Jugendorchester Thurgau JUGENDORCHESTER THURGAU erfrischend | dynamisch | professionell I N H A LT Jugendorchester Thurgau Preise und Festivals Künstlerische Leitung Leitung Bläserregister Konzertsaison März 2016 3 5 6 8 10 Programm 11 Besetzung 12 Zu den Werken 13 Konzertsaison September 2016 16 Programm 17 Besetzung 18 Zu den Werken 19 Solistinnen 23 Orchesterlager Magliaso TI 26 Gastsolisten 2003 bis 2014 27 Pressestimmen 28 Präsidium und Vorstand 30 Kontaktadresse 31 JUGENDORCHESTER THURGAU Die Anfänge des Jugendorchesters Thurgau reichen bis ins Jahr 1965 zurück. Der Verein Jugendorchester Thurgau wurde jedoch erst 1984 gegründet. Während der letzten 50 Jahre entwickelte sich das Jugendorchester Thurgau, ein Streichorchester mit 20-30 Aktivmitgliedern im Alter von 10-25 Jahren, unter der Leitung von Martin Sigrist – ab 2008 mit dem Dirigenten Gabriel Estarellas Pascual – zu einem überregionalen Klangkörper und wurde zu einem wichtigen Podium für die Talentförderung. Grossen Wert wird sowohl auf die soziale als auch auf die künstlerische Ausbildung gelegt. Das Jugendorchester Thurgau bietet besonders begabten Orchestermitgliedern die Gelegenheit zu solistischen Auftritten und arbeitet ausserdem regelmässig mit professionellen Solisten zusammen. Neben dem gängigen Repertoire ist dem Jugendorchester Thurgau die zeitgenössische Musik sehr wichtig und so wurden über all die Jahre bereits zahlreiche Werke uraufgeführt. Die Mitglieder des Jugendorchesters Thurgau stammen seit einigen Jahren aus dem ganzen Kanton Thurgau sowie auch aus dem Süddeutschen Raum und den Kantonen Schaffhausen, St. Gallen und Appenzell. 50 Jahre lang spielte das Jugendorchester Thurgau in reiner Streicherbesetzung. Ab dem Jubiläumsjahr 2015 spielt das Jugendorchester Thurgau neu regelmässig in sinfonischer Besetzung. Dazu wurde das Jugendorchester Thurgau mit begabten jungen Bläserinnen und Bläsern sowie Perkussionistinnen und Perkussionisten ergänzt. Für die Leitung des Bläserregisters konnte Seth Quistad, Soloposaunist des Tonhalle-Orchesters Zürich sowie Michael Reid, Soloklarinettist des Tonhalle-Orchesters Zürich gewonnen werden. w w w. j o t g . c h P R E I S E U N D F E S T I VA L S Das Jugendorchester Thurgau wurde an namhaften Wettbewerben verschiedentlich ausgezeichnet: 1. Preis in der Kategorie Streichorchester am Schweizer Jugendorchester-Wettbewerb 2000 in Aarau. Stiftung Pro Helvetia Jugendförderungspreis 2000 für die beste Interpretation einer Schweizer Komposition. 1. Preis mit Auszeichnung in der Kategorie Streichorchester am Schweizer JugendKammermusik-Wettbewerb 2003 in Aarau. Auszeichnung "Oberthurgauer des Jahres 2003". 3. Preis am Internationalen JugendKammermusik-Wettbewerb 2005 in Interlaken. 4. Platz am Jugendorchesterwettbewerb Murten Classic 2013. 2013 nahm das Jugendorchester Thurgau auf Einladung am Festival Internacional de Orquestas de Jóvenes de Alicante in Spanien teil. Für 2016 ist eine weitere Konzerttournee ins Ausland in Planung. KÜNSTLERISCHE LEITUNG Gabriel Estarellas Pascual, Dirigent Geboren in Palma de Mallorca, realisierte der spanische Geiger und Dirigent Gabriel Estarellas Pascual sein Musikstudium am “Conservatorio Superior de Música de Madrid” und an der Zürcher Hochschule der Künste bei den Professoren Victor Martín, Rudolf Koelman und dem Carmina Quartett, wo er mit dem Lehr-, dem Solisten- und dem Ensemblediplom abschloss. Er erhielt verschiedene Stipendien, unter anderem von der Zürcher