Mitglied im Netzwerk GRÜNE LIGA - Ausgabe Nr. 96 - April 2006 Vorab Liebe Mitglieder und Freunde, Schon wieder eine Jahrhundertflut! Diesmal leiden besonders die Ortschaften an der unteren Elbe, da die frischsanierten Deiche in Sachsen und Sachsen-Anhalt den Wassermassen Stand gehalten haben auch wenn keine Überschwemmungsflächen geschaffen wurden. Anscheinend haben Kommunalund Landespolitiker in unserer Region aber nichts aus dem Elbehochwasser 2002 gelernt. Zu dem Schluss kommt zumindest die Rechtsanwaltskanzlei Günther, die ein Gutachten über die Verwendung der Fluthilfegelder erstellt hat. Von Beginn an wurde betont, dass die Flutgelder neben der Wiederherstellung zerstörter Infrastruktur zur Minimierung künftiger Hochwasserschäden einzusetzen sind. Ergebnis der Studie war, dass die Fördermittel allerdings regelmäßig für Projekte verwendet wurden, die im direkten Widerspruch zu diesem Förderziel stehen, vornehmlich im Bereich Straßenbau. Also nichts mit nachhaltigem vorbeugenden Hochwasserschutz! Flussläufe wurden nicht renaturiert, sondern vielerorts zu- bzw. ausgebaut, sodass kaum Raum für die natürliche Wasserrückhaltung vorhanden ist. Dabei sollte inzwischen hinlänglich bekannt sein, dass dem Hochwasser nicht mit althergebrachten Maßnahmen beizukommen ist. Zudem muss man sich langfristig natürlich darüber Gedanken machen, wie es zu erklären ist, dass sich die „Jahrhundertfluten“ gegenseitig die Klinke in die Hand geben. Tatsache ist, dass diese Szenarien Wissenschaftler bestätigen, die behaupten, wir befänden uns mitten im Klimawandel. Nach ihren Prognosen werden in Deutschland die Niederschläge im Winter um bis zu 30 Prozent zunehmen. Das heißt, wir müssen zwar die regionalen Hochwasserschutzkonzepte kritisch hinterfragen und konstruktiv kritisieren, aber wir dürfen die globalen Zusammenhänge der Ursachen nicht aus dem Blick verlieren. In erster Linie bedeutet das, dass wir den Klimawandel unbedingt bremsen müssen. Vor allem muss der Ausstoß von Kohlendioxid erheblich verringert werden, da durch die ansteigenden Durchschnittstemperaturen mehr Wasser verdunstet und folglich mehr Niederschlag zu erwarten ist, der wiederum die Flüsse ansteigen lässt. Die spürbare Verringerung des Kohlendioxidausstoßes kann letztlich nur durch eine stärkere Förderung der regenerativen Energien erreicht werden. Genau diesem Thema werden wir uns in diesem Jahr stärker widmen, wie, wo und wann erfahrt Ihr im Löwenmaul. Der besorgniserregende Ausblick in die Zukunft kann und darf aber nicht die Sicht für die kleinen erfreulichen Details unserer eigenen Arbeit verstellen. Da nun endlich der Frühling Einzug gehalten hat, ist dabei an erster Stelle die Eröffnung des Stadtgartens zu nennen, die am 2. April trotz Zitterns aufgrund des langanhaltenden Frostes, stattfinden konnte. Ebenso erfreulich ist die Verstärkung unseres Teams: Marie und Kathi absolvieren ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr bzw. ihr Praktikum bei uns und werden sich hier im Löwenmaul vorstellen. Zu guter Letzt noch ein dickes Dankeschön an die Mitglieder, die sich die Zeit genommen haben, an der Landesmitgliederversammlung der GRÜNEN LIGA Sachsen und natürlich an der Mitgliederversammlung des Ökolöwen teilzunehmen. Falls Ihr verhindert, krank oder noch auf der Arbeit wart, werdet Ihr in diesem Heft über die Ergebnisse und Perspektiven des Vereins unterrichtet. Eine unterhaltsame und zum Nachdenken anregende Lektüre wünscht Anja Naschokin 1 Der Verein Jahresmitgliederversammlung des Ökolöwen am 12.04.2006 Hier noch ein paar hochaktuelle – sozusagen noch ganz erinnerungsfrische – Informationen aus dem Verein: Am 12.4. stand wieder die alljährliche Mitgliederversammlung an. Verglichen mit den Vorjahren war ein wachsendes Interesse der Mitglieder zu verzeichnen; 30 Mitglieder nutzten die Gelegenheit, um sich über die Arbeit des Vorstandes und der Projekte sowie des (nicht mehr ganz) neuen Geschäftsführers zu informieren, die finanzielle Situation und um die Perspektiven des Vereins und seine umweltpolitischen Aktivitäten zu diskutieren. Sehr erfreulich war es, einige Mitglieder begrüßen zu können, die sich in den letzten Jahren nicht auf der MV engagieren konnten. Ebenso konnten wir uns sehr über hohen Besuch – „unsere Frau in Brüssel“, Gisela Kallenbach – freuen. Vielen Dank an alle, die sich die Zeit genommen und uns mit ihren Beiträgen und Hinweisen unterstützt haben! In diesem Jahr stand die Entlastung des Vorstandes für die Jahre 2004 und 2005 auf der Tagesordnung sowie die Neuwahl bzw. Nachwahl für das leider ausgeschiedene Vor- standsmitglied Andrea Kubitz sowie die Neuwahl der Revisionskommission. Nach Abnahme der Berichte des Geschäftsführers, des Vorstandes und der Revisionskommission wurde der Vorstand entsprechend der Empfehlung der Revisionskommission einstimmig (bei fünf Enthaltungen) entlastet. Danach stand die Wahl des Vorstandes an. Neben Kristin Kilias, die im letzten Jahr als „Nachfolgerin“ von Heiko Rudolf kooptiert wurde und die Vorstandsarbeit auch 2006/2007 gerne weiter vorantreiben möchte, bewarben sich erfreulicherweise auch Peter Hartelt, Michael Schaaf und Holger Seidemann wieder. Daneben haben wir uns sehr darüber gefreut, dass sich mit Nico Jehmlich auch ein ganz junger Ökolöwe bereit erklärt hat, die Arbeit des Vereins als Vorstandsmitglied voranzubringen. Er wird sich im nächsten Löwenmaul auch allen, die am 12.4. nicht dabei sein konnten, vorstellen. Vor der Wahl gab es Gelegenheit, Fragen an die Kandidaten zu stellen. Die Durchführung der Wahl wurde wie in den letzten Wahlen einer von der MV bestimmten Wahlkommission übertragen, die aus Wiebke Kirsten und Enrico Vlach bestand. Es wurden 23 Stimmzettel ausgegeben, die alle gültig abgegeben wurden. Alle fünf Vorstandsmitglieder wurden einstimmig (bei vier Enthaltungen) gewählt. An dieser Stelle sei noch einmal Andrea Kubitz unser ausdrücklicher Dank für die langjährige Mitarbeit im Vorstand ausgesprochen. Zuletzt stand noch die Neuwahl bzw. Bestätigung der Revisionskommission an. Wiederum erfreulicherweise haben sich Sabine Hübert und Tilo Wille bereit erklärt, auch in Zukunft ihre Aufgabe als Revisoren wahrzunehmen. Weitere Kandidaten stellten sich nicht zur Wahl. Die Revisionskommission wurde einstimmig für die nächsten zwei Jahre gewählt bzw. bestätigt. Dank der Unterstützung durch die Mitarbeiter aus dem Büro und Herrn Rittmeyer konnten wir allen Anwesenden Kaffee und Kuchen und ein kleines, aber feines Buffet anbieten – was der Veranstaltung einen schönen Rahmen gab. Philipp Steuer Unsere Verstärkung im Verein... Hallo zusammen! Ich werde bis zum 30.09., also ein halbes Jahr, beim Ökolöwen ein Praktikum machen. Hauptsächlich werdet ihr mich im Stadtgarten antreffen. Mein Hauptprojekt wird dort, neben dem Gemüsegarten, die Planung und Sanierung des Teiches sein. Ich bin zur Zeit Studentin im Urlaubssemester. Mein