Übung Halbleiterschaltungstechnik WS 2016/17 Übungsleiter: Christian Diskus Thomas Voglhuber-Brunnmaier Herbert Enser Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik Altenbergerstr. 69, 4040 Linz, Internet: www.ime.jku.at c IME, Heinisch Inhaltsverzeichnis Allgemeine Informationen 1 1 Wiederholung: Lineare Netzwerke 1.1 Ersatzspannungsquelle, Ersatzstromquelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2 Superpositionsgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 4 5 2 Diode 2.1 Kennlinie der Diode . . . . . . . . . . . . . . . 2.2 Grafische Netzwerkanalyse . . . . . . . . . . . 2.3 Temperaturabhängigkeit der Diodenparameter 2.4 Numerisches Lösungsverfahren: Iteration . . . 2.5 Kleinsignalverhalten . . . . . . . . . . . . . . 2.6 Zener-Diode (vgl. VL-Skript S. 55) . . . . . . 2.7 Weiterführende Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 7 8 12 14 17 19 24 3 Der Bipolartransistor 29 3.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 3.2 Arbeitspunkteinstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 4 Annahme: 0.7 V – Ein eigenes Kapitel? 5 Einfache Verstärkerschaltungen 5.1 Betriebsparameter . . . . . . . 5.2 Gleichstromgegenkopplung . . . 5.3 Arbeitspunkteinstellung . . . . 5.4 Spannungsgegenkopplung . . . . 5.5 Kollektorschaltung . . . . . . . 5.6 Basisschaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Zweistufige Verstärkerschaltungen 7 Stromquellen und Stromspiegel 7.1 Prinzip einer Stromquelle . . . . . 7.2 Transistorstromquellen . . . . . . 7.2.1 Diskrete Stromquellen . . 7.3 Stromspiegel . . . . . . . . . . . . 7.3.1 Einfacher Stromspiegel . . 7.4 Weitere Stromspiegelschaltungen 49 50 51 53 55 56 57 60 . . . . . . i . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 61 61 63 64 64 65 7.4.1 7.4.2 7.4.3 7.4.4 3-Transistor-Stromspiegel Stromspiegel mit Kaskode Kaskode Stromspiegel . . Wilson-Stromspiegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 66 67 67 8 Differenzverstärker 8.1 Grundschaltung . . . . . . . . . . . . . . . 8.2 Funktionsweise . . . . . . . . . . . . . . . 8.3 Vorteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.4 Wichtige Betriebsfälle und Betriebsgrößen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 69 69 70 70 9 Oszillatoren 9.1 Harmonische Oszillatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.2 Schwingbedingung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.3 Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 74 74 76 10 Der pnp-Bipolartransistor 77 10.1 Gegentaktendstufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 11 Feldeffekt-Transistoren 80 11.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 11.2 Komplementäre MOS-Logik (CMOS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 A Iterationsverfahren und Stabilitätsuntersuchung 90 B Datenblatt BC 546 97 C Datenblatt BC 556 101 D Datenblatt BS170 105 ii Allgemeine Informationen Aufgabenkatalog und weitere Informationen www.ime.jku.at → Teaching → Halbleiterschaltungstechnik (VO, UE) → Begleitmaterial Übungsmodus • Anwesenheitspflicht • Einstiegs-Quiz und Vorrechnen/ Besprechen der vorzubereitenden Übungsaufgaben • 2 Übungstests: – 90 min pro Test – 3 Aufgaben pro Test – 100 Punkte pro Test – Taschenrechner nach Wahl – keine Formelsammlung erlaubt • Einstiegs-Quizzes – Fragen aus dem Fragenkatalog am Anfang jeder Übung. Die vorzubereitenden Fragen sind der Institutswebsite zu entnehmen. – 6 Quizzes à 3 Punkte (1 Frage) – 2 Masterquizzes à 6 Punkte (3 Fragen). Die Masterquizzes beinhalten auch Fragen zu allen vorhergegangenen Themenbereichen. – keine Unterlagen erlaubt • 3 Kriterien für positive Absolvierung der Übung – mind. 100 Punkte in Summe bei den Übungstests – mind. 15 Punkte in Summe bei den Quizzes – mind. 50 % der Kreuzerl – Bei unzureichender Vorbereitung der Aufgaben werden vom Übungsleiter alle Kreuzerl der entsprechenden Übung gestrichen. Sie müssen den Lösungsweg einer Aufgabe schlüssig erklären können, reines Abschreiben von einer Vorbereitung reicht nicht. 1 Allgemeine Informationen 2 • Punktevergabe – Die Übungsnote wird aus den Punkten der Tests abgeleitet. – Die Quizzes gehen nicht in die Note ein. Bei Grenzfällen in den Testergebnissen können die Quizpunkte zur Klärung herangezogen werden. – Kreuzerl gehen nicht in die Note ein. • Entschuldigtes Fehlen/ Nichtantritt bei Quiz – Informieren des Übungsleiters vor der Übung – Gründe: Krankheit (Ärztliche Bestätigung), Prüfungen – Ein versäumtes Quiz kann bis zur (bzw. in der) nächsten Übung nachgeholt werden. – Die Kreuzerl werden aliquot entschuldigt. • Vorlesungsklausur: – Voraussichtlich 6. Februar 2017 – Theorieteil und Rechenteil – Mündliche Abschlussprüfung nach bestandener schriftlicher Klausur Allgemeine Informationen 3 Termine • Übungstests – 1. Test: Montag, 28. 11. 2016 um 17:15 – 18:45 im HS 1 – 2. Test: Mittwoch, 18. 1. 2017 um 17:15 – 18:45 im HS 1 • Übungen Di, 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 331.607 Enser 08:30 – 10:00, Raum K 224B 18.10.2016 Quiz 1 25.10.2016 Quiz 2 15.11.2016 Quiz 3 22.11.2016 Masterquiz 29.11.2016 Quiz 5 05.12.2016 Quiz 6 13.12.2016 Quiz 7 10.01.2017 Masterquiz Di, 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 331.605 Diskus 08:30 – 10:00, Raum S3 057 18.10.2016 Quiz 1 25.10.2016 Quiz 2 15.11.2016 Quiz 3 22.11.2016 Masterquiz 29.11.2016 Quiz 5 05.12.2016 Quiz 6 13.12.2016 Quiz 7 10.01.2017 Masterquiz 331.027 Enser Do, 08:30 – 10:00, HS 11 1. 13.10.2016 Quiz 1 2. 20.10.2016 Quiz 2 3. 27.10.2016 Quiz 3 4. 17.11.2016 Masterquiz 5. 24.11.2016 Quiz 5 6. 01.12.2016 Quiz 6 7. 15.12.2016 Quiz 7 8. 12.01.2017 Masterquiz Termin 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Aufgaben 1 2 3 4 5 6 8 9 10 15 16 17 19a)1+2 19a)3+4 19b)1+2+3 19b)4+5+6 19c)1+2+3 19c)4+5 20a+b 20c+d 21a 21b+c 22a 22b 26 27 28 29 32a+b 32c+d 32e+f 36a 36b 36c+d 38a 38b+c 39a+b 39c+d 40a+b+c 40d+e+f 41 42 43 44 1 Wiederholung: Lineare Netzwerke 1.1 Ersatzspannungsquelle, Ersatzstromquelle Ein lineares Netzwerk ist ein elektrisches Netzwerk, das ausschließlich aus linearen Elementen (R, L, C), idealen Konstantstrom- und/oder Spannungsquellen besteht. Jedes lineare (Teil)-Netzwerk kann durch eine Ersatzspannungsquelle bzw. durch eine Ersatzstromquelle dargestellt werden, wobei deren Verhalten äquivalent sind. Zur Ermittlung der Ersatzschaltungen bestimmt man (i.A. nur zwei der drei aufgelisteten Größen): • Innenwiderstand Ri bzgl. jenes Klemmenpaares, das in der Ersatzschaltung den Ausgang darstellt. Dafür werden alle Spannungsquellen durch Kurzschlüsse und alle Stromquellen durch Leerläufe ersetzt. • Leerlaufspannung UL , die sich bei offenen Klemmen einstellt. • Kurzschlussstrom IK , der sich bei kurzgeschlossenen Klemmen ergibt. Die Ersatzquellen-Parameter verbindet die Beziehung IK = 1. 2. UL Ri oder Lineares Netzwerk (1.1) 3. ESB Ersatzspannungsquelle Ersatzstromquelle Lineares Netzwerk Abbildung 1.1: Bestimmen einer Ersatzspannungs-/stromquelle 4 1 Wiederholung: Lineare Netzwerke 1.2. Superpositionsgesetz 5 Aufgabe 1 Lineare Ersatzquellen Bestimmen Sie für den strichliert umrandeten Teil der gegebenen Schaltung die Ersatzspannungsquelle sowie deren Ersatzstromquelle. 1.2 Superpositionsgesetz Enthält ein lineares (Teil-)Netzwerk mehrere Quellen, so kann der Strom bzw. die Spannung in einem bestimmten Zweig durch Superponieren der Einzelwirkungen der Quellen bestimmt werden. Um die Spannung (den Strom) bzgl. einer einzelnen Quelle im ausgewählten Zweig zu bestimmen, ersetzt man bis auf diese eine Quelle alle Spannungsquellen durch Kurzschlüsse und alle Stromquellen durch Leerläufe und ermittelt die Spannung (den Strom) in diesem Zweig. Diesen Vorgang wiederholt man für jede der im Netzwerk vorhandenen Quellen und addiert abschließend die einzelnen Teilergebnisse. In Abb. 1.2 sind zwei Spezialfälle gezeigt, bei denen beim Betrachten der Einzelwirkungen Kurzschlüsse und Leerläufe auftreten. D.h. die betrachteten Quellen liefern keinen Spannungs-/ Stromanteil am Lastwiderstand RL . 1. , 2. , Abbildung 1.2: Leerläufe und Kurzschlüsse beim Betrachten von Einzelwirkungen 1 Wiederholung: Lineare Netzwerke 1.2. Superpositionsgesetz Aufgabe 2 Superposition I Bestimmen Sie durch Anwendung des Superpositiongesetzes die Spannung Ua . Geg.: U0 = 10 V I0 = 10 mA R1 = 500 Ω R2 , RL = 1 kΩ Ges.: Ua Aufgabe 3 Superposition II Geg.: U1 = 10 V, U2 = 2 V I1 = 0.5 mA R1 = 2 kΩ, R2 = 100 Ω R3 = 10 kΩ, RL = 2 kΩ Ges.: a) Ua , I2 b) Ersatzspannungsquelle c) Ersatzstromquelle 6 2 Diode 2.1 Kennlinie der Diode Variiert man die an einer Diode angelegte Spannung UD = UAK (A . . . Anode, K . . . Kathode) und zeichnet dabei den Diodenstrom ID auf, so erhält man eine (Dioden-)Kennlinie ähnlich wie in Abb. 2.1 dargestellt. Die Diodenkennlinie beschreibt den Zusammenhang A K Pmax Sperrbereich Pmax Durchlassbereich Durchbruch Abbildung 2.1: Diodenkennlinie zwischen Strom und Spannung für den Fall, dass alle Größen (quasi-)statisch, d.h. nicht oder nur sehr langsam zeitveränderlich sind. Sie lässt sich in drei Bereiche aufteilen: • Durchlassbereich UD > 0: Im Durchlassbereich nimmt der Diodenstrom mit zunehmender Spannung exponentiell zu. Ab der Flussspannung UF (engl. Forward Voltage) ist die Spannung an der Diode annähernd konstant (z.B. UF, Ge , UF, Schottky ≈ 0.3 . . . 0.4 V, UF, Si ≈ 0.6 . . . 0.7 V, kann bei Leistungsdioden deutlich höher sein). Im Durchlassbereich kann der Zusammenhang zwischen Strom und Spannung beschrieben werden durch: U D n UT ID = IS e −1 (2.1) 7 2 Diode 2.2. Grafische Netzwerkanalyse 8 wobei IS ≈ 10−12 . . . 10−6 A, Sättigungssperrstrom n ≈ 1 . . . 2, Emissionskoeffizient UT ≈ 25 mV (bei 20 ◦ C), Temperaturspannung; UT = kB = 1.38 · 10−23 J/K, e = 1.602 · 10−19 C kB T e Anmerkung: IS und n sind i.A. nicht in den Diodendatenblättern angegeben. Jedoch sind diese Parameter z.B. in den SPICE Bibliotheken hinterlegt. • Sperrbereich −UBR < UD < 0: Hier fließt nur ein sehr kleiner Strom im µABereich. • Durchbruchbereich UD < −UBR : Wird die Diode in Rückwärtsrichtung betrieben, nimmt der Diodenstrom bei Annäherung an die Durchbruchspannung UBR (engl. Breakdown Voltage) zunächst langsam und bei Eintritt des Durchbruchs schlagartig zu. Die Durchbruchspannung hängt von der Diodenart und der Dotierung ab. Für Silizium Gleichrichterdioden gilt UBR = 50 . . . 1000 V, bei Germanium- oder Schottkydioden UBR = 10 . . . 200 V. Zener-Dioden haben eine genau spezifizierte Durchbruchspannung und sind für den Dauerbetrieb im Durchbruchbereich ausgelegt. Verwendet werden sie zur Spannungsstabilisierung oder -begrenzung. Die Durchbruchspannung wird in diesem Fall Z-Spannung UZ genannt und beträgt bei handelsüblichen Z-Dioden UZ ≈ 3 . . . 300 V. Zenerdioden werden in Kap. 2.6 behandelt. 2.2 Grafische Netzwerkanalyse Werden Dioden bei der Netzwerkanalyse durch Glg. 2.1 beschrieben, erhält man implizite nichtlineare Gleichungen, die i.A. nur numerisch gelöst werden können. Als Alternative zum Analysieren (nicht-)linearer Netzwerke sei die grafische Netzwerkanalyse erwähnt, die im Folgenden anhand einer Serien- und Parallelschaltung von Widerständen beschrieben wird. Serienschaltung Gegeben ist die Serienschaltung zweier Widerstände (U0 = 15 V, R1 = 200 Ω, R2 = 100 Ω) sowie die Kennlinie des Widerstandes R2 durch die Funktion I2 (U2 ) = U2 /R2 , siehe Abb. 2.2. Zur grafischen Ermittlung der Teilspannungen U1 und U2 an den Widerständen sowie des Stromes I0 muss zunächst I2 als Funktion von U2 unter Verwendung der Größen R1 und U0 beschrieben werden. I2 (U2 ) = U0 − U2 = −0.005 S · U2 + 0.075A R1 (2.2) 2 Diode 2.2. Grafische Netzwerkanalyse Gegeben: 9 Grafische Lösung: A A V V Abbildung 2.2: Grafische Netzwerkanalyse bei Serienschaltungen Diese Gerade wird nun in die gegebene Kennlinie von R2 eingezeichnet. Der Schnittpunkt beider Funktionen gibt nun Aufschluss über die Teilspannungen U1 und U2 sowie den Strom I0 , der durch beide Widerstände fließt. Parallelschaltung Gegeben ist die Parallelschaltung zweier Widerstände (I0 = 150 mA, R1 = 50 Ω, R2 = 100 Ω) sowie die Kennlinie des Widerstandes R2 , siehe Abb. 2.3. Zur grafischen Ermittlung der Teilströme I1 und I2 sowie der Spannung U0 muss zunächst I2 als Funktion von U2 unter Verwendung der Größen R1 und I0 beschrieben werden. I2 (U2 ) = I0 − U2 = −0.02 S · U2 + 0.15 A R1 (2.3) Diese Gerade wird nun in die gegebene Kennlinie von R2 eingezeichnet. Der Schnittpunkt beider Funktionen gibt nun Aufschluss über die Teilströme I1 und I2 sowie über die Spannung U0 , die an beiden Widerständen abfällt. Gegeben: Grafische Lösung: A A V Abbildung 2.3: Grafische Netzwerkanalyse bei Parallel-Schaltungen V 2 Diode 2.2. Grafische Netzwerkanalyse 10 Aufgabe 4 Grafische Netzwerkanalyse von nichtlinearen Spannungs- und Stromteilern Geg.: U0 = 15 V R1 = 25 Ω Diodenkennlinie Ges.: I0 U1 , UD b) Geg.: I0 = 500 mA R1 = 10 Ω Diodenkennlinie Ges.: I1 , ID UD 0.7 0.7 0.6 0.6 0.5 0.5 ID / A ID / A a) 0.4 0.4 0.3 0.3 0.2 0.2 0.1 0.1 0 0 0.2 0.4 0.6 0.8 UD / V (a) 1 1.2 0 0 0.2 0.4 0.6 0.8 UD / V (b) 1 1.2 2 Diode 2.2. Grafische Netzwerkanalyse Überblick: Grafische Netzwerkanalyse Serienschaltungen Arbeitspunkt Kennlinie der gesamten Serienschaltung Horizontale Scherung , + + + Parallelschaltungen Arbeitspunkt Kennlinie der gesamten Parallelschaltung Vertikale Scherung + + + , 11 2 Diode 2.3 2.3. Temperaturabhängigkeit der Diodenparameter 12 Temperaturabhängigkeit der Diodenparameter PN-Übergänge weisen negative Temperaturkoeffizienten auf (NTC), d.h. mit steigender Temperatur verringert sich der Widerstand. Im Fall von Si-Dioden äußert sich diese Temperaturabhängigkeit, indem sich die Diodenkennlinie etwa um 2 mV/K nach links verschiebt. Aufgrund der Exponentialkennlinie ist beim Parallelschalten von Halbleiterbauelementen Vorsicht geboten. Verzichtet man auf Vorwiderstände (siehe nächste Aufgabe), dann kann schon ein kleiner Unterschied in den Strömen bewirken, dass die Bauelemente unterschiedlich warm werden, ein Effekt, welcher sich wegen des NTC-Verhaltens verstärkt. Aufgabe 5 Parallelschaltung von Dioden Geg.: Diodenkennlinien für T = 50 ◦ C und T = 100 ◦ C, I0 = 1.5 A, R = 0.25 Ω Ges.: I1,min und I1,max für den gegebenen Temperaturbereich 2 Diode 2.3. Temperaturabhängigkeit der Diodenparameter Ad a) 1.5 I2 / A a) 100 °C 13 50 °C 1 0.5 b) 0 0 0.2 Ad b) I2 / A 1.5 100 °C 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 UD / V 50 °C 1 0.5 0 0 0.2 0.4 0.6 0.8 UD / V 2 Diode 2.4. Numerisches Lösungsverfahren: Iteration 14 Aufgabe 6 Serienschaltung von Dioden Geg.: Diodenkennlinien für T = 50 ◦ C und T = 100 ◦ C U0 = 1.2 V Ges.: U1,min und U1,max für gegebenen Temperaturbereich I2 / A 1.5 100 °C 50 °C 1 0.5 0 2.4 0 0.2 0.4 0.6 0.8 UD / V 1 1.2 1.4 Numerisches Lösungsverfahren: Iteration Iterative Lösungsverfahren sind ein Teilgebiet der numerischen Mathematik, in dem ausgehend von einem Startwert die Lösung eines (z.B. analytisch nicht lösbaren) Problems schrittweise, d.h. iterativ ermittelt wird. Im Folgenden wird ein numerisches Lösungsverfahren vorgestellt, mit dem der Arbeitspunkt (z.B. ID, 0 , UD, 0 ) eines nichtlinearen Bauelements, das in einem linearen (Teil-)Netzwerk integriert ist, iterativ ermittelt werden kann. Aus Kapitel 1.1 wissen wir, dass jedes lineare (Teil)netzwerk in eine Ersatzspannungs- oder -stromquelle übergeführt werden kann. D.h. für uns ist es an dieser Stelle ausreichend, wenn wir unsere Überlegungen zur Ermittlung des Arbeitspunktes für (nichtlineare) Spannungsteiler anstellen. Weiters wissen wir aus Kapitel 2.2, dass der Arbeitspunkt eines 2 Diode 2.4. Numerisches Lösungsverfahren: Iteration 15 (nichtlinearen) Spannungsteilers dem Schnittpunkt zweier Funktionen entspricht, die den Spannungsteiler vollständig beschreiben. (Zwei passive Bauelemente → zwei Funktionen). Beim Iterationsverfahren für (nichtlineare) Spannungsteiler wird nun ausgehend von einem (erratenen) Startwert U2, 0 der Strom I2, 0 berechnet, mit dem in den folgenden Iterationsschritten wiederum die Spannung U2, 1 und folglich der Strom I2, 1 etc. berechnet werden. Die Konvergenz hängt in diesen Fällen nicht von der Wahl des Startwertes, sondern nur von der Iterationsrichtung ab. Für den Spannungsteiler ergeben sich zwei mögliche Iterationsmöglichkeiten, die wir anhand eines linearen Spannungsteilers erläutern möchten, wobei um die Analogie mit einem nichtlinearem Spannungsteiler herzustellen R1 R2 vorausgesetzt wird. Eine ausführlichere Beschreibung des Iterationsverfahrens ist im Anhang A zu finden. 