Hochschule der Künste, "Música en Compostela" (Spanien), der Universität Houston (USA) und der Bruno Schuler-Stiftung und besuchte Meisterkurse und Kammermusikkurse bei Nobu Wakabayashi, Emile Cantor, Andrzej Grabiec und Lucie Robert. Nach seinem Violin- und Kammermusikstudium absolvierte Gabriel Estarellas Pascual das Nachdiplomstudium in Orchesterleitung an der Zürcher Hochschule der Künste bei Iwan Wassilevski, welches er mit dem Diplom in Orchesterleitung mit Auszeichnung abschloss. Weitere wichtige Impulse erhielt er von Prof. Atso Almila und Maestro Prof. Jorma Panula (Sibelius Academy, Finland), an dessen internationale Meisterkurse er regelmässig eingeladen wurde. Als Dirigent hat Gabriel Estarellas Pascual verschiedene Orchester geleitet wie das Rousse Philharmonic Orchestra (Bulgarien), Akademisches Sinfonieorchester Sofia (Bulgarien), Kammerorchester "Antonio Soler" (Spanien), Polish Philharmonic Symphony Baltic (Polen), etc... Seit 2008 ist er der künstlerische Leiter des Jugendorchesters Thurgau, mit dem er Konzerte mit bekannten Solisten an namhaften nationalen wie internationalen Festivals gab. Im Besonderen zu nennen sind unter anderem das Festival “Akkordeontage Thurgau”, wo er die Uraufführung sowie CDProduktion der “Ballade” von Daniel Fueter für Akkordeon und Streichorchester realisierte, die europäische Erstaufführung des Gitarrenkonzertes von P. X. Abril Tirado, die Teilnahme im Sommer 2013 am “Festival Internacional de Jóvenes Orquestas” in Alicante (Spanien), am Internationalen Bodenseefestival 2014 (Deutschland), etc... Aufgrund seiner Höchstleistungen als künstlerischer Leiter des Jugendorchesters Thurgau wurde Gabriel Estarellas Pascual im Jahr 2013 mit dem Kulturförderpreis des Kantons Thurgau ausgezeichnet. Ab Januar 2014 wird Gabriel Estarellas Pascual als neuer künstlerischer Leiter den Orchesterverein Zürich (OVZ) übernehmen. Im Jahr 2004 gründete er das “García Abril Quartett”, mit welchem er Preisträger der Kammermusikwettbewerbe "ORPHEUS-Konzerte" Zürich und "Migros-Kulturprozent" wurde. Das Quartett hat diverse Radioaufnahmen gemacht und im Jahr 2007 seine erste CD aufgenommen, Heute musiziert das Streichquartett unter dem Namen „Estarellas Quartett“. Neben seiner Konzerttätigkeit unterrichtet er Violine an der Musikschule Kreuzlingen sowie an den Kantonsschulen Kreuzlingen und Romanshorn und dirigiert das Jugendorchester der Musikschule Weinfelden. LEITUNGEN BLÄSERREGISTER Seth Quistad, Soloposaunist Tonhalle-Orchester Zürich Seth Quistad wurde 1974 in den USA geboren und studierte in Stockton (California), Montreal und am Conservatoire National Supérieur de Musique de Lyon. Er war Posaunist im Kwazulu-Natal Philharmonic Orchestra (Durban, Südafrika), im Aalborg Symfoniorkester (Dänemark) und im Malaysian Philharmonic Orchestra (Kuala Lumpur, Malaysien). Seit 2007 ist Seth Quistad SoloPo s a u n e i s t i m To n h a l l e - O r c h e s t e r Z ü r i c h . Z u d e m i s t e r Gründungsmitglied von „Norwegian Brass“. Michael Reid, Soloklarinettist Tonhalle-Orchester Zürich Michael Reid, seit 1986 Soloklarinettist im Tonhalle-Orchester, studierte an der Guildhall School of Music and Drama in London, und der Musik-Akademie der Stadt Basel bei Hans Rudolf S t a l d e r. N e b e n s e i n e r T ä t i g k e i t a l s Orchestermusiker ist Michael Reid Mitglied des Arlequin Trio und Zürcher Bläseroktetts. Als gefragter Kammermusiker und Solist tritt er regelmässig mit verschiedenen