1.4 million

Werbung
HIV- Update
Elisabeth Puchhammer-Stöckl
Department für Virologie
Medizinische Universität Wien
Adults and children estimated to be living with HIV
2011
Western &
Central Europe
North America
1.4 million
Caribbean
230 000
Latin America
1.4 million
900 000
Eastern Europe
& Central Asia
1.4 million
Middle East & North Africa
300 000
Sub-Saharan Africa
23.5 million
East Asia
830 000
South & South-East Asia
4.0 million
Oceania
53 000
Total: 34 million (31.4 – 35.9 million)
UNAIDS 2012
Estimated number of adults and children
newly infected with HIV 2011
Western &
Central Europe
North America
51 000
Caribbean
13 000
Latin America
83 000
30 000
Eastern Europe
& Central Asia
Middle East & North Africa
37 000
Sub-Saharan Africa
1.8 million
140 000
East Asia
98 000
South & South-East Asia
280 000
Oceania
2900
Total: 2.5 million (2.2 – 2.8 million)
UNAIDS 2012
UNAIDS 2012
Neu diagnostizierte HIV-Infektionen in Österreich
(1985-2012)
Virusepidemiologische Information 02/13,
Department für Virologie, Med. Univ. Wien
Newly diagnosed HIV-cases in Austria
900
800
700
600
500
400
300
200
100
0
1 2 3 4 5 1990
6 7 8 9 10 11
12 13 14 15 2000
16 17 18 19 20 2005
21 22 23 24 25 2010
26 27 28
1985
1995
2012
Neudiagnostizierte HIV-Infektionen in Österreich
Stand 1/2013
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Jahr
1985
1986
1987
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
AIDS-Fälle*
30
33
96
115
160
186
223
227
261
196
245
189
146
162
152
144
121
115
105
106
117
118
HIV-Neudiagnosen
820
753
693
441
431
432
426
515
561
437
407
377
297
313
339
428
398
442
422
470
453
442
•
Jahr
•
•
•
•
•
•
2007
2008
2009
2010
2011
2012
AIDS-Fälle* HIV-Neudiagnosen
129
110
102
94
64
66
515
505
507
487
525
523
Virusepidemiologische Information 02/13, Department für
Virologie, Med. Univ. Wien
* im angegebenen Jahr erkrankt,
HIV-Infektion: Diagnostik- Zeitverlauf
Nach Pilcher et al , 2004
HIV-Infektion: Diagnostik- Zeitverlauf
Diagnostisches
Fenster
Direkter Virusnachweis (PCR!)
Ag
Antikörpernachweis
Nach Pilcher et al , 2004
Diagnostik der HIV-Infektion
nach HIV-Exposition
• Untersuchung am Tag der Exposition (Wichtig bei medizinischen
Zwischenfällen zum Beweis einer Berufsinfektion)
• Ab dem 12.Tag post expositionem: HIV-PCR
• Erste serologische AK-Kontrolle: nach 4 Wochen
• Wenn negativ, weitere AK-Kontrolle 3 Monate nach Exposition (dann
sind > 95% serokonvertiert).
• (Ev. Abschluß nach 6 Monaten)
Diagnostisches Problem HIV-PCR
Kann man jede unbehandelte HIV-Infektion mittels HIV-PCR nachweisen?
Diagnostisches Problem HIV-PCR
• Blut wurde zu früh abgenommen. Patient ist noch im diagnostischen
Fenster
Nochmalige spätere Abnahme auf PCR bei Verdacht auf Infektion,
auch weitere AK Testung empfohlen
Diagnostisches Problem HIV-PCR
• Blut wurde zu früh abgenommen.
• HIV-Stamm eines Patienten wird nicht mit einem bestimmten PCR Test
detektiert
x
x
AK-positiv
PCR negativ oder niedrig positiv
keine Behandlung
Testung mit anderen
PCR Systemen
Diagnostisches Problem HIV-PCR
• Blut wurde zu früh abgenommen.
• HIV-Stamm wird nicht detektiert
• Long term non progressors/ Elite controlers:
Patienten, die nach einer HIV Infektion oft über lange Zeit kaum
Virusreplikation aufweisen (Virusfaktoren? Wirtsfaktoren?)
Diagnostisches Problem HIV-PCR
• Blut wurde zu früh abgenommen.
• HIV-Stamm wird nicht detektiert
• Long term non progressors/ Elite controlers
Die österreichische HIV-Kohorte:
2010 waren 4553 Personen eingeschlossen: davon:
<50 Kopien HIV-RNA/ml : 1%-0.3% der Österreichischen Kohorte (0,3%
nach mehr als 10 Jahren)
<400 Kopien HIV-RNA/ml : 2%-0,6% der Ö Kohorte (Stand 9/2011)
AK-positiv
PCR negativ oder niedrig positiv
keine Behandlung
Testung in anderen PCR
Systemen- alles negativ:
Im Langzeit Verlauf bestätigen
Wann können die seltenen Probleme bei der PCR
zum Übersehen einer HIV-Infektion führen?
• Bei Diagnose von Neuinfektionen
daher bei Infektionsverdacht immer auch weitere AK
Testung im Verlauf
Werden medikamentenresistente HIV-Stämme
übertragen?
