Programmheft ansehen - Gürzenich

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sinfoniekonzert
01
Richard Strauss
Jörg Widmann
Jörg Widmann Klarinette
François-Xavier Roth
Dirigent
First Global Partner
sinfoniekonzert
21. Sep 14, 11 Uhr, 22./23. Sep 14, 20 Uhr
Kölner Philharmonie
Richard Strauss (1864–1949)
»Metamorphosen« TrV 290 (1944/1945)
Studie für 23 Solostreicher
01
25’
Jörg Widmann (1973*)
»Echo-Fragmente« (2006) 24’
für Klarinette und Orchestergruppen
– Pause –
Richard Strauss (1864–1949)
»Also sprach Zarathustra« op. 30 TrV 176 (1896) 35’
Tondichtung für großes Orchester nach Friedrich Nietzsche
Einleitung (Sonnenaufgang) – Von den Hinterweltlern –
Von der großen Sehnsucht – Von den Freuden und
Leidenschaften – Das Grablied – Von der Wissenschaft –
Der Genesende – Das Tanzlied – Nachtwandlerlied
Jörg Widmann Klarinette
Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth Dirigent
So 10 Uhr und Di 19 Uhr Konzerteinführung mit Oliver Binder
und François-Xavier Roth
Mo 19 Uhr Konzerteinführung mit Oliver Binder
»Die schnellste CD der Welt« auch dieses Mal erhältlich im Foyer (siehe S. 30)
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Schmerzhafte Schönheit
Richard Strauss: Metamorphosen (1945)
Oliver Binder
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges, zwischen dem
13. März und dem 12. April 1945, komponierte Richard Strauss
eine »Studie für 23 Solostreicher«, die er Metamorphosen nannte:
Verwandlungen, Umgestaltungen. Zunächst charakte­risiert dieser
Titel das musikalische Geschehen. Er ist aber auch – bewusst
oder unbewusst – ein Verweis darauf, dass im Leben des alten
und nun in Tönen weinenden Komponisten nichts mehr so war wie
früher. Auftraggeber und Leiter der Uraufführung am 25. Januar
1946 in Zürich durch das Collegium Musicum war der Schweizer
Dirigent und Mäzen Paul Sacher, der im Jahr 1944 den mittlerweile
80-jährigen Strauss um eine halbstündige Komposition für Streichorchester gebeten hatte.
In ihrer nahezu klassischen Struktur von Einleitung, Durchführung,
Reprise und Coda an den traditionellen Sonatensatz angelehnt (die
neuere Musikwissenschaft erkennt in der Komposition sogar die
Überblendung und Verschmelzung zweier Sonatensätze), entziehen
sich Strauss’ Metamorphosen dennoch jeglicher Klassifizierung.
Aufgrund ihrer Besetzung von zehn Violinen, fünf Bratschen, fünf
Violoncelli und drei Kontrabässen – deren Stimmen immer wieder
individuell auskomponiert sind – können sie ebenso wenig eindeutig der Sinfonik zugerechnet werden wie der Kammermusik. Zur
Tondichtung im Sinne des frühen Strauss fehlt ihnen das explizite
Programm. Und dennoch erzählt Strauss in dieser Musik von sich
und seinem sehr eigenen Blick auf die Welt.
Das Werk entwickelt sich aus sieben jeweils mehrtaktigen Themen.
Die ersten vier werden knapp hintereinander, die folgenden drei in
etwas größeren Abständen vorgestellt und dann kontrapunktisch
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Richard Strauss und Joseph Goebbels
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verarbeitet. Aus dem anfänglich aufschwingenden Gesang der
Violoncelli und Kontrabässe formt sich, diese sieben Themenfelder stetig wandelnd und verwandelnd und einander anverwandelnd,
ein immer dichter werdender Spannungsbogen. Die Werkbeschreibung des Komponisten selbst ist knapp: »Adagio – sich steigernd
zum Allegro – schließend wieder mit Adagio.« Schon wenige Takte
nach Beginn taucht im zweiten Themenfeld in den Bratschen erstmals jene knappe, rhythmisch einprägsame, absteigend seufzende
Wendung auf, die das Werk signifikant durchzieht und eine Erinnerung an den Trauermarsch in Beethovens dritter Sinfonie, der Eroica
wachruft. Doch erst kurz vor Schluss tritt – in der Partitur mit der
Bemerkung »in memoriam!« versehen – das bis dahin immer nur
angerissene Zitat ausdrücklich und einmalig in Erscheinung:
­Beethovens Trauermarsch als Reverenz vor einer in den Augen
des Komponisten nunmehr vernichteten kulturellen Hochblüte.
Selbstbewusst hatte sich Richard Strauss in einer Reihe mit Mozart,
Beethoven und Wagner gesehen. Die Deutsche Musik galt ihm als
Krönung einer 3000-jährigen Kulturentwicklung, und mit seinem
eigenen Schaffen glaubte er, den Schlussstrich unter diese außergewöhnliche Leistung gezogen zu haben. Seinem Biografen Willi
Schuh schrieb Richard Strauss noch im Mai 1946, »dass das
politische Deutschland zerstört werden musste, nachdem es seine
Weltmission: die Erschaffung und Vollendung der deutschen
­Musik erfüllt hatte.« Unbehaglich flankiert eine solch fragwürdige
Geistes­haltung die fraglos kompositorische Meisterschaft der
Metamorphosen, jenes konzentrierten Alterswerks, das trotz aller
Komplexität in großer Transparenz und Klarheit vorantreibt, soghaft
aber nie rauschhaft, durch tieftraurige Schönheit, vorübergehende
Dramatik und schmerzvolle Wehmut. Und das schließlich in Düsternis, Finsternis, völlige Resignation hinabstürzt.
Richard Strauss sah seine Welt in Schutt und Asche liegen, in der
auch die Asche aus den Krematorien der Vernichtungslager in der
Luft lag. Eine frühe Skizze zur Komposition trug den Titel Trauer
um München, manifestierte sich doch im Bombardement des
Münchner Nationaltheaters am 2. Oktober 1943 für den Komponisten die Zerstörung des kulturellen Lebens und die Zerstörung
jener Orte, an denen seine Musik erklungen war. Doch lange
schon hatte sich Richard Strauss vor den Ausmaßen der Katastrophe, die rund um ihn stattfand, verschlossen. Bereits kurz vor
Kriegsbeginn hatte er sich als Künstler zum einen in eine antike,
zum anderen in eine Rokoko-Traumwelt zurückgezogen. Die Opern
Daphne (ein Sujet, das den Metamorphosen des Ovid entnommen
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war und dessen unschuldsvolle Hauptgestalt sich dem machtausübenden Zugriff des Gottes Apollo durch ihre Verwandlung in den
Lorbeerbaum entzieht), Capriccio und Die Liebe der Danae stellen
hochvirtuose und kunstvolle Zeugnisse der Wirklichkeitsflucht dar.
Nun ließ der greise Künstler in den Metamorphosen schmerzvoll
einzelne Streicherstimmen sich verdichten, verwickeln, verstricken.
Er selbst konnte eine verhängnisvolle Verstrickung nicht mehr
abstreifen: Die Katastrophen des Zweiten Weltkrieges und der
Schoah, auch sie ineinander verwoben, waren das grauenvolle
Finale jenes Unrechts, das jenes Regime heraufbeschworen, angezettelt, begonnen hatte, für das Richard Strauss von November
1933 bis Juni 1935 als Präsident der Reichsmusikkammer fungierte. Strauss war kein Nationalsozialist im ideologischen Sinn.