1. Möglichkeit divergiert 2. Möglichkeit konvergiert Fazit: Die Spannungen müssen in die flachere Kennlinie eingesetzt werden. 2 Diode 2.4. Numerisches Lösungsverfahren: Iteration 16 Aufgabe 7 Iteration A Geg.: U0 = 15 V R1 = 25 Ω IS = 1 · 10−12 A n=1 T = 25 ◦ C 0.7 0.7 0.6 0.6 0.5 0.5 ID / A ID / A Wenden Sie die zwei Möglichkeiten der Iteration an um den AP zu finden und erläutern Sie die beiden Vorgangsweisen grafisch. 0.4 0.4 0.3 0.3 0.2 0.2 0.1 0.1 0 0 0.2 0.4 0.6 0.8 UD / V 1 1.2 0 0 0.2 0.4 0.6 0.8 UD / V 1 1.2 2 Diode 2.5 2.5. Kleinsignalverhalten 17 Kleinsignalverhalten Im Folgenden betrachten wir den Fall, dass der Spannungsquelle des nichtlinearen Spannungsteilers eine Wechselspannung überlagert ist; siehe Abb. 2.4. Für den Fall, dass diese überlagerte Wechselspannung klein gegenüber der Gleichspannung UB ist (daher auch der Name Kleinsignal), wirkt die Diode für diese Wechselgröße wie ein lineares Bauelement d.h. wie ein ohmscher Widerstand. Die Größe dieses Widerstandes ist vom AP der Diode abhängig und entspricht dem Kehrwert der Tangente der Diodenkennlinie im AP. 0 dID ID, 0 1 IS UnD, = e UT ≈ (2.4) = rD dUD AP n UT n UT rD ≈ Schaltung mit Wechselspannungsquelle n UT ID, 0 1. Großsignalbetrachtung Ermittlung des AP ( , ) (2.5) 2. Kleinsignalbetrachtung Schwankungen um AP zf. KS-Quelle werden durch Linearisierung der Dioden-KL im AP (uD, iD) berechnet. Abbildung 2.4: Kleinsignalbetrachtung Aufgabe 8 Kleinsignalbetrieb Geg.: Schaltung aus Abb. 2.4 UD, 0 = 625.31 mV ID, 0 = 37.47 mA UB = 1 V, Û = 0.25 V R1 = 10 Ω IS = 1 · 10−12 A n = 1, T = 25 ◦ C Ges.: Minimale(r) und maximale(r) Diodenspannung/ -strom a) grafisch b) mit Kleinsignalbetrachtung 2 Diode 2.5. Kleinsignalverhalten 18 0.12 ID / A 0.1 0.08 0.06 0.04 0.02 0 0 0.2 0.4 0.6 UD / V 0.8 1 1.2 Aufgabe 9 Kleinsignal-Abschwächer (vgl. VL-Skript S. 52) Die gegebene Schaltung kann dazu verwendet werden um kleine Wechselspannungen zu dämpfen, wobei der Dämpfungsgrad mit dem Potentiometer RV variiert werden kann. RV R1 500O Ω C ue UB 10V C D ua a) Zeichnen Sie das Gleichstromersatzschaltbild und zeigen Sie die Funktion des Abschwächers grafisch. Zeichnen Sie zwei Potistellungen ein und kennzeichnen Sie die stärkere Abschwächung. Geben Sie den Diodenstrom unter der Annahme, dass UD, 0 in der Gleichstrom-Analyse konstant mit 0.6V angenommen werden kann, an. b) Geben Sie den differenziellen Widerstand der Diode D in Abhängigkeit vom Diodenstrom ID, 0 an. 2 Diode 2.6. Zener-Diode (vgl. VL-Skript S. 55) 19 c) Zeichnen Sie das (linearisierte) Kleinsignalersatzschaltbild des Abschwächers. Die Kondensatoren können für die Wechselstrombetrachtung durch Kurzschlüsse ersetzt werden, da die Werte für C sehr groß seien. d) Das Verhältnis von ua /ue = k ist mit dem Potentiometer RV einstellbar. Geben Sie aus dem Kleinsignalersatzschaltbild eine Beziehung für den dazu nötigen differenziellen Diodenwiderstand rD sowie für den zugehörigen Diodenstrom ID, 0 an. e) Berechnen Sie (aus a) und d)) die Widerstandswerte RV,max und RV,min um eine Abschwächung im Bereich k = 1/3 . . . 1/100 zu erreichen. f) Berechnen Sie ID,min und ID,max . Hinweise: zu a) Alle transienten Vorgänge sind abgeklungen! UD zu b) und d) Benutzen Sie als Diodengleichung ID ≈ IS e n UT mit n = 2 und UT = 25mV. 2.6 Zener-Diode (vgl. VL-Skript S. 55) A Linearisiertes ESB im Durchbruch: K IZ, min Pmax IZ, max Abbildung 2.5: Kennlinie einer Zenerdiode Zener-Dioden (Z-Dioden) sind Dioden mit genau spezifiziertem Durchbruchverhalten und für den Dauerbertrieb im Durchbruch (d.h. Beschaltung in Sperrrichtung) ausgelegt. Die Durchbruchspannung UBR wird bei Zenerdioden als Zener Spannung UZ bezeichnet und beträgt etwa UZ ≈ 3 . . . 300 V. Im Durchbruchbereich sind Z-Dioden vergleichsweise niederohmig (steile ID (UD )-Kennlinie). Daher verwendet man sie gerne zur Spannungsstabilisierung bzw. - begrenzung. Spannungsstabilisierung mit Z-Dioden ist aber nur für Lasten 2 Diode 2.6. Zener-Diode (vgl. VL-Skript S. 55) 20 (Schaltungen) mit geringer Stromaufnahme geeignet. (Der Strom durch die Z-Diode ist i.A. wesentlich größer als der durch die jeweilige Last.) Für größere Stromaufnahmen verwendet man Spannungsregler, die zwar teurer sind, aber weniger Verlustleistung haben und weiters eine bessere Spannungsstabilisierung gewährleisten. In Abb. 2.5 sind das Schaltsymbol einer Z-Diode, ihre Kennlinie und ihr linearisiertes ESB dargestellt. Es gibt zwei wesentlich verschiedene Arten von Z-Dioden, die sich in der Art des Durchbruchsmechanismus unterscheiden: • Überwiegender Zener-Effekt: Für Zenerspannungen kleiner 5 V; negativer Temperaturkoeffizient ∂UZ /∂T . • Überwiegender Lawineneffekt: Für Zenerspannungen größer 7 V; positiver Temperaturkoeffizient. Im Folgenden sind zwei häufige, prinzipielle Anwendungen für Z-Dioden erwähnt. Spannungsbegrenzung, Übertragungsverhalten • Asymmetrische Spannungsbegrenzung Arbeitsgerade Schaltung Diodenkennlinie 1 2 3 1 2 3 Gezeigt ist eine Schaltung zur asymmetrischen Spannungsbegrenzung. Der Vorwiderstand RS (engl.: Series resistor) ist zur Strombegrenzung nötig. In der Diodenkennlinie sind die Arbeitsgeraden für drei charakteristische Bereiche eingezeichnet: 2 Diode 2.6. Zener-Diode (vgl. VL-Skript S. 55) 21 (1) AP im Durchlassbereich. (Nicht Normalbetrieb für Z-Diode). Ein- und Ausgangsspannung sind negativ. (2) AP im Sperrbereich. Ausgangsspannung gleich Eingangsspannung. (3) AP im Durchbruchbereich. (Normalbetrieb für Z-Diode). Ein- und Ausgangsspannung sind positiv. Übertragungskennlinie 3 2 idealisert real 1 • Symmetrische Spannungsbegrenzung Schaltung Übertragungskennlinie idealisert real 2 Diode 2.6. Zener-Diode (vgl. VL-Skript S. 55) 22 Spannungstabilisierung Gezeigt sind eine geeignete Schaltung zur Spannungsstabilisierung und die Übertragungskennlinie der Schaltung. Schaltung Übertragungskennlinie idealisert real • Diode sperrt: Ua = Ue RL RS + RL • Ab Ua ≈ UZ wird die Diode leitend. Der Übergang vom Sperr- in den Durchbruch RS bereich passiert bei Ue = UZ 1 + . RL Aufgabe 10 Spannungsstabilisierung mit Zener-Dioden Die folgende Schaltung zeigt eine geeignete Schaltung zur Spannungsstabilisierung bestehend aus einer Zener-Diode, einem Vorwiderstand und einer variablen Last. Z L Z Die Schaltung soll für die folgenden Spezifikationen ausgelegt werden: Eingangsspannung: schwankt zwischen den Werten U0, min = 10V und U0, max = 15V 2 Diode 2.6. Zener-Diode (vgl. VL-Skript S. 55) 23 Diode: Zenerspannung: UZ,Nenn = 8.2V maximale Verlustleistung: PV,max = 0.2W minimaler Strom durch die Zener-Diode: IZ,min = 1mA Last: minimale Belastung maximale Belastung IL,min = 0 mA (Leerlauf) IL,max = 4 mA Für die Unterpunkte a) bis c) wird im Folgenden angenommen, dass UZ ≈ UZ, Nenn . (Warum ist diese Annahme gerechtfertigt?) a) Berechnen Sie anhand der vorgegebenen Daten der Zener-Diode den maximal erlaubten Zenerdiodenstrom. Warum sollte auch der minimale Strom nicht unterschritten werden? b) Da der Strom durch die Zener-Diode zwischen IZ,min und IZ,max liegen sollte, ergibt sich auch ein minimaler und ein maximaler Vorwiderstand R. Berechnen Sie diesen Widerstandsbereich und wählen Sie einen geeigneten Vorwiderstand aus der E24Normreihe aus: 1.0 / 1.1 / 1.2 / 1.3 / 1.5 / 1.6 / 1.8 / 2.0 / 2.2 / 2.4 / 2.7 / 3.0 / 3.3 / 3.6 / 3.9 / 4.3 / 4.7 / 5.1 / 5.6 / 6.2 / 6.8 / 7.5 / 8.2 / 9.1 Die Zener-Diode kann etwas genauer durch ein Ersatzschaltbild modelliert werden. (Gilt, solange die Spannung an der Z-Diode > UZ, Nenn ist! Gilt nicht für Dioden in Vorwärtsrichtung! ) UZ r Z= 4Ω Ersatzschaltung c) Ein Maß für die Güte der Stabilisierungsschaltung ist der Stabilisierungsfaktor S, welcher das Verhältnis der relativen Spannungsänderung am Eingang der Schaltung zur relativen Spannungsänderung am Ausgang der Schaltung angibt. Berechnen Sie mit Hilfe der Kleinsignalersatzschaltung der Zener-Diode die Ausgangsspannungsschwankung ∆Ua sowie den Stabilisierungsfaktor für Leerlauf und Volllast (berechnen Sie dazu RL unter der Annahme UZ ≈ UZ, Nenn ). 2 Diode 2.7. Weiterführende Aufgaben 24 d) Berechnen Sie mit Hilfe der Großsignalersatzschaltung eine Beziehung, die die Ausgangsspannung in Abhängigkeit der Eingangsspannung angibt. Verwenden Sie dazu den Überlagerungssatz. 2.7 Weiterführende Aufgaben Für die Aufgaben 11 und 12 sind folgende Punkte zu lösen: Ges.: a) Bestimmen Sie die Ersatzquelle des linearen Teils der Schaltung. b) Ermitteln Sie den Arbeitspunkt für diese Schaltung sowohl grafisch als auch numerisch (Iteration). c) Bestimmen Sie den Ausgangswiderstand der Schaltung ra = d Ua . d Ia d) Bestimmen Sie die minimale und maximale Ausgangsspannung sowohl grafisch als auch rechnerisch (Iteration und Kleinsignalbetrachtung, vergleichen Sie die Ergebnisse und erklären Sie die Unterschiede grafisch). Aufgabe 11 Diodenschaltung I Geg.: UB = 12 V, Û = 0.5 V R1 = 90 Ω, R2 = 180 Ω, R3 = 100 Ω IS = 1 · 10−12 A n=1 UT = kB · T /e ≈ 25.7 mV (T= 298.15 K) Aufgabe 12 Diodenschaltung Geg.: UB = 5 V, Û = 0.5 V R1 = 100 Ω, R2 = 25 Ω, R3 = 5 Ω IS = 5.78 · 10−12 A n = 1.2 UT = 25 mV I /A 0.5 0.6 UD / V 0.7 0.8 0 0 0.05 0.01 0 0.4 0.1 0.02 0.2 0.25 0.3 0.15 ID / A 0.03 0.04 0.05 0.06 Achtung! D 0.07 Bsp 11 0.2 0.4 0.6 UD / V Bsp 12 0.8 1 1.2 2 Diode 2.7. Weiterführende Aufgaben 25 2 Diode 2.7. Weiterführende Aufgaben 26 Aufgabe 13 Diodenschaltung III Geg.: R = 33 Ω IS = 10 · 10−12 A n = 1.2 UT = 25 mV Bestimmen Sie die Spannungen U1 und U2 für die Fälle: a) +100 mA b) −100 mA. Aufgabe 14 Diodenschaltung IV D1 D2 Geg.: R = 10 Ω IS = 10 · 10−12 A n=1 UT = 25 mV Überlegen Sie sich welche Ströme und welche differentiellen Widerstände sich für die folgende Schaltung bezüglich der eingezeichneten Klemmen für die Fälle a) U0 = 1 V b) U0 = −1 V ergeben. 2 Diode 2.7. Weiterführende Aufgaben 27 Für die Aufgaben 15 und 16 ist für die Z-Dioden folgende Kennlinie gegeben: -3 V 0.8 V Aufgabe 15 Z-Diode I ID Geg.: I0 = 10 mA R1 = 200 Ω R2 = 20 Ω IZ Schätzen Sie Ua und IZ für die Fälle a) Schalter offen b) Schalter geschlossen ab. Aufgabe 16 Z-Diode II D1 Geg.: R1 = 12 Ω R2 = 100 Ω D2 Schätzen Sie Ua und die in den Z-Dioden umgesetzten Leistungen PD, 1 und PD, 2 für die Fälle a) U0 = +5 V b) U0 = −4 V ab. 2 Diode 2.7. Weiterführende Aufgaben 28 Aufgabe 17 Brückenschaltung mit Dioden R5 Geg.: R1 = R2 = R3 = R4 = R5 = 2 Ω U0 = 0.6 V, I0 = 0.8 A D1 = D2 = D3 mit IS = 50 nA, n = 2, UT = 25 mV A R1 D2 D1 R4 B Ges.: R2 R3 a) Vereinfachen Sie die Schaltung mit Hilfe der Theorie der Ersatzspannungs- oder stromquelle bezüglich der Klemmen A und B (ohne Diode D1 ). D3 b) Bestimmen Sie die Diodenspannung UD und den Diodenstrom ID der Diode D1 graphisch unter Verwendung der Diodenkennlinie. c) Berechnen Sie UD und ID der Diode D1 durch Iteration (3 Iterationsschritte). Geben Sie in jedem Schritt UD und ID an und rechnen Sie immer mit den exakten Werten (im Taschenrechner) weiter. 0 0.2 0.4 0.6 1 1.2 1.4 0.8 I /A D 1.6 0 0.2 0.4 0.6 UD / V 0.8 1 1.2 d) Berechnen Sie den Ausgangswiderstand ra = ∆UD /∆ID der Schaltung zwischen den Klemmen A und B (inklusive Dioden). 3 Der Bipolartransistor 3.1 Einführung Aufbau Ein Bipolartransistor (engl.: Bipolar Junction Transistor, BJT) besteht aus zwei gegeneinander geschalteten pn-Übergängen (Dioden) mit einer gemeinsamen, sehr kleinen (p oder n) Zone in der Mitte, der sogenannten Basis (B). Die beiden anderen Zonen heißen Kollektor (C) und Emitter (E), siehe Abb. 3.1. Im regulären Betrieb (Durchlassbetrieb) wird die BE-Diode in Durchlass-, die BC-Diode in Sperrrichtung betrieben. npn pnp Abbildung 3.1: Prinzipdarstellungen eines npn- und pnp-Bipolartransistors (Elektronenbzw. Löcherstromrichtung). Anm.: Die Diodendarstellung dient nur als Gedankenmodell. Ein Transistor kann nicht diskret aus zwei Dioden aufgebaut werden. Verstärkungseffekt (anhand npn-BJT) Bei leitender BE-Diode wird die Basis mit Elektronen überschwemmt, die in die Raumladungszone (RLZ) der gesperrten BC-Diode gelangen. Durch das durch UCE hervorgerufene Feld wird der Hauptanteil dieser Elektronen Richtung Kollektor abgesaugt. Beachten Sie: Der Effekt tritt nur bei in Flussrichtung vorgespannter BE-Diode sowie in Sperrrichtung betriebener BC-Diode auf. IC wird hauptsächlich von UBE und nicht von UCE bestimmt! UCE muss nur die minimale Spannung UCE, min überschreiten, ab der die Ladungsträger abtransportiert werden. Der Elektronenstrom der in Durchlassrichtung betriebenen BE-Diode wird praktisch fast komplett in den Kollektor transferiert. (Nur ein kleiner Teil gelangt in die Basis.) Für den pnp-Transistor gelten entsprechend umgekehrte Verhältnisse. 