Magenbypass

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Magen-Bypass
Grundsätzliche Überlegungen
Am Besten ist es natürlich immer, die Kilos auf natürlichem Weg purzeln zu lassen. Das heißt
im Allgemeinen durch gesunde ausgewogene Ernährung und ausreichend körperliche
Betätigung. Oft sind diese Erfolge leider nur von kurzer Dauer und viele ernsthaft begonnen
Versuche sind zum Scheitern verurteilt. Wenn dies auf Sie zutrifft, dass Sie bereits etliche
Versuche hinter sich haben und auch professionelle Hilfe (Diätberatung, Ernährungs-/
Bewegungsprogramme) keinen Erfolg erbracht hat, dann könnte eine Operation hilfreich
sein.
Wäre ein Magen-Bypass eine mögliche Lösung?
Die Gewichtsreduktion beim Magenbypass wird durch zwei Mechanismen erreicht. Zum
einen wird das Volumen des Magens deutlich verkleinert, so dass er weniger Nahrung
aufnehmen kann und Sie schneller satt sind. Zum anderen wird der Verdauungsprozess
verändert. Die Verdauungssäfte kommen nicht - wie normalerweise - kurz hinter dem Magen
zum Verdauungsbrei, sondern treten nun erst in der Mitte des Dünndarms ein. Dies bedeutet
weniger „Zeit und Strecke“, um die Nahrung zu verdauen und aufzunehmen. Dies ist ein
großer Eingriff in das Verdauungssystem und nicht umkehrbar. Um die gewünschten Effekte
zu erzielen und diese auch dauerhaft beizubehalten, ist es unumgänglich, dass der
Lebensstil grundlegend verändert wird. Sie müssen sich lebenslang an festgelegte Regeln
halten und bestimmte Vitamine und ausreichend Eiweiß zu sich nehmen.
Aufgrund dieser Fakten und dem immer bestehenden OP-Risiko sollten Sie sich im Vorfeld
gut über diesen Eingriff informieren, sich eventuell sogar mehrere Meinungen einholen und
sich intensiv damit auseinander setzen. Oft ist es auch hilfreich, Menschen zu befragen, die
eine solche OP bereits hinter sich haben und nun mit einem Magenbypass leben. Überlegen
Sie es sich gut. Wenn Sie sich für einen Magen-Bypass entscheiden, dann bedeutet dies für
Sie lebenslange Mitarbeit, ausgewogene gesunde Ernährung und ausreichend körperliche
Betätigung, immer! Denn eine Operation ersetzt nicht automatisch einen gesunden
Lebensstil. Sie hilft Ihnen parallel, den Gewichtsverlust zu erlangen und bietet Ihnen die
Möglichkeit, diesen zu halten. Wenn Sie wirklich bereit sind, gewisse Opfer zu erbringen,
dann können wir uns gerne über diesen Eingriff unterhalten.
Wir bieten Ihnen dazu u.a. ein spezielles Bewegungsprogramm XXL in unserem Hause an,
das wöchentlich von erfahrenen Trainern vor und nach Ihrer Operation durchgeführt wird.
Wie verläuft der operative Eingriff?
Die Operation wird normalerweise in der sogenannten „Schlüsselloch-Technik“ durchgeführt,
also laparoskopisch minimal-invasiv. Das heißt, das der Operateur durch kleine Hautschnitte
mit feinen Instrumenten in den Bauch geht und die Operation von „außen“ mit Hilfe einer
Kamera durchführt. Diese Art der Operation ist für die Patienten nicht so belastend und
komplikationsärmer. Zum einen ist die Infektionsgefahr und damit die Störung der
Wundheilung geringer und zum anderen haben sie deutlich weniger Schmerzen und werden
schneller wieder fit.
Am Anfang wird der Magen kurz unter der Speiseröhre durchtrennt. Dann wird der Magen so
zusammen genäht, dass ein „kleiner“ Magen, ein sogenannter Pouch entsteht. Durch das
kleinere Volumen können Sie nur noch kleine Mahlzeiten zu sich nehmen und sind schneller
satt. Der restliche Magen bleibt im Bauch und produziert weiter Magensäure und Hormone,
welche für die Verdauung sehr wichtig sind.
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Danach wird der Dünndarm unterhalb des Zwölffingerdarms durchtrennt und mit dem neuen
kleinen Magen verbunden. Die Nahrung passiert nun die Speiseröhre, dann den kleinen
Magenrest und mündet in den hinteren Dünndarmabschnitt. Den alten Magen und den
Zwölffingerdarm umgeht die Nahrung. Der Zwölffingerdarm wird weiter unten an den mittleren
Dünndarm angeschlossen, damit die Verdauungssäfte aus dem alten Magen, der Gallenblase
und der Bauchspeicheldrüse abfließen können. Dadurch ist die Verdauung weiterhin
gewährleistet. Durch den kürzeren Darmtrakt hat der Körper aber nicht ausreichend Zeit, um
alle Kalorien aufzunehmen und scheidet einen großen Teil wieder aus.
Wie viele chirurgische Eingriffe wird auch dieser in der sogenannten Vollnarkose
durchgeführt, das heißt, dass sie für die gesamte Dauer des Eingriffs (etwa 2-4 Stunden)
schlafen und auch beatmet werden. Um unseren Patienten eine bestmögliche Versorgung
zu gewährleisten und die Komplikationen so gering wie möglich zu halten, werden Sie die
ersten Stunden nach der OP auf der Wachstation verbringen. Wenn der weitere stationäre
Verlauf ohne größere Probleme verläuft, dann können Sie nach etwa einer Woche wieder
nach Hause gehen.
Wie verhalte ich mich nach der Operation?