Und Joseph Goebbels, der ihm als Propagandaminister unmittelbar vorgesetzt war, ließ ihn, nachdem man einen betont indivi­
dualistischen Brief an seinen jüdischen Librettisten Stefan Zweig
abgefangen hatte, sofort fallen: »Der Brief ist dreist und dazu
saudumm. Jetzt muss Strauss auch weg. Stiller Abschied. (...)
Diese Künstler sind doch politisch alle charakterlos. Von Goethe
bis Strauss. Weg damit!«
Tatsache bleibt, dass Richard Strauss während der Herrschaft der
Nationalsozialisten für kurze Zeit öffentlich ein maßgebliches Amt
bekleidete und damit politisch eindeutig Stellenwert erlangte. In
dieses Amt wurde er nicht gedrängt, er nahm es bereitwillig an.
Strauss’ politische Ignoranz im Interesse der eigenen Karriere ist
dabei ebenso wenig wegzudiskutieren wie die Sorge um das
Schicksal seiner jüdischen Schwiegertochter Alice. Die Rolle, die
Richard Strauss während des so genannten »3. Reiches« spielte,
bleibt uns als ein Balanceakt vor Augen. Am Ende beweinte er in
seinen Metamorphosen den Fall jener Kultur, die schon lange vorher von jenem Regime, dem der Komponist selbst klaren ­Sinnes
vorübergehend seinen Dienst erwiesen hatte, an den Rand des
Abgrunds gedrängt worden war.
Foto: © Paul Leclaire
jolanthe
oper in einem akt
17. Okt 14, 20 Uhr
19. Okt 14, 20 Uhr
Kölner Philharmonie
Pjotr I. Tschaikowsky
»Jolanthe« – Konzertante Aufführung
Libretto von Modest Tschaikowsky
Olesya Golovneva Jolanthe
Alexander Vinogradov René
Andrei Bondarenko Robert
Dmytro Popov Godefroy de Vaudémont
Samuel Youn Ibn-Hakia
John Heuzenroeder Alméric
Marc-Olivier Oetterli Bertrand
Dalia Schaechter Martha
Justyna Samborska Brigitta
Marta Wryk Laura
Chor der Oper Köln
Dmitrij Kitajenko Dirigent
42/39/35/30/22/12 €
zzgl. VVK-Gebühr
Gürzenich-Orchester Köln und
Oper Köln in Kooperation
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Zwischen den Stimmungen
Jörg Widmann: Echo-Fragmente (2006)
Echo war der Name einer schönen Nymphe, die – so erfahren wir
in den Metamorphosen (Verwandlungen) des römischen Dichters
Ovid – den Zorn Junos auf sich zog. Als sich deren notorisch untreuer Gatte, der Göttervater Jupiter, einmal mit einigen Nymphen
vergnügte und Juno ihm dabei auf die Schliche zu kommen versuchte, wurde sie vom schwatzhaften Geplauder Echos so lange
aufgehalten, bis deren Freundinnen rechtzeitig das Weite gesucht
hatten. Dafür bestrafte Juno die gewitzte Echo derart, dass diese
fortan kein Gespräch mehr selbst beginnen, sondern nur noch
bereits Gesagtes wiederholen konnte. Als sich Echo unsterblich in
den schönen Narziss verliebte, wies dieser sie, wie so viele andere
Mädchen und Knaben, hochmütig ab. Enttäuscht zog sich Echo in
Wald und Höhle zurück und verkümmerte vollends bis auf Stimme
und Knochen. Als auch selbst die Knochen zu Stein wurden, blieb
von ihr nur noch der Klang zurück. Das Wort »Echo« selbst wurzelt
im altgriechischen Wort für »Schall« (»ēchē«) und bezeichnet das
Phänomen des Widerhalls, der durch Reflexion des Schalls an
einer Wand entsteht und dem ursprünglichen Schall zeitverzögert
folgt. In der Musik wird die Wirkung des Echos nachgeahmt, indem
eine kurze musikalische Phrase in geringerer Tonstärke unverzüglich wiederholt wird.
Aber nicht nur den unmittelbaren Widerhall eines Tones bezeichnet
das Echo, sondern auch den Nachhall von längst Vergangenem,
wie die fernen Zeitläufte der Musikgeschichte. In solch einem Echo
vermögen Einst und Jetzt sich klingend zu bespiegeln. Auch für die
Tonkunst kann dabei gelten, was der Philosoph Karl Jaspers 1953
feststellte: »Was wir gegenwärtig erfahren, verstehen wir besser im
Spiegel der Geschichte. Was die Geschichte überliefert, wird uns
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Jörg Widmann
benefizkonzert
Foto: © Timothy Greenfield- Sander
Zugunsten von
»Lufthansa HelpAlliance« und »Wir helfen«
Erster Advent
30. Nov 14, 11 Uhr
Kölner Philharmonie
Pjotr I. Tschaikowsky
Violinkonzert D-Dur
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 7 A-Dur
Midori Violine
Michael Sanderling Dirigent
34/27/22/16/14/9 €
zzgl. VVK-Gebühr
Präsentiert von
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lebendig aus unserem eigenen Zeitalter. Unser Leben geht voran
in der wechselseitigen Erhellung von Vergangenheit und Gegenwart.« Den letzten Satz wählte der damalige Chefdirigent des SWR
Sinfonieorchesters Sylvain Cambreling als Motto für die Konzertsaison 2005/2006, die im Zeichen des Jubiläumsjahres anlässlich der 250. Wiederkehr des Geburtstages von Wolfgang Amadé
Mozart stand. Für das Vorhaben, Mozarts Werk gezielt in den
Kontext von Gegenwartsmusik zu stellen, schuf, neben anderen,
der 1973 in München geborene Komponist und Klarinettenvirtuose
Jörg Widmann seine Echo-Fragmente für Klarinette und Orchestergruppen. Er selbst war der Solist der Uraufführung am 25. Juni
2006 in Freiburg, bei der Sylvain Cambreling das auf zeitgenössische Musik spezialisierte SWR Sinfonieorchester und das Freiburger
Barockorchester dirigierte.
Mit der Klangwelt Mozarts und der Musik seiner Zeit war und ist
Jörg Widmann innig vertraut. Als Instrumentalist erkundet er
selbst seit Langem schon und immer wieder jene Meisterwerke,
die Mozart der – damals in ihrer Form noch jungen – Klarinette
zudachte, allen voran natürlich das Klarinettenquintett und das
tiefgründig-schwerelose Klarinettenkonzert des letzten Lebens­
jahres. Dort spürt er Mozarts Erstaunlichkeiten nach, dessen
wegweisendem Umgang mit der Dissonanz, dessen Spiel mit den
Ambivalenzen von Dur und Moll. Aber anders als Richard Strauss,
der in den Metamorphosen im rückblickend finalen Verweis auf
Beethoven keinen Blick mehr in die Zukunft richten mag, vermag
der Komponist Jörg Widmann der Reminiszenz an das Zeitalter
der Klassik ihre produktive Kraft für Heutiges und Künftiges ab­
zugewinnen. Dabei erscheinen seine Echo-Fragmente nicht als
konkreter Nachhall auf Mozarts Kompositionen, sondern als Wider­
klang der spezifischen Stimmung seines Zeitalters: Der eine Teil
des Orchesters spielt in der historischen Stimmung von 430 Hertz,
der andere Teil in der modernen Stimmung von 443 Hertz, was
einer Differenz von etwa einem Viertelton entspricht. Der Klarinettenpart ist zum Teil in Vierteltönen notiert, wodurch der Solist über
seine Rolle als Virtuose hinaus auch die des Vermittlers zwischen
den beiden »Orchesterwelten« übernimmt.
