Grundlagen für Datenbankentwickler Microsoft für Windows Access

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Access 2002
für Windows
Grundlagen für
Datenbankentwickler
ACC2002D
00-0-03-75-05
Autor: Dr. Hansjörg Grafen
Inhaltliches Lektorat: Sabine Kleinschmidt
1. Auflage: Juli 2001 (190701)
Ó by HERDT-Verlag, Nackenheim, Germany
Internet: http://www.herdt.com
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Microfilm oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des
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ACCESS
Microsoft
INHALTSVERZEICHNIS
1 Eine einfache Datenbankanwendung.......... 4
Access 2002 - Grundlagen für Datenbankentwickler
5.7
Tabellenstruktur ändern .................................56
Tabelleneigenschaften festlegen ....................57
1.1
Was Sie wissen sollten.....................................4
5.8
1.2
Was ist ein Datenbankprogramm?....................5
5.9
1.3
Tabellen und Beziehungen ...............................6
Tabellen speichern und Primärschlüssel
festlegen.........................................................58
1.4
Abfragen...........................................................9
5.10
Sonstige Arbeiten mit Tabellen.......................60
1.5
Formulare und Berichte ..................................10
1.6
Schnellübersicht .............................................11
2 Datenbankgrundlagen................................. 12
2.1
Allgemeines zu Datenbanken .........................12
2.2
Sichten auf eine Datenbank............................13
2.3
Relationale Datenbanken ...............................15
2.4
Die erste Normalform .....................................17
2.5
Die zweite Normalform ...................................18
2.6
Die dritte Normalform .....................................19
2.7
Grundlagen zum
Entity-Relationship-Modell ..............................20
2.8
Beschreibung des ER-Modells .......................22
2.9
Schnellübersicht .............................................24
2.10
Übung.............................................................25
3 Die Arbeitsoberfläche ................................. 26
3.1
Access starten und beenden ..........................26
3.2
Das Access-Anwendungsfenster ....................27
3.3
Personalisierte Menüs ....................................28
3.4
Symbolleisten anpassen.................................30
3.5
Schnell Hilfe zum Programm erhalten ............32
3.6
Schnellübersicht .............................................33
3.7
Übung.............................................................33
4 Grundlegende Arbeiten
mit Datenbanken.......................................... 34
4.1
Datenbank öffnen und schließen ....................34
5.11
Schnellübersicht.............................................61
5.12
Übung ............................................................62
6 Feldeigenschaften........................................64
6.1
Grundlagen zu Feldeigenschaften..................64
6.2
Die Feldeigenschaften FELDGRÖSSE und
DEZIMALSTELLEN .............................................65
6.3
Standardwerte festlegen.................................66
6.4
Die Feldeigenschaft FORMAT ..........................66
6.5
Die Feldeigenschaft EINGABEFORMAT .............69
6.6
Gültigkeitsprüfung während
der Dateneingabe...........................................72
6.7
Nachschlagelisten ..........................................74
6.8
Schnellübersicht.............................................75
6.9
Übung ............................................................76
7 In der Datenblattansicht arbeiten ...............78
7.1
Aufbau der Datenblattansicht .........................78
7.2
Datensätze einfügen und löschen ..................80
7.3
Felder markieren und bearbeiten....................81
7.4
Änderungen rückgängig machen....................82
7.5
Rechtschreibprüfung in Textfeldern................83
7.6
Anzeige (Layout) der Tabelle verändern.........85
7.7
Spalten verschieben, fixieren
und ausblenden..............................................87
7.8
Tabellenstruktur in der Datenblattansicht
ändern............................................................88
7.9
Datensätze im AutoFormular eingeben ..........90
7.10
Schnellübersicht.............................................91
7.11
Übung ............................................................92
4.2
Grundlagen einer Access-Datenbank .............36
4.3
Datenbank mit dem Assistenten erstellen.......39
4.4
Datenbank manuell erstellen ..........................40
4.5
Datenbankobjekte bearbeiten.........................41
8.1
Feldinhalte suchen und ersetzen....................94
4.6
Objekte kopieren, verschieben
und löschen ....................................................42
8.2
Datensätze sortieren ......................................96
8.3
Grundlagen von Filtern...................................96
8.4
Auswahlbasierter Filter...................................98
8.5
Formularbasierter Filter ..................................99
8.6
Ausdrücke formulieren ................................. 100
4.7
Objekte aus- und einblenden..........................44
4.8
Schnellübersicht .............................................45
4.9
Übung.............................................................45
5 Tabellen erstellen und
Tabellenstruktur bearbeiten ....................... 46
5.1
Grundlagen zu Tabellen .................................46
5.2
Tabellen mit dem Tabellen-Assistenten
erstellen..........................................................47
5.3
Tabellen in der Datenblattansicht erstellen .....49
5.4
Tabellen manuell erstellen und bearbeiten .....50
5.5
Feldname und Felddatentyp festlegen............52
5.6
Feldbeschreibung und automatisch Felder
einfügen..........................................................55
8 Daten suchen, sortieren und filtern............94
8.7
"Filter nach"-Methode ................................... 101
8.8
Spezialfilter................................................... 102
8.9
Besonderheiten bei
UND/ODER-Verknüpfungen......................... 103
8.10
Schnellübersicht........................................... 104
8.11
Übung .......................................................... 105
I
Inhaltsverzeichnis
9 Indizierung.................................................. 106
13 Daten aus Tabellen und Abfragen
drucken....................................................... 156
9.1
Grundlagen zur Indizierung .......................... 106
9.2
Mit Indizes arbeiten ...................................... 108
13.1
Tabellen oder Abfragen direkt drucken ........ 156
9.3
Besonderheiten des Primärschlüssels ......... 110
13.2
Die Seitenansicht......................................... 157
9.4
Schnellübersicht........................................... 112
13.3
Die Seiteneinstellungen ............................... 159
9.5
Übung .......................................................... 112