Studium der Theaterwissenschaft ist aber nicht mehr das Richtige für mich, da ich neben der Denkarbeit auch praktische Arbeit brauche. Da ich schon immer ein Naturkind war und mir der Umweltschutz sehr wichtig ist, bewerbe ich mich nun kommendes Wintersemester an der FH in Ebers- 2 walde für den Bachelorstudiengang „Landschaftsnutzung und Naturschutz“. Im Ökolöwen schnuppere ich gern auch in andere Projekte und Arbeitsgruppen hinein. So helfe ich Jan im Arten- und Naturschutz bei der Pflege der Weinteichsenke und begleite Urte und Wiebke auf den Biomarkt. Im Moment ist die Gründung einer neuen Kinder– und Jugendgruppe geplant. Auch hier würde ich mich über eine Projektübergreifende Zusammenarbeit freuen. Neben meiner Arbeit beim Ökolöwen leite ich im Auftrag der BUNDjugend Berlin Projekttage zum Thema „Mythos Atomkraft“ an Gesamtschulen und Gymnasien. Dort wird die Katastrophe von Tschernobyl und deren Auswirkungen besprochen, sowie die Gefahren einer atomaren Stromerzeugung und die (End-)Lagerungsprobleme des dadurch entstandenen Atommülls. Außerdem regen wir die Jugendlichen dazu an, über erneuerbare Energien nachzudenken und zeigen ihnen entgegen der Atomlobbypropaganda die vielen Vorteile und vor allem die Machbarkeit der Versorgung durch Wasser-, Sonnen- und Windenergie. Gern würde ich auch in Leipzig kleinere Seminare zu diesem Thema geben. Über Anregungen und Ideen freue ich mich sehr. Viele Grüße Eure Katharina Schultz ... und speziell bei der Ökovermarktung Vermutlich kennt mich der Großteil schon, immerhin bin ich seit Februar hier beim Ökolöwen tätig, trotzdem werde ich mich vorstellen, wenn auch etwas verspätet... Meine Name ist Marie Grahl und ich bin 19 Jahre alt. Diese 19 Jahre habe ich in der wunderschönen Stadt Leipzig verbracht, weitere 19 werden es jedoch nicht (zumindestens nicht in Leipzig), da es mich wohl dann ab September erst mal für ein Jahr ins Ausland verschlägt. Für diejenigen, die sich darüber wundern, warum ich erst im Februar mein Freiwilliges Ökologisches Jahr begonnen habe, gibt es folgende Erklärung: Ich war vorher in einer anderen Einsatzstellen tätig, um genauer zu sein, auf einem Bauernhof. Leider waren die Augen größer, als der Verstand und die Gesundheit und schon bald meldete sich auf eine unangenehme Art und Weise mein Rücken und machte es mir unmöglich die Arbeit weiterhin fortzusetzen. So hat es mich hierher verschlagen, zu den Ökolöwen. Glücklicherweise muss ich sagen, denn alles läuft super. Mein Rücken ist wieder fit und alle Kollegen hier sind furchtbar nett. Furchtbar sind zwar teilweise auch die Computer mit ihrem sehr eigenwilligen Betriebssystemen, aber wahrscheinlich brauch ich das niemanden hier zu erzählen... Was ich hier so mache? Momentan betreue ich unser neues Projekt „Bio für die junge Generation“ und auch bei dem Projekt „10% Bio“ wirke ich mit. Ab Mai werde ich dann einmal im Monat auf dem Markt zu sehen sein und der Rest wird sich noch ergeben. Es ist eine angenehme Arbeit, jetzt noch angenehmer durch dieses neu gestaltete, nur noch gering chaotische Büro... Nun freue ich mich noch auf die restlichen Monate mit Euch allen! Eure Marie Aus der Höhle des Löwen Bioklo mit Herz Ein jeder kennt das berühmte „Herzhäuschen“. Nein, nicht jenes bekannte aus Hänsel und Gretel, jenes aus dem Schrebergarten. Jeder hat es bestimmt schon einmal benutzt, ausgenommen der Enkel oder Kinder, die Angst vor Spinnen haben und noch mehr vor ihren Weben. Wobei ich mich persönlich nicht erinnern kann, jemals eine Spinne in einem Herzhäuschen gesehen zu haben. Aber ich benutzte im April auch erstmals eine Komposttoilette, natürlich mit Herz in der Tür. Und ich fragte mich, weshalb die Tür sozusagen Herz hat. Gute Frage! Im Muslimischen Raum gäbe es da wahrscheinlich einen Halbmond, was irgendwie logisch wäre. Aber warum bei uns ein Herz? Es gibt immer Möglichkeiten das herauszufinden, dachte ich mir, und machte mich auf die Suche im Internet. Schließlich ist es doch möglich, über Kontinente hinweg zu kommunizieren, da sollte kein Problem darin bestehen, so eine triviale Frage zu beantworten. Mit Erstaunen musste ich jedoch feststellen, dass eine Antwort gar nicht so leicht zu finden war. Nun zur eigentlichen Komposttoilette. Eine solche besteht aus schon erwähntem Herzhäuschen oder eben Halbmondhäuschen mit einer normalen Schüssel, jedoch ohne Spülung und Abfluß im eigentlichen Sinn. Das Funktionsprinzip ist denkbar einfach, der Name gibt schon die Antwort. Jeweiliger Benutzer verrichtet seine Notdurft - ohne Angst vor Kankers und anderem Gespinn, für diejenigen, die mit dem Begriff nicht weiter wissen, den Autor eingeschlossen, das sind Weberknechte – und streut darüber eine Handvoll Strukturmaterial, etwa Rindenmulch. Das Strukturmaterial entlüftet und gleicht das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis aus. Zusätzlich ist eine Entlüftung notwendig. Aber das versteht sich ja von selbst. Dieses Gemisch wird von Zeit zu Zeit kompostiert. In manchen Fällen, so auch nach meiner Erfahrung, wird der flüssige Teil durch ein Rohrsystem in ein flaches, sogenanntes Evapo- Transpirations-Bett geführt. Dieses ist mit grobem Sand gefüllt, hat eine Folienumrandung, um das Versikkern zu vermeiden und ist mit Schilf bepflanzt. Durch die Wurzeln aufgenommen und im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und physikalischen Vorgängen filtert das Schilf die Schad- und auch die Nährstoffe heraus und verdunstet den Rest über die Blätter. Eine einfache und zugleich geniale Art, Menschliches und Allzumenschliches los zu werden, die mein Herz höher schlagen ließ. Wobei ich wieder beim Thema wäre: Das Plumpsklo mit Herz. Gefunden habe ich leider sehr pragmatische Antworten, die sich hauptsächlich um Lichteinfall, Entlüftung und die einfach zu sägende Form des Herzens drehten. Der Verweis auf die Volksweisheit „Wenn´s Arscherl brummt, ist´s Herzerl g´sund“ war mir von den angebotenen Erklärungen noch die liebste. Aber ich glaube, der eigentliche Grund besteht darin, dass Plumpsklos Orte waren, an denen, neben der Entleerung, die privatesten Herzensangelegenheiten ungestört erledigt werden konnten: Lesen, Schlafen, Beten, Lieben... Christian Pahrmann (FÖJ) 3 Umweltpolitische Arbeit Bei der umweltpolitischen Arbeit ist es zur Zeit etwas ruhiger geworden. Nach dem überraschenden und von uns mit Freude aufgenommenen Stopp der Planungen zur S 46 gab es zwar noch ein paar Pressescharmützel der Straßenbefürworter, doch ausnahmslos mit Begründungen, die keinesfalls eine Wiederaufnahme der Planungen rechtfertigen würden. So wird berichtet, dass man die Entscheidung des Regierungspräsidiums Leipzig anfechten wolle mit dem Hinweis, dass die Weinteichsenke doch gar kein europäisches Vogelschutzgebiet sei – dies wird allerdings keinen Erfolg haben. Zum einen ist es zwar richtig, dass die Weinteichsenke keinen Schutzstatus hat, doch das Vorkommen etlicher Vogelarten, die für sich bereits einen EU-Schutz genießen (z.B. Rotmilan, Neuntöter, Silberreiher), ist ausreichend, den Straßenbau abzulehnen. Zum anderen sind nur Planfeststellungsbeschlüsse anfechtbar, d.h. Beschlüsse über den Bau eines Objekts; somit sind Beschlüsse über den Nichtbau auch nicht angreifbar. Außerdem wurden wir auch im Bereich des Tierschutzes aktiv. Eine Planung bezüglich einer Hähnchenmastanlage in Weßnig (bei Torgau) wurde uns zur Stellungnahme zugesandt. Dieses Vorhaben haben wir strikt abgelehnt, denn es geht dort um vier Hallen, in denen insgesamt 200.000 Tiere industriell gehalten und innerhalb nur weniger Wochen gemästet werden sollen. 