Jede Orchestergruppe besteht aus gleich großen Streicherformatio­
nen. Das historisch gestimmte Orchester verfügt außerdem über
vier Naturhörner, eine Barockoboe, eine Alt-Blockflöte, eine Gitarre,
eine Bandurria und ein Banjo mit Darmsaiten. Dem modern gestimmten Orchester gehören vier Klarinetten, eine Bassklarinette,
eine Kontrabassklarinette, Akkordeon, Harfe, Celesta und ein
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Schlagwerk (Pedalpauke, Glockenspiel, große Trommel, Tamtam)
an. Zur physikalischen Stimmungsdifferenz tritt damit auch eine
spannungsreiche Klangfarben-Differenz. Zwei Welten stoßen auf­
einander, die sich nahe sind und doch, trotz ihrer gemeinsamen
Verbindung zur Klarinette, nie gänzlich zueinander gelangen können. Immer schwingt durch die unterschiedlichen Stimmungen
eine mikrotonale Reibung mit.
Es sind die jeweiligen Grund-Töne zweier Zeiten, die Jörg Widmann
in seinen Echo-Fragmenten miteinander konfrontiert, sich gegenseitig ihren Klang zuwerfen lässt. Aus Fragmenten beginnt sich
der Verlauf der Komposition zusammenzusetzen, Partikel werden
aufgenommen und einander in oft raschen Echos zugeworfen.
Dabei ist ein Echo selbst in seiner Eigenschaft als Nachklang ja
bereits Fragment, Bruchstück nur von einst Ganzem. Im Nachhören,
Nachspüren der Vereinzelungen macht sich die Musik jedoch auf
den Weg, das Ganze wieder zu erfassen. Was zauberhaft und
unwirklich beginnt, zunächst wie nach Orientierung suchend, findet
zu zunehmend dichterem Zusammenspiel – durchaus dramatisch
bisweilen, dann wieder hypnotisierend – und immer neuen Allianzen.
Mitunter kollidieren die Orchestergruppen, mitunter treten sie in
Dialog mit der Klarinette, mitunter geht die Klarinette intime Beziehungen mit anderen Instrumenten wie – ganz traumwandlerisch –
dem Akkordeon ein. Zwei Violinen als Vertreterinnen der beiden
Orchestergruppen werden gegeneinander ins Rennen geschickt,
im Gestus an Bachsche Solopartiten erinnernd. Die Gitarre evoziert
einen eigentümlichen mittelalterlichen Tonfall. So ziehen Zeiten
und Erinnerungen vorüber, klingen nach. Bis das musikalische
Geschehen am Ende in großer Ruhe verhallt.
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Spott und Leidenschaft
Richard Strauss: Also sprach Zarathustra (1896)
Richard Wagners Witwe Cosima hielt es »für einen Zeitungsscherz«,
als sie 1895 von ihrem Protegé Richard Strauss erfuhr, er würde
an einer neuen Tondichtung arbeiten, der Friedrich Nietzsches
»Buch für Alle und Keinen« Also sprach Zarathustra zugrunde lag.
Nietzsche (1844–1900) – Philo­loge, Philosoph, Dichter – war einst
vertrauter Gast im Hause Wagner und entzückter Evangelist von
Wagners Ansichten und Ästhetik. Schließlich rechnete er aber radikal mit dem zunehmend weihrauch­schwangeren Brimborium auf
der Festspielstätte Bayreuth ab und fühlte sich zudem auf eine
»tödtliche Weise beleidigt« durch Wagners »langsames Zurückgehn
und -schleichen zum Christenthum«, wie es im Parsifal seinen
­Ausdruck gefunden hatte: »Weh!«, rief Nietzsche in einem Gedicht
»An Richard Wagner« aus, »Dass auch du am Kreuze niedersankst«.
Auch in Also sprach Zarathustra – jenem Geflecht von Reden, Liedern,
Erzählungen, Gleichnissen und Rätseln, mit denen sich die Hauptgestalt an Menschen, Jünger, Tiere und sich selbst wendet – erkennt
der gewitzt-weise Gelehrte Dieter Borchmeyer einen »Gegenentwurf
zur Welt des späten Wagner – Nietzsches ›Anti-Parsifal‹«.
Der Uraufführung des »Parsifal« 1882 in Bayreuth hatte Richard
Strauss als Achtzehnjähriger selbst beigewohnt, da sein Vater,
ein begnadeter Hornist im Münchner Hofopernorchester und glühender Anti-Wagnerianer, daran mitwirkte. Geprägt von des Vaters
Ressentiments begegnete Richard Strauss dem Werk Wagners
insgesamt zunächst mit distanziertem Sarkasmus. Erst unter dem
missionierenden Einfluss des Geigers und Komponisten Alexander
Ritter – dem zweiten Konzertmeister in Meiningen, wo Strauss
mit nur 22 Jahren zum Hofmusikdirektor ernannt wurde – begeisterte sich der junge Musiker zunehmend für die »Zukunftsmusik« des
17
Richard Strauss
18
i­nzwischen verstorbenen Bayreuther Meisters. Schließlich wurde er
sogar musikalischer Assistent auf dem »Grünen Hügel« und debütierte dort als Dirigent mit dem »Tannhäuser« im Sommer 1894. Im
Februar dieses Jahres fasste Strauss den Plan zu jener »neuen
Tondichtung«, die zunehmend ausgerechnet auf das späte Hauptwerk des Wagner- und Bayreuth-Renegaten Nietzsche abzielte.
Doch zunächst war weder von Zarathustra noch von Nietzsche die
Rede. Ein Kalendereintrag vom Juli 1895 bleibt noch im Grundsätzlichen: »Neue Tondichtung überdacht: Schauen – Anbeten,
Erleben – Zweifel, Erkennen – Verzweifeln.« Das sind zunächst
durch und durch »faustische« Begriffe, und die inzwischen zugänglichen Quellen zeigen, dass Richard Strauss als Inspirationsquelle
anfänglich auch Goethes »Faust«-Dichtung in Betracht gezogen
hatte. Diese allerdings bildet freilich bereits einen Bezugspunkt für
Nietzsches Zarathustra, und dessen Begriff des »Übermenschen«
(in dem Sinne, »dass der Mensch etwas sei, das über­wunden
werden müsse«) ist vorgeprägt in jener Replik, mit welcher der
Erdgeist den von seiner Erscheinung überwältigten Faust ironisch
kennzeichnet: »Welch erbärmlich Grauen fasst Übermenschen
dich!« Die abschließende Zurechtweisung Fausts durch den Erdgeist – »Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir!« –
­notierte Strauss im Particell an einer Stelle, an der das ursprüngliche Programmkonzept den Abschnitt der »Verzweiflung« vorsah.
Erst während des Schaffensprozesses schälte sich – in Wechselwirkung von musikalischer Arbeit und Reflexion des literarischphilosophischen Werks – der Zarathustra-Bezug deutlicher heraus
und wurde schließlich bestimmend. Im Dezember 1895 notierte
Strauss’ Ehefrau Pauline dann ausdrücklich: »Richard beginnt
die Skizze des: Zarathustra«, und am 27. November 1896 wurde
­unter der Leitung des Komponisten in Frankfurt am Main Also
sprach Zarathustra, eine »Tondichtung frei nach Friedrich Nietzsche
für großes Orchester« uraufgeführt. Der Zusatz »frei nach« signalisiert deutlich, dass es Strauss nicht darum gegangen war, die
Komplexität von Nietzsches hymnisch gestimmter, verstörender,
blasphemischer, parodistischer, provozierender, widerspruchserfüllter, lustvoller Schrift vollinhaltlich musikalisch abzubilden. Im
euphorischen Gestus der Musik spiegelt sich Nietzsches Bestreben wider, dem empfundenen Nihilismus der Zeit eine großgeistige
Lebensbejahung entgegenzusetzen. »Symphonischer Optimismus
in Fin de siècle-Form, dem 20. Jahrhundert gewidmet« – an diesen
Untertitel hatte der Komponist ursprünglich gedacht.