Übertragung von therapieresistenten HIV Stämmen in
Europa 1996-2002 untersucht :
SPREAD group (Wensing et al., JID 2005) (19 Länder, 2208 Patients) :
8-14% der HIV-Infektionen geschehen mit therapieresistenten Stämmen (meist
Einzelmedikamentresistenzen)
HIV-Screening mittels ELISA
4. Generationstest:
Gleichzeitiger Nachweis von HIV-AK und HIVAg—diagnostisches Fenster wird um 4-6 Tage
reduziert
(Weber et al., 2002, Sickinger et al., 2004)
4.Generationstests
4.
Generationstests
Symptome
p24-Ag
HIV-RNA
HIV-AK
Diagnostisches
Fenster
3.Generationstests (nur AK)
Bestätigung mit reinem Ag-Test oder mit PCR,
später dann weitere AK Testungen und AK Bestätigungstests (LIA, Westernblot)
HIV-Ag/AK-ELISA Untersuchung
Im Jahr 2011 wurden an unserem Institut 370 HIVInfektionen neu diagnostiziert.
Davon wurden 19 (!) Fälle (5,1%) nur durch den
inkludierten Antigennachweis im ELISA erkannt
Diagnostisches Problem HIV-AKUntersuchung (ELISA)
• diagnostisches Fenster - negatives Resultat
• Sensitivität>Spezifität: falsch positive Resultate möglich
Daher anschließende Bestätigungstests unbedingt
erforderlich und in Österreich verpflichtend
Kann es sein, dass nach HIV-Infektion keine AK
gebildet werden?
• Verzögert nach postexpositioneller Prophylaxe?
• Nach extrem früher Behandlung bei HIV-infizierten
Neugeborenen?
HIV „late presenters“
Diagnose spät:
- AIDS zum Zeitpunkt der von
Diagnose oder bis zu 3
Monaten später
- und/oder CD4 Zellen < 200
AIDS Indikatorerkrankungen
• Kaposi Sarkom,
• Zerebrale Toxoplasmose,
• Zoster über mehrere
Dermatome, ….
HIV: neudiagnostizierte Infektionen in Österreich
Spätdiagnosen (late presenters)
•
Jahr
AIDS-Fälle*
HIV-Neu
•
1985
30
820
•
1986
33
753
•
1987
96
693
•
1988
115
441
•
1989
160
431
•
1990
186
432
•
1991
223
426
•
1992
227
515
•
1993
261
561
•
1994
196
437
•
1995
245
407
•
1996
189
377
•
1997
146
297
•
1998
162
313
•
1999
152
339
•
2000
144
428
•
2001
121
398
•
2002
115
442
•
2003
105
422
•
2004
106
470
•
2005
117
453
•
2006
118
442
* im angegebenen Jahr erkrankt,
advanced**
•
Jahr
•
•
•
•
•
•
2007
2008
2009
2010
2011
2012
AIDS-Fälle* HIV-Neudiagnosen
129
110
102
94
64
66
515
505
507
487
525
523
ca 25%
Virusepidemiologische Information 02/13, Department für
Virologie, Med. Univ. Wien
ca 28%
>30%
ca 28%
.
.
** „advanced diagnosis“ bei Patienten der
österreichischen Kohorte (CD4<200 und /oder AIDS
innerhalb 3 Monate nach Diagnose), AHIVKOS, Sept 2011.
Zangerle et al.
Frühdiagnose der HIV-Infektion in einzelnen
Risikogruppen in Österreich
Analyse wieviele Patienten ihre Erstdiagnose kürzer oder länger als 6
Monate nach dem HIV-Infektionsevent erhielten. Aviditätstest an 116
Patienten mit bekanntem Übertragungsweg (1/02-10/03)
Ca 30% waren waren relativ früh (innerhalb von bis zu 6 Monaten) nach
HIV Infektion diagnostiziert worden
40% der MSM
32% der Drogensüchtigen
17% der Heterosexuellen
Warum HIV Diagnostik so spät?
• Mangelndes Risikobewusstsein
• Symptome vorhanden, aber nie abgeklärt
• Arztbesuch wegen der Symptome, aber die Ärzte denken in
der differentialdiagnostischen Abklärung nicht an HIV
Diagnostisches Problem Arzt
Symptome der HIV-Primärinfektion:
Fieber (90%)
Exanthem (40-80%)
1-4 Wochen nach Exposition
Warum HIV Diagnostik so spät?
• Mangelndes Risikobewusstsein
• Symptome vorhanden, aber nie abgeklärt
• Arztbesuch wegen der Symptome, aber die Ärzte denken in
der differentialdiagnostischen Abklärung nicht an HIV
• Angst vor dem Test, Laborbesuch etc.
Der niedrigschwellige Zugang zur HIV-Diagnostik:
Sind Schnelltests die Lösung?
Zahlreiche ungelöste Probleme:
Labortechnische Probleme:
-Antigenkomponente?
-Qualitätskontrolle der Durchführung
-Lagerung,..
Patiententechnische Probleme:
-Selbstablesung
-Geheimhaltung
-Patientenwissen über diagnostisches Fenster?
-Patientenwissen über falsch positive Resultate, Notwendigkeit
der Bestätigung?
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Department für Virologie,
Medizinische Universität Wien
Kinderspitalgasse 15,
1095 Wien
Tel: 01/ 40160/ 65511
Herunterladen