4 Die Folge wären extrem tierquälerische Bedingungen. Unter anderem resultiert aus den Planungen, dass über 25 Tiere je Quadratmeter leben müssten. Arttypisches Verhalten in der stickigen Halle ist bei dieser Enge keinesfalls möglich; Krankheiten, Verhaltensschäden oder früher Tod dagegen die Regel. Wir hoffen, dass es dieses Vorhaben nicht über das aktuelle Vorplanstadium hinausschafft und das Regierungspräsidium dem Verfassungsziel Tierschutz Vorrang einräumt vor wirtschaftlichen Interessen. reich nehmen (siehe auch frühere Löwenmäuler) und erhoffen uns bald eine Antwort, die möglicherweise noch nachträgliche Auflagen für die Stadtverwaltung bzw. Talsperrenmeisterei als Ausführende beinhalten. Auch ist denkbar, für zukünftige Projekte einen anderen Genehmigungsweg verpflichtend zu machen, sodass auch die Naturschutzverbände frühzeitig in die Planungen einbezogen werden. Leider (eigentlich Gott sei Dank) haben unsere Wasser- und Sedimentproben keinerlei beanstanSchließlich haben wir auch die Be- denswerte Ergebnisse gebracht; schwerde an die Europäische alle untersuchte Werte lagen im Kommission auf den Weg gebracht, Normbereich. Enrico Vlach in der wir die Verstöße bei den Baggerarbeiten im Elsterbecken erläutern. Wir stellen dar, welche Schäden die geschützten Arten und das Ökosystem im fraglichen Be- Feinstaub: Leipzig überschreitet erneut gesetzliche Normen! Ökolöwe fordert wirksame Umsetzung des Aktionsplans Die Europäische Union hat am 01. Januar 2005 schärfere Grenzwerte für Luftschadstoffe erlassen. Leipzig gehört mit zu den Städten, die die Grenzwerte überdurchschnittlich oft überschreiten. So wurde der EU-weit geltende Feinstaubgrenzwert von 50 µg/m3 an der Messstelle "Leipzig – Lützner Straße" bereits am 11. April zum 36. Mal überschritten – gesetzlich zulässig sind 35 Überschreitungen pro Jahr. Auch an weiteren Leipziger Messstellen muss mit einem Überschreiten der 35er-Grenze in den nächsten Tagen gerechnet werden. Neben Emissionen des (Schwerlast-)Verkehrs ist offensichtlich die geballte Masse von "ungefiltertem" innerstädtischen Baustellenverkehr für die enormen Überschreitungen der Grenzwerte in den letzen zwei Jahren verantwortlich. Dennoch kann man sich auf dieser Erkenntnis und dem Wissen um ein Ende der Bauwut in Leipzig der nicht ausruhen, schließlich sind die Die schädlichen Auswirkungen von Feinstaub auf Mensch und Umwelt werden von verschiedenen Untersuchungen belegt. Eine Studie der Europäischen Kommission kommt beispielsweise zu dem Ergebnis, dass in Deutschland etwa 65.000 Menschen an den Folgen von feinstaubbedingten Atemwegserkrankungen sterben. Die Stadt Leipzig steht nun in der Verantwortung, denn die europaweite Verschärfung der Grenzwerte ist den Verantwortlichen seit 1999 bekannt. Da bereits im letzten Jahr die Werte an mindestens 67 Tagen über der Norm lagen, war ein Luftreinhalteplan aufzustellen, um eine "dauerhafte Minderung der Luftverunreinigung" Feinstaub und seine Folgen: Smog in Leipzig tuell im Gesetzgebungsverfahren befindlichen Kennzeichnungsverordnung für Dieselfahrzeuge. Aber auch die Nachrüstung der LVB – Busse mit Partikelfilter, die Nassreinigung von Baustellen oder die zeitweilige Temporeduzierung auf 30 km/h wäre Möglichkeiten, die spürbar die Feistaubbelastung reduDie veröffentlichten Daten zwingen zieren sollten. somit die Stadt Leipzig zum Handeln: Der Feinstaub-Aktionsplan trat am Leider sind entsprechende Gegen14.02.2006 in Kraft; dennoch ist bis- maßnahmen seitens der Stadt bislang keine spürbare PM10-Entlastung lang nicht spürbar: Während mehrefeststellbar. Wir hatten bereits bei re 100 Millionen Euro in den Ausbau dessen Aufstellung im letzten Jahr das der Verkehrsinfrastruktur investiert zahnlose Maßnahmenpaket kritisiert – werden, ist nicht festzustellen, dass die schon jetzt eingetretene 36. Über- versucht wird, die Verkehrs- und schreitung (sogar früher als in 2005) damit Gesundheitsbelastung zu belegt diese Kritik. Wir haben deshalb verringern. Enrico Vlach aufgefordert, den Aktionsplan bereits jetzt unter Aufnahme strengerer Maßnahmen zu überarbeiten. Eine Möglichkeit wäre die Anwendung der ak(siehe§ 47 Abs. 1 BImSchG) zu erzielen. Daneben muss ein Aktionsplan zur kurzfristigen Absenkung der Schadstoffbelastung aufgestellt und umgesetzt werden, sobald ersichtlich wird, dass an mehr als 35 Tagen eine Überschreitung der Grenzwerte erfolgen wird. 5 Natur- und Artenschutz Frosch oder Kröte? Achtung! Die Amphibien sind wieder unterwegs Habt ihr’s auch schon gemerkt? Besonders Autofahrer sollten in der Dämmerung und in den Abendstunden jetzt noch aufmerksamer fahren, denn die Amphibien sind wieder auf dem Weg in ihre Laichgewässer. Da in diesem Jahr alles ein bisschen später beginnt, haben auch die Kröten und Frösche ihre Winterruhe ausgedehnt, bis nun endlich Ende März die ersten wärmeren Temperaturen zu verzeichnen waren. Nun verlassen sie ihre Winterquartiere und suchen sich Teiche und Tümpel zur Fortpflanzung. Insgesamt gibt es drei Wanderbewegungen: Die adulten Tiere wandern zum Laichgewässer und nach dem Ablaichen wieder zurück. Nach einigen Wochen folgt ihnen der Nachwuchs. Da die Tiere im städtischen Bereich dafür oft Straßen überqueren müssen, ist das bei hohem Verkehrsaufkommen die Todesfalle für die Amphibien. Um das massenhafte Überfahren zu reduzieren, ist es wichtig, die Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren. Es reicht nicht aus, die Kröten „zwischen die Räder“ zu nehmen, da bei Geschwindigkeiten über 30 km/h der Luftdruck so hoch ist, dass die Tiere sterben. Also werden unbedingt Verkehrsleiteinrichtungen benötigt, das heißt, man muss „Tempo-30“und „Achtung!