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Erst in einem letzten Arbeitsschritt versah Strauss einzelne Abschnitte der Komposition mit Kapitelüberschriften aus Nietzsches
Werk. Was als vorsätzliches Programm erscheint, ist viel mehr
nachträgliche Zuweisung. Allerdings trägt ausgerechnet die berühmte Einleitung – mit ihrem terzlosen Oktavdurchgang c-g-c die
Urkraft des unveränderlichen Universums evozierend – lediglich
den Hinweis »Sehr breit«. Der oft verwendete, bildhafte Zusatz
»Sonnenaufgang« findet sich, auch wenn er musikalisch und in
Bezug auf »Zarathustras Vorrede« bei Nietzsche sinnfällig erscheint, nicht in der Partitur. Nach diesem wirkungsmächtigen,
verheißungsvollen Auftakt führt der Weg den Protagonisten, kurz
durch unsicheres Gelände tastend, in die andachtsvolle Stimmung
»Von den Hinterweltlern«, also in die Bereiche dessen, was die
Gottgläubigen hinter der Welt vermuten. Strauss gestaltet diese
metaphysische Sehnsucht mit schwelgerischer Geste und »verschweigt« gewissermaßen Nietzsches Sarkasmus.
Doch die »Hinter-Welt« gilt es zu verlassen, um die weiten emo­
tionalen Bereiche des Diesseits auszuschreiten: Aufwallend und
aufwühlend erzählt die Musik erst »Von der großen Sehnsucht«
und dann, erdverbunden und triebhaft, »Von den Freuden und
Leidenschaften«. Sie sinken ermattend zurück und geben im
»Grablied« schmerzhaft den Rück-Blick frei auf all die abgestor­
benen Hoffnungen der Jugend. »Von der Wissenschaft« ist keine
Erlösung zu erwarten, sie erscheint in Gestalt einer dumpf-trocken
kalkulierten Fuge. Unbeherrscht und sich aufbäumend überwindet
»Der Genesende« allen Ekel von der Welt. Von allem Ballast befreit
ist nun frei und licht ein walzendes »Tanzlied« möglich, das sich
zur Ekstase steigert und in das »Nachtwandlerlied« hinüberführt.
Sein Rausch klingt aus und mündet im Zwiespalt von Verklärung
und Erschöpfung. »Bis wann?« notierte Strauss in einem Brief an
Max von Schillings unter die letzten ätherischen Bläserakkorde.
Dann setzte er unter die dumpf ausklingenden Pizzicati der tiefen
Streicher jeweils ein »nie!« – und schloss spöttisch die Worte an:
»wird’s schönes Wetter!«
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Jörg Widmann wurde am 19. Juni 1973 in München geboren. Er
absolvierte ein Klarinettenstudium an der Hochschule für Musik
in München bei Gerd Starke, später bei Charles Neidich an der
Juilliard School in New York (1994–1995). Zusätzlich begann er
im Alter von elf Jahren, Kompositionsunterricht bei Kay Westermann zu nehmen. Im Anschluss setzte er seine Studien bei
­Wilfried Hiller und Hans Werner Henze (1994–1996) sowie bei
Heiner Goebbels und Wolfgang Rihm in Karlsruhe (1997–1999)
fort. Als Klarinettist gilt Widmanns große Passion der Kammermusik. Er musiziert regelmäßig mit Partnern wie Tabea Zimmermann,
Heinz Holliger, András Schiff, Kim Kashkashian und Hélène Grimaud.
Aber auch als Solist in Orchesterkonzerten feiert er im In- und
Ausland regelmäßig Erfolge. Kompositionskollegen widmeten
Widmann mehrere Werke: 1999 brachte er im Rahmen der musica
viva-Konzerte die »Musik für Klarinette und Orchester« von Wolfgang Rihm zur Uraufführung; 2006 spielte er mit dem WDR Sinfonieorchester »Cantus« von Aribert Reimann, 2009 beim Lucerne
Festival die Uraufführung von Heinz Holligers »Rechant«. Seit 2001
ist Jörg Widmann Professor für Klarinette an der Freiburger Hochschule für Musik, 2009 erhielt er hier zusätzlich eine Professur für
Komposition. Im Zentrum seines Kammermusikschaffens stehen
die Streichquartette: das I. Streichquartett (1997), gefolgt vom
»Choralquartett« (2003/2006) und dem 2003 durch das Arditti
Quartett uraufgeführten »Jagdquartett«. 2005 wurde die Werkreihe
mit dem IV. Streichquartett (uraufgeführt durch das Vogler Quartett)
und dem fünften Streichquartett mit Sopran »Versuch über die
Fuge«, (uraufgeführt von Juliane Banse und dem Artemis Quartett)
komplettiert. Die elf Streichquartette sind als großer Zyklus ge-
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dacht, jedes einzelne spürt auf neue Weise einer traditionellen
Satzform nach. Für großes Orchester hat Widmann eine Trilogie
über die Transformation vokaler Formen auf instrumentale
­Besetzungen komponiert. Sie besteht aus den Werken »Lied«
(2003/2007), »Chor« (2004) und »Messe« (2005). 2007 hoben
Christian Tetzlaff und die Junge Deutsche Philharmonie Widmanns
Violinkonzert aus der Taufe. Im selben Jahr wurde »Armonica«
für Orchester von Pierre Boulez und den Wiener Philharmonikern
uraufgeführt: Unter Verwendung der sphärischen Klangfarben einer
Glasharmonika lässt Widmann das Orchester zu einem homogen
atmenden Ton- und Geräuschkörper heranwachsen. Als Hommage
an Beethoven folgte »Con brio«, uraufgeführt durch das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Mariss Jansons.
Zwei Musiktheaterprojekte weisen Widmann als außergewöhnlichen
Bühnenkomponisten aus: Die Oper »Das Gesicht im Spiegel« wurde
von der Zeitschrift Opernwelt zur bedeutendsten Uraufführung der
Spielzeit 2003/2004 gewählt. »Am Anfang« (2009) ist das Ergebnis einer in dieser Art einmaligen Zusammenarbeit zwischen einem
bildenden Künstler und einem Komponisten; Widmann kreierte
das Werk gemeinsam mit Anselm Kiefer und dirigierte die Uraufführung anlässlich der 20-Jahrfeier der Pariser Opéra Bastille.
Widmann erhielt für seine kompositorischen Leistungen zahlreiche
Preise: den Belmont-Preis für zeitgenössische Musik der ForbergSchneider-Stiftung (1998), den Schneider-Schott-Musikpreis, den
Paul-Hindemith-Preis (beide 2002), den Förderpreise der Ernst
von Siemens Musikstiftung, den Ehrenpreis der Münchner OpernFestspiele (beide 2003) sowie den Arnold-Schönberg-Preis (2004).
Im Jahr 2006 wurde Widmann der Kompositionspreis des SWR
Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg für die bemerkenswerteste Uraufführung der Donaueschinger Musiktage sowie der
Claudio-Abbado-Kompositionspreis der Orchesterakademie der
Berliner Philharmoniker verliehen. Er ist Fellow des Wissenschafts­
kollegs zu Berlin und ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, der Freien Akademie der Künste Hamburg
und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Er war
Composer in Residence beim Deutschen Symphonie-Orchester
Berlin, beim Cleveland Orchestra, bei den Salzburger Festspielen,
dem Lucerne Festival sowie an der Kölner Philharmonie und am
Wiener Konzerthaus. Jörg Widmann war zuletzt beim GürzenichOrchester in der Saison 2011/2012 mit seiner »Elegie« zu Gast.
