung, welche seit mehreren Jahren ein kontinuierliches Programm anbieten und im Kanton Thurgau verankert sind, unterstützt der Kanton Thurgau mit einem namhaften Beitrag aus dem Lotteriefonds, so auch das Jugendorchester Thurgau, welches gleichzeitig auch Vermittlungsarbeit für Jugendliche leistet. Thurgau Der Kanton Thurgau leidet glücklicherweise nicht an einem kulturellen Dichtestress. Obwohl wir zahlreiche Vereine, Gruppierungen und Ensembles haben, können diese ihre musikalischen Aktivitäten in einem kreativen Umfeld pflegen. Dabei darf festgestellt werden, dass insbesondere auch die klassische Musik gut verankert ist. Der Thurgau bietet somit auch für das Jugendorchester Thurgau weiterhin fruchtbaren Boden. Die jungen Musikerinnen und Musiker werden zusammen mit der künstlerischen Leitung die klassische Musik - unter Einbezug zeitgenössischer Elemente - vielfältig und virtuos orchestrieren. Ganz zum Wohlgefallen für das interessierte Publikum! Monika Knill Regierungsrätin |3 „ERFRISCHEND, DYNAMISCH UND PROFESSIONELL“ … so erlebe ich nun seit rund dreissig Jahren das Jugendorchester Thurgau bzw. das Jugendorchester Oberthurgau, wie dieses Orchester bis vor kurzem noch geheissen hat. Damals – während meiner Zeit am Lehrerseminar Kreuzlingen – wirkte meine heutige Frau Regula als Bratschistin mit und ich erhielt vom damaligen Dirigenten und Gründer des Jugendorchesters Martin Sigrist sowie den beiden Musiklehrern Jürg Lanfranconi und Ueli Gasser entscheidende Impulse als Musiker und Musikpädagoge. Seit rund zwei Jahren begleite ich nun das Jugendorchester Thurgau als Vereinspräsident. Mit dem spanischen Dirigenten Gabriel Estarellas Pascual liegt die musikalische Leitung in der Hand eines jungen „Ausnahmedirigenten“, welcher wohl noch international als Orchesterdirigent in Erscheinung treten wird. 50 Jahre lang war das Jugendorchester ein reines Streichorchester. In den Jubiläumskonzerten ist das neue Jugendorchester Thurgau zum ersten Mal in sinfonischer Besetzung zu hören. 4| Nicht ganz unbescheiden – was atypisch für einen typischen Thurgauer ist – muss ich stolz bemerken, dass das Jugendorchester Thurgau zu den besten Jugendorchestern der Schweiz gehört. Dies tut wiederum dem bescheidenen Thurgau gut, der sich mit dem Jugendorchester Thurgau „kantonaluntypisch“ vom Thurgauer Mittelmass abhebt – nur wissen dies die meisten Thurgauerinnen und Thurgauer nicht! An den Konzerten des Jugendorchesters Thurgau sind in der Regel, neben den sehr treuen Passivmitgliedern (auch typisch für den Thurgau), meistens nur Eltern und Verwandte der Orchestermitglieder ausfindig zu machen. Mein Ziel als Präsident des Jugendorchesters Thurgau ist es, dies zu ändern! Das Jugendorchester Thurgau ist ein „Leuchtturm“ in der Kulturlandschaft des Kantons und ich bin überzeugt, dass das Jugendorchester Thurgau irgendwann auch im eigenen Kanton – nicht nur im Ausland – vor 1500 Zuhörerinnen und Zuhörern frenetischen Applaus ernten wird, so wie im Sommer 2013 anlässlich einer Konzerttournee in Spanien. In diesem Sinne gratuliere ich dem Jugendorchester Thurgau zum 50jährigen Jubiläum und danke den überaus talentierten und äusserst engagierten Jugendlichen und ihrem Dirigenten für all die musikalischen Sternstunden! Andreas Schweizer Präsident Jugendorchester Thurgau JUGENDORCHESTER THURGAU Die Anfänge des Jugendorchesters Thurgau – ursprünglich Jugendorchester Romanshorn, dann Oberthurgau – reichen bis ins Jahr 1965 zurück. Der Verein Jugendorchester Thurgau wurde allerdings erst 1984 gegründet. Während der letzten 50 Jahre entwickelte sich das Jugendorchester Thurgau, ein Streichorchester mit 20-30 Aktivmitgliedern im Alter von 10-25 Jahren, unter der Leitung von Martin Sigrist, ab 2008 mit dem Dirigenten Gabriel Estarellas Pascual – zu einem überregionalen Klangkörper und wurde zu einem wichtigen Podium für die Talentförderung. Grossen Wert wird sowohl auf die soziale als auch auf die künstlerische Ausbildung gelegt. Das Jugendorchester Thurgau bietet besonders begabten Orchestermitgliedern die Gelegenheit zu solistischen Auftritten und arbeitet ausserdem regelmässig mit professionellen Solisten zusammen. ter am Schweizer Jugend-Kammermusik-Wettbewerb 2003 in Aarau Auszeichnung „Oberthurgauer des Jahres 2003“ 3. Preis am Internationalen Jugend-Kammermusik-Wettbewerb 2005 in Interlaken 4. Platz am Jugendorchesterwettbewerb Murten Classic 2013 2013 nahm das Jugendorchester Thurgau auf Einladung am Festival Internacional de Orquestas de Jóvenes de Alicante in Spanien teil. Für 2016 ist eine weitere Konzerttournee ins Ausland in Planung. www.jotg.ch Neben dem gängigen Repertoire ist dem Jugendorchester Thurgau die zeitgenössische Musik sehr wichtig. Es wurden über all die Jahre bereits zahlreiche Werke uraufgeführt. Das Jugendorchester Thurgau wurde an namhaften Wettbewerben verschiedentlich ausgezeichnet: 1. Preis in der Kategorie Streichorchester am Schweizer Jugendorchester-Wettbewerb 2000 in Aarau Stiftung Pro Helvetia Jugendförderungspreis 2000 für die beste Interpretation einer Schweizer Komposition 1. Preis mit Auszeichnung in der Kategorie Streichorches|5 JUBILÄUM 50 JAHRE Auf das Jubiläumsjahr 2015 hat die Mitgliederversammlung den Namen des Jugendorchesters Oberthurgau statutarisch auf den neuen Namen Jugendorchester Thurgau festgelegt. Die Mitglieder des Jugendorchesters Thurgau stammen seit einigen Jahren aus dem ganzen Kanton Thurgau sowie auch aus dem süddeutschen Raum und den Kantonen Schaffhausen, St. Gallen und Appenzell. Seit 50 Jahren spielte das Jugendorchester Thurgau in reiner Streicherbesetzung. Im Jubiläumsjahr 2015 werden zum ersten Mal Werke in sinfonischer Besetzung aufgeführt. Dazu wird das Jugendorchester Thurgau mit begabten jungen Bläserinnen und Bläsern sowie Perkussionistinnen und Perkussionisten erweitert. Auch der Streicherkörper wird für die Jubiläumskonzerte mit ehemaligen Orchestermitgliedern ergänzt. Für die Leitung des Bläserregisters konnte Seth Quistad, Soloposaunist des Tonhalle6| Orchesters Zürich, gewonnen werden. Ab dem Jubiläumsjahr 2015 sollen regelmässig Konzerte auf hohem Niveau in sinfonischer Besetzung veranstaltet werden. KÜNSTLERISCHE LEITUNG Gabriel Estarellas Pascual, Dirigent Geboren in Palma de Mallorca, realisierte der spanische Geiger und Dirigent Gabriel Estarellas Pascual sein Violinstudium am “Conservatorio Superior de Música de Madrid” und an der Zürcher Hochschule der Künste bei den Professoren Victor Martín, Rudolf Koelman und dem Carmina Quartett, wo er mit dem Lehr, Solisten- und Ensemblediplom abschloss. Er erhielt verschiedene Stipendien, unter anderem von der Zürcher Hochschule der Künste, von „Música en Compostela“ (Spanien), der Universität Houston (USA) und der Bruno Schuler-Stiftung. Er besuchte Meister- und Kammermusikkurse bei Nobu Wakabayashi, Emile Cantor, Andrzej Grabiec und Lucie