-Krötenwanderung“-schilder aufstellen. In den letzten Jahren wurde vom Ökolöwen an der Seenallee (alte S46) in Markkleeberg in Höhe der Eserschen Teiche ein mobiler Amphibienschutzzaun errichtet und betreut, sowie die ermittelten Daten protokolliert. Die Auswertung ergab einen stetigen Rückgang der Individuenzahlen; im Jahr 2004 wurden innerhalb von 2 Monaten auf etwa 250 m 6 Zaunslänge in 26 Eimern 121 Individuen gezählt. Dazu kamen noch 22 Amphibien außerhalb der Fangvorrichtung und 83 Totfunde. Gefunden wurden u.a. die Erdkröte (Bufo bufo) und der Teichfrosch (Rana kl. esculenta). Trotz der schon geringen Anzahl war im letzten Jahr ein weiterer Rückgang der Individuenzahl zu verzeichnen. Die Gründe hierfür könnten in Baumaßnahmen innerhalb der Überwinterungsquartiere der Kröten und Frösche zu suchen sein. Zu hoffen bleibt, dass sich die Amphibien neue Winterplätze auf der Teichseite der S46 gesucht haben. Wegen des Rückgangs der Überquerungen haben wir uns entschlossen, 2006 an dieser Stelle keinen Amphibienschutzzaun zu errichten, sondern uns einen geeigneteren Ort zu suchen. Doch diese Suche war nicht einfach, da es beim Amt für Umweltschutz der Stadt Leipzig zwar eine Liste gibt, wo Krötenwanderungen stattfinden, die genauen Daten über die Anzahl und eventuellem Vorkommen besonders geschützter Arten allerdings fehlen. Außerdem ist es an vielen Stellen aus technischen und rechtlichen Gründen schwierig, einen Schutzzaun zu errichten. Somit wurde in diesem Jahr kein Krötenschutzzaun errichtet. Da wir trotzdem nicht tatenlos zusehen wollten, waren wir in den letz- ten Tagen in Leipzig unterwegs, um einige Hotspots, die uns teilweise auch von engagierten Bürgern gemeldet wurden, zu überprüfen und gegebenenfalls mit Eimern den Amphibien über die Straßen zu helfen. Durch die kühleren Temperaturen sind die Wanderungsaktivitäten aber zur Zeit eingestellt, so dass wir die Situation weiter beobachten werden. Wer also von Euch Orte mit großen Wanderungsaktivitäten kennt, sollte diese Stellen bei uns melden, so dass wir für die nächsten Jahre eine Datenbank erstellen können. Auch sonst gibt es einiges zu berichten. Nachdem die Anträge für Fördermittel abgeschickt waren, überraschte uns der Besitzer der von uns seit Jahren gepflegten Streuobstwiese Brückenstraße, die Stadt Leipzig, mit der Nachricht, dass die im Mai 2006 auslaufende Pflegegenehmigung nicht verlängert wird. Ohne Angabe von Gründen wurde die Pflege anderweitig vergeben. So sind wir auch auf der Suche nach neuen Wiesen, die von uns gepflegt und bewirtschaftet werden können (auch in diesem Fall nehmen wir gern Hinweise entgegen). Mit den steigenden Temperaturen erwacht die Natur und es ist gut, sie genau zu beobachten. So erkennt man vielleicht, wie schützenswert sie ist. Jan Mitscherling P.S.: Ach ja, um die Frage in der Überschrift noch einmal auf zu greifen: In der Zoologie gibt es keine Unterscheidung zwischen Fröschen und Kröten, da diese Ausdrücke keine verwandtschaftlichen Gruppierungen bezeichnen. Im Volksmund werden meist die warzigen, trockenen Lurche als Kröte, die mit eher glatter, feuchter Haut als Frösche bezeichnet. Jährliche Beräumung der Weinteichsenke Am Dienstag, den 11.04.06 fand die jährliche Beräumung der Weinteichsenke in Markkleeberg statt. Alles in allem wurden mehrere Müllbeutel entlang des Bachlaufes, der Lichtung und des Radweges vollgesammelt. Teppichreste, eine alte Couch und Mopedteile waren unsere größten Trophäen, wir fanden aber auch viele kleine Plastiktütchen und -teilchen. Insgesamt wurden auch neun neue Nistkästen mit verschiedenen Lochgrößen angebracht. Besonderer Dank gebührt hier Katrin Erben, die fünf Nistkästen beisteuerte, kräftig mithalf und uns sogar mit Frühstückspfannkuchen beglückte. Außerdem waren die Mitglieder der AG Geoökologie Claudia, Jan und Olli, unsere FÖJ-ler Christian und Denny und die neue Praktikantin Katharina an der Aktion bei gutem Wetter beteiligt. Jan Mitscherling Umweltbibliothek Gestiegene Nutzung der Internetseiten Das weiter verbesserte Informationsangebot der Umweltbibliothek unter www.umweltbibliothek-leipzig.de hat im letzten Jahr deutlich mehr Nutzer gefunden. Damit hat sich der kontinuierliche Anstieg der Zugriffszahlen aus den letzten zwei Jahren weiter fortgesetzt. Wurden unsere Seiten 2004 monatlich 3.500 mal aufgerufen, waren es 2005 rund 5.900 Zugriffe. Das Internetangebot umfasst alle relevanten Informationen über die Umweltbibliothek (von der Geschichte über die Nutzungsmöglichkeiten bis Recherchemöglichkeit über das Bibliotheksportal Sachsen Derzeit befindet sich mit dem Bibliotheksportal Sachsen eine Internetplattform im Aufbau, über die auch der Bestand der Umweltbibliothek recherchierbar sein wird - und das innerhalb einer gemeinsamen Recherche, die z.B. auch die Kataloge von Universitäts- und Stadtbibliothek umfaßt. Für Informationssuchende die erste Möglichkeit, mit einer Recherche mehrere örtliche zur Bestandssystematik), die Recherchemöglichkeit im Katalog, diverse Medienverzeichnisse, unseren vierteljährlichen Informationsdienst „Nachrichten aus der Umweltbibliothek“, einen kommentierten Link-Katalog als Einstieg in die Informationssuche im Internet, einen Veranstaltungs- und einen Umwelt-TV-Kalender, ein Adressverzeichnis zu Leipziger Vereinen, Behörden und Unternehmen und aktuelle Nachrichten. Bibliotheksbestände zu durchsuchen, statt alle Webseiten und Kataloge einzeln befragen zu müssen. Das Portal wird von den sächsischen Hochschulbibliotheken betriebenen und von Land und Bund gefördert. Nachdem man sich auf der Startseite z.B. für die Region Leipzig entschieden hat, kann man gleichzeitig in mehreren Bibliothekskatalogen und Literaturdatenbanken recherchieren und feststellen, wo und wie eine gefundene Quelle verfügbar ist, entweder vor Ort, in einer anderen Bibliothek, oder online als Volltext. Eine Fernleihmöglichkeit soll zukünftig ebenfalls eingerichtet werden. Wir hoffen, das Ganze geht bald an den Start und die Bestände der Umweltbibliothek werden damit auch für viele Informationssuchende zugänglich, die noch gar nicht wissen, das es uns gibt. Roland Quester Roland Quester 7 Personelles Anfang März endete die Arbeitsamtsförderung für unsere langjährige Bibliothekarin Christine Wehlte, die seitdem ehrenamtlich und arbeitslos trotzdem weiter täglich der Umweltbibliothek zur Verfügung steht. Für dieses Engagement können wir nur außerordentlich dankbar sein, die Umweltbibliothek könnte ansonsten nicht in der Christine Welte Ergebnisse gung gewohnten Qualität ihre Dienstleistungen anbieten. Gleiches gilt nach wie vor für Silvia Breternitz, die uns ebenfalls täglich für vier Stunden ehrenamtlich unterstützt, nachdem ihr 1-EuroJob mittlerweile auch ausgelaufen ist. Wir bemühen uns, neue Fördermöglichkeiten für die beiden zu finden, was allerdings auch immer schwieriger wird. Roland Quester LeserInnenbefra- als pdf-Dokument auf unseren wobei Mehrfachantworten möglich Im Dezember letzten Jahres haben wir eine weitere LeserInnenbefragung vorgenommen, die nur wenige Fragen enthielt: für welche Zwecke der oder die Einzelne Medien ausgeliehen hat, welchen Nutzen die Medien für sie hatten und warum sie bei ihrer Informationssuche gerade auf die Umweltbibliothek zurückgegriffen haben. Eine repräsentative Auswahl der Antworten ist Internetseiten lesbar. Zusammengefasst lauten sie: es gibt eine breite Vielfalt von Themen und Anlässen, zu