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»Am Ende ist es immer eine Freude«
Im September 2015 tritt der französische Dirigent François-Xavier Roth
sein neues Amt als Generalmusikdirektor der Stadt Köln und
Gürzenich-Kapellmeister an.
Ein Gespräch über seinen musikalischen Weg, die Fragen stellte
Johannes Wunderlich.
Herr Roth, was gab Ihnen den Impuls, Musiker zu werden? Wann
war das?
In erster Linie verdanke ich meinem Vater, dass ich Dirigent geworden bin. Er ist ein großer Musiker, er war Titularorganist an SacréCœur de Montmartre, als ich klein war, heute ist er in St. Sulpice.
Das sind beides bedeutende Kirchen in Paris, ich habe ihn sehr oft
dort spielen gehört. Alles von alter Musik, Buxtehude und Pachelbel,
Claudio Monteverdi bis zu Olivier Messiaen und unsere Zeitgenossen. Er hat mir alles gegeben. Auch Literatur, nicht nur Musik. Ein
sehr breites Bild also. Das war mein wichtigster Einfluss, aber ich
selbst habe nicht Orgel gespielt, ich habe mit der Querflöte begonnen. Mein Großvater mütterlicherseits war Flötist, ein Amateur.
Dann fand ich eines Tages, ich war sieben oder acht, bei ihm zu
Hause seine Flöte und begann zu spielen. Das war Zufall, kein
Kalkül. Mein Vater hat mich nie zu etwas gedrängt, das ganze
Thema Musik war immer unbeschwert und leicht für mich als Kind.
Mit neun Jahren sind Sie dann ans Konservatorium gekommen
und begannen noch als Jugendlicher in einem Berufsorchester zu
spielen.
Das war im Orchestre Symphonique de Paris, eine Traumstelle für
einen jungen Flötisten. Ich habe dort das ganze symphonische
Repertoire kennen gelernt, eine besondere Zeit für mich. Aber schon
zuvor, als kleiner Junge, hatte mich immer schon der Orches­ter­klang
fasziniert. Den Klang der Orgel kannte ich gut, aber Orchester erlebte
ich nur dann live, wenn mein Vater Orgelwerke mit Orchester einspielte. Als ich dann so mit etwa zehn das erste Sinfoniekonzert
hörte, war ich fasziniert: diese Klänge und Farben! Als Teenager
stellte sich bald das Gefühl ein, Dirigent werden zu müssen.
23
Bei der Probe mit »Les Siècles«
Wann haben Sie mit dem Dirigieren begonnen?
Das kam sehr viel später. Ich war inzwischen professioneller Musiker,
ich war 20 oder 22 und hatte eine Professur für Flöte. In Frankreich
ist die Situation ein bisschen speziell. Wenn Pianisten oder Organisten oder Komponisten zu Dirigieren beginnen, dann ist das
normal, nicht aber Orchestermusiker. Da gibt es so eine unsicht­
bare Grenze, ein ungeschriebenes Gesetz. Ich hatte den Traum zu
dirigieren, aber ich habe es nicht gewagt, das war nicht für mich,
das stand mir nicht zu. Ich dachte, ach du bist nicht so gut am
Klavier und in Musiktheorie (das spielt in Frankreich beim Studium
eine große Rolle), lass es. Aber plötzlich war mir klar: Man lebt nur
einmal! Ich muss es probieren! Die Gelegenheit kam, als der Dirigent
unseres Orchesters die Klangbalance vom Saal aus überprüfen
wollte, und fragte, wer für ihn dirigieren könne. Das war Ravels
Klavierkonzert, wir probten in der Salle Pleyel. Und da wusste ich:
Das ist meins. Die Kollegen haben mich ermutigt, und so begann
ich ein Amateurorchester zu dirigieren. das war ein Anfang, um
Erfahrung zu sammeln. Und dann hatte ich das große Glück, dass
Janos Fürst, der neu an das Conservatoire Superieur gekommen
war, mich in seine Klasse aufnahm. Ich war zwei Jahre bei ihm und
habe viel gelernt. Er liebte es zu unterrichten, und ich nahm alles
in mich auf. Er hatte eine unakademische Art, was gut für mich
war. Und er lud Gäste wie Jorma Panula ein, man konnte unendlich
viel lernen.
Der Durchbruch kommt für François-Xavier Roth, als er den Dona­
tella-Flick-Wettbewerb in London gewinnt. Der Preis beinhaltet eine
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Pierre Boulez und François-Xavier Roth
Assistenz-Stelle beim London Symphony Orchestra (LSO). Dort trifft
er auf Pierre Boulez, eine Begegnung, die ihn tief prägen wird. Die
Beziehung zum LSO vertieft sich, François-Xavier Roth wird einge­
laden, das Orchester regelmäßig zu dirigieren, von den regulären
Abonnement-Konzerten in der Barbican Hall über Familienkonzerte
bis hin zu innovativen Konzertformen in der Reihe LSO Discovery/
Panufnik Young Composers.
Herr Roth, was bedeutet für Sie Dirigieren?
Zuallererst versuchen die Musiker und ich, dem, was der Komponist wollte, so nah wie möglich zu kommen. Was wollte er sagen?
Und dazu muss man auch klären, wo steht dieses Werk in seiner
Zeit? Man muss die Noten ganz genau studieren. Und nicht nur die
Noten, das ist nicht alles. Ich lese viel darüber, was der Komponist
sich dachte, woher er kam. Wir versuchen ganz genau zu verstehen,
wie die Musik funktioniert, wie die Stimmen miteinander verbunden
sind, was wie voneinander abhängt, damit wir dann im Moment des
Konzertes ganz frei sein können. Das ist meine Arbeit. Ich dirigiere
niemals ein Werk genau gleich. Das ist keine Einbildung, das hängt
mit dem Wesen von Musik zusammen. Musik ist nichts, was man
wiederholen kann. Musik lebt an diesem Tag, in dieser Stunde. Im
Konzert spielen wir die Musik jedes Mal wie mit einem neuen Blick,
wie das erste Mal. Spielt man ein Werk wirklich das erste Mal, dann
ist es kein Problem, aber danach? Im vierten, fünften, sechsten
oder zwölften Konzert? Das ist unsere große Aufgabe.
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Wie kam es dazu, dass Sie Oper dirigieren?
Das begann am Théâtre de Caen, mit dem Orchester in der Normandie, das ich damals dirigierte. Mein erstes Werk war »Peléas
et Mélisande« von Claude Debussy.
Für die französische Musik ein Nationalheiligtum, wie Wagners
»Meistersinger« in Deutschland …
Ja, die Leute lieben dieses Werk oder hassen es, noch immer wird
es sehr kontrovers gesehen. Für mich war es ein großes Glück und
ein großer Erfolg. Das war mein Anfang als Operndirigent, insgesamt habe ich dort sieben Opern dirigiert. Später arbeitete ich als
Assistent Sir John Eliot Gardiners, ich studierte am Théâtre du
Châtelet in Paris Verdis Falstaff mit dem Orchestre Révolutionnaire
et Romantique mit ihm ein, dann Berlioz’ Benvenuto Cellini für
Zürich und wieder in Paris Les Troyens von Berlioz.
Sie haben sich sehr unterschiedliche Einflüsse gesucht, auf der einen
Seite Pierre Boulez, der vor allem für die Avantgarde steht, auf der
anderen Sir John Eliot Gardiner, der die Historische Aufführungs­
praxis auf ein neues Niveau hob.