29 3 Der Bipolartransistor 3.1. Einführung 30 Schaltsymbole Abbildung 3.2: Schaltsymbole eines npn und pnp-Bipolartransistors mit eingezeichneten Strömen und Spannungen (technische Stromrichtung) Bipolartransistorgleichungen UBE IC = IS (e UT − 1) IC B IE = IB + IC IB = (3.1) (3.2) (3.3) (Vergleiche: Analogie zur Diodenkennlinie Glg. 2.1) Kennlinien Es gibt zwei Möglichkeiten den Zusammenhang zwischen den Eingangsgrößen UBE oder IB mit den Ausgangsgrößen UCE und IC vollständig mit Transistorkennlinien zu beschreiben. 1. Möglichkeit: Zwei Kennlinien • Transferkennlinie IC = f (UBE ) • Ausgangskennlinienfeld IC = f (UCE ) mit UBE als Parameter 2. Möglichkeit: Drei Kennlinien (→ können in 4-Quadrantenkennlinienfeld zusammengefasst werden) • Eingangskennlinie IB = f (UBE ) • Stromsteuerkennlinie IC = B IB • Ausgangskennlinienfeld IC = f (UCE ) mit IB als Parameter Beachten Sie: Die Eingangskennlinie entspricht der Diodenkennlinie der BE-Diode bei konstant gehaltener Spannung UCE . In Transfer- und Ausgangskennlinie steckt die gleiche Information: Verknüpfung der Parameter UBE , UCE und IC . Es wird nur eine andere Größe als Parameter verwendet. 3 Der Bipolartransistor 3.1. Einführung 31 Messschaltung zur Bestimmung von npn-Transistorkennlinien Je nach gewünschter Kennlinie werden die Spannungsquellen variiert oder auf einen bestimmten Wert eingestellt. 1. Möglichkeit Transferkennlinie Ausgangskennlinienfeld 4 Anmerkung: Der „Knick“ der Transfer- bzw. der Eingangskennlinie liegt in etwa bei 0.7 V. 3 1 2 2. Möglichkeit Eingangskennlinie Stromsteuerkennlinie Ausgangskennlinienfeld 4 3 2 1 4-Quadrantenkennlinienfeld Anmerkung: IC ist in der Realität geringfügig von UCE abhängig. Man beobachtet, dass sich die extrapolierten Kennlinien näherungsweise in einem Punkt schneiden (Early-Effekt). Early-Spannung 3 Der Bipolartransistor 3.1. Einführung 32 Kleinsignalersatzschaltbild → Linearisierung der Transistorgleichungen im Arbeitspunkt Eingangskennlinie Ausgangskennlinie Transferkennlinie Die Kleinsignalspannungen und -ströme werden im Folgenden klein geschrieben ∆UBE = uBE ∆IB = iB ∆UCE = uCE ∆IC = iC und werden durch folgende Zusammenhänge im KSESB Abb. 3.3 miteinander verknüpft: i0C ≈ S uBE = β iB i00C = gEA uCE iC = i0C + i00C iE = iB + iC (3.4) ´ ´ uBE = rBE iB Abbildung 3.3: Kleinsignalersatzschaltbild eines Bipolartransistors 3 Der Bipolartransistor 3.1. Einführung 33 Arbeitspunkteinstellung Der Arbeitspunkt • legt die Großsignalgrößen IB, 0 , UBE, 0 , IC, 0 und UCE, 0 sowie die • Kleinsignalgrößen rBE , S und gEA fest, • bestimmt den maximal möglichen Aussteuerbereich, • soll für große Aussteueramplituden in die Mitte des Aussteuerbereiches (UCE, min . . . U0 ) gelegt werden. Hier: An sich guter AP, da großer Aussteuerbereich. Durch eine größere Eingangsspannung uBE würden sowohl die Verzerrungen in der zweiten Halbwelle zunehmen als auch Verzerrungen bzw. sogar Signalbegrenzung in beiden Halbwellen auftreten können. RC kleiner steilere Arbeitsgerade uCE gegenüber uBE um 180° phasenverschoben und aufgrund Nichtlinearität der Eingangskennlinie i.A. verzerrt RC größer flachere Arbeitsgerade Signalbegrenzung Signalverzerrung Sättigungslinie schlechte Ausnutzung des Aussteuerbereichs Verzerrung und Begrenzung in erster Halbwelle 3 Der Bipolartransistor 3.1. Einführung 34 Aufgabe 18 Bipolartransistor Beantworten Sie folgende Fragen: a) Skizzieren Sie den Aufbau eines npn- sowie pnp-Bipolartransistors. b) Erläutern Sie anhand der Skizzen dessen Funktionsweise. Warum kommt es zur Stromverstärkung? c) Skizzieren Sie: Eingangskennlinie, Transferkennlinie, Stromsteuerkennlinie und Ausgangskennlinienfeld. Geben Sie gegebenenfalls Gleichungen an, die diese Verläufe beschreiben. Unter welchen Bedingungen werden diese Kennlinien aufgezeichnet? d) Zeichnen Sie das 4-Quadrantenkennlinienfeld eines Transistors. Beschreiben Sie die Methode, mit der Sie das Kennlinienfeld aufnehmen würden. e) Geben Sie das Kleinsignal-Ersatzschaltbild des Transistors an, und bestimmen Sie die darin vorkommenden Symbole. f) Was versteht man unter einer Arbeitspunkteinstellung eines Transistors und warum ist diese überhaupt nötig? g) Skizzieren Sie ein 4-Quadrantenkennlinienfeld und zeichnen Sie den Arbeitspunkt für die unten dargestellte Schaltung in jede der drei Kennlinien ein. Überlagern Sie nun dem Arbeitspunkt ein Kleinsignal und bestimmen Sie UCE grafisch. Was passiert wenn Sie uBE und/oder RC vergrößern oder verkleinern? 3 Der Bipolartransistor 3.1. Einführung 35 3 Der Bipolartransistor 3.2 3.2. Arbeitspunkteinstellung 36 Arbeitspunkteinstellung Wiederholung: Der Arbeitspunkt • legt die Großsignalgrößen IB, 0 , UBE, 0 , IC, 0 und UCE, 0 sowie die • Kleinsignalgrößen rBE , S und gEA fest, • bestimmt den maximal möglichen Aussteuerbereich, • soll für große Aussteueramplituden in die Mitte des Aussteuerbereiches (UCE, min . . . U0 ) gelegt werden. Weiters soll der Arbeitspunkt einer Transistorschaltung möglichst stabil sein! Für uns ist es an dieser Stelle ausreichend zu fordern, dass der Kollektorstrom im Arbeitspunkt (IC, 0 ) • sich zufolge schwankender äußerer Einflüsse (z.B. Temperaturschwankungen) nicht ändert • und möglichst unabhängig von Parameterstreuungen des Transistors einzustellen ist. Temperaturabhängigkeit der Transistorkennlinie Die Parameter IS und UT in der Transistorgleichung U BE IC = IS e UT − 1 (3.1) sind temperaturabhängig. Es gilt: IS = IS0 e WG BT −k und UT = kB T e (3.5) wobei WG = 1.1 eV in Silizium, kB = 1.38 · 10−23 J/K und e = 1.602 · 10−19 C. Diese Temperaturabhängigkeit bewirkt, dass sich die Transferkennlinie Glg. 3.1 und die Eingangskennlinie IB = IC (UBE )/B um ca. 2 mV/K hin zu niedrigeren Spannungen verschieben. Der Einfluss der Temperatur auf die Transferkennlinie und ein Ersatzschaltbild eines temperaturabhängigen Transistors, der durch die Hintereinanderschaltung eines temperaturunbhängigen Transistors und einer temperaturabhängigen Spannungsquelle modelliert wird, sind in Abb. 3.4 dargestellt. 3 Der Bipolartransistor 3.2. Arbeitspunkteinstellung Transistor auf Temperatur ,0 37 Transistor auf Bezugstemperatur ,0 ,0 ,0 Abbildung 3.4: Temperaturabhängigkeit des Transistors Streuung der Gleichstromverstärkung Bei Transistoren vom selben Typ kann die Gleichstromverstärkung B in großen Bereichen schwanken. (Üblicherweise Schwankungen im Bereich von Bist /Bnom = −30% . . . + 50%). Die Auswirkung dieser Bauteilstreuung auf den möglichen Basisstrombereich – bei gegebener Transferkennlinie – sowie der daraus resultierende Streubereich in der Stromsteuerkennlinie sind in Abb. 3.5 dargestellt. (Außerdem ist B i.A. nicht konstant, sondern z.B. sowohl IC - als auch temperaturabhängig.) Abbildung 3.5: Streuung der Gleichstromverstärkung B Anmerkung: Der Parameter IS streut sogar in einem Bereich von IS, ist /IS, nom = −70 % . . . + 200%, wird aber hier nicht weiter verfolgt. Spannungs- und Stromeinstellung Die Temperaturabhängigkeit der Transistorkennlinien und die Streuung der Gleichstromverstärkung werfen gewissermaßen Schwierigkeiten auf, wenn man fordert, dass der Kollektorstrom im AP bei sich ändernder Temperatur konstant bleibt und sich unabhängig von der tatsächlichen Gleichstromverstärkung und fixer Beschaltung des Transistors auf einen vorgegebenen Wert IC, 0 soll einstellt. (Bei Großserienproduktion z.B. kann allein aus 3 Der Bipolartransistor 3.2. Arbeitspunkteinstellung 38 Kostengründen nicht jede Transistorschaltung entsprechend des tatsächlichen Bist nachkalibriert werden.) Die Auswirkung der Temperaturabhängigkeit der Transistorkennlinien und der Streuung der Gleichstromverstärkung auf den Arbeitspunkt soll nun für zwei verschiedene Möglichkeiten der AP-Einstellung (Spannungs- und Stromeinstellung) diskutiert werden. Spannungseinstellung Stromeinstellung - starke Temperaturabhängigkeit + keine Abhängigkeit von B-Streuungen + keine Temperaturabhängigkeit - starke Abhängigkeit von B-Streuungen Basis-Spannungsteiler und Basis-Vorwiderstand Der zusätzliche schaltungstechnische Aufwand zur Realisierung der Basisspannungsquelle bzw. der Basisstromquelle kann durch einen Basis-Spannungsteiler bzw. Basis-Vorwiderstand eliminiert werden. Im Folgenden zeichnen wir die Spannungsquelle zur Versorgung U0 nicht mehr explizit ein, sondern zeichnen an den Punkten in der Schaltung, die auf Potential U0 liegen, einen Pfeil ein. Die Punkte, die auf Bezugspotential 0 liegen, werden mit einem waagrechten Strich eingezeichnet. Um den Arbeitspunkt (UBE, 0 , IB, 0 , IC, 0 ) grafisch zu ermitteln, müssen Lastgeraden in die Transfer- bzw. in die Eingangskennlinie eingezeichnet werden. (Es wird dabei angenommen, dass UCE, 0 > UCE, min .) 3 Der Bipolartransistor 3.2. Arbeitspunkteinstellung Basis-Spannungsteiler 39 Basis-Vorwiderstand Beide Schaltungen können in folgende Ersatzschaltung übergeführt werden: Funktionen der Arbeitsgeraden Die Arbeitsgeraden werden für die jeweilige Schaltung in die Transfer- bzw. in die Eingangskennlinie eingezeichnet: + geringe Abhängigkeit von B-Streuungen + kaum Temperaturabhängigkeit - starke Temperaturabhängigkeit - starke Abhängigkeit von B-Streuungen nominell Die tatsächiche Kennlinie liegt im grau schattierten Bereich, der hier durch die -30% und +50% Kennlinien begrenzt ist. 3 Der Bipolartransistor 3.2. Arbeitspunkteinstellung 40 Strom- und Spannungsgegenkopplung → Regelung des AP Durch Einbau einer Gegenkopplung kann der Arbeitspunkt stabilisiert werden. Eine Möglichkeit ist die im Folgenden Stromgegenkopplung“ genannte Schaltungvariante. Dabei wird ” über einen Emitterwiderstand ein Spannungsabfall proportional zum Kollektorstrom erzeugt, welcher in der Eingangsmasche die Steuerspannung UBE reduziert. Genaugenommen handelt es sich also um eine stromgesteuerte Spannungsgegenkopplung. Alternativ kann auch das Kollektorpotential über einen Widerstand einen Basisstrom erzeugen, welcher sich bei Vergrößerung des Kollektorstromes und daher Absinken des Kollektorpotentials verringert. Es handelt sich dabei also um eine spannungsgesteuerte Stromgegenkopplung, obwohl sie im Folgenden Spannungsgegenkopplung“ genannt wird. ” 3 Der Bipolartransistor 3.2. Arbeitspunkteinstellung Stromgegenkopplung 41 Spannungsgegenkopplung Durch eine Ersatzspannungsquelle anstatt des Basisspannungsteilers erhält man: Die Arbeitsgeraden werden wieder für die jeweilige Schaltung in die Transfer- bzw. in die Eingangskennlinie eingezeichnet: Flache AG zf. + geringe Temperaturabhängigkeit + geringe Abhängigkeit von B-Streuungen In beiden Fällen schön zu sehen: Regelung von IC (Kompensierung von B-Streuung). Durch die Gegenkopplung stellt sich für zu große B ein kleinerer IB ein und umgekehrt, was einer B-Streuungs-bedingten IC-Zu- (bzw. Abnahme) entgegenwirkt. Flache AG zf. + kaum Temperaturabhängigkeit + geringe Abhängigkeit von B-Streuungen 3 Der Bipolartransistor 3.2. Arbeitspunkteinstellung 42 Aufgabe 19 Arbeitspunkteinstellung für den Bipolartransistor BC 546 B In diesem Beispiel sollen anhand des Bipolartransistors BC 546 B (siehe Datenblatt in Anhang B auf Seite 97) die soeben beschriebenen Varianten der Arbeitspunkteinstellung dimensioniert werden. In diesem Beispiel soll mit den Größen aus dem Datenblatt gerechnet werden. Kennlinien, die nicht im Datenblatt enthalten sind, wurden mit einem CAD Programm für den BC 546 B aufgenommen. • In den folgenden Beispielen soll IC, 0 = 10 mA für eine Versorgungsspannung U0 = 15 V eingestellt werden. • Wenn nötig, nehmen Sie (in Analogie zum Datenblatt) UCE, 0 = 5 V an. • Überlegen Sie, für welche Fälle die Annahme UBE, 0 ≈ 0.7 V zulässig ist und wenden Sie diese Annahme in den jeweiligen Fällen an. a) Spannungs- und Stromeinstellung (1) Zeichnen Sie die Schaltungen zur Spannungs- und Stromeinstellung. (2) Welche Spannung UBE,0 bzw. welchen Strom IB,0 müssen Sie (nominell) einprägen, um einen Strom IC, 0 = 10 mA einzustellen? – Welcher Gleichstromverstärkung entspricht das? (3) Bestimmen Sie jeweils die Ströme IC, 0, min und IC, 0, max grafisch. (4) Welche Vor- und Nachteile haben diese Schaltungen und welche Probleme können bei dieser Art der Arbeitspunkteinstellung auftreten? 100 VCE = 5V 90 T0=25 °C 80 20 °C 50 °C 70 10 60 IC /mA 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 0 50 40 1 IC /mA IC[mA], COLLECTOR CURRENT 100 30 20 10 0.1 0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 VBE[V], BASE-EMITTER VOLTAGE 1.2 0 0 50 100 150 200 10 250 300 IB /µA 20 350 IB /µA 30 40 400 50 450 60 500 3 Der Bipolartransistor 3.2. Arbeitspunkteinstellung 30 30 IC /mA 40 IC /mA 40 20 10 0 20 °C 20 10 0 50 100 IB /µA 150 0 200 30 30 IC /mA 40 IC /mA 40 20 10 0 50 °C 43 0.5 0.6 0.7 UBE /V 50 °C 0.8 0.9 20 °C 20 10 0 50 100 IB /µA 150 200 0 0.5 0.6 0.7 UBE /V 0.8 0.9 b) Basis-Spannungsteiler und Basis-Vorwiderstand (1) Zeichnen Sie die Schaltungen mit Basis-Spannungsteiler und Basis-Vorwiderstand. (2) Für welche Schaltung ist die Annahme UBE,0 ≈ 0.7 V zulässig? Warum (nicht)? (3) Dimensionieren Sie die Widerstände R1 und R2 für T = 25 ◦ C bzw. R. Nehmen Sie für den Basis-Spannungsteiler I2 = 100IB an. Welche Vor- und Nachteile hat dies z.B. gegenüber der Annahme I2 = 10IB ? (4) Bestimmen Sie jeweils die Ströme IC, 0, min und IC, 0, max grafisch. 3 Der Bipolartransistor 3.2. Arbeitspunkteinstellung 44 (5) Welche Vor- und Nachteile haben diese Schaltungen und welche Probleme können bei dieser Art der Arbeitspunkteinstellung auftreten? 40 50 °C 40 20 °C 30 IC /mA IC /mA 20 10 10 0.6 0.7 UBE/V 0.8 0 0.5 0.9 150 150 0.6 0.7 UBE/V 0.8 0.9 IB /µA 200 IB /µA 200 100 100 50 0 0.5 20 °C 30 20 0 0.5 50 °C 50 0.6 0.7 UBE/V 0.8 0.9 0 0.5 0.6 0.7 UBE/V 0.8 0.9 (6) Bestimmen Sie für die Schaltung mit Basis-Spannungsteiler die einzustellenden Basis-Emitterspannungen für T = 20 ◦ C und T = 50 ◦ C. Dimensionieren Sie jeweils die Widerstände R1 und R2 und zeichnen Sie die resultierenden Arbeitsgeraden für die nominelle Gleichstromverstärkung B in die Transferkennlinie ein. Berücksichtigen Sie die Temperaturabhängigkeit der Transferkennlinie des BC 546 B mit ∆UBE (∆T ) = −1.55 mV/K · ∆T . 3 Der Bipolartransistor 3.2. Arbeitspunkteinstellung 40 50 °C 45 20 °C IC /mA 30 20 10 0 0.5 0.6 0.7 UBE/V 0.8 0.9 c) Strom- und Spannungsgegenkopplung (1) Zeichnen Sie die Schaltungen für Strom- und Spannungsgegenkopplung. (2) Für welche Schaltung ist die Annahme UBE,0 ≈ 0.7 V zulässig? Warum (nicht)? (3) Erklären Sie das Prinzip der jeweiligen Regelung in Worten. (4) Dimensionieren Sie die Widerstände R1 , R2 , RE und RC (Annahme: URE ,0 = 1 V) für die stromgegengekoppelte Emitterschaltung sowie R und RC für die spannungsgegengekoppelte Emitterschaltung. Nehmen Sie für den Basis-Spannungsteiler I2 = 100IB an. (5) Bestimmen Sie jeweils die Ströme IC, 0, min und IC, 0, max grafisch. 