denen (Umwelt-)Informationen benötigt werden, die Angebote der Umweltbibliothek Leipzig erweisen sich dafür als sehr hilfreich und passgenau und es gibt in Leipzig kein vergleichbares Angebot, das diesen Bedarf bedient. Wir fragten unsere LeserInnen zusätzlich, in welcher Eigenschaft die Umweltbibliothek genutzt wurde, waren. Die wichtigsten sind mit 22% die Eigenschaft als Firmenmitarbeiter, mit 34% die als StudentIn und mit 74% die als Privatperson. Diese Zahlen belegen, dass es neben der zweckgerichteten Nutzung für Beruf und Ausbildung auch ein hohes und oft paralleles privates Interesse an den Informationen und Medien der Umweltbibliothek gibt - Umweltschutz also in allen Lebensbereichen eine Rolle spielt. Roland Quester Neue Medien in der Umweltbibliothek Kommunales und Regionales Dezernat für Stadtentwicklung und Bau Ill. BP: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit (SMWA) ° C-VE4Leipzig ° S-VE3-28 183.1 Luftreinhalteplan für die Stadt Leipzig : Sachstand Tangentenviereck Nord: Stand: 15.09.2005 : o. V., 2005. - 150 S. : Information zur Ratsversammlung am Praktisches und Thematisches Ill., graph. Darst. BP: Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie (LfUG) ° 18.01.2006 - Leipzig : o. V., 2006. - 17 S. : Kt. - BP: Amt für Verkehrsplanung C-LK2-6.2 Grundkurs Pflanzenbestimmung : eine Leipzig ° C-VE3-250 Praxisanleitung für Anfänger und FortgeIndikatoren für eine nachhaltige UmRegionalplan Westsachsen : Gesamtfort- schrittene / Rita Lüder. - 2., durchges. und weltentwicklung in Leipzig : 2005 - 6. korr. Aufl. : Quelle u. Meyer, 2005. - 372 S. schreibung ; Beschluss der VerbandsverAufl. : o. V., 2005. - 35 S. BP: Amt für sammlung vom 06.10.2005 : o. V., 2005. - : Ill. ° B-BI3-68 Umweltschutz der Stadt Leipzig (AfU) ° 64 S. : Kt., Anh. BP: Regionaler PlaC-UM3-239.6 Natürlich konservieren : die 250 besten nungsverband Westsachsen ° C-RA2Rezepte, um Obst und Gemüse naturnah Planwerk Stadtraum Leipzig 2015+: 188.3 haltbar zu machen - 1. Aufl. - Freiburg : Beschluss der 18. Ratsversammlung vom 14.12.2005 - 19, 29 S. : Ill., Kt. - BP: Atlas der Fische Sachsens : Rundmäuler, Ökobuch, 2005. - 156 S. BP: Terre Vivante Dezernat Stadtentwicklung und Bau Leip- Fische, Krebse ; Geschichte, Verbreitung, ° B-GE5-10 Gefährdung, Schutz / Gert Füllner ; zig, 2005 ° C-RA3-420.2 Matthias Pfeifer ; Axel Zarske. : Verl. für Spielraum Wald : Praxisideen und Spiele alternatives Energierecht, 2005. - 351 S. : für Kindergruppen / Bezdek ; Bezdek ; Monitoringbericht 2005: kleinräumiges Ill., Kt. BP: Sächsische Landesanstalt für Bezdek : Don-Bosco-Verl., 2004. - 111 S. : Monitoring des Stadtumbaus in Leipzig : o. V., 2005. BP: Stadtplanungsamt Leipzig Landwirtschaft (LfL); Staatliche Naturhi- Ill. ° B-PK5-89 storische Sammlungen Dresden ° C-BI4° C-RA3-57.5 Daten zur Umwelt 2005 : der Zustand der 29 Umwelt in Deutschland : Erich Schmidt, Führung Mittlerer Ring Südost - Stand 2005. - 352 S. : Ill., graph. Darst. BP: Umder Variantenuntersuchung: o. V., 2005. Radverkehrskonzeption für den Frei- 17 S. : Kt. - (Information zur Ratsver- staat Sachsen 2005 : o. V., 2005. - 63 S. : weltbundesamt (UBA) ° C-UM2-11.6 sammlung ; Drucksache Nr. IV/1308) BP: 8 Jahrbuch Ökologie 2006: C.H. Beck, 2004. - BP: Altner, Günter; LeitschuhFecht, Heike; Michelsen, Gerd; Simonis, Udo E.; von Weizsäcker, Ernst U. ° BUM1-24.15 Grundlagen der Energiepolitik : mit einem Vorwort von Klaus Töpfer - Frankfurt/M. [u. a.] : Peter Lang, 2005 BP: Reiche, Danyel ° B-EN2-5 desamt für Naturschutz, 2004. - 137 S.: Ill., graph. Darst. ° C-NA2-81 Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas : Band 1-3: alles über Biologie, Gefährdung, Schutz ; Literatur und Anhang Wetterkatastrophen und Klimawandel 2., vollst. überarb. Aufl. - Wiebelsheim : : Sind wir noch zu retten? - München : pg Der kritische Agrarbericht : LandwirtAULA-Verl., 2005. BP: Bauer, HannsVerl., 2005 BP: Münchener Rückversischaft 2006; Hintergrundberichte und Günther; Bezzel, Einhard; Fiedler, WolfPositionen zur Agrardebatte ; Schwerpunkt cherungs-Gesellschaft ° C-LK3-118 gang ° B-BI4-22.1-3 2006: Zwischenbilanz Agrarwende - Rheda-Wiedenbrück : AbL Bauernblatt Verl.- Grenzen des Wachstums im WiderSo isst der Mensch : Familien in aller Welt streit der Meinungen : Leitlinien für eine GmbH, 2006. - 287 S. : Ill. - BP: Agrarzeigen, was sie ernährt / Peter Menzel ; nachhaltige ökologische, soziale und bündnis e. V. ° C-LA2-1.14 Faith D'Aluisio. : GEO, 2005. - 287 S. : ökonomische Entwicklung / Paul Erbrich : Bildband BP: Gaede, Peter-Matthias ° CKohlhammer, 2004 ° B-SW4-21 Umwelt und Straßenverkehr : hohe KU5-6 Mobilität - umweltverträglicher Verkehr; Nachhaltigkeitsindikator für die ArtenSondergutachten : Nomos Verl.-Ges., Weltwunder : Kinder als Naturforscher / 2005. - 347 S. : graph. Darst. BP: Sachver- vielfalt - ein Indikator für den Zustand Donata Elschenbroich. - München : Antje ständigenrat für Umweltfragen (SRU) ° C- von Natur und Landschaft in Deutsch- Kunstmann, 2005. - 270 S. ° B-PK2-65 land / Roland Achtziger ; Hermann SticVE2-98.1 kroth ; Roland Zieschank. - Bonn : Bun- Grüne Tore Projektpartner „Grüne Tore“ beschließen Klimaschutzmaßnahmen Das Projekt „Grüne Tore – Öko-WMCheck im Leipziger Sportverein“ gewinnt weiter an Konturen. Nachdem alle von der Umweltallianz finanzierten zehn Energieberatungen abgeschlossen sind, haben sich die Projektpartner nun in acht Vereinen bereits auf energetische Maßnahmen zum Klimaschutz verständigt. Gemeinsam mit dem Landessportbund Sachsen, dem Stadtsportbund Leipzig, dem Sport- und Bäderamt der Stadt Leipzig, dem Energieberater Architekturbüro Näther haben sich Vereine und Ökolöwe darauf geeinigt, welche Projekte umgesetzt werden sollen. Auf Grundlage der Energieberatung ist eine Maßnahmentabelle entstanden, die sich nach Nachhaltigkeits-, Effizienz- und Machbarkeitkriterien richtet. Diese Tabelle, die nach einem ausführlichen Öko-Check in der Sportanlage erstellt worden ist und sich insbesondere am Verbrauch von Wasser und Energie orientiert, dient dabei als Ausgangspunkt der Beratung. Herausgekommen sind Maß- nahmen, die zu erheblichen Einsparungen im Wasser und Energieverbrauch führen. In drei Vereinen sollen die herkömmlichen Standardarmaturen gegen sogenannte ÖkoDuschen ausgetauscht werden. Dies führt zu einer Reduktion des Wasserund Energiebedarfes von bis zu 70% des jetzigen Standes. Weiter sind die Installation von zwei solarthermischen Anlagen zur Warmwasseraufbereitung und der Einbau von Isolierglasfenstern geplant. Darüber hinaus werden im Rahmen von „Grüne Tore“ Projekte zur Dämmung von Außenwänden, einer Zwischendecke und einem Dach realisiert. Dies trägt besonders zur Reduktion des Energiebedarfs bei und ermöglicht es den Vereinen, massiv Energiekosten einzusparen. Auch das schädliche Klimagas Kohlendioxid wird so weniger emittiert. Das Projekt ist damit ein Gewinn