Orchestern, Ensembles und Persönlichkeiten in Europa, Japan und den USA auf. Zusammen mit seinem Kammerensemble „Arlequin“ leitet er seit 12 Jahren einen Internationalen Sommerkurs für Bläser am Hindemith Musikzentrum in Blonay. Sein breit gefächertes Interesse gilt besonders der authentisch gespielten barocken und klassischen Musik sowie der alten Schottischen Dudelsackmusik, dem Pibroch. K O N Z E RT S A I S O N 2 0 1 6 | M Ä R Z Sonntag, 23. März 2016 17.00 Uhr Stadtkirche Steckborn Samstag, 19. März 2016 19.30 Uhr Rathaussaal Weinfelden Sonntag, 20. März 2016 17.00 Uhr Evangelische Kirche Romanshorn PROGRAMM MÄRZ 2016 Jugendorchester Thurgau Gabriel Estarellas Pascual, Leitung Elisabeth Rüttimann, Viola Charles Gounod (1818 – 1893) Petite Symphonie für Bläser • • • • Adagio - Allegretto Andante cantabile Scherzo Finale Georg Phillipp Telemann (1681 – 1767) Konzert in G-Dur für Viola und Streichorchester • • • • Largo Allegro Andante Presto Pause Joseph Haydn (1732 – 1809) Sinfonie Nr. 101 D-Dur “Die Uhr” • • • • Adagio - Vivace assai Andante Menuetto: Allegro molto Finale: Allegro molto BESETZUNG MÄRZ 2016 Charles Gounod, Petite Symphonie: 1 Flöte, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Hörner und 2 Fagotte Georg Phillipp Telemann, Konzert in G-Dur für Viola: 1. + 2. Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass Viola Solo Joseph Haydn, Sinfonie Nr. 101 D-Dur “Die Uhr”: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, 1. + 2. Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass ZU DEN WERKEN Zur „Petite Symphonie“ von Charles Gounod Die „Petite Symphonie“, welche von Gounod komponiert wurde, entstand in Frankreich. Es handelt sich um eines der berühmtesten Werke für Bläserensemble überhaupt. Im ersten Satz erklingt ein heiteres Allegretto, darauf folgt ein lyrisches Andante cantabile. Es könnte geradezu ein Satz aus einem Flötenkonzert sein mit dem Unterschied, dass hier kein Klavier und auch kein Orchester begleitet, sondern ein agiles Bläserensemble von nur 8 Bläsern. Nach diesem sinnlichen Variationen-Satz folgt ein lebhaftes Scherzo, das an eine Jagdszene erinnert. Der Titel des letzten Satzes lautet Finale. Unverkennbar wiederum die Gounod-typischen Vorbereitungstakte wie am Anfang der Sinfonie. Im weiteren Verlauf zeigt sich unmittelbar, dass Gounod nicht nur ein Meister des Schwelgens und der grossen Effekte ist. Hier und da klingen barocke Vorbilder durch, nicht zuletzt Johann Sebastian Bach, welchen Gounod tief verehrte. Gounod zeigt im Finale, dass er die Stimmen nach alter Manier ineinander weben kann. Zum Konzert G-Dur für Viola von Georg Philipp Telemann Die Geschichte der Bratsche als Soloinstrument ist im Barock zum Entstehungszeitpunkt des Konzertes noch sehr jung. Georg Philipp Telemann war einer der Ersten, der sich dieser Herausforderung annahm. Telemanns Bratschenkonzert ist nicht nur eines der ersten Konzerte für Solobratsche sondern nimmt auch formal gesehen sehr klassische Züge an, da er das Konzert in 4 Sätze einteilt und das Orchestertutti und Solo sehr gekonnt musikalisch trennt. Mit seiner innovativen, progressiven Art zu komponieren, gelang es Telemann die damaligen musikalischen Konkurrenten Frankreich und Italien in seinem Konzert zu vereinen. Unter den Begriff "vermischter Geschmack" verschmolz der Komponist die prachtvollen Klänge und Verzierungen eines Gambenspielers am französischen Königshof mit der virtuosen Schule Italiens. Entstanden