Robert. An der Zürcher Hochschule der Künste absolvierte Gabriel Estarellas Pascual ein Nachdiplomstudium in Orchesterleitung bei Iwan Wassilevski, welches er im April 2015 „mit Auszeichnung“ abschloss. Solistisch trat Gabriel Estarellas Pascual mit Orchestern auf, gab Rezitale und Kammermusikkonzerte in verschiedenen Formationen sowohl in Spanien als auch in den USA, Italien, Schweiz, Frankreich und Estland. tett”, mit welchem er Preisträger der Kammermusikwettbewerbe „ORPHEUS-Konzerte“ Zürich und „Migros-Kulturprozent“ wurde. Das Quartett hat diverse Radioaufnahmen gemacht und im Jahr 2007 seine erste CD aufgenommen, Heute musiziert das Streichquartett unter dem Namen „Estarellas Quartett“. Seit 2008 ist Gabriel Estarellas Pascual der künstlerische Leiter des Jugendorchesters Thurgau, mit dem er Konzerte mit bekannten Solisten an nationalen wie internationalen Festivals gab. Im Besonderen zu nennen sind unter anderem das Festival “Akkordeontage Thurgau”, wo er die Uraufführung sowie CD-Produktion der “Ballade” von Daniel Fueter für Akkordeon und Streichorchester realisierte. Im Jahre 2013 erhielt Gabriel Estarellas Pascual den Kulturförderbeitrag des Kantons Thurgau. Neben seiner Konzerttätigkeit unterrichtet er Violine an der Musikschule Kreuzlingen sowie an den Kantonsschulen Kreuzlingen und Romanshorn und dirigiert das Jugendorchester der Musikschule Weinfelden. Im Januar 2014 hat Gabriel Estarellas Pascual die künstlerische Leitung des Orchestervereins Zürich (OVZ) übernommen. Im Jahr 2004 gründete er das “García Abril Quar|7 LEITUNG BLÄSERREGISTER PROGRAMM Seth Quistad, Soloposaunist des Tonhalle-Orchester Zürich Felix Mendelssohn (1809-1847) Violinkonzert in e-Moll, op. 64 Seth Quistad wurde 1974 in den USA geboren und studierte in Stockton (California), Montreal und am Conservatoire National Supérieur de Musique de Lyon. Er war Posaunist im KwazuluNatal Philharmonic Orchestra (Durban, Südafrika), im Aalborg Symfoniorkester (Dänemark) und im Malaysian Philharmonic Orchestra (Kuala Lumpur, Malaysien). Seit 2007 ist Seth Quistad Solo-Posaunist im Tonhalle-Orchester Zürich. Zudem ist er Gründungsmitglied von „Norwegian Brass“. · Allegro molto appassionato · Andante · Allegro molto vivace Franz Schubert (1797-1828) Sinfonie Nr. 6 in C-Dur, D 589 · · · · Adagio - Allegro Andante Scherzo: Presto, Trio: Piu lento Allegro moderato Jugendorchester Thurgau Gabriel Estarellas Pascual, Leitung Dmitry Mishelovich, Violine 8| ZU DEN WERKEN Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) Violinkonzert in e-Moll, op. 64 Uraufführung: 13. März 1845 in Leipzig Das Violinkonzert in e-Moll, op. 64 gehört zweifelsohne zu den populärsten und bekanntesten Werken Mendelssohns. Den Plan zu einem weiteren Violinkonzert – Mendelssohn schrieb schon im Alter von 13 Jahren ein Violinkonzert in d-Moll – wurde im Sommer 1838 gefasst, als er an den befreundeten Geiger Ferdinand David schrieb: „Ich möchte dir wohl auch ein Violin-Concert machen für nächsten Winter; eins in e-Moll steckt mir im Kopf, dessen Anfang mir keine Ruhe lässt.