Prof. Dr. Michael Geißler, Onkologisches Zentrum, Klinikum Esslingen „Frühzeitige Diagnose ist wichtig“ Diagnoseverfahren bei Bauchspeicheldrüsenkrebs Als Gastroenterologe werde ich häufig gefragt, ob es bestimmte Ursachen für Bauchspeicheldrüsenkrebs gibt und ob es durch das eigene Verhalten möglich ist, die Gefahr zu verringern, an dieser Krebsart zu erkranken. Als Ursachen kommen wie bei vielen Krebserkrankungen das Zigarettenrauchen und ein exzessiver Alkoholkonsum in Betracht. Neueste Forschungen haben aber auch ergeben, dass eine dauerhaft falsche Ernährung das Risiko von Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöhen kann. Dabei scheint besonders der Genuss von zu viel Süßem sowie sehr starkes Übergewicht eine Rolle zu spielen. Durch falsche Ernährung besteht auch die Gefahr, im Laufe des Lebens zuckerkrank zu werden oder eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) zu bekommen. Wenn eine Entzündung über einen längeren Zeitraum anhält, spricht man von einer chronischen Pankreatitis. Diese kann auch eine Ursache dafür sein, dass sich ein Bauchspeicheldrüsenkrebs entwickelt. Darüber hinaus besteht in seltenen Fällen ein deutlich erhöhtes erbliches Krankheitsrisiko. Je eher Bauchspeicheldrüsenkrebs bemerkt wird, desto gezielter und erfolgreicher lässt er sich behandeln. Hierfür gibt es in der Gastroenterologie verschiedene Verfahren, die helfen, den Tumor zu finden und das Krankheitsstadium zu bestimmen. Die rechtzeitige Diagnose wird allerdings oft dadurch erschwert, dass charakteristische Frühsymptome fehlen. Umso wichtiger sind zu Beginn das ausführliche Gespräch sowie eine sorgfältige körperliche Untersuchung der Patienten. Denn nur so kann Bauchspeicheldrüsenkrebs rechtzeitig entdeckt werden. Der richtige Einsatz der folgenden Diagnoseverfahren wie Ultraschall, Endosonographie (Ultraschalluntersuchung von innen), Computertomographie und Magnet-ResonanzTomographie ist dabei wichtig, da diese jeweils unterschiedliche Erkenntnisse liefern. Daneben zählt die Erfahrung des Arztes, um schnell den Tumor und die genaue Ausbreitung einschätzen und so die richtige Therapie beginnen zu können. Ich empfehle daher, die Diagnostik und auch die Therapie in erfahrenen Kliniken und Zentren vorzunehmen. Eine verlässliche Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs gibt es bis heute nicht – weder durch bildgebende Verfahren noch durch Urin oder Blutproben. In der Zukunft könnte sich dies aber ändern. Hoffnung gibt dabei die Genforschung. Im Idealfall wäre dann eine einfache Blutuntersuchung ausreichend, um auf das Vorhandensein eines Tumors aufmerksam zu werden. Aktuell ist aber nach wie vor Wachsamkeit und rasche Reaktion auf unspezifische Frühsymptome der wichtigste Grundsatz im Umgang mit dieser schwerwiegenden Krankheit. Professor Michael Geißler, Esslingen Leiter des DKG-zertifizierten Onkologischen Zentrums Esslingen Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Onkologie / Hämatologie, Gastroenterologie und Infektiologie, Klinikum Esslingen Weitere Informationen zum Thema Diagnose finden Sie hier >> (Link: http://www.aus-der-mitte.de/medizinischer-ueberblick/diagnose)