für die Umwelt und die Vereine, ermöglicht es doch ökologische Modernisierungen der Sportanlagen, die gleichzeitig die Kassen der Vereine durch Kosteneinsparungen entlasten. Nach Abschluss der Pilotphase zur Fußball-WM, die durch die Umweltallianz Sachsen gefördert wird, wird das Projekt aus Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt fortgeführt. So können sich weitere Sportvereine für eine Energiebratung beim Ökolöwen melden. Ulf Sieberg 9 Ökovermarktung Natur auf einen Biobauernhof erleben, neues Projekt beim Ökolöwen Der Ökolöwe Umweltbund Leipzig e. V. bietet ab diesem Frühjahr ein neues Projekt für Kindergärten und Schulen an „Bio für die junge Generation“. Wir wollen Kindern und Jugendlichen einen Einblick in die bäuerliche Lebens- und Arbeitswelt, in den Anbau, die Verarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln geben. Im Umkreis von Leipzig haben wir acht Bioerzeuger angefragt, die bereit sind, ihre Tore zur Wissensvermittlung für Kinder und Jugendliche zu öffnen. Je nach dem Profil des Biobetriebes können die Kinder und Jugendlichen die Tiere beschauen, anfassen, riechen und füttern, im Garten und auf dem Feld Pflanzen und Ernten. Natur dort kennen lernen wo Natur ist, mit artgerechter Tierhaltung und ohne Chemie auf den Feldern. Die Natur beobachten und alte Gewerke wie Weben, Flechten und Färben wieder entdecken. Der Bauernhof bietet eine andere Qualität vom Lernen, als dies in der Schule möglich ist. Mit allen Sinnen kann der Ökolandbau erfahren und handlungsorientiert vermittelt werden. Durch die aktive Teilnahme in dem Erlebnisraum Biobauernhof können ökologische Zusammenhänge von Boden, Pflanzen und Tieren erlebbar gemacht werden. Sinnliche Naturerfahrung und Vermittlung praktischer Fertigkeiten sensibilisieren Kinder und Jugendliche für die Natur und den Ökolandbau. Wir vermitteln das Wissen zum ökologischen Landbau im Zusammenhang zu den Themen – Gesunde Ernährung; Biogetreide; Bioobst und Biogemüse; Ökologisches Gleichgewicht im Biogarten oder Konsumrausch Lebensmittel auch gerne in den Kindereinrichtungen und Schulen. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Wiebke Kirsten angebot von sechs zusätzlichen Bioständen. Damit gibt es dann statt derzeitig fünf Stände monatlich elf Stände. Diese werden zusätzlich Gemüse, Kräutertees, Ziegenkäsespezialitäten, Marmeladen und Wurstwaren anbieten. Der Ökolöwe wird zukünftig auch seinen Streuobstwiesenapfelsaft und Produkte der Saison aus dem Stadtgarten mit auf dem Markt verkaufen. Weitere Informationen unter Tel: 0341-30 65 381. Biomarkt Was lange währt, wird vielleicht auch gut. Am 05.05.06 startet der Wochenmarkt in der Innenstadt monatlich den ersten Freitag im Monat mit einem erweiterten Bio- 10 fang an gesund ernähren können, zeigt eine Kursreihe des ÖkolöwenUmweltbundes. Dort werden vier Kurse zur Ernährung in der Schwangerschaft, dem Übergang zur Breikost, dem Einstieg zur Familienkost und ein Babybreikochkurs mit erfahrenen Ernährungswissenschaftlerinnen angeboten. Innerhalb dieser Kursreihe „Bio fürs Baby“ gibt es wieder neue Termine: 04.05.06, 9.30 Uhr „Babybreikochkurs“ im Mütterzentrum „Lichtblick“ Markkleeberg 08.05.06, 15 Uhr „Übergang zur Natürlich gesund - Bio fürs Breikost“ im Geburtshaus am Marienplatz Baby Weitere Informationen zum Projekt unter www.bio-fuers-baby.de oder Für diejenigen, die ein Kind erwarten oder gerade bekommen haben, Tel: 0341-30 65 381. beginnt ein neuer Lebensabschnitt Urte Grauwinkel der Elternschaft. Vieles ändert sich und muss neu organisiert werden. Wie sich Mutter und Kind von An- Gentechnikfreies Leipzig Gentechnik: Einladung zur Film „Tote Ernte - Der Krieg ums Friedensgebetes am 12.Juni um 17 Radtour auf Genmaisfelder Saatgut“ gezeigt. Die Strecke be- Uhr in der Nikolaikirche. Zu einer Familienradtour am Sonnabend, den 29.04.2006 lädt das „Aktionsbündnis für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Sachsen“ ein. Treff ist 7.30 Uhr auf dem Leipziger Hauptbahnhof, Gleis 22. Start der Radtour ist 10 Uhr in Großenhain. Besucht werden die Felder, auf denen ein Anbau von Genmais geplant ist und diese an Ort und Stelle kenntlich gemacht werden. Zwischen diesen Feldern soll festlich mit Bioprodukten getafelt werden, um zu zeigen, das es auch anders gehen kann. In Zusammenarbeit mit den Kirchen Skäßchen und Wildenhain gibt es die Möglichkeit sich zu informieren und ins Gespräch zu kommen. Als Abschluss wird der trägt ca. 50 km durch leicht und gut befahrbare Straßen. Weitere Informationen unter www.sachsen-gentechnikfrei.de. Gentechnikfreies Leipzig Innerhalb des Aktionsbündnisses „Gentechnikfreies Leipzig“ treffen sich regelmäßig Aktive, um den Genanbau in der Landwirtschaft in der Region aufzuhalten. Ein Ziel ist es Verbraucher zu sensibilisieren, um möglichst eine breite Lobby bilden zu können. So gibt es ein Leipziger Orteingangsschild „Leipzig gentechnikfrei“, welches von Bioladen zu Biolanden wandert und zeigt, wo es gentechnikfreie Produkte zu kaufen gibt. Ein aktuelles Vorhaben ist die Vorbereitung des Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, ist am Mittwoch, den 10.05.06, 20 Uhr gern ins Haus der Demokratie zur nächsten Zusammenkunft eingeladen. Weitere Informationen unter www.essen-mit-stil.de oder bei Urte Grauwinkel unter Tel: 0341-30 65 Kompostprojekt Unsere Teilnahme an der Haus – Garten – Freizeit - Messe vom 18.26.02.2006 Für die diesjährige HGF – Messe – erhielten wir, die AG Abfall/Kompost, vom Stadtverband der Kleingärtner das Angebot, mit einem eigenen Informationsstand im Rahmen des Standes der Kleingärtner mit unserem Projekt „Ge- meinschaftskompostierung in Kleingartenanlagen“ präsent zu sein. Dieses Angebot wurde natürlich genutzt. Für unseren Stand wurden in der Vorbereitung zwei Schautafeln zur Kompostierung und zum Stadtgarten sowie zwei Flyer und verschiedene Informationsangebote als Handreichung für interessierte Messebesucher gestaltet. Außerdem konnten noch ca. 500 Exemplare der Broschüre „Humuserde selbst gemacht“ auf der Messe verteilt werden. Der Stadtverband der Kleingärtner stellte noch zwei Thermokomposter und viele Prospekte für die Kompostierung bereit. So ausgestattet, konnten viele Fragen der Messebesucher sowohl zu Problemen der individuellen als auch zur Gemeinschaftskompostierung in Kleingartenanlagen beantwortet werden. Das Interesse war sehr groß. Durch die aktive Mitarbeit der Mitglieder der AG – Abfall und des Stadtgartens konnte eine fast durchgängige Besetzung des Messestandes gewährleistet werden. Neben der Besetzung des Messestandes nahm seitens des Ökolöwe Frau Dr. Sabine Hübert im Rahmenprogramm zur Messe an einem Podiumsgespräch zu Fragen der Kompostierung am 24. Februar teil. Rüdiger Koch 11 Naturbildung Naturbildung, Naturerlebnis & Naturgenuss im Stadtgarten Connewitz kündigten Faltblätter mit dem kompletten Jahresprogramm sowie den