13.4
AutoBericht erstellen.................................... 160
13.5
Schnellübersicht .......................................... 161
13.6
Übung .......................................................... 162
10 Beziehungen zwischen Tabellen.............. 114
10.1
Grundlagen zu Beziehungen........................ 114
10.2
Beispiele für Beziehungen
zwischen Tabellen........................................ 116
14.1
Grundlagen der Formularerstellung ............. 164
10.3
Referenzielle Integrität ................................. 117
14.2
AutoFormulare erstellen............................... 165
10.4
Das Beziehungsfenster ................................ 119
14.3
Formulare mit dem Assistenten erstellen ..... 166
10.5
Beziehungen erzeugen und löschen ............ 120
14.4
10.6
Vorhandene Beziehungen
einsehen und bearbeiten.............................. 121
Hauptformulare mit Unterformular
erstellen ....................................................... 168
14.5
Schnellübersicht .......................................... 170
10.7
Einstellungen bei referenzieller Integrität ..... 122
14.6
Übung .......................................................... 170
10.8
Unterdatenblätter verwenden ....................... 122
10.9
Schnellübersicht........................................... 124
10.10 Übung ......................................................... 124
11 Abfragen ..................................................... 126
14 Standardformulare erstellen .................... 164
15 Standardberichte erstellen ....................... 172
15.1
Grundlagen zu Berichten ............................. 172
15.2
Berichte mit dem Assistenten erstellen ........ 174
15.3
Gruppierte Berichte erstellen ....................... 175
11.1
Grundlagen zu Abfragen .............................. 126
15.4
Zusammenfassende Berichte erstellen ........ 176
11.2
Abfragearten ................................................ 127
15.5
Adressetiketten erstellen.............................. 177
11.3
Einfache Auswahlabfragen mit dem
Assistenten erstellen .................................... 128
15.6
Schnellübersicht .......................................... 179
15.7
Übung .......................................................... 179
11.4
Einfache Auswahlabfragen
manuell erstellen.......................................... 129
11.5
Abfragen speichern und öffnen .................... 132
11.6
Abfragekriterien eingeben ............................ 132
11.7
Weitere Möglichkeiten zur Formulierung
von Abfragen................................................ 134
11.8
Spitzenwerte ................................................ 136
11.9
Berechnete Felder........................................ 137
11.10 Der Ausdrucksgenerator .............................. 138
11.11 Schnellübersicht........................................... 140
11.12 Übung ......................................................... 140
12 Weiterführende Abfragen ......................... 142
12.1
Möglichkeiten zur Erstellung
von Abfragen................................................ 142
12.2
Auswahlabfragen mit mehreren Tabellen..... 143
12.3
Besonderheiten bei Abfragen
mit Beziehungen .......................................... 144
12.4
Abfragen mit Aggregatfunktionen ................. 146
12.5
Abfragen mit Parametern ............................. 147
12.6
Aktualisierungsabfragen............................... 148
12.7
Tabellenerstellungsabfragen ........................ 148
12.8
Anfügeabfragen ........................................... 149
12.9
Löschabfragen ............................................. 150
12.10 Assistent zur Duplikatsuche ......................... 151
12.11 Assistent zur Inkonsistenzsuche .................. 152
12.12 Schnellübersicht........................................... 154
12.13 Übung ......................................................... 154
Stichwortverzeichnis...................................... 180
2
Access 2002 - Grundlagen für Datenbankentwickler
2
Datenbankgrundlagen
In diesem Kapitel erfahren Sie
à
wie eine Datenbank aufgebaut ist
à
welche Sichtebenen auf eine Datenbank existieren
à
welche Begriffe bei relationalen Datenbanken eine Rolle spielen
à
was das Entity-Relationship-Modell (ER-Modell) ist
à
wozu Normalisierung dient und wie sie durchgeführt wird
Voraussetzungen
2.1
ü
Grundverständnis der Speicherung von Daten
ü
Grundlagen einer Datenbankanwendung unter Access
Allgemeines zu Datenbanken
Datenbanktypen
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Grundlagen von Datenbanken und ist teilweise vom Datenbankprogramm Access unabhängig. Es werden im Folgenden einige Grundbegriffe der Datenbanksprache vermittelt
sowie einige Hilfsmittel und Techniken bei der Datenbankentwicklung vorgestellt.
In vielen Fällen, wo Arbeitsabläufe EDV-unterstützt abgewickelt werden, ist die Speicherung einer großen Menge an Daten erforderlich.
Ein Datenbankprogramm verwaltet diese
Daten und ermöglicht, diese Daten zu lesen,
zu ändern, zu löschen und neue hinzuzufügen.
Lohn- und
Gehaltsabrechnung
Zuordnungsliste:
Mitarbeiter in den
Abteilungen
Adressliste sortiert
nach Wohnort
PERSONALDATEN
ABTEILUNGSDATEN
KUNDENVERZEICHNIS
Möglichkeiten der Datennutzung
Wie die Daten letztendlich gespeichert werden, hängt einerseits vom Datenbanktyp,
andererseits vom Datenbanksystem selbst
ab.
Es gibt verschiedene Typen von Datenbanken, von denen der relationale Datenbankaufbau der bekannteste
ist. Daten werden jedoch nicht immer in Tabellen gespeichert und müssen auch nicht immer einen bestimmten, fest vorgegebenen Felddatentyp besitzen.
12
Datenbanktyp
Bemerkungen
Hierarchische
Datenbanken
Zwischen den Datensätzen besteht eine Rangordnung. Ein untergeordneter Datensatz
gehört immer zu einem anderen, übergeordneten. Die Beziehungen zwischen den Daten
sind immer vom Typ 1:n, sodass ein gerichteter Graph entsteht, der auch als Baum
bezeichnet wird.
Netzwerkdatenbanken
Dieses Modell ist dem hierarchischen Modell ähnlich. Die Daten sind aber nicht in einem
einheitlichen Baum angeordnet, sondern in einem vom Datenbankentwickler definierten
Netz. Beziehungen werden als Sets (Mengen) bezeichnet.
2
Datenbankgrundlagen
Objektorientierte Objektorientierte Datenbanken speichern keine Datensätze, sondern Objekte (Daten plus
Datenbanken
Operationen auf den Objekten). Zum Beispiel kann das Objekt Hochofen gespeichert
werden. Das Objekt besitzt Eigenschaften wie aktuelle Temperatur und den Wirkungsgrad sowie Operationen auf den Daten wie Temperatur erhöhen.
Relationale
Datenbanken
2.2
Die relationalen Datenbanken stellen zur Zeit den häufigsten Datenbanktyp dar. Microsoft
Access gehört dazu. Die Daten werden als Tabellen gespeichert, zwischen denen Beziehungen definiert werden. Für die Auswertung der Daten hat sich die Abfragesprache SQL
durchgesetzt (structured query language - strukturierte Abfragesprache).
