24. JAHRESTAGUNG Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) e. V. 1.–3. Dezember 2016 Presseinformation Schlafmedizin in Deutschland - Status quo und Perspektiven Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) repräsentiert mit ihren 2200 Mitgliedern und 313 akkreditierten Schlaflaboren die Schlafforschung und Schlafmedizin in Deutschland. Die 24. Jahrestagung der DGSM in Dresden hat den Schwerpunkt medizinisch-technischer Innovationen in der Schlafmedizin. Über 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden erwartet, um die wissenschaftlichen und klinischen Fortschritte in der Schlafmedizin zu diskutieren. Innerhalb der DGSM wird intensive Forschungsarbeit in insgesamt 14 Arbeitsgruppen und wissenschaftlichen Netzwerken geleistet, es bestehen regelmäßige Kontakte zu den Patientenselbsthilfegruppen, ebenso zu den schlafmedizinischen Fachgesellschaften in anderen Ländern. Die DGSM hat seit vielen Jahren ein funktionierendes Qualitätsmanagement etabliert, um einen qualitativ hohen Standard der Schlafmedizin in Deutschland zu gewährleisten. Schlafmedizin ist ein interdisziplinäres Fachgebiet, in dem fast alle medizinischen Bereiche sowie Psychologie und Naturwissenschaften vertreten sind. Gemäß der internationalen Klassifikation von Schlafstörungen sind mehr als 70 Schlafstörungen zu unterscheiden, ein großer Teil davon kann bereits im Kindesalter diagnostiziert werden. Im Wesentlichen ist bei den Schlafstörungen zu unterscheiden zwischen organisch bedingten und psychisch bedingten Störungen. Je nach individueller Konstellation können jedoch sowohl körperliche als auch psychische Symptome vorkommen, so dass eine weitere differenzierte Abklärung erfolgen muss, bevor therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden können. So geht zum Beispiel bei Kindern hyperaktives Verhalten bei etwa 25% der Betroffenen mit Schlafstörungen einher. Eine spezifische Therapie wegen Hyperaktivität einzuleiten, ohne zuvor eventuelle Schlafstörungen abgeklärt zu haben, würde diesen Patienten nicht gerecht. Die Interdisziplinarität schlafmedizinischer Erkrankungen macht einen engen Austausch aller in die Diagnostik und Therapie der Patientinnen und Patienten einbezogenen Fachdisziplinen erforderlich. Diese Notwendigkeit, Patientinnen und Patienten fächerübergreifend, ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend zu betreuen, ist entgegengesetzt zu der seit vielen Jahren in der Medizin stattfindenden zunehmenden Subspezialisierung, bei der der Mensch in seiner individuellen Gesamtheit zu kurz zu kommen scheint. Leider ist auch die Struktur unseres Gesundheitssystems auf medizinische Spezialisierungen ausgerichtet. Hinzu kommt die weitgehend undurchlässige Trennung zwischen ambulanten und stationären medizinischen Maßnahmen. Dadurch entstehen für ein Fachgebiet wie die Schlafmedizin erhebliche Hemmnisse, die die umfassende Versorgung von Patientinnen und Patienten erschweren. Dies wirkt sich auch in der Vergütung schlafmedizinischer Leistungen aus, die weniger auf die Gesamtproblematik von Patienten ausgerichtet ist als auf medizinisch-technische Einzelkomponenten. Derzeit besteht in Deutschland ein regional unterschiedlich ausgeprägtes Angebot schlafmedizinischer Versorgung, wobei die jeweiligen Versorgungsangebote meistens auf spezielle Fragestellungen ausgerichtet sind. Für Patientinnen und Patienten mit Schlafstörungen ist es daher oft schwierig, die richtigen Ansprechpartner zu finden. Anzustreben sind daher interdisziplinär arbeitende schlafmedizinische Versorgungszentren, die den unterschiedlichen Bedürfnissen von Menschen mit Schlafstörungen Veranstalter wissenschaftliches Programm Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) e. V. Schimmelpfengstraße 6 • 34613 Schwalmstadt-Treysa www.dgsm.de Wissenschaftliche Leitung Dr. med. Andrea Bosse-Henck • Universität Leipzig Prof. Dr.