3 Der Bipolartransistor 50 °C 20 20 °C 15 15 10 10 IC /mA IC /mA 20 3.2. Arbeitspunkteinstellung 5 0.6 0.7 UBE /V 0.8 0 0.9 60 60 50 50 40 40 30 30 IB /µA IB /µA 20 °C 5 0 0.5 20 20 10 10 0 50 °C 46 0.5 0.6 0.7 UBE /V 0.8 0.9 0.5 0 0.5 0.6 0.6 0.7 UBE /V 0.7 UBE /V 0.8 0.8 0.9 0.9 4 Annahme: 0.7 V – Ein eigenes Kapitel? Wann ist UD bzw. UBE = 0.7 V ? Eigentlich nie. In den Kapiteln 2 und 3 haben wir die Dioden- und die Transistorgleichung kennengelernt: U D n UT −1 (2.1) ID = IS e U BE IC = IS e UT − 1 (3.1) Diese Gleichungen beschreiben für das jeweilige Bauelement, welcher Strom bei den (vorgegebenen) Spannungen UD bzw. UBE durch die Bauelemente fließt. – Und zwar (mehr oder weniger) exakt! D.h. egal wie auch immer die Diode bzw. der Transistor (z.B. mit Widerständen) beschaltet sind, diese Gleichungen gelten immer! Da die Dioden- und Transistorschaltungen i.A. im steilen Bereich der Kennlinien betrieben werden, können die Werte für ID bzw. IC nicht durch die Abschätzung UD bzw. UBE ≈ 0.7 V und Einsetzen in die Kennlinien ermittelt werden. Wann darf dann UD bzw. UBE ≈ 0.7 V angenommen werden? Das kommt auf die verwendete Schaltung und Werte der darin auftretenden Bauelemente an. Wir wollen hier der Einfachheit halber die Serienschaltung einer Diode mit einem Widerstand wie in Aufgabe 7 betrachten. Die Funktion für die Arbeitsgerade lautet: U0 − UD R Es gibt nun zwei Kriterien zur Beantwortung der Frage, ob die Näherung UD bzw. UBE = 0.7 V zulässig ist. ID = Absoluter Fehler ∆ID = U0 − UD,0 U0 − 0.7 V 0.7 V − UD,0 − = R R R 47 4 Annahme: 0.7 V – Ein eigenes Kapitel? 48 Relativer Fehler ∆ID = ID, 0 0.7 V−UD,0 R U0 −UD,0 R = 0.7 V − UD,0 U0 − UD,0 Anhand des absoluten und des relativen Fehlers lässt sich nun sagen, dass der Fehler für ID (bei Berechnung über die Lastgerade), den man durch die Annahme UD = 0.7 V macht dann klein ist, wenn R groß (d.h. flache Arbeitsgerade) bzw. U0 groß gegenüber UD, 0 ist. Vergleich mit Aufgabe 7 In Aufgabe 7 haben wir den AP durch Iteration bestimmt: UD, 0 = 0.695318 V, ID 0 = 572.18728 mA Den Wert, den man für die Annahme UD, 0 ≈ 0.7 V durch Einsetzen in die AG erhält ist: ID 0 = 572.0 mA. D.h. der absolute Fehler ist ∆ID = −0.18728 mA, der relative ist ∆ID /ID, 0 = −0.03%. Der Unterschied zwischen tatsächlichem AP und AP-Abschätzung über UD, 0 ≈ 0.7 V und Ermittlung von ID, 0 über die AG ist in der folgenden Abb. dargestellt. D 0.7 Wert, den man bei Einsetzen in Diodenkennlinie erhält. 0.7 0.71 0.572 0.6 0.571 0.5 D I /A 0.4 0.3 0.2 0.1 0 0 0.2 0.4 0.6 UD / V 0.8 1 1.2 Tatsächlicher AP ID / A U /V 0.69 Schittpunkt mit AG liefert Wert für ID 5 Einfache Verstärkerschaltungen In Kapitel 3.2 haben wir die Arbeitspunkteinstellung für npn-Bipolartransistoren ausführlich diskutiert. In diesem Kapitel wollen wir zwei dieser Schaltungen (strom- und spannungsgegengekoppelte Emitterschaltung) geringfügig erweitern und als Verstärker verwenden. In Abbildung 5.1 ist das Prinzip eines (Transistor)-Verstärkers dargestellt. Die Verstärkung und der Aussteuerbereich dieser Verstärkerschaltungen sind i.A. vom eingestellten Arbeitspunkt abhängig. Demzufolge ist es selbsterklärend, dass der Arbeitspunkt (wenn die Schaltung als Verstärker betrieben wird) möglichst stabil sein soll. Diese Forderung betrifft nicht nur die Stabilität bei Temperaturschwankungen wie in Kap. 3.2 diskutiert, sondern auch die Stabilität des AP bei Ein- und Auskopplung von Signalen. Eine einfache Möglichkeit Signale ein- und auszukoppeln (ohne dabei den AP zu verschieben) wird in Abschnitt 5.2 anhand der stromgegengekoppelten Emitterschaltung erklärt. Signalquelle Last Verstärker Abbildung 5.1: Prinzipdarstellung eines beschalteten Transistorverstärkers 49 5 Einfache Verstärkerschaltungen 5.1 5.1. Betriebsparameter Betriebsparameter Eingangswiderstand und Betriebsspannungsverstärkung . . . werden im Normalbetrieb (mit angeschlossener Last) ermittelt Signalquelle Last Verstärker ue re = ie RL (5.1) ua A= ue RL (5.2) ua A0 = ue RL →∞ (5.3) Leerlaufspannungsverstärkung . . . wird im Leerlauf (ohne Last) ermittelt Signalquelle Verstärker Ausgangswiderstand . . . wird durch Messen am Ausgang bei angeschlossener Quelle ermittelt Signalquelle Last Verstärker ua ra = − ia Ri , Ug =0 (5.4) 50 5 Einfache Verstärkerschaltungen 5.2 5.2. Gleichstromgegenkopplung 51 Gleichstromgegengekoppelte Emitterschaltung Die Parallelkapazität CE am Emitterwiderstand RE in Abb. 5.2 bewirkt eine frequenzabhängige Gegenkopplung, die nur für Gleichgrößen und Frequenzen unterhalb der kleinsten interessierenden Signalfrequenz wirkt und für höhere Frequenzen teilweise (oder sogar komplett) unwirksam ist. CE bewirkt mit zunehmender Frequenz einen Kurzschluss von RE und hebt damit die Gegenkopplung für höhere Frequenzen auf. Dies bewirkt eine Erhöhung der Verstärkung und einen größeren Aussteuerbereich. Abbildung 5.2: Gleichstromgegengekoppelte Emitterschaltung mit Spannungseinstellung Aufgabe 20 Berechnung des Arbeitspunktes In Aufgabe 19 wurde die stromgegengekoppelte Emitterschaltung mit dem BC 546 B für folgende Eckdaten dimensioniert: U0 = 15 V UCE, 0 = 5 V IC, 0 = 10 mA URE ,0 = 1 V I2 = 100IB B ≈ 300 R1 = 4.39 kΩ R2 = 566.67 Ω ⇒ RE = 99.7 Ω RC = 900 Ω a) Wählen Sie geeignete Widerstände aus der E-12 Normreihe aus | 1.0 | 1.2 | 1.5 | 1.8 | 2.2 | 2.7 | 3.3 | 3.9 | 4.7 | 5.6 | 6.8 | 8.2 | b) Berechnen Sie folgende Größen im Arbeitspunkt IC, 0 , UCE, 0 , UC, 0 , Ua, 0 , UCa, 0 , URE, 0 . Nehmen Sie B = 300 an. Warum ist diese (grobe) Annahme zulässig? c) Wie groß darf IC maximal werden, damit der Transistor nicht in Sättigung gerät? d) Wie groß sind die maximal möglichen, symmetrischen Aussteueramplituden für RL → ∞? Wie groß wären Sie für CE → 0 F? 5 Einfache Verstärkerschaltungen 5.2. Gleichstromgegenkopplung 52 Betriebsparameter → KSESB Um das KSESB einer Transistorschaltung zu zeichnen geht man wie folgt vor: Transistor durch Transistor-KSESB (Abb. 3.3), Großsignal-Spannungsquellen durch Kurzschlüsse (auf Masse) und Großsignal-Stromquellen durch Leerläufe ersetzen. Abbildung 5.3: Vollständiges KSESB der gleichstromgegengekoppelten Emitterschaltung Aufgabe 21 Betriebsparameter der stromgegengekoppelten Emitterschaltung a) Berechnen Sie die Betriebsparameter (re , A, A0 , ra ) mit CE = 0 F für hinreichend große Frequenzen. (D.h. Ce und Ca können durch Kurzschlüsse ersetzt werden.) Verwenden Sie die selben Bauteilwerte, die Sie in Aufgabe 20 gewählt haben, und wählen Sie RL = 1 kΩ. Nehmen Sie UEA = 60 V an.1 b) Wie ändern sich die Betriebsparameter, wenn RE durch CE bei hinreichend hohen Frequenzen kurzgeschlossen werden? c) Wie groß müssten Sie CE (mindestens) wählen, damit Signale mit minimaler Frequenz fmin = 20 Hz nicht mehr als 3 dB abgeschwächt werden? (Vereinfachung: gEA → 0, RL → ∞, Hinweis: Betrachten Sie harmonische Signale!) Kleinsignalbetrachtung für Verschiebungen des AP zf. äußerer Einflüsse Wiederholung: Mit der Kleinsignalbetrachtung kann man die Änderung der Transistorspannungen und -ströme im AP zufolge kleiner Spannungs- oder Stromschwankungen (die i.A. in der gesamten Schaltung auftreten können) berechnen. Voraussetzung für die Kleinsignalbetrachtung ist, dass diese Spannungs- oder Stromänderungen klein gegenüber 1 gEA kann oft vernachlässigt werden. Zeigen Sie dies, indem Sie A mit und ohne Berücksichtigung von gEA berechnen und die Ergebnisse vergleichen. Alle weiteren Parameter (A0 , re , ra ) können Sie dann unter Vernachlässigung von gEA berechnen. 5 Einfache Verstärkerschaltungen 5.3. Arbeitspunkteinstellung 53 der im AP eingestellten Spannungen und Ströme sind. (Da sonst die durch die Linearisierung der Transistorkennlinien bedingten Fehler zu groß werden.) Mit der Kleinsignalbetrachtung lassen sich nun z.B. die Änderungen der Transistorspannungen und -ströme zufolge folgender Fälle berechnen: • Eingekoppeltes Kleinsignal mit hinreichend hohen Frequenzen vgl. Abb. 5.2 • Verschiebung des AP zufolge Temperaturschwankungen • Schwankungen der Versorgungsspannung U0 Aufgabe 22 Berechnung des Temperatureinflusses mithilfe des KSESB Berechnen Sie den Einfluss äußerer Temperaturschwankungen auf den Kollektorstrom für die stromgegengekoppelte Emitterschaltung a) allgemein, mit (endlichem) RE und ohne RE (d.h. RE → 0) um die temperaturstabilisierende Wirkung des RE zu zeigen, b) mit den Bauteilwerten aus Aufgabe 20. Berücksichtigen Sie die Temperaturabhängigkeit der Transferkennlinie des BC 546 B mit ∆UBE (∆T ) = −1.55 mV/K · ∆T . UT = 25 mV 5.3 Möglichkeiten zur Arbeitspunkteinstellung Wir wollen an dieser Stelle drei Fälle zur Dimensionierung der gleichstromgegengekoppelten Emitterschaltung, vgl. Abb. 5.2 erwähnen und diskutieren: 1. Vorgabe des Spannungsabfalls am Emitter, z.B. URE = 1 V und des Kollektorstromes im AP vgl. Aufgabe 19. 2. Vorgabe der Aussteueramplituden und Forderung, dass der Emitterwiderstand RE möglichst groß sein soll, um eine bestmögliche temperaturstabilisierende Wirkung zu erreichen. 3. Vorgabe der maximal zulässigen Arbeitspunktverschiebung in einem gewissen Temperaturbereich. Aufgabe 23 Möglichst großer Emitterwiderstand bei vorgegebenen Aussteueramplituden Gegeben ist die gleichstromgegengekoppelte Emitterschaltung, vgl. Abb. 5.2 und: • BC 546 B, Datenblatt (!) • U0 = 15 V 5 Einfache Verstärkerschaltungen 5.3. Arbeitspunkteinstellung 54 Gefordert: • Symmetrische Aussteueramplituden ∆Ua = 6 V • RE möglichst groß a) Überlegen Sie sich mithilfe des Datenblattes die Betriebsgrenzen im Ausgangskennlinienfeld. (UCE, min , IC, max , PV, max ,) b) Schränken Sie die Grenzen für UCE, min und IC, max zusätzlich (sinnvoll) ein und zeichnen Sie die Arbeitsgerade ein. c) Dimensionieren Sie die Widerstände RE , RC , R1 und R2 . Annahme: I2 = 10 · IB . Hinweis: Sie müssen dafür den Kollektorstrom IC, 0 im AP berechnen. Berechnen Sie des Weiteren die Kollektor-Emitterspannung UCE, 0 im AP. d) Wählen Sie geeignete Widerstände aus der E-12 Normreihe aus: | 1.0 | 1.2 | 1.5 | 1.8 | 2.2 | 2.7 | 3.3 | 3.9 | 4.7 | 5.6 | 6.8 | 8.2 | Aufgabe 24 Vorgabe der maximal zulässigen Arbeitspunktverschiebung In diesem Beispiel ist abzuschätzen wie die Widerstände in der gleichstromgegengekoppelten Emitterschaltung zu dimensionieren sind um folgende Rahmenbedingungen zu erfüllen: • IC, 0 = 10 mA @ 25 ◦ C, U0 = 15 V • ±1% maximal erlaubte Verschiebung des AP für Anwendungen im Industriebereich (-40◦ C bis 85◦ C, vlg. en.wikipedia.org: Operating temperature) • BC 546 B, Datenblatt (!) a) Schätzen Sie den Widerstand RE ab. b) Dimensionieren Sie den Widerstand RC so, dass der Aussteuerbereich möglichst gut ausgenützt wird. Annahme: URE = 1 V. c) Berechnen Sie die Widerstände R1 und R2 . d) Berechnen Sie den minimalen und maximalen Kollektorstrom. 5 Einfache Verstärkerschaltungen 5.4 5.4. Spannungsgegenkopplung 55 Spannungsgegengekoppelte Emitterschaltung Betriebsparameter → KSESB Aufgabe 25 Spannungsgegengekoppelte Emitterschaltung BC 546 B, U0 = 15 V, Ri = 50 Ω, R1 = 1 kΩ, R2 = 2 kΩ, RC = 1 kΩ, RL = 1 kΩ a) Berechnen Sie die Arbeitspunktgrößen IC, 0 und UC, 0 . b) Berechnen Sie die Betriebsparameter A0 , re und ra und versuchen Sie die analytischen Ausdrücke durch Abschätzung zu vereinfachen. 5 Einfache Verstärkerschaltungen 5.5 5.5. Kollektorschaltung 56 Kollektorschaltung Abbildung 5.4: Kollektorschaltung mit Spannungseinstellung Aufgabe 26 Kollektorschaltung a) Dimensionieren Sie die Widerstände R1 , R2 und RE für folgenden Arbeitspunkt: IC, 0 = 50 mA URE , 0 = U0 /2 U0 = 15 V I2 = 10 IB B = 300 b) Wählen Sie geeignete Widerstände aus der E-12 Normreihe aus und berechnen Sie den AP, der sich für diese Werte einstellt. | 1.0 | 1.2 | 1.5 | 1.8 | 2.2 | 2.7 | 3.3 | 3.9 | 4.7 | 5.6 | 6.8 | 8.2 | c) Berechnen Sie die Betriebsparameter (re , A0 , ra ) der Kollektorschaltung (Ri = 50 Ω). Ermitteln Sie re für den leerlaufenden Verstärker (RL ist nicht gegeben). Wie können Sie RL in den Ausdrücken berücksichtigen? 5 Einfache Verstärkerschaltungen 5.6 5.6. Basisschaltung 57 Basisschaltung Abbildung 5.5: Basisschaltung Abbildung 5.6: Alternative Darstellung der Basisschaltung Aufgabe 27 Basisschaltung a) Dimensionieren Sie die Widerstände R1 , R2 , RC und RE für folgenden Arbeitspunkt: IC, 0 = 10 mA UCE, 0 = 5 V URE , 0 = 1 V U0 = 15 V I2 = 100 IB B = 300 b) Wählen Sie geeignete Widerstände aus der E-12 Normreihe aus und berechnen Sie den AP, der sich für diese Werte einstellt. | 1.0 | 1.2 | 1.5 | 1.8 | 2.2 | 2.7 | 3.3 | 3.9 | 4.7 | 5.6 | 6.8 | 8.2 | 5 Einfache Verstärkerschaltungen 5.6. Basisschaltung 58 c) Berechnen Sie die Betriebsparameter (re , A0 , ra ) der Basisschaltung mit und ohne CB für hinreichend hohe Frequenzen. Aufgabe 28 Zusammenfassung — Einfache Verstärkerschaltungen Vervollständigen Sie die folgende Tabelle ohne CE Emittersch. (Stromgegk.) mit CE A0 re ra 5 Einfache Verstärkerschaltungen Schaltung Emittersch. (Spgegk.) Kollektorsch. Basissch. 59 mit CB 5.6. Basisschaltung ohne CB 6 Zweistufige Verstärkerschaltungen Abbildung 6.1: Zweistufiger Transistorverstärker 1. Stufe 2. Stufe Abbildung 6.2: KSESB: Zweistufiger Transistorverstärker Aufgabe 29 Zweistufiger Transistorverstärker Ri = 50 Ω RL = 10 Ω a) Berechnen Sie die Verstärkung ua /Ug des zweistufigen Transistorverstärkers aus Abb. 6.1. Verwenden Sie hierfür die Werte der Kleinsignalparameter, die Sie aus den Aufgaben 21 (Emitterschaltung) und 26 (Kollektorschaltung) erhalten haben. b) Zeichnen Sie das KSESB der gesamten Schaltung (mit Early-Widerständen) und berechnen Sie die Verstärkung ua /Ug mit und ohne Early-Widerstand. 60 7 Stromquellen und Stromspiegel 7.1 Prinzip einer Stromquelle Stromquelle Abbildung 7.1: Stromquelle Stromquellen sollen möglichst unabhängig von der Last (d.h. unabhängig von der Spannung, die an der Last abfällt) einen konstanten Strom Ia liefern. Dafür soll der Innenwiderstand der Stromquelle Ri möglichst groß sein. (Idealfall: Ri → ∞) Bipolartransistoren sind aufgrund ihrer Charakteristik im Ausgangskennlinienfeld gut zur Realisierung einer (spannungs- bzw. stromgesteuerten) Stromquelle geeignet, da IC (UCE ) rechts vom Sättigungsbereich annähernd unabhängig von UCE ist. Oder anders formuliert: Bipolartransistoren sind gut für die Realisierung einer laststabilen Stromquelle geeignet, da die Transferkennlinie nahezu unabhängig von UCE ist. D.h. der zu treibende Strom kann unabhängig von der Last über die Spannung UBE eingestellt werden. Der Transistor selbst ist natürlich keine Quelle. Er entnimmt lediglich den von ihm bereitgestellten Strom einer Versorgungsquelle. 