Sichten auf eine Datenbank
Unterschiedlicher Informationsbedarf
Unterschiedliche Personengruppen, die mit einer Datenbank arbeiten, haben je nach Aufgabe unterschiedliche
Sichten auf die Datenbank. Der Personalleiter benötigt beispielsweise Informationen über Personaldaten, während der Datenbankverwalter mit der Datenspeicherung und Datensicherheit beschäftigt ist. Die Details des
physischen Datenbankentwurfs sind für den Personalleiter irrelevant. Sie werden vom Datenbankadministrator
festgelegt und bei Bedarf gewartet. Aus dem logischen und physischen Datenbankentwurf ergibt sich die Datenbankarchitektur:
Benutzersicht
(externe Sicht)
Lagerbestand
(Formular 1)
Umsätze
(Formular 2)
Logische Sicht
Lagerbestand
(Abfrage 1)
Umsatz pro Kunde
(Abfrage 2)
Interne Sicht
Artikeltabelle
(Access-Datenbank)
Kundentabelle
(Access-Datenbank)
Europäische
Top 10-Kunden
(Bericht)
Top 10-Exportkunden
(Abfrage 3)
Rechnungen
(Excel-Arbeitsmappe)
Europäische Kunden
(Abfrage 4)
Ausländische Kunden
(dBase-Datenbank)
Unterschiedliche Sichten auf eine Datenbank
Interne Sicht
Die interne Sicht beschäftigt sich mit der physikalischen Anordnung der Daten auf den
Datenträgern. Die Daten können auf verschiedenen Rechnern in unterschiedlichen Gebäuden und Städten verteilt sein. Daten, die später zum Beispiel als eine Tabelle zu sehen sind, müssen nicht zwangsläufig gemeinsam gespeichert werden.
Logische Sicht
Hier wird die Gesamtheit aller Daten mit ihren Beziehungen dargestellt. In der logischen
Sicht setzt das Datenbankdesign ein: Welche Informationseinheiten werden wo verwaltet, und welche Beziehungen bestehen zu anderen Informationen.
Benutzersicht
Stellt die Sicht des Anwenders dar, der nur mit einem Teil der Daten arbeitet. Er kennt
weder den internen Aufbau noch die Gesamtsicht der Datenbank, sondern nur die für
ihn sichtbar gemachten Daten. Diese Daten können auf andere Weise verknüpft und
zusammengestellt sein als in der logischen Sicht.
Vorteile der Abgrenzung von interner, logischer und Benutzersicht
þ
Die Benutzer einer Datenbank müssen nicht wissen, wie die Daten physikalisch organisiert sind. Dadurch kann die physische Datenstruktur geändert werden, ohne dass sich das Datenbankdesign oder
die Sicht der Benutzer ändert (zum Beispiel können die Daten auf mehrere Computer verteilt werden,
weil die Datenmenge zu groß geworden ist). Insbesondere laufen die Anwendungsprogramme, die mit
der Datenbank arbeiten, problemlos weiter.
þ
Auf der internen Ebene können unterschiedliche Tabellenformate (zum Beispiel Access, dBase, MySQL,
Microsoft SQL Server oder Oracle) verwendet werden. Der Benutzer muss nicht wissen, woher die
Daten kommen.
13
2
Access 2002 - Grundlagen für Datenbankentwickler
þ
Die Datenstruktur einer logischen Sicht ist speziell auf die Bedürfnisse und Berechtigungen der Benutzer ausgerichtet. Der Personalchef darf beispielsweise die Gehälter der Mitarbeiter sehen, während ein
Angestellter der Personalverwaltung nur eine Sicht auf die Adressdaten der Angestellten hat.
Logischer Datenbankentwurf
Physischer Datenbankentwurf
Der logische Entwurf beschreibt die Struktur der Daten und der Bindungen untereinander:
ý
Welche Daten werden wie zusammengefasst (zum Beispiel in Tabellen)?
ý
Wie sehen die Beziehungen zwischen den Daten aus (zum Beispiel referenzielle Integrität)?
ý
Einfügen der Business-Logik: Gültigkeitsprüfungen, Eingabeformate etc.
Diese Logik steht dann automatisch jedem Nutzer der Daten zur Verfügung.
Dadurch ist eine konsistente Datenhaltung gewährleistet.
Der physische Entwurf beschäftigt sich mit dem Abspeichern der Daten:
ý
Wie werden die Daten auf dem Datenträger verteilt?
ý
Welche Zugriffsmöglichkeiten bestehen zu den Daten (Netzwerk, Internet,
lokal, ...)?
ý
Optimierung der Abspeicherung der Daten für oft auftretende Suchoperationen
ý
Automatische Sicherungsmechanismen sind einzubauen (zum Beispiel Daten mehrfach, gespiegelt abspeichern - bei Ausfall eines Datenbankrechners
existiert dann ein Ersatzrechner mit den gleichen Daten).
Unter Access können Sichten als Abfragen eingerichtet werden, die den Benutzern die jeweils benötigten Daten aus den Tabellen heraussuchen und die übrigen verbergen.
Datenbankmanagementsysteme
Zur Verwaltung von Daten wird eine Software benötigt, die als Datenbankmanagementsystem (DBMS) bezeichnet wird. Hauptaufgabe dieses Systems ist es, Benutzeranfragen zu verarbeiten und die gewünschten
Daten zurückzuliefern. Ein DBMS beschäftigt sich mit allen drei Sichten einer Datenbank. Versucht beispielsweise ein Benutzer, Daten zu einem Kunden abzufragen, führt das DBMS beispielsweise folgende Operationen
durch:
ý
Die Anfrage wird in eine interne Vorgehensweise übersetzt, um den gewünschten Datensatz bereitzustellen.
ý
Die Benutzersicht wird in die logische Sicht übersetzt, und die dort benötigten Datenstrukturen werden
ermittelt.
ý
Jetzt wird der physikalische Speicherort der Daten bestimmt.
ý
Der Zugriff auf die Daten erfolgt mit Operationen des Betriebssystems.
ý
Die Daten werden nun dem Benutzer übergeben.
Das DBMS ist demnach für mehrere Transformationen der Sichten verantwortlich. Zusätzlich werden beispielsweise Berechtigungen der Benutzer berücksichtigt, Datenänderungen protokolliert, Überprüfungen bei
der Dateneingabe vorgenommen oder beim Löschen von Daten berücksichtigt und ein Mehrbenutzerbetrieb
unterstützt.
Verteilte Datenbanken
Verteilte Datenbanken speichern Daten in mehreren Datenbanken (zum Beispiel auf Computern in verschiedenen Städten) und besitzen Mechanismen zur Zusammenführung und Abfrage der verteilten Daten. Zum Beispiel besitzen die Filialen einer Bank die Kundendaten ihrer Kunden, die Zentrale kann aber auch auf alle lokalen Kundendaten zugreifen. Umgekehrt können den Filialen Daten aus der Zentrale zur Verfügung gestellt
werden. Die jeweiligen Sichten verbergen die Herkunft der Daten vor den Benutzern.
