21.11.2011 - Bildungszentrum Nürnberg

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PRESSEINFORMATION
Barbara Müller
Stadt Nürnberg
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Kuppelfüllendes Bild aus der Aufführung „Quatour pour la fin du Temps“
Premiere: Kunst unter der Kuppel im Planetarium
Das ensemble Kontraste spielt Olivier Messiaens „Quatour pour la fin du
Temps“. Christoph Brech entwirft die Videokunst, die eigens zum Stück als
360-Grad-Projektion an der Kuppel erscheint.
Premiere: Donnerstag, 15. Dezember 2011, 20:00 Uhr
Samstag, 17. Dezember, 20:00 Uhr
Sonntag, 18. Dezember, 11:00 Uhr
Planetarium, Am Plärrer 41
Nürnberg, 21. November 2011 – Das ensemble Kontraste erschafft und inszeniert mit Christoph Brech ein Videokunstkonzert. Der mehrfach preisgekrönte
Foto- und Videokünstler Brech nutzt zum ersten Mal die Full Dome Technik
des Planetariums für ein klassisches Konzert. Die Kuppel des Planetariums
wird zur Projektionsfläche für die Bildideen, die mit der Musik des großen
Mystikers Olivier Messiaen zu einem bildgewaltigen Gesamtkunstwerk verschmelzen.
Das ensemble Kontraste widmet sich seit über 20 Jahren der Kammer- und Ensemblemusik und entwickelt hier gemeinsam mit Christoph Brech eine neue Form der
Konzertinszenierung in einer Planetariumsarchitektur.
Der Ursprung des Stücks
Das Quartett für Violine, Violoncello, Klarinette und Klavier dauert etwa fünfzig Minuten und zählt zu den kammermusikalischen Meilensteinen des 20. Jahrhunderts. Es
entstand im Winter 1940 bis1941 im deutschen Kriegsgefangenenlager bei Görlitz
und wurde dort am 15. Januar 1941 vor etwa 2.000 Gefangenen unter freiem Himmel uraufgeführt. In der Kuppel des Planetariums wird beim Einlass und zu Beginn
des Quartettes die Sternenkonstellation jener schlesischen Uraufführungsnacht zu
sehen sein. Gegen Ende der Aufführung erscheint der aktuelle Nürnberger Sternenhimmel.
Besetzung der Instrumente
Bei der Uraufführung spielten die vier Interpreten mit kaputten Instrumenten. Der
Not der äußeren Umstände entsprungen ist die Besetzung für Violine, Klarinette,
Violoncello und Klavier – sie ergab sich aus den im Lager zufällig vorhandenen Instrumenten. In der Gesamtheit des Quartetts zeigt sich ein genau kalkulierter wohl
dosierter Umgang mit der notgeborenen Besetzung: jedes Instrument spielt in sechs
Sätzen. Alle vier Instrumente spielen dabei nur in vieren der insgesamt acht Sätze
zusammen.
Bildkunst und Musik
Grundsätzlich stellt sich, wenn Bild und Musik aufeinander treffen, die Frage
nach dem Gleichgewicht. Umso mehr gilt es bei klassischer Musik die Eigenständigkeit der Musik zu bewahren. In diesem Sinne zielt Brechs visuelle Begleitung der
Musik darauf, den Blick der Gäste auf ein Bild zu konzentrieren, das wie ein visueller Rahmen funktioniert, der die Musik aufgreift und verbildlicht.
Zu acht Sätzen des Quartetts erscheinen acht Bilderfolgen. Messiaen entlehnte die
Mehrzahl der Motive seines auf der Johannesoffenbarung basierenden Werkes aus
der Natur. Auch die Motive der in die Kuppel des Planetariums projizierten Videosequenzen haben ihren Ursprung in der Natur. Musik und Bild ergänzen sich und verschmelzen. So ist beispielsweise im dritten Satz „Abime des oiseaux“ der Blick in
Bäume gerichtet, mit denen der Wind spielt. Der Blick des Betrachters folgt der
Baumkrone und dem Zwitschern eines Vogels – dem Klarinettensolo. Das Publikum
nimmt das Konzert gleichzeitig akustisch und visuell wahr. Bild und Ton verschmelzen zu eindringlicher Sinnlichkeit.
Christoph Brech
Brech gilt heute als einer wichtigsten Video- und Fotokünstler in Deutschland.
Seine Hauptwerke sind vor allem Videoarbeiten, Rauminstallationen und Kunst im
öffentlichen Raum. Seine Videokunst wird weltweit gezeigt. Schwerpunkte legt der
Künstler auf die Themen Zeit, Vergänglichkeit, An- und Abwesenheit, körperliche,
geistige und spirituelle Übergänge und Musik. Seit 15 Jahren arbeitet Brech immer
wieder mit Musikern und Komponisten zusammen. So hat er mit den Sängern Christoph Pregardien und Andreas Scholl, mit den Dirigenten Mariss Jansons und
Christoph Poppen, mit dem französischen Streichquartett Quatuor Ebène sowie
dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem Münchner Kammerorchester zusammen gearbeitet.
Das ensemble Kontraste (eK): Tradition der Neugierde
Das Kammerensemble wurde 1990 in Nürnberg gegründet und machte durch die
Kompromisslosigkeit seiner Programme und Interpretationen auf sich aufmerksam.
Die variablen Besetzungen ermöglichen Kammermusik unterschiedlicher Stilistik
und Gattung. Mittlerweile spielt das Ensemble 60 Konzerte im Jahr und verfügt über
einen selbstbestimmten Mitgliederstamm. Der Name ist Programm geblieben. Neben der Nürnberger Reihe in der Tafelhalle gastiert das eK in ganz Europa. Auf der
steten Suche nach einem intensiven Konzerterlebnis, für Musiker wie Publikum,
entwickelt das eK Vielfalt: Kammermusik, Schauspiel, Puppentheater, Literatur,
StummFilmMusik und Kammeroper. Für seine undogmatische Arbeitsweise, Altem
mit Respekt und Neuem ohne Avantgarde-Attitüde zu begegnen, wurde das eK
mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.
Weitere Termine 2012
Freitag, 10. Februar 2012, 20:00 Uhr
Samstag, 11. Februar 2012, 20:00 Uhr
Sonntag, 12. Februar 2012, 17:00 Uhr
Freitag, 22. Juni 2012, 20:00 Uhr
Samstag, 23. Juni 2012, 20:00 Uhr
Sonntag, 24. Juni 2012, unter Vorbehalt 22:00 Uhr
Weitere Informationen unter www.bz.nuernberg.de
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