Naturbildungsangeboten sind nun fertig gedruckt und liegen an vielen öffentlichen Stellen, im Stadtgarten und im Ökolöwen-Büro aus, zudem sind die Programme auf der Homepage des Ökolöwen (www.oekoloewe.de) unter „Projekte“ und dort bei „Stadtgarten Connewitz“ einsehbar. Nun ist der Winterschlaf aber wirklich vorbei!!! Da man in diesem Jahr den Frühling offensichtlich einfach „herbeifeiern“ muß, haben wir das mit unserer Saisoneröffnung im Stadtgarten am 2. April getan – lest hierzu den Artikel von Peter. Der Stadtgarten lockt wieder mit vielen Angeboten Ab sofort laden wir also wieder alle Neugierigen, Natur- und Kulturinteressierten, FreundInnen des naturnahen Gärtnerns, Bildungs- und Erlebnishungrige zu Besuchen, Führungen, Spaziergängen, Beratungen u.v.m. ein. Unter dem diesjährigen Motto "Im Wandel der Jahreszeiten" können verschiedene Veranstaltungen rund um die Natur und ihren Jahreszeitenlauf sowie vielfältige Angebote für Naturerlebnis, Naturerfahrung und -bildung genutzt werden, um zu entdecken, wie wichtig, wie interessant und wie bereichernd die sich stetig wandelnde Natur für uns alle ist. So wird es z.B. Workshops zum kreativen Umgang mit Naturmaterialien geben, ein Märchenfest, thematische Erlebnis- und Bildungsangebote zu Kräutern und zu Gehölzen, zum Entdecken von Elementen und Jahreszeiten, zum praktischen Naturschutz und, und, und... Ein kleiner Höhepunkt ist pro Quartal der Bau einer Jahreszeitenscheuche. Die Frühlingsscheuche (die den Frühling natürlich nicht verscheuchen, sondern anlocken soll!) haben wir bei der Eröffnung am 2.4. zu bauen begonnen, was allen großen und kleinen Beteiligten sehr viel Spaß bereitete (siehe Foto bzw. direkt im Stadtgarten!). Zudem bieten wir Beratungen zum ökologischen Gartenbau und 12 Paula und die Frühlingsscheuche zum Pflanzenschutz, zur Wohnumfeldgestaltung, zur Fassadenbegrünung oder zur Gestaltung naturnaher und kindgerechter Erlebnisräume (Spielplätze, Kindertagesstätten, Schulhöfe u.ä.) an. Natürlich ist es auch möglich, im Stadtgarten einfach nur mal zu genießen, zu bummeln und sich bei Kaffee, Saft, Blätterrauschen und Vogelgesang zu erholen und mit uns oder anderen Besuchern Gedanken auszutauschen. Einige der Beratungs- und Naturbildungs-/erlebnisangebote können nach Vereinbarung auch außerhalb des Stadtgartens stattfinden, so z.B. direkt in Kindertagesstätten, Schulen u.ä. Einrichtungen bzw. in deren Umfeld, wo wir dieses gemeinsam erkunden, wahrnehmen und auch gemeinsam aktiv und gezielt verändern – immer im Interesse der Natur und der Kinder bzw. jeweiligen Nutzer! Die im letzten Löwenmaul ange- Wir haben seit dem 2.4.06 wochentags von 9 bis 12 Uhr, Dienstag bis Donnerstag auch von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. In dieser Zeit kann auch unsere kleine „Gartenbibliothek“ genutzt werden, um in Büchern und Fachliteratur zu stöbern oder um sich Ideen und Anregungen zu holen. Jeden ersten und dritten Mittwoch des Monats gibt es von 15 bis 17 Uhr eine kostenlose „Gartensprechstunde“. In der Zeit wird also immer jemand von uns im Garten sein, um Fragen zu beantworten, bei Quellen- und Literatursuche behilflich zu sein oder anderweitig zu beraten. Dafür kann man ohne Anmeldung einfach hinkommen. (Natürlich könnt Ihr uns auch sonst jederzeit ansprechen, wenn Ihr im Stadtgarten seid, aber an diesen Mittwochnachmittagen nehmen wir uns wirklich nur dafür Zeit!). Für ausführlichere Informationen und Terminvereinbarungen könnt Ihr mich, Peter Benecken und Wiebke Kirsten unter Tel. 0341 - 3065 114 anrufen. Wir freuen uns auf viele Nachfragen, viele BesucherInnen und viele interessante Begegnungen! Uwe Schmidt Stadtgarten Connewitz Frühlingseröffnung im Stadtgarten Der diesjährige Saisonstart im Stadtgarten Connewitz war mit einer kleinen Eröffnungsfeier verbunden, zu der wir u.a. in Kreuzer und LVZ eingeladen hatten. Aus diesem Anlass trafen sich auch alle Mitarbeiter, um sich auf das kommende Gartenjahr einzustimmen, und teils um sich kennen zu lernen. Bei Kaffee, Kuchen und Apfelsaft entstand eine gemütliche Runde, in die die Besucher aus der Nachbarschaft integriert wurden. Angenehme Temperaturen und strahlender Sonnenschein ließen uns die mit Frühjahrsgeophyten wie Buschwindröschen oder Krokussen und ersten Knospen erwachende Natur genießen. Seit dem Abtauen der Schneedecke, welche erst etwa eineinhalb Wochen zurück lag, hatten wir uns auf die Garteneröffnung vorbereitet. Zunächst stand die Herrichtung des Frühbeetes auf der Tagesordnung; auf einer Schicht Pferdemist brachten wir getrennt durch eine Lage Laub die im Herbst aus eigenem Kompost bereitete Pflanzerde auf. Wenige Tage später wurden unsere Bemühungen durch einige unerfreuliche Ereignisse konterkariert: Vermutlich randalierende Jugendliche hatten im Garten ihr Unwesen getrieben, die Frühbeetfenster, das Insektenhotel und eine Knüppelbank zerstört. Ihre Einzelteile, Steine und Geäst fanden wir im Gartenteich. Nicht genug damit, stellte sich heraus, dass unsere Wasserleitung während des Winters geborsten war und uns damit zunächst kein fließendes Trinkwasser zur Verfügung steht. Die bevorstehende Garteneröffnung im Blick, gelang es uns aber mit vereinten Kräften innerhalb kürzester Zeit das Frühbeet und das Insektenhotel zu reparieren, die wichtigsten Aufräum- und auch einige Wegebauarbeiten durchzuführen. Rechtzeitig waren auch die überholten Bänke aufgestellt und die aufgefrischten, teils neu beschrifteten Erläuterungstafeln montiert (Dank an Holger Seidemann und Michael Feicke für ihre kurzentschlossene Hilfe bei den Tafeln!). Die Instandsetzung des Wasseranschlusses nach einer Idee von Herrn Petre werden wir in den ersten beiden Aprilwochen in Angriff nehmen. An ehrenamtlichen Mitarbeitern stehen uns in diesem Jahr neben Herrn Petre und Frau Gaudes auch Frau Willke und Frau Schiller zur Verfügung, welche beide in den letzten Jahren schon im Stadtgarten gearbeitet haben. Die langjährige Mitarbeiterin des Ökolöwen Wiebke Kirsten, hauptsächlich im Projekt Ökovermarktung beschäftigt, wird ab April einige Stunden in der Woche für den Stadtgarten tätig sein. Dadurch ebenso wie durch eine zeitliche und inhaltliche Erweiterung meiner Mitarbeiterschaft, versuchen wir die Lücke zu schließen, welche durch das Ausscheiden von Ines Kleim Ende März entstanden ist. Wir werden ihren Elan und ihr Engagement sehr vermissen, hoffen aber, dass sie ihre Verbindung zum Stadtgarten weiter aufrecht erhalten wird (ausführliche Würdigung in der nächsten Ausgabe des „Löwenmaul“). Schließlich hat im April die Studentin Katharina Schultz ein mehrmonatiges Praktikum beim Ökolöwen begonnen (s. Vorstellung in diesem Heft). Schwerpunktmäßig wird auch sie im Stadtgarten tätig sein. Insgesamt ergibt sich eine gute Personalausstattung, mit der auch etwas größere Vorhaben angegan- gen werden können. Zu diesen zählt vor allem die Sanierung des Teiches, mit welcher sich