14
Datenbankgrundlagen
2.3
2
Relationale Datenbanken
Begriffe in relationalen Datenbanken
Das relationale Datenmodell wurde 1970 von dem Mathematiker E. F. Codd entwickelt und mit Hilfe der
Mengentheorie beschrieben. Dieses Modell bildet die Basis für relationale Datenbanken.
Entitäten, Attribute und Tupel
Unter einer Entität wird in der Datenbanksprache ein Objekt verstanden, über das Daten gesammelt werden
sollen. Eine Entität könnte zum Beispiel eine Person oder ein Gegenstand sein. Im mathematischen Sinn entsprechen Entitäten den Elementen einer Menge. Die jeweils zu einer Entität vorhandenen Informationen
werden Attributen zugeordnet. Attribute einer Person könnten zum Beispiel Name oder Geburtsdatum sein,
Attribute eines Gegenstandes jede beliebige physikalische Eigenschaft oder der Wert.
Während der Begriff "Entität" die Gesamtheit der betreffenden Informationen innerhalb der Datenbank bezeichnet, werden einzelne Ausprägungen, wie bestimmte Personen, Tupel genannt.
Relationen und Tabellen
Eine Relation ist in der Datenbanksprache eine Tabelle und damit eine Konstruktion aus Spalten und Zeilen.
Datenbanktechnisch bezieht sich also eine Relation nicht auf die Verknüpfung zwischen Tabellen. In einem
relationalen Datenbankdesign muss für jede Entität eine Relation (Tabelle) angelegt werden.
Das englische Wort "Relation" bedeutet "Beziehung". Relationen in Datenbanken sind aber die Tabellen selbst
und nicht die Beziehungen zwischen ihnen.
In einer Tabelle werden die Daten gespeichert.
Diese Daten stellen die Informationen dar, die Sie
verwalten wollen.
Spalten und Zeilen
Eine Tabelle besteht aus Spalten, die auch Felder
genannt werden und den Attributen entsprechen.
Die Zeilen oder Datensätze einer Tabelle bilden
die Tupel ab. Da die Attribute für die gesamte Aufbau einer Tabelle (Relation)
Entität festgelegt wurden, ist der Aufbau aller
Datensätze einer Tabelle gleich.
Der Aufbau einer Tabelle wird auch die Struktur oder das Schema der Tabelle genannt. Die verschiedenen Datenbanksysteme (zum Beispiel Access, dBase, MySQL oder Paradox) haben unterschiedliche Tabellenformate,
von denen die Anforderungen an die Namensgebung der Tabellen und Felder sowie die Arten der Datentypen
der Felder abhängen.
Notizen
15
2
Access 2002 - Grundlagen für Datenbankentwickler
Schlüssel
Primärschlüssel
Das Relationenmodell fordert, dass jede Tabelle ein Attribut enthält, über das jeder Datensatz eindeutig identifiziert werden kann. In der Praxis kommen Attribute, die in jedem Fall eindeutig sind, selten vor. Beispiele wären Kraftfahrzeugkennzeichen oder eine Kombination aus Bankleitzahl und Kontonummer. Oft werden daher
zusätzliche Attribute definiert, welche die Tupel fortlaufend oder nach einem Nummernkreis durchnummerieren. Sie können vor dem Benutzer verborgen bleiben und nur der internen Datenbankverwaltung dienen oder
sichtbar sein, wie zum Beispiel Artikel- oder Kundennummern.
Solche eindeutigen Felder werden auch auf der physikalischen Ebene benötigt und dienen unter Anderem dem
schnellen Auffinden von Datensätzen in großen Tabellen. Sie werden Primärschlüssel genannt. Im technischen Sinne kann jede Tabelle nur einen Primärschlüssel haben. Die Tabelle erscheint nach diesem Schlüssel
sortiert. Ein Primärschlüssel ändert normalerweise während der gesamten Existenz eines Datensatzes seinen
Wert nicht.
Unter Access ist es möglich, Tabellen ohne Primärschlüssel zu verwenden. Sie können auch Werte von Primärschlüsseln ändern. Für größere Projekte ist es aber sinnvoll, sich an die Regeln des Relationenmodells zu
halten.
Sekundärschlüssel
Häufig sollen die Datensätze einer Tabelle in einer anderen Reihenfolge durchlaufen werden, als durch den
Primärschlüssel vorgegeben, zum Beispiel nach Postleitzahlen. Dazu muss die gesamte Tabelle nach diesen
Postleitzahlen sortiert werden. Bei großen Datensatzmengen kann dies eine lange Zeit in Anspruch nehmen.
Um den Zugriff auf die Daten zu beschleunigen, können zusätzlich zum Primärschlüssel weitere Indizes angelegt werden, die auch als Sekundärschlüssel bezeichnet werden. Mit Sekundärschlüsseln ist es möglich, nach
anderen Dateninhalten als dem Primärschlüssel zu suchen, ohne das alle Datensätze einer Tabelle durchlaufen
werden müssen. Unter Access heißt ein Sekundärschlüssel Index.
Fremdschlüssel
Ein Fremdschlüssel ist ein Feld in einer Tabelle, welches eine Beziehung zu einem Schlüsselfeld einer anderen
Tabelle herstellt. Beispielsweise befindet sich in einer Tabelle Aufträge in jedem Datensatz eine Kundennummer des Kunden, der den Auftrag ausgelöst hat. Diese Kundennummer identifiziert einen Kunden in der Kundentabelle eindeutig. Die Kundennummer in der Auftragstabelle stellt somit einen Fremdschlüssel ("fremder"
Schlüssel einer anderen Tabelle) dar.
Hilfsmittel und Methoden zum Datenbankentwurf
Das Entwerfen einer Datenbank ist keine einfache Aufgabe. Sie müssen sämtliche Informationen sammeln,
die in der Datenbank verwaltet werden, unterschiedliche Benutzersichten realisieren, eventuell die Daten auf
mehreren Rechnern verteilen und so fort. Je nach verwendetem Datenbanksystem und Art der Daten müssen
Sie sich für ein Datenmodell entscheiden. Entscheiden Sie sich für das relationale Datenmodell, werden die
Daten in Tabellen gespeichert. Zwischen den Tabellen können Sie Beziehungen und Integritätsregeln definieren.