“ Die Arbeit an diesem Werk zog sich jedoch über sechs Jahre hin, wobei Mendelssohn weite Teile des Konzerts immer wieder kritisch begutachtete, korrigierte und umarbeitete. Schlussendlich vollendete er das Stück im Sommer 1844, die Uraufführung fand am 13. März 1845 im Leipziger Gewandhausorchester statt, wobei Ferdinand David – dem das Konzert auch gewidmet war und welcher Mendelssohn immer wieder bei der Komposition beriet und eigene Vorschläge einbrachte – die Solopartie übernahm. Die Eröffnung des Violinkonzerts in e-Moll wird nicht wie sonst in anderen Solokonzerten üblich vom Orchester übernommen. Mendelssohn lässt im 1. Satz Allegro molto appassionato nach nur zwei Takten Orchestereinleitung die Solovioline das Hauptthema präsentieren, getragen von einer fliessenden Achtelbegleitung der Violinen und Bratschen. Erst nach knapp fünfzig Takten wiederholt das Orchester das Hauptthema im fortissimo. Ebenso überraschend ist der Zeitpunkt der grossen Solokadenz der Violine. Diese tritt nicht gegen Ende des 1. Satzes ein, sondern direkt nach der Durchführung, bevor die Reprise des Hauptthemas im Orchester erklingt. Die Überleitung in den zweiten Satz erfolgt nahtlos durch einen ausgehaltenen Ton des Fagotts; eine Überleitung, die in vielen Solokonzerten Mendelssohns anzutreffen ist. Der 2. Satz Andante steht in C-Dur und wechselt zwischen weit ausschweifenden Melodien der Solovioline und rhythmischen Abschnitten, wobei die liedhafte Struktur in keinem Moment verloren geht. Das abschliessende Sonatenrondo im 3. Satz Allegro molto vivace steht in E-Dur und ist geprägt von rhythmisch prägnanten Motiven der Violine sowie dem Dialog zwischen Solo und Orchester. Das hüpfend-neckische Thema der Solovioline wie auch das Erreichen schwindelerregender Höhen im Solopart machen diesen Satz zu einem virtuosen Bravourstück. Wurde das Konzert noch in klagendem e-Moll eröffnet, schliesst der letzte Satz in einer fulminanten Kadenz in E-Dur. |9 Franz Schubert (1797-1828) Sinfonie Nr. 6 in C-Dur (D 589) Uraufführung: Frühling 1818 Obwohl Franz Schuberts Leben äusserst kurz war, kann sein Werk in eine frühe „Jugendphase“ und eine späte „Reifephase“ eingeteilt werden. So gehören die „Jugendsinfonien“ Nr. 1 bis Nr. 6 zur erstgenannten Phase. Die Sinfonie Nr. 6 in C-Dur wurde von Schubert auf der Partitur mit 1818 datiert, womit er bei Vollendung dieser Sinfonie gerade mal 21 Jahre alt war. Überschrieben ist die Sinfonie mit „Grosse Sinfonie in C-Dur“. Da Schubert später eine noch grössere C-Dur Sinfonie komponierte, die den Beinamen um einiges mehr verdient, wird die Sinfonie Nr. 6 heute die „Kleine Sinfonie in C-Dur“ genannt. Im Gegensatz zur zuvor entstandenen Sinfonie Nr. 5 in B-Dur – die eine kleinere Besetzung aufweist und als lyrisch und intim beschrieben wird – ist die Sinfonie Nr. 6 ans Publikum selbst gerichtet, indem sie bühnenhaft und mit einer augenzwinkernden Heiterkeit auftritt, die an Bühnenmusik erinnert. Die ganze Sinfonie kann als ein erheiterndes Bühnenspiel für Orchester betrachtet werden. Zu Beginn des 1. Satzes Adagio-Allegro steht eine langsame Einleitung, wie sie in vielen Sinfonien Schuberts anzutreffen ist. Das darauffolgende Allegro beginnt mit einem fröhlichen Lied der Holzbläser, welches durch das Orchester-Tutti fast schon polternd im Fortissimo wiederholt wird. Nachdem sich das Orches10 | ter nach zwei Takten ins Piano wendet, steigt es überraschend wiederum im Fortissimo ein und wendet sich von C-Dur nach E-Dur. Dieser beinahe schon dramaturgische Anspruch der ersten dreissig Takte zieht sich durch den ganzen ersten Satz hindurch. Der 2. Satz Andante erinnert mit seiner romanzenähnlichen Innigkeit an die langsamen Sätze der früheren Jugendsinfonien Schuberts. Unterbrochen wird diese Ruhe durch marschartige Abschnitte