Selbstwahrnehmung und gestörte Selbstwahrnehmung bei Patienten

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Selbstwahrnehmung und
gestörte Selbstwahrnehmung
bei Patienten mit Hirntumor
SASRO Sion 2006
Peter O. Bucher
Sich selbst erkennen
ƒ Bewusstsein
ƒ Selbstwahrnehmung
ƒ Körperwahrnehmung
ƒ Selbsteinschätzung
Sich selbst erkennen
ƒ Bewusstsein
ƒ Selbstwahrnehmung
ƒ Körperwahrnehmung
ƒ Selbsteinschätzung
Bewusstsein
(ICH-Bewusstsein)
ist definiert durch:
Wachheit / Vigilanz
Aufmerksamkeit
Wachheit
Benommenheit
graduierte Bewusstlosigkeit
Koma
Bewusstsein
unterscheide:
Hintergrundbewusstsein
Aktualbewusstsein
Länger andauernde Zustände:
Schnell wechselnde Zustände:
ƒ sich als Körper empfinden
ƒ bewusste Sinneswahrnehmung
ƒ eine eigene Identität empfinden
ƒ gezieltes Handeln und geistige
Tätigkeit wie z.B. sich anziehen,
ƒ sich als handelnden, denkenden
und fühlenden „Akteur“ empfinden
ƒ sich in einer räumlichen und
zeitlichen Dimension empfinden
ƒ zwischen Realität und Vorstellung
unterscheiden
denken, sich vorstellen u. erinnern
ƒ Gefühlsempfinden und
vitale Bedürfnisse (Hunger)
ƒ Wünsche, Absichten,
Willensakte
implizite Wahrnehmung
implizite Wahrnehmung
explizite Wahrnehmung
Sich selbst erkennen
ƒ Bewusstsein
ƒ Selbstwahrnehmung
ƒ Körperwahrnehmung
ƒ Selbsteinschätzung
Selbstwahrnehmung
= Wahrnehmung der eigenen
¾ physischen Vorgänge
(Körperwahrnehmung)
(Schmerzempfinden)
(Müdigkeitsempfinden)
¾ kognitiven Vorgänge
(Wahrnehmen der aktuellen
perzeptiv-kognitiven Leistungsfähigkeit: aktuelles Können /
Versagen erkennen)
¾ psychosozialen Vorgänge
(Wahrnehmen der eigenen
emotionalen Befindlichkeit,
des sozialen Empfindens,
der eigenen sozialen Wirkung)
Sich selbst erkennen
ƒ Bewusstsein
ƒ Selbstwahrnehmung
ƒ Körperwahrnehmung
ƒ Selbsteinschätzung
Körperwahrnehmung
= sensomotorisches Selbst
Wahrnehmung des
eigenen Körpers:
- Körperlage /
Positionierung
des Körpers im
Raum wahrnehmen
- Lokalisieren der
Körperteile
(Körperschema)
- Art des Berührtwerdens wahrnehmen
- Bewegungen des
Körpers wahrnehmen
Sich selbst erkennen
ƒ Bewusstsein
ƒ Selbstwahrnehmung
ƒ Körperwahrnehmung
ƒ Selbsteinschätzung
Selbsteinschätzung
= ein Konzept vom Selbst haben:
Die berücksichtigte physische, kognitive, psycho-soziale
Eigenerfahrung
führt zu Schlussfolgerungen
für die
eigene Leistungsfähigkeit (Leistungsprofil)
Emotionale Intelligenz
Selbstregulierung
Empathie
Soziale Fähigkeiten
Selbstwahrnehmung
Motivation
Gehirneinwirkung
Hirntumor
Neuropsychische Störungen:
kognitive und psycho-soziale (emotionale)
Neuropsychische Funktionen / Störungen
•
Aufmerksamkeit
¾ Aufmerksamkeitsstörung (z.B. Neglect)
•
Wahrnehmung
¾ Agnosie (z.B. visuell-räumliche Störung)
•
Handeln
¾ Apraxie
•
Sprachfähigkeit
¾ Aphasie
•
Gedächtnis
¾ Mnestische Störung (z.B.Amnesie)
•
Steuerung und Kontrolle
¾ Antriebstörung
mangelnde Selbstüberwachung
mangelndes Umstellungsvermögen
mangelndes Planen/Strukturieren
•
Psycho-soziale Funktionen
¾ gestörte Befindlichkeit / soziale Interaktion
Hemi-Neglect
Hemi-Neglect