16
Relationales Datenmodell
Darstellung der Daten in Tabellen, zwischen denen Beziehungen bestehen
können
Normalisierungsprozess
Methode zur redundanzfreien Speicherung von Daten (keine mehrfache
Speicherung) und zur Vermeidung fehlerhafter Datenerfassung beim Löschen, Ändern, Hinzufügen von Daten
Entity-Relationship-Modell
Grafische Darstellung aller relevanten Informationen zu den definierten Tabellen und den Beziehungen zwischen ihnen
Integritätsregeln
Dies sind Regeln, welche den logischen Aufbau und die Korrektheit der
Datenbank garantieren. Datenbankmanagementprogramme können diese
Regeln überwachen und die Daten bei Änderungen, Lösch- und Einfügevorgängen überprüfen.
Datenbankgrundlagen
2
Normalisierung und ER-Modell
Ein relationales Datenbankdesign wird mit Hilfe der so genannten Normalisierung erreicht. Dabei werden die
Daten über mehrere Stufen, die so genannten Normalformen, auf Tabellen verteilt, bis keine Redundanzen und
Inkonsistenzen mehr vorhanden sind.
Das Entity-Relationship-Modell (ER-Modell) dient der grafischen Darstellung eines Datenbankmodells. Dadurch
können die Verteilung der Daten auf die Attribute der Relationen und die Beziehungen der Relationen untereinander veranschaulicht werden.
Mit Hilfe der Normalisierung und des ER-Modells kann die ganze Datenbankstruktur mit Papier und Bleistift
entworfen werden, bevor irgendwelche Arbeiten am Computer vorgenommen werden müssen.
2.4
Die erste Normalform
Eine rohe Datensammlung
Die Abbildung zeigt die Tabelle einer kleinen CD-Sammlung. Der Übersichtlichkeit halber sind einige Informationen, die noch interessant sein könnten (etwa das Erscheinungsjahr einer CD), weggelassen worden.
Der Weg, alle Daten in einer Tabelle unterzubringen, hat unverkennbar einige Nachteile. Was zuerst auffällt,
ist, dass das Feld Lieder nicht jeweils einen, sondern mehrere Werte annehmen kann. Das hat Nachteile, weil
ý
beim Bearbeiten der Lieder umständlich im Innern des Feldes gearbeitet werden muss
ý
nach den Liedern nicht sortiert werden kann
ý
in einem Feld Speicherplatz für eine unbekannte Zahl von Werten bereitgehalten werden muss, was
nicht immer gelingen wird und bei CDs mit wenigen Liedern zur Vergeudung von Speicherplatz führt.
ý
Wenn später zusätzlich Informationen zu den einzelnen Liedern gespeichert werden sollen, etwa die
Spieldauer, wäre das so nicht oder nur schwer möglich.
Um diesen Problemen aus dem Weg zu gehen, muss die Tabelle in die erste Normalform gebracht werden.
Definition
þ
Eine Relation befindet sich dann in der ersten Normalform, wenn alle Attribute nur einen einzigen Wert
aufweisen.
Notizen
17
2
Access 2002 - Grundlagen für Datenbankentwickler
Eine neue Entität
Die Tabelle befindet sich deswegen nicht in der ersten Normalform, weil übersehen wurde, dass es sich bei
den Liedern um eine eigene Entität handelt. Es wird also eine neue Tabelle Lieder benötigt, die für jedes Lied
einen eigenen Datensatz enthält.
Zusätzlich wurde in beiden Tabellen das Feld CDID hinzugefügt, das
þ
in der Tabelle CDs als Primärschlüssel dient
þ
das verknüpfte Datenfeld für die nun notwendige 1:nBeziehung zwischen den Tabellen CDs und Lieder ist.
Darüber hinaus können Sie jetzt zu jedem einzelnen Lied noch
Die neue Tabelle "Lieder"
die Spieldauer speichern.
Das neue Feld LiedID ist der Forderung geschuldet, dass jede
Tabelle einen Primärschlüssel haben soll. In der Abbildung ist
die Tabelle nach dem Feld LiedName sortiert, um zu zeigen,
dass durchaus zwei oder mehr Lieder den gleichen Namen haben können, in diesem Fall Solitude.
Die CD-Sammlung in der 1. Normalform
Unter Access können Sie die Lieder einer einzelnen
CD bequem im Unterdatenblatt der Tabelle CDs bearbeiten.
Die Tabellen "CDs" und "Lieder" im Unterdatenblatt
2.5
Die zweite Normalform
Redundanzen
In einer CD-Sammlung sind für gewöhnlich mehrere CDs von jeweils dem gleichen Künstler beziehungsweise
von der gleichen Band. In unserem Beispiel ist das der libanesische Jazzer Rabih Abou-Khalil. Sein Name ist
daher mehrfach gespeichert. Dies hat die folgenden Nachteile:
ý
Es wird unnötig Speicherplatz belegt. Das kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn Sie noch weitere Informationen über die Bands speichern wollen.
ý
Wenn Sie merken, dass Sie den Namen falsch geschrieben haben, müssen Sie ihn an mehreren Stellen
ändern. Wenn Sie den Namen nur an einer Stelle falsch geschrieben haben, werden Sie beim Suchen
und Sortieren in der CD-Tabelle kein richtiges Ergebnis erhalten.
ý
Es ist nicht möglich, Informationen über Bands zu speichern, zu denen keine CD vorhanden ist.
Definition
þ
18
Eine Relation befindet sich in der zweiten Normalform, wenn sie sich bereits in der ersten Normalform
befindet und jedes Nichtschlüsselfeld vom Primärschlüssel abhängt.
2
Datenbankgrundlagen
Realisierung
Sie können dieser Forderung nachkommen, indem
Sie eine neue Tabelle Künstler anlegen. Das Feld
Bandname wird dafür aus der Tabelle CDs entfernt. Die Verbindung zwischen den Tabellen kann
durch das neue Schlüsselfeld KünstlerID hergestellt werden.
Dass dieses Datenmodell keine Unterscheidung
zwischen Einzelkünstlern und Bands kennt, ist
eine zulässige Vereinfachung.
Die Tabellen "Künstler" und "Labels"
Das Datenmodell kann aber dem Vorkommen von
CD-Samplern gerecht werden, wenn Sie die neue
Beziehung nicht zwischen den Tabellen Künstler
und CDs, sondern zwischen Künstler und Lieder
anlegen. Offenbar kommt es so der abzubildenden
Wirklichkeit näher. Es gibt eine direkte Beziehung
zwischen Künstlern und Liedern, die von der Zusammenstellung der CDs unabhängig ist.
Das Datenmodell ist dennoch nicht vollständig. Die Möglichkeit, dass dasselbe Lied desselben Künstlers auf verschiedenen CDs enthalten sein kann,
kann ohne Redundanz nicht abgebildet werden. Als Beispiel mag es dennoch
genügen.