7.2 Stromgegengekoppelte Transistorstromquellen Die Last kann für einen ganzen Schaltungsteil stehen. Im einfachsten Fall ist die Last ein ohmscher Widerstand RL. Der Spannungsabfall Ua an der Last darf nur so groß sein, dass UCE > UCE, min, sonst sättigt der Transistor. Abbildung 7.2: Stromgegengekoppelte Transistorschaltung als Stromquelle 61 7 Stromquellen und Stromspiegel 7.2. Transistorstromquellen 62 Aufgabe 30 Stromgegengekoppelte Transistorschaltung als Stromquelle Mit der stromgegengekoppelten Transistorschaltung, Abb. 7.2, soll eine Stromquelle realisiert werden, die einen Strom Ia, 0 = 50 mA treibt. Wie wir aus Kapitel 3.2 wissen, bewirkt der Emitterwiderstand RE eine Gegenkopplung, d.h. eine Regelung des AP: Einer temperatur- bzw. einer B-streungsbedingten IC -Zunahme wird durch kleinere UBE Spannungen bzw. kleinere IB Ströme entgegengewirkt. In diesem Beispiel werden wir sehen, dass durch den Emitterwiderstand der Ausgangsstrom Ia = IC geregelt wird. Anders formuliert: Durch RE wird der Ausgangswiderstand (und demzufolge die Laststabilität) der Stromquelle deutlich erhöht. Um den Ausgangswiderstand der Transistorschaltung, d.h. den Innenwiderstand der Stromquelle bestimmen zu können, müssen wir in diesem Fall den Early-Leitwert berücksichtigen. Die Wirkung des Early-Leitwerts in der Transferkennlinie kann durch folgendes Modell berücksichtigt werden: UBE U CE (7.1) IC = Is e n UT 1 + UEA Der Einfachheit halber gehen wir von einer idealen Spannungsquelle am Eingang (d.h. Rq → 0) aus. Nehmen Sie für die folgenden Unterpunkte den Transistor BC 546 B und U0 = 10 V an. Gehen Sie davon aus, dass Ia = 50 mA für RL = 0 Ω einzustellen ist. a) Berechnen Sie den Ausgangsstrom Ia der in Abb. 7.2 dargestellten Stromquelle sowohl als Funktion von UBE als auch als Funktion von UCE . b) Diskutieren Sie die Wirkung von RE indem Sie die Transfer- und die Ausgangskennlinie(n) unter Berücksichtigung des Early-Leitwerts sowie die Arbeitsgeraden mit und ohne RE skizzieren. c) Dimensionieren Sie RE so, dass sich der Ausgangsstrom Ia, 0 (25 ◦ C) = 50 mA für eine gegebene Beschaltung der Transistorschaltung im Temperaturbereich -40◦ C bis 85◦ C maximal um ±5% verschiebt. (Vgl. Aufgabe 24) Wählen Sie anschließend einen geeigneten Widerstand aus der E-12 Normreihe und ermitteln Sie welche Spannung Uq0 Sie einstellen müssen, damit Ia = 50 mA gilt. | 1.0 | 1.2 | 1.5 | 1.8 | 2.2 | 2.7 | 3.3 | 3.9 | 4.7 | 5.6 | 6.8 | 8.2 | d) Schätzen Sie den maximalen Lastwiderstand RL ab. e) Bestimmen Sie die Parameter Ri und I0 der Stromquelle rechnerisch und geben Sie die Werte mit und ohne RE für Rq → 0 an. f) Zeichnen Sie den Verlauf Ia (Ua , I0 )|I0 =50mA . Bestimmen Sie Ua, max und daraus RL, max 7 Stromquellen und Stromspiegel 7.2.1 7.2.1 Diskrete Stromquellen 63 Beispiele für stromgegengekoppelte Transistorschaltungen als Stromquelle Stromgegenkopplung mit Basisspannungsteiler Diode in Serie zu R2 Erhöhte Temperaturstabilität bis hin zur totalen Temperaturkompensation Zenerdiode statt R2 Robust gegen U0-Schwankungen Abbildung 7.3: Stromquellen für diskrete Schaltungen In Abb. 7.3 sind drei Beispiele der stromgegengekoppelten Transistorschaltung dargestellt. Die erste Variante, bei der ein (niederohmiger) Spannungsteiler zur Basispotenzialeinstellung verwendet wird, kennen wir bereits. Die zusätzliche Diode in der Variante Diode in ” Serie zu R2“ wird verwendet um zusätzlich Temperaturschwankungen entgegenzuwirken. Die Zenerdiode in der dritten Variante wird verwendet, um das Basispotenzial (z.B. bei möglichen U0 -Schankungen) zu stabilisieren. Aufgabe 31 Totale Temperaturkompensation a) Zeigen Sie für die erste Variante aus Abb. 7.3 die Temperaturabhängigkeit des Kollektorstromes grafisch und überlegen Sie sich, was Sie tun müssten, um dieser Temperaturabhängigkeit entgegen zu wirken. b) Zeigen Sie für die Schaltung Diode in Serie zu R2“ aus Abb. 7.3 die Funktion ” der Temperaturkopmensation grafisch indem Sie nur den linken Teil der Schaltung (R1 , R2 und die Diode) analysieren. Diskutieren Sie des weiteren den Einfluss der Widerstände auf die Kompensation. c) Aus Pkt. b) sieht man, dass die Temperaturabhängigkeit der Diode größer sein muss als die des Transistors um totale Temperaturkompensation zu bewirken. Was könnten Sie tun, wenn Sie nur Dioden mit kleiner Temperaturabhängigkeit hätten? 7 Stromquellen und Stromspiegel 7.3 7.3. Stromspiegel 64 Stromspiegel Integrierte Stromquellen werden üblicherweise mit Stromspiegeln realisiert. Der einfachste Stromspiegel besteht aus zwei Transistoren T1 und T2 , sowie zwei optionalen Widerständen R1 und R2 zur Stromgegenkopplung, siehe Abb. 7.4. Der Name Stromspiegel resultiert daher, dass sich von einem einstellbaren Referenzstrom Ie der Ausgangsstrom Ia nahezu unabhängig von der Last ableiten lässt. Ia ist sozusagen das Spiegelbild“ von Ie . Durch ” den zusätzlichen Widerstand RV kann man einen konstanten Referenzstrom Ie einstellen. In dieser Ausführung wird der Stromspiegel als (Konstant)-stromquelle betrieben. Zwei Größen, die im Folgenden für uns wichtig sind, sind das Übertragungsverhältnis kI des Eingangsstromes Ie zum Ausgangsstrom Ia sowie der Ausgangswiderstand ra des Stromspiegels. Es gilt: Ia (7.2) kI = Ie sowie ∂Ua ua ra = = = b Ri Aus Abb. 7.1 (7.3) ∂Ia Ie =const ia ie =0 Um eine gutes Spiegelprinzip sicherzustellen, soll das Übertragungsverhältnis für R1 = R2 möglichst genau 1, d.h. auch möglichst unabhängig von der Gleichstromverstärkung B sein. Werden Stromspiegel als Stromquelle verwendet, soll ra möglichst groß sein, um eine möglichst laststabile Stromquelle zu erhalten. 7.3.1 Einfacher Stromspiegel Abbildung 7.4: Einfacher Stromspiegel Aufgabe 32 Einfacher Stromspiegel Nehmen Sie für die folgenden Unterpunkte den Transistor BC 546 B, R1 = R2 = R sowie U0 = 10 V an. 7 Stromquellen und Stromspiegel 7.4. Weitere Stromspiegelschaltungen 65 a) Warum werden Stromspiegel oft als integrierte Schaltungen hergestellt? b) Berechnen Sie den Ausgangsstrom Ia sowie das Übertragungsverhältnis kI und zeigen Sie, dass Ia ≈ Ie gilt. c) Dimensionieren Sie die Widerstände R und RV , sodass die Stromquelle 1 mA liefert. Annahme: UR = 0.2 V. d) Wie groß darf der Lastwiderstand RL maximal werden? e) Berechnen Sie den Innenwiderstand der Stromquelle für R → 0. f) Zeichnen Sie die Schaltung für einen einfachen pnp-Stromspiegel. Überlegen Sie sich (sowohl grafisch als auch mit Hilfe des KSESB), wie RV des Stromspiegels aus Abb. 7.4 gewählt werden muss, um die Ausgangsstromänderungen der Stromquelle zf. von Temperaturschwankungen komplett zu eliminieren. 7.4 7.4.1 Weitere Stromspiegelschaltungen 3-Transistor-Stromspiegel Abbildung 7.5: 3-Transistor-Stromspiegel Beim 3-Transistor-Stromspiegel wird der Basisstrom für die Transistoren T1 und T2 über einen zusätzlichen Transistor T3 zugeführt. T3 belastet den Eingangsstrom nur mit seinem sehr kleinen Basisstrom wodurch sich das Übertragungsverhältnis im Vergleich zum einfachen Stromspiegel verbessert. Aufgabe 33 3-Transistor-Stromspiegel a) Berechnen Sie den Ausgangsstrom Ia und das Übertragungsverhältnis kI . Annahme: UBE, 1 = UBE, 2 bzw. R1 = R2 = 0 Ω. 7 Stromquellen und Stromspiegel 7.4.2 Stromspiegel mit Kaskode 66 b) Berechnen Sie den Innenwiderstand der Stromquelle. Annahme: R1 = R2 = 0 Ω. 7.4.2 Stromspiegel mit Kaskode Abbildung 7.6: Stromspiegel mit Kaskode Wie wir für den einfachen und den 3-Transistor-Stromspiegel gesehen haben, entspricht deren Ausgangswiderstand dem Early-Widerstand des Transistors 2, wenn R1 = R2 = 0 Ω gilt. Durch die Gegenkoppelwiderstände R1 und R2 steigt einerseits die Temperaturstabilität der Schaltung als auch deren Ausgangswiderstand. Man kann zwar nun durch einen hochohmigen R2 den Ausgangswiderstand erhöhen, was aber oft nicht wünschenswert ist, da man sich dadurch den Aussteuerbereich (d.h. die maximale Last) limitiert. Eine andere Möglichkeit, den Ausgangswiderstand zu erhöhen ist eine Stromquelle anstatt des Gegenkoppelwiderstandes zu verwenden, siehe Abb. 7.6. Hier wurde der Gegenkoppelwiderstand RE aus der Schaltung Abb. 7.2 durch einen einfachen Stromspiegel ersetzt. Aufgabe 34 Stromspiegel mit Kaskode a) Berechnen Sie den Ausgangsstrom Ia und das Übertragungsverhältnis kI . b) Berechnen Sie den Innenwiderstand der Stromquelle. 7 Stromquellen und Stromspiegel 7.4.3 7.4.3 Kaskode Stromspiegel 67 Kaskode Stromspiegel Abbildung 7.7: Kaskode Stromspiegel Der Kaskode Stromspiegel, Abb. 7.7 ist eine Erweiterung des Stromspiegels mit Kaskode, Abb. 7.6. Der Kaskode Stromspiegel benötigt keine externe Spannungsquelle (die man z.B. mit einem Basisspannungsteiler realisieren würde). Er wird daher auch Kaskode Stromspiegel mit automatischer Arbeitspunkteinstellung genannt. 7.4.4 Wilson-Stromspiegel (a) Wilson-Stromspiegel (b) Erweiterter Wilson-Stromspiegel Abbildung 7.8: Varianten des Wilson-Stromspiegels Der Wilson-Stromspiegel ist ein Präzisionsstromspiegel. Er weist im Vergleich mit anderen Stromspiegeln sowohl eine sehr gutes Übertragungsverhältnisses als auch einen hohen 7 Stromquellen und Stromspiegel 7.4.4 Wilson-Stromspiegel 68 Ausgangswiderstand auf. Ein weiterer Vorteil der in Abb. 7.8(a) dargestellten Schaltung ist, dass nur drei Transistoren zur Realisierung benötigt werden. Aus den vorigen Beispielen haben wir gesehen, dass das Übertragungsverhältnis kI immer etwas kleiner als Eins ist. Misst man den einfachen Stromspiegel aus, wird man aber feststellen, dass der Ausgangsstrom Ia höher ist als der Eingangsstrom Ie . Dieser Effekt ist durch Berücksichtigung der Early-Leitwerte erklärbar. Beim erweiterten WilsonStromspiegel wird ein zusätzlicher Transistor verwendet wodurch T1 und T2 im selben AP betrieben werden, da in diesem Fall UCE, 1 = UCE, 2 gilt. Aufgabe 35 Wilson-Stromspiegel a) Berechnen Sie den Ausgangsstrom Ia und das Übertragungsverhältnis kI . b) Berechnen Sie den Innenwiderstand der Stromquelle. 8 Differenzverstärker 8.1 Grundschaltung Zwei Emitterschaltungen, deren Emitter mit einer gemeinsamen Stromquelle verbunden sind. Abbildung 8.1: Grundschaltung des Differenzverstärkers • 2 Eingänge Ue, 1 und Ue, 2 jeweils an den Basen der Transistoren T1 und T2 • 2 Ausgänge Ua, 1 und Ua, 2 jeweils an den Kollektoren der Transistoren T1 und T2 • Symmetrische Versorgung ±U0 bezüglich des Bezugspotenzials 0 • Stromquelle I0 mit Innenwiderstand Ri zur Einstellung des AP 8.2 Funktionsweise Es werden (idealerweise, d.h. für Ri → ∞) nur Eingangsspannungsdifferenzen Ued = Ue, 1 − Ue, 2 6= 0 verstärkt. Gleichtaktaussteuerungen Ugl = Ue, 1 = Ue, 2 bewirken am Ausgang idealerweise keine Änderungen. 69 8 Differenzverstärker 8.3 8.3. Vorteile 70 Vorteile + Verstärkung von DC-Signalen. (Die bisher bekannten Verstärker können das aufgrund des Hochpassverhaltens der Koppelkondensatoren nicht!) + Die Subtraktion zweier Eingangssignale ermöglicht gegengekoppelte Schaltungen. + Großer linearer Aussteuerbereich bei Verstärkern, da die Auswirkungen der Nichtlinearitäten in den Transistorkennlinien verringert werden. 8.4 Wichtige Betriebsfälle und Betriebsgrößen Gegentaktaussteuerung Ue, 1 = −Ue, 2 = Ud 2 → Schiefsymmetrische Aussteuerung mit Differenzspannung Ud Ue, 1 ↑ ⇒ Ue, 2 ↓ ⇒ • Differenzverstärkung: Aed = IC, 1 ↑ ⇒ IC, 2 ↓ ⇒ ua, 1 ua, 1 = ue, 1 − ue, 2 ud • Differenzeingangswiderstand: rd = • Ausgangswiderstand: ra = Ua 1 ↓ Ua 2 ↑ ⇒ ua, 1 = Ad (ue, 1 − ue, 2 ) ue, 1 − ue, 2 ud = iB, 1 iB, 1 ua, 1 ia, 1 Gleichtaktaussteuerung Ue, 1 = Ue, 2 = Ugl → Symmetrische Aussteuerung mit Gleichtaktspannung Ugl I0 I0 ⇒ Ua, 1 = Ua, 2 = U0 − RC · IC ≈ U0 − RC 2 2 ua, 1 ua, 1 • Gleichtaktverstärkung: Agl = 2 = . . . ist idealerweise 0! ue, 1 + ue, 2 ugl A ⇒ ua, 1 = 2gl (ue, 1 + ue, 2 ) IE, 1 = IE, 2 = • Gleichtakteingangswiderstand: rgl = ue, 1 + ue, 2 ugl = 2 iB, 1 iB, 1 Anmerkung: Jede beliebige Kombination von Ue, 1 und Ue, 2 kann als Überlagerung einer Gleichtakt- und einer Gegentaktaussteuerung betrachtet werden: ud Differenzspannung ud = ue, 1 − ue, 2 ⇒ ue, 1 = ugl + 2 ue, 1 + ue, 2 ud Gleichtaktspannung ugl = ⇒ ue, 2 = ugl − 2 2 8 Differenzverstärker 8.4. Wichtige Betriebsfälle und Betriebsgrößen 71 Sind die Differenzverstärkung Aed und die Gleichtaktverstärkung Agl bekannt, dann kann die Ausgangsspannung als Überlagerung der Spannungen ua, d = Aed (ue, 1 − ue, 2 ) Agl ua, gl = (ue, 1 + ue, 2 ) 2 berechnet werden. Der Differenzverstärker kann demnach wie in Abb. 8.2 dargestellt werden. 2 Abbildung 8.2: ESB des Differenzverstärkers Gleichtaktunterdrückungsverhältnis (CMRR) Das Gleichtaktunterdrückungsverhältnis (auch: CM RR . . . Common Mode Rejection Ration) ist das Verhältnis Differenzverstärkung zu Gleichtaktverstärkung und ist im Idealfall (für Ri → ∞) unendlich. Aed CM RR = Agl Aufgabe 36 Differenzverstärker mit realer Stromquelle a) Gegentaktaussteuerung: Ermitteln Sie mit Hilfe des KSESB die Leerlaufdifferenzverstärkung Aed , den Differenzeingangswiderstand red , sowie den Ausgangswiderstand ra sowohl für eine ideale als auch eine reale Stromquelle. b) Gleichtaktaussteuerung: Ermitteln Sie mit Hilfe des KSESB die Leerlaufgleichtaktverstärkung Agl , sowie den Gleichtakteingangswiderstand rgl sowohl für eine ideale als auch eine reale Stromquelle. c) Bestimmen Sie das Gleichtaktunterdrückungsverhältnis (CM RR) sowohl für eine ideale als auch eine reale Stromquelle und interpretieren Sie das Ergebnis. d) Die Stromquelle kann durch einen Widerstand RE ersetzt werden. Welche Auswirkungen hat das auf die Funktion? 