ASCO 2008: VEGF-Hemmer beim NSCLC wirksam und sicher

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ASCO 2008: VEGF-Hemmer beim NSCLC wirksam und sicher
ASCO 2008:
VEGF-Hemmer beim NSCLC wirksam und sicher
Grenzach-Wyhlen (15. Juli 2008) - Neue Daten aus verschiedenen Studien, die
auf dem diesjährigen ASCO vorgestellt wurden, bestätigen die hohe Wirksamkeit
und Sicherheit einer First-Line-Therapie mit Bevacizumab beim fortgeschrittenen
nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom im Praxisalltag. Die Auswertungen zeigen,
dass alle Patienten von der Therapie mit diesem Angiogenese-Hemmer
profitieren. Nach seiner Zulassung 2006 in Amerika und 2007 in Europa hat sich
der Antikörper Bevacizumab (Avastin®) als Standard in der First-Line-Therapie
beim fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (Non Small Cell Lung
Cancer, NSCLC) etabliert.
Bevacizumab auch unter Praxisbedingungen sicher – Update der
SAiL-Studie
Bei der 44. Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO)
wurde eine Interimsanalyse der offenen multizentrischen Phase IV-Studie SAiL
(Safety of Avastin in Lung) von 1.669 Patienten (Stand: 31. März 2008)
präsentiert (1). An der seit August 2006 laufenden Studie nehmen etwa 2.000
Patienten mit Nicht-Plattenepithel-NSCLC in über 400 Zentren weltweit (mit
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Ausnahme der USA) teil. Auch ältere Patienten und/oder Patienten mit
reduziertem Allgemeinzustand sind in diese Studie eingeschlossen worden. Dabei
wird der Angiogenese-Hemmer (7,5 mg/kg oder 15 mg/kg) first-line in
Kombination mit unterschiedlichen Standardchemotherapie-Regimes über bis zu
sechs Zyklen und bei Ansprechen anschließend als Monotherapie bis zum
Progress gegeben. Von der Studie ausgeschlossen wurden Patienten mit
Hämoptyse in der Vorgeschichte, Tumorbefall größerer Blutgefäße,
nachgewiesenen Gehirnmetastasen, aktueller oder kürzlich abgeschlossener
Therapie mit Acetylsalicylsäure ≥ 325mg/Tag sowie Patienten mit unkontrolliertem
Blutdruck.
Fast 73 % der Patienten erhielten eine Begleitkombination, wobei 43 % der
Patienten mit Medikamenten gegen kardiovaskuläre Erkrankungen und 5 % mit
Antikoagulanzien behandelt wurden. Die Ergebnisse der Interimsanalyse zeigen,
dass beide Begleitmedikationen nicht mit dem Bevacizumab-Regime interagieren.
So stieg die Inzidenz von Blutungen vom Grad ≥ 3 im Vergleich zwischen
Patienten, die eine Therapie mit Antikoagulantien erhielten und solchen, die keine
erhielten, nicht an. Ferner konnte eine Hypertonie unter der Therapie mit dem
Angiogenese-Hemmer durch die Gabe von Standard-Antihypertonika erfolgreich
behandelt werden. Die Mehrzahl der hypertensiven Ereignisse während der
Therapie waren nur vom Grad 1-2 und reversibel.
Die Daten einer weiteren Interimsanalyse der SAiL-Studie bestätigen das günstige
Sicherheitsprofil des VEGF-Hemmers in Kombination mit unterschiedlichen
Chemotherapien. Bei keinem der fünfundzwanzig Patienten, bei denen während
der Studie ZNS-Metastasen diagnostiziert wurden, traten Blutungen im
Zentralnervensystem auf (2).
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Kein erhöhtes Risiko für Gehirnblutungen
Ebenfalls auf dem ASCO vorgestellt wurden Daten aus der Phase-III-Studie
ATLAS und der Phase-II-Studie PASSPORT zur Sicherheit bei Patienten mit
Hirnmetastasen (3). Die Auswertung von bislang 85 Patienten zeigt, dass die
Gabe von Bevacizumab bei Patienten mit behandelten Hirnmetastasen sicher und
gut verträglich ist. Die Patienten wurden mit verschiedenen Bevacizumab-haltigen
Kombinationen über median vier Zyklen behandelt. In dieser Zeit wurde bei
keinem der Patienten eine symptomatische ZNS-Blutung Grad ≥ 2 festgestellt.
Geringe Inzidenz von Lungenblutungen
Eine retrospektive Analyse der zulassungsrelevanten Studien AVF0757g, ECOG
4599 und AVAiL (Avastin in Lung) bezüglich radiografischer Risikofaktoren für
schwere Lungenblutungen zeigt, dass dieses Risiko sehr gering war (4). Die
Untersuchung, in die Daten von insgesamt 1.142 Patienten eingingen, ergab,
dass innerhalb der ersten 150 Tage nach Beginn der Therapie mit dem
Angiogenese-Hemmer nur 1,8 % der Patienten von einer schweren
Lungenblutung betroffen waren. Zudem zeigte sich, dass ein „zentral“ sitzender
Tumor nicht mit einem erhöhten Blutungsrisiko assoziiert ist. Ein Zusammenhang
zwischen klinischen Variablen vor Therapiebeginn (Lebensalter, Geschlecht,
Allgemeinzustand, vorausgegangene Operation oder Strahlentherapie) und dem
Auftreten von Lungenblutungen konnte nicht festgestellt werden.
Fazit
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Die aktuellen Studien zeigen erneut die Fortschritte in der Behandlung des
NSCLC: Die Wirksamkeit und Sicherheit von Bevacizumab in Kombination mit
verschiedenen Chemotherapien in der First-Line-Behandlung des
nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms werden bestätigt.
Quellen
1 Griesinger F et al., ASCO 2008, Poster No. 42 D, J Clin Oncol 26: 2008 (May
20 suppl; abstract 8049)
2 Dansin E et al., ASCO 2008, Poster No. 46 H, J Clin Oncol 26: 2008 (May 20
suppl; abstract 8085)
3 Arkeley WL et al., ASCO 2008, J Clin Oncol 26: 2008 (May 20 suppl; abstract
8043)
4 Sandler et. al., ASCO 2008, J Clin Oncol 26: 2008 (May 20 suppl; abstract
8074)
Quelle: Pressemitteilung der Firma Roche Pharma vom 15. Juli 2008 (medical
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