Ja und nein. Boulez und Gardiner arbeiten sehr ähnlich, natürlich
in einem unterschiedlichen Repertoire, Gardiner dirigiert nicht so
viel Modernes. Aber etwas verbindet sie: Sie sind beide sehr idealistisch. Und sie haben beide Orchester gegründet. Ich fühle mich
ihnen sehr verbunden. Es gibt Dirigenten und Musiker, die mit
existierenden Orchestern arbeiten und die Verhältnisse einfach als
gegeben hinnehmen. Aber diese beiden haben eine Vision, sie
sagten sich: wenn wir diese Musik adäquat spielen wollen, dann
brauchen wir ein neues Ensemble. Diese Energie von Boulez und
Gardiner war für mich sehr wichtig. Gerade Gardiner hat mich sehr
ermutigt »Les Siècles« zu gründen. Und von Boulez habe ich zu
einem späteren Zeitpunkt viel Unterstützung erfahren.
Sie haben weltweit viele verschiedene Orchester dirigiert vom London
Symphony Orchestra bis zum Südwestrundfunk, in Japan, Finnland,
Italien oder Polen, um nur einige herauszugreifen. Was gab für Sie
den Ausschlag, die Leitung des Gürzenich-Orchesters zu übernehmen
und hier in Köln auch Generalmusikdirektor zu werden?
Der Hauptgrund ist das Orchester selbst. Natürlich werde ich hier
in Köln mit vielen verschiedenen Menschen zu tun haben, im
Opernhaus, mit Regisseuren, mit Sängern und so weiter. Aber meine
Mannschaft ist das Orchester. Unser erstes gemeinsames Konzert
im letzten Jahr war sehr positiv, die Musiker spielen sehr gut. Aber
26
gute Orchester findet man überall. Den Ausschlag gab für mich, dass
sie ein großes Spektrum und Repertoire an Musik in der Oper wie
im Konzert beherrschen, sie haben eine überwältigende Tradition
und sind doch offen. Auch für mich und für meine Arbeitsweise. Das
war ein coup de foudre, Liebe auf den ersten Blick, und ich glaube,
von beiden Seiten. Und ich bin sehr interessiert an Köln, hier haben
Musik und Kunst eine unglaubliche Geschichte und einen großen
Stellenwert, man braucht nur an die 1960er und 70er Jahre hier zu
denken, eine sehr dynamische Zeit. Die Menschen sind neugierig
hier und progressiv. Die Perspektive, in einem Konzertsaal wie
der Philharmonie und dem neu eröffneten Opernhaus arbeiten zu
können, hat mich sehr gereizt.
Für ihr heutiges Konzert kombinieren Sie Strauss und Widmann.
Ein Konzertprogramm soll immer etwas sagen, eine Geschichte
erzählen. Dirigiere ich die 1. Sinfonie von Gustav Mahler zusammen
mit einer Sinfonie von Beethoven oder Schumann, dann ist Mahlers
1. eine Apotheose, sie ist der Endpunkt einer Entwicklung. Dirigiere
ich aber Mahlers 1. zusammen mit Schönberg oder Pierre Boulez,
dann klingt sie ganz anders, wir hören sie anders. Ich wünsche mir,
dass wir Strauss mit einem modernen Blick hören. Deshalb habe
ich Widmanns »Echo-Fragmente« ausgewählt – moderne Musik für
zwei Orchester gleichzeitig, eines spielt in alter Stimmung und mit
zusätzlichen alten Instrumenten, eines in moderner Stimmung. Und
zwischen ihnen steht der Solist, die Klarinette, wie ein Chamäleon.
Auch bei Strauss haben wir zwei Orchester: Ausschließlich Streicher
bei den »Metamorphosen« und ein Riesenorchester für »Zarathustra«.
Ein Reise durch Strauss’ Musik, sehr romantisch, aber in Zarathus­
tra kann man auch hören, wohin sich seine Musiksprache entwickelt:
Die Tonalität kommt an ihre Grenzen. Dieses Konzertprogramm ist
eine Reise, mit drei verschiedenen Formen, und zugleich ein Dialog.
Sie sind in Paris aufgewachsen, da kommt man nicht nur mit Klassischer Musik in Berührung. Was hat Sie als Junge interessiert, was ist
Ihnen heute wichtig?
Ich mag Tennis, ich liebe Fußball. Ich gehe gerne ins Kino, ich höre
viel Jazz. Ich muss sagen, ich mag das Leben, Essen, Kochen, Wein –
und ich mag die Leute. Ich unterhalte mich gerne lange und ausführlich mit Menschen – ich könnte ein Buch schreiben über meine
Gespräche mit Taxifahrern in der ganzen Welt! Lyrik, Moderne Kunst –
aber Musik, Musik ist immer da, selbst in den Ferien – natürlich ist
es manchmal schwierig: etwas klingt nicht so, wie es soll, ein Stück
ist schwierig – aber am Ende ist es immer eine Freude.
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29
François-Xavier Roth wurde 1971 in Paris in einen musikali­schen
Haushalt geboren, sein Vater ist der Organist Daniel Roth an
St. Sulpice in Paris. François-Xavier Roth studierte Flöte, neben seiner
Tätigkeit als Flötist an der Opéra national de Paris begann er ein
Dirigierstudium bei János Fürst und Jorma Panula. Nachdem er
2000 den renommierten Donatella-Flick-Dirigierwettbewerb gewonnen hatte, war er ein Jahr Assistant Conductor beim London Sym­phony Orchestra und arbeitete dort u. a. mit Pierre Boulez und
Colin Davis zusammen. Sein Repertoire reicht von der Musik des
17. Jahrhunderts bis hin zu zeitgenössischen Werken und umfasst
alle Genres: sinfonische Musik, Oper und Kammermusik, er ist in
der neuesten Musik ebenso wie in der Alten verwurzelt. Schon zu
Beginn seiner Karriere dirigierte er das Ensemble Intercontemporain, eines der maßstabsetzenden Ensembles der Neuen Musik.
Im Jahr 2003 gründete er das innovative Orchester »Les Siècles«,
das sowohl auf neuen wie auf alten Instrumenten, je nach Werk
und oftmals während des gleichen Konzertes, kontrastreiche und
bunte Programme aufführt. Mit »Les Siècles« konzertierte er in
Frankreich, Italien, Deutschland, England und Japan. Seit 2011 ist
François-Xavier Roth Chefdirigent des SWR Sinfonieorchesters
Baden-Baden und Freiburg. Zum 1. September 2015 wird er
Gürzenich-Kapellmeister und Generalmusikdirektor der Stadt Köln.
Als Gastdirigent leitet er weltweit führende Orchester, darunter das
London Symphony Orchestra, das BBC Symphony Orchestra, das
Boston Symphony Orchestra, das Royal Concertgebouw Orkest,
das Bayerische Staatsorchester, die Bamberger Symphoniker und
das Radio Symfonie Orkest Hilversum. Ebenso engagiert ist Roth
in der Opernszene. Seine Aufführungen von »Mignon« (Ambroise
Thomas) »Les Brigands« (Jacques Offenbach) an der Opéra Comique
in Paris wurden von der Kritik hoch gelobt. Im Juni 2014 gab er
sein Debüt an der Berliner Staatsoper mit Morton Feldmanns
»Neither«. Einen besonderen Schwerpunkt haben für FrançoisXavier Roth Musikvermittlung und Medienproduktionen. Das
Projekt »Romeo feat. Julia« brachte 2012 für eine Fernsehserie
des SWR mit 20 Folgen junge Rapper und Tänzer zu Prokofjews
Ballettmusik auf die Bühne. Er gründete gemeinsam mit dem
Festival Berlioz und »Les Siècles« die Orchesterakademie Jeune
Orchestre Européen Hector Berlioz. Er konzipierte mit seinem
Orchester »Les Siècles« für das Fernsehen die Serie »Presto«, die
während ihrer dreijährigen Laufzeit wöchentlich ein Publikum von
durchschnittlich drei Millionen Zuschauern erreichte.