sind daraus überaus lyrische Momente im ersten und dritten Satz des Konzertes, als Gegenpart zu den zwei dynamischen und schnellen Sätzen zwei und vier. Zur Sinfonie Nr. 101 D-Dur “Die Uhr” von Joseph Haydn Joseph Haydn, als Übervater des Streichquartetts und der Klassischen Sinfonie bekannt, erschuf seine Sinfonie Nr. 101 „Die Uhr“ erst in seiner späteren Phase des Lebens. Zu der Zeit war er einer der bekanntesten und meist angesehensten Komponisten seiner Zeit und dies nicht zu Unrecht. Der sonderbare Beiname dieser Sinfonie sorgte schon das eine oder andere Mal für Verwirrung und bezieht sich schlussendlich nur auf den zweiten Satz, wo ein durchgehendes klingendes „Ticken“ in der Begleitung zu vernehmen ist. Der Beiname wurde aber nicht original von Joseph Haydn hinzugefügt sondern von einem Wiener Verleger, jedoch ist es bis heute üblich diesen zu verwenden. Im ersten Satz erklingen zwei leichtgewichtige, heitere Themen im Piano, wobei das zweite Thema eher als Variante denn als Kontrast wirkt. Im zweiten Satz hört man nun das zuvor angesprochene Ticken der Uhr, welches sich aus der metronomischen Figur der Fagotte und Streicherpizzicati zusammensetzt. Darüber spielen die Geigen eine leichte unbeschwerte Melodie. Das Menuett mit einem wunderschönen Flötensolo ist mit knapp zehn Minuten Dauer ungewöhnlich lang; wirkt aber als eine gekonnte und geschmackvolle Überleitung in den letzten Satz. Die Sinfonie endet mit einem kunstvollen Sonatenrondo und entlässt den Zuhörer mit einem schwungvollen Vivace. Haydn gehörte zu den wenigen Komponisten, deren Werk bereits zu Lebzeiten großen Anklang fand. K O N Z E RT S A I S O N S E P T E M B E R 2 0 1 6 Samstag, 10. September 2016 19.30 Uhr Bitzihalle Bischofszell Sonntag, 11. September 2016 17.00 Uhr Konzert noch offen PROGRAMME SEPTEMBER 2016 Jugendorchester Thurgau Gabriel Estarellas Pascual, Leitung Arta Arnicane, Klavier Edvard Grieg (1843 – 1907) Klavierkonzert a-Moll op. 16 • Allegro molto Moderato • Adagio • Allegro moderato molto e marcato Pause Antonín Dvořák (1841 – 1904) Sinfonie Nr. 9 in e-moll “New World” • • • • Adagio, Allegro Largo Scherzo: Molto vivace Allegro con fuoco BESETZUNG SEPTEMBER 2016 Edvard Grieg, Klavierkonzert a-Moll op. 16 Solo Klavier 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauken, 12 Violinen I, 12 Violinen II, 8 Violen, 8 Violoncelli und 4 Kontrabässe Antonín Dvořák, Sinfonie Nr. 9 in e-moll “New World” 2 Flöten und Piccolo, 2 Oboen und Englisch Hörner, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Triangel, Zimbel, 12 Violinen I, 12 Violinen II, 8 Violen, 8 Violoncelli und 4 Kontrabässe ZU DEN WERKEN Zum Klavierkonzert a-Moll op. 16 von Edvard Grieg Inspiriert in seinen Studienzeiten von Clara Schumann und dem Konzert ihres Mannes schuf Grieg sein bekanntes Klavierkonzert. Das Konzert von Grieg entstand in Søllerød, Dänemark, wo Grieg mit seiner Braut Nina Hagerup in Urlaub war. Es wurde im Jahre 1868 komponiert und am 3. April 1869 in Kopenhagen uraufgeführt. Ferner ließ sich Grieg bei der Komposition von dem norwegischen Springtanz Halling inspirieren, dessen Rhythmus im ersten und im dritten Satz aufzufinden ist. Der erste Satz ist ein kurzes Allegro molto Moderato. Mit einem vom Orchester produzierten Paukencrescendo stürzt sich das Klavier mit absteigenden a-Moll Dreiklängen in das Konzert. Der erste Satz setzt sich sehr klassisch zusammen und strahlt durch seinen Kontrast von Energie und Leidenschaft; auf