Aus den gleichen Gründen wird das Feld Label aus der Tabelle CDs in eine
neue Relation verschoben. In beiden neuen Tabellen können nun zusätzliche
Informationen gespeichert werden, die weder von den Liedern noch von den
CDs abhängen.
2.6
Die dritte Normalform
Die CD-Sammlung in der 2. Normalform
Abhängige Felder
Es fällt auf, dass in der Tabelle Labels die Inhalte der beiden Felder Land-Kürzel und Land unmittelbar von einander abhängen. In solch einem Fall wird von transitiver Abhängigkeit gesprochen. Zugleich können Werte
mehrmals vorkommen. Das hat eine Reihe von Nachteilen:
ý
Wenn in einem Datensatz der Wert des Feldes Länder-Kürzel geändert wird, muss auch der Wert des
Feldes Land geändert werden.
ý
Die Werte für beide Felder müssen mehrfach gespeichert werden, wenn mehrere Labels aus dem gleichen Land in der Sammlung vorkommen.
Notizen
19
15
Access 2002 - Grundlagen für Datenbankentwickler
15
Standardberichte erstellen
In diesem Kapitel erfahren Sie
à
welche Berichtsarten in Access zur Verfügung stehen
à
wie Sie einen Bericht mit dem Assistenten erstellen
à
wie Sie einen gruppierten und einen zusammenfassenden Bericht erstellen
à
wie Sie einen Bericht für den Ausdruck von Etiketten erstellen
Voraussetzungen
ü
Tabellenerstellung und -bearbeitung
ü
Daten drucken
ü
Beziehungen zwischen Tabellen
15.1 Grundlagen zu Berichten
Vorteile von Berichten
Mit Berichten haben Sie die Möglichkeit, Ihre Daten wirkungsvoll als gedruckte Dokumente darzustellen. Sie
können die Daten des Berichts beliebig aus einer oder mehreren Tabellen zusammenstellen, gruppieren und
optisch aufbereiten.
þ
Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten mit Hilfe von Grafiken, OLE-Objekten und verschiedenen Farben
þ
Übersichtliche und leichte Datenauswertung
þ
Möglichkeit zur Gruppierung von Datensätzen
Möglichkeiten zum Erstellen von Berichten
ý
AutoBericht: Access erstellt automatisch einen Bericht mit allen Datenfeldern der gewählten Tabelle
oder Abfrage.
ý
Berichts-Assistent: In mehreren Schritten können Sie über Dialogfenster die Datenfelder auswählen, die
Sie in den Bericht einfügen möchten, und die grafische Gestaltung des Berichts bestimmen.
ý
Diagramm-Assistent: Mit diesem Assistenten können Sie ein Diagramm in einem Bericht erzeugen. Das
Diagramm wird dabei nach einer Datenänderung in der zu Grunde liegenden Tabelle oder Abfrage automatisch aktualisiert.
ý
Etiketten-Assistent: Mit diesem Assistenten können Sie Adressetiketten erstellen.
ý
Entwurfsansicht: In dieser Ansicht können Sie einen neuen Bericht ganz individuell gestalten und beispielsweise Grafiken oder Steuerelemente einfügen oder einen bestehenden Bericht bearbeiten.
Das Konzept der Berichte ist dem der Formulare sehr ähnlich. Während dort der Schwerpunkt auf der Darstellung der Daten am Bildschirm liegt, liegt hier der Schwerpunkt auf dem Ausdruck auf Papier.
172
Standardberichte erstellen
15
Layoutmöglichkeiten eines Berichts
Beim Erstellen eines Berichts können Sie zwischen verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten wählen.
Einspaltige Darstellung
Jedes Feld des Datensatzes wird auf einer neuen Zeile
mit Name und Wert angezeigt. Die Datensätze werden
einzeln untereinander ausgegeben.
Tabellarische Darstellung Die Anzeige der Datensätze erfolgt zeilenweise in Tabellenform. Diese Darstellung ermöglicht die Ansicht mehrerer Datensätze auf einer Berichtsseite.
Gruppierte Darstellung
Haben Sie eine Gruppierungsfunktion für ein Datenfeld
gewählt (beispielsweise Summe für die Anzahl der Bestellungen pro Artikel), können Sie zwischen verschiedenen Layoutmöglichkeiten zur Anzeige der gruppierten
Daten im Bericht wählen.
Blockdarstellung
Die Datensätze werden blockweise nach den angegebenen Feldern zusammengefasst.
Diagramm
Hier wird ein Bericht erstellt, in dem die Daten in einem
Diagramm grafisch dargestellt werden.
Adressetiketten
Sie können Etiketten im Endlosformat oder im Einzelblattformat für verschiedene Etikettengrößen erstellen und
ausdrucken lassen.
Notizen
173
15
Access 2002 - Grundlagen für Datenbankentwickler
15.2 Berichte mit dem Assistenten erstellen
Der Berichts-Assistent
Mit dem Berichts-Assistenten können Sie die gewünschten Datenfelder aus einer oder aus mehreren Tabellen
auswählen. Sie haben zwischen folgenden Layoutmöglichkeiten die Auswahl:
þ
Einspaltige Darstellung
þ
Tabellarische Darstellung
þ
Blockdarstellung
þ
Gruppierte Darstellung in unterschiedlicher Form
Zusätzlich können Sie zwischen verschiedenen vordefinierten Formatvorlagen wählen, die verschiedene
Schriftarten und -farben enthalten.
Voraussetzung: Um einen Bericht für zwei oder mehr Tabellen zu erstellen, muss eine Beziehung zwischen
den Tabellen definiert sein.
Þ
Aktivieren Sie im Datenbankfenster die Objektkategorie BERICHTE, und klicken Sie auf das
Symbol
.
Þ
Markieren Sie anschließend den Eintrag BERICHTS-ASSISTENT, und bestätigen Sie mit OK.
Access startet den Berichts-Assistenten.
Schritt 1: Tabelle und Datenfelder wählen
Þ
Wählen Sie die gewünschte(n) Tabelle(n) oder Abfrage(n) aus.
Þ
Wählen Sie anschließend für jede Tabelle/Abfrage die Datenfelder aus, die der Bericht enthalten soll.
Þ
Bestätigen Sie mit WEITER.
Schritt 2: Datenanzeige wählen
Þ
Bestimmen Sie, nach welcher Tabelle oder
Abfrage der Bericht gruppiert werden soll.
Das Dialogfenster erhalten Sie nur, wenn
der Bericht mehr als eine Tabelle oder Abfrage enthält.