8 Differenzverstärker 8.4. Wichtige Betriebsfälle und Betriebsgrößen Übungsaufgaben HLST 72 SS 2010 Aufgabe 37 Differenzverstärker mit Transkonduktanz-Eingangsstufe Aufgabe 28: Differenzverstärker mit Transkonduktanz-Eingangsstufe +UB UB = 15 V UT § 25mV B = 300 (B+1 § B) I3 = 10 mA RE = 50ȍ RC = 1kȍ T3 RE T4 §I2 I2 §(I1-I2) T5 I1 §(I1-I2)·B T2 T1 Ue1 §I1 §I2 Ue2 Ua RC I3 -UB Die Abbildung zeigt eine verbesserte Version des Differenzverstärkers aus Aufgabe 26. Die Kollektor-widerstände wurden hierzu durch einen Stromspiegel ersetzt, welcher dazu beiträgt Die Abbildung zeigt eine verbesserte Version des Differenzverstärkers in Abb.des 8.1.Sromspiegels Die Koldie Leerlaufverstärkung drastisch zu erhöhen. Durch die Verwendung besitzt die erste Stufe praktisch einen Stromspiegel Stromausgang. Der Stromspiegel als ideal lektorwiderstände wurden hierzu durch einen ersetzt, welcher dazu ist beiträgt, I sei ideal angenommen, weshalb Gleichtakt-auslenkungen anzunehmen. Die Stromquelle die Leerlaufverstärkung drastisch zu3 erhöhen. Durch die Verwendung des Stromspiegels berücksichtigt werden müssen. besitztnicht die erste Stufe praktisch einen Stromausgang. Der Stromspiegel ist als ideal anzunehmen. Die Stromquelle I3 sei ideal angenommen, weshalb Gleichtaktaussteuerungen a) Bestimmen die Ausgangsspannung Ua in Abhängigkeit der Ströme I1 und I2 nicht berücksichtigt werdenSiemüssen. unter der Annahme I1 > I2. a) Bestimmen Sie die Ausgangsspannung Ua in Abhängigkeit der Ströme I1 und I2 b) Berechnen Sie die Ausgangsspannung Ua in Abhängigkeit der Differenzeingangsunter der Annahme I1 > I2 . spannung Ued=Ue1-Ue2. Verwenden Sie hierzu die Übertragungskennlinie von T1 und Bestimmen Sie weiters Aussteuergrenzen von Ua (UCE > 0.1 V). b) Berechnen Sie T2. die Ausgangsspannung Ua indie Abhängigkeit der DifferenzeingangsspanBedenken Sie, dass der Transistor T5 für I2 > I1 sperrt. nung ued = ue, 1 − ue, 2 . Verwenden Sie hierzu die Transistorgleichungen (Glg. 3.1 ) für T1 und T2 . Bestimmen Sie weiters die Aussteuergrenzen von Ua (UCE > 0.1 V). c) Berechnen Sie die Eingangsoffsetspannung Uoffs und zeichnen Sie die SpannungsBedenkentransferkennlinie. Sie, dass der Transistor I2 > sperrt.Differenzeingangsspannung damit 5 für ist Hinweis:TU dieI1nötige offs U =0V ist. Anmerkung: In der Realität tragen Produktionstoleranzen und die c) Berechnen aSie die Eingangsoffsetspannung Uoffs und zeichnen Sie die SpannungsEarlyleitwerte der einzelnen Transistoren wesentlich zur Offsetspannung bei. transferkennlinie. Hinweis: nötige Differenzeingangsspannung damit Ua = A 0 V ist. offs ist dieSie d) U Berechnen aus Punkt c) die Leerlaufdifferenzverstärkung wU a / wU ed für Anmerkung: In der Realität tragen Produktionstoleranzen und die edEarlyleitwerte Kleinsignale. der einzelnen Transistoren wesentlich zur Offsetspannung bei. e) Welche Verstärkung Ua/Ue1 stellt praktisch sich ein, wenn der Ausgang mit der Basis von T2 verbunden wird? Verallgemeinern Sie hierzu den Verstärker durch eine Ersatzschaltung. Für welchen Eingangsspannungsbereich kann der Verstärker verwendet werden? _________ Institut für Mikroelektronik 26 Johannes Kepler Universität Linz 8 Differenzverstärker 8.4. Wichtige Betriebsfälle und Betriebsgrößen 73 d) Berechnen Sie aus Punkt c) die Leerlaufdifferenzverstärkung Aed = ∂Ua /∂Ued für Kleinsignale. e) Welche Verstärkung Ua /Ue, 1 stellt sich ein, wenn der Ausgang mit der Basis von T2 verbunden wird? Verallgemeinern Sie hierfür den Verstärker durch eine Ersatzschaltung. Für welchen Eingangsspannungsbereich kann der Verstärker verwendet werden? 9 Oszillatoren 9.1 Harmonische Oszillatoren Im Folgenden betrachten wir Schaltungen zur Erzeugung von Sinusschwingungen, sog. harmonische Oszillatoren, die wir durch mitgekoppelte (positiv rückgekoppelte) Transistorschaltungen ohne Eingang realisieren. 9.2 Schwingbedingung Zunächst überlegen wir uns allgemein die Schwingbedingung eines mitgekoppelten Systems bestehend aus Ausgangsspannung Ua (jω), Verstärkung A(jω) und Koppelfaktor k(jω), siehe Abb. 9.1. Abbildung 9.1: Mitgekoppeltes System ohne Eingang Für die Ausgangsspannung erhält man Ua = A k Ua und daraus Ua (1 − A k) = 0 (9.1) Für frequenzabhängige Netzwerke heißt das, dass (neben der trivialen Lösung Ua = 0) der Ausgang genau dann ungleich null ist, wenn für die (frequenzabhängige) Schleifenverstärkung A(j ω0 ) · k(j ω0 ) = 1 (9.2) gilt. Diese Gleichung ist für die Eigenfrequenzen ω0, i des Netzwerks erfüllt. Es ergeben sich daraus des Weiteren: • Die Amplitudenbedingung: |A(j ω0 ) · k(j ω0 )| = 1 und • die Phasenbedingung: arg(A(j ω0 ) · k(j ω0 )) = 0. 74 9 Oszillatoren 9.2. Schwingbedingung 75 Aufgabe 38 Oszillator mit OPV R Ua Ue R1 C L R2 RP a) Bestimmen Sie die Verstärkung A und den Koppelfaktor k der oben dargestellten Schaltung. b) Berechnen Sie die Schwingfrequenz des Oszillators. c) Wie müssen R1 und R2 dimensioniert werden? Aufgabe 39 Colpitts-Oszillator in Basisschaltung a) Zeichnen Sie das Kleinsignalersatzschaltbild des Oszillators (für CB → ∞) und bestimmen Sie daraus die komplexe Schwingbedingung. b) Bestimmen Sie die Resonanzfrequenz und berechnen Sie einen Wert für R aus der komplexen Schwingbedingung. c) Berechnen Sie den Arbeitspunkt und daraus die Steilheit des Transistors. d) Wie kann für eine gegebene Betriebsspannung die Schwingbedingung erfüllt werden? 9 Oszillatoren 9.3 9.3. Hinweise 76 Hinweise Es gibt prinzipiell zwei Möglichkeiten, die Schwingbedingung eines Oszillators herzuleiten: • Ist die Schaltung solcherart, dass Rückkoppelnetzwerk und Verstärker leicht zu identifizieren sind, setzt man die komplexe Schleifenverstärkung (Verstärkung mal Rückkoppelfaktor) eins. Beim Auftrennen der Rückkopplung ist aber zu beachten, dass dadurch die Belastung des entsprechenden Schaltungsteils nicht verändert wird. Gegebenfalls muss eine Lastimpedanz ergänzt werden. • Bei vielen Transistoroszillatoren ist die Rückkopplung nicht so leicht aufzutrennen. In diesem Fall stellt man Maschen und Knoten für das Kleinsignalersatzschaltbild auf, wobei es hilfreich sein kann, Parallel- oder Serienschaltungen von einzelnen Bauelementen bereits als Ersatzadmittanzen oder -impedanzen anzuschreiben. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass durch etwaiges Zusammenfassen die Steuergröße des Transistors nicht innerhalb eines solchen Ersatznetzwerkes verschwindet. Das Gleichungssystem ist dann nach einer Zustandsvariablen aufzulösen, bewährt hat sich dafür die Basis-Emitterspannung (die Gate-Sourcespannung) oder der Basisstrom des Transistors. Die sich ergebende Schwingbedingung im Zahlenraum der komplexen Zahlen ergibt dann zwei reelle Schwingbedingungen, meist eine für die Schwing(kreis)frequenz und eine zweite für die Bauelemente. 10 Der pnp-Bipolartransistor Wie wir bereits wissen, gelten für den pnp-Transistor – verglichen mit dem npn-Transistor – entsprechend umgekehrte Verhältnisse. In Abb. 10.1 ist dies durch Umkehr der Spannungsund Strompfeile berücksichtigt. Im Datenblatt des pnp-Transistors BC 556, siehe Anhang C, werden zur Berücksichtigung der entsprechend umgekehrten Verhältnisse negative Vorzeichen bei gleichbleibenden Pfeilrichtungen verwendet. Schaltsymbole npn pnp Abbildung 10.1: Schaltsymbole eines npn und pnp-Bipolartransistors mit eingezeichneten Strömen und Spannungen (technische Stromrichtung) Die Transistorgleichungen für den pnp-Transistor sind: UEB IC = IS (e UT − 1) IC B IE = IB + IC IB = (10.1) (10.2) (10.3) Kleinsignalersatzschaltbild Im KSESB des pnp-Bipolartransistors werden auch die Spannungs- und Strompfeile entsprechend umgedreht. Trick: Da, wie wir später sehen werden, z.B. Eingangsspannungen oder eine temperaturabhängige Spannungsquelle verglichen mit einer npn-Beschaltung negativ sind, können die Vorzeichen dieser Quellen (bzw. deren Pfeilrichtung) und demnach alle Pfeilrichtungen im KSESB umgedreht werden. D.h. es kann mit dem gleichen KSESB wie für den npn-Transistor gerechnet werden. 77 10 Der pnp-Bipolartransistor 78 Abbildung 10.2: Kleinsignalersatzschaltbild eines pnp-Bipolartransistors Temperaturabhängigkeit Wie beim npn-Transistor bewirkt beim pnp-Transistor die Temperaturabhängigkeit des Kollektorstromes eine Verschiebung der Tansferkennlinie um etwa −2 mV/K. Die Temperaturabhängigkeit des pnp-Transistors kann analog mit einem temperaturunabhängigen Transistor und einer temperaturabhängigen Spannungsquelle an der Basis modelliert werden, siehe Abb. 10.3. Transistor auf Temperatur ,0 Transistor auf Bezugstemperatur ,0 ,0 ,0 Abbildung 10.3: Temperaturabhängigkeit des pnp-Transistors Aufgabe 40 Stromgegengekoppelte Emitterschaltung mit pnp-Transistor a 10 Der pnp-Bipolartransistor 10.1. Gegentaktendstufe 79 a) Dimensionieren Sie die stromgegengekoppelte Emitterschaltung mit pnp-Transistor für folgende Werte: −U0 = −15 V UEC, 0 = 5 V IC, 0 = 10 mA URE ,0 = 1 V I2 = 100IB B ≈ 300 UEA = 60 V UT = 25 mV b) Wählen Sie geeignete Widerstände aus der E-12 Normreihe aus | 1.0 | 1.2 | 1.5 | 1.8 | 2.2 | 2.7 | 3.3 | 3.9 | 4.7 | 5.6 | 6.8 | 8.2 | c) Berechnen Sie die Arbeitspunktgrößen IC, 0 und UEC, 0 . d) Zeichnen Sie das KSESB der gesamten Schaltung. ue , A0 = e) Berechnen Sie die Betriebsparameter re = ie RL →∞ ua ue RL →∞ , ra = ua ia Ri =0, Ug =0 für hinreichend hohe Frequenzen. f) Berechnen Sie die Temperaturabhängigkeit des AP-Kollektorstromes. Annahme: ∆UEB, 0 /∆T = −2mV/K mit und ohne Early-Widerstand. 10.1 Gegentaktendstufe Eine wichtige Transistorgrundschaltung, in der sowohl ein npn- als auch ein pnp Transistor auftritt, ist die sog. Gegentaktendstufe, siehe Abb. 10.4. Sie wird z.B. dazu verwendet um sowohl Wechsel- als auch Gleichspannungen negativ und positiv aussteuern zu können. a ≈ -0.7 V a ≈ +0.7 V Abbildung 10.4: Prinzipschaltung einer Gegentaktendstufe 11 Feldeffekt-Transistoren 11.1 Einführung Funktionsweise und Aufbau Ein Feldeffekttransistor ist ein Halbleiterbauelement mit i.A. vier Anschlüssen (Gate (G), Drain (D), Source (S) und Bulk (B)). Bei Einzeltransistoren sind nur drei dieser vier Anschlüsse aus dem Gehäuse geführt. Der Bulk-Anschluss ist dabei im Gehäuse mit dem Source-Anschluss verbunden. Bei integrierten Feldeffekttransistoren wird der BulkAnschluss je nach Anwendung getrennt angeschlossen. Beim MOSFET (Metal-Oxide-Semiconductor Field-Effect Transistor) ist die Gate-Elektrode durch eine Isolationsschicht (SiO2 ) von der Drain-Source-Strecke getrennt und kann als Elektrode eines Kondensators betrachtet werden. Die Steuerspannung UGS beeinflusst die Ladungsträgerdichte unter dem Gate, wodurch der Stromfluss zwischen Drain und Source gesteuert werden kann, ohne dass dabei (bis auf Umladeströme) ein Gate-Strom fließt. Der Vorteil von Feldeffekttransistoren liegt insofern in der (nahezu) leistungslosen Steuerung des Drain-Stromes. Neben NMOS und PMOS unterscheidet man zwischen selbstsperrenden (auch: anreichungs, enhancement) und selbstleitenden (auch: verarmungs, depletion) MOSFETs. Ähnlich wie beim Bipolartransistor kann für alle Typen über die Steuerspannung UGS der Drainstrom ID gesteuert werden. Die folgende Erklärung der Funktionsweise gilt für NMOS Transistoren. (Für PMOS Transistoren gelten entsprechend umgekehrte Verhältnisse.) Wir gehen dabei davon aus, dass die Drain-Source-Spannung UDS ≥ UDS,ab . (Siehe später, vgl. UCE, min .) NMOS (n-Kanal) G D S n+ PMOS (p-Kanal) G D S p+ n+ p+ p-Si n-Si B B Abbildung 11.1: Prinzipieller Aufbau von NMOSFETs und PMOSFETs (selbstsperrend) • Selbstsperrender MOSFET: Wird beim selbstsperrenden MOSFET zwischen Drain und Source eine Spannung angelegt und ist die Spannung zwischen Gate und 80 11 Feldeffekt-Transistoren 11.1. Einführung 81 Source kleiner als die Threshold Spannung Uth , kann kein Strom von Drain nach Source fließen, da zwei antiseriell geschaltene pn-Übergänge zwischen Drain und Source vorliegen. Durch Anlegen einer gegenüber dem p-Gebiet positiven Spannung werden nun die Löcher unter dem Gateoxid in das p-Gebiet hinein abgestoßen. Bei ausreichend hoher Gate Spannung nähert sich das Leitungsband dem FermiNiveau so stark, dass das eigentlich p-dotierte Halbleitermaterial in diesem Bereich wie ein n-dotiertes Material erscheint. Dieser Effekt wird als Inversion bezeichnet. Es breitet sich eine sogenannte Inversionsschicht aus, die einen leitfähigen Kanal zwischen Drain und Source bildet und dadurch Stromfluss ermöglicht. S n+ p-Si G D n+ S n+ p-Si B G G D n+ S n+ p-Si B D n+ B Abbildung 11.2: Funktionsweise eines selbstsperrenden n-Kanal MOSFETs • Selbstleitender MOSFET: Beim selbstleitenden MOSFET ist die Zone zwischen Drain und Source so mit dem gleichen Material wie die Kontaktbereiche (n beim n-Kanal MOSFET, p beim p-Kanal MOSFET), allerdings schwächer, dotiert, dass auch ohne Anliegen einer Gate-Source Spannung genügend freie Ladungsträger zur Verfügung stehen und somit ein Stromfluss von Drain nach Source möglich ist. Um bei Anliegen einer Drain-Source Spannung den Stromfluss zu verhindern, muss das Potenzial am Gate soweit verringert werden, bis alle freien Elektronen aus der Zone zwischen Drain und Source gedrückt” werden. ” S n+ p-Si G n B D n+ S n+ p-Si G n D n+ B Abbildung 11.3: Funktionsweise eines selbstsperrenden n-Kanal MOSFETs 11 Feldeffekt-Transistoren 11.1. Einführung 82 Schaltsymbole Selbstsperrend D NMOS D G D B G B S S D D D G PMOS Selbstleitend D D B G B S S Abbildung 11.4: Schaltsymbole für die verschiedenen MOSFET Typen Kennlinien und Gleichungen nMOSFET selbstleitend D selbstsperrend D UDS UGS Abschnürrbereich Ohms UGS UDS ID cher B ereich ID Uth,sl Uth,ss UGS UDS Abbildung 11.5: Transferkennlinie und Ausgangskennlinienfeld für einen nMOSFET • Transferkennlinie ID = 0 für UGS < Uth 2 UGS für UGS ≥ Uth und UDS ≥ UDS, ab IS 1 − Uth (11.1) 11 Feldeffekt-Transistoren 11.1. Einführung • Ausgangskennlinie IS UDS 2 2 UDS UGS − Uth − für UDS < UDS, ab und UGS ≥ Uth Uth 2 ID = IS (UGS − Uth )2 = konst. für UDS ≥ UDS, ab und UGS ≥ Uth 2 Uth 83 (11.2) pMOSFET ID Uth,ss Uth,sl selbstsperrend selbstleitend D D UDS UGS ID UGS UDS UDS UGS Abbildung 11.6: Transferkennlinie und Ausgangskennlinienfeld für einen pMOSFET • Transferkennlinie ID = 0 für UGS > Uth 2 UGS für UGS ≤ Uth und UDS ≤ UDS, ab −IS 1 − Uth (11.3) • Ausgangskennlinie IS UDS −2 2 UDS UGS − Uth − für UDS > UDS, ab und UGS ≤ Uth Uth 2 ID = IS 2 für UDS ≤ UDS, ab und UGS ≤ Uth − 2 (UGS − Uth ) = konst. Uth (11.4) Die Modellierung des MOSFETs durch die angegebenen quadratischen Gleichungen stimmt in erster Näherung gut mit den tatsächlichen Kennlinien des MOSFETs im spezifizierten Bereich (d.h. ID < ID, max ) überein. Im Vergleich zum Bipolartransistor kann der 11 Feldeffekt-Transistoren 11.1. Einführung 84 Arbeitspunkt analytisch berechnet werden. (Stichwort: Schnittpunkt einer Geraden mit einer Parabel.) nMOSFET BS 170 In Abbildung 11.7 ist für den nMOSFET BS 170 (siehe Anhang D) ein Vergleich der oben angegebenen Gleichungen mit Simulationsergebnissen dargestellt. (In der verwendeten Software wurde das BSIM 3 Modell zu Beschreibung des Transistors implementiert.) Transferkennlininie für ID = 0 ... 2 A (Vgl. Fig. 1 und Fig. 5 im Datenblatt des BS170) Transferkennlinie für den „zulässigen Bereich“ ID = 0 ... 