der anderen Seite erklingt im zweiten Thema ein perfekter Gegensatz mit seiner Ruhe und unendlichen Weite. Der zweite Satz, ein Adagio in Des-Dur, ist dagegen ganz verinnerlicht im Gestus. Eine apart harmonisierte, von den gedämpften Streichern vorgetragene Melodie rollt einen roten Teppich für das Soloinstrument aus. Dieses bewegt sich darauf mit filigranen Arabesken in hoher Lage, die sich als Umspielung des Beginns des ersten Satzes entpuppen. Im dritten Satz gelang es Grieg, zwei ganz unterschiedliche Sphären zusammenzubringen. Ein kerniges Hauptthema, das dem norwegischen Springtanz Halling nachempfunden ist, begegnet einem Mittelteil, in dem sich über flirrenden Streichertremoli eine zarte Flötenmelodie erhebt. In der Coda zieht er alle Register und setzt gekonnt, die zur Verfügung stehenden Mittel ein um ein monumentales Finale zu kreieren. Zur Sinfonie Nr. 9 e-moll von Antonín Dvořák “New World” Mit der 9. Sinfonie, die während seines dreijährigen AmerikaAufenthaltes entstand, schuf Dvořák sein wohl populärstes sinfonisches Werk. Obwohl Dvořák als Dirigent und Lehrer die Aufgabe übernommen hatte, eine junge Musikergeneration heranzubilden, die einen nationalamerikanischen Musikstil entwickeln sollte, ist seine 9. Sinfonie keinesfalls amerikanische Musik. Er selbst äußerte sich dazu folgendermaßen: „Aber den Unsinn, dass ich indianische oder amerikanische Motive verwendet hätte, lassen Sie aus, weil das eine Lüge ist. Ich habe nur im Geiste dieser amerikanischen Volkslieder geschrieben.“ Dies lässt sich in verschiedenen harmonischen und rhythmischen Eigenheiten nachweisen. So basiert die EnglischhornMelodie des 2. Satzes auf der halbtonlosen fünftönigen Skala der Pentatonik, die in der Musik der Indianer gebräuchlich war. Daneben zeigt sich unverkennbar der böhmische Musiker mit seiner in der heimatlichen Volksmusik verwurzelten Tonsprache, wie z. B. beim gemütvollen Ländler des Scherzo-Trios. Der erste Satz beginnt mit einer wehmütigen langsamen Einleitung. Danach steigt das Hauptthema in den Hörnern auf und wird sogleich vom ganzen Orchester aufgenommen. Ein zweites Thema erscheint zunächst in den Holzbläsern, bevor es gesteigert und rhythmisch verändert wird. Gleichen Charakters tritt hiernach ein Seitengedanke in der Flöte auf, der beide Themen zu verbinden sucht. Beide Themen werden ausführlich verarbeitet. Die Coda bricht mit Urgewalt herein und beendet den Satz in donnerndem e-Moll. Der zweite Satz wurde vom Komponisten als „Legende“ bezeichnet. Dieser bewegende Trauergesang ist nach Dvořáks eigenen Worten durch eine Szene aus Longfellows Poem „Hiawatha“ angeregt worden. Diese amerikanische Dichtung veranlasst Dvořák in schmerzlicher Melancholie das Englischhorn die Hauptmelodie singen zu lassen, mit der dieser Satz in erhabener Ruhe an- und ausklingt. Das Scherzo beginnt mit einem rhythmisch markanten Thema, das den Festtanz der Indianer zur Hochzeit Hiawathas vorbereitet. Wieder ist eine Szene aus Longfellows Epos musikalisch nacherlebt. Dennoch ist die Thematik böhmisch und volkstümlich. Dieser Satzteil bringt die Sehnsucht nach der Heimat zum Ausdruck; er unterbricht vorübergehend das Bild des Freudentanzes der Indianer. Kurz vor dem Ende setzt sich mit aller Kraft wieder das Hauptthema des ersten Satzes durch. Der letzte Satz ist von einer solchen Dynamik erfüllt, die Dvořák zuvor wohl nur in seiner 7. Sinfonie erreicht hatte. Vom vollen Orchester wird das marschartig energische Hauptthema