Neuropsychische Funktionen / Störungen
•
Aufmerksamkeit
¾ Aufmerksamkeitsstörung (z.B. Neglect)
•
Wahrnehmung
¾ Agnosie (z.B. visuell-räumliche Störung)
•
Handeln
¾ Apraxie
•
Sprachfähigkeit
¾ Aphasie
•
Gedächtnis
¾ Mnestische Störung (z.B.Amnesie)
•
Steuerung und Kontrolle
¾ Antriebstörung
mangelnde Selbstüberwachung
mangelndes Umstellungsvermögen
mangelndes Planen/Strukturieren
•
Psycho-soziale Funktionen
¾ gestörte Befindlichkeit / soziale Interaktion
Gestörte Gesichtswahrnehmung
(Prosopagnosia)
Gestörte Gesichtswahrnehmung
(Prosopagnosia)
Neuropsychische Funktionen / Störungen
•
Aufmerksamkeit
¾ Aufmerksamkeitsstörung (z.B. Neglect)
•
Wahrnehmung
¾ Agnosie (z.B. visuell-räumliche Störung)
•
Handeln
¾ Apraxie
•
Sprachfähigkeit
¾ Aphasie
•
Gedächtnis
¾ Mnestische Störung (z.B.Amnesie)
•
Steuerung und Kontrolle
¾ Antriebstörung
mangelnde Selbstüberwachung
mangelndes Umstellungsvermögen
mangelndes Planen/Strukturieren
•
Psycho-soziale Funktionen
¾ gestörte Befindlichkeit / soziale Interaktion
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gestörtes sich selbst Erkennen
(gestörte Selbstwahrnehmung)
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hirnorganisch bedingt
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gestörtes sich selbst Erkennen
(gestörte Selbstwahrnehmung)
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hirnorganisch bedingt
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Anosognosie
Anosodiaphorie
Anosognosie
Hirnorganisch bedingtes
Nichterkennen:
ƒ der Erkrankung
ƒ des Verlustes
ƒ des Unvermögens
Anosodiaphorie
abgeschwächte Form von Anosognosie:
Indifferenz, Sorglosigkeit
gegenüber:
ƒ der Erkrankung
ƒ des Verlustes
ƒ des Unvermögens
und gegenüber deren Alltagskonsequenzen
Nicht-organisch verursachte
Beeinträchtigung der
Selbstwahrnehmung
Persönlichkeitsmerkmale
Verhalten / Einstellung
des sozialen Umfeldes
Krankheitsverarbeitung
<Coping>
= Integration der krankheitsbedingten
physischen und psychischen Veränderung
in das (neue) Selbstkonzept - mit dem Ziel,
dass das SELBST auch angesichts eines
Defizites intakt bleiben kann.
Problemorientierte
Copingstrategien
Emotionsorientierte
Copingstrategien
Einflüsse auf das Coping
ƒ körperlicher Gesundheitsschaden
ƒ kognitive Störungen:
- Selbstwahrnehmung
- Selbststeuerung / Selbstkontrolle
- Gedächtnis
ƒ hirnorganisch bedingte emotionale Störungen
ƒ frühere Krisenerfahrungen
ƒ bisherige Bewältigungsstrategien
ƒ soziales Netzwerk (inkl. Coping der Angehörigen)
Inadäquates Coping
Hirnorganisch bedingte
kognitive und emotionale
Störungen
Persönlichkeitsbedingt
und / oder
Sozialumgebungsbedingt
Konsequenz für die Fachleute:
Bei der (psychologischen / psychotherapeutischen)
Unterstützung im Krankheitsverarbeitungsprozess
ist den hirnorganisch bedingten Einschränkungen
des hirnerkrankten Menschen die notwendige
Beachtung zu schenken.
Denn: jeder Bewältigungsakt stützt sich auf ein
Gehirn mit seinen spezifischen kognitiven und
emotionalen Funktionen ab.
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