30
»GO live!« Auch für das heutige Konzert bieten wir Ihnen mit
»GO live!« die schnellste CD der Welt an: Nehmen Sie Ihren eigenen
privaten Konzert-Livemitschnitt direkt im Anschluss an das
ge­hörte Konzert an unserem »GO live!«-Stand im Foyer der Phil­
harmonie mit:
die »Sofort-CD«
die CD-Hülle
die CD-Clipse fürs Programmheft
CDs, CD-Hülle und Versand
10,00
2,00
kostenlos
15,00
die MP3-Datei
5,00
der USB-Stick
5,00
der USB-Stick mit MP3-Datei
10,00
Die Künstler ­werden Ihre CDs auf Wunsch signieren.
Wenn Sie nach dem Konzert nicht warten möchten, können Sie
vor dem Konzert und in der Pause die »GO live!«-CD am Stand
bestellen. Sie erhalten sie dann in Kürze mit der Post. Falls Sie
erst nach dem Konzert von diesem Lieferservice Gebrauch
machen möchten, wenden Sie sich bitte an die Mitarbeiterinnen
an der Programm­heft-Theke neben dem Eingang.
Die »Sofort-CD« verkaufen wir ausschließlich am jeweiligen
Konzert­tag.
Viele unserer »GO live!«-Mitschnitte sind bei itunes.com im Internet verfügbar. Unter www.guerzenich-orchester.de finden Sie
in der Rubrik »GO live!« einen Link, der Sie je nach Wunsch ent­
weder auf alle im iTunes Music Store erhältlichen Aufnahmen des
Gürzenich-Orchesters oder gezielt auf ein bestimmtes Konzert
des Gürzenich-Orchesters leitet.
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orchesteraktuell
Konzertreise nach Wien und Salzburg
13. – 17. Januar 2015, Exklusiv für Abonnenten
Begleiten Sie das Gürzenich-Orchester Köln vom 13. – 17. Januar
2015 nach Wien und Salzburg, erleben Sie zwei Konzerte des
­Orchesters, treffen Sie die Musiker und freuen Sie sich auf eine
spannende Reise nach Österreich, die keine Wünsche offen lässt.
Mit seinem Ersten Gastdirigenten James Gaffigan und dem Pianisten
Kirill Gerstein tritt das Gürzenich-Orchester in Wien im Konzerthaus
und in Salzburg im Großen Festspielhaus auf, mit einem Programm
mit Musik von Robert Schumann,
Carl Maria von Weber und Richard
Strauss. Die Hin- und Rückreise
erfolgt im ICE, Sie sind in 4-Sternehotels untergebracht. Der Besuch
zweier Konzerte des GürzenichOrchesters Köln in Wien und Salzburg ist ebenso eingeschlossen
wie die Abendessen in ausgesuchten Restaurants und ein vielfäl­
tiges Reiseprogramm von ausführlichen Stadtführungen bis hin zur
Besichtigung von Schloss Schönbrunn und der Spanischen Hofreitschule. Während der gesamten Reise ist stets eine Reisebegleitung
für Sie da.
Ausführliche Informationen finden Sie unter
http://www.guerzenich-orchester.de/konzertreise/
Kontakt und Anmeldung:
Westtours Reisen GmbH
Frau Simone Schulte
Adenauerallee 76
53113 Bonn
Fax (0228) 915 31 16
Tel. (0228) 915 31 29
[email protected]
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orchesteraktuell
Markus Stenz gastiert mit dem Filharmonisch Orkest
Hilversum in Köln
Markus Stenz hat in seiner Zeit als Gürzenich-Kapellmeister und
Generalmusikdirektor der Stadt Köln nicht nur unter unseren Abonnenten viele Hörer gewonnen, die seine werkgetreuen und leben­
digen Aufführungen hoch schätzen. Ihnen bietet sich Gelegenheit,
ihn nun mit dem Radio Filharmonisch Orkest Hilversum zu erleben,
das er seit Beginn der vergangenen Spielzeit als Chefdirigent leitet.
Am 23. Oktober 2014 gastiert er mit dem renommierten Orchester
aus den Niederlanden in der Kölner Philharmonie. Solistin in Erich
Wolfgang Korngolds Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35
ist Vilde Frang. Nach der Pause steht Gustav Mahlers 5. Sinfonie in
cis-Moll auf dem Programm.
Und auch in der Neuen Welt hat Markus Stenz einen klingenden
Namen: Das Baltimore Symphony Orchestra hat ihn zum Ersten
Gastdirigenten ernannt. Mit einem Dreijahresvertrag wird er ab
der Spielzeit 20154/16 jede Spielzeit für drei Wochen in der
­Ostküsten-Metropole dirigieren.
23. Oktober 2014, 20 Uhr
Kölner Philharmonie
Erich Wolfgang Korngold
Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35
Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 5 cis-Moll
Vilde Frang Violine
Radio Filharmonisch Orkest
Markus Stenz Dirigent
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orchesterbesetzung
I. VIOLINEN Thorsten Janicke, Jordan
Ofiesh, Alvaro Palmen, Dylan Naylor,
Dirk Otte, Chieko Yoshiko-Sallmon, David
Johnson, Andreas Bauer, Rose Kaufmann,
Adelheid Neumayer-Goosses, Wolfgang
Richter, Judith Ruthenberg, Colin Harrison,
Anna Kipriyanova, Alla Gurman*, Arsenis
Selalmazidis
II. Violinen Sergey Khvorostuhin,
Anastasia Pylatyuk*, Christoph Rombusch,
Cornelie Bodamer-Cahen, Marek Malinowski,
Friederike Zumach, Martin Richter,
Elizabeth Macintosh, Sigrid HegersSchwamm, Susanne Lang, Nathalie
Streichardt, Jana Andrascke, Hae-Jin Lee,
Anastasia Tserkanyuk, Pierre-Alain
Chamot*, Will Grigg
Bratschen Florian Peelman, Susanne
Duven, Martina Horejsi-Kiefer, Bruno
Toebrock, Gerhard Dierig, Annegret Klingel,
Antje Kaufmann, Ina Bichescu, Eva-Maria
Wilms-Mühlbach, Sarah Aeschbach,
Felix Weischedel, Vincent Royer
Violoncelli Bonian Tian, Joachim
Griesheimer, Johannes Nauber, Franzsika
Leube, Georg Heimbach, Daniel Raabe,
Sylvia Borg-Bujanowski, Katharina
Apel-Hülshoff, Jeanette Gier*, Matthias
Purrer*, Lorena Meiners*, Daniela Bock*
Kontrabässe Johannes Seidel, Henning
Rasche, Johannes Esser, Otmar Berger,
Wolfgang Sallmon, Jason Witjas, Ryotaro
Harada, N. N.
