Tätigkeitsbericht AEM-Arbeitsgruppe Sprache und Ethik Koordination: Heike Baranzke, [email protected] Elisabeth Heister, [email protected] Theda Rehbock, [email protected] Mitglieder: Heike Baranzke, Joachim Boldt, Claudia Bozarro, Silke Domasch, Constanze Fiebach, Mechthild Herberhold, Markus Greß-Heister, Elisabeth Heister, Brigitte Huber, Johannes Huber, Hans-Werner Ingensiep, Lars Klinnert, Lars Leeten, Arnd May, Verena Meis, Tim Peters, Theda Rehbock, Felix Rieseberg, Elsa Romfeld, Birgit Stubner, Yilmaz Turap, Christine von Busch-Hartwig, Peter Winkler, Katharina Woellert Die Arbeitsgruppe Sprache und Ethik entstand im Anschluss an eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte ELSA-Klausurwoche zum Thema „’Die rechten Worte finden...’ Sprache und Sinn in Grenzsituationen des Lebens“, die im Juli 2008 unter Leitung von Hans Werner Ingensiep am Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung an der Universität zu Lübeck stattfand. Die Tagungsbeiträge wurden 2009 unter gleichnamigem Titel bei Königshausen & Neumann publiziert. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit wurde von den 15 Teilnehmenden der Klausurwoche als so wertvoll eingeschätzt, dass allen daran gelegen war, diese Zusammenarbeit im Rahmen einer Arbeitsgruppe fortzusetzen. Gründungstreffen der AG war im März 2009, der Anschluss an die AEM erfolgte im September desselben Jahres. Zu den Teilnehmenden der Klausurwoche sind weitere Interessierte hinzugekommen. Die Mitglieder der AG kommen aus den verschiedensten Disziplinen: Philosophie, Medizin, Theologie, Psychologie, Linguistik und Literaturwissenschaft, zum Teil gibt es Mehrfachqualifikationen. Da es wünschenswert wäre, auch die Perspektive der Pflege und weiterer nicht-ärztlicher Gesundheitsberufe mit einzubeziehen, sind Interessierte aus diesen (aber auch aus anderen) Bereichen weiterhin sehr willkommen. Im Vordergrund der AG-Arbeit steht die interdisziplinäre Erschließung ausgewählter Themen zum Zusammenhang zwischen Sprache und Ethik, die an 2-3 eintägigen Treffen (Samstage an 1 wechselnden Orten) und einem Wochenende im Jahr (ebenfalls an wechselnden Orten) gemeinsam bearbeitet werden. Bisher haben einige der Mitglieder Teile ihrer aktuellen Projekte vorgestellt. Dabei geht es beispielweise um Arzt-Patienten-Gespräche im Klinikalltag, aber auch in der Literatur (z.B. Thomas Bernhard), um die Bedeutung der Kommunikation (nicht nur) zwischen Arzt und Patient unter Bedingungen moderner Medizin, um den (sprachlichen) Umgang der Medien mit psychisch Kranken (Beispiel Schizophrenie), um die Sprache von Menschen mit Behinderung, um die (medizin-)ethische Problematik der Lüge, die Problematik der Terminologievorlesung in der Medizin, die spezifische Bedeutung philosophischer Begriffe wie Person, Würde usw. Als ein gemeinsames Schwerpunktthema kristallisiert sich mittlerweile die Problematik der Diskrepanz zwischen medizinischer Fachsprache und Alltagssprache heraus, die sich insbesondere in der Kommunikation zwischen Arzt und Patient, aber auch in anderen Zusammenhängen, etwa in den Medien, manifestiert. Diese Problematik steht in einem engen Zusammenhang mit der bekannten Tatsache, dass sich ethische Probleme in der medizinischen Praxis oft als Kommunikationsprobleme äußern. Philosophische Untersuchungen zur Kommunikation, Sprache und Sprachkritik sollen dabei auf fruchtbare Weise verknüpft werden mit linguistischen und literaturwissenschaftlichen Studien sowie empirischen Untersuchungen und praktischen Erfahrungen aus den verschiedenen Bereichen und beruflichen Disziplinen. Bei den Treffen werden jeweils gemeinsame Textarbeit (momentan Karl Jaspers) und konkrete praktische Bezüge durch Beiträge der AG-Mitglieder miteinander verbunden. Längerfristig sind gemeinsame Publikation und Veranstaltungen zu Kernthemen der AG geplant. 2