0.5 A (Vgl. „Absolute Maximum Ratings“ im Datenblatt des BS170) 2 0.5 0.4 ID /A ID /A 1.5 1 0.3 0.2 0.5 0 0.1 0 4 UGS /V 8 12 0 0 2 UGS /V 4 6 Abbildung 11.7: Vergleich der gegebenen FET-Transferkennlinie (durchgezogene Linie) mit Simulationsergebnissen (strichlierte Kennlinie) für den BS 170 (Anhang D). Die Verwendeten Parameter sind: IS = 0.1425 A und Uth = 1.9 V. Steilheit S ∂ID 2 IS 2 p S= = (U − U ) = ID, 0 IS GS, 0 th 2 ∂UGS AP Uth Uth (11.5) 11 Feldeffekt-Transistoren 11.1. Einführung 85 KSESB iD iD ´ G CGS uGS iS iD rDS D ´ uGS uDS S Abbildung 11.8: FET KSESB Gegenüberstellung FET vs. BJT • Vorteile des FETs gegenüber dem BJT + annähernd stromlose Steuerung des Drainstromes (bei niedrigen Frequenzen) + kürzere Schaltzeiten + höhere Integrationsdichte • Vorteile des BJTs gegenüber dem FET + höhere Steilheit → höhere Verstärkung + linearere” d.h. symmetrischere Aussteuerung ” 11 Feldeffekt-Transistoren 11.1. Einführung 86 Aufgabe 41 MOSFET Verstärkerschaltung mit symmetrischem Ausgang D a,2 a,1 G S a,2 a,1 L,2 L,1 Berechnen Sie für die gegebene Schaltung: a) Den Arbeitspunkt ID, 0 und die Steilheit S. (Leiten Sie den Ausdruck für die Steilheit her und stellen Sie die Arbeitspunkteinstellung (Transferkennlinie, Arbeitsgerade) grafisch dar.) b) Berechnen Sie die Verstärkungen A1 = ua, 1 /ue und A2 = ua, 2 /ue mit und ohne Lastwiderstände RL, 1 und RL, 2 für hinreichend hohe Frequenzen. c) Für welche Dimensionierung ist ua, 2 = −ua, 1 ? 11 Feldeffekt-Transistoren 11.1. Einführung 87 Aufgabe 42 MOS-Stromspiegel ID Gegeben ist der folgende Stromspiegel, der einen Strom Ia = 3 mA durch den Lastwiderstand RL treiben soll. =6V UGS a) Bestimmen Sie aus der Eingangskennlinie der (identischen) n-Kanal-MOSFETs die Parameter Uth und IS . b) Geben Sie den Widerstand RV an, damit sich der geforderte Strom Ia einstellt (1) rechnerisch unter Verwendung der Kennliniengleichung, (2) grafisch durch Einzeichnen der Arbeitsgerade. c) Bestimmen Sie die Steilheit S der Transistoren (1) rechnerisch (2) grafisch. 11 Feldeffekt-Transistoren 11.2 11.2. Komplementäre MOS-Logik (CMOS) 88 Komplementäre MOS-Logik (CMOS) Charakteristik von CMOS Schaltungen • Besonders niedrige Leistungsaufnahme (nur beim Umschalten fließen kapazitive Gate-Ströme). • Ausschließlich selbstsperrende MOSFETs. • Ein n-Kanal und ein p-Kanal MOSFET-Paar teilt sich einen gemeinsamen Eingang. (⇒ Einer leitet, der andere sperrt.) • Aufbau: Unten nMOS, oben pMOS”. ” Notationen von NOT, OR und AND • NOT: x (auch: ¬ x, ∼ x) • OR: x1 + x2 (auch: x1 kx2 , x1 ∨ x2 , x1 ∪ x2 ) • AND: x1 · x2 (auch: x1 & x2 , x1 ∧ x2 , x1 ∩ x2 ) De Morgan’sche Gesetze • x1 · x2 = x1 + x2 • x1 + x 2 = x1 · x2 Drei Grundschaltungen: Inverter, NOR-Gatter, NAND-Gatter Mit den drei Grundschaltungen Inverter, NOR und NAND kann jede beliebige Logik aufgebaut werden. 11 Feldeffekt-Transistoren 11.2. Komplementäre MOS-Logik (CMOS) Inverter NOR-Gatter NAND-Gatter VDD VDD VDD VDD U1 U2 Ue 89 Ua U1 Ua Ist der Eingang „High“ (logisch 1), wird der Ausgang auf Masse gezogen (logisch 0). Ist mindestens einer der beiden Eingänge auf „High“ (logisch 1), wird der Ausgang auf Masse gezogen (logisch 0). Ua U2 Es müssen beide Eingänge auf „High“ (logisch 1) liegen, damit der Ausgang auf Masse (logisch 0) gezogen wird. Wahrheitstabellen Abbildung 11.9: CMOS Grundschaltungen Aufgabe 43 CMOS Grundschaltungen 1 a) Wodurch charakterisieren sich CMOS-Schaltungen? b) Nennen Sie die drei CMOS-Grundschaltungen, geben Sie deren Wahrheitstabelle an und zeichnen Sie diese drei Grundschaltungen. Aufgabe 44 CMOS Grundschaltungen 2 Zeichnen Sie die CMOS-Schaltungen für die Funktionen a) OR, b) AND. A Iterationsverfahren und Stabilitätsuntersuchung Unter Iterationsverfahren versteht man rekursive numerische Methoden mit welchen auch analytisch nicht lösbare Probleme zumindest numerisch gelöst werden können. Im Idealfall wird, ausgehend von einem Startwert, das Ergebnis mit jedem Iterationsschritt genauer und konvergiert schließlich zum gesuchten Wert. In welchen Fällen das in der Übung vorgestellte Iterationsverfahren konvergiert und sinnvolle Lösungen liefert und in welchen es versagt, ist Gegenstand dieser Ausarbeitung. A Abbildung A.1: U0 = 4 V, R1 = 25 Ω, IS = 5.78 · 10−12 A, m = 1.2, UT = 25 mV. Die Überlegungen zur Iteration in Abschnitt 2.4 und Aufgabe 7 haben gezeigt, dass im Falle zweier Gleichungen welche, wiederholt ineinander eingesetzt werden, die Konvergenz der Methode nicht ohne weiteres ersichtlich ist. Es hat sich die Frage gestellt, wie die Iterationsrichtung zu wählen ist. Das heißt, wie die Gleichungen umgeformt werden müssen. Bei der Diodeniteration musste man z.B. die Gleichung für den Diodenstrom ID = IS (exp (UD /(mUT )) − 1) auf die Diodenspannung UD = mUT ln (ID /IS + 1) umformen um zu einer stabilen Lösung zu kommen. Durch eine graphische Analyse (wie in Abb. A.2) wurde schnell klar, wie die Iterationsrichtung zu wählen ist. Die Iteration konvergierte nach wenigen Schritten mit ausreichender Genauigkeit zum gesuchten Wert. 160 140 U / mV: D 600.0000000 100 716.4455112 715.4000439 80 715.4095942 715.4095070 60 715.4095078 715.4095078 40 D I / mA 120 I / mA: D 136.0000000 131.3421796 131.3839982 131.3836162 131.3836197 131.3836197 131.3836197 20 0 0.5 0.55 0.6 0.65 U /V 0.7 0.75 0.8 D Abbildung A.2: Grafische Darstellung der Diodeniteration mit numerischen Iterationsergebnissen aus der Rechnung für einen Startwert UD,0 = 0.6 V. 90 A Iterationsverfahren und Stabilitätsuntersuchung 91 Es soll nun die Stabilität des Verfahrens beginnend mit einem einfachen Spannungsteiler genauer untersucht werden. Ein einfaches Beispiel: der Spannungsteiler Natürlich ist es einfach dieses Beispiel sofort zu lösen. Die Lösung dieses Beispiels mittels Iteration gibt aber Aufschluß über das Konvergenzverhalten der Methode. Man findet A Abbildung A.3: Spannungsteiler zur Demonstration der Iterationsmethode leicht diese zwei Gleichungen1 : U0 − UA R1 UA = IR2 I= (A.1) (A.2) Wir beginnen mit einem Startwert UA0 . Mehrfaches Iterieren der Gleichungen A.1 und A.2 liefert: U0 UA0 I0 = − (A.3) R1 R1 U0 R2 U0 R2 UA0 I1 = + (A.4) − R1 R12 R12 R2 U0 R22 U0 R22 UA0 U0 − + − (A.5) I2 = R1 R12 R13 R13 .. . i n n U0 X −R2 UA0 −R2 In = − (A.6) R1 i=0 R1 R1 R1 Für die alternierende Reihe kann eine geschlossene Form gefunden werden: n U0 R2 UA0 −R2 In = + U0 − R1 + R2 R1 (R2 + R1 ) R1 R1 Das richtige Ergebnis I = U0 R1 +R2 (A.7) erhält man mit dem Grenzübergang I∞ = lim In (entn→∞ spricht unendlich langem Iterieren) wobei allerdings die (...)n Terme wegfallen müssen. Dies passiert nur, wenn folgendes gilt: |R2 /R1 | < 1 1 Es sind auch andere möglich! (A.8) A Iterationsverfahren und Stabilitätsuntersuchung 92 Der Widerstandswert ist die reziproke Steigung der Kennlinie im I/U–Diagramm2 . Es kommt also auf das Verhältnis der Kennliniensteigungen an! Allgemeiner gesprochen, kommt es nur auf die Steigungen im Schnittpunkt (=Arbeitspunkt AP ) der beiden Funktion an. Deshalb lässt sich das Stabilitätskriterium mit den differenziellen Widerständen r1 und r2 im Arbeitspunkt für beliebige Kennlinien formulieren: r2 <1 r1 AP (A.9) (Wird die Iterationsrichtung anders gewählt, so muss rr12 < 1 gelten.) AP Die Richtigkeit dieser Erkenntnis soll im Weiteren an konkreten Beispielen gezeigt werden, sowie durch einen Vergleich mit der sog. Fixpunktiteration im vorletzten Abschnitt. Anwendung auf den Spannungsteiler Gleichungen A.1 und A.2 U0 − UA R1 UA = IR2 I= werden iteriert wobei R2 < R1 gewählt wird, was der Aussage aus Gl. A.8 nach zu einer stabilen Iteration führen sollte. Der Iterationspfad für die Angabe: U0 = 4 V, R1 = 25 Ω, R2 = 10 Ω ist in Abb. A.4 links gezeigt. Wie erwartet konvergiert die Rekursion. Wird nun ein Widerstandsverhältnis gewählt welches die Bedingung in Gl. A.8 verletzt (z.B. U0 = 4 V, R1 = 25 Ω, R2 = 35 Ω) so divergiert die Rekursion. Das heißt, man entfernt sich im Laufe der Iteration immer weiter vom richtigen Ergebnis. Der Iterationspfad für die instabile Rekursion ist in Abb. A.4 rechts gezeigt. 160 140 140 120 100 100 80 60 40 20 0 0.5 U in mV: a 600.000000 1360.000000 1056.000000 1177.600000 1128.960000 1148.416000 1140.633600 1 UD / V ID / mA ID / mA 120 I in mA: 136.000000 105.600000 117.760000 112.896000 114.841600 114.063360 114.374656 80 Ua in mV 2500.00000 2100.00000 2660.00000 1876.00000 2973.60000 1436.96000 3588.25600 60 40 20 1.5 0 1 2 3 4 UD / V 5 I in mA: 60.00000 76.00000 53.60000 84.96000 41.05600 102.52160 16.46976 6 7 Abbildung A.4: links: U = 4 V, R1 = 25 Ω, R2 = 10 Ω stabil; rechts: U = 4 V, R1 = 25 Ω, R2 = 35 Ω instabil. 2 U = Abszisse A Iterationsverfahren und Stabilitätsuntersuchung 93 In Abb. A.4 (links) erkennt man, dass deutlich mehr Iterationsschritte nötig sind als beim Diodenbeispiel in Abb. A.2. Mit Gl. A.7 lässt sich die nötige Anzahl an Iterationsschritten (n) leicht berechnen. Wir fordern z.B., dass der Strom I auf 1% genau sein soll: In − I∞ (A.10) I∞ = 0.01 . Der Einfachheit halber wird als Startwert UA0 = 0 V angenommen. Der relative Fehler im Strom berechnet sich mit Gl. A.7 zu n+1 In − I∞ R2 . (A.11) I∞ = R1 Die benötigten Iterationsschritte berechnen sich mit R2 (n + 1) log = log(0.01) R1 log (0.01) −1 n= 2 log R R1 n= −2 −1≈4. log 10 25 (A.12) (A.13) (A.14) In Abbildung A.4 ist ersichtlich, dass nach 4 Iterationen ein Strom von 114.8416 mA erreicht ist. Der richtige Strom I∞ beträgt 114.28576 mA, womit der relative Fehler 0.486% beträgt. Bemerkenswert ist weiters, wie an Gl. A.13 zu sehen ist, dass die Konvergenz in etwa exponentiell verläuft. Das bedeutet, dass z.B. bei doppelt so vielen Iterationsschritten, die Abweichung im Ergebnis quadratisch abnimmt ((1%)2 = 0.01%). Anwendung auf das Diodenbeispiel Wird die Iterationsrichtung richtig gewählt, so konvergiert die Methode für das Diodenbeispiel in Aufgabe 5c mit den folgenden Gleichungen U0 − UA R1 = mUT ln (I/IS + 1) I = UA (A.15) (A.16) sehr gut. Das Stabilitätskriterium legt aber nahe, dass es Konfigurationen geben kann, welche zu instabilen Rekursionen führen. Dies soll nun überprüft werden. Der differenzielle Widerstand r2 der Diode (hier Bauteil 2) ist3 mUT ID r1 = R1 . r2 = 3 Die 1 in der Diodengleichung wurde vernachlässigt (rel. Fehler ca. 10−10 ). (A.17) (A.18) A Iterationsverfahren und Stabilitätsuntersuchung Mit R1 > 0 folgt 94 mUT ID < R1 . AP (A.19) Nun gilt ID = (U0 − UD )/R1 , wobei U0 − UD > 0 vorausgesetzt wird. Es folgt: mUT < U0 − UD mUT < UR1 . (A.20) (A.21) Ist also der Spannungsabfall UR1 ≤ mUT , so konvergiert die Methode nicht! Dazu folgendes Zahlenbeispiel: Gewünscht ist ein Arbeitspunkt bei UD = 0.75 V . IS = 5.78 · 10−12 A; m = 1.2; UT = 25 mV (A.22) U0 = UD + mUT = 0.78 V ID = IS (exp (UD /(mUT )) − 1) = 416.19 mA R1 ≥ mUT /ID = 72.082 ... mΩ (A.23) (A.24) (A.25) Aus Gl. A.21 folgt: Das Problem konvergiert für R1 < 72.082 mΩ und U0 = 0.78 V nicht. Für Konvergenz muss die Iterationsrichtung umgekehrt werden. Für R1 ≈ 72.082 mΩ konvergiert die Methode selbst bei richtiger Iterationsrichtung sehr langsam und es ist ratsam eine andere Methode zu wählen (z.B. Newton–Verfahren). In Abb. A.5 sind jeweils 1000 Iterationschritte gezeigt. Der Widerstand R1 ist dabei 72.083 mΩ (links) und 72.082 mΩ (rechts). Selbst nach 1000 Iterationsschritten ist das Ergebnis nicht ausreichend genau angenähert und man erkennt, dass mit R1 = 72.083 mΩ die Iteration grundsätzlich konvergiert und mit R1 = 72.082 mΩ divergiert. 1500 1500 1000 1000 ID / mA 2000 ID / mA 2000 500 0 −500 0.55 500 0 0.6 0.65 0.7 0.75 UD / V 0.8 0.85 −500 0.55 0.6 0.65 0.7 0.75 UD / V 0.8 0.85 Abbildung A.5: Konvergenzuntersuchung an der Grenze zwischen Stabilität (links) und Instabilität (rechts). Der blaue Punkt kennzeichnet das letzte Iterationsergebnis. A Iterationsverfahren und Stabilitätsuntersuchung 95 Fixpunktiteration Der Vollständigkeit halber wird noch kurz das allgemeine Konzept der Fixpunktiteration behandelt. Unter Fixpunktiteration versteht man eine iterative Lösungsmöglichkeit der Gleichung xp = f (xp ) (A.26) wobei die Lösung xp als Fixpunkt der Funktion f (x) bezeichnet wird. Grafisch ist der Fixpunkt der Schnittpunkt einer 45◦ Geraden mit der Funktion f (x). Die Gleichungen A.15 und A.16 für die Diodeniteration U0 − UA R1 = mUT ln (I/IS + 1) I = UA können durch Einsetzen von Gl. A.16 in Gl. A.15 in ein Fixpunktproblem umgewandelt werden. U0 − mUT ln (I/IS + 1) I= (A.27) R1 Diese Iteration wird ebenfalls mit dem Einsetzen eines Startwerts I = I0 begonnen. Der erste Iterationsschritt ergibt einen neuen Wert I = I1 , usw. Mit einem wissenschaftlichen Taschenrechner (hier ein TI-85) kann die Iteration durchgeführt werden, indem Sie eingeben: Ans=(4-1.2*0.025*ln(Ans/5.78E-12+1))/25 und mehrmals die Taste ENTER drücken. Das Ergebnis wird abermals schnell konvergieren. Diese Fixpunktiteration ist identisch zur oben angewendeten Methode und zeigt auch ein völlig identisches Konvergenzverhalten. Für die Stabilitätsabschätzung der Fixpunktiteration gibt es aber eine geschlossene Theorie, welche für Stabilität folgendes fordert: ∂f (x) (A.28) ∂x < 1 AP Die Berechnung des Ausdrucks für Gl. A.27 liefert (wieder unter Vernachlässigung der 1 in der Diodengleichung) ∂f (I) = mUT . (A.29) ∂I IR1 AP Nach Umformen stellt man fest, dass das Stabilitätskriterium identisch zu Gl. A.19 ist. mUT (A.30) I < R1 AP A Iterationsverfahren und Stabilitätsuntersuchung 96 Zusammenfassung Es wurde gezeigt, dass die vorgestellte Iterationsmethode numerisch gleich der Fixpunktiteration ist. Für die Verwendung in der Elektrotechnik ist die Fixpunktiteration aber etwas ungebräuchlich, da i.A. erst die Funktionen f (x) berechnet und gezeichnet werden muss um die Konvergenz graphisch abschätzen zu können. Zusammenfassend kann man aus den gezeigten Betrachtungen folgenden Merksatz formulieren: “Die Spannung in die (im gesuchten Schnittpunkt) flachere Kennlinie einsetzen!” Aufgaben: Suchen Sie numerisch die Fixpunkte der Gleichungen: √ a) x = x + 3 b) x = cos(x) (A.31) (A.32) Versuchen Sie, wenn möglich, zu folgendem Problem stabile Iterationspfade zu jedem der drei Schnittpunkte zu finden. 