Katharina Schultz vorbereitend beschäftigen wird. Unsere Mitarbeiterin im Freiwilligen Ökologischen Jahr, Julia Jäger, plant als Projektarbeit eine auch künstlerisch ambitionierte Weiterentwicklung des Duftgartens sowie die Gestaltung des Gartennebeneinganges an der Burgstädter Straße. Ein außerordentlich glücklicher Umstand ist die Zusammenarbeit mit Herrn Hoffmann vom Berufs- und Weiterbildungszentrum „Arbeit und Leben“ EngelsdorfPaunsdorf. Mit den von ihm betreuten Jugendlichen will auch er dieses Jahr weitere Projekte im Stadtgarten angehen, von welchen in den folgenden Ausgaben des Löwenmaul noch zu berichten sein wird. Peter Benecken Lange her...die Ines Kleim vor dem Haus der Demokratie 13 Ökofete und Umwelttage Wahrscheinlich habt Ihr es schon geahnt, die diesjährigen Umwelttage und die Ökofete werden sich den erneuerbaren Energien intensiver annehmen. Und man kann wirklich nicht sagen, dass auf dem Energiesektor im Moment nichts los ist: Hier ein Energiesicherheitsgipfel der G8-Staaten in Moskau, dort lädt Frau Merkel zu einem innerdeutschen Treffen der Energie- und Politikgiganten (allerdings ohne Beteiligung der Umweltverbände!) und dazwischen regelmäßig Meldungen über steigende Preise, Gasstreitigkeiten mit Beteiligung ehemaliger Supermächte, schrumpfende Vorkommen und über einflussreiche Lobbyisten. Das Thema der erneuerbaren Energien findet in der öffentlichen Diskussion zwar nach wie vor statt, allein schon deshalb,stehen weil dieser Der Energiebranche Markt verspricht, sich zu einem Exportschlager zu entwickeln, der entsprechende Arbeitsplätze bieten wird. „Ganz unterschwellig“ werden aber im zunehmenden Maße die Vorteile der ach so umweltfreundlichen Atomenergie gelobt, die teilweise als Heilsbringer im zukünftig heiß umstrittenen Energiemarkt gepriesen wird. Die atomfreie Zukunft Deutschlands steht folglich noch auf wackeligen Beinen. Der Atomausstieg und die Frage nach der Förderung erneuerbarer Energien polarisiert die Bevölkerung. Wir wollen uns aus diesem Diskurs freilich nicht heraushalten und werden deshalb dieses weite Feld während der Umwelttage und der Ökofete beackern. Während der Umwelttage und der Ökofete wollen wir demonstrieren, dass nicht nur die „global player“ aus Politik und Wirtschaft im Pokerspiel um die Zukunft unserer Energieversorgung zum Zug kommen dürfen. Ein Zeichen setzen, viele kleine Veränderungen auf den Weg bringen, zum Nachdenken und Nachahmen anregen und 14 Vernetzungen und Zusammenhänge deutlich machen, um durch das Verbraucherverhalten nachhaltige Umgestaltungen herbeizuführen – das ist unser Anliegen! Da es in der Regel kontraproduktiv ist, verbissen und ohne jeglichen Humor und Spaß ernste Dinge anzugehen, soll die Ökofete, als Höhepunkt der Umwelttage, als „frohgemute Festivität“ in Erinnerung bleiben. Bei den Überlegungen zu einem möglichen Motto haben wir uns auf „Sonne, Wind, Gewässer – liefern Strom viel besser!“ festgelegt. Wir hoffen, mit dieser Wahl, die auf den ersten Blick hoffentlich ein Lächeln auslöst und erst beim zweiten Lesen ein wenig Tiefgang verspricht, auch Euren Geschmack getroffen zu haben. Für die temperamentvolle Note werden dieses Jahr u.a. wieder die Mitglieder und Organisatoren von 7 dias y 7 noches sorgen. Naturgemäß gewinnen derartige Kooperationen erst mit den Jahren an Einheit, Qualität und Professionalität. Wir sind auf jeden Fall gespannt, wie die lateinamerikanischen Einflüsse die Ökofete ergänzen werden. Falls wir jetzt Euer Interesse geweckt haben und Ihr uns bei der Ausgestaltung der Umwelttage und Ökofete helfen möchtet, seid Ihr in unserem Organisationsteam herzlich willkommen - wir sind für alle Ideen und Hilfestellungen offen. Da zur Zeit gerade die Ausgestaltung des „Kulturprogrammes“ ansteht, sind wir besonders für Hinweise über kostengünstige Musiker, Kleinkünstler oder Tanzgruppen (auch für das Kinderprogramm) dankbar. Wir würden uns ebenfalls sehr über Anregungen zu möglichen Aktivitäten an den Umwelttagen freuen, bzw. darüber, dass Ihr selbst aktiv werdet und einen eigenen Beitrag einbringen wollt. Wie dieser aussehen soll, ist ganz Euch überlassen, ob Vortrag, Führung oder Theaterstück – alles ist möglich. Genauso willkommen sind selbstverständlich Helfer am eigentlichen Tag des Geschehens, die Stände betreuen oder bei Auf- und Abbau mit anpacken wollen. Anja Naschokin Termine April - Juni 22. April 2006 25. April 2006 29. April 2006 2.Mai 2006 ADFC Frühlingsfest 10-15 Uhr, Grünewaldstr. 19 FORUM: Praxistipps zum energiesparenden Bau- 18 Uhr, UIZ en und Sanieren Radtour zu den Gen-Mais-Feldern Beratungsgespräch "Luftschadstoffe und Schimmel in Räumen" mit Herrn Dr. Wolf, UIL Treffen der AG Naturschutz 10 Uhr Bahnhof Großenhain 15-17 Uhr 5. Mai 2006 Exkursionsangebot zur „Stunde der Gartenvögel“; Gebühr: 1.00 EUR 9. Mai 2006 Treffen der AG Abfall Treffpunkt: 14 Uhr an der Vogelschutzlehrstätte „Am Kärrnerweg“ in Stötteritz oder 13 Uhr am UiZ (Brühl 76) 20 Uhr, Büro Ökolöwe 10. Mai 2006 Treffen der AG Geoökologie 14. Mai 2006 Kräutervielfalt entdecken und genießen – Rundgang mit Gartenpicknick, Saat- und Pflanzenbörse Familiennachmittag im Umweltgarten mit Panflötenbau, Stockbrot uvm. Connewitzer Straßenfest 3. Mai 2006 20. Mai 2006 21. Mai 2006 2.-5. Juni 2006 7. Juni 2006 9. Juni 2006 Exkursion zum Haus der Naturpflege; Besuch bei Kurt Kretschmann, Begründer des ostdeutschen Naturschutzes, Mulchen, Wildkräuter- Wanderung, Studientag im Naturschutzmuseum Treffen der AG Naturschutz Grüner Kindertag 2006 13. Juni 2006 14. Juni 2006 Treffen der AG Abfall Treffen der AG Geoökologie 18 Uhr, Büro Ökolöwe 18 Uhr, Büro Ökolöwe 10 Uhr Umweltgarten, Marschnerstraße 10-18 Uhr; Unkostenbeitrag: 1,50 EUR 10 Uhr Selnecker Straße Bad Freienwalde / Voranmeldung bei der LNG erwünscht 18 Uhr, Büro Ökolöwe Leipziger Kubus (UfZ), Permoser Straße 15 20 Uhr, Büro Ökolöwe 18 Uhr, Büro Ökolöwe 15 Impressum Ökolöwe - Umweltbund Leipzig e.V. Mitglied im Netzwerk GRÜNE LIGA e.V. Haus der Demokratie, Bernhard-Göring-Straße 152, 04277 Leipzig Telefon: Telefax: E-Mail: Internet: Redaktion: 30 65 185 30 65 179 [email protected] www.oekoloewe.de Anja Naschokin, Philipp Steuer - Redaktionsschluss: 13.04.2006 Vorstand: Peter Hartelt, Nico Jehmlich, Kristin Kilias, Michael Schaaf, Holger Seidemann Geschäftsführer: Philipp Steuer 30 65 186 MitarbeiterInnen: Telefon 0341 / 30 65 + Durchwahl Umweltpolitik: Enrico Vlach -370; Öffentlichkeitsarbeit: Anja Naschokin -370; Umweltbibliothek: Roland Quester -181, Christine Wehlte -180, Sylvia Breternitz -180, Jonas Witt -180; Naturschutz: Jan Mitscherling -171; Stadtgarten Connewitz: Uwe Schmidt -114, Peter Benecken -114; Ökovermarktung: Urte Grauwinkel -381, Wiebke Kirsten: -219, Gerd Schreinert: -381; Grüne Tore: Ulf Sieberg -370; Naturbildung: Gundel Bogner -185; FÖJ: Denny Popp -185, Christian Pahrmann -185, Julia Jäger -114, Marie Grahl -381 16