vorgetragen, das pathetisch von der „Neuen Welt“ kündet. Nach mehreren Wendungen und Variationen gelangt der Satz zu einem alles mitreißenden Höhepunkt, dem nach einem letzten Innehalten die triumphale Coda folgt, welche am Schluss nach dem kraftvollen Ende noch lange nachhallt. SOLISTINNEN Arta Arnicane, Klavier Die Gabe, eine spezielle Konzertatmosphäre zu kreieren und so die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen, hat der Pianistin Arta Arnicane ein intensives Konzertleben gesichert. Wärme und Energie in Verbindung mit Intelligenz ihrer Interpretationen ermöglichen ihr, mit Erfolg ein kleines erlesenes Publikum wie auch einen grossen Konzertsaal zu berühren und zu faszinieren. In Riga in eine Musikerfamilie geboren, hat Arta Arnicane mit 4 Jahren angefangen, Klavier zu spielen und zu komponieren. Ihre Ausbildungsgänge - Masterstudien in Glasgow (2003), in Riga (2008) und in Zürich (2010 und 2012) - welche sie alle mit Auszeichnung abgeschlossen hat, wurden von zahlreichen Stiftungen gefördert. Ihre Professoren Sergejs Osokins, Norma Fischer und Homero Francesch haben die Persönlichkeitsentwicklung der Künstlerin vielseitig gefördert und ihren Eintritt in die internationale Musik- und Wettbewerbsszene unterstützt. Arta Arnicane ist Gewinnerin zahlreicher Preise von internationalen Wettbewerben wie "Vianna da Motta" (2001), „Premio Iturbi“ (2010) und "Prager Frühling" (2011). Arta spielt ein vielseitiges Repertoire. Besonders gelobt und bewundert werden ihre Interpretationen der Klavierkonzerte von W. A. Mozart sowie der Solo Klavierwerke von M. Ravel. Seit 2010 konzertiert Arta regelmässig mit dem Dirigenten und Leiter der British Music Society, John Gibbons. In dieser erfolgreichen Zusammenarbeit kam es im Sommer 2014 zur Uraufführung des Klavierkonzertes Nr. 2 von William Alwyn mit dem Ealing Symphony Orchestra. In der Saison 2013/14 hat Arta Arnicane Solo Rezitals und Konzerte mit Orchestern in der Schweiz, Grossbritannien, Lettland und Uruguay aufgeführt. Ausserdem trat sie in diversen Kammermusikkonzerten mit dem Cellisten Florian Arnicans, dem Pianisten Oliver Schnyder, sowie dem Latvian Piano Trio auf. In Dezember 2014 hat Ihre erste Duo-CD Einspielung mit dem Cellisten Florian Arnicans im SRF2 Zürich stattgefunden, die im August 2015 über das Musik Label Solo Musica erscheinen wird. Elisabeth Rüttimann, Viola Elisabeth Rüttimann, geboren am 14. September 1995 spielt seit ihrem 9. Lebensjahr Klavier. Mit 11 Jahren hat sie mit Geigenunterricht begonnen, wechselte aber nach zwei Jahren von der Geige auf die Bratsche. Sie besuchte die Musiksekundarschule der Begabtenförderung Thurgau in Kreuzlingen. Danach schloss sie die Fachmittelschule mit dem Profil Musik in Winterthur ab. Neben der Fachmittelschule besuchte sie für zwei Jahre das Vorstudium im Konservatorium Winterthur. Zurzeit studiert sie im ersten Semester Klavier an der Zürcher Hochschule der Künste bei Hansjürg Strub und nimmt intensiv Bratschenunterricht bei Wendy Enderle-Champney. ORCHESTERLAGER MAGLIASO TI Das alljährlich stattfindende Orchesterlager in Magliaso (TI) am Luganersee ist fester Bestandteil des Orchesterlebens. Es wird intensiv am neuen Programm gearbeitet; daneben kommt auch das gesellige Beisammensein nicht zu kurz und es werden spontan Konzerte gegeben. Ab 2016 wird das Orchesterlager mit den Bläserinnen und Bläsern sowie Perkussionistinnen und Perkussionisten erweitert. GASTSOLISTEN 2003 BIS 2015 Violine