Þ
Bestätigen Sie mit WEITER.
Um einen Bericht über zwei Tabellen zu erzeugen, brauchen Sie das verknüpfte Datenfeld nicht aufzunehmen.
Der Assistent analysiert die Beziehungen der Tabellen
und erzeugt im Hintergrund die benötigte Abfrage.
Schritt 3: Gruppierungsoptionen festlegen
Auswahl der Datenanzeige
Þ
Legen Sie in diesem Schritt fest, ob die Datensätze nach einem Datenfeld gruppiert werden
sollen (vgl. Abschnitt 15.3).
Þ
Bestätigen Sie mit WEITER.
Schritt 4: Sortierung festlegen
174
Þ
Wählen Sie im ersten Listenfeld das Datenfeld aus, nach dem die Datensätze sortiert werden
sollen.
Þ
Wählen Sie im zweiten Listenfeld das Datenfeld aus, nach dem die Daten anschließend sortiert werden sollen.
15
Standardberichte erstellen
Þ
Klicken Sie auf die Schaltfläche AUFSTEIGEND, falls Sie die Sortierrichtung ändern möchten.
Þ
Mit der Schaltfläche ZUSAMMENFASSUNGSOPTIONEN können Sie Daten zusammenfassen.
Þ
Bestätigen Sie mit WEITER.
Schritt 5: Layout wählen
Þ
Aktivieren Sie das Optionsfeld = für das gewünschte Layout.
=
>
Enthält der Bericht eine Tabelle oder Abfrage, können Sie nur zwischen den
Optionen EINSPALTIG, TABELLARISCH und IN
BLÖCKEN wählen.
Þ
Aktivieren Sie ein Optionsfeld > für die gewünschte Seitenausrichtung.
Þ
Bestätigen Sie mit WEITER.
Layout und Seiteneinstellung
Schritt 6: Format wählen
Þ
Wählen Sie
Format aus.
das
gewünschte
Þ
Bestätigen Sie mit WEITER.
Schritt 7: Berichtsnamen wählen
Þ
Geben Sie den Berichtsnamen
ein.
Þ
Erzeugen Sie den Bericht mit der
Erstellter Bericht in der Seitenansicht
Schaltfläche FERTIG STELLEN.
15.3 Gruppierte Berichte erstellen
Feldinhalte als Überschriften
In einem gruppierten Bericht werden die Daten nach bestimmten Datenfeldern gruppiert dargestellt. Beispielsweise können Sie Personaldaten nach dem Land gruppieren. Innerhalb der Ländergruppen kann eine weitere
Gruppierung nach Städten stattfinden. Ein gruppierter Bericht kann auch Daten aus mehreren Tabellen enthalten. Die Datensätze einer Detailtabelle können nach Zuordnung zu einem Datensatz der Mastertabelle gruppiert werden.
Notizen
175
15
Access 2002 - Grundlagen für Datenbankentwickler
Gruppierung festlegen
Die Felder, nach denen die Datensätze gruppiert werden sollen, bestimmen Sie im 2. Schritt (Berichte für eine
Tabelle) oder 3. Schritt (Berichte mit mehreren Tabellen) des Berichts-Assistenten.
Þ
Wählen Sie im Listenfeld das Datenfeld aus,
nach dem die Datensätze gruppiert werden
sollen, und betätigen Sie die Schaltfläche
=, oder klicken Sie doppelt auf den Feldnamen.
Þ
Wiederholen Sie den Vorgang für alle Datenfelder, nach denen anschließend gruppiert
werden soll.
Þ
Möchten Sie ein Gruppierungsfeld wieder
aus dem Bericht entfernen, klicken Sie
doppelt auf den Gruppierungsrahmen im
Beispielbericht oder auf die Schaltfläche >.
Þ
=
>
?
@
Um die Reihenfolge der Gruppierung zu
Datenfelder gruppieren
ändern, markieren Sie rechts ein Feld und
betätigen Sie dann eine der Schaltflächen
PRIORITÄT ?.
Gruppierungsoptionen festlegen
Oft ist es sinnvoll, dass die Gruppierung nicht anhand des
gesamten Feldinhalts stattfindet. Beispielsweise können Gruppierungen nach dem Anfangsbuchstaben des Nachnamens
oder den ersten zwei Ziffern der Postleitzahl erfolgen. Bei
Datenfeldern mit Datumsangaben oder numerischen Werten ist
es häufig wünschenswert, die Datensätze nach bestimmten
Zeitabschnitten oder Wertintervallen zu gruppieren.
1
Þ
Nach Festlegung der Datenfelder für die einzelnen Gruppierungsebenen klicken Sie auf die
Schaltfläche GRUPPIERUNGSOPTIONEN @. Sie erhalten eine Liste aller Datenfelder, die als Gruppenebene definiert wurden.
Þ
Wählen Sie für jede angezeigte Gruppenebene mit Hilfe des entsprechenden Listenfeldes =
das Intervall, nach dem ein Gruppenwechsel stattfinden soll.
Die möglichen Einstellungen hängen jeweils vom Datentyp des Feldes ab. Mit der Einstellung
NORMAL erreichen Sie, dass eine neue Gruppe beginnt, sobald sich der Feldinhalt ändert.
15.4 Zusammenfassende Berichte erstellen
Zählen, summieren, mitteln
Der zusammenfassende Bericht bietet Ihnen die Möglichkeit, die numerischen Datenfelder von Datensatzgruppen auszuwerten. Beispielsweise können Sie für ein Zahlenfeld die Summe, den Mittelwert oder den minimalen/maximalen Wert berechnen und anzeigen lassen.
Die Art der Berechnung bestimmen Sie im 3. Schritt (Berichte für eine Tabelle) oder 4. Schritt (Berichte mit
mehreren Tabellen) des Berichts-Assistenten. Der Bericht muss mindestens eine Gruppierung enthalten.
Þ
Klicken Sie im Berichts-Assistenten auf die Schaltfläche ZUSAMMENFASSUNGSOPTIONEN.
Þ
Aktivieren Sie anschließend für jedes Feld die gewünschte Berechnungsart.
Es stehen hier nur die Datenfelder zur Auswahl, die Zahlen enthalten.
176
15
Standardberichte erstellen
Þ
Bestimmen Sie mit den Optionsfeldern =, ob
der Bericht die einzelnen Datensätze oder nur
eine Zusammenfassung der gruppierten Datensätze enthalten soll.
Þ
Falls der prozentuale Anteil der Summen an
der Gesamtsumme im Bericht eingefügt werden soll, aktivieren Sie das Kontrollfeld >.