und Fanfarenmotive, die nur als heiteres Augenzwinkern des Komponisten verstanden werden können. Im 3. Satz Scherzo: Presto spielt der Komponist mit den unterschiedlichen Längen der Motive und der Metrik. Mal lassen sich viertaktige Zusammenhänge feststellen, dann plötzlich wieder nur eintaktige Bausteine. Diese rhythmische Raffinesse führt den Zuhörer somit teilweise in die Irre. Der 4. Satz Allegro moderato besteht hingegen mehr aus einer Aneinanderreihung von musikalischen Gedanken als aus einer dynamischen Entwicklung des Satzes. Die Buntheit und die grosse Gestaltungsvielfalt innerhalb des Finales erinnert an die italienische Ouvertüre wie auch an die italienische Oper. Bühnenhaft schliesst auch das Werk. In den zahlreichen Schlussfloskeln, Trompetensignalen und Kontrasten in der Lautstärke stecken ein überzogener Schwung und ein Getöse, das keineswegs mit ernster Miene vorgetragen werden sollte. Stefan Behrbohm SOLIST DER JUBILÄUMSKONZERTE Dmitry Mishelovich, Violine Dmitry Mishelovich wurde 1977 in St. Petersburg in einer Musikerfamilie geboren. Im Alter von fünf Jahren erhielt er seinen ersten Violinunterricht und kam mit sieben Jahren an die Spezialmusikschule für begabte Kinder. 1994 begann er am RimskyKorsakov-Konservatorium bei M. Estrin zu studieren. Danach setzte er sein Studium bei L. Issakadze fort. Mit sechzehn Jahren gewann er den internationalen Yfrah-Neaman-Wettbewerb in Mainz. Von 1996 bis 2004 studierte Dmitry Mishelovich an der Musikhochschule Köln bei Prof. V. Tretyakov, wo er sein Studium mit dem Konzertexamen erfolgreich abschloss. Er war Stipendiat des Förderkreises der deutschen Wirtschaft, erhielt den 3. Preis beim internationalen Tibor Varga-Wettbewerb in Sion und 2003 den 2. Preis beim internationalen Georg Kulenkampff-Wettbewerb in Köln. Dmitry Mishelovich spielte als Solist mit namhaften Orchestern und Dirigenten zusammen. Seit August 2004 ist er 1. stellvertretender Konzertmeister beim Sinfonieorchester St. Gallen. | 11 BESETZUNG JUBILÄUMSKONZERTE Violine I Aaron Löchle 1. Konzertmeister Hannah Bertschi 2. Konzertmeisterin Maja Hubert, Juliette Vonderwahl, Serena Ferrara, Diana Tobler, Bita Sedgh Ardestani, Zoe Hirst und Zoe Rüttimann Violine II Valerie Weidmann Stimmführerin Melanie Krebser stv. Stimmführerin Sandro Müller, Celia Freudenthal, Felix Käser, Leticia Andorno, Mona Vetter, Simone Ullmann und Simon Hoess Viola Elisabeth Rüttimann Stimmführerin Matthias Bächler stv. Stimmführer Klara Rüttimann, Sara Bichsel und Manasseh Seidenberg Violoncello Johannes Herzog Stimmführer Amrit Walliser stv. Stimmführerin Mahela Stamm, Louis Hirst, Yannick Brägger, Anna Leutenegger und Lea Maria Bräutigam Kontrabass Tim-Oliver Buchholz Stimmführer Elisabeth Büttner Flöten Lisa Zbinden 1. Flöte, Lina Tanner 2. Flöte 12 | Oboen Savio Byrczak 1. Oboe, Alina Nitschke 2. Oboe Klarinetten Barbara Enz 1. Klarinette, Myrta Brunner 2. Klarinette Fagotte Anna Bassetto 1. Fagott, Simeon Ohlsen 2. Fagott Trompeten Jonas Länzlinger 1. Trompete, Benjamin Baer 2. Trompete Hörner Gabriel Uebigau 1. Horn, Johanna Junger 2. Horn Pauken Vivian Peer PRESSESTIMMEN Südkurier | Mai 2014 Thurgauer Zeitung | September 2009 Schnell wird deutlich, warum die Schweizer Gäste unter der mitreissenden Leitung des Spaniers Gabriel Estarellas Pascual namhafte Preise abgeräumt haben. Ihr Spiel ist technisch präzise und auf sehr hohem Niveau, geht bis in die musikalischen Tiefebenen