Die ersten zwei Tage nach der Operation dürfen Sie nur etwas Wasser oder klare
Flüssigkeiten trinken, um den Nähten die Möglichkeit zu geben, richtig zu verheilen. Danach
erfolgt schrittweise der Kostaufbau. Über einen Zeitraum von ca. 3 Monaten nehmen sie
zunächst flüssige Nahrung, dann pürierte Kost und endlich wieder feste Nahrung zu sich. Für
diesen Zeitraum bleiben sie weiter betreut und werden dazu angeleitet, sich an die neuen
Umstände zu gewöhnen. Sie müssen ihre Ernährung komplett umstellen und anpassen.
Zum einen müssen Sie lebenslang Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiße zu sich nehmen.
Zum anderen müssen Sie sich an viele kleine Mahlzeiten gewöhnen, da der Magen nur noch
wenig Volumen fasst. Wenn Sie diese Dinge nicht beachten, kommt es zu
Mangelerscheinungen oder Übelkeit und Schmerzen.
Was passiert, wenn ich in den ersten 6 Monaten viel an Gewicht verliere?
Haarausfall
sie können leichter frieren
Stimmungsschwankungen
Müdigkeit und Schwächegefühl
Schmerzen
Trockene Haut
Wie wirkt sich der Eingriff auf mein zukünftiges Leben aus?
Es ist durchaus möglich, dass Sie in den ersten 24 Monaten etwa 50-60% ihres
Ausgangsgewichtes verlieren. Dieser Erfolg bleibt Ihnen allerdings nur dann dauerhaft
erhalten, wenn Sie sich an die Regeln halten, Sport betreiben und sich gesund ernähren.
Günstige „Nebeneffekte“ der Operation können Besserung folgender Erkrankungen sein:
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Bluthochdruck
Refluxkrankheit (Sodbrennen)
Schlafapnoe
Schmerzen im Rücken und in den Gelenken der Beine
Erhöhte Blutfette und Cholesterin
Diabetes Typ II (Zuckerkrankheit)
Was könnte bei der Operation schief gehen?
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Wie jede andere Operation birgt auch dieser Eingriff gewisse Risiken. Bei der
Entscheidungsfindung sollte daher immer der Nutzen mit den Risiken abgewogen werden
und natürlich zu Ihrem Wohlergehen entschieden werden.
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Thrombose und Embolie
Bei jeder Operation besteht die Gefahr der Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombose). Da
diese vor allem bei bettlägerigen und adipösen Patienten vermehrt auftreten, besteht für Sie
ein besonders hohes Risiko, welches bedacht werden sollte. Sie erhalten während des
stationären Aufenthaltes ein blutverdünnendes Medikament, was das Risiko einer
Thrombose zwar senkt, aber trotzdem nicht 100%ig ausschließen kann. Wenn Sie eine
Thrombose erleiden sollten, dann ist es möglich, dass diese mit dem Blutstrom mitgerissen
wird und sich in der Lunge oder im Gehirn festsetzt. Dies führt dann zu einem Lungen- bzw.
Hirninfarkt, welcher das Gewebe schädigt und sogar tödlich enden könnte. Deshalb ist es
auch besonders wichtig, dass Sie nach der Operation möglichst schnell wieder mobil werden
und herum laufen.
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Insuffizienz der Nähte
Es ist durchaus möglich, dass die gesetzten Nähte an Magen und Darm nicht richtig heilen
und undicht werden. Dies würde bereits in den ersten Tagen nach der Operation auffallen und
muss dringend behandelt werden. Oft reicht dann eine Therapie mit antibakteriell wirkenden
Medikamenten. Manchmal ist es aber erforderlich, die Nähte mit einer erneuten Operation zu
reparieren.
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Stenosen
Narbengewebe hat die Eigenschaft, im Laufe der Zeit zu schrumpfen. Wenn dies passiert,
dann werden neu geschaffene Verbindungen enger und es entsteht eine so genannte
Stenose. Passiert das nach einem Magenbypass, dann bedeutet dies eine Engstelle im
Verdauungssystem, die durch die Nahrung möglicherweise nicht mehr passiert werden kann.
Dann muss diese Enge mittels einer Magenspiegelung oder mit einer OP beseitigt werden.
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Dumping-Syndrom
Da der neue Magen kleiner ist und weniger fassen kann, passiert die Nahrung diesen auch
schneller. Dadurch wird das Essen zum Teil nicht richtig angedaut und Sie leiden an
Übelkeit, Blähungen, Erbrechen, Durchfall, Schweißausbrüchen oder Schwindelgefühl.
Deshalb ist es auch wichtig, genaue Essregeln zu befolgen, damit Ihnen diese
unangenehmen Dinge erspart bleiben.
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Tod
Auch wenn man es sich kaum vorstellen kann und hofft, dass dieser Fall nie eintreten wird,
ist es möglich, an diesem Eingriff selbst oder an den Folgen zu versterben. Bei Fragen oder
Zweifeln besprechen Sie diese bitte ausführlich mit Ihrem Chirurgen. Er wird Ihnen gerne
Auskünfte über bei Ihnen bereits bestehende Erkrankungen geben und sich mit Ihnen über
die damit verbundenen erhöhten Risiken bei dieser Operation unterhalten. Diese Punkte
sollten Sie bei Ihrer Entscheidungsfindung unbedingt beachten und gründlich durchdenken.
Welche Probleme könnte es auf lange Sicht geben?
Mangelernährung durch fehlende Vitamine und Mineralstoffe
Eiweißmangel und damit verbundene Folgen
erhöhtes Auftreten von Gallensteinen
Magengeschwüre, Magenschmerzen und Blutungen
Narbenbrüche
Unverträglichkeiten bei bisher gut vertragenen Lebensmitteln
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