Gabriel Estarellas Pascual Sally Ann Yeh Dmitry Mishelovich Viola Lea Gabriela Heinzer Violoncello Ilija Andrianov Peter Marti Boris Pergamenschikow Olaf Krüger Akkordeon Srdjan Vukasinovic Baglama Taylan Arikan Flöte Arianne Zech Gitarre Jorge Herrera Klavier Richard Frank Natascha Albasch Marimbaphon Benjamin Schüle Orgel Stephan Thomas Panflöte Franz Winteler Posaune Seth Quistad Sopran Lea Bräutigam Helga Tenschert Laura Tenschert Trompete Christoph Luchsinger Giuliano Sommerhalder Kurt Brunner PRESSESTIMMEN Thurgauer Zeitung | 16. September 2015 Brillanter Auftritt: Das Jugendorchester Thurgau gab zum 50-JahrJubiläum am Sonntag in der evangelischen Kirche Romanshorn ein umjubeltes Konzert. Die zahlreichen Besucher waren begeistert: Mit langanhaltendem und stehendem Applaus feierten sie das Jugendorchester Thurgau bei seinem Jubiläumskonzert. Die jungen Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Gabriel Estarellas Pascual überzeugten als konzentriert und spielfreudiger Klangkörper genauso wie mit ihren zahlreichen Dialogen zwischen Registern und Orchester. Südkurier | 20. Mai 2014 Schnell wird deutlich, warum die Schweizer Gäste unter der mitreißenden Leitung des Spaniers Gabriel Estarellas Pascual namhafte Preise abgeräumt haben. Ihr Spiel ist technisch präzise und auf sehr hohem Niveau, geht bis in die musikalischen Tiefebenen hinein und kommt mit ansteckender Frische daher. Die Suite dMoll von Charpentier macht es in allen Farben deutlich, schildert barocke Opulenz mit Eleganz und federleichtem, tänzerischem Schwung mit einer Differenziertheit und Ausdrucksstärke, die schlichtweg begeistert. Thurgauer Zeitung | 17. September 2013 Im Alter von 12 bis 20 Jahren sind die Mitglieder des Jugendorchesters. Beseelt, spannungsgeladen, mit Präzision und subtiler Dynamik brachten sie die Werke von Julien-François Zbinden, Pablo Sarasate, Alexander Glazunov, Lars-Erik Larsson und John Rutter zum Klingen. Sie überzeugten nicht nur mit ihrem Können, sie nahmen auch mit ihrer Hingabe, mit der sie die fünf Werke interpretierten, das Publikum für sich ein. Ausser dem Werk von Lars-Erik Larsson stammen die Stücke aus dem Programm, mit dem das Orchester Ende Juli in Spanien am Internationalen Festival für europäische Jugendorchester das Publikum ebenfalls begeisterte. Thurgauer Zeitung | September 2009 Geliebt und gleichzeitig ein wenig gefürchtet waren in der Vergangenheit die Auftritte des Jugendorchesters Thurgau mit ihrem Gründer-Dirigenten Martin Sigrist. Er widmete sich konsequent der zeitgenössischen Musik und formte aus Streicherinnen und Streichern im Jugendalter einen Klangkörper von überragendem Ruf. Unter seinem neuen Dirigenten Gabriel Estarellas Pascual präsentiert das Orchester zurzeit ein Programm, welches auch den interessierten Laien in fast überschwängliche Begeisterung geraten lässt. P R Ä S I D I U M U N D V O R S TA N D Vorstand Präsident Andreas Schweizer, Steckborn Vizepräsident Johannes Herzog, Weinfelden Sekretariat Iris Herzog, Weinfelden Kassier Martin Hirst, Aadorf Aktuarin Nicola Andorno, Kreuzlingen Orchestervertreter Elisabeth Rüttimann, Winden Melanie Krebser, Schaffhausen Johannes Herzog, Weinfelden K O N TA K TA D R E S S E Jugendorchester Thurgau Andreas Schweizer, Präsident c/o Musikschule Weinfelden Ringstrasse 4 8570 Weinfelden Telefon 071 626 20 10 | Zentrale Telefon 071 626 20 11 | Direktwahl Telefon 079 887 65 33 | Mobil E-Mail [email protected] Website www.jotg.ch