hinein und kommt mit ansteckender Frische daher. Die Suite d-Moll von Charpentier macht es in allen Farben deutlich, schildert barocke Opulenz mit Eleganz und federleichtem, tänzerischem Schwung mit einer Differenziertheit und Ausdrucksstärke, die schlichtweg begeistert. Geliebt und gleichzeitig ein wenig gefürchtet waren in der Vergangenheit die Auftritte des Jugendorchesters Thurgau mit ihrem Gründer-Dirigenten Martin Sigrist. Er widmete sich konsequent der zeitgenössischen Musik und formte aus Streicherinnen und Streichern im Jugendalter einen Klangkörper von überragendem Ruf. Unter seinem neuen Dirigenten Gabriel Estarellas Pascual präsentiert das Orchester zurzeit ein Programm, welches auch den interessierten Laien in fast überschwängliche Begeisterung geraten lässt. Thurgauer Zeitung | September 2013 Im Alter von 12 bis 20 Jahren sind die Mitglieder des Jugendorchesters. Beseelt, spannungsgeladen, mit Präzision und subtiler Dynamik brachten sie die Werke von Julien-François Zbinden, Pablo Sarasate, Alexander Glazunov, Lars-Erik Larsson und John Rutter zum Klingen. Sie überzeugten nicht nur mit ihrem Können, sie nahmen auch mit ihrer Hingabe, mit der sie die fünf Werke interpretierten, das Publikum für sich ein. Ausser dem Werk von Lars-Erik Larsson stammen die Stücke aus dem Programm, mit dem das Orchester Ende Juli in Spanien am Internationalen Festival für europäische Jugendorchester das Publikum ebenfalls begeisterte. | 13 PRÄSIDIUM UND VORSTAND Passivmitgliedschaft Vorstand Präsident Andreas Schweizer, Steckborn Vizepräsidentin Helen Vonderwahl, Landschlacht Sekretariat Fides Weidmann, Uesslingen Kassier Stefan Sigrist, Egnach Aktuarin Nikola Biller-Andorno, Kreuzlingen Orchestervertreter Elisabeth Rüttimann, Winden Daniel Hofer, Tägerwilen Fabienne Sigrist, Egnach Melanie Krebser, Schaffhausen Unterstützen Sie als Passivmitglied das Jugendorchester Thurgau! Falls Sie das Jugendorchester Thurgau unterstützen wollen, sind Sie als Passivmitglied oder Gönner jederzeit herzlich willkommen. Als Passivmitglied oder Gönner unterstützen Sie unser Jugendorchester mit einem jährlichen Beitrag von 30 Franken bzw. ab 50 Franken und erhalten Informationen über unsere Orchesteraktivitäten und aktuelle Konzertprogramme per Post zugesendet. Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich bitte direkt bei der untenstehenden Adresse: Kontaktadresse Verein Jugendorchester Thurgau c/o Musikschule Weinfelden, Ringstrasse 4, 8570 Weinfelden Telefon 071 626 20 10 oder E-Mail [email protected] www.jotg.ch 14 | WIR DANKEN FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG Vielen Dank an alle Passivmitglieder sowie die vielen Gönnerinnen und Gönner, welche den Orchesterbetrieb unterstützen zum Teil seit Jahrzehnten! Ein Dank geht aber auch an die jungen Musikerinnen und Musiker, welche viel von ihrer Freizeit aufwenden, sodass dieses Jugendorchester seit 50 Jahren Bestand hat sowie an den Dirigenten Gabriel Estarellas Pascual und den Orchestervorstand. Andreas Schweizer Präsident Fotografie Lukas Fleischer, Weinfelden u. a. Gestaltung Christian Brühwiler, Romanshorn Druck Wolfau-Druck Weinfelden Dr. Heinrich Mezger-Stiftung Fredy & Regula Lienhard-Stiftung Teufen Stiftung Jugendförderung Thurgau | 15 Kontaktadresse Verein Jugendorchester Thurgau c/o Musikschule Weinfelden, Ringstrasse 4, 8570 Weinfelden Telefon 071 626 20 10 oder E-Mail [email protected] 2| www.jotg.ch