-Ing. habil. Hagen Malberg • Technische Universität Dresden Dr. med. Steffen Schädlich • Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau gGmbH Wirtschaftlicher Veranstalter und Tagungsorganisation Conventus Congressmanagement & Marketing GmbH Carl-Pulfrich-Straße 1 • 07745 Jena Tel. +49 3641 31 16-360 • Fax +49 3641 31 16-243 [email protected] • www.dgsm-kongress.de 24. JAHRESTAGUNG Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) e. V. 1.–3. Dezember 2016 vollumfänglich gerecht werden können. Des Weiteren ist eine intensivere Verankerung der Schlafmedizin in der hausärztlichen Versorgung dringend erforderlich. Nur dadurch wird es möglich sein, Menschen mit Schlafstörungen rechtzeitig, d.h. bevor Chronifizierungen und Folgeprobleme manifest sind, zu identifizieren und der geeigneten Diagnostik und Therapie zu zuführen. Wenn man bedenkt, welche gravierenden Auswirkungen Schlafstörungen in unserer Gesellschaft haben können, wie schwere Unfälle infolge von Sekundenschlaf, Herzkreislaufstörungen bei unbehandelter Schlafapnoe, Stoffwechselstörungen bei Schlafmangel oder Konzentrations- und Lernprobleme bei Kindern etc., wird deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Technische Innovationen können in den kommenden Jahren dazu beitragen, schlafmedizinische Diagnostik und Therapie zu verbessern und patientenfreundlicher zu gestalten. Auch telemedizinische Optionen sind dabei zu berücksichtigen. Herausforderungen, die sich daraus ergeben, beziehen sich auf die Patientensicherheit und den Schutz der Patienten vor zweckentfremdetem Umgang mit sensiblen medizinischen Daten. Die DGSM steht im Zusammenhang mit diesen Fragen an der Seite der Patientinnen und Patienten und bezieht eine klare Position für die individuelle ärztliche Versorgung der Patienten, auch unter Einbeziehung telemedizinischer Möglichkeiten. Die Intensivierung schlafmedizinischer Fortbildungsangebote wird auch künftig eine besondere Bedeutung in der DGSM haben. Hinzu kommen Empfehlungen zu präventiven Maßnahmen, die den Menschen in unserer Gesellschaft erholsamen Schlaf ermöglichen und Schlafstörungen und deren Folgen zu verhindern helfen. Dr. Alfred Wiater DGSM-Vorsitzender Kontakt für Rückfragen: Dr. med. Alfred Wiater Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Kinderklinik des Krankenhauses Porz am Rhein in Köln Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Schlafmedizin, Neonatologie, Homöopathie Urbacher Weg 19, 51149 Köln Tel.: 02203/566 - 1354 E-Mail: [email protected] www.khporz.de http://www.dgsm.de/dgsm_vorstand.php Veranstalter wissenschaftliches Programm Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) e. V. Schimmelpfengstraße 6 • 34613 Schwalmstadt-Treysa www.dgsm.de Wissenschaftliche Leitung Dr. med. Andrea Bosse-Henck • Universität Leipzig Prof. Dr.-Ing. habil. Hagen Malberg • Technische Universität Dresden Dr. med. Steffen Schädlich • Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau gGmbH Wirtschaftlicher Veranstalter und Tagungsorganisation Conventus Congressmanagement & Marketing GmbH Carl-Pulfrich-Straße 1 • 07745 Jena Tel. +49 3641 31 16-360 • Fax +49 3641 31 16-243 [email protected] • www.dgsm-kongress.de