Þ
Bestätigen Sie die Einstellungen mit OK.
Þ
Legen Sie alle weiteren Einstellungen wie gewohnt in den folgenden Dialogfenstern fest.
=
>
Zusammenfassungsoptionen festlegen
Zusammenfassender Bericht
15.5 Adressetiketten erstellen
Briefe komfortabel adressieren
Access verfügt über einen speziellen Assistenten zum Erstellen von Etiketten. Mit ihm können Sie beispielsweise Adressetiketten für Kundenbriefe erstellen.
Notizen
177
15
Access 2002 - Grundlagen für Datenbankentwickler
Þ
Aktivieren Sie im Datenbankfenster die Objektkategorie BERICHTE, und klicken Sie auf das
Symbol NEU.
Þ
Wählen Sie im Listenfeld die Tabelle oder Abfrage aus, mit deren Daten die Etiketten erstellt
werden sollen.
Þ
Markieren Sie anschließend den Eintrag ETIKETTEN-ASSISTENT.
Þ
Starten Sie den Assistenten mit Ok.
Schritt 1: Etikettengröße wählen
Þ
Mit Hilfe der Optionsfelder = und >
bestimmen Sie die Maßeinheit und
den Etikettentyp.
Þ
Wählen Sie in der Liste ? die Etikettengröße aus.
?
Vergleichen Sie am besten den Eintrag auf der Verpackung Ihrer Etiketten mit der angezeigten Liste.
Þ
Falls die Liste Ihre Etikettengröße
nicht enthält, definieren Sie über die
Schaltfläche @ ein eigenes Etikettenformat.
Þ
Bestätigen Sie mit WEITER.
=
>
@
Etikettengröße festlegen
Schritt 2: Schrifteigenschaften definieren
Þ
Wählen Sie die Schriftart, -größe,
-breite und -farbe aus.
Þ
Bestätigen Sie mit WEITER.
Text für alle Etiketten
Schritt 3: Etikettenaufdruck festlegen
Þ
Geben Sie den Text in den Entwurf
ein, der auf allen Etiketten erscheinen
soll.
Datenfeldplatzhalter
Þ
Fügen Sie anschließend die
wünschten Datenfelder ein.
ge-
Þ
Betätigen Sie RETURN
, um den
Cursor im Etikettenentwurf in die Inhalt des Etikettenberichts eingeben
nächste Zeile zu setzen.
Þ
Bestätigen Sie mit WEITER.
Schritt 4: Sortierreihenfolge festlegen
Þ
Übernehmen Sie aus der Liste
VERFÜGBARE FELDER die Felder in die
Liste SORTIEREN NACH, nach denen Sie
Ihre Etiketten sortieren möchten.
Schritt 5: Etiketten benennen und erstellen
Þ
Þ
Geben Sie den Berichtsnamen ein.
Betätigen Sie die Schaltfläche FERTIG
um die Etiketten zu erstellen.
STELLEN,
Ansicht des Etikettenentwurfs
178
15
Standardberichte erstellen
15.6 Schnellübersicht
Sie möchten...
Lösung
Alternative
einen AutoBericht mit allen Datenfeldern einer Tabelle erstellen
EINFÜGEN - BERICHT, Eintrag AUTOBERICHT
mit dem Assistenten einen Bericht
mit bestimmten Datenfeldern einer
Tabelle erstellen
EINFÜGEN - BERICHT, Eintrag BERICHTS-ASSIS-
einen Bericht für mehrere Tabellen
erstellen
Im 1. Schritt des Berichts-Assistenten Datenfelder aus mehr als einer Tabelle wählen
--
einen gruppierten Bericht erstellen
Im 3. Schritt des Berichts-Assistenten das Datenfeld wählen, nach dem die Datensätze
gruppiert werden sollen
--
einen zusammenfassenden Bericht
erstellen
Im 4. Schritt des Berichts-Assistenten die
Schaltfläche ZUSAMMENFASSUNGSOPTIONEN wählen
--
Adressetiketten erstellen
EINFÜGEN - BERICHT, Eintrag ETIKETTENASSISTENT
TENT
und Eintrag
AUTOBERICHT
und Eintrag
BERICHTS-ASSISTENT
und Eintrag
ETIKETTEN-ASSISTENT
15.7 Übung
Übungsdatei: Casino15
Ergebnisdatei: Casino15-E
=
>
Öffnen Sie die Datenbank Casino15.
Erstellen Sie für die Tabelle Personal einen tabellarischen AutoBericht mit dem Namen PersonalBerichtInTabellenform.
?
Erstellen Sie für die Tabelle Kundenverzeichnis einen einspaltigen AutoBericht mit dem Namen KundenverzeichnisBericht.
Der Bericht ArbeitszeitenNachPersonalnummer soll alle Felder der Tabelle Arbeitszeiten enthalten und nach dem Feld PersonalNr sortiert sein. Nutzen Sie den Berichts-Assistenten zum
Erstellen dieses Berichts. Wählen Sie das Layout TABELLARISCH und das Format FORMAL aus.
Erstellen Sie mit dem Berichts-Assistenten einen Bericht, der alle Bestellungen je Kunde darstellt. Der Bericht soll die Felder KundenNr, Bestelldatum, KategorieNr und Portionen enthalten, nach KundenNr gruppiert und nach Bestelldatum sortiert werden. Wählen Sie für das
Layout GLIEDERUNG 1 mit dem Format INFORMELL. Speichern Sie diesen Bericht unter dem
Namen BestellungenNachKunden.
Erstellen Sie einen zusammenfassenden Bericht im Blocklayout mit dem Namen MonatsBericht, in dem die Datensätze der Tabelle Bestellungen nach dem Monat des Lieferdatums
gruppiert sind. Erstellen Sie weiterhin eine Zusammenfassung für jede Datensatzgruppe,
welche die Summen der Portionen enthält. Der Bericht soll im Querformat angezeigt werden.
Erzeugen Sie einen gruppierten Bericht BestellungenKundenÜbersicht im Querformat. Verwenden Sie das Layout ABGESTUFT mit dem Format WEICHES GRAU. Der Bericht soll die Felder
Lieferdatum, Portionen, Bestelldatum und Bezahlt aus der Tabelle Bestellungen enthalten.
Aus der Tabelle Kundenverzeichnis soll das Feld Name und aus der Tabelle Speisekarte der
KategorieName enthalten sein. Gruppieren Sie den Bericht nach dem Lieferdatum je Monat
und nach dem Feld Name.
Drucken Sie alle Berichte.
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