Oboen Tom Owen, Reinhard Holch, Lena
Schuhknecht, Mercé Calderer Soriano
Barockoboe Héléne Mourot*
Klarinetten Oliver Schwarz, Tino Plener,
Sayaka Schmuck*, Georg Stump*
Fagotte Thomas Jedamzik, Klaus Lohrer,
Mari Tokumaru*, Hoshimi Yang*
Hörner Marcus Wittgens, Johannes
Schuster, Willy Bessems, Andreas Jakobs,
David Neuhoff, Jörn Köster
Naturhorn Christoph Monian*, Joaquim
Palet*, Oliver Kersken*, Egon Hellrung
Trompeten Simon de Klein, Matthias
Jüttendonk, Matthias Kiefer, Klaus von der
Weiden
POSAUNEN Carsten Luz, Markus Lenzing,
Christoph Schwarz
TUBen Karl-Heinz Glöckner, Moritz
Schulze*
Schlagzeug Bernd Schmelzer, Alexander
Schubert, Christoph Baumgartner
Celesta Roderick Shaw*
Akkordeon Teodoro Anzelotti*
Bandurria Wilhem Bruck*
Harfen Saskia Kwast, Antonia Schreiber
Flöten Freerk Zeilj, Irmtraud Rattay-Kasper,
Angelique van Duurling, Priska Enkrich
* Gast
Stand: 15. September 2014
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vorschau
kammerkonzert 02
Samstag, 04. Okt 14, 15 Uhr
Podium der Kölner Philharmonie
Konzerteinführung um 14 Uhr
mit Peter Tonger
Arthur Bliss
Quintett für Oboe und Streichquartett
Gerald Finzi
Interlude a-Moll op. 21
für Oboe und Streichquartett
Heitor Villa-Lobos
Suite für Sopran und Violine
Dmitrij Schostakowitsch
Sieben Romanzen nach Alexander Blok
op. 127 für Sopran, Violine, Violoncello
und Klavier
Robert Schumann
Klavierquintett Es-Dur op. 44
Marta Wryk Sopran
Tom Owen Oboe
David Johnson, Petra Hiemeyer Violine
Ina Bichescu Viola
Bonian Tian Violoncello
Tatiana Prushinskaya Klavier
sinfoniekonzert 02
Sonntag, 12. Okt 14, 11 Uhr
Montag, 13. Okt 14, 20 Uhr
Dienstag, 14. Okt 14, 20 Uhr
Kölner Philharmonie
Konzerteinführung
So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr
mit Peter Tonger
Richard Strauss
»Don Juan« – Tondichtung
nach Nikolaus Lenau op. 20
Ludwig van Beethoven
Violinkonzert D-Dur op. 61
Igor Strawinsky
»Petruschka« – Burleske Szene
in vier Bildern
Sergey Khachatryan Violine
Gürzenich-Orchester Köln
Diego Matheuz Dirigent
36
vorschau
jolanthe
Freitag, 17. Okt 14, 20 Uhr
Sonntag, 19. Okt 14, 20 Uhr
Kölner Philharmonie
Konzerteinführung um 19 Uhr
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky
»Jolanthe« – Oper in einem Akt.
Libretto von Modest Tschaikowsky
Konzertante Aufführung
Olesya Golovneva Sopran
(Jolanthe, blinde Tochter König Renés)
Alexander Vinogradov Bass
(René, König der Provence)
Andrei Bondarenko Bariton
(Robert, Herzog von Burgund)
Dmytro Popov Tenor
(Godefroy de Vaudémont)
Samuel Youn Bariton
(Ibn-Hakia, mauretanischer Arzt)
John Heuzenroeder Tenor
(Alméric, des Königs Knappe)
Marc-Olivier Oetterli Bass
(Bertrand, Palastwache)
Dalia Schaechter Alt
(Martha, Jolanthes Amme und
Bertrands Frau)
Justyna Samborska Sopran
(Brigitta, Jolanthes Freundin)
Marta Wryk Mezzosopran
(Laura)
Chor der Oper Köln
Gürzenich-Orchester Köln
Dmitrij Kitajenko Dirigent
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florakonzert 01
Sonntag, 02. Nov 14, 11 Uhr
Flora Köln
Wolfgang Amadeus Mozart
Klarinetten-Quintett A-Dur KV 581
»Stadler-Quintett«
Johannes Brahms
Klarinetten-Quintett h-Moll op. 115
Tino Plener Klarinette
Petra Hiemeyer, Nathalie Streichardt
Violine
Eva-Maria Wilms Viola
Daniela Bock Violoncello
sinfoniekonzert 03
Sonntag, 09. Nov 14, 11 Uhr
Montag, 10. Nov 14, 20 Uhr
Dienstag, 11. Nov 14, 20 Uhr
Kölner Philharmonie
Konzerteinführung
So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr
mit Hartmut Lück
Wolfgang Amadeus Mozart
»Maurerische Trauermusik«
c-Moll KV 477
Richard Strauss »Vier letzte Lieder«
György Kurtág
»Stele« op. 33
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie C-Dur KV 551
»Jupiter-Sinfonie«
Jacquelyn Wagner Sopran
Gürzenich-Orchester Köln
Alejo Pérez Dirigent
Karten erhalten Sie bei der Gürzenich-Orchester-Hotline: Tel (0221) 280 282,
beim Kartenservice der Bühnen Köln in den Opernpassagen, im Internet unter:
www.guerzenich-orchester.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
38
François-Xavier Roth und das Gürzenich-Orchester Köln danken Lufthansa
und den Kuratoren der Concert-Gesellschaft Köln e. V. für ihr
kulturelles Engagement und ihre großzügige Unterstützung:
Ehrenmitglieder des Kuratoriums:
Jürgen Roters Oberbürgermeister der Stadt Köln
Dr. h. c. Fritz Schramma Oberbürgermeister der Stadt Köln a.D.
Kuratoren:
Bechtle GmbH IT Systemhaus, Waldemar Zgrzebski
Ebner Stolz Partnerschaft mbB Wirtschaftsprüfer Rechtsanwälte Steuerberater, Dr. Werner Holzmayer
Excelsior Hotel Ernst AG Henning Matthiesen
GALERIA Kaufhof GmbH Ass. jur. Ulrich Köster
Generali Investments Deutschland Kapitalanlagegesellschaft mbH, Dr. Ulrich Kauffmann
HANSA-REVISION Schubert & Coll. GmbH Wirtschafts­prüfungs- und Steuerberatungs­gesellschaft,
Dipl.-Kfm. Bernd Schubert
ifp Personalberatung und Managementdiagnostik, Jörg Will
Kirberg GmbH Catering Fine Food Jutta Kirberg
Kölner Bank eG Bruno Hollweger
Koelnmesse GmbH Gerald Böse
Kreissparkasse Köln Alexander Wüerst
Gerd Lützeler Dipl.-Kaufmann – Wirtschafts­prüfer – Steuerberater
Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA Dr. Wolfgang Leoni
Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. OHG Heinrich Becker
ROLEX Deutschland GmbH Peter Streit
TÜV Rheinland AG Prof. Dr. Bruno O. Braun
Oliver Binder studierte in seiner Heimatstadt Salzburg Germanistik, Musikwissenschaft und Geschichte.
Nach festen Engagements in Salzburg, Heilbronn, Dortmund und Köln ist er seit 2009 als freier Dramaturg und Autor tätig und lebt in Wien.
IMPRESSUM Herausgeber Gürzenich-Orchester Köln, Geschäftsführender Direktor Patrick Schmeing
Redaktion Johannes Wunderlich Textnachweis Der Text von Oliver Binder ist ein Originalbeitrag für dieses
Heft Bildnachweis Titel: François Sechet, S. 11, 20, 23, 28: Marco Borggreve. S. 5: Süddeutsche
­Zeitung/Lebrecht. S. 33: Catrin Moritz. Gestaltung, Satz parole gesellschaft für kommunika­tion mbH
Druck Köllen Druck + Verlag GmbH
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind.
Euro 2,-
sinfoniekonzert01
21./22./23. Sep 14
CD 1
Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten. Kein Verleih!
Keine unerlaubte Vervielfältigung,
Vermietung, Aufführung, Sendung!
Jörg Widmann Klarinette
François-Xavier Roth Dirigent
Gürzenich-Orchester Köln
Richard Strauss
»Metamorphosen« Es-Dur
Jörg Widmann
»Echo-Fragmente«
sinfoniekonzert01
21./22./23. Sep 14
CD 2
François-Xavier Roth Dirigent
Gürzenich-Orchester Köln
Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten. Kein Verleih!
Keine unerlaubte Vervielfältigung,
Vermietung, Aufführung, Sendung!
Richard Strauss
»Also sprach Zarathustra«
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