5 KL1 KL2 4 I 3 2 1 0 1 2 3 U 4 5 6 Abbildung A.6: Versuchen Sie die zu den jeweiligen Schnittpunkten (wenn möglich) stabile Iterationspfade zu finden. B Datenblatt BC 546 BC546/547/548/549/550 BC546/547/548/549/550 Switching and Applications • High Voltage: BC546, VCEO=65V • Low Noise: BC549, BC550 • Complement to BC556 ... BC560 TO-92 1 1. Collector 2. Base 3. Emitter NPN Epitaxial Silicon Transistor Absolute Maximum Ratings Ta=25°C unless otherwise noted Symbol VCBO Collector-Base Voltage Par a m e t e r : BC546 : BC547/550 : BC548/549 Value 80 50 30 Units V V V VCEO Collector-Emitter Voltage : BC546 : BC547/550 : BC548/549 65 45 30 V V V VEBO Emitter-Base Voltage 6 5 V V IC PC TJ TSTG : BC546/547 : BC548/549/550 Collector Current (DC) 100 mA Collector Power Dissipation 500 mW Junction Temperature 150 °C Storage Temperature -65 ~ 150 °C Electrical Characteristics Ta=25°C unless otherwise noted Sy m b o l ICBO hFE P a r a m e te r Collector Cut-off Current Test Condition VCB=30V, IE=0 DC Current Gain VCE=5V, IC=2mA Min. Typ. 110 Collector-Emitter Saturation Voltage I C=10mA, IB=0.5mA IC=100mA, IB=5mA 90 200 VBE (sat) Base-Emitter Saturation Voltage 700 900 VBE (on) Base-Emitter On Voltage IC=10mA, IB=0.5mA IC=100mA, IB=5mA fT Current Gain Bandwidth Product Cib Input Capacitance Cob Output Capacitance NF Noise Figure hFE Classification : BC546/547/548 : BC549/550 : BC549 : BC550 580 VCE=5V, IC=10mA, f=100MHz 660 250 600 mV mV mV mV 700 720 mV mV 300 VCB=10V, IE=0, f=1MHz 3.5 VCE=5V, IC=200μA f=1KHz, RG=2K VCE=5V, IC=200μA RG=2K , f=30~15000MHz 2 1.2 1.4 1.4 VEB=0.5V, IC=0, f=1MHz MHz 6 pF 10 4 4 3 dB dB dB dB 9 pF Classification A B C hFE 110 ~ 220 200 ~ 450 420 ~ 800 ©2002 Fairchild Semiconductor Corporation Units nA 800 VCE (sat) VCE=5V, IC=2mA VCE=5V, IC=10mA M ax. 15 Rev. A2, August 2002 B Datenblatt BC 546 98 BC546/547/548/549/550 Typical Characteristics 100 IB = 400μA IC[mA], COLLECTOR CURRENT IC[mA], COLLECTOR CURRENT 100 IB = 350μA IB = 300μA 80 IB = 250μA 60 IB = 200μA 40 IB = 150μA IB = 100μA 20 VCE = 5V 10 1 IB = 50μA 0 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 0.1 0.0 20 VCE = 5V hFE, DC CURRENT GAIN 1000 100 10 10 1 00 1 000 10 1 V CB[V], COLLECTOR-BASE VOLTAGE Figure 5. Output Capacitance ©2002 Fairchild Semiconductor Corporation 10 00 fT, CURRENT GAIN-BANDWIDTH PRODUCT Cob[pF], CAPACITANCE f=1MHz IE = 0 10 0 1.2 IC = 10 IB V BE(sat) 1000 100 V CE(sat) 10 1 10 100 100 0 Figure 4. Base-Emitter Saturation Voltage Collector-Emitter Saturation Voltage 100 10 1.0 IC[A], COLLECTOR CURRENT Figure 3. DC current Gain 1 0.8 10000 IC[mA], COLLECTOR CURRENT 0.1 0.6 Figure 2. Transfer Characteristic VBE(sat), VCE(sat)[mV], SATURATION VOLTAGE Figure 1. Static Characteristic 1 0.4 VBE[V], BASE-EMITTER VOLTAGE VCE[V], COLLECTOR-EMITTER VOLTAGE 1 0.2 1000 VCE = 5V 100 10 1 0 .1 1 10 1 00 IC[mA], COLLECTOR CURRENT Figure 6. Current Gain Bandwidth Product Rev. A2, August 2002 B Datenblatt BC 546 99 BC546/547/548/549/550 Package Dimensions TO-92 +0.25 4.58 ±0.20 4.58 –0.15 14.47 ±0.40 0.46 ±0.10 1.27TYP [1.27 ±0.20] 1.27TYP [1.27 ±0.20] +0.10 0.38 –0.05 (0.25) 0.38 –0.05 1.02 ±0.10 +0.10 3.86MAX 3.60 ±0.20 (R2.29) Dimensions in Millimeters ©2002 Fairchild Semiconductor Corporation Rev. A2, August 2002 B Datenblatt BC 546 100 TRADEMARKS The following are registered and unregistered trademarks Fairchild Semiconductor owns or is authorized to use and is not intended to be an exhaustive list of all such trademarks. ACEx™ FACT™ ActiveArray™ FACT Quiet series™ Bottomless™ FAST® CoolFET™ FASTr™ CROSSVOLT™ FRFET™ DOME™ GlobalOptoisolator™ EcoSPARK™ GTO™ E2CMOS™ HiSeC™ EnSigna™ I2C™ Across the board. Around the world.™ The Power Franchise™ Programmable Active Droop™ ImpliedDisconnect™ ISOPLANAR™ LittleFET™ MicroFET™ MicroPak™ MICROWIRE™ MSX™ MSXPro™ OCX™ OCXPro™ OPTOLOGIC® OPTOPLANAR™ PACMAN™ POP™ Power247™ PowerTrench® QFET™ QS™ QT Optoelectronics™ Quiet Series™ RapidConfigure™ RapidConnect™ SILENT SWITCHER® SMART START™ SPM™ Stealth™ SuperSOT™-3 SuperSOT™-6 SuperSOT™-8 SyncFET™ TinyLogic™ TruTranslation™ UHC™ UltraFET® VCX™ DISCLAIMER FAIRCHILD SEMICONDUCTOR RESERVES THE RIGHT TO MAKE CHANGES WITHOUT FURTHER NOTICE TO ANY PRODUCTS HEREIN TO IMPROVE RELIABILITY, FUNCTION OR DESIGN. FAIRCHILD DOES NOT ASSUME ANY LIABILITY ARISING OUT OF THE APPLICATION OR USE OF ANY PRODUCT OR CIRCUIT DESCRIBED HEREIN; NEITHER DOES IT CONVEY ANY LICENSE UNDER ITS PATENT RIGHTS, NOR THE RIGHTS OF OTHERS. LIFE SUPPORT POLICY FAIRCHILD’S PRODUCTS ARE NOT AUTHORIZED FOR USE AS CRITICAL COMPONENTS IN LIFE SUPPORT DEVICES OR SYSTEMS WITHOUT THE EXPRESS WRITTEN APPROVAL OF FAIRCHILD SEMICONDUCTOR CORPORATION. As used herein: 1. Life support devices or systems are devices or systems which, (a) are intended for surgical implant into the body, or (b) support or sustain life, or (c) whose failure to perform when properly used in accordance with instructions for use provided in the labeling, can be reasonably expected to result in significant injury to the user. 2. A critical component is any component of a life support device or system whose failure to perform can be reasonably expected to cause the failure of the life support device or system, or to affect its safety or effectiveness. PRODUCT STATUS DEFINITIONS Definition of Terms Datasheet Identification Product Status Definition Advance Information Formative or In Design This datasheet contains the design specifications for product development. Specifications may change in any manner without notice. Preliminary First Production T his dat asheet cont ains preliminary dat a, and supplementary data will be published at a later date. Fairchild Semiconductor reserves the right to make changes at any time without notice in order to improve design. No Identification Needed Full Production This datasheet contains final specifications. Fairchild Semiconductor reserves the right to make changes at any time without notice in order to improve design. Obsolete Not In Production This datasheet contains specifications on a product that has been discontinued by Fairchild semiconductor. The datasheet is printed for reference information only. ©2002 Fairchild Semiconductor Corporation Rev. I1 C Datenblatt BC 556 BC556/557/558/559/560 BC556/557/558/559/560 Switching and Amplifier • High Voltage: BC556, VCEO= -65V • Low Noise: BC559, BC560 • Complement to BC546 ... BC 550 TO-92 1 1. Collector 2. Base 3. Emitter PNP Epitaxial Silicon Transistor Absolute Maximum Ratings Ta=25°C unless otherwise noted Symbol VCBO Parameter Collector-Base Capacitance : BC556 : BC557/560 : BC558/559 Value Units -80 -50 -30 V V V VCEO Collector-Emitter Voltage : BC556 : BC557/560 : BC558/559 -65 -45 -30 V V V VEBO Emitter-Base Voltage -5 V IC Collector Current (DC) -100 mA PC Collector Dissipation 500 mW TJ Junction Temperature 150 °C TSTG Storage Temperature -65 ~ 150 °C Electrical Characteristics Ta=25°C unless otherwise noted Symbol ICBO Parameter Collector Cut-off Current Test Condition VCB= -30V, IE=0 Min. Typ. Max. -15 hFE DC Current Gain VCE= -5V, IC=2mA 110 VCE (sat) Collector-Emitter Saturation Voltage IC= -10mA, IB= -0.5mA IC= -100mA, IB= -5mA -90 -250 -300 -650 VBE (sat) Collector-Base Saturation Voltage IC= -10mA, IB= -0.5mA IC= -100mA, IB= -5mA -700 -900 VBE (on) Base-Emitter On Voltage VCE= -5V, IC= -2mA VCE= -5V, IC= -10mA fT Current Gain Bandwidth Product VCE= -5V, IC= -10mA, f=10MHz Cob Output Capacitance VCB= -10V, IE=0, f=1MHz NF Noise Figure VCE= -5V, IC= -200µA f=1KHz, RG=2K! VCE= -5V, IC= -200µA RG=2K!, f=30~15000MHz : BC556/557/558 : BC559/560 : BC559 : BC560 -600 Units nA 800 -660 mV mV -750 -800 150 2 1 1.2 1.2 mV mV mV mV MHz 6 pF 10 4 4 2 dB dB dB dB hFE Classification Classification A B C hFE 110 ~ 220 200 ~ 450 420 ~ 800 ©2000 Fairchild Semiconductor International Rev. A, February 2000 C Datenblatt BC 556 102 BC556/557/558/559/560 Typical Characteristics 1000 -50 IB = -350 !A -40 IB = -300 !A -35 IB = -250 !A -30 IB = -200 !A -25 -20 IB = -150 !A -15 IB = -100 !A -10 hFE, DC CURRENT GAIN IC[mA], COLLECTOR CURRENT VCE = -5V IB = -400 !A -45 100 10 IB = -50 !A -5 1 -0.1 -0 -2 -4 -6 -8 -10 -12 -14 -16 -18 -20 VCE[V], COLLECTOR-EMITTER VOLTAGE -100 -100 -10 VCE = -5V IC = -10 IB V BE(sat) -0.1 VCE(sat) -10 -1 -0.1 -0.01 -0.1 -1 -10 -100 -0.2 f=1MHz IE = 0 1 -1 -10 -100 VCB[V], COLLECTOR-BASE VOLTAGE Figure 5. Collector Output Capacitance ©2000 Fairchild Semiconductor International -0.6 -0.8 -1.0 -1.2 Figure 4. Base-Emitter On Voltage fT[MHz], CURRENT GAIN-BANDWIDTH PRODUCT Figure 3. Base-Emitter Saturation Voltage Collector-Emitter Saturation Voltage 10 -0.4 VBE[V], BASE-EMITTER VOLTAGE IC[mA], COLLECTOR CURRENT Cob(pF), CAPACITANCE -10 Figure 2. DC current Gain IC[mA], COLLECTOR CURRENT VBE(sat), VCE(sat)[V], SATURATION VOLTAGE Figure 1. Static Characteristic -1 -1 IC[mA], COLLECTOR CURRENT 1000 VCE = -5V 100 10 -1 -10 IC[mA], COLLECTOR CURRENT Figure 6. Current Gain Bandwidth Product Rev. A, February 2000 C Datenblatt BC 556 103 BC556/557/558/559/560 Package Demensions TO-92 +0.25 4.58 ±0.20 4.58 –0.15 ±0.10 14.47 ±0.40 0.46 1.27TYP [1.27 ±0.20] 1.27TYP [1.27 ±0.20] ±0.20 (0.25) +0.10 0.38 –0.05 1.02 ±0.10 3.86MAX 3.60 +0.10 0.38 –0.05 (R2.29) Dimensions in Millimeters ©2000 Fairchild Semiconductor International Rev. A, February 2000 C Datenblatt BC 556 104 TRADEMARKS The following are registered and unregistered trademarks Fairchild Semiconductor owns or is authorized to use and is not intended to be an exhaustive list of all such trademarks. ACEx™ Bottomless™ CoolFET™ CROSSVOLT™ E2CMOS™ FACT™ FACT Quiet Series™ FAST® FASTr™ GTO™ HiSeC™ ISOPLANAR™ MICROWIRE™ POP™ PowerTrench® QFET™ QS™ Quiet Series™ SuperSOT™-3 SuperSOT™-6 SuperSOT™-8 SyncFET™ TinyLogic™ UHC™ VCX™ DISCLAIMER FAIRCHILD SEMICONDUCTOR RESERVES THE RIGHT TO MAKE CHANGES WITHOUT FURTHER NOTICE TO ANY PRODUCTS HEREIN TO IMPROVE RELIABILITY, FUNCTION OR DESIGN. FAIRCHILD DOES NOT ASSUME ANY LIABILITY ARISING OUT OF THE APPLICATION OR USE OF ANY PRODUCT OR CIRCUIT DESCRIBED HEREIN; NEITHER DOES IT CONVEY ANY LICENSE UNDER ITS PATENT RIGHTS, NOR THE RIGHTS OF OTHERS. LIFE SUPPORT POLICY FAIRCHILD’S PRODUCTS ARE NOT AUTHORIZED FOR USE AS CRITICAL COMPONENTS IN LIFE SUPPORT DEVICES OR SYSTEMS WITHOUT THE EXPRESS WRITTEN APPROVAL OF FAIRCHILD SEMICONDUCTOR INTERNATIONAL. As used herein: 1. Life support devices or systems are devices or systems which, (a) are intended for surgical implant into the body, or (b) support or sustain life, or (c) whose failure to perform when properly used in accordance with instructions for use provided in the labeling, can be reasonably expected to result in significant injury to the user. 2. A critical component is any component of a life support device or system whose failure to perform can be reasonably expected to cause the failure of the life support device or system, or to affect its safety or effectiveness. PRODUCT STATUS DEFINITIONS Definition of Terms Datasheet Identification Product Status Definition Advance Information Formative or In Design This datasheet contains the design specifications for product development. Specifications may change in any manner without notice. Preliminary First Production This datasheet contains preliminary data, and supplementary data will be published at a later date. Fairchild Semiconductor reserves the right to make changes at any time without notice in order to improve design. No Identification Needed Full Production This datasheet contains final specifications. Fairchild Semiconductor reserves the right to make changes at any time without notice in order to improve design. Obsolete Not In Production This datasheet contains specifications on a product that has been discontinued by Fairchild semiconductor. The datasheet is printed for reference information only. ©2000 Fairchild Semiconductor International Rev. E D Datenblatt BS170 106 D Datenblatt BS170 BS170 / MMBF170 N-Channel Enhancement Mode Field Effect Transistor General Description Features These N-Channel enhancement mode field effect transistors are produced using Fairchild's proprietary, high cell density, DMOS technology. These products have been designed to minimize on-state resistance while provide rugged, reliable, and fast switching performance. They can be used in most applications requiring up to 500mA DC. These products are particularly suited for low voltage, low current applications such as small servo motor control, power MOSFET gate drivers, and other switching applications. BS170 High density cell design for low RDS(ON). Voltage controlled small signal switch. Rugged and reliable. High saturation current capability. MMBF170 D S D G TO-92 G S Absolute Maximum Ratings Symbol TA = 25°C unless otherwise noted Parameter VDSS Drain-Source Voltage VDGR Drain-Gate Voltage (RGS VGSS Gate-Source Voltage ID SOT-23 BS170 1M ) MMBF170 V 60 V ± 20 Drain Current - Continuous - Pulsed Units 60 V 500 500 1200 800 mA TJ, TSTG Operating and Storage Temperature Range - 55 to 150 C TL Maximum Lead Temperature for Soldering Purposes, 1/16" from Case for 10 Seconds 300 C Thermal Characteristics Symbol PD R JA TA = 25°C unless otherwise noted Parameter BS170 MMBF170 Units Maximum Power Dissipation Derate above 25 C 830 6.6 300 2.4 mW mW/ C Thermal Resistance, Junction to Ambient 150 417 C/W © 2010 Fairchild Semiconductor Corporation BS170 / MMBF170 Rev. E2 www.fairchildsemi.com 1 BS170 / MMBF170 — N-Channel Enhancement Mode Field Effect Transistor March 2010 D Datenblatt BS170 107 Symbol TA=25 C unless otherwise noted Parameter Conditions Type Min. 60 Typ. Max. Units OFF CHARACTERISTICS BVDSS Drain-Source Breakdown Voltage VGS = 0V, ID = 100 A All IDSS Zero Gate Voltage Drain Current VDS = 25V, VGS = 0V All 0.5 V A IGSSF Gate - Body Leakage, Forward VGS = 15V, VDS = 0V All 10 nA 2.1 3 V 1.2 5 ON CHARACTERISTICS (Notes 1) VGS(th) Gate Threshold Voltage VDS = VGS, ID = 1mA RDS(ON) Static Drain-Source On-Resistance VGS = 10V, ID = 200mA gFS Forward Transconductance VDS = 10V, ID = 200mA VDS 2 VDS(on), ID = 200mA All All 0.8 BS170 320 MMBF170 320 mS All 24 40 All 17 30 pF All 7 10 pF ns Dynamic Characteristics Ciss Input Capacitance Coss Output Capacitance Crss Reverse Transfer Capacitance VDS = 10V, VGS = 0V, f = 1.0MHz pF Switching Characteristics (Notes 1) ton toff Turn-On Time Turn-Off Time Note: 1. Pulse Test: Pulse Width VDD = 25V, ID = 200mA, VGS = 10V, RGEN = 25 BS170 10 VDD = 25V, ID = 500mA, VGS = 10V, RGEN = 50 MMBF170 10 VDD = 25V, ID = 200mA, VGS = 10V, RGEN = 25 BS170 10 VDD = 25V, ID = 500mA, VGS = 10V, RGEN = 50 MMBF170 10 300 s, Duty Cycle ns 2.0%. Ordering Information Part Number Package Package Type Lead Frame Pin array BS170 TO-92 BULK STRAIGHT DGS BS170_D26Z TO-92 Tape and Reel FORMING DGS BS170_D27Z TO-92 Tape and Reel FORMING DGS BS170_D74Z TO-92 AMMO FORMING DGS BS170_D75Z TO-92 AMMO FORMING DGS MMBF170 SOT-23 Tape and Reel © 2010 Fairchild Semiconductor Corporation BS170 / MMBF170 Rev. E2 www.fairchildsemi.com 2 BS170 / MMBF170 — N-Channel Enhancement Mode Field Effect Transistor Electrical Characteristics D Datenblatt BS170 108 BS170 / MMBF170 — N-Channel Enhancement Mode Field Effect Transistor Typical Electrical Characteristics © 2010 Fairchild Semiconductor Corporation BS170 / MMBF170 Rev. E2 www.fairchildsemi.com 3 D Datenblatt BS170 109 BS170 / MMBF170 — N-Channel Enhancement Mode Field Effect Transistor Typical Electrical Characteristics (continued) © 2010 Fairchild Semiconductor Corporation BS170 / MMBF170 Rev. E2 www.fairchildsemi.com 4 D Datenblatt BS170 110 BS170 / MMBF170 — N-Channel Enhancement Mode Field Effect Transistor Typical Electrical Characteristics (continued) © 2010 Fairchild Semiconductor Corporation